Sonntag, Dezember 16, 2018

Tage zum Festhalten

So wie ich die eine Nacht, in der der Hübsche widerwillig schon in Ludwigshafen war (gestern beim Kollegengeburtstag einhellig festgestellt: wir sind alle untauglich für den deutschen Arbeitsmarkt. Wir sind das höfliche, freundliche, durchaus entspannte und familiäre Schweizer Arbeitsleben gewohnt und wollen es nicht missen.), Q. Stunden zum Einschlafen brauchte und L. dann eine Woche Magendarm für alle damit einläutete, dass er sich und mich nachts um zwei von oben bis unten vollkotzte und ich allein im vollgekotzten Schlafzimmer mit weinendem vollgekotzten Baby in einem vollgekotzten Pyjama und Haaren und einem interessierten Kleinkind ("Was het de Nenni usegschpuckt?") mit der Aussicht auf dringende Arbeitstermine am nächsten Tag und der viel dringlicheren Frage "Erst duschen oder erst Bett abziehen?" (Bett. Immer das Bett!) als: "Das merke ich mir, so schlimm wird es nie wieder!" abspeicherte, so speichere ich Tage wie heute als "Und dann auf einmal wurde es so" ab:
Wir haben alle drei bis neun geschlafen, im Bett Kaffee getrunken und geschwatzt, um 10 kam L. von der Übernachtung bei seinem Freund nach Hause, wir haben gemütlich gefrühstückt, gedandelt, mit den Grosseltern telefoniert, ein bisschen für die Schule geübt (Q. französisch, L. englisch, beide ohne Motzen), dann sind wir nach Basel auf den Weihnachtsmarkt incl verkaufsoffenem Sonntag gefahren (total entspannt mit dem Zug, weil Eisregen und überhaupt: verkaufsoffener Sonntag in der Stadt? Sicher nicht mit dem Auto!), es war bis auf die etwas bedrückenden, obwohl farbenfrohen Betonpoller ("City safe") sehr schön, wir konnten ohne schlechtes Gewissen schon um fünf einen Glühwein trinken, gemütlich bummeln, pubertär spontan einsetzende schlechte Laune abfedern, und durch die wunderbar beleuchtete Stadt ging es wieder heim zu einem Raclette-Gelage. Der einzige Nachteil an grossen Kindern: zwei Baumstriezel sind nicht mehr mehr als genug für die ganze Familie und so war ich ein bisschen hungrig.

Stressleveldurchschnitt gestern: 18
Selbstbeweihräucherung: mich (fast) gar nicht von der auf einmal rabenschwarzen Stimmung eines nicht näher genannten Ü10- und U15 Mitglied der Familie runterziehen lassen

Verkaufsoffener Sonntag in ganz Basel? Nein. Ein unauffälliger Autoladen hat zu und so konnten wir das Model 3 nur durch die Scheibe besichtigen

Grundvoraussetzung für einen entspannten Weihnachtsmarktbummel: mittelguter Glühwein (7CHF) in geschmackvollen Tassen

Sieht viel aus, ist aber schon aus, wenn man von "Oh, den Stiefel müssen Sie da zurückgeben, wo Sie ihn bekommen haben, der ist alt" zurückkommt.

Wer erkennt mein Beuteschema beim "nur mal kurz gucken" im Sephora? (Holla, "Goddess of  Volcano" und die Edelsteinlinie von Hudabeauty und die Weihnachtsedition von Too Faced, die schreien ganz laut meinen Namen!)


Die Globus-Weihnachtsdeko besticht dieses Jahr durch...

Understatement.


Locker aus der Hüfte, weil das Tram kam: Basel zu Weihnachten ist einfach traumhaft!

Jemand war müde.