Donnerstag, November 12, 2015
Heute ist in der Schweiz „Nationaler Zukunftstag“, das was, früher mal „Väter-Töchter-Tag“ hiess, bis man merkte, dass Väter auch Söhne und Mütter auch Kinder haben… egal: auf englisch heisst es „Bring your child to work“-day und das sagt eigentlich schon, um was was geht.
An sich sollen Kinder den Arbeitsalltag ihrer Eltern erleben, unabhängig von Geschlechterstereotypen, also die Tochter soll sich die Autowerkstatt anschauen, der Sohn die Kinderkrippe oder umgekehrt. In Wirklichkeit nimt man halt sein Kind mit zur Arbeit, der Hübsche und ich wetteifern ein wenig drum, zu wem die Kinder lieber (zuerst) wollen ;-)
Bei meinem Arbeitgeber wird ausserdem ein grossartiges Programm für die Kinder veranstaltet, als ich gestern abend mein Leihvelo an der Hauptporte zurückgab, wurden schon palettenweise die Willkommensgoodiebags für die Kinder bereitgestellt, es gibt jedes Jahr kindgerechte Vorträge zu (jedes Jahr neuen!) Themen, Ausstellungen, Mitmachstationen, es ist grossartig. Nun denn. Als ich vor dreieinhalb Jahren hier anfing, war die Altersgrenze für Mitbringkinder 8 Jahre. Little Q. war damals 7 und freute sich wie ein Schnitzel, dass er im Jahr drauf mitkommen können würde. Im Jahr drauf wurde die Alterstrenze auf mindestens 10 Jahre angehoben, Little Q. was not amused und begann, zwei Jahre zu warten. Diese zwei Jahre sind jetzt rum, ich habe seit August wie ein Haftlmacher drauf geachtet, wann das Programm für dieses Jahr bekannt gegeben wird, nicht dass sich die Altersgrenze wieder verschiebt, und dann sofort in der Schule angefragt, welche Art Urlaubsantrag oder was ich stellen muss, damit Little Q. was über „Grosse und kleine Moleküle“ lernen kann und der Besucherstuhl in meinem Büro mal eingeweiht wird. Tja. Aber anscheinend hat die Schulpflege an unserer Schule entschieden, dass die Zukunft in unserem Dorf erst ab der 5. Klasse losgeht, deswegen kann Little Q. dieses Jahr schon wieder nicht kommen. (Und gehen Sie mir weg mit „Auf der Homepage steht ja, dass das im Aargau erst ab der 5. ist“: letztes Jahr hat der Viertklasslehrer entschieden, dass er das damals auch in der 4. hatte und deswegen der ganzen Klasse freigegeben, im Nachbarstädtchen (im gleichen Kanton, das muss man ja dazu sagen) schliesst die ganze Schule für den Tag, so dass man schauen kann, wo man die kleineren Kinder, für die die Zukunft noch nix ist, unterbringt.
Nun denn. Ich habe also kurz überlegt, ob ich mich aufrege (innerlich eh), ob ich einen Antrag auf Sonderurlaub, Jokertag, Quartalshalbtag oder wie auch immer die verschiedenen Möglichkeiten im Ferienreglement der Schule so heissen, stelle, dann aber habe ich mir gedacht, es ist nicht so lang her, dass wir für ein wirklich wichtiges Anliegen an der Schule die richtig grosse Welle gemacht haben, vielleicht ist es jetzt mal Zeit für Ball flach halten. Ausserdem bin ich noch nicht umgezogen, d.h. nächstes Jahr hat Little Q. einen Ausblick aus dem 20. Stock, dieses Jahr würde er auf eine beige Containerwand blicken, dann macht die neue Kantine auch erst nächste Woche auf und, am allerwichtigsten: dieses Jahr hat die Menüplanung irgendwie versagt. Es ist ja ehernes Gesetz, dass es am Zukunftstag Chickennuggets mit Pommes in der Kantine gibt (zur Not auch Fischknusperli oder Schnitzeln, wobei das nur, wenn es ein Freitag ist), und was ist dieses Jahr? Spaghetti Bolognese. Little Q. hofft für nächstes Jahr auf Besseres.
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2 Kommentare:
Bei uns schwirren zwei junge Leute herum. Beide mit ihren Patinnen.
Och neee, das ist ja gemein. Armer Q.
Bei uns war dieses Jahr auch ein Mädel, die Cousine einer (jungen) Arbeitskollegin. Schien aber nicht so begeistert irgendwie :D. Klingt echt genial was dein Arbeitgeber da auf die Beine stellt :).
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