Donnerstag, Januar 02, 2025

020125

Da habe ich gestern so viele Fotos gemacht und kein einziges mehr von /aus dem Haus! Das hier ist der Ausblick vom Küchentisch:


Nach dem Abendessen ging es in den Hotpot. Wir waren uns nicht sicher, ob das warme Wasser gegen -15°C Aussentemperatur ankommt: doch, tut es. Der einzige Moment, wo einem kalt ist, ist wenn man aus der Badezimmertür im Badeanzug barfuss bis zum Hotpot geht (NICHT RENNEN, es ist nämlich glatt). Skurril: Fusssohlen frieren am Boden fest, die Hand beim Wiederreingehen an der Türklinke. Wir haben auch genügend Horrorfilme gesehen und mehr als oft überprüft, ob die Türen wirklich von aussen aufgehen, bevor wir uns alle in der Mitte von Nirgendwo in Badekleidung nach draussen begeben.



Über uns: Nordlichter



So sah es gegen Mitternacht aus unserem Schlafzimmerfenster aus: Nordlichter trotz Wolken

Wie erwartet bin ich als erste der Familie wach (hab beim ersten Mal wachsein und bereit für Kaffee nochmal gecheckt: war erst 3:45h, das hier ist um viertel vor neun). Hier hatte ich meinen Platz für Kaffee und Buch, bis alle wach waren.

Der Hübsche kam irgenwann dazu, dann die Kinder, und dann gab es ein bisschen Abenteuer: wir waren ja gestern mit dem Auto den steilen Hügel hochgefahren, das ging auf Schnee und Eis so mittel. Heute lag dann frischer Schnee, es sollte die nächsten zwei Tage weiterschneien, also: lieber das Auto an den Aushilfsparkplatz am Fuss des Hügels stellen. Es lief dann besser als befürchtet, war aber schon gut so.

Auf dem Weg nach unten (zum Zimtschnecken- und Feuerholzkaufen) waren wir nämlich sehr, sehr froh um unsere Spikes.

Nachdem wir zurück waren, machten der Hübsche und ich noch einen mittelkleinen Spaziergang, wir hatten gedacht, wir kämen zum See, aber da ist alles einzgezäunt und entweder Privatgrund oder Pferdeweide.

Haben wir halt Pferde besucht.

Strasse :-)

Islandpferde sind ja schon speziell, finde es echt irgendwie cool, wie sie da stoisch mit dickem Fell im Wind und Schnee stehen. Die ultimative Begeisterung für Pferde generell und auch Islandpferde (zum Reiten) konnte ich ja noch nie nachvollziehen, aber gut. Seitdem ich nun gelesen habe, dass etwa die Hälfte der Farmen Pferde zum Reiten und für Touris hält, die andere Hälfte zum Schlachten, und dass es dann noch das shady Business mit dem Blut frisch trächtiger Stuten für die industrialisierte Nutztierhaltung (also v.a. Schweine, Hauptabnehmer ist Deutschland, wenn Sie zB noch einen Stups zum Vegetarismus suchen...) etc, also betrachte ich das alles mit ... naja, mehr als nur einem grain of salt. Aber süss waren sie schon (das weisse wollte den Hübschen beissen)





 Dann: Kamin angefeuert, Sonnenuntergang, Hotpot, man kennt das.




Wunschlistenfrage heute noch Island-themed:

Hi, ich fahre Ende März mit meinen beiden gerade nicht mehr Teenager-Söhnen nach Island. Zum ersten Mal. Ich liebe Supermärkte und könnte da stundenlang mich umschauen. Haben Sie eine Empfehlung,  welche Ketten empfehlenswert sind, in dem Sinn, dass sie besonders typisch sind, vielfältig, anders etc.? 

Das ist ein bisschen lustig, weil ich genau darüber mit Q. gesprochen habe, als wir in Keflavik unsere "Erster Supermarkt in Island"-Liste abgearbeitet haben und ich die Eier nicht gefunden habe. Learning: im Bonus sind Eier Gemüse, im Netto Milchprodukte.

Also: ich kann das voll nachvollziehen und liebe ausländische Supermärkte, in Italien, in Frankreich, in Irland, USA, Kanada, Dänemark, Norwegen. Island ist dahingehend nicht direkt eine Enttäuschung, aber man sollte die Erwartungen, wenn man zB von einem Hypermarche ausgeht, deutlich herunterschrauben. Es gibt generell 3 Ketten (Bonus, Kronan, Netto), die sich nach meinem Dafürhalten nichts nehmen. Es gibt bestimmt Unterschiede, ob die so "ideologisch" sind wie die Coop-/Migros-Kinder in der Schweiz, weiss ich nicht.

Es gibt überall die Standard-international überall gleichen Sachen (Kelloggs, Pringles, Mars, Snickers, M&Ms etc), aber halt auch isländische lokale Sachen. Die Auswahl ist aber halt deutlich geringer, als man es zB aus Frankreich kennt. Ganz logisch: es gibt ja auch viel weniger Isländer als Franzosen, wie kann es sich da lohnen 48987 Müslisorten zu produzieren? Aber: speziell ist das natürlich allemal. Was uns am Anfang sehr irritiert hat: Obst/Gemüse und Fleisch/Milchprodukte sind oft in separaten Kühlräumen anstatt in Kühlregalen im "normalen" Verkaufsraum. Und, das hat uns nicht irritiert, aber ist jedesmal wieder krass zu sehen: Obst und Gemüse ist halt recht teuer, die Auswahl recht klein, einfach weil Island jetzt halt nicht das grosse Anbauland ist, weil kalt. Es gibt zwar viel isländisch angebautes Obst und Gemüse, das kommt halt alles aus den geothermisch beheizten Gewächshäusern, aber die Kapazität ist da natürlich eine ganz andere als auf unseren mitteleuropäischen Obst- und Gemüsebauern und -gärten.

Was ich sehr cool finde: die typische Islandwolle (Lopi) gibt es normal in fast jedem Supermarkt :-).

Also: man muss nicht gross gucken, um den BESTEN Supermarkt zu finden, je grösser die Filiale, desto mehr Aufwahl, es ist recht schnell durchgeguckt, aber nicht DAS Highlight eines Islandurlaubs. (Hingegen: Bäckereien! das ist super!)

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