Mittwoch, Juli 30, 2025

300725

 Gestern abend kam in Sachen Visum noch eine Mail, man hätte mich heute nicht erreicht telefonisch (well... ), man hätte Info aus Japan und würde gern mit mir über Optionen reden. Das klang nicht gut, fand ich, ich habe also in meinem Kopf Horrorszenarien ausgemalt, alle abgewogen und Antworten auf all die Horrorvorschläge gefunden und dann, als wir heute dann nach Vorankündigung und zweier Fehlversuche (nicht wegen mir) endlich geredet haben, war ich vorbereitet. Es ist kein Horrorszenario, L. wird wie geplant nach Japan fliegen, es gibt einen Workaround, den ich persönlich suboptimal finde, aber die beste Variante in Anbetracht der Tatsachen. Dass es zu diesen Tatsachen aber erst kam (und wie diese nicht kommuniziert wurden und mir andauernd bis gestern versichert wurde, es wäre alles easy und würde super klappen und das wäre noch nie ein Problem gewesen, bis halt nix mehr easy, super und problemlos war), das finde ich schon, sagen wir höflich, suboptimal und dass das achselzuckend als "ja, das ist immer so" (ach, ich dachte, es wäre immer alles easy???) hingenommen wird und der Fehler im Prozess nicht erkannt und adressiert wird, das ist wirklich beeindruckend. Naja. (Hilft mir mit meinen Kontrolll-Issues und "Immer das Schlimmste annehmen" jetzt auch nicht, dass 9 Monate "Wird alle super" so an die Wand gefahren wurden.... Naja.

Sonst: Bürotag, mit ungeplant keinen Meetings am Morgen, weil ich ja eigentlich in Bern bei der Botschaft hätte sein wollen. Hatte ich also genug Zeit, um viel nachzulesen. Mittagessen mit dem Lieblings-JetztwiederAbteilungskollegen, Kanadageschichten und Austauschgeschichten ausgetauscht und die sich verändernden Jobs angeguckt. 

Dann: Druckbetankung meines Hirns mit Infos zu meinen neuen Produkten (ich habe jetzt zwei verschiedene Notizbücher angefangen, praktischerweise für das, was als pinke Tablette kommt, zufällig ein knallpinkes mit der Aufschrift "Evil plans and unicorn drawings" gewählt. Ich bin ja ein grosser Fan von papierlos, aber wenn mir Leute was erzählen (ich lese mich ja in alles eh ein und ordne mir meine Quellen, aber "Ich würde gern von dir hören, was dir aus deiner Warte besonders wichtig oder bemerkenswert oder wissenswert oder in der Zukunft schwierig für dieses Produkt/ Thema ist" ist unschlagbar.), kann ich nicht gut gleichzeitig tippen, aber handschriftlich notieren geht super und hilft mir auch beim Verstehen / merken. Muss ich noch schauen, wie ich das in das AI-Tool reinbekommen :-)

Alles sehr spannend, aber auch anstrengend. Heimradeln (fast vergessen, dass ich anders fahren muss), Fotos für den Visumsantrag ausgedruckt, daheim die Katzen, L. und den Hübschen begrüsst (Sansa verbringt den Sommer jetzt im Garten der Nachbarn nebenan, die im Urlaub sind und ihren Hund mitgenommen haben. Schade für ihn, dass er jetzt wohl da nicht mehr sein darf, wenn er zurückkommt.), Zeug erledigt (zB Geburtstagstiramisu gemacht) und ein skurriles Erlebnis verdaut (und mir im Nachhinein noch 10000 bessere und schlagfertigere Antworten überlegt): Beim Warten auf das sich öffnende Garagentor wurde ich unmotiviert von einem Nachbarn darüber in Kenntnis gesetzt, dass er es schon gut gefunden hätte, wenn Q sich noch extra dafür bedankt hätte, dass er vor 6 Wochen (!) den Schlüssel, den Q im Garagentor vergessen hatte für 2h, zurückgebracht hat (wofür ich, die den Schlüssel entgegengenommen hat, mich sehr wohl ausführlich und angemessen bedankt haben). Auf meine hochgezogenen Augenbrauen hin meinte er "Ich hätte das meinem Sohn gesagt, dass er das tun soll." Ich habe "Aha" gesagt, die Augen gerollt und bin gegangen. (Wie krass, dass das 6 Wochen in einem gärt und dann raus muss. Beim ersten zufälligen Treffen, direkt nach 10 Sekunden. Wie cool, wenn das das allerdringendste und schlimmste ist, das einen beschäftigt und verärgert hält FÜR SECHS WOCHEN, so ein entspanntes, gutes Leben hätte ich auch gern mal. Ich überlege, ob ein Blumenbouquet, ein Platzkonzert der Musikgesellschaft oder aber ein Spalier der gesamten Pfadiabteilung mit einem lauten M-E-R-C-I, MERCI, MERCI, MERCI die angebrachte Reaktion gewesen wäre. Oder vllt immer noch ist. Und wie/ob sie sich eigentlich damals dafür bedankt haben, dass wir ihren Hund, den sie freigelassen hatten, von der Polizei übernommen und beaufsichtigt hatten, bis sie wieder zurück waren.... Naja. "Aha" war schon die richtige und finale Reaktion auf diesen Quatsch.)

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