Freitag, Juni 07, 2019

070619: Anschlag

Es ist eine ganz neue Qualität von Wachwerden, wenn man um 4:43h mit den Katzen aus Gründen eben ins Bad schlappt und ... in einen See tritt. Es ist natürlich schon erstmal eine Erleichterung, wenn man merkt, dass die Katzen nichts mit dem See zu tun haben und der See auch nur so mittelgross ist und naja, wenn man eh schon wach ist, kann man auch mal auf die Suche gehen. Und so wusste ich um 4:50h, dass der See von einem normal gealterten Wasserstopp im Wasserzulaufschlauch der Waschmaschine herrührte. Das Konzept des Wasserstopps scheint mir übrigens nicht vollkommen durchdacht, dass ein Wasserstopp das Wasser stoppt, wenn dahinter irgendwas undicht ist, aber nicht, wenn er selber im Zuge normalen Verschleisses an der Vorderseite undicht wird. In meinem Italienprojekt hätte ich geschrieben "Please provide rationale for this different treatment of the basically same issue --> major water spill on the ground", aber das ist eine andere Baustelle, also habe ich die Zeit von 4:50 bis 5:00 damit verbracht, den See zu entfernen (in diesem Zusammenhang ist "hinter der Waschmaschine" ein guter Lagerplatz für die üblichen Papiersäcke voll Katzenstreu. Ein paar riesige Klumen in Papier MIT Tragegriffen anstatt eines viel grösseren Sees.
Die Zeit von 5:00 bis 6:00 habe ich damit verbracht, drüber nachzudenken, ob das jetzt ein Fall für den Service ist oder den lokalen Installateur oder den Ersatzteileversand. Das war übrigens die Lösung: man kann nach Hochladen von Typenschild und Foto des kaputten Teils genau das passende Ersatzteil bestellen. Das hatte ich dann um 6:08h erledigt, Digitalisierung ist halt doch nicht nur auf dem Papier und eine recht nette Sache.
Der Tag wurde dadurch nicht kürzer und beim Zähneputzen habe ich beim Mailbox-Lesen realisiert, dass das Streaming des Vortrags gestern nicht nur eine theoretische Übung war, sondern auch eine Art Schaulaufen für das Leadershipteam. Upsi. Aber mein "ironic sense of humour" wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. Was ich jetzt natürlich innerlich zerkaue und hin und her wende und interpretiere und naja, es ist jetzt halt so.
Und dann war es erst halb sieben und dafür schon eine Menge passiert.

Ansonsten so:
Arbeitarbeitarbeitarbeitarbeit, und entweder ist es eine Art Stockholmsyndrom oder wir kommen mit dem Gewaltprojekt jetzt doch noch auf einen grünen Zweig, aber, meine Güte, das kostet so viel Energie.
Mit L. bei der 10Jahres-Kontrolle beim Kinderarzt. Alles super, er ist gross, genau richtig schwer, der Kopf ist ganz schön gross, aber "das liegt in der Familie, gell?". Danke auch. Aber ja, tut es.
Sorgen um die Katzen gemacht, dann gelernt, dass Sansa bei den Nachbarn war und Jonny, ja Jonny hat den Hübschen morgens fast bis zur Arbeit begleitet und ward dann nicht mehr gesehen, bis er abens um halb sieben sehr hungrig zum Törchen hereingepoltert kam. Wie nur werde ich dieses Kopfkino von eingesperrten, überfahrenen, entführten oder aus Versehen in einen Bus oder Handwerkerlieferwagen eingestiegenen Katzen los?
Pizzaabend.
Mit Q. zusammen "Dark" nochmal von vorne angefangen, damit wir alle gemeinsam dann die zweite Staffel anschauen können, die der Schwager geschnitten hat. Holla, das Kind, das vor nix Angst hat (ausser seinerzeit vor dem Knetefuchs, der das Babyschaf Timmy entführt), hat den Satz gesagt, der sonst immer von mir kommt: "Ah, super, es ist Tag, dann kann ich mal hinschauen"
L. hat währenddessen Minecraft gespielt und sich schon vor der Musik sehr gegruselt.
Ach ja: fürs Kinderpfila haben wir gepackt, auch das alle gemeinsam.
Morgen noch die Lichter an die Räder montiert und zack, drei Tage sturmfrei.

So, jetzt bin ich sehr, sehr müde und so, so froh um das verlängerte Wochenende. (Neapel nächste Woche. Was habe ich mir nur gedacht... Aber: die Olivenölvorräte sind leer, es wird eh Zeit)