WMDEDGT? 11/14
Es ist soweit, es ist der 5. November und ich habe selber dran gedacht: Heute ist wieder kollektives Tagebuchbloggen angesagt.
Wer mitmachen will: den Tag über Tagebuch führen, in die Liste eintragen und schauen, was die anderen an einem Novembertag so machen.
Der Tag beginnt mich irgendwann mitten in der Nacht, als Little L. Kuschelbegleitung bei sich im Kinderzimmer wünscht. Immerhin kann ich in seinem breiten Bett besser schlafen, als wenn er sich beim Hübschen und mir einquartieren würde.
Um 6:00h klingelt der Wecker und das allmorgendliche Wäscheaufhängen, alle aus den Betten scheuchen, Frühstücken, Brotzeiteinpacken etc. nimmt seinen Lauf.
Um 7:03h sind wir in der Kinderkrippe, ich gable eine Arbeitskollegin auf, die statt mit dem Bus mit mir in die Stadt fährt, wir werfen wegen strömendem Regen noch den Hübschen auf dem Weg an seinem Arbeitsplatz raus und wegen „Regen! Unwetter! Bahnstreik vielleicht auf der anderen Seite der Grenze“ brauchen wir bis halb acht im Büro.
Auch hier soweit alles im Rahmen: Sachen unterschreiben, Mitarbeiterevent vorbereiten (in der Endphase der Organisation kommt mir meine langjährige Erfahrung im Ausrichten von minutiös geplanten Kindergeburtstagen mit der Unterstützung eines sehr kurzfristig zusammengestellten Teams zugute): ich konzipiere Präsentationen, Auswertetools, Sitzpläne, organisiere einen Lastwagen von hier nach da, bekomme immer mehr Anrufe von Leuten, die sich ob der kryptischen Bestellungen wundern, die wir getätigt haben („Sie haben bei uns Molekülbaukästen in, sagen wir, ungewöhnlichen Mengen bestellt. Darf ich fragen, wofür?“).
Spannende Momente des Tages: ein Mitarbeiter rempelt mich im Lift so an, dass ich mir heissen Kaffee drüberschütte und meine Kollegin und ich haben unsere Wasserflaschen aus Versehen getauscht. Mittelgrosses Drama: Sie nimmt ohne, ich mit Kohlensäure, sie trinkt aus dem Glas, ich aus der Flasche.
Mittags gibt es ein mittelgutes Asiagericht mit Rindfleisch, ich hätte doch die Älplermagronen nehmen sollen, ausserdem bringe ich das Zalandopaket zur Post (mit für dieses Saison erstmalig vorgenommener "Kälteschutzjacke, ableitfähig")
Draussen ist es so dunkel, dass sich der ganze Tag wie kurz vor Feierabend anfühlt….
Am Nachmittag erledige ich etwas, was ich lange vor mir hergeschoben habe: der Oberstchef möchte von mir Feedback über eine seiner Mitarbeiterinnen, die in einem Teilbereich meiner Arbeit aktuell meine Chefin ist. Schwierige Situation, aber kneifen gilt nicht, auch wenn der Knopf „Feedbackanfrage ablehnen“ schon sehr verführerisch erscheint.
Schon drin in den ganzen HR-Themen schreibe ich noch schnell (haha) die Kommentare in meinen eigenen Performance-Plan, es ist November, die Mitarbeitergespräche stehen vor der Tür.
Danach erstelle ich farbcodierte Seating Charts für das Event und komme mir ein bisschen vor wie beim Hochzeitplanen. Immerhin muss ich diesmal keine Rücksicht drauf nehmen, wer neben wem und, viel wichtiger, wer auf keinen Fall neben dem sitzen darf oder will, es geht einzig und allein um eine ordentliche Durchmischung.
Irgendwann dann fühlt es sich nicht nur an wie halb fünf, sondern ist sogar halb fünf und damit für heute Feierabend, weil wir noch mit einem Kollegen, de die Abteilung gewechselt hat, ein bisschen Abschied feiern gehen. Aus Wettergründen (UND VIELLEICHT LOKFÜHRERSTREIK mit Auswirkungen auf den schweizter Bahnverkehr bin ich mit dem Auto gekommen, aber so früh (und bei dem Sauwetter) habe ich eh keine Lust auf fahruntüchtig machende Mengen Bier.
Die Kinder haben heute übrigens die erste Probe fürs Krippenspiel, weswegen der Hübsche sie erst um 18:00h abholen und zum Abendessen ins Restaurant zum Goldenen M ausführen wird
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