230820: Tierisches
Heute sind wir alle angemessen verkatert und zwar nicht aufgrund von Alkoholgenuss gestern (der Geburtstagsteenie ist seeeeehr regeltreu), sondern aufgrund von kaum Schlaf (zugegeben: vor allem auf Seiten der Gäste, wir sind irgendwann viertel vor 12 ins Bett, da war unten zwar nicht mehr lautes Halligalli, aber geschlafen wurde wohl erst um zwei.
Nach dem klassischen Waffel-/Pancake-/Hefezopf-Frühstück wurde noch die Zuckerwattenmaschine ausprobiert und dann irgendwann so gegen halb 11 machten sich die Gäste auf den Heimweg.
Nach Klarschiffmachen und Mittagsruhe für alle hatten beide Jungs noch was für die Schule zu tun (Q. wollte noch am Englischreferat über Buch/Film-Vergleich vom Dschungelbuch arbeiten "Would you recommend the book to your classmates?" "Absolutely, if they are up for a challenge and do not expect a Disney story.", L. hat ja jetzt Mathe klassenübergreifend leistungsgestaffelt und ist högscht motiviert. Und übt fleissig französische Sätze, das ist sehr süss.), wir Grossen kümmerten uns um Wäsche, telefonierten mit den Lieben daheim und um Schwarzwald, sportelten, ich habe mir seit Monaten mal wieder die Fingernägel lackiert (ich bin noch nicht wieder bereit für Acrynägel respektive dafür, Leuten so nahe zu kommen, deswegen halt auf meinen eigenen kurzen, das hält dann auch nur ein paar Tage, wenn überhaupt, aber dafür glitzert es blau und lila.)
Tierisch gesehen war der Tag sehr spannend:
nachdem Sansa gestern kurz vor der Party noch einen Vogel ins Haus gebracht hat (ich glaube, einen Star, auf jeden Fall war es kein Spatz, sondern dunkler und mit spitzerem Kopf/Schnabel) und er ihr entwischt und hinter die Hockeyschläger/Regenschirme geflüchet ist (von wo aus ich ihn etwas gerupft, aber voll flugfähig retten konnte), kam sie heute wieder mit einem an, der war allerdings schon über den Jordan. Ich habe sie dann mitsamt dem Vogel vor die Haustür gesetzt, weil ich kein Blutbad in der Garderobe möchte.
Ausserdem habem Jonny und Sansa beide erstmals den Tinydog der Nachbarn getroffen. Das war sehr witzig anzusehen: sie hatten keine Angst, weil er ja sooooo klein ist. Sie haben sich nicht mal aufgeplustert oder geknurrt. Der Kleine war sehr aufgeregt und hat sich nicht richtig an sie rangetraut, aber immer, wenn sie weggeschaut haben, ist er ein paar Schritte näher gehoppelt, wie bei "Ochs am Berg". Irgendwann hat er Jonnys Schwanzspitze erreicht und sie ganz vorsichtig angeleckt. Jonny war högscht empört, hat gefaucht, den Schwans majestätisch um sich herumdrapiert, aber sich keinen Schritt entfernt. Das wird noch lustig.
Bei der Abendkatzenrunde haben wir Jonny dann getroffen, wie er sich mit der Nachbarskatze, vor der alle Katzen Angsthaben, angestarrt hat. Durch uns kam dann ein bisschen Bewegung ins Ganze, die beiden haben Plätze getauscht und auf einmal zeigte sich, warum die andere Katze so still sass: sie sass auf diesem Flauschi hier:
Der Schwanz war ein bisschen verletzt, aber an sich war derdiedas Kleine so fit, dass er unter unsere "Den bringen wir in Sicherheit"-Regel fiel. Ich brachte also Jonny heim, der Hübsche hielt die Nachbarskatze auf Abstand, ich kam mit einem Schuhkarton zurück. Derdiedas Kleine (Twitter ist sich nicht ganz sicher, aber vielleicht ist es ein Gerbil oder eine Rennmaus) liess sich einfangen und der Hübsche brachte es auf eine Wiese in halbwegs sicherer Entfernung zumindest dieser beiden Katzen. Ob das jetzt die beste Variante war, wenn es tatsächlich ein ausgebüchstes (oder ausgesetztes? Oder aus einem Käfig gefangenes?) Tier war, keine Ahnung, wir wissen allerdings von keinen unserer Siedlungsnachbarn, dass sie Rennmäuse haben und wir können uns mit zwei Katzen ganz sicher nicht um einen kleinen Nager kümmern. Suboptimale Situation, ich rede sie mir damit schön, dass ALLES für einen kleinen Nager besser ist, als von einer Aggrokatze festgehalten und einem sehr lieben, aber nicht gegenüber kleinen Nagern, Kater hungrig angestarrt zu werden.
Nun denn. Jetzt noch das Watchmen-Finale und dann ist auch schon wieder Wochenende vorbei :-(.
Gegessen:
Waffeln mit Sahne und Karamellsirup
Hefezopf mit Baba Ganoush
Quinoa Curry
Gelesen: "Das Haus der Frauen" aus (wie erwartet.)
"Sie kam aus Maripuol" angefangen (auch ein Buch, von dem Kaltmamsell nicht überzeugt war, ist besser als manch anderes, das sie nicht mal erwähnt oder gelesen hat. Und sei es nur, dass wir mal gemeinsam drüber schimpfen können. Ich vermisse Menschen so sehr. Ich möchte mit Frau Mutti und dem Gatten am Küchentisch lachen, mit Kaltmamsell und Herrn Rau Cocktails trinken oder in den Biergarten gehen, mit den Nachbarn zum Hechtessen gehen (ok, immerhin das werden wir auf ein Burgergrillen im Garten ummodeln können), ich will mit Kollegen mittagessen gehen, ich will meine Geburtstag mit ALLEN und endlich auch mal dem anderen Christian feiern, ich will zwar nicht unbedingt nach Berlin, aber ich würde gern all die Leute, die ich in Berlin kenne und noch kennenlernen möchte, treffen, wenn es sein muss, sogar IN Berlin, ich will Hamburger Leute treffen, ich will, ... MENNO! Ok, geht schon wieder. Ich lese halt stattdessen ein Buch, um für Lästergespräche und eventuell Austausch von Familienhistorie irgendwann mal gerüstet zu sein. Bin ich immerhin weg von der Strasse.)
Gesehen: "Watchmen": dafür gibt es wirklich eine uneingeschränkte Empfehlung (den Film sollten Sie aber gesehen haben).
Stressleveldurchschnitt gestern: 41
Selbstbeweihräucherung: Pizzaparty aus dem Ärmel geschüttelt.
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