Samstag, Januar 07, 2017

Ansichtssache

Des Hübschen Kollegen glauben nicht, dass ich genauso viel rede wie er und wir beide nicht zu Wort kommen, weil die Kinder, besonders Q. doppelt so viel reden wie wir.

Meine Kollegen glauben nicht, dass der Hübsche genauso viel redet wie ich und wir beide nicht zu Wort kommen, weil die Kinder, besonders Q. doppelt so viel reden wie wir.

Little Q.s Lehrer und die Eltern seiner Freunde glauben nicht, dass der Hübsche und ich genauso viel reden würden wie er, wenn wir denn zu Wort kommen würden.

Kaum einer glaubt, dass Little L., wenn Q. mal nicht da ist oder heiser, genauso viel redet wie wir anderen drei.

Gar keiner glaubt, dass es bei uns daheim manchmal mucksmäuschenstill ist.

Freitag, Januar 06, 2017

Hogwarts Letter

Heute morgen bin ich mit den Jungs wieder zur Wasserfallen aufgebrochen, heute war nämlich zum ersten Mal diese Saison die Schlittelpiste geöffnet. Eine Tour mit einem Erwachsenen/Kind-Verhältnis <1 war ein Novum und ich deshalb ein bisschen nervös. Es ist kein Hochgebirge, aber schon auch nicht dummisicher abgesichert, was auch gut ist, so ist die Strecke durch den Wald nämlich traumhaft schön. Es lief aber supergut, für die steilen Strecken bzw. die schnellen am ungesicherten Abhang entlang nahm ich L. zu mir auf den Holzsschlitten, den Rest sind Q. und L. auf dem Lenkschlitten alleine gefahren. Gestürzt sind übrigens nur L. und ich einmal, aber nicht schlimm. Wir sind zweimal gefahren und dann einig durchgefroren nach Hause. -10Grad, das hat man hier echt selten. Ich liebe dieses Wetter so sehr, sowohl das Draussen als auch das Drinnen danach, wenn die Wangen immer noch nachglühen....






 

Daheim dann wartete ein voller Briefkasten, nicht nur mit Rechnungen, sondern auch mit einem namentlich an mich adressierten Werbeflyer des Kloster-Internats Disentis.

Ich hätte das Ding einfach ungeöffnet wegwerfen sollen, aber irgendwie war ich gerade so im "Aufmachen, Sortieren, Abheften"-Modus, dass ich den Umschlag mit dem tollen Slogan aufgerissen habe.

Und dann habe ich den Fehler begangen, Q. durchs Haus zuzurufen: "Cool, Q., deine Unterlagen fürs Klosterinternat sind gekommen!"
Er kam mit sehr sparsamem Gesichtsausdruck runter und wollte sich trotz Beteuerung, dass ich ihn niemals auf ein Internat schicken würde, nicht wirklich beruhigen.
Und da wurde ich dann ein bisschen sauer. Nicht auf Q. natürlich, ich hatte zwar selber mal meine Hanni&Nanni-Phase, in der ich die Vorstellung eines Internats super fand, und dann, als der Münchner Flughafen dann praktisch in unseren Vorgarten gebaut wurde und meine Eltern ernsthaft daran dachten, die Zelte abzubrechen, wäre ich, weil ich ja schon auf die Sprachenfolge "Latein, Englisch, Altgriechisch" festgelegt war, und da die Auswahl von Gymnasien relativ übersichtlich ist, tatsächlich fast als Tagesschülerin auf ein Klosterinternat* gekommen und fand die Vorstellung nur noch so mittel. Nein, ich war ehrlich gesagt sauer auf die Internatsleute. Ich fragte mich zuerst, woher sie unsere Adresse haben. Das Ganze klang sehr auf Eltern von 5./6. Klässlern zugeschnitten, also gehe ich nicht von einer "Wir schicken das an das gesamte Adressbuch der Schweiz"-Werbeaktion.
Ich weiss beim besten Willen nicht, was passieren müsste, dass ich auch nur ernsthaft daran denken würde, Q. oder L. auf ein Internat zu schicken. Vielleicht, wenn entweder der Hübsche oder ich spontan tödlich verunglücken würden und der andere sich entscheiden würde, auf eine Forschungsmission in der Antarktis oder im All aufzubrechen. Aber nicht mal dann sicher. Und wenn, dann würden wir sie ganz sicher nicht auf ein katholisches Internat schicken (jaja, ich habe gelesen, dass bis auf entweder katholischen oder evangelischen Religionsunterricht und diverse Gottesdienste nichts Christliches verpflichtend ist, aber mal ehrlich? Ich lebe doch nicht 20 Jahre als evangelisches Heidenkind in einem katholischen Dorf in Bayern, mit allen Anfeindungen, die dazugehören, dann gebe ich doch nicht meinen Mädchennamen auf, um sicherzustellen, dass meine Kinder auf gar keinen Fall katholisch getauft werden, und dann schicke ich sie in ein Benediktinerkloster? Zu guter Letzt: die staatlichen Schulen in der Schweiz sind auf einem dermassen guten Niveau, da werde ich einen Teufel tun, und 20 000+ Schweizer Franken pro Kind und Halbjahr dafür bezahlen, dass mein Kind auf ein Gymnasium am anderen Ende der Schweiz geht! Und ja, ich habe auch gelesen, dass es nicht aufs Geld, sondern auf die Leistung ankommt und es unendlich viele Stipendien- und Förderungsmöglichkeiten gibt, aber ganz ehrlich? Ich möchte nicht, dass meine Kinder länger als unbedingt nötig (und das ist: gar nicht) in Kontakt mit Kindern/Jugendlichen/Eltern/Lehrern kommen, für die es normal ist, soviel Geld für einen Schulabschluss zu bezahlen, den man auch umsonst und unter ganz normalen Leuten bekommt. Halt ohne "Animation" und Klostertrallala.

Ich war ehrlich gesagt gahz kurz davor (die Telefonnummer stand ja auf dem Flyer), dort anzurufen und zu fragen, woher sie unsere Adresse überhaupt haben und dass wir auf gar keinen Fall je wieder von ihnen hören wollen, aber dann wollte ich überhaupt nicht mit einem Internatsdirektor telefonieren und zu guter Letzt stellte ich mir dann vor, wie ich wieder unseren Nachnamen buchstabieren müsste, damit er uns von der blöden Verteilerliste für immer streicht und dann kam mir eine bessere Idee: ich schicke einfach den Antwortabschnitt zurück. Leider war nicht genug Platz für alle meine Argumente, ich musste mich also kurz fassen:
Vielleicht müssen Sie draufklicken, um das besser lesen zu können, sorry.

Ich schicke das morgen zurück, die 1.00CHF (sogar frankieren muss man das, das gesamte Schulgeld scheint in die Bildung gesteckt zu werden, sehr löblich) Porto ist mir das wert. Falls jemand von Ihnen allerdings an Informationen über diese bestimmt supere Schule interessiert wäre, ich könnte Ihre Namen da noch einen Abschnitt weiter oben eintragen. Ich weiss allerdings nicht, ob sie wirklich was bekämen...

Immerhin, nach dem Durchlesen ist Q. wieder beruhigt, dass er auf jeden Fall da nicht hin muss.

* Den Witz, in dem "Maria, Schutzfrau von Bayern" zu "Maria, Putzfrau von Scheyern" verhunzt wird, kennen Sie, ja?

Donnerstag, Januar 05, 2017

WMDEDGT? 01/17

Es ist schon wieder soweit:der Freundeskreis Tagebuchbloggen findet sich hier zusammen, um rauszufinden: "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
Egal, ob Sie noch Ferien haben oder schon wieder vollam Arbeiten sind: nehmen Sie sich doch die Zeit und überlegen Sie, was Sie heute so alles machen und lassen Sie uns teilhaben. Unten findet sich eine Liste an Gleichgesinnten!

Hier haben wir (alle ausser dem Hübschen) ja noch frei bis Freitag, also haben wir ausgeschlafen. L. ist um acht, Q. und ich so gegen halb neuen aufgestanden. Noch vor dem Frühstück habe ich (fast) vorbildlich die 3cm Schnee, die über Nacht gefallen waren, von unserem Stückchen Weg weggeschaufelt (mit der Kinderschaufel, die grosse ist in der Garage und das hat das Raufholen praktisch nicht gelohnt).
Nach einem gemütlichen Frühstück haben die Jungs sich angezogen (ich war ja schon, Schneeschaufeln, you know :-)), ich habe eine Flasche Wasser eingepackt und wir sind mit des Hübschen Zweithandy und Powerbank ausgerüstet mit dem Zug nach Basel gefahren. Es schneite in dicken Flocken.


In Basel haben wir dann auf dem Weg zu Naturhistorischen Museum schon die ersten Pokemöner gefangen und vor allem unsere Beutel aufgefüllt. Im Naturhistorischen Museum haben wir neben den Klassikern auf dem Weg nach oben vor allem die Sonderausstellung "Mumien: Rätsel der Zeit" angeschaut.
Ich mag das Naturhistorische Museum ja eh und die Sonderaustellungen im Speziellen. Diese hier ist aber wirklich ganz grossartig gemacht. Es werden die verschiedenen Arten der (natürlichen und künstlichen) Mumifizierung vorgestellt. Die Räume sind den Bedingungen nachempfunden, so ist der Ötzi-Leuchttisch in einer Art Eishöhle aufgebaut, die Wüstenmumien in einer sandbeigen Umgebung, die Moormumien dementsprechend düster. Sehr grossartig fand ich den Raum mit den Mumien aus einer ungarischen Krypta (da musste L. fast weinen, es ist nämlich eine Mutter mit Neugeborenem, die im Kindbett gestorben ist) und aus der Basler Barfüsserkirche. Gerade vom kuratorischen her interessant war der Raum mit Mumien aus Südamerika, wo nie ganz klar war, was historisch so war und was aus "Marketinggründen" von den Sammlern noch nachbearbeitet wurde. Der obligatorische Raum zu den ägyptischen Mumien war dann schon fast erstaunlich .. weiss nicht ... normal, unspektakulär, aber vermutlich einfach deswegen, weil man darüber eh schon viel weiss (der Begriff der "Auswickelparty" war mir jedoch neu.)








Danach ging es dann zur Stärkung erst in eine Bäckerei und dann sehr fotogen aber auch unglaublich lecker in den Cupcake-Laden, der gar nicht so neu ist, wie ich mal dachte.




Anschliessend wollten wir noch zwei Geburtstagsgeschenke besorgen, aber der lokale Buchladen hatte "Der große Glander" (Affiliatelink) nicht vorrätig, und da wir ihn eh erst nächste Woche brauchen, bestelle ich ihn halt für deutlich weniger Geld bei Amazon.
Für die Geburtstagsfeier dieses Wochenende haben wir dann bei Lush geshoppt und ja, ich mag den Laden, ich mag den Duft, ich mag die Freundlichkeit der Mitarbeiter und weil die Jungs das auch mögen, durften sie sich jeweils auch noch eine Badebombe auswählen. Wohlriechend ging es dann mit der Bahn zurück. Das Highlight für L.: wir wurden kontrolliert und während ich nach den Juniorkarten der Kinder kramte (das ist eine so grossartige Einrichtung: für 30CHF im Jahr fahren Kinder mit ihren Eltern umsonst Bus und Bahn in der gesamten Schweiz (und mit vielen Bergbahnen zumindest ermässigt)), bekam Little L. schon ein Kinderticket vom Kontrolleur, das man sogar in den echten Automaten abstempeln kann.

Daheim haben wir kurz Einkäufe abgeladen, uns mit warmer Schoggi bzw Kaffee gestärkt, Schneeklamotten angezogen und (man muss den Schnee hier ausnutzen, solange er liegt, das ist meist nur sehr kurz) sind zum lokalen Schlittelhügel gepilgert.


Als mir dann irgendwann zu kalt war, ging es zurück, die Jungs sind mit einer ihrer Badebomben und einem Keks-Obstteller in die Wanne verschwunden, während ich schnell eine Ladung Wäsche aus dem Trockner in die Schränke räumte.
Um halb sechs kuscheln sie sich in ihren Onesies aufs Sofa und schauen ein bisschen Netflix (sie lieben im Moment amerikanische Kinder-Sitcoms, mich macht das Konservengelächter ein bisschen irre, aber sie lachen dazu so herzlich, das ist dann wieder cool). Nachdem wir den ganzen Tag unterwegs waren und nichr wirklich was Richtiges gegessen haben, schiebe ich als Soulfood Hähnchenkeulen und Kartoffelspalten in den Ofen (die Hähnchenkeulen reibe ich mit dem Brathähnchengewürz von Herbaria ein, die Kartoffelspalten kommen in den Bräter, auf dem der Rost mit den Hähnchenspalten steht. Elegant werden noch Zitronenspalten drauf verteilt und alles geht genau so lang in den Ofen, wie ich für mein Sportprogramm (Bauchtraining, eine Folge Gilmore Girls auf dem Crosstrainer und Duschen) brauche. Danach bin ich so schrecklich unterzuckert, dass ich erst schnell eine Kaki essen muss, bevor ich einen Salat mache und für die Kinder Gemüsesticks schneide. Ich bin noch so weihnachtlich gestimmt und ausserdem habe ich im Rahmen der Couscous-Aktion so viele Cranberries gekauft, dass ich noch echt viele übrig habe, dass ich im Moment in jeden gemischten Salat welche reinwerfe. Schmeckt lecker!
Der Hübsche hat übrigens auch kurz vorbeigeschaut, sein Arbeitszeug abgestellt und das Sportzeug gepackt. Ich habe eigentlich gedacht, mit 4 ganzen Hähnchenkeulen und zwei Drumsticks wäre für alle genug da, aber ich muss die Kinder dann tatsächlich relativ rüde im Futterrausch stoppen, um dem Hübschen noch eine Keule zu retten.... ich habe echt den Eindruck, da sind zwei Jungs im Wachstum....
Nach dem Essen beziehen wir noch schnell die Betten frisch, ich packe die Sachen zum Schlitteln morgen (die Wassferfallen machen morgen die Schlittelpiste auf), ich lese ein Kapitel "Dr. Proktor" vor und danach verschwinden die Jungs mit ihrer aktuellen Kindle-Lektüre in unser Bett zur Katze und ich mache heute abend was ganz Verrücktes: ich werde NICHT meinen Kleiderschrank ausmisten, ich mache mir jetzt eine Kanne Tee und hole mein Strickzeug und setze mich zu den Gilmore Girls aufs Sofa, bis der Hübsche irgendwann um 11 nach Hause kommt und wir eine Folge "The OA" anschauen.

Das war ein grossartiger Wintertag!









Mittwoch, Januar 04, 2017

Das Kammerl des Grauens

Unser Haus hat ja keinen Keller. Ich verfluche das manchmal, manchmal bin ich froh drum und meistens ist es mir egal.
Was wir stattdessen haben, ist ein Dorf, das auf Römerruinen gebaut wurde und deswegen ist es immer sehr gefährlich, beim Bauen tief zu graben, weil man da ganz schnell einen antiken Komposthaufen oder so was findet und dann kommt der Kantonsarchäologe und das Bauvorhaben liegt erstmal auf Eis ein Dachkammerl, in dem ich einerseits meine Nähmaschinen und Stoffe aufbewahre,  und in dem wir anderereseits alles lagern, was wir sonst im Keller lagern würden: Skiausrüstung, Tauchsachen, Kletterausrüstung, Zelte, Wanderrucksäcke, Erinnerungsstücke, Gästematratzen, Spielsachen, aus denen die Kinder rausgewachsen sind, die man aber nicht wegwerfen will, Ordner mit Zeug, alte Lehrbücher, Halloweenverkleidungen, Koffer, Weihnachtsdeko, alte Schulunterlagen der Kinder, Geschenkpapier, Ersatzstühle, Partygeschirr und -gedöns.
Eigentlich hat alles seinen Platz, es gibt Regale und Kisten. Uneigentlich kann man den Moment, in dem die Ordnung den Bach ab geht, sehr genau festmachen. Es ist "Ach, ich leg das jetzt nur kurz mal dahin anstatt es einzuheften, die richtige Kiste vorzuholen oder was auch immer". Damit ist der Weg für Chaos geebnet, das nächste Blatt legt man dann "Nur kurz" oben drauf, die nächsten zu vererbenden Schuhe legt man in die Nähe der Kiste, wo sie hingehören, und irgendwann kann man das Räumchen kaum noch betreten.
Das ist dann übrigens die Phase, in der ich erst verfluche, keinen Keller zu haben, weil: da wäre das alles nicht so gestopft und man käme viel besser an alles hin, und dann sehr froh bin, weil so regt mich das Chaos viel schneller auf als in einem Keller, in dem ich dann nicht nur ein kleines Kammerl ausmisten müsste, sondern ein ganzes Geschoss.
Nun denn. Heute war es also wieder mal soweit.
Mein erster Plan war: ich räum alles raus in den grossen ausgebauten Speicher und dann sortiere ich es wieder ein. Sie kennen das Märchen vom süssen Brei, oder? Ich hatte noch keine Regalwand leergeräumt, da war der viel grössere Speicherraum schon so voll, dass ich nicht mehr treten konnte. Also musste ich umdisponieren und das Ganze wandweise angehen.
Ich habe nicht nur insgesamt 7 Stunden am Stück geschuftet und insgesamt 5 35L-Abfallsäcke, eine Ikeatasche mit Karton, eine mit Papier und 2 Müllsäcke voller Altkleider entsorgt, ich habe auch insgesamt 3 neue Ordner (Garantien ab 2016, Steuer ab 2013, Haus ab 2014) angelegt, weil die alten einfach nicht mehr zugingen, ich habe mich rigoros von Dingen getrennt (mein ganzes Seifensiedeequipment ist weg bis auf 10kg NaOH-Plätzchen, die kann man immer mal zum Abflussreinigen brauchen), ich habe sortiert und gesichtet (ich brauche mit ziemlicher Sicherheit keine Motivgeburtstagskerzen mehr kaufen, ich habe Frösche und zwei Farben, Pokale, Rennautos, Zootiere und normale, wir haben genug Cocktailschirmchen für ca 20 Barabende), ich bin sentimental geworden (in den Müllsäcken war kaum die berühmt berüchtigte Kinderkunst, die habe ich allergrösstenteils behalten, genau wie die Kindergarten- und Schulmappen), und ich habe wirklich skurrile Dinge gefunden:


Okay, das sieht für Sie vermutlich skurriler aus als für mich, das gehört zur Standardausbildung eines Chemikers/Ingenieurs in der Entwicklung/Produktion hier, da haben der Hübsche und ich immerhin schon ein Set Unterlagen entsorgt, wir haben diese Kurse natürlich alle beide gemacht.

Ich habe Notizbücher aus meinen ersten Jobs gefunden:

Lustigerweise weiss ich bei den meisten kryptischen Abkürzungen noch, um welches Projekt es ging (und ich arbeite und notiere heute noch so. Aber ich schmeisse das Zeug gleich weg, nicht erst nach 10 Jahren).

Dann habe ich zwei Gasmasken gefunden (die durften wir irgendwann mal behalten, als das Modell bei der Arbeit geändert wurde). Zusammen mit den Exlosionsschutzunterlagen und den Kaliumiodidtabletten, die wir von der Schweizer Armee bekommen haben, könnten wir die in unserem nicht vorhandenen Luftschutzkeller lagern...
Am mysteriösesten fand ich allerdings eine goldene Geschenktüte, in der ein altes, sehr hochwertiges Mikroskop (nicht so eins wie das vergleichsweise günstige, das ich mir damals von meinem Gewinn aus dem Börsenspiel in der 9. Klasse gekauft habe) war, zusammen mit einem Kasten voller Präparate und einer Holzkiste mit der Aufschrift "Diakasten Holz", in der aber keine Dias waren, sondern ein Handmikrofon (das hätte ich nie als solches erkannt, aber es ist eine Gebrauchsanweisung dabei) und ein Präparierbesteck. Dexter lässt grüssen.... Nun denn, das habe ich natürlich nicht weggeschmissen, sondern in einer ordentlichen Kiste gelagert.
Ich vermute, mein Vater hat das bei seinem letzten Besuch hiergelassen. Meine Eltern sind ja grosse Ausmister (Apfel, Stamm und so) und bei jedem Besuch werden mir Dinge aufgenötigt: "Hier, schau mal, deine Aufsätze aus der dritten Klasse", "Da, die Kochbücher deiner Urgrosstante.", "Eine Kamera, wie sie dein Fotografenopa immer hatte. Ich habe sogar noch echte Filme dafür auf Ebay besorgt, die müsstest Du aber im Gefrierfach lagern." Ich versuche da meist vorher zu filtern, kontrolliere auch den Kofferraum, bevor wir wirklich losfahren, die Kinder haben die Anweisung, keine im letzten Moment in die Hand gedrückten Taschen anzunehmen ("Da, für die Reise" und dann sind unter den Gummibärchen und den Nussecken noch die flotte Lotte und die Mohnmühle und meine Erstleserbücher aus den 80ern drunter), ich nehme an, meine Eltern sind also erfinderrischer geworden und sortieren die Dinge direkt bei uns ein... perfide!

So. Morgen wird aber mal nicht ausgeräumt, da machen wir einen Ausflug ins Museum. Nicht, dass nur ich Ferien nach meinem Geschmack bekomme :-) (vielleicht sortiere ich da auch noch ein bisschen)

Apropos morgen: es ist wieder WMDEDGT!

Dienstag, Januar 03, 2017

Spontan

Heute morgen sind wir alle mit dem Hübsche aufgestanden, weil ja unsere Putzfrau (sie kommt, sie macht das Vereinbarte in der vereinbarten Zeit, es ist so grossartig!) um viertel nach acht kam.
Um sie in Ruhe werkeln zu lassen und unsere leergefutterten Vorräte aufzufüllen (was ist das hier für eine verfressene Familie?!), sind wir zu dritt erst frühstücken und dann einkaufen gegangen. Wir waren fast zu schnell, also haben wir noch einen ausgiebigen dm-Besuch angehängt (man muss es ja ausnutzen, wenn mal mal drei verzollungsberechtigte Personen dabei hat), ein Paket abgeholt und ein, zwei Arenen erobert.
Daheim haben die Kinder die über Nacht gefallenen 3cm Schnee ausgiebig gefeiert. sich mit Freundne verabredet, Little L. für heute incl Übernachten, Little Q. für morgen.
Ich habe endlich mein normales Sportprogramm wieder aufgenommen (rennen, rennen, rennen, Bauchtraining) und gehofft, so meinen UNGLAUBLICHEN IKEA-MUSKELKATER zu bekämpfen, aber alter Verwalter, wie kann man vom Schrauben nicht nur die Fingerkuppen abraspeln und schwache Hände/Unterarme bekommen, sondern einen Beinmuskelkater, als wäre ich gestern 35km bergauf gelaufen? Apropos: der Fingerabdrucksensor meines Samsung-Telefons erkennt meinen Daumen seit gestern tatsächlich nicht mehr...
Am Nachmittag dann habe ich die restlichen Ikea-Kisten zum Ausmisten und eben ordentlich wieder Einräumen des "Kerzen-Foto-Wollschranks" benutzt. Ein ganzer Müllsack voll ist weg und wir haben immer noch genug Teelichter und vor allem Teelichtgläser für eine mittlere Landebahnbefeuerung.
Gegen Abend wollte ich mich dann an das Abstellkammerl machen, aber dann ist mir aufgefallen, dass das nicht richtig beleuchtet ist, also kann ich das vernünftigerweise erst morgen machen. Und dann ist es langsam auch wieder gut mit Räumen, ein bisschen wirklich Pause machen muss ich in den Ferien schon auch noch. Vielleicht. Nach dem Kleiderschrank.

Montag, Januar 02, 2017

Wwwwt, wwwwwt


So, so was wie Alltag. Wenigstens für den Hübschen, der wegen Vertrauensarbeitszeit nicht wie ich seine Überstunden abfeiern kann, sondern halt sparen muss für unseren Trip im Sommer.
Die Kinder und ich haben noch eine ganze Woche frei und ich freue mich unendlich!
Sowas wie Alltag heisst, der Hübsche ist um 7 aufgestanden, ich um halb neun. Es war noch mucksmäuschenstill, ich dachte also, die Jungs würden ihr Schlafdefizit von Silverster aufholen. Nun ja. Bei Q. war das der Fall, den habe ich um 10 aus dem Tiefschlaf geschüttelt, Little L. ist anscheinend mit dem Hübschen aufgestanden und hat mucksmäuschenstill auf dem Sofa gelesen. Der Kindle, den er zu Weihnachten bekommen hat, macht das nochmal extra spannend.
Wir haben also irgendwann dann gefrühstückt, ich habe meine Zalon -Box-Bestellung noch schnell mit Bildern versehen (ich bin mal gespannt, was sie auch meiner "Ich hätte gern was fürs Büro, gern wie Claire Underwood, Alicia Florrick und Lucca Quinn"-Idee machen. (Wenn Sie das auch ausprobieren wollen, sagen Sie mir doch Bescheid, ich schick Ihnen einen Freundschaftslink :-))

Und weil ich ja für die Ferienwoche total viele Pläne in Sachen Umräumen habe, sind wir dann zum Ikea gefahren. Neben Teelichter, Serviette, Zeug haben wir drei neue Badmöbel gekauft, um endlich das Zeug, das auf der Ablage rumsteht, ordentlich verräumen zu können. Das klingt jetzt sehr undramatisch, aber bis wir alle Oberflächen und Griffe und Abmessungen und Zeug verglichen hatten, ging das eine Weile.
Das Einladen war dann auch noch mal spannend, man hätte ja fast denken können, dass ein 189cm hoher Schrank auch als Paket ziemlich lang sein könnte. Aber mit Little Q.s Hilfe habe ich alles verstaut, dann auch aus der Tiefgarage ins Haus bekommen und ich weiss nicht, was passiert ist, auf jeden Fall findet Little Q., Ikeamöbel wären wie Lego und so haben wir zwei wie die Weltmeister geschraubt und geklopft und so, unterbrochen nur durch Aufladen des Akkuschraubers.
Mit einem Auge haben wir immer nach draussen geschaut, aber der angekündigte Schnee liess auf sich warten....
Schnelles Abendessen, weiter schrauben. Irgendwann stand alles, die Kinder schafften es bis zur Dusche und ich räumte und mistete aus und räumte und alles sieht so unglaublich ordentlich und grossartig aus, ich bin ganz begeistert.
Jetzt habe ich ganz schön Rücken und irgendwie sind auch meine Fingerkuppen total abgeschrubbelt. Ich habe die Schrauben immer arg fest gehalten, damit sie grade reingehen, irgendwann hat es mir dann die Haut abgezogen.... falls mich also die Triaden oder so um die Ecke bringen wollen und verhindern, dass man mich anhand meiner Fingerabdrücke erkennt, heute wäre der Tag dafür!

 Nun denn, wir haben zwar auch noch Kisten besorgt, um den Kerzen-, Servietten- und Wollschrank im Wohnzimmer zu sortieren, aber das mache ich heute nicht mehr. Ein bisschen was Schönes hebe ich mir auch noch für morgen auf :-).

Sonntag, Januar 01, 2017

Happy New Year!

2017

Und weil hier alle (man munkelt: vor allem ich nicht, aber das sind böswillige Unterstellungen) nicht wirklich gut mit Schlafmangel wegen Aufbleiben und echt beschissen schlafen wegen Lärm um und im Haus und Kater und überhaupt umgehen können, schleiche ich mich hier auch grad wieder raus zu meinem Topf scharfer Gemüsesuppe :-).