Mittwoch, September 26, 2018

Des Kaisers neue Wimpern


Jemand, also ich, hatte ja einen sehr rausgewachsenen Haarschnitt auf dem Kopf (das ist der einzige Nachteil an echt kurzen Haaren: wenn die nur ein bisschen länger als ganz kurz sind, sieht das schon nach Mecki aus. Mit ganz kurzen gefärbten Haaren noch mehr, vielleicht sollte ich eher an ein Farbregime a la „Daddy“ in der aktuellen OITNB-Staffel* denken. Eigentlich hätte der Wuschel schon längst wieder getrimmt gehört, aber ich musste meinen Friseurtermin letzte Woche wegen.... weiss nicht mehr... Nachttischchenlieferung? Fensterscheibenausmessung? irgendwie sowas... absagen und wenn ich auf einen meiner bevorzugten Termine hätte warten müssen, wäre das nicht gut gewesen. Also habe ich nach eine kurzen Blick auf mein Überstundenkonto den allernächstmöglichen Termin, nämlich heute vormittag genommen und mir eben den freigenommen.
Total verrückt habe ich sogar ausgeschlafen (halt bis viertel nach sieben, aber das ist anderthalb Stunde länger als sonst am Mittwoch, aber dann war ich halt wach).
Und weil das alles so anders war als sonst, habe ich glatt beim Schminken die Wimperntusche vergessen. (Dass ich ohne Mascara aus dem Haus gehe (oder auch ohne Mascara das oberste Stockwerk verlasse), passiert ungefähr so oft wie .... dass ich ohne Unterwäsche aus dem Haus gehe. **). Und ich habe es nichtmal gemerkt, bis ich bei Friseur einen Gala-Artikel über Silvie Meis gelesen habe und mir ihr Makeup genau anschaute.
Ab dann war ich irgendwie gar nicht mehr entspannt, aber ich musste ja vor der Arbeit eh nochmal heim . Was übrigens gar nicht so eine schlaue Idee ist: morgens mit einem Rollkragenpulli (überhaupt mit Rollkragenpulli zum Friseur: mittel), dunkelblauer Strumpfhose und dunkelblauem Rock zum Friseur zu gehen. Besonders nicht, wenn man einen sehr kurzen Haarschnitt und sehr blone Haare hat. Es juckt mich ÜBERALL und ich bürste die ganze Zeit an mir herum.

Sonst so: ich hatte es heute nicht ganz unter Kontrolle, wieviel ich „mal kurz bei einem Kaffee“ zum Besprechen abgemacht hatte. Das Besprechen war gar nicht so sehr das Problem, aber sogar für mich sind 5 Kaffees am Nachmittag nach einem doppelten zum Frühstück, einem beim Friseur und einen beim Warten auf den Bus (da habe ich mir in der Cafeteria endlich einen To-Go-Becher für die Volumina, die ich sonst bei der Arbeit so trinke, gekauft. In meinem bisherigen verschwinden die Lungos immer so) ein bisschen viel.
Witzischkeit kennt keine Grenzen



Stressleveldurchschnitt gestern: 21
Selbstbeweihräucherung: ein total awkward networking-Gespräch durchgestanden (MIT KAFFEE) und es geschafft „Ich glaube, ich bin echt die falsche, wie ich ja schon in der Email geschrieben habe“ auf 35 Minuten auszudehnen.



* Meine Güte. Ich habe die letzten beiden Staffeln vor der aktuellen schon nur noch gestückelt beim Rennen auf dem Crosstrainer angeschaut und die aktuelle nur noch aus Pflichtbewusstsein und mit ganz viel „Orrrrr, I couldn’t care less“. Es ging eine ganze Weile, bis ich mir dann dachte: „So ein ganz bisschen interessiert es mich dann doch, wie es ausgeht, da lade ich mir doch die zweite Hälfte der Staffel doch runter, dann habe ich auf dem Flug nach Italien doch noch was zu gucken“. Tja, da stellte sich heraus: der Moment, wo sich bei mir ein minikleiner Funken von Interesse regte, war .... zur Hälfte der allerletzten Folge. (und das was danach noch kam, war ja dann doch eher wieder total fad).

** Für Ihre schmutzigen Gedanken: das mit ohne Wimperntusche war jetzt einmal öfter als mit ohne Unterwäsche.