Freitag, Mai 26, 2023

260523 *keuch*

 Heute hatte ich mir ja frei genommen und das war eine gute Idee.

Es ist nämlich eine Minute vor 10 und ich sitze das erste Mal heute (ok, ich habe mit dem Hübschen einen Palomimosa auf dem Balkon getrunken vorher, da sass ich auch kurz) auf meinem Hintern und habe nicht noch drölfzig Dinge zu tun, sondern nur noch Bloggen, Spülmaschine ausräumen, Trocknerwäsche zusammenlegen, Zähne putzen, schlafen gehen. Und Nägel trocknen lassen.

Ich bin trotz frei um sechs aufgestanden, habe nach dem Frühstück die Kinder beim K-ETA angemeldet (njaaaa, nicht ganz 150% transparent, aber es hat geklappt), dann habe ich mich aufs Rad geschwungen und bin nach Frankreich geradelt, Käse holen.

Der Hübsche und ich sind ja morgen auf der Gartyparty in Nierstein und haben vollmundig Käse von Maitre Antony versprochen. Dann ist mir wieder eingefallen, dass das schwer zu finden und auch, wenn man es gefunden hat, weit weg ist. Und dann habe ich gesehen, dass man den Käse aus auf einem Markt in der Gegend abholen kann, zB Freitag morgens in Huningue. Und dann ist mir eingefallen, dass ich da ja gar nicht mit dem auto hinfahren muss (ich fahre da so ungern hin, seitdem mein erster Auslandseinsatz in Huningue war und mein Chef mir den Weg mit "am Chinchilla rechts" erklärt hat und das Chinchilla ist ein Stripclub und ach, toll, wenn man Passanten fragt, wo denn das Chinchilla wäre. Und dann haben die Franzosen dort auch noch die HCl-Gasleitung zwischen den Ansätzen mit Wasser gespült und dann ist sie beim zweiten Mal HCl durchleiten geplatzt und die Kampagne war zu Ende und ich habe geschrieben: "Ich war eh nur die Vertretung, aber erstmal geht da nix mehr" und dann den OOO-Assistenten eingestellt und geheiratet. Und alle waren sauer auf mich anstatt die Franzosen oder den Kollegen, der das eigentlich hätte betreuen sollen und einfach 6 Wochen in die Ferien in die Sümpfe von Alabama gefahren ist. Wo war ich? Stimmt, Huningue. Mag ich nicht. Aber: ich bin ja jetzt mit dem Ebike unterwegs und das ist eine sehr schöne Strecke, wie ich heute morgen festgestellt habe.

Man fährt zwar durch Industriegebiet und Scherbenviertel und Hafen und deutsches Scherbenviertel und französisches Scherbenviertel, aber um den Radweg rum ist alles grün und Gebüsch und all die aufgelassenen Produktionsgebäude auf dem verseuchten Boden sieht man gar nicht.

Auf der anderen Seite der Grenze dann ein bisschen "Amelie"-Gefühl auf dem Marktplatz, bis ich merke, dass die Leute, die vor mir am Käsewagen anstehen, auch alles Schweizer und Deutsche sind. Ich bekomme meine zwei stinkenden Kisten, schnalle sie auf den Gepäckträger und radle durchs Gründe zurück nach Hause.


Dort: Wäsche, Betten frisch beziehen, Wocheneinkauf erledigen.

Dann: ausräumen und schnell Mittagessen machen, weil um eins wollte ich los, eine Musterfliese holen und dann zum Friseur. Ich schaue im Auto noch, wann die Fliesenausstellung aufmacht und drehe wieder um und bereite mein Grillzeug für morgen vor, weil: Mittagspause.

Auf dem Weg zum Friseur, während ich im Stau stehe und Angst habe, zwischen Lastwägen zerquetscht zu werden, fällt mir auf, dass der Weg zum Friseur fast kürzer als der zum Käsemarkt wäre, ausserdem zu 80% identisch und eigentlich könnte ich mit dem Rad fahren. Aber da sitze ich natürlich schon im Auto im Stau und frisch geschnittene und gestylte Haare in einen Helm stopfen wäre ja auch schade.

Beim Haareschneiden merke ich bei der einschlägigen Lektüre, dass ich überhaupt nicht auf dem Laufenden bin, was Monarchie und Reiche und Schöne und Random Leute ("Rentnercops"? wtf?) angeht. Aber: Schnitt wird super und die Farbe ist echt richtig gut geworden.

Wiedr daheim stupse ich L. zum Pfilarucksack packen und reisse mir den gesamen Zeigefingernagel ab. Das kommt so: eigentlich sollte es reichen, wenn ich nächste Woche die Nägel neu machen lasse. Nur der linke Zeigefingernagel hat sich so doof halb abgelöst. Weil ich heute keine Zeit für an Nägeln rumfummeln lassen hatte, habe ich erst gedacht, das geht schon, dann gemerkt, dass ich die ganze Zeit an dem Nagel rumfummle und irgendwann kriege ich ihn ab und das sieht ja doof aus. Also habe ich beim Wocheneinkauf Sekundenkleber gekauft (mich ganz verwegen gefühlt)  und den Hübschen beim Mittagessen den Nagel festkleben lassen. Ich bin nur ein bisschen mit allen anderen Fingern, mit denen ich überschüssigen Kleber abgeschmiert habe, überall festgeklebt. Für ungefähr 2h war alles ok, dann hat Q. seine Hängematte nicht gefunden und ich genervt die Saunatür aufgemacht (da war die Hängematte übrigens nicht, sondern genau da, wo sie hingehört, im Kammerl im Regal über den Schlafsäcken), bin abgerutscht und mir ist der gesamte Zeigefingernagel abgerissen. Incl dem angeklebten Teil. Blutet wie Schwein, ich habe jetzt ein Pflaster drüber und die restlichen Nägel halt glitzerblau lackiert. (Klimakleber wird aus mir keiner mehr, offensichtlich).

Jetzt ist alles gepackt, Q. ist schon am Lagerplatz, unsere Koffer und der Proviant für die Gartyparty ist auch gepackt (evtl müssen wir den Gartenkühlschrank danach verbrennen, so wie der nach Tod und Verwesung stinkt), wir haben unsere Musterfliese, wir haben Pizza gegessen, mehr Wäsche gewaschen und zusammengelegt, ich habe immerhin eine Email beantwortet, die K-ETA-Applications sind genehmigt und morgen sehe ich endlich, endlich einen Haufen grossartige Internetmenschen wieder. Ich freu mich so sehr!

1 Kommentar:

Sprachkosmetikerin hat gesagt…

Viel viel Spaß und Freude mit den Internetmenschen im wunderschönen Garten mit dem stinkenden Käse!!!