Dienstag, Februar 27, 2024

270224


Viel besser geschlafen, das ist schon mal viel wert.

Morgens mussten alle bis auf den Hübschen (der hatte nochmal Jonny-Aufsicht) pünktlich aus dem Haus, Q. zur Theaterprobe (er kam gestern nach 23h zurück und heute läutete um 6:15h der Wecker für den nächsten solchen Tag. Puh), L. nach Bundesbern, wie man ja so sagt, zur Nationalratssitzung (also: als Zuschauer) und zum Diskutieren, und ich schnöde ins Büro für ein Teammeeting mit Kollegen aus Deutschland und Singapur. Radeln war mal wieder super (es hat irgendwann zu regnen angefangen, darauf war ich nicht wirklich vorbereitet) 

Sehr zufrieden: Politesse aus Leidenschaft musste keine Strafzettel verteilen (ok, als ich kam, war auch erst ein anderes Rad da, aber das war immerhin ein Ebike. Aber auch als ich später nochmal losfuhr, war KEIN Ladeparkplatz durch Nichtlader oder gleich unelektrische Räder belegt. Es geht doch!)

Nach eben dem Call mit Singapur/D flitzte ich noch schnell zu einem schnellen Gesrpäch mit meinem Indikations-Kollegen (wir hatten beide nur kurz Zeit und er meinte so schön: "Aber wir reden ja beide schnell und müssen nicht immer warten, bis das Gegenüber fertig ist, da sind 10min wie eine Stunde mit anderen"), und dann ging es auch schon in die Stadt (Learning: es ist noch ein bissl kühl für nur Jeans zum Radeln für länger. Für die 2.5km in die Stadt: kein Problem, die 12.5km heim: ach, die Softshellhose ist schon ganz gut).

Ich hatte einen Follow-Up Termin bei meiner Gynäkologin, den ich erst verdrängt hatte, dann dachte ich hätte ihn vergessen, panisch im Kalender gesucht und 10min, nachdem ich ihn letzte Woche dann für heute entdeckt hatte, kam die Erinnerungs-SMS. War ganz praktisch, so wurde ich erst eine Woche im Voraus nervös. Aber: grundlos. Alles gut, keine Veränderung, das ist in dem Fall super, stört nicht (ausser, man fuhrwerkt dran rum, aber das passiert im normalen Leben nicht, also: nächster Termin dann wieder normale Jahreskontrolle im Dezember).

Ich hatte eigentlich noch einen gemütlichen Bummel eingeplant, einfach mal so rumgucken, wenn ich schon in der Stadt arbeite, kann ich das dochmal machen. Erstaunlicherweise hatte ich dann gar keine grosse Lust mehr, ich habe nur genau das gemacht, was ich geplant hatte, nämlich die beim Kammerlaufräumen nach Weihnachten (oder war das vorher?) gefundenen leeren Lush-Verpackungen gefunden. Man kann 5 Stück gegen  ein Produkt eintauschen. Interessanterweise kann man nicht 10 Stück gegen zwei Produkte eintauschen, sondern halt nur gegen eins. Also habe ich fünf wieder mitgenommen (Ehrenschwabe), die nehme ich dann das nächste Mal mit, wenn ich wieder drandenke.

Und nachdem in der Krankenkassenpunktesammelfürprämienrabatte letztens irgendwie magisch, ohne dass ich sie bestellt hätte, Manor Gutscheine aufgetaucht sind, habe ich die heute eingelöst, bevor sie wieder verschwinden. Der ganze Manor war kurz vor 11 so frei von Kundschaft, dass ich überhaupt keine Musse hatte, einfach zu stöbern, weil ich mich so beobachtet von all dem Verkaufspersonal fühlte. Ich habe mir genau die MAC-Foundation geholt, die ich ausprobieren möchte, und war nach 5min wieder draussen (ok, ich hatte auch echt Hunger!) 

Zum Mittagessen war dann keiner der Kollegen verfügbar, also habe ich gewartet, bis der allergrösste Ansturm rum war und mich mit meinem Kindle an das hinterste Ende gesetzt und mein Buch zu Auberginenpiccata fertiggelesen. Lesen beim Essen fühlt sich immer noch so verboten an :-).

Nachmittags dann ein Meeting nach dem nächsten, eines ist immerhin ausgefallen, so dass ich zwischendrin heimflitzen konnte. Sonst hätte ich den Hübschen nämlich vor spät abends gar nicht gesehen! Sonst war wenig los, L. kam erst später aus Bundesbern zurück und flitzte dann direkt zum Hock, Q. kommt noch viel später von der Theaterprobe, immerhin haben mir die Katzen bei den letzten Meetings und beim Essen Gesellschaft geleistet :-)

Und jetzt stehe ich vor der grossen Frage, ob ich ... die Mammutaufgabe "Fotos einkleben" starte oder mich mit frischem Strickzeug und einer Folge "Bestatter" aufs Sofa setze. Ich weiss schon, was es wird :-)


Gegessen:

Hefezopf mit Quittengelee

Auberginenpiccata, Romanesco, Nudeln mit Tomatensosse und Couscoussalat

BRatkartoffeln, Rahmspinat, Spiegelei


Gesehen: "Der Bestatter", "Zwei an einem Tag"

Gelesen: Endlich den "Mann aus dem Schatten" aus. (Sorry, Herr Lagercrantz, das war nix. Also gar nix.). Und "Verborgen" angefangen

Wunschlistenfrage heute:


Hatten Sie bei der Entscheidung für Ihr Studium vor Augen, wo und wie Sie damit später arbeiten würden? Also welche Orte damit für Sie in Frage kommen würden und wie es mit Work-Life-Balance, Art des Arbeitens usw. aussehen würde?

Nein, ich würde sagen, das hatte ich trotz recht industrienahen Studiums (= mit Industriepraktikum und Industriekooperationen) nicht mal währenddessen oder auch nur während der Bewerbungsphase.
Das "wo" natürlich irgendwann schon, weil: Chemiker brauchen Chemiei-/Pharmaindustrie zum Arbeiten, ausser man macht irgendwas langweiliges wie Analytik oder Wissenschaftsjournalismus, und irgendwann weiss man, wo das sein könnte. Und wo man zB auch nicht hinmöchte.
Aber alles andere hat für mich keine Rolle gespielt und ich hatte da auch keine Ahnung, was ich zu erwarten hätte. Wie auch? Ein Praktikum hat mit der realen Arbeitswelt maximal eines Chemikers zu tun, nämlich dem, der den Praktikanten ans Bein gebunden bekam, meistens nicht mal das, weil er einen Laboranten findet, dem er wiederum den Praktikanten ans Bein binden kann und hinterher sind alle froh, wenn niemand verletzt wurde und kein Gebäude abgebrannt ist. Was man tatsächlich alles sonst noch arbeiten könnte und wie, das habe ich alles so mit der Zeit rausgefunden. Work-Life-Balance: da bin ich froh, dass ich von Anfang an den Hübchen an meiner Seite hatte, ich tendiere ja zur Masslosigkeit und das geht nicht langfristig gut. Aber auch da: welche Referenz hat man denn nach der Schule? Die eigenen Eltern vllt, aber das ist ja auch limitiert, und die Überlappung mit eigenen Wünschen ist da ja auch in den seltensten Fällen gegeben.
Ich habe das Studium damals gewählt, weil es mich einfach brennend (pun intended) interessiert hat, weil ich mehr (ALLES!) darüber wissen wollte, und was ich damit machen würde, war mir erstmal egal (ALLES!), und wo? Auch egal, weil mir gehört die Welt, wer soll mich stoppen?
Und meine Güte, wie grossartig ist denn dieser jugendliche Mut und die Begeisterung und die Furchtlosigkeit und die Überzeugung, dass es einfach keine Grenzen gibt und alle schaffbar und machbar ist? Das war eine sehr grossartige Zeit. (Und ich würde es wieder so machen.)
(Kann natürlich sein, dass ich das gnadenlos romantisiere :-). Es war natürlich eine grosse Portion Naivität und mangelnde Lebenserfahrung dabei, aber mei, so ist das halt. Wann soll man naiv sein, wenn nicht mit 17?)

3 Kommentare:

Anna hat gesagt…

Ich musste kurz stutzen, als ich über den Lagercrantz gestolpert bin. Zufällig habe ich gerade einen Roman gelesen, in dem sein Vater eine bedeutende Rolle spielt. Kann ich empfehlen, falls Sie Lust auf eine Buchinspiration haben.
https://www.dtv.de/buch/verbrenn-all-meine-briefe-29037

Liebe Grüße aus Norddeutschland, Anna

Anonym hat gesagt…

Wie oft musste ich mir von meiner Mutter anhören, ich wäre so naiv (mit 18 - ca. 20/21). Und ich kann nur sagen: ich war es gern und es war nicht immer alles gut, aber es hat sich immer alles gefügt und ich bin sehr, sehr froh nicht auf meine Mutter gehört zu haben. Es hat mir eine sehr schöne Zeit beschert, und auch sehr viel Zufriedenheit meinen eigenen Weg gegangen zu sein.

Von Außen ist ein Chemiestudium ja eher fern der Naivität… Bei uns (2004) galt das als gute und sichere Wahl…

@lazycuttlefish hat gesagt…

"Lesen beim Essen fühlt sich immer noch so verboten an :-)."

Meine Mutter duldete Lesen beim Essen überhaupt nicht. Sie ist auch die einzige Morgenperson in unserer Familie und beschwerte sich immer, dass mein (lange verstorbener) Vater und ich dann muffelig und schweigsam am Frühstückstisch saßen. Allerdings musste sie morgens als erste los -- und in der Sekunde, in der die Tür ins Schloss fiel, zogen mein Vater und ich kommentarlos Zeitung/Buch unterm Sitz hervor und frühstückten zufrieden lesend weiter. Danke für diese Erinnerung ...