Nachtrag II #bloggerfuerfluechtlinge
Es hat zwar ein bisschen gedauert (eigentlich v.a. weil ich alles nochmal gewaschen habe und Winterjacken einfach ihre Zeit zum Trocknen brauchen und dann war ich Freitag/Montag auch nicht mit dem Auto bei der Arbeit), aber ich habe heute endlich meine Sachspenden beim OESA abgegeben.
Ehrlich gesagt, fühle ich mich auch ein bisschen wohler, die v.a. Herbst- und Winterkleider nicht bei 35°C und strahlendem Sonnenschein abzugeben, sondern bei Regen und naja, immer noch über 20 Grad.
Es ist total doof, aber irgendwie hatte sich in den letzten paar Tagen eine Art Hemmung bei mir aufgebaut, dort wirklich hinzufahren: „Finde ich das überhaupt? Was ist, wenn sie mich total schief anschauen, wenn ich dort mit dem Auto in den Hof fahre? Ist das nicht viel zu wenig, dort Kleider und Schuhe abzugeben? Denken sie dann dort, ich wäre total geizig?“
Nun ja, was soll ich sagen: es war natürlich keine Option, nicht zu fahren, und im Nachhinein war das allerschwierigste, unbeschadet aus der Arbeitstiefgarage heil raus- und wieder reinzukommen, weil da im Moment umgebaut wird, und sagen wir es mal so: wenn das Ziel ist, die Leute durch noch ausbaufähige Verkehrsführung dazu zu bringen, dem Individualverkehr abzuschwören und doch auf ÖV umzusteigen, dann könnte man sagen: „Joah, läuft.“
Das zweitschwierigste war es, die Annahmestelle/Erstaufnahmestelle zu finden, die ist nämlich eingeklemmt zwischen Gefängnis, Grenzkiosk und EU-Aussengrenze und ja, mir war ein bisschen komisch zumute, als ich erstmal die Ausfahrt verpasst habe und zum Umdrehen erst mal über die Grenze nach Deutschland (also: 50m) fahren musste. Für mich ist diese Grenze praktisch nicht spürbar, für viele andere aber schon.
Naja, und dann war es auch schon erledigt. Es war dort sehr voll, es gibt eben eine Kleiderausgabestelle, es gibt eine Rechtsberatung (habe ich an den Schildern gesehen), es gibt einige Freiwillige (erkennbar auch hier an Namensaufklebern) und mir wurde im Nullkommanix geholfen, meinen Kofferraum auszuräumen.
Im Nachhinein schäme ich mich ein bisschen für mein inneres Zögern vor …. Naja, ich weiss nicht genau wieso, weil es ist ja nun wirklich kein Ding, dorthin zu gehen.
Wer also wie ich auf der Suche nach Hilfsmöglichkeiten in Basel/der Schweiz ist: das hat schon mal funktioniert.
Ansonsten wurden mir noch die Caritas empfohlen und Sunnechind hat eine wunderbare Liste von Hilfsmöglichkeiten in der Schweiz zusammengestellt.
1 Kommentar:
Und die TaWo hat heute auch eine Liste für die Region BS (CH) veröffentlicht: http://www.tageswoche.ch/de/2015_36/basel/697439/So-einfach-können-Sie-sich-in-der-Region-für-Flüchtlinge-engagieren.htm
Nachdem meine Sachspenden (offenherzige Damenkleidung in XS) nicht sehr hilfreich sind, bin ich noch am suchen was ich selbst an Unterstützung und Begleitung - mit ner 80%-Stelle - anbieten kann.
Geldspende ist eh klar...
lG
antje
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