241022 Complaints, Adverse Events, krankes Kind
Hui, war das ein Sturm letzte Nacht! Ich hatte das so gar nicht auf dem Radar, es gab keinerlei Wetterwarnung, die ich mitbekommen hättee.
Heute morgen hatten wir dann vor der Tür einen grossen Laubhaufen und einen Wäschekorb auf der Terrasse unserer Nachbarn.
Der Morgen verlief ein wenig ungeplant: L. war gestern mit Halsweh ins Bett gegangen und ohne Stimme aufgewacht. Nach einem Coronatest (negativ) durfte er weiterschlafen und ich meldete ihn per App in der Schule ab. Er hat dann den Tag im Bett verbracht auf meinem Stoov-Heizkissen, mit Pfefferminztee, frischer Mango und Ricola versorgt. Und direkt, weil thematisch passend, all das auf französisch übersetzt. Mal sehen, was der Test heute abend sagt, ob er morgen wieder gehen kann.
Dann habe ich heute morgen einmal mein letztes Compliance Training angewendet und ein "Adverse Event" bei meinem Arbeitgeber gemeldet. Das erste und einzige Mal, dass ich das bisher getan habe, ist schon eine Zeitlang her, das war, als ich auf das Antibiotikum, das mir für die Nierenbeckenentzündung verschrieben bekam, einen Ausschlag bekam. Diesmal: ich hatte gestern aus Versehen in den Twittertrends eins "meiner" Produkte gesehen und (selber schuld) ein bisschen durchgescrollt und zack: hat sich jemand über massive Nebenwirkungen ausgelassen. Und damit bin ich legal verpflichtet, das bei unserer Drug Safety Abteilung zu melden. Praktischerweise twittert die Person unter Klarnamen und mit Angabe von Kontaktdaten. (Also: wenn Sie sich über ein Medikament auf Social Media auslassen, müssen Sie damit rechnen, dass das bei der Herstellfirma landet und Sie evtl kontaktiert werden.) Anders als das letzte Mal (vor Jahren) geht das nun über ein online Tool, war aber pipieinfach. Mal sehen, was kommt.
Als nächstes habe ich bei dem Hersteller unseres Katzenschmerzmittels einen Complaint eingereicht. Normalerweise bin ich ja auf der anderen Seite und weiss deshalb sehr genau, wie (bei uns zumindest) dieser Prozess abläuft und was für Informationen dafür nötig sind. War ein bisschen witzig, das jetzt mal von der Patienten oder "Caretaker"-Seite her zu erleben. Die Kollegen haben das aber astrein und sehr zügig geregelt, hätten wir nicht besser machen können. (Complaint übrigens: die Gradierung der Dosierspritze war nach ein paar Verwendungen zumindest teilweise abgerubbelt. GENAU dieses Complaintbild kenne ich sehr gut, habe aber davon abgesehen, ihnen direkt CAPAs vorzuschlagen, wie man das vermeiden kann). Ich bekomme jetzt als erstes eine Ersatzspritze zugeschickt (ich weiss, was das für ein Mist ist, das zu organisieren, danke!) und werde dann für mich kostenfrei die abgerubbelte Spritze zur Inspektion zurückschicken.
Tipp an Sie: Sie können/sollen/dürfen/müssen(?) auch ohne Arzt Nebenwirkungen, Schwierigkeiten beim Verwenden (dazu gehört: Packung geht nicht gescheit auf, Spritze klemmt, irgendwas macht nicht so, wie es soll), Defekte (dazu gehören zB zerbrochene oder angeschlagene Tablette, zerquetschte Kapseln, fehlende Tabletten, Aufdruck auf den Tabletten nicht korrekt oder ordentlich lesbar, anderer Geschmack als sonst, andere (Neben)Wirkung als sonst, Tabletten sehen anders aus, Blister ist verquetscht, ...) dem Zulassungsinhaber melden. Den finden Sie auf dem Beipackzettel, bei den allermeisten geht das online und kann alles unter "Nebenwirkungen" oder "Adverse Events" gemeldet werden. Was Sie auf jeden Fall melden sollten, sind neben dem Produktnamen und ihrem / dem Patientennamen die Chargennummer /Ablaufdatum. Das steht auf der Schachtel UND dem Blister / der Flasche. Fotos helfen und werfen Sie die Packung / den Inhalt nicht weg, es wird gerne um Einsendung gebeten.
Joah, und dann war es auch schon viertel vor sieben und mein Kaffee hatte trinkbare Temperatur.
Der Rest des Tages war lang und voll (Feierabend war dann 12 Stunden später) und jetzt freue ich mich erstmal auf Abendessen mit den Kindern, dann erledige ich Gedöns (ein Paket adressieren, Kirchenbeitrag zahlen, Anmeldung und Notfallblätter für das erste Truppmeeting der Kinder für das Korea-Jamboree ausfüllen, Radlzeug für morgen packen) und irgendwann falle ich ins Bett. Vielleicht schlafe ich sogar. Vielleicht sogar gut.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen