280719: Jasper und Icefield Parkway
Nach einem Blick auf die Parkkarte haben wir uns für den Maligne Canyon ("am besten frühmorgens oder abends") und danach die Miette Hot Springs entschieden.
Früh zum Canyon aufzubrechen (also: vor 9 am Parkplatz an der ersten Brücke zu sein), war super, wir dachten erst schon, das Wetter hätte alle Wanderer abgehalten. Der Canyon ist auch im Nieselregel grossartig, auch im strömenden Regen, dann aber wird es zwischendrin ziemlich schlammig. Wir wissen jetzt, dass alle unsere Wanderschuhe wirklich dicht sind :-).
Auf dem Rückweg von dern 5. Brücke (dort goss es aus Kübeln und wir wollten unser Glück aka "Keiner in den Canyon gefallen" und "Keiner hat sich in den kalten Matsch gesetzt" nicht unnötig herausfordern und haben auf das letzte Stück zur 6. Brücke und zurück verzichtet) merkten wir: nein, es lag nicht am Wetter, allein an der Zeit. Uns kamen Scharen an Wanderern entgegen, je näher am Parkplatz, desto mehr, aber nichtmal das Wetter und die durchaus herausfordernden Bedinungen brachten die Flipflopfraktion zum Umbdenken. Mein persönlicher Favorit: ein Mädchen, das im weissen kurzen Chiffonkleidchen und dazu passenden weissen Sneakern durch den Schlamm watete.
Die Fahrt hinter zu den Hot Springs war dann sehr gemütlich, allerdings war es zu erwarten, dass wir mit der Idee, uns bei dem kalten Wetter in einem 40 Grad Outdoorpool mit Rocky Mountain Panorama aufzuwärmen, nicht die einzigen waren. Dementsprechend lang standen wir an, aber das war ok, und wurde durch zwei Stunden Einweichen im Wasser wettgemacht.
Rückfahrt mit Karibu-Sichtung, Duschen, Pizza, Packen.
So wartete Q.s Affe, der ihn seit seinem 2. Geburtstag überallhin begleitet nach dem Zimmerservice auf ihn. |
Heute morgen klingelte der Wecker nämlich schon um 6, was vom Jungvolk gar nicht goutiert wurde, wir "mussten" nämlich zu unserem letzten total fixen Termin neben dem Heimflug: der geführten Tour auf dem Athabasca Gletscher um 10. Und weil zwischen Jasper und dem Columbia Icefield noch die Athabasca und die Sunwapta Falls liegen, die unbedingt angeschaut werden wollen, und natürlich über 100km Fahrt, tja, wir brachen mal lieber früh auf.
Die Gletschertour war dann sehr beeindruckend (man kann auch mit Bussen auf den Gletscher fahren, aber für Leute, die einigermassen gut zu Fuss und über 7 Jahre alt sind, kann ich die von "IceWalks" organisierten Touren zu Fuss nur empfehlen. Man bekommt 3 Stunden Gletscher hautnah incl Erklärungen und Hintergrundinformationen. (Jedes Jahr verschwinden ungefähr 6m Eisdicke und jeden Winter kommen so ca 2, 3 Meter dazu. Kann man sich ja ausrechnen, wo das hinführt. Wir haben Chrysalit angefasst, Gletschereis gelutscht, Gletscherwasser getrunken, in Gletscherspalten hineingeschaut, Q., das Füchsle, konnte alle Fragen des Guides dank dem Geographiestoff des letzten Jahrs beantworten, Endmoräne, Lateralmoräne, Gletschersee, V-Tal, U-Tal, es bleibt mehr hängen, als man glaubt! L. war so schön ehrlich: "Ich dachte erst, das wird voll fad und anstrengend, aber es war echt spannend und wie anstrengend es war, habe ich erst danach gemerkt."
Als wir zurückkamen, war auf dem Parkplatz mittlerweile die Hölle los, auch auf allen anderen Parkplätzen und Lookouts auf dem Weg nach Banff und so sind wir einfach durchgefahren und haben und noch in den Hottub gesetzt, bevor wir ins Städtchen fuhren. Ich habe sogar das Gefühl, dass wir alle keine Nerven mehr auf Parkplatzkrieg und Menschenmassen haben und deshalb den WELTSCHÖNSTEN BERGSEE aka Lake Louise (und eventuell auch Moraine und Peyto) mit Mut zur Lücke auslassen werden.
Weil alle hundemüde sind, kommen die Bilder dazu allerdings erst morgen,
Bleiben Sie dran, die sind richtig toll!
Gegessen:
Bagel, Sandwich
Gletschereis
Vegiburger
Getragen:
Wandersachen incl langer Unterhosen und Schal, Mütze, Handschuhe. Damit ist offiziell alles benötigt, was wir mitgenommen hatten
Gelesen:
Gestern "Zwei Handvoll Leben" aus, mit "Die Unsterblichen" auf Empfehlung von Sibylle angefangen. Super so weit.
Stressleveldurchschnitt: ach ja, das Band muss ich dann reklamieren, daheim
Selbstbeweihräucherung: Souverän an der Rezeption gebeichtet, dass ich die Zimmerkarte mit der magnetischen Kindlehülle gelöscht habe, während ich im Augenwinkel sah, wie die Jungs durchs Fenster einstiegen