090322 Zwangsentschleunigung
Ich sags mal so: die nächsten fünfeinhalb Wochen werden für uns alle hart. Sie sind hiermit vorgewarnt, ich werde unglaublich genervt und dünnhäutig und schlechter Laune sein. Das Gute ist: wenn Sie das nervt, können Sie das hier für die Zeit grossräumig umfahren, den Luxus habe weder ich noch der Rest meiner Familie (bin mir nicht sicher, ob die nicht schon angefangen haben, mich grossräumig zu umfahren respektive vielleicht nicht grad gut zu hören, wenn ich rufe. hmhmhmhm.)
Naja. Vielleicht kriege ich morgen ja eine Schiene, in der ich mein Bein ein bisschen biegen kann (ich weiss noch nicht genau, was die mir helfen wird, weil ich ja aktuell unglaubliche Schmerzen habe, wenn ich das Bein bewege oder belaste, deshalb hm. Naja, wir werden sehen.)
Mein Hauptdilemma (neben Autsch und Mimimimimi) ist:
1. Ich bin aus Überzeugung unabhängig und möchte niemanden für nix brauchen. Jetzt brauche ich jemanden, der mir Sachen trägt, Sachen anreicht, der mich in die Dusche hievt und wieder raus, der mir meine Unterhose aus- und anzieht. (Der Hübsche macht das alles, die Kinder auch, also: die frage ich nicht nach dem Duschen- und Unterhosenteil, keine Frage, aber Waaaaaaaaaaaaaaaah!)
2. Ich hasse es, zu warten (und unpünktlich zu sein, aber das kann ich jetzt ja eh grad nicht, ich bin ja immer da, wo man mich hingesetzt hat). Und logischerweise muss ich das jetzt, mal mehr, mal weniger. Ich erwarte (eigentlich) auch nicht, dass alle sofort springen und alles stehen und liegen lassen, wenn ich pfeife. (also: noch pfeife ich nicht, aber vllt. ändert sich das noch und ich hole mir Q.s Pfadipfeife). Aber: es fällt mir eh schon schwer, um was zu bitten und dann fühle ich mich noch viel mehr als Bittsteller und buhuhuhuhuuuu allein, wenn ich auf Treppenbegleitung, Hosenservice oder was auch immer länger als gar nicht warten muss.
(Ich habe Q. ja seinerzeit mit den Krücken geschimpft, wenn er arg kreativ und akrobatisch war, aber ich verstehe jetzt, woher das kommt. Allerdings habe ich mir ja als ganz Kleine schon eine frisch fädengezogene Kopfplatzwunde am selben Tag nochmal aufgedotzt, ich würde ungern mit noch mehr Brüchen im Krankenhaus landen, weil: "Mit Krücken und gesundem Bein auf dem Badewannenrans balanciert, um an Gesichtscremenachschub zu kommen" oder so.)
Ich lerne auf die harte Tour Geduld, wenn es länger dauert, bis ein Brief im Kasten landet, bis die Katzen heimkommen (noch humple ich nicht auf eine zusätzliche Suchrunde, wenn der Hübsche sie auf einer ausgiebigen Runde nicht gefunden hat, aber sie kamen irgendwann auch beide nach Hause. Was gut ist, sie haben nämlich heute beide Geburtstag und müssen noch für ein Foto posieren), bis das Essen im Ofen ist.
Apropos Essen: das ist eine harte Schule für alle von uns. Ich war bisher immer die mehr oder weniger einzige Essensverantwortliche, das war für mich immer schon ein "pain point", aber irgendwie hat es nie geklappt, das zu ändern. Jetzt muss es klappen und tut das erstaunlich gut. Gestern haben die Jungs Gemüsewaffeln mit Quarkdip gemacht, heute macht Q. allein Texmex-Vegi-Reisauflauf. L. muss sich für morgen noch was aussuchen (Vorschlag aktuell: Rösti mit Raclette, Spiegelei und Salat).
Ach ja: noch was unrundes: ich bin mir unsicher, wie viel ich arbeiten können sollte, ich weiss, dass ich krankgeschrieben bin, aber mehr als nix geht, es würde vllt. auch mehr gehen, als ich jetzt mache, aber natürlich auch weniger.
Vllt bin ich alles in allem einfach durchgerüttelt und sehr nervös ob des Röntgentermins morgen.
Und ja, ich bin mir absolut bewusst, dass das alles heute sehr privilegierte Sorgen sind.
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