Während Little Q., und ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal schreiben würde, mittlerweile schläft wie ein Bär, und auch das Konzept "lang aufbleiben, dafür aber ausschlafen" verstanden hat, ist das Schlafen bei Little L. ja so eine Sache. Das Insbettgehen klappt super: Geschichte, Kuscheln, so gegen 20:00h ist Schicht im Schacht. Morgens ist unter der Woche das Aufstehen um halb sieben ein bisschen schwierig, am Wochenende klappt es aber super. Lang Aufbleiben ist auch kein Thema, der nächste Tag wird dann halt mühsam, weil: um halb sieben ist Little L. wach. Immer.
Tja, und er hat so Wanderphasen, wo er eben zu mir ins Bett kommt. Das ist an sich nicht schlimm, wenn er keine Wachstumsschmerzen oder Alpträume hat, dann weint er nicht bei sich im Zimmer, sondern kommt einfach so rübergetappelt, kuschelt sich an mich dran und schläft weiter. Ich wache meist vom Kinderbettgequietsche auf und rutsche schon ein Stück zur Seite.
Alles in allem schätze ich, dass er im letzten Jahr ca 70% der Nächte in meinem Bett beendet hat. Je nachdem, wann er rüberkommt, ist das für mich total unproblematisch bis die Hölle. So eine Wanderphase fängt meist damit an, dass er gegen halb sechs morgens rüberkommt. Das ist unter der Woche total doof, weil ich dann wach bin und bis zum Weckerklingeln um 6 nicht mehr einschlafe (er aber schon, was das Aufstehen für ihn um halb sieben dann wieder schwierig macht). Die Wanderzeit schiebt sich dann nach vorne und wenn er so um ca. halb 5 kommt, dann reicht mir die Zeit, um nochmal einzuschlafen, bis der Wecker klingelt, die Welt ist in Ordnung. Dann schiebt sich die Wanderzeit weiter nach vorne und dann merke ich, dass eine Nacht mit zwei Erwachsenen, einer alten Katze und einem grossen Fünfeinhalbjährigen in einem 1,80m-Bett halt nicht so erholsam ist, wie es sein könnte. Ich wache alle halbe Stunde auf (wir haben einen Wecker, der die Zeit an die Decke projiziert, deswegen weiss ich das), habe entweder Katzenkrallen im Hals, Kinderfüsse in den Nieren, Kinderellbogen im Gesicht, Männerschnarchen und -grunzen im Ohr und ich bin WACH! Und am nächsten Morgen so unendlich müde....
Im Laufe so einer Wanderphase rutscht das Wandern immer weiter nach vorne (Grund ist übrigens: "Mir ist kalt und meine Decke ist auch kalt" oder "Ich hab schlecht geträumt" oder "Einfach"), meine letzte Nacht sah folgendermassen aus:
der Hübsche und ich haben "Stromberg" geschaut, danach bin ich ins Bett gegangen, habe noch gelesen, bis mir um 23:30h ca. der Kindle aus der Hand gerutscht ist.
Um 23:45h wecken mich kleine (naja, Schuhgrösse 32 mittlerweile) kalte Kinderfüsse, die sich mitsamt dem Rest von Little L. unter meine Decke kuscheln. Die Katze, die eigentlich auf meinem Kopfkissen schlief, maunzt empört und quetscht sich zwischen uns.
Um 23:58h eröffnet mit Little L. "Mami, ich muss doch noch aufs WC" und geht ins Bad. Die Katze breitet sich erleichtert wieder auf dem ganzen Kopfkissen aus, ich dämmere weg.
Um 00:03h flüstert mit Little L. ins Ohr: "Mami, ich bin wieder da." Die Katze wandert empört auf das Kopfkissen des Hübschen aus.
Um 1:32h kommt der Hübsche aus Los Santos nach Hause ins Bett. Die Katze ist empört und legt sich über meinen Hals. Little L. seufzt und streckt sich. Der Hübsche beginnt zu prusten und zu schnarchen, bevor sein Kopf das Kissen berührt. Ich bin HELLWACH und versinke in der Besucherritze.
Um 3:30h schrecke ich, getroffen von einem Kinderellbogen aus einem Alptraum (ich musste in einer Kirche bei einem globalen Treffen sämtlicher Produktionsstandorte um für uns günstiges Wording von Konzernrichtlinien kämpfen).
4:25h Little L seufzt, dreht sich um, zieht mir die Decke weg und schlingt die Arme um meinen Hals. "Mami, ich hab dich lieb, aber mir ist heiss."
Mir ist kalt, die Katze pupst, der Mann schnarcht, Little L. schwitzt, ich schliesse die Augen.
5:38h Ich überlege, welcher Wochentag heute ist.
6:45h Ich angle nach der Decke.
7:12h Der Mann schreiflüstert mir ins Ohr "Wann ist dein Friseurtermin? Ich habe keinen Wecker gestellt! Nicht, dass du verschläfst" Ich bin zu müde, um ihn zu hauen.
7:45h Mein Wecker für den Friseurtermin (ich habe ihn natürlich am Abend vorher gestellt) zirpt mich aus einem tatsächlich wunderbaren Traum, wir sind mit einem Aussichtsschiff auf dem Rhein gefahren bei Nacht und haben einen Riesenbuckelwal gesehen, Aufstehzeit.
Little L strahlt mich an: "Cool, ich geh mal schauen, ob der Little Q. schon wach ist."
Ich bin den ganzen Tag heute am Gähnen gewesen und habe mir fest vorgenommen: so kuschelig Little L. auch sein mag heute nacht und so sehr ich mein Bett mag: ich bringe ihn entweder zurück in sein Bett und gehe in meins zurück, wenn er schläft oder ich wandere einfach in seins aus.....
Erfahrungsgemäss müsste jetzt an sich bald die Phase kommen, wo er aufwacht, bevor ich überhaupt schlafe und dann kommt als nächstes wieder die "Ich schlafe die ganze Nacht in meinem eigenen Bett, super, oder Mami? Oder hast Du mich vermisst?"-Phase. Hoffentlich bald.
Und man kann ja auch positiv denken: es ist viel besser als auch schon und es ist auch nur noch einer, der nicht gescheit schläft (nämlich ich), nicht beide Kinder, wie auch schon.
8 Kommentare:
Ich kenne das. Allerdings ohne Katze, dafür mit drei Kindern die mich an jeder Seite und den Füßen umlagern.
Auswandern ins freie Kinderbett kann ich nur bedingt empfehlen, denn mir wird nachgewandert und dann ist es noch enger und unbequemer. ;-)
Viele Grüsse
Die Rasselbanden-Mama
Das kenn ich auch....und bin immer wieder dankbar dafür, zumindest eines der beiden kinder ins beistellbett schieben zu können (das ursprüngliche babybett...die dreijährige passt aber noch rein) ...
Für die besucherritze gibts ubrigens so massgeschneiderte Polster...ich glaub das Teil heißt Liebesbrücke oder so - und das ist jetzt nichts zwielichtiges, sondern ein im schnitt dreieckiges schaumstoffteil für die ritze.
Und während des ganzen Dramas wäre da dieses einsame, ungestörte Bett im Zimmer von Little L. gewesen - vielleicht sogar noch mit einer absperrbaren Tür?
Und während des ganzen Dramas wäre da dieses einsame, ungestörte Bett im Zimmer von Little L. gewesen - vielleicht sogar noch mit einer absperrbaren Tür?
@kaltmamsell: ja klar! (naja, mit einem leise schnarchenden Q. im oberen Stockbett drüber), aber ich reagiere des Nachts irrational....
Ich muss immer noch lachen! Es ist doch überall das Gleiche! Aber trotzdem, wir lieben die Kinder bis zum umfallen! :-)
Ich wünsch Ihnen erholsame Nächte.
LG, Uta
Wenn wir Einwanderer haben drehe ich mich schonmal mit dem Kopf zum Fußende und hänge die Füße seitlich raus. Aber bequem ist anders.
Wir haben die Bettritze übrigens umbenannt. Sie heißt nach unserem Sohn nur noch die Moritze.
Liebe Grüße
Alex
Herrlich!
Bei uns schliefen auf 1,40 zwei Erwachsene und ein Kind, bis es 2,5 Jahre alt war. Eine davon war zuletzt hochschwanger. Sie weigerte sich, das zweite Kind zu bekommen, bevor nicht das 2m-Bett da war - seither schlafen wir zu viert da drin. Katzen haben aufgrund grusliger Mitbringsel Schlafzimmerverbot und der Hund schläft seit etwa 3 Jahren auch in einem anderen Raum. Mich als Mama quält das weniger als meinen Mann - man darf nie ausweichen, da hat man gleich verloren. Gegendruck geben, standhalten und Platz verteidigen! (und Kuscheln genießen - geht schnell vorbei...)
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