Sonntag, Mai 11, 2014

Wort zum Sonntag

Meine lieben Mitmütter,
zum heutigen Muttertag möchte ich uns allen in Erinnerung rufen, wie wichtig es ist, neben all der Fürsorge und Hütehundautomatismen für unsere Kinder und sonstigen Schutzbefohlenen auch ein bisschen an uns selber zu denken. Das möchte ich mit folgendem Beispiel illustrieren: wir waren heute bei Freunden zum Kaffeetrinken/Pizzaessen eingeladen (also: beides, konsekutiv). Das macht man hier in der Diaspora ja so: wenn die biologische Familie weit weg ist, kann man so Feiertage auch mit Freunden begehen. Also. Ich hatte unser Mitbringsel mit all dem, was ich auf der re:publica in Sachen Lifestyleblogging gelernt habe ;-), schnell noch gebacken, meiner Meinung nach schon ziemlich gut eingepackt (danke für all die guten Hinweise auf Instagram: nächstes Mal dann. Mal sehen, welchen Schleichdinosaurier ich dann mit weisser Tafelfarbe streiche und über das MHD klebe),



 überreicht, leckerst Kaffee und Erdbeertorte genossen und dazu sass ich in einem Original Vitra-Stuhl (ist ja auch so eine Art von lokalem Einkaufen hier), auf dem zB keines der anwesenden Kinder sitzen durfte, weil der mit Stoff bezogen ist und nicht mal so einfach wie unsere Ikeastühle mit einer Nagelpistole geupcycled werden kann, wenn mal was daneben geht.
So weit, so gut, dann kam die Pizza, die übrigens extrem lecker war und auch heiss, und wie es halt so geht, ist mir ein Stück sehr heisse Pizza aus meinen nur zaghaft zugreifenden Fingern gerutscht, runtergefallen, im Sturz drehte sie sich, wie gute Pizzen das nun mal machen, mit der Tomatenkäseseite nach unten und ich hatte nur noch im Kopf: "Oh Gott, der Vitra-Stuhl!" und so konnte ich mit meinen geschulten Reflexen und einem beherzten Schlag den Sturz der Pizza damit beenden, dass ich sie sozusagen mit einer Roger Federer würdigen Aufschlagbewegung an meine Hüfte klatschte. Der Stuhl bekam keine Spritzer ab, die Verbrennungen durch die glühende Käsetomatenmischung an meiner linken Taillenseite werden in den nächsten Wochen ohne grössere Narben abheilen, aber mein Oberteil sah den Rest des Nachmittags aus wie Sau. Und mit "auch mal an sich denken" meine ich jetzt nicht, dass ich den Vitra-Stuhl hätte mit Pizza taufen sollen, nein, für die Kindern hatte ich Ersatzkleider in warm, luftig, trocken, regendicht dabei, für mich: nicht. Und weil ich mich weder in ein Superman-T-Shirt in Grösse 110 noch einen Lego-Anakin-Skywalker-Hoodie in Grösse 128 klemmen wollte, sass ich den restlichen Abend in einem an der Taille pizzaverschmierten Oberteil rum. Auf dem TrippTrapp.

In diesem Sinne: einen schönen Muttertagsabend Ihnen allen noch!
Immer die Ihre
Frau Brüllen

3 Kommentare:

Andrea hat gesagt…

Ja, mit den Wechselklamotten hast du recht. Für die Kinder hat man immer alles dabei. Wobei - wenn ich ein weißes Oberteil an habe, dann packe ich für mich auch was ein. Sicher ist sicher :-)
Liebe grüße,
Andrea

musematschka hat gesagt…

Ganz ganz ganz großes Kino!!
Und kommt mir sehr bekannt vor, auch ohne Kind... ;-)

steffi hat gesagt…

ichmachmirindiehosevorlachen.....

danke für den brüller des tages!