Dienstag, April 16, 2019

160419: Tunnel --------> Licht

Eigentlich ist es ja ganz einfach: wenn man sich mal selber eingestanden hat, dass man sich zu viel aufgeladen hat, dann tut man das kund, ändert es und gut is.
Uneigentlich ... war es genau so einfach. Ja, ich habe mir sehenden Auges ab November das Zusatzjöbli aufgeladen, würde das auch jederzeit machen. Ich habe niemals damit gerechnet, dass die angedachte "Flaute" in meine eigentlichen Job tatsächlich mittelfristig 80% draus machen würde, genauso wenig, wie ich mit einem Einhalten der 20% fürs Jöbli gerechnet hatte. Ich habe ja seinerzeit mit 80% Pensum und viel kleineren Kindern ungeplant notfallmässig für ein paar Monate einen 100% Job dazu übernommen (und bin fast umgeklappt dabei), da kann das geplant und mit einer extrem soliden Ausgangslage doch nicht so schwer sein.
Wäre es auch nicht gewesen, wenn .. ja, das Jöbli eher 50% wurden und der Restjob wirklich alles, alles, alles auffuhr und aktuell (leider mit mittelfristig keiner Aussicht auf Beruhigung) auch deutlich über die 100% hinausgeht.
Ich hatte heute eh mein Face to Face mit dem Jöbli-Job und hatte gar keine Zeit, mir vorher lang Sorgen zu machen, wie ich das am geschicktestens anbringe. Ich feiere mich fast ein wenig für meine stresstechnisch nicht vorhandene Diplomatie, er kam nämlich in den Meetingraum, mit will döngelndem, brummelnden Handy und meinte "Boah, Du glaubst es nicht, da denkt man, man hat alle Bälle stabil in der Luft, da schmeisst einem jemand von schräg unten noch drei zu...." und zack, hörte ich mich sagen: "Hm, da passt es ja fast perfekt, dass ich noch einen Ball habe, den ich dazu werfen muss... ich kann das Jöbli leider nicht mehr bis Sommer machen". Und zack, wurde der Kollege, dem das Projekt eigentlich gehört, geholt, wir vereinbarten eine Übergabe bis Mitte Mai und fertig war die Laube.
Meinem eigentlichen Chef habe ich auch direkt noch Bescheid gesagt, der war ein bisschen bedröppelt, aber nicht wegen der Sache, sondern weil er von dem Ausmass der aufkochenden Aktivitäten in meinem eigentlichen Job noch nicht wusste ("Und ich frag mich noch, warum Deine Überstunden wieder explodieren, wo wir doch drüber geredet haben!"), aber auch dafür war Diplomatie leider aus und so weiss er jetzt auch, womit ich mich aktuell rumschlagen muss .

Puh. Ein ganz klitzekleines bisschen nagt es an mir, dass ich nicht das durchgehalten habe (Jöbli bis Sommer), was ich angedacht hatte, aber andererseits ist das tatsächlich nur verletzter Stolz, weil ehrlich gesagt hätte ich das Jöbli überhaupt GAR NICHT machen müssen, das war voll und ganz freiwillig, zusätzlich und ausser natürlich unendlich viel an Ruhm, Ehre, Erkenntnis und Horizonterweiterung bekam ich dafür halt genau gar nix. Der ursprüngliche Plan sah sechs Monate vor, die mache ich mehr als voll, und nur für ein leicht angekratztes Ego zu riskieren, dass man beide Jobs nicht mehr ganz richtig macht und, und das ging schon los, sich selber dabei kaputt macht, das ist das grösste Ego nicht wert. Und: es gibt in meinem eigentlichen Job an sich so viel zu tun, dass ich mehr als gut beschäftigt bin.

So, jetzt habe ich noch einen Monat, um das Jöbli übergabefertig zu machen und dann mache ich da einen Haken dran. Allein die Aussicht hilft mir schon mal sehr.

Sonst so:
zweimal geschmunzelt heute:
Ich bin ja aus Gründen jetzt ÖV-Pendler und muss immer lachen, wenn ich morgens im wuseligen Bahnhof in Basel auf dem grossen Screen über den Rolltreppen, wo alle Pendler über die Passarelle von den Zügen zu den Trams und Bussen stehen, die nächsten Verbindungen zu den scheints wichtigsten Zielen der Stadt angegeben sind (unscharf, ich musste ja einen Bus erwischen).

Und über dieses Schreiben im Lift.

(Bisschen schlechtes Gewissen gekriegt, weil ich meine Pflanzen im Turm immer giesse, ja, manchmal auch mit Tee, weil halt, aber dann habe ich mich dran erinnert, dass wir im Turm ja eine extra "Read and understood"-Schulung zum Thema Giessen machen mussten, weil die Kleinpflanzen dort eben NICHT vom Gärtner versorgt werden. (Von kein Tee war nix in der Schulung, glaube ich)

Zum Probieren ein bisschen was Paradiesvogelhaftes zum Anziehen bestellt (naja, blau halt. aber schon mehr paradiesvogelig als normal bei mir. Mal sehen).

Gegessen:
Müslibeerenjoghurt (Granola war aus)
Gemüsekiste (Gurken, Fenchel, Paprika)
Hähnchenschnitzel und Salat (ich war auf einem Abschiedslunch eingeladen)
Brotzeit (das Hausbäckerbrot aus unserem Coop schmeckt super! zB mit Bärlauchpesto) und viel Salat
Das eine oder andere Schokoosterei

Getragen:


Lieblingsbluse und auf dem Weg zum Lunch mal nicht meinen halben Hausstand

Gelesen:
Band drei aus, Band vier an

Stressleveldurchschnitt gestern: 36

Selbstbeweihräucherung: mal nicht nur anderen Leuten gepredigt, dass sie den Mund aufmachen müssen, sondern das mal selber gemacht. Hm. Und: bei den grossen Gesprächsthemen heute immer erst mal reingehorcht, um was es geht. War ja nicht immer beim ersten Reinhören klar und wäre jetzt ja schon ein bisschen doof gewesen, wenn man in ein Gespräch über Notre Dame einen Satz wie "Hui, aber die Drachen sahen schon echt gut aus" hätte fallen lassen.