180919: Shoppingspree
Der Arbeitstag startete recht gemütlich mit ruhigem, konzentrierten Abarbeiten von zugewiesenen Trainings, bis eine Email, die ich im Namen des Teams geschrieben hatte, eine sehr zügige Antwort, die nicht das erwartete "Ja, ok" enthielt, und im Nachgang war es dann fertig mit ruhig und konzentriert, sondern heller Aufruhr. Ich bin vermutlich noch nicht lang genug dabei, um das tatsächliche Ausmass und den Schweregrad der Aufregung einschätzen zu können, ich beobachte und lerne (das ist ja was, was manch einer unterschätzt bei einem neuen Job: das fachliche ist das eine, die zwischenmenschlichen, politischen Aspekte sind das andere und oft schwerer einzuschätzen. Für mich auf jeden Fall).
Es war dann ganz gut, dass ich zum Mittag mit meiner Schwester abgemacht hatte (ich hatte Reste vom Junggesellenabschied wie Drybag, Tarteform, Geschirrtücher in einem beliebig unhandlichen Korb dabei :-)) und auf dem Weg dorthin in der Basler Innenstadt das Abschiedsgeschenk meiner alten Truppe in Form von "Pro Innerstadt" Gutscheinen auf den Kopf haute. Die Basler Innenstadt kämpft wie jede Innenstadt gegen die Konkurrenz des Onlinehandels und wie jede Schweizer halbwegs grenznahe Stadt gegen die Billigkonkurrenz in Deutschland, deswegen gibt es eben diese Gutscheine, die wie Bargeld sind, aber nur in den Basler Innenstadtgeschäften gelten, und die sind in den Firmen hier DAS Geschenk für alle Anlässe. In meinem Fall ging das total auf, ich hätte sonst NIE den signalroten asymmetrischen Rock, den ich im Schaufenster gesehen hatte, anprobiert und vor Ort gekauft, sondern auf einen Outletbesuch oder eine Vente-Privee-Aktion gewartet und ihn letztendlich vermutlich gar nicht gekauft und, wenn man sich ehrlich ist, auch nicht vermisst, weil ich habe mehr als genug anzuziehen. Allerdings tatsächlich keinen einzigen knallroten Rock und er passt halt schon hervorragend. (Ja, jetzt brauche ich noch die passenden schwarzen Stiefel dazu, ich stelle mir so "gestiefelter Kater/Musketierstiefel" vor, aber das hat noch Zeit). Es war schon etwas ungewohnt, in einem Geschäft richtig umsorgt zu werden, verschiedene Grössen angereicht zu bekommen, passende Oberteile, ganz andere Zusammenstellungen etc, wenn man sich sonst seinen Warenkorb zusammenklickt und dann daheim vor dem Schlafzimmerspiegel in einem Meer aus Kleiderbügeln probiert.
Dann eben Mittagessen, letzte Detailplanungen für die grosse Feier am Samstag, wieder zurück und einen ganzen Nachmittag voller Introduction Meetings, Alignment Meetings, mehr Introduction und irgendwann war mein Hirn dann leer und ich musste mich schon arg konzentrieren, als die Verbindung nach USA dann auch noch an wackeligem Hotel-W-Lan und im Flur staubsaugenden Housekeepern fast scheiterte.
Daheim: Mathetest anschauen, Katzen knuddeln (und bürsten), Wäsche aufhängen, Flammkuchen machen, Q. für morgen eine Portion MacnCheese vorbereiten und in den programmierten Ofen stellen, dem Hundeblick von L. nachgeben und genug MacnCheese für alle für morgen vorzubereiten, Projektwochenplan für Q. gut sichtbar aufhängen, Crosstrainern, Duschen, Essen, letzte Geschenkvorbereitungen (wir habe keine Büroklammern daheim!), räumen, Wäsche zusammenlegen, Tee trinken, Netflix.
gegessen:
Brot mit Powidl
Kürbispilzquiche, Romanesco, Karottensalat, Asiasalat
Flammkuchen mit Pilzen, Zwetschgen, Lauchzwiebeln (und Zuckerschoten, die mir im Gefrierschrank entgegengefallen sind)
Getragen:
blauen Rock, zartrosa Wickeloberteil, die Lieblingswildlederstiefeletten mit den echt hohen Absätzen.
Gelesen:
"Wer heute lügt, ist morgen tot" aus. Joah.
Gesehen: Unbelievable
Stresleveldurchschnitt gestern: 17
Selbstbeweihräucherung: es fühlt sich grad noch so an wie "alles im Griff"