110520: Ramping up
Q. machte sich trotz mittlerem Wetter mit dem Rad auf den Weg (hin gings, zurück mit Gegenwind, 10000 Grad kälter als morgens und Regen war nur so mittel), L. zu Fuss.
Der Arbeitstag war .... sehr, sehr still vor Ort, aber von morgens bis abends vollgepackt mit Meetings, von denen jedes einzelne überzogen wurde (ich bin da mittlerweile knallhart und habe einen vorbereiteten Satz für den Hangout-Chat und nach dem Reinkopieren logge ich mich einfach aus). Ich freue mich sehr, dass ich am Freitag freigenommen habe und die nächste Woche auch bis auf einen einzigen Tag frei habe, weil so wird das aktuell nix mit Stunden reduzieren oder auch mal Hirnlüften...
L. kam zum Mittagessen nach Hause und verschwand dann wieder zum NAchmittagsunterricht, Q. blieb zum Mittagessen in der Mensa und kam erst um fünf.
Nun denn. Ich bin ambivalent, ich würde so gern glauben, dass das alles gut geht auf diese Art.
Beiden Kindern tut es gut, aus unserer (heilen, tollen, aber halt sehr limitierten und im eigenen Saft kochenden) Blase herauszukommen, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen, anderen Input zu bekommen, ihre Freunde zu treffen, sich mal an anderen Personen zu reiben (im übertragenen Sinn) als den Eltern, die wollen, dass man seine Aufgaben macht, Wäsche aufhängt oder die Spülmaschine ausräumt, oder dem Bruder (egal welcher), der alles besser weiss.
Auf der anderen Seite: holla, da haben wir acht Wochen lang jeden Kontakt vermieden und auf einmal sitzen die Kinder zwar im Klassenzimmer nicht mehr in Vierergruppentischen, sondern einzeln, es gibt einen abgeklebten "Strafraum" um das Lehrerpult, erklärt wird, was geht, via Beamer anstatt am Platz, und in der Mensa gibt es auch nur noch 4er Tische und es gibt Essensslots für die verschiedenen angeschlossenen Schulen, nach jeder Pause werden die Hände gewaschen, aber sonst: lustiges Mingling, halt bitte ohne Znüni-Teilen, aber sonst: wie immer. Hm. Hm. Hm.
(Ja, ich weiss, das ist der Aargauer Sonderweg, der aber letztendlich halt auch nur eine Interpretation der Schweizer Auffassung ist, dass Kinder keine /kaum Krankheitssymptome entwickeln und für das Ansteckungsgeschehen irrelevant sind. Von der rein wissenschaftlichen Seite her betrachtet finde ich dieses aktuell stattfindende Öffnungsexperiment sehr spannend, und mit den aktuell extrem niedrigen Ansteckungszahlen in der Schweiz gibt es auch kein grosses Rauschen, in dem die resultierenden Effekte verschwinden könnten oder als "Mal sehen, ob das wirklich signifikant ist" kleingeredet werden können. Von der potentiell direkt betroffenen Seite her finde ich es nur so mittel, dass meine Kinder und meine Familie da jetzt per Dekret mal ausloten, was geht.
Nun denn. L. freut sich auf jeden Fall sehr, seine Freunde in der Schule und seinen allerbesten Freund auch privat wieder zu treffen. Ich sehe da aktuell nun echt keinen Grund, das einzuschränken, sie hängen in der Schule eh zusammen, die Regeln erlauben private Treffen zwischen Kindern explizit, egal was kommt, ändert es nichts, wenn wir da jetzt strenger sind als der vorgegebene Rahmen.).
Bester Kommentar von Q.: "Alles wie immer, es haben nur alle voll viel Haar und voll wenig Frisur."
Nun denn.
Sonst:
Temperatursturz. Regen, Sturm, Sansa does not approve
Keine Zeit für Sport vor dem Abendessen heute, aber wenn ich mich heute gar nicht mehr bewegen würde, würde ich vermutlich platzen vor Kribbeligkeit (ausserdem ist das Feature "Body Battery" an der Smartwatch ein neues Steckenpferd von mir. Ich habe den Tag gestern mit dem legendären Wert von 5/100 beendet und heute mit nur 16/100 gestartet. Als Tipp kommt dann immer "Schlafen Sie lang und erholsam". Ach. Anyway, aufgeregt in Meetings rumsitzen hat mich immerhin auf 27/100 gebracht, und mir wird immer noch nahegelegt, doch einfach schlafen zu gehen. Stattdessen wüsste ich irgendwie gerne, ob man es irgendwie schafft, auf 0 oder sogar darunter zu kommen und was dann passiert. Also: ordentliche Crosstrainerrunde noch heute abend!
Gegessen:
Rhabarberkuchen
Salat mit gebackenem Käse
Montagspizza
Gelesen:
"Die Eisbraut" (ich frag mich ja, ob Isländer oder überhaupt alle Skandinavier die dort spielenden Krimis so peinlich finden wie ich die deutschen Lokalkrimis. Alle bis auf die von Felicitas Mayall.)
Gesehen:
"Working Mums", "Upload" (nur Nerven für banales)
Stressleveldurchschnitt gestern: 39
Selbstbeweihräucherung: in zwei Meetings meine (durchaus relevanten) Einwürfe untergebracht, ohne andere Leute zu unterbrechen oder zu überschreien. Damit war ich aber die einzige und es war sehr mühsam (ganz ehrlich, ich mag doch nicht auf eine Atempause warten und dann losschiessen: "Wir hätten uns die letzten 20 Minuten sparen können, wenn ihr mich einfach mal hättet zu Wort kommen lassen, und euch nicht darin überboten hättet zu spekulieren, weil wie bestellt habe ich die Daten hier, zack, zack, zack" und das stört mich sehr. Wirklich. Gesprächskultur scheint irgendwie aus heute.