Montag, Februar 18, 2019

18.02.2019 Monothematisch super

Ja, ich fände mein Blog zur Zeit vermutlich auch langweilig, wenn ich nichts mit Schnee und Skifahren und Bergen anfangen könnte, vermutlich sogar dann, wenn wenn schon, weil: es ist ja nicht soooo spannend, wenn mann nicht dabei ist. Aber was will man machen, wir sind jetzt halt skifahren und das Wetter ist super, wir sind nur mittelerkältet, die Beine zittern am Abend, die Dusche ist super, das Essen am Berg hervorragend, die Kinder sind grosse Klasse und echt coole Reisegefährten. was soll man da auch anderes schreiben.

Kleine (also: erst gross, aber eigentlich realistisch gesehen schon eher kleine) Sorge gestern abend: Sansa war um fünf nochmal ins Freie geschlüpft und als die Nachbarn um halb sechs das Törchen schlossen, war sie nicht da, nur Jonny kam auf Rufen und auch bei der Suche der Nachbarn draussen mit raschelnder Leckerli-Tüte war sie nicht aufzutreiben. Es half unserem Seelenfrieden nicht, das live über die Kamera zu verfolgen und ich war ganz zittrig, weil so spät war sie abends noch nie draussen gewesen, es war mittlerweile halb sieben und ach... naja. Als der Nachbar ratlos mit den Leckerli zurückkam und seiner Frau sagte: "Hm, ich finde sie echt nicht!", klackerte das Törchen und TADAAAAAA; Madame Soleil, wie Q. sie nennt, hatte ihren grossen Auftritt. Anscheinend war wegen fast Vollmond und frühlingshaften Temperaturen draussen grosse Quartierparty aller Katzen, die Sansa als Youngster erstmals besucht hatte und nur der brave Jonny hatte es verpasst, weil er brav auf Zuruf nach Hause getappelt war.

Learning: wir müssen cooler werden und den Katzen vertrauen. Sonst wird das nix mit dem Kanadatrip zum Entspannen.

Ansonsten noch zwei Beobachtungen aus den Ski-Leben:

Einteilungstag bei der Skischule ist ja immer sehr aufregend, es sind ALLE Kinder gleichzeitig da, keiner weiss, bei welcher Lehrperson er landen wird, man kennt sich nicht und alles ist sehr professionell organisiert, um eben Hunderte Kinder (überhaupt keine Holländer, ist wirklich alles in Ordnung da oben links?) möglichst schnell und passend in kleine Gruppen zu sortieren.
Wir haben das ja mittlerweile das eine oder andere Mal mitgemacht und ich bin inzwischen sehr schnell darin, festzustellen, welches die Kinder sind, die den Skilehrern den letzten Nerv rauben (die Armen müssen ja auch noch die ganze Zeit freundlich bleiben....) und den anderen Kindern das Leben schwer machen werden.
Stellen Sie sich eine Reihe von ca 40 Kindern vor, die von freundlichen, gut gelaunten, jungen, hübschen, sportlichen Menschen ausgerichtet werden, alle Skier parallel, und die Aufgabe ist: 5 Minuten warten, bis wirklich alle da sind.
Da gibt es dann das kleine niedliche Mädchen mit den blonden Locken, das zuckersüss lächelnd ihre Skier immer weiter in Richtung ihres Nachbarn schiebt, über seine Skier drüber, über die Spitzen und dann mit allem Gewicht draufsteht, bis die Spitzen der Nachbarsski ganz flach gebogen werden. Das einzig erstaunliche daran war, dass sie auf den (zugegebenermassen über die Jahre hinweg) Todesblick von L., ihrem Nachbarn, tatsächlich reagiert hat und wieder zurückgefahren ist.
Da ist der andere Junge, der anstatt 5 Minuten zu stehen seine links und rechts 10 cm Platz dazu nutzt, seine Skier, die ja parallel zu denen seiner Nachbarn ausgerichtet waren, erst zu überkreuzen, dann 180Grad gegeneinander zu verdrehen, in beide Richtungen zu schwanken, sich an den Nachbarn festzuhalten und ... naja, Sie kennen alle Domino Day?
Und dann ist da noch das Kind, von dem man, als es um "So, Abmarsch zum Übungshang, zum Vorfahrenund Gruppeneinteilung" geht, nur noch die Skier und Stecken in der Reihe sieht, dem Kind wurde allerdings zu langweilig und es ist mal Spazieren gegangen. Und 40 Kinder müssen nun warten, weil eines nicht 5 Minuten stehen kann.

(und nein, das sind keine 3 jährigen, das sind ca 10 jährige, die das alles nicht zum ersten Mal machen.....)


Und dann war da noch das Kind, dem in der Gondel (so eine grosse, in die ca 80 Leute passen und ja, die schaukelt ein bisschen) nach ungefähr 100 mal "Geh dahin, schau dahin, nein, nicht dahin, da wird dir bestimmt schlecht," dann auf einmal wirklich schlecht wird. Und dem Gondelführer vor die Füsse und sich selber über den Skianzug kotzt und die Mutter schreit die ganze Zeit durch die Gondel: "Was macht er? Wie gehts ihm?" und der Vater sagt ungefähr 100x "Er hat gekotzt, du musst ihm nur den Skianzug nachher saubermachen" und "Keine Sorge, die Mama macht dich nachher sauber" und ich frage mich die ganze Zeit, warum sich keiner bei dem Gondelführer entschuldigt, dem gerade sein Arbeitsplatz für die nächsten 8 Stunden vollgekotzt wurde, und warum "die Mama das saubermacht" und nicht der Papa, der daneben stand und es nicht geschafft hat, für ein minimales Containment zu sorgen. Aber ich konnte nix sagen, weil ich bin nicht gut in engen geschlossenen Räumen mit vielen anderen Menschen und mit Kotzen auch nicht.

Aber sonst: alles superst. Und auch keine Katzenparty.

Stressleveldurchschnitt gestern: 28
Selbstbeweihräucherung: kein einziges Mal gestürzt heute. Und echt viel und echt schnell gefahren.