Montag, Juni 18, 2007

Grillen im Regen

Ich muss zugeben, nachdem sowohl Arbeit als auch Dauerregen am Freitag kein Ende nehmen wollten, hatte ich denkbar wenig Lust auf das Abteilungsgrillfest des Hübschen mitten im Wald irgendwo im Baselbiet.

Da des Hübschen Chef aber tödlich beleidigt reagiert, wenn man sich nicht offensichtlich genug drüber freut, dass es überhaupt ein Grillfest gibt, sind wir also anderthalb Stunden zu spät dort angekommen. Das unterwegs gebriefte Kind stürzte mit lautem "Flei(sch), Denti Flei(sch)"-Gebrüll auf den Grillmeister zu. Die Tische in der Hütte waren mit Ü-Ei-Autos dekoriert, diverse Gäste zeigten sich durchaus interessiert an Little Q.s Lesungen aus "Ich bin das kleine Pony" und "Ein Tag auf dem Bauernhof", so dass bis zu dem grossen Sturz alles wunderbar war. Ich habe übrigens weder "Flei" noch "Wu" bekommen, das hat alles Little Q. verdrückt. Für die feinen Salate war dann kein Platz mehr im Kindermagen, erst bei "Kuku(chen)" ging wieder was. Beim Rennen auf dem abschüssigen Waldweg geschah dann das Unvermeidliche: zu schnell gebremst und schon floss Blut aus Nase und Mund.... erstaunlicherweise blieb ich am coolsten von allen und einige Taschentücher und Tränen später war alles wieder in Ordnung (bis auf die verkratzte Nase, aber das wird).
Den Rückweg gestalteten die Navi-Dame und ich dank vergleichbarer Sturheit so lang wie möglich. Und nur so durften wir einem Musterbeispiel an Schweizer Zivilcourage beiwohnen: Beim "Ins Dorf Einifoahrn" (ami, ich liebe diesen Ausdruck) entdeckte ich eine reglose Person auf dem Gehweg und zwei über sie gebeugte Personen. In den ca. 10 Minuten, in denen der Hübsche dann (ganz Macho/Gentleman meinte er:" Du bleibst beim Kleinen, ich schau mal nach") einerseits usnere silberngoldene Rettungsdecke spendete und andererseits irre kompetent rumstand, hielten acht Autos an. Die zwei Betriebsnothelfer, die an der Frau rumwerkelten, hatten schon einen Krankenwagen gerufen und schickten dann irgendwann das betroffene Fussvolk nach Hause.
Was passiert ist, wissen wir immer noch nicht, die Frau war nicht offenkundig verletzt, hatte ienen starken Puls, allerdings weder Bewusstsein noch Ausweispapiere.... nun ja, dank unserer kompetenten Lokalpresse werden wir schon noch erfahren, was los war.

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