Donnerstag, Januar 17, 2019

Donnerstag, 17.01.2019: Sender-Empfänger

Wieder Homeoffice, knallhart den ungefähr langweiligsten, fiesesten, drögsten, fitzeligsten Job der Welt (natürlich nicht. Aber in meinem fancypopancy Arbeitsleben schon sehr, sehr fad) durchgezogen: frisch erstellte, frisch approvde approvede approvte approvete genehmigte Dokumente in ein noch frischeres (Ha), globales (Haha), universell einsetzbares (Hahaha), intuitiv erstellbares (Hahahaha), fertig formatiertes (Hahahahahahahaha) Template zu überführen. Das war langwieriger, langweiliger und und schwieriger als erwartet. Dabei viel Kaffee getrunken, Mandarinen gegessen und wenn es ganz schlimm wurde, ein bisschen Treppen gerannt, Liegestützen oder Planking gemacht. Man muss ja schauen, wie man im Homeoffice zu ein bisschen Bewegung kommt.
Eigentlich hatte ich das ja nur "mal schnell zwischendrin" eingeplant, weil ich auf ein dringendes Dokument wartete.
Und zwar folgendes: Es ist längstens überfällig, es kann eine grosse Aktion nicht starten, bevor meine Kollegin und ich das nicht unterschrieben haben. Mit unserer Unterschrift sagen wir aber, dass alles, was drinsteht, okay ist. Das war es bisher nicht, wir haben es am Freitag vor Weihnachten mit ... einer dreistelligen Anzahl Kommentaren auf 150 Seiten zurückgeschickt.
Gestern wurde uns angekündigt, dass wir da ja schon echt viele Kommentare drin gehabt hätten, das Dokument auf jeden Fall am Montag früh unterschrieben gebraucht würde, also würden wir die korrigierte Version Donnerstag morgen zum Review erhalten, Freitag nachmittag würden wir eine Marathon-TC machen, um alles zu besprechen, zu klären und unterschriftsfertig zu machen.
Nun. Nachdem genau dieses Dokument bisher jedesmal zu spät kam, erst Wochen, dann Tage, dann Stunden nach dem angekündigten Termin, jeweils aber mit einem Verweis auf die Dringlichkeit, und meine Kollegin und ich Nacht- und Wochenendschichten eingelegt hatten, um den Review zu machen (ich meine: 245 Kommentare schreiben sich nicht von allein!), war ich ein wenig pissig skeptisch.
Die diplomatischste Antwort, die ich hinbekam, lautete: "Ihr wisst, wie viel das ist. Wenn wir den Freitagstermin halten wollen, müssen wir es wirklich Donnerstagmorgen haben und auch das ist schon eng."
Okay, "-morgen" ist jetzt schon ein bisschen schwammig formuliert, ich weiss auch, dass nicht alle morgens um halb sieben anfangen zu arbeiten, aber zum Beispiel 10 Uhr ist für mich gerade so noch morgens.
Nach dem Mittagessen wurde auch meine Kollegin nervös und wir chatteten uns simultan an: "Hast du was? Ich nicht".
Anscheinend ist woanders halb zwei immer noch morgens (hahaha, ist es, aber nicht in CET), und nachdem dann noch einiges dazu kam, habe ich zum ersten Mal in meinem Arbeitsleben eine Mail geschrieben, in der steht: "Das wird so nix, es hätte vielleicht geklappt, wenn ihr es wirklich morgens geschickt hättet,  jetzt wird es halt Montag und am Montag habe ich auch nur eine Stunde für ein Meeting." Ohne Sorry.
Vermutlich bin ich die einzige, die das als Paukenschlag sieht und die, die die Verzögerung am meisten wurmt, aber tjanun.

Sonst so: die bestellten Kinderzimmerdekosachen abgeholt, alle happy (es passt alles so gut zusammen in Q.s grauschwarzem Teeniezimmer):


Gegessen:
Granolajoghurtbeeren, Schupfnudeln mit Pilzen, Kartoffelpfanne mit viel, viel, viel Gemüse und eine Spiegelei. Viel Kaffee. Viel Tee.

Gelesen:
Via Anke Gröner einen Artikel über "A 4-year old trapped in a teenager's body". Harter Tobak.
Maria Kallio 5

Stressleveldurchschnitt gestern: 13
Selbstbeweihräucherung: Das Gefuddel mit dem neuen Template durchgezogen. Ohne Schreien, Treten, Frustgummibärchen. (Ich kann mich eh grad dran gewöhnen. Das war das erste von vielen solchen Dokumenten)