Mittwoch, Januar 13, 2016
Ich weiss, es gibt Leute, die sich mit Veränderung schwer tun. Und wäre ich in meinem alten Büro schon seit 25 Jahren gesessen und hätte eine Erinnerung an jede einzelnen Fleck auf dem Teppich, wäre es mir wahrscheinlich auch schwerer gefallen, in einen total weissen, topmodernen Open office Space in einem total neuen Hochhaus einzuziehen. Mit sehr limitiertem Raum für Individualisierung, Bilder, Papier, Ordner und Gedöns.
Aber hey: in meinem alten Büro sah ich den Himmel nicht und welches Wetter war, erkannte ich nur, wenn ich mich aus dem Fenster lehnte und in den Spiegelungen der Fenster des anderthalb Meter entfernt stehenden Baucontainerturm eine Ahnung von Sonne oder Wolken erspähen konnte. Jetzt sitzen wir im 20. Stock, haben Ausblick in alle Himmelsrichtungen, Tageslicht, neueste und schickste Büromöbel und ich komme mir ein bisschen vor wie Little L., den ich am 2. Schultag gefragt habe: „Und, wie war’s in der Schule? Was hast Du gemacht?“ und er sagte begeistert: „Super, ich bin 17mal mit meinem Drehstuhl rauf und runtergefahren und den Tisch kann man auch in der Höhe verstellen.“
Ich habe (das übliche) meine Kisten ausgeräumt, mein Telefon konfiguriert, das Softphone installiert, den Stockwerksdrucker als Default Printer installiert, meinen Badge so programmiert, dass er im Erdgeschoss mir automatisch einen Lift in den 20.Stock holt und andersrum, ich bin einmal von ganz unten in den 20. Stock gelaufen, mit drei dicken Katalogen unter dem Arm und in Winterjacke, kein Wunder, dass das keine rekordverdächtige Zeit war, ausserdem gibt es fieserweise zwei 18.Stockwerke, so dass man eigentlich 21 Stockwerke läuft, ich habe mit meiner neuen LED-Taschenlampe in Gebäudeform geleuchtet, mein Basler Leckerli in Bauform eingepackt und Wasser aus meiner extra für den Bau designeten Wasserflasche getrunken, ich habe meine Temperatur- und Lichteinstellung an meinem persönlichen solarbetriebenen Panel optimiert, ich stand im Sturm auf der Terrasse im 20. Stock und habe dem Hübschen gewunken, ich habe eine quiet booth für eine tC morgen reserviert, ich bin einfach nur begeistert!
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6 Kommentare:
hi,
das klingt doch ganz fantastisch - ich glaube von der Dachterasse könnte ich nicht genung bekommen. und ich glaube ich Ahne wo sie Arbeiten =)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Juli
Klingt ziemlich spannend und ich wäre wohl ähnlich begeistert.
Aber was ist " eine quiet booth für eine tC "? Das klingt auch spannend!
Liebe Grüße,
Kathrin
@Meeresrauschen: es gibt mehr oder wenige schalldichte Kabinen, die man eben für Besprechungen oder Telefonkonferenzen nutzen kann.
@unknown: ist nicht soooo schwer, wenn man die Stadt weiss, oder?
@ Brüllen - stimmt :) wobei ich mich in der Stadt nicht sooo gut auskenne.
Beste Grüsse,
Juli
Es geht doch nichts über ein schönes, ergonomisch eingerichtetes Büro, da fällt das Arbeiten doch gleich viel leichter!
@Frau Brüllen: Sind Sie schon bei 17mal heute??
Grüsse aus Aadorf!
Ich liebe zwar die alten ehrwürdigen Räume unserer Uni (insbesondere weil sie im Sommer sehr lange die Hitze abhalten), aber das kling wirklich toll. Und dass ich Sie um den Ausblick beneide, habe ich schon mal geschrieben.
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