Griff ins Klo *
Lassen Sie mich ein bisschen ausholen und zwar kurz auf diesen Eintrag verweisen, und diesen Folgeeintrag ein paar Tage später.
Alle wieder da? Also. Wenn man sich jetzt kurz bitte daran erinnert, dass die beiden Posts von 2010 sind, findet man mich bei der folgenden Geschichte vielleicht nicht ganz so doof, wie das jetzt klingt.
Also: Letztens beim Einkaufen im dm gab es neue Gillette-Rasierklingen, mit einem Glibberstreifen für Hautgefühl und blablablubb und ich dachte mir: hach, nehme ich die mal, sind immerhin nicht die "Spa Breeze", nach denen ich mir danach die Haut abziehen konnte. Ich nahm sie, vergass sie und beim letzten Klingenwechsel kam dann eine solche an den Rasierer. Und ja, es klingt jetzt schon lang, wenn ich sage, dass ich ungefähr eine Woche brauchte, um zu realisieren, dass die immer schuppiger und röter werdende Haut an den rasierten Stellen nicht von "Ach, es ist Winter und trockene Heizungsluft, man kennt das" kommt, sondern von den blöden Rasierklingen. Also: neue gekauft ohen Glibber, im Firmenshop die gesamte Bepanthenlinie rauf und runter **gekauft, aber so richtig half das nicht. Nach dem Duschen brannte die Haut und juckte und es sah auch immer ätzender aus. Naja, gestern dann beschloss ich (wegen: beim Hautarzt braucht es Wochen, bis man einen Termin bekommt und bis dahin hab ich keine Beine mehr), heute morgen zum Werksärztlichen Dienst zu gehen, eine Cortisoncreme holen.
Tja. Soweit, so gut. Als ich heute morgen dann aber noch im Halbschlaf auf die Toilette ging, hatte ich ein Deja vu: Schüsselinhalt so dunkelrot wie mein Shirt.
Dazu kam,dass ich heute einen nicht verschieb- und nicht delegierbaren Termin am Nachmittag hatte, der auch noch nicht fertig vorbereitet war, dazu ein paar dringende Papierkramsachen, ebenfalls nicht delegierbar (und zwei superwichtige überhaupt gar nicht delegierbare Termine morgen), also rotierte ich wie eine Wilde zwischen Drucker, Büro und Poststelle hin und her, aber viertel vor acht war alles erledigt bis auf die Präsentation. Die habe ich dann voll streberhaft im Wartezimmer der Sanität weitergemacht.
Langer Rede, kurzer Sinn: meine Urinprobe fanden sie so spannend, dass zwei Ärzte nacheinander kamen. Der Chef erklärte mir dann, dass das kein Nierenstein sei oder zumindest nicht nur, und ob ich mir sicher sei, dass mir echt nichts weh täte, weil das wäre ja eine Harnwegsinfektion aus der Hölle. "Sie wissen, wir haben da nur so halbquantitative Tests, aber Sie sprengen alles. Weisse und rote Blutkörperchen, Nitrit, Eiweiss. Tut Ihnen nix weh? Haben Sie kein Fieber? Das müssen Sie schon lang haben, das ist echt unglaublich." (immer verbunden mit immer fester werdendem Boxen in die Nieren, die dann schon irgendwann ein bisschen weh taten.).
Naja, eben: ich hatte die letzten zwei, drei Wochen schon immer mal wieder ein bisschen Nierenschmerzen, aber die gingen wieder weg, ich habe irgendwas zyklus- oder sportbedingtes vermutet, nicht eine "Infektion aus der Hölle".
Ich bekam also eine Schachtel Antibiotika (vermutlich verschreibt keiner mehr bei einem echt alten, aber sehr wirkungsvollen Antibiotikum noch das Original und nicht Generika, ausser der Herstellfirma selber ;-) und die Anweisung, bei Fieber sofort und sonst "Also, schon allein aus meinem wissenschaftlichen Interesse" am Montag zu einer Kontrolle wiederzukommen. Ausserdem solle ich darauf achte, ob ich rote Flecken, die auch jucken könnten, bekäme, weil das wäre dann eine Allergie und dann müsste ich das Antibiotikum sofort absetzen.
Ich meine, gibt es eine bessere Überleitung zu den Krätzebeinen? Ich habe also gemeint "Wo wir da grade von roten Flecken reden.... ich hätte da was." Und so bekam ich auch noch eine Cortisoncreme und war nach nur einer halben Stunde zurück im Büro. Sehr toll.
Nicht so toll war dann die Zeit, bis das Medikament einschlug, weil auf einmal dann die Schmerzen doch kamen. Richtig fies. Aber jetzt gehts und wenn alles wieder gut ist, gehe ich mal in Ruhe zu einer urologischen Abklärung und bin gespannt, ob sich da mal klärt, warum da andauernd was ist mit der rechten Niere. Und warum ich da nix merke bis kurz vor Notfall deluxe.
* Achtung, TMI: das ist heute nicht mal übertragen gemeint, weil: was tut man nicht alles um endlich mal einen Nierenstein in der Hand zu halten. War aber keiner. Und ja: ich wasche IMMER die Hände.
** Funfact: als ich meinen allerersten Job begann, dachte meine Mutter ewig lang, ich würde Voltaren machen. Fakt ist: die Firma machte das da schon lange nicht mehr. Heute denkt meine Mutter, ich würde Bepanthen produzieren, Fakt ist: wir machen das schon lange nicht mehr. Aber was solls.
4 Kommentare:
Und ich wollte schon fragen, warum ihr bepanthen im firmenshop habt ;)
Hust...
Ich hab ja die Theorie, dass man im Muss-Funktionieren-Modus gerade von Infektionen nicht so viel merkt.
(Meine Erfahrung damit war ein fetter Brustabszess. Auch ohne Fieber.)
Ich habe uebrigens auch grundsaetzlich allergische Reaktionen auf diese daemlichen Glibberstreifen. Ich habe aber festgestellt, dass man die relativ einfach mit einem Messer raus-friemeln kann und dann rasiere ich beschwerdelos vor mich hin ;)
Naja, Gute Besserung ansonsten!
Hmmm das tönt nicht gut. Das mit den Rasierklingen finde ich fast bedenklicher, weil das Andere kenne ich :-) Ich habe eine Niereninsuffizienz weil ich meine Entzündungen nie merkte. Dann hatte ich ein halbes Jahr eine Antibiotikatherapie und seit dann so gut wie Ruhe. (Mein Mann meinte gestern ich sei wohl nie krank gewesen weil ich dauern voll Medis war, jetzt innerhalb kurzer Zeit schon wieder Grippe-tja man kann nicht alles haben...)
Liebe Grüsse
Meret
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