Mittwoch, Mai 13, 2009

Rechenspiele

Gleiche Arbeitszeit, mehr Präsenztage: 760CHF weniger im Monat, dafür auch noch einen Tag weniger mit meinen Kindern.
Mehr Präsenztage, dafür Arbeitspensum insgesamt auch noch auf 80% aufstocken: ein Tag weniger mit meinen Kindern, 570 CHF mehr im Monat, deutlich bessere Karrierechanchen und Chancen, meinen Job überhaupt zu behalten....
Von der Krippe kam ein begeistertes "Ja, gerne, jederzeit, dann müssen wir weniger neue Kinder von der Warteliste nehmen und müssen weniger eingewöhnen." (Mann, bin ich froh, dass wir da schon drin sind.) Allerdings würden sie das gerne schon ab August machen, wo ich doch erst im Oktober wieder zu arbeiten anfange, egal, wieviele Prozente.
Details kann ich nachmittags mit der Krippenleitung besprechen, meiner Chefin muss ich allerdings vormittags Bescheid geben. Ich denke, für ein "Im Prinzip sollte es klappen" sollte es reichen. Das mit dem "Ich fühl mich so als Rabenmutter" mache ich dann später mit mir aus....

18 Kommentare:

Kruemel hat gesagt…

Auch den "Kampf" mit sich selber werden Sie meistern!

Liebe Grüße
Kruemel

Tina hat gesagt…

Denk an all die vernachlässigten und gestörten französischen und schwedischen Kinder (als Beispiel) und lass die deutsche Tüddelmutter hinter dir. Meine Cheffin ist ebenfalls Chemikerin und hat drei Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes wieder im Labor regiert.

*schwenkdiearbeitendeMütterSolidaritätsflagge*

Tina

rage hat gesagt…

ich müsste in meinem job auch mehr machen, und ich finde: das rabenmuttergefühl drückt uns die gesellschaft auf. deshalb: machen - sie wollen ja auch eine zukunft, wenn die kinder keine erinnerungen negativen gedanken an ihre rabenmutter haben, also für sich selbst sorgen können. :-) kopf hoch!

Frau Bond hat gesagt…

Hey,

ungewohnte Töne von mir- aber ich würde das nicht machen. Nicht der Kinder wegen, die kommen wirklich bestens damit klar. Meinetwegen. Mein altes Pensum (18 Stunden auf 3 Tage) war super, mein jetziges ist eindeutig zu viel. Mir, niemandem sonst. Dabei war ich ja auch immer auf Karriere aus...

phreni hat gesagt…

ohje, ich beneide dich nicht darum, diese entscheidung fällen zu müssen! so oder so, ihr macht bestimmt das richtige.
"der hübsche" kann nicht auf 80% runterschrauben, oder?

Anonym hat gesagt…

Auf die Gefahr hin, mir den Zorn der jungen arbeitswilligen Mütter zuzuziehen, gebe ich Folgendes zu bedenken: Die Kombination Beruf plus Kinder mit nur geringen Kollateralschäden für die letzteren klappt nur unter völliger persönlicher Selbstaufgabe der Mutter. Darüberhinaus ist es eine Tatsache, daß in fast allen Lebensbereichen ein Umkehren, Nachbessern, Reparieren möglich ist, nicht aber bei Kindern. Versäumt ist versäumt, verpatzt ist verpatzt, und die Konsequenzen 20 Jahre später können schrecklich sein. Ich schreibe dies nicht aus grauer Theorie sondern im Rückblick als stets berufstätige Mutter mit jetzt drei erwachsenen Kindern. Viele Grüße, Christine

phreni hat gesagt…

@christine: also haben alle jungen schweden/norweger/franzosen/italiener etc. kollateralschäden? oder haben sich alle entsprechenden mütter völlig verausgabt? oder die, deren mütter sich geopfert haben, haben keine kollateralschäden, die anderen aber schon? und was ist mit denen, die kollateralschäden haben, obwohl die mütter daheim waren? oder gibt es das nicht? und die väter? die waschen ihre hände in unschuld? hmmm… fragen über fragen!

phreni hat gesagt…

ps: die fragen stelle ich übrigens als kollateralschadenlose tochter einer arbeitenden, manchmal zwar gestressten, aber insgesamt sich nicht selbst verausgabt habenden mutter.

Anonym hat gesagt…

Also, meine Mutter hat auch viel gearbeitet. Und als Kind war das für mich gar nicht so schlimm, so lange die Betreuung geregelt war. Belastend: Nach der Schule das Essen für die Geschwister kochen etc... Wenn aber Kita oder Hort greifen (wie in Frankreich) sehe ich kein Problem. Heute profitiere ich von einer Mutter, die voll in ihrem Beruf aufgeht und zufrieden ist, weil sie sich nicht nur aufs Mutterdasein konzentriert hat. Viele meine Bekannte meiner Eltern haben sich getrennt, als die Kinder aus dem Haus waren. Die Mütter hatten alle nicht gearbeitet. Soweit meine subjektive Wahrnehmung. Ich bin 30.

rage hat gesagt…

als arbeitende mutter find ich auch, dass alle sagen, dass die mutter den grössten spagat machen müssen, recht haben. man wird zerschlissen, und zwar nicht von sich, sondern von allen anderen, die meinen, sie wissen, wie man es machen muss. gleichzeitig, selbst wenn man nicht perfektionistisch ist, ist es schon so, dass man neben beruf und kindern auch noch einen haushalt hat. und auch wenn der mann viel macht und sehr engagiert ist, es bleibt immer noch viel zu tun, was keiner machen will.

ich arbeite extrem gern udn glaube, ich brauchs fürs glücklichsein, aber manchmal beneide ich all die, die genug zeit für den haushalt haben. ich hab die nicht, will ich ja nicht haben, weil wenn die kinder im bett sind, will ich auch mal was für mich tun. und der mann auch.

ich bin also sehr desillusioniert, und damit hat der mann nix zu tun, es ist bei uns nämlich nciht so, dass alles an mir hängen bleibt. trotzdem werde ich weiterhin arbeiten und die kinder in die krippe geben.

Tin@ hat gesagt…

Und bitte - wo sind die Väter in all den Überlegungen?

Warum muss die Mutter sich im Alleingang um Kinder und Haushalt kümmern? Oft haben sie selbst diesen Anspruch (meine Erfahrung), quasi als Rechtfertigung für ihre Berufstätigkeit. Ich arbeite, ABER meine Fenster blinken immer hübsch fein...

Meine Kinder werden auch später von meiner heutigen Berufstätigkeit profitieren - wenn ich nämlich mal eine halbwegs anständige Rente haben werde.

Jeanne hat gesagt…

Frau Brüllen, hier hast du eine Diskussion angezettelt, die mich jetzt von der ARBEIT abhält!
So ist das nun mal, die Mütter haben immer ein schlechtes Gewissen, und obwohl die Väter doch heute enorm viel mit anpacken, schaffen sie es einfach, im Kopf besser zu trennen. Im Büro sind sie im Büro. Wenn ich im Büro bin, habe ich trotzdem die Kinder im Kopf. Die Einkaufsliste. Das Abendessen.
Kurz: Schwere Entscheidung, Frau Brüllen. Aber für eine, die immer nur Vollzeit gearbeitet hat, mit und ohne Kind und Kinder, scheinen 80% machbar. Wenn's der Karriere dient, auf lange Sicht auch erfüllender. Und wenn die Kinder gut untergebracht sind, dann wird sich schon alles einpendeln. Viel Glück!

Bianka hat gesagt…

Hallo,

puh, das ist eine Entscheidung, die kann Dir niemand abnehmen. Ich würd' sagen: Mach's! Gibt's denn vom Hübschen noch irgendeine Unterstützung? Und Rabenmütter sind sicherlich andere (sonst wär' ich nämlich auch eine). Du wirst die richtige Entscheidung treffen, ganz sicher!

LG
Bianka

Anonym hat gesagt…

@vreni Natürlich gibt es nichts Perfektes, nicht in Frankreich, nicht in Schweden, nicht bei Nur-Hausfrauen und auch sonst nirgends auf der Welt. In meinem Beitrag spreche ich, was die Selbstaufgabe angeht, aus leidvoller eigener Erfahrung und was die Unwiederholbarkeit von Kindererziehung betrifft, aus der Retrospektive, insofern mir nämlich heute Dinge klar werden, die ich vor 25 Jahren feurig in Abrede gestellt hätte. Christine

Anonym hat gesagt…

Es geht ja hier auch darum, ob überhaupt noch Job oder nicht....
Ich würde die Chance ergreifen !Wenn es gar nicht mit dem Rabenmuttergefühl vereinbar ist, können Sie sich später ja in Ruhe noch nach einem anderen Job umsehen. Mit Ihren Qualifikationen sicherlich überhaupt kein Problem
Viele Grüsse
Annika (selbst Mutter 3er Kinder und noch berufstätig)

julia hat gesagt…

Also ich finde es schon schwierig als Mutter alles zu verinbaren, nun bin ich eben auch noch alleinerziehend, was das alles noch etwas komplizierter macht. Nach einem 75 % Job mit Damals gerade 3 jähriger und 9 Monate altem Kind bin ich nach einem knappen Jahr auf 50 % runter- ich hätte es nicht mehr geschafft, zumal mein 50% Job auf dem Papier leider doch eher einem 75% Job entspricht. Karriere steht still bei dem Arbeitspensum, Geld reicht geradeso zum Überleben, aber ich habe Zeit mit den Kindern und die will ich überhaupt nicht missen.

Ich denke 80 % gehen, wenn der Jobspaß macht und wenn sie gut organisiert sind und der Papa mit anpackt, wenn die Sehnsucht nach den kurzen doch zu groß ist kann man ja eventuell doch nochmal was ändern.

[Ines] hat gesagt…

Da sind wir in Deutschland mit unserem Erziehungsurlaub wohl besser dran. Ist nicht einfach, aber sie treffen die richtige Entscheidung ;O).

Bine hat gesagt…

huhu
wollte dir nur einen virtuellen Knuddler da lassen.
mehr zum Thema dann in ein paar Tagen
Lg Bine