Mittwoch, Juli 17, 2024

170724

 Touritag in Kopenhagen: erstmal ausgeschlafen (mittelgut, weil ich ja gern das Fenster aufhabe, aber wir sind halt mitten in der Stadt und da war nachts halligalli und früh Handwerker. Aber ich schlaf eh immer schlecht), dann Frühstück unten im "Neni". Das Shakshuka lässt grosses für unser Abendessen heute dort erwarten.

Dann haben wir uns wie so Touris Räder an der Rezeption geliehen. Wir wurden gewarnt, dass das keine Ebikes wären und auf mein "naja, hier ist ja auch alles flach, also easy" hat sie dann ein bisschen sparsam geschaut. Aber: es ist alles flach UND Kopenhagen ist eine perfekte Fahrradstadt. Das merkt man an allen Ecken und Enden (wir zB schon, als wir mit dem Auto eine normal gross angegebene Strasse lang gefahren sind und es halt auf jeder Seite einen fahrspurbeiten Gehweg und daneben einen fahrspurbreiten Radweg (beides erhöht, so dass Autos schon gar nicht in die Versuchung kommen, da drauf "auszuweichen"), und in der Mitte halt EINE fahrspurbreite Autospur. Beim Radeln heute: perfekt. es gibt überall Radwege, meistens physisch von der Fahrbahn getrennt und wenn zB Bauarbeiten am Rad- oder Gehweg sind, dann hört der nicht einfach auf und es ist ein Schild da "Bitte andere Strassenseite benutzen" oder es wird verlegenheitsmässig ein gelber Streifen aufgeklebt, nein, es ist räumlich von der Fahrbahn abgetrennt eine Umleitung eingerichtet. So cool! Trotzdem einmal aus Versehen über eine rote Ampel gefahren und ohne Helm habe ich mich zwar nicht als Sonderling unter all den Touristen und vllt auch Dänen gefühlt, aber schon arg nackig obenrum.






Wir sind als erstes die kleine Meerjungfrau anschauen gefahren (ich hatte ja überall gelesen, WIE klein die wäre, und nachdem das bei der Mona Lisa wirklich erstaunlich klein war, hatte ich mit etwas vllt kniehohem gerechnet. Aber nein: da sitzt eine lebensgrosse Meerjungfrau, was hattet ihr denn erwartet? Sie wirkt vllt ein bisschen klein, weill sich literally drölfzig1000 Touristen überschlagen, ein kreatives, einzigartiges Bild von ihr zu machen und auf der anderen Seite ist halt einfach ein Industriegebiet, da würde jeder klein ausschauen!)




Ab dann wurde es aber super: das Kastellet lag ultrapittoresk im strahlenden Sonnenschein, die ungefähr 15jährigen Soldaten mit Maschinengewehren sahen etwas fehlplatziert aus, aber vermutlich waren es eigentlich die Touristen.







Weiter am Wasser entlang zum Schloss Amalienborg. Ich wusste gar nicht, dass es auch in Dänemark diese albernen Bärenfellmützen / Changing of the Guards gibt. Bisschen uncool ist es schon, wenn vor dem Trupp Soldaten ein Polizist herlaufen muss, um die Menschen zur Seite zu scheuchen, damit die dann ordentlich und ungestört marschieren können...

Wir mussten dann schnell ins Hotel zurück, um einen neuen Kameraakku zu holen, dann ging es weiter nach Christiania. Sehr weird, tbh, ich hatte natürlich darüber gelesen, einige Krimis spielen (natürlich) dort, ich hatte auch gelesen, dass die Bewohner eigenmächtig die Pusher Street abgerissen haben. Keine Ahnung, wie es ist, wenn nicht 1000 Touristen durchlaufen, heute hat es ein bisschen wie ein neues Viertel im Europapark gewirkt, so eine Art Hippiezoo / Theme Park, incl Giftshop am Ausgang....






Wieder zurück in der EU haben wir nicht wie eigtl geplant, einen Kaffee im Hyhavn getrunken, weil das (wie die Waterfront in Bergen) halt schon ein bisschen underwhelming / überfüllt war. Stattdessen haben wir die Kinder auf Google Maps gestalkt und auf dem Rathausplatz bei einer Pause nach vollendeter Schnitzeljagd überrascht. Ich glaube, sie hatten de Rest der Truppe nicht gesagt, dass wir überhaupt in der Nähe sind, die haben nämlich ganz schön überrascht geschaut. Q. und L. natürlich ein bisschen peinlich berührt, aber hey, wir sind nicht erst seit gestern Teenagereltern, das sind wir gewohnt und haben es die letzten paar Tage schon angefangen zu vermissen.



Dann war es auch schon Zeit, die Räder abzugeben und die Wasserflasche nochmal zu befüllen, es stand die Shoppingrunde an, für die wir gestern schon rekognosziert hatten.

Ich würde sagen, wir waren einerseits sehr erfolgreich, sind andererseits im Rahmen geblieben und irgendwann waren wir dann auch einfach erschöpft. Auch so eine Nebenwirkung der Digitalisierung: durch immer nur Onlineshopping verkümmern die Shoppingmuskeln total!




Lustig: im Uniqlo hatte ich schon bei einem Hemdenständer gedacht: "Das wäre was für L., mal überlegen, ob ich ihm das mitbringe." Und während ich am Anprobieren war, schreibt mir der Hübsche: "Habe grad L. ein Hemd gekauft", weil: der kam mit Freunden in den Laden und hat sich genau das Hemd ausgeguckt, das auch ich für ihn genommen hätte :-).

Beide Kinder werden übrigens fair behandelt, ich habe für Q., der ais Versehen seine heissgeliebte Siggflasche in den Kanal als Flaschenpost auf die Reise geschickt hat, eine coole Ersatzflasche besorgt. Leider haben wir sie zu Fuss nicht mehr eingeholt, da sie schon zurück ins Camp mussten, zum Käsefondue vorbereiten, deshalb müssen wir morgen NOCHMAL auftauchen, diesmal im Camp, das praktischerweise auf der Weiterreiseroute liegt.

Für die Öresundbrücke hat es nicht mehr gereicht zeitlich, dafür müssen wir nochmal wiederkommen.

Jetzt: Duschen, frische Kleider raussuchen und dann geht es los zum "Balagan Menü"




Morgen dann: endlich ans Meer!

1 Kommentar:

kaltmamsell hat gesagt…

Wenn das Balagan Menü so gut wie das im Neni München ist: Super!