Gestern bin ich erstaunlich spät ins Bett gekommen, passend dazu hat der Wecker um sechs geläutet, weil ja jetzt wieder Schule ist und alle um sechs aufstehen. Ich fand mich erstaunlich ausgeschlafen und erholt, das Bandl gibt mir solide 24/100 auf dem Sleepscore. Naja.
Es ist übrigens soweit: nicht nur Sansa ist es nachts zu kalt draussen, auch Jonny kam kurz nach Mitternacht heim und ging erst punkt sechs wieder (kleiner Check um viertel nach sieben: er sass auf dem echt kalten Feld am Tennisplatz und hatte noch keine Lust und Zeit, heimzukommen. Erst um ungefähr neun oder so kam er dann und liegt seitdem auf einer Fleecedecke auf dem Sofa eingerollt.
Nach morgendlichem Email-Check zu Frühstück und Kaffee und Sortieren für den heutigen Tag (die ganze Woche ist durchzogen von Halbstundenmeetings...) eine erstaunlich gute Sportrunde eingelegt. Der anstrengede, stressige Schnitt von "The Bear" sorgt dafür, dass ich extra Gas gebe, anscheinend.
Als ich vor dem Duschen schnell noch schaue, was in der letzten Stunde reinkam, sehe ich eine Einladung für um neun, also in fünf Minuten, abgeschickt um 10 vor neun begleitet von einer Chatnachricht. Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen, dass ich um Verschieben bis halb 10 bitte, weil ich lieber geduscht und geschminkt und nicht in Sportklamotten ein offensichtlich unglaublich dringendes Gespräch führen möchte. Naja. Wir beide arbeiten anscheinend auf unterschiedlichen Alertleveln, es war nämlich ein "Ich dachte mir, es wäre schön, die Woche mit einem schönen Gespräch mit jemand Nettem zu beginnen" Oke, war auch schön, als ich meinen Adrenalinlevel wieder runtergefahren habe und wir zwei haben ein paar gute Sachen angerissen, wir zwei Pandemieplaner.
Dann ein wilder Ritt zwischen Produkten und Themen und Kontinenten hin und her, zwischendrin treffe ich tatsählich ganz zufällig den Hübschen unten an der Kaffeemaschine, hat was von Bürofeeling :-)
Mittagessen: wir haben noch Bao Bun Füllung von gestern übrig (war übrigens super lecker, nur die Sosse, die angegeben ist, war ungefähr 2x zu viel), die habe ich heiss gemacht und mit einer aufgetauten Kürbissuppe übergossen. Dazu die gesammelten Gemüseüberbleibsel aus Bao Buns und Bowl vom Wochenende als Salat und dann wäre ich eigentlich bereit für ein Mittagsschläfchen gewesen.
Aber: hilft nix, mehr Halbstundenmeetings bis halb sechs. Der Tag ist total verfranst, entweder hechle ich von Meeting zu Meeting oder aber wir sind manchmal eher fertig, aber dann sind das irgendwie ... 7 Minuten, in denen man auch nix gescheites geschafft kriegt, höchtstens die ToDo-Liste zu updaten und die kryptischen Notizen ein bisschen sortieren.
Interessanter Input der Kollegin aus San Francisco: sie möchte lieber in den Meeting mit den EU/Asien-KollegInnen dabei sein, wäre gut, wenn wir das so legen könnten, dass es nicht erst um ein Uhr Nachts ihre Zeit ist, bis Mitternacht wäre ok, ja auch am Sonntag. Oke. (Ich mache es natürlich nicht an ihrem Sonntag, aber mei, für alles andere ist sie dann selber verantwortlich. Bei einem Projekt über Singapur - Mannheim - Basel - Mississauga - San Francisco ist immer irgendwer gekniffen, aktuell ich, weil ich 2 verschiedene Zeitslots bediene und danach dafür sorgen muss, dass alle wissen, was jeder gesagt hat)
Zum Kopffreikriegen mache ich mit dem Hübschen einen Spaziergang respektive wir schauen, ob wir Jonny treffen. An den üblichen Plätzen ist er nicht, wir treffen ihn dann. als er selbstvergessen die Areal-Hauptachse von der Kantine zum Forschungsgebäude runterschlendert.
Der Hübsche und L verschwinden zum Sport, Q. und ich essen schon mal zu Abend, ich buche dann für mittelfristig Vorfreude unseren Silvesterurlaub. Snaefellsnes, wir kommen. Ich hoffe auf Schnee, auf Nordlichter, auf laaaaaaaaaange Nächte, evtl Schneespaziergänge / Wanderungen (Ich sage nur Kirkjufell!), vielleicht aber auch eingeschneit sein und zwischen Hotpot und Doomlings-Spielen und Nordlichter schauen hin und her wandern.
Dann, passend eingestimmt, lege ich mir meine Radsachen für morgen bereit: es wird wieder Zeit für meine Softshellhose und die Krabbenhandschuhe! Schuhtechnisch bin ich noch unsicher: die Mesh-Ons sind definitiv zu kalt, aber die Winterstiefel für minus 20Grad sind evtl noch übertrieben. Insbesondere fürs Heimradeln am Nachmittag....
So. Ein richtiger Montags-Montag vom Gefühl her...
Und die tägliche Fragerunde:
Woher weiß die Katzenapp/Törchen, wie lange die Katze(n) zu Hause waren, wenn sie auch durchs Fenster/Haustür etc. reinkommen?
Kurze Antwort: gar nicht.
Längere Antwort: man kann den Katzenstandort manuell in der App anpassen, d.h. wenn einer von uns die Katzen durch die Haustür oder ein Fenster rein- oder rauslässt, korrigieren wir das in der App dementsrprechend, dann passt auch die Statistik. Das geht natürlich nur, wenn man es weiss :-). Bei uns ist es aber so, dass die Fenster, die wir normal öffnen, alle Insektenschutzgitter haben, d.h. Katzenreinlassen passiert sehr bewusst, nicht einfach so beim Lüften, freien Zugang / Ausgang haben sie nur über die Katzentür, alles andere muss "erbettelt" werden.
6 Kommentare:
Jetzt werde ich aber spontan Nordlicht-grün vor Neid bei der Lektüre Ihrer Silvesterpläne.....ich will auch unbedingt nochmal Nordlichter "in echt" sehen!!!!!! Und nochmal nach Island fahren...ganz viele tolle Erinnerungen daran.
Ist Ihre Hauptaufgabe, Gespräche zu führen, Probleme zu lösen etc.? Machen Sie auch etwas „Produktives“?
@Anonym: das ist tatsächlich eine gute Frage: tatsächlich ist es ein Mix. Wenn man meinen Chef fragen würde, ist der Hauptteil Probleme lösen, "Stakeholder Management", "Influencen", Verbindungen herstellen (haha, das könnte man auch als etwas sehr produktives ansehen, ist aber nicht chemisch gemeint). Tatsächlich ist aber ein signifikanter Teil Output generieren mit dabei, d.h. zwar nichts zum Anfassen produzieren, aber eben Dokumente, Zusammenfassungen, etc.. Und das kippt hintenüber, wenn man sich von Meeting zu Meeting zappt.... und fühlt sich dann sehr schnell sehr unproduktiv an, obwohl es das natürlich nicht ist.
Danke für die Erklärung! Ich finde interessant, dass Ihr chemischer Background einerseits unabdingbar ist (weil Sie ja wissen müssen, worum es geht), Ihre Tätigkeit aber praktisch kaum noch etwas damit zu tun hat (also verhandeln etc. statt „experimentieren“).
@Anonym: naja, so überraschend ist das nicht. Kaum Chemiker arbeiten nach der Dissertation tatsächlich selber noch im Labor, das übernehmen Laboranten, die für den experimentellen praktischen Teil viel besser ausgebildet sind. Was man sowohl von aussen als auch als ChemiestudentIn gern übersieht, weil die Laborarbeit sooooo viel Zeit frisst (und natürlich so spannend ist): das ist nur ein Teil der Ausbildung. Was im Nachhinein viel wichtiger ist, ist, dass man sich mit der Materie auskennt, Daten interpretieren kann, Experimente entwerfen oder eben beurteilen, die richtigen Fragen stellt, wissenschaftlich argumentieren (und schreiben) lernt, und eben eine gemeinsame Sprache mit anderen ChemikerInnen (und IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen) spricht. Mein aktueller Job wäre ohne diese Ausbildung (und die Erfahrung und das Lernen in den Rollen davor, die noch deutlich näher an der "Praxis" waren) tatsächlich nicht möglich. (Und: ganz wichtig: die Warstories, die man mit anderen ChemikerInnen beim Mittagessen und in der Kaffeepause teilt und bei denen die quereinsteigenden BWLer dann ganz sparsam schauen)
Ich finde das toll! Und wichtig. Ohne diese Kombi aus Ausbildung und Erfahrung ginge das ja alles nicht. Irgendwie muss man sich das aber immer mal wieder vor Augen halten, um z. B. Studienzeiten verstehen zu können. In den meisten Bereichen sind eine gewisse Reife(zeit) und gesammelte Erfahrungen die Grundbedingung für gute Arbeit.
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