140225
Fangen wir mit einem Nachtrag zu gestern /zum Tbc-Thema an, natürlich aus gegebenem Anlass: Bitte sparen Sie sich Tipps und Mutmassungen zu Ansteckungswegen oder -möglichkeiten. Sie können mir und uns und dem OBERARZT DER KINDERINFEKTIOLOGIE AM UNISPITAL halt schon glauben, dass wir nicht alle ganz doof sind und Sie vom Schiff aus jetzt da irgendwas krasses rausfinden, an was keiner von uns gedacht hat. Wenn Sie Detektiv spielen wollen, lassen Sie doch bei sich selber einen Tuberkulosetest machen.
Hier sonst so: Fassungslosigkeit ob der Reaktion auf Anfragen zu potentieller Ansteckung (ich bin überrascht, dass ich überrascht bin), am Nachmittag dann die gute Nachricht aus dem Kinderspital: das Röntgenbild ist clean, damit steht dem Japanvisum nichts im Weg. (All die Punkte von gestern und die Notwendigkeit, innerfamililiäre Ansteckungsquellen abzuklären, um für kleine Cousins eben sichergehen zu können, bleiben natürlich bestehen.)
So.
Dafür eigentlich ganz gut geschlafen, der Arm hat recht weh getan, aber ich hatte ja morgens eh Physio. (Lustig: das "auspeitschen" des Arms, also die Übung, wo der Physiomann meine Hand hält und dann den Arm wie so ein Crossfitter das dicke Seil wie eine Peitsche wobbeln lässt, wurde mir als "Laufen" auf der Garmin-Uhr angerechnet). Good news: das Halskratzen und Matschigkeitsgefühl ist wieder weg. Einfach so.
Beide Kinder verschwanden in die Schule, ich an den Schreibtisch, es gab ein paar Sachen zu klären, ein paar Feuer zu löschen, ein paar Dramen zu sortieren.
Dann: Einkaufsründchen, Ragewalk mit dem Hübschen, auf dem Rückweg habe ich dann noch die bestellte Valentinstagtorte abgeholt. Da hatte unsere Patisserie-Abteilung nämlich eine Aktion gestartet, wo man eine Torte in weiss-rosa-Herzform bestellen konnte. Ich hab das leicht unterzuckert gelesen und direkt bestellt. Heute morgen hatte ich dann einen Anruf auf dem Firmenhandy vom "Chef-Patissier", allein das: wie cool ist das, sich so melden zu können?, der mir erklärte, wo ich meine Torte abholen könnte, der angegebene Ort hat nämlich freitags immer zu). Das war dann ein bisschen lustig, weil die Torte anscheinend trotzdem an dem zuen Ort stand, aber jemand den Schlüssel hatte und sie dann da geholt hat. Erst auf dem Rausweg habe ich gesehen, dass der Abholername auf den Papieren ein anderer als meiner war, aber dieselbe Torte und dann habe ich für den Rest des Weges meinen engrained Qualitymindset depriorisiert und naja, Damien, ich nehme an, du hast meine Torte bekommen. Wie gut, dass keiner von uns eine Personalisierung mitbestellt hatte.
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War lecker: harter blättriger Boden, so wie die Cremeschnittenböden, Blutorangen-Kokosfüllung, Vanillesahne, die Bölleli sind gefüllte Windbeutelchen mit roten Zuckercrunch. |
Dann: Mittagessen (Salat mit Käsebrot und Guacamole) mit Q. und dem Hübschen, ein paar letzte Feuer austreten, dann Abendessen für heute (PIZZATAG!) und für die Kinder morgen (sie haben sich Texmex-Auflauf gewünscht, der Hübsche und ich sind ja unterwegs) vorbereiten, Koffer packen für eine Wochenendreise (schon deshalb ist es super, dass ich wieder gesund bin!)
Irgendwann zwischendrin: Kaffee und Kuchen, das ist richtig lecker (ich denke ein bisschen an Damien).
Kale-Chips (Gemüsekorb!), Pizzaabend, Buch, Bett, Weckerstellen für morgen früh und Reisereise!
Wunschlistenfrage von gestern:
Zum Thema "potenzielle neue Tätigkeit": von welcher Art Aufgaben in der Firma möchten Sie mehr, von welchen weniger (wenn man das überhaupt so allgemein schildern kann)? Was kennzeichnet eine Arbeitsumgebung (thematisch, personell, ...), die genau richtig ist? Erleben Sie in den Jahren, die Sie schon im Berufsleben stehen, Verschiebungen in ihren persönlichen Interessen, die Ihnen eher neu sind (und sie vll. auch überraschen)?
Das finde ich eine richtig gute Frage, deshalb habe ich die Antwort auch auf heute verschoben, wo sich das ganze Tbc-Thema ein bisschen gesetzt hat.
Mehr: Probleme lösen (aber halt Probleme, die welche sind, nicht welche, die wir uns selber machen), gern technische Probleme, weniger reine Compliance-Probleme, Lösungen finden, Sachen vereinfachen und verbessern, mit Produkten arbeiten, nicht mit Prozessen, mehr "was" und nicht so viel "wie" (wie die Kinder gern sagen "Liefere statt lafere"), mehr konkret als konzeptuell, Leute von den richtigen Sachen überzeugen
Weniger: Konzepte entwerfen, Ways of Working implementieren, Preisverhandlungen, Marketing, Sachen kaufen oder verkaufen (die letzten drei Sachen mache ich eh nicht, aber möchte ich auch nie machen)
Thematische Arbeitsumgebung: Technisch und nah am Produkt (Produktion, MSAT, Process Development, Product Strategy), nicht so sehr Support- oder Netzwerkfunktionen
Personelle Arbeitsumgebung: KollegInnen mit einem ähnlichen Arbeitsethos, eine offene, transparente Kommunikation untereinander, wo man über Themen diskutieren kann, ohne dass einem ein Strick daraus gedreht wird, Vorgesetzte, die Vorgesetzte sind und nicht stattdessen mein Freund sein wollen (Ich kann sehr wohl mit Vorgesetzten befreundet sein, aber sie müssen trotzdem noch die Rolle der Vorgesetzten erfüllen und ihren Job machen.), die ihren Job gut machen und erkennen, wenn ich meinen gut mache, die erkennen, ob ich Coaching oder Hilfe brauche, die nicht meinen Job machen wollen. Ein Team, dessen Identität nicht hauptsächlich aus "WIr sind die besten, alle anderen sind doof" besteht. Nur "Wir sind die besten" wäre ok.
Verschiebungen: Ich habe ja lange gedacht, ich würde nie aus dem Labor rauswollen, dann wollte ich das doch sehr gern. Genauso dachte ich, ich würde nie aus dem Betrieb rauswollen, dann war es doch sehr gut. (Jetzt würde ich allerdings gerne wieder näher Richtung Betrieb, also vllt gibt es da ein Optimum). Was ich früher nie gedacht hätte: ich mache (nicht immer, aber regelmässig) gern Fieselarbeit und freue mich dann wie ein Schnitzel, wenn ich nach langer Recherche etwas finde (ich erinnere mich an die 300 Seiten Gebäuderisikoanalyse auf Italienisch, die ich durchgarbeitet habem um rauszufinden, ob nun Stickstoff oder Druckluft verwendet wird und warum). Oder aber auch nur abhaken kann, dass ich zB drölfzig Batchrecors reviewed habe oder einen 150 Seiten-APQR en detail. Das darf man aber nicht weit streuen, weil sonst hat man das als Stempel auf der Stirn und kriegt nur noch so Zeug und da wird man dann natürlich irre.
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