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Mittwoch, November 30, 2022

301122

 Sehr, sehr gut geschlafen, trotz des leicht verstörenden Traums, in dem der Hübsche mir glaubhaft erklärte, es wäre jetzt mal wichtig rauszufinden, ob Sansa schwimmen kann, und wir sie dann in eine warme Badewanne gesetzt haben und sie untergegangen ist wie ein Stein. (Ich glaube, sie kann ganz gut schwimmen, sie ist nämlich vor zwei Jahren oder so sicher mal bei den Nachbarn in den Pool gefallen, sie kam nämlich wirklich tropfnass nach Hause, nur der Kopf war noch trocken.)

Dann übliches Mittwochszeug: Frühstück, dabei erste Emails, dann Sportründchen, dann Duschen, Schminken, Meetings. Zwischendrin viele Mandarinen (Clementinen) von "meinem" BAum essen. Morgen kommt unser Jahresvorrat an Parmesan von "unserer" Kuh. Ich war ja skeptisch, ob wir die 2.5kg Parmesan für ein Jahr aufbewahren können würden ohne Schimmel und habe am Anfang grosszügig verschenkt. Aber: portioniert einvakuumiert hat er im Kühlschrank perfekt gehalten und wenn ich nicht verschenkt hätte, hätte er auch genau ein Jahr gereicht (letzte Bestellung kam im Januar). Aktuell liegen im Kühlschrank noch 3kg Manchego Käse (verschiedene Sorten). Beim Olivenöl hat es übrigens (auch einiges verschenkt) auch kein Jahr gereicht mit den 7.5L. Vielleicht gebe ich dieses Jahr halt nix ab (man kann bei Crowdfarming aber neu auuch Adoptionen verschenken. Nur leider noch nicht incl Logistikkosten).

Sonst kamen einige Pakete (gerade als ich bei einem verdächtig wurde, ob es vielleicht ein Scam-Laden wäre, dabei hatte ich nur die Versandemail verpasst und es war just heute in der Post und ist genau so wie erhofft), nur des Hübschen Adventskalender ist nicht da. Das ist sehr schade, weil sehr teuer, extra lang vorbestellt und dann gab es nicht mal Info oder Entschuldigung oder irgendwas. Looks not so fantastic after all. (Immerhin gab es ja von allen anderen Ecken und Enden Schokoladenkalender, er kann also schon was aufmachen, bis er kommt).

Mittagessen mit L., der sich schon sehr gefreut hatte, als ich ihm morgens sagte, dass ich Gnocchi machen würde, weil da hätte er gestern in der Mensa schon Appetit drauf gehabt. Der Hübsche, ich schreib das jetzt mal, ist ... wie soll ich sagen. Kein Gordon Ramsey. Unvergessen der Einkauf seinerzeit 1997 in San Diego, als er Salat kaufen sollte und einen Riesenkohlkopf gekauft hat, der wäre voll günstig gewesen. "Julienne Schneider" ist immer noch ein Kracher. Und ich weiss nicht, wie oft ich ihn schon ein zweites Mal auf den Balkon geschickt habe, um diesmal wirklich Rosmarin zu holen und nicht schon wieder Lavendel. (ich habe es immer noch nicht übers Herz gebracht, zB Bratkartoffeln mit Lavendelblättern zu machen). Heute kam er runter und meinte: "Kann es sein, dass sich der Salbei auch in den Balkonkästen angesät hat und immer noch blüht?" Naja, ich sags mal so: wie gut, dass ich ja nie irgendwas giftiges pflanze (zumindest nicht auf dem Balkon, mir fällt gerade der Blauregen ein) oder ansähe und wer weiss, vielleicht hätten Gnocchi mit Ringelblumenblätterbutter auch ok geschmeckt. 

L. hatte übrigens einen sehr aufregenden Tag, es gab nämlich Feueralarm und es war keine Übung. Er hatte aber eh aus und deswegen weiss ich noch nicht, was passiert ist. Und wie traurig, dass er als erstes überlegte, ob das jetzt wirklich Feueralarm und kein Amokalarm ist, weil dann wäre es gar nicht gut, wenn alle rausgehen würden. (Q. hat das einmal miterlebt, dass es entweder Probeamokalarm oder ein Streich oder Fehlalarm war, ich weiss es nicht mehr genau. Das war schlimm.)

Sonst. Nicht viel neues, morgen nochmal Büro. Ich streiche im Moment rigoros zusammen, was extra Termine angeht, mögen sie auch noch so nett gemeint und in besseren Zeiten unterhaltsam sein. Im Moment fühlen sich ein "Network Lunch" und auch eine "Goodbye, Bürogebäude"-Party nur nach Extrastress auf einem sehr, sehr dünnen Nervenkostüm an.

Tja.

Ach: Der Reifen mit der ABSICHTLICH reingesteckten Schraube (auf einem abgeschlossenen Parkplatz in einem Innenhof, der zu der Sportlocation gehört. Zum zweiten Mal. Was für Arschkrampen. Wenn ich mehr Nerven hätte, würde ich mit der Aufnahme der Auto-Überwachungskameral zur Polizei gehen.) war natürlich nicht auf Lager beim Reifenladen, aber.... sie haben den Reifen repariert. Umsonst. Ich bin beeindruckt.

Jetzt: Abendessen und Familyfernsehabend. Haben wir auch viel zu selten!

Gegessen:

Hefezopf mit Erdbeermarmelade

Gnocchi mit Paprikasosse

Mandarinen

Pho 


Gelesen: "Erdschwarz"

Gesehen: "The Crown"(je mehr die Themenkomplexe kommen, die ich aktiv mitbekommen habe, desto unsympathischer ist mir dieser ganze verlogene, selbstgerechte, privilegierte, selbstmitleidige Haufen. Und zwar ALLE.), "1899"

Dienstag, November 29, 2022

291122

Hetzhetzhetz... so ein Tag war das heute.

Aber: Zielgerade.

Was eine grossartige Idee war: mit dem Rad zur Arbeit fahren. Das Internet faselte was von 2-8Grad und leichtem Nebel, aber in Wirklichkeit war es einfacn grossartig. (Auf dem Heimweg war mir ein bisschen heiss). Ich fragte mich, warum ich da nicht eher drauf gekommen bin, immer mit dem Rad zu fahren, wo ich doch kalt so gern mag. Und die Antwort ist natürlich einfach: erstens bin ich ja noch gar nicht immer gefahren, zB voll im Regen oder Schnee. Und zweitens: ich habe das eBike ja noch nicht so lang und ohne macht es halt auch nur einen Bruchteil so viel Spass. 

Die Strecke zum Turm ist halt auch unendlich viel schöner als die zum eigentlichen Büro und das ist noch ein Vorteil.

Heute hatte ich ja zwei Termine im Turm und deshalb den ganzen Arbeitstag dahin verlegt (im alten Büro wird am 16. die Kantine ihr Dasein beenden und naja, langsam ist es da echt nicht mehr schön)

Das neue Büro ist umso schöner (ich habe heute einen Fensterplatz mit Rheinblick genommen und ganz viel rausgeschaut. Auf den Rhein. Höhö.). Ich bin jetzt ganz fix in Bildschirme anpassen (es gibt Dockingstations mit USB-C Kabeln an jedem Desk-Arbeitsplatz und zwei grosse Bildschirme, die man dann halt noch so sortieren muss, dass es Sinn macht und der Mauszeiger nicht verloren geht), habe die feste Webcam dort ausprobiert, einen Collaboration Space mit automatischer Kamera und Soundsystem binnen 30sec anhand des aufliegenden Blatts angeschlossen, das wird alles sehr, sehr toll. Meetingräume: bin ich noch nicht soooo überzeugt, aber das finde ich auch noch raus. Shocking auf jeden Fall: es gibt EINE Kaffeemaschine auf dem ganzen Stock, wo für die gleiche Anzahl Leute im alten Büro ungefähr 10 verfügbar waren. Tassen und Gläser für den EINEN Trinkwasserspender sind auf eine Maschine ausgelegt und naja, ohne meine Trinkflasche heute bin ich schier verdorrt, weil ich nur ein kleines Weinglas ergattert habe.

Richtig produktiv war ich eher nur so mittel, weil ich ja aus dem Fenster schauen musste, so viele Leute getroffen habe, die ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe und holla, da ist viel passiert in der Zwischenzeit. Ausserdem war es ein kurzer Arbeitstag, weil ich noch zwei Termine hatte: einmal L.s Laufbahngespräch in der Schule. So weit keine Überraschung, wir kennen seinen Klassenlehrer ja schon seit Q. und wissen auch, was L. in der Schule Spass macht, was Mühe und was nicht. Aber es ist immer wieder gut, einen Abgleich von aussen zu bekommen.

Und dann kam der Moment, wo der Hübsche und ich starr vor uns auf den Tisch schauten, auf gar keinen Fall zum anderen rüberschauen, weil L.s Lehrer sagte genau das hier:


(überhaupt: ein grossartiger Account, wenn natürlich auch zu Recht moniert wird, dass es sich nur auf die Deutschschweiz bezieht, aber irgendwas ist ja immer. Wenn Sie also ein bisschen Schweizfeeling haben wollen odere Benimmregeln, voila).

Und zu guter Letzt hatte ich noch Elternrathock für die Pfadis (die Kinder hatten parallel ihre Abteilungshocks) und jetzt bin ich rechtschaffen durch.

Gegessen:

Hefezopf, Erdbeermarmelade

NIX und nur wenig Wasser und Kaffee

Auberginenpiccata mit Bratkartoffeln, Karotten und grünem Salat (man kann in der Kantine die Beilagen munter mischen)

Frühlingsrollen und Salat


Gesehen: "The Dropout" mit dem Hübschen (es ist ganz, ganz, ganz schlimm, das anzuschauen)

Gelesen: "Erdschwarz"


Nachtrag zum Bauchgefühl: ich habe ein Deja Vu, es hiess nach dem Röntgen: "Sieht eigentlich alles ok aus, aber da sind zwei Linien, die die Radiologin nochmal anschauen sollte". Das letzte Mal war das nur der Anfang und dann irgendwann waren drei Schrauben im Kind. Ich hoffe, es ist diesmal anders.


Nachtrag: boah, jetzt ist das gesamte Dorf geldautomatenfrei. Erst hat vor Jahren die Kantonalbank geschlossen, dann wurde im Frühjahr der Automat der Coop-Bank versucht zu sprengen, die dann gemeint hat: so, wenn ihr auf Euer Zeug nicht aufpasst, kriegt ihr halt keinen mehr, und jetzt ist der letzte Automat (der Post) seit gestern auch weg wegen Baustelle. Ich wette, der kommt auch nicht wieder, so wie ich die Post kenne. Es gibt angeblich noch einen in der Kantine auf dem Werksareal, aber da gehe ich heute abend auch nicht mehr hin und Q. braucht morgen Lunchgeld. Hoffe, der Hübsche (mit Nagel im Reifen auf dem Heimweg vom Sport) kann noch bei einer Bank stoppen UND heimkommen. Was ist los heute?!

Montag, November 28, 2022

281122 Müde Krieger

 Holla, die Kinder sind gestern nach Rucksackausräumen, Duschen, Mac'n'cheese und einer Folge "1899" so schnell im Bett verschwunden wie schon lang nicht mehr. Wahr wohl anstrengend!

Heute morgen dann war es ein ruhiges Frühstücken, aber alle sind pünktlich dahin verschwunden, wo sie hingehören, Q. mit eingebundenem und geschientem Zeigefinger (immerhin den rechten). Ich habe ja mittlerweile Übung im Ausfüllen von Online-Unfallmeldungen (beim Arzt mussten sie lachen, als sie "Pfadi-Sawe"-hörten, weil ihre Lehrtochter in der Nachbarabteilung aktiv ist). Morgen also: Arzt. Ich hoffe sehr und glaube auch, dass es nur überdehnt, gestaucht, whatever ist, aber ich habe ja schon oft genug gedacht, es wäre nix und dann war es Lungenentzündung, Vorhofflattern, gebrochene Finger, gebrochenes Sprunggelenk und gebrochenes Tibiaplateau (also: nicht alles gleichzeitig. immerhin). Mein Vertauen in mein Bauchgefühl ist also gleich null.

Heute hat Q. aber keine Zeit für Arzt, er hat nämlich erstens montags von 7:45h - 18:15h Schule und ist dann heute danach noch am Info-Anlass für die potentiellen neuen Schüler nächstes Jahr aktiv. Diesmal sogar vor Ort, das wird bestimmt toll! (Er ist in der Laborcrew diesmal). 

Arbeitstag war gut, ich bekomme ein bisschen mehr Luft als die letzten zwei, drei Wochen, das war auch dringend nötig

Der Rest der Woche wird aber mit ausserplanmässigen Aktivitäten (Arbeit und anderes) voll, das bin ich ganz ehrlich gar nicht mehr so gewohnt. Naja. Wird schon werden.

Sonst:

heute morgen zum ersten Mal den Paypal Käuferschutz in Anspruch genommen und das war ganz easy. Ich habe mich vor MONATEN dazu verleiten lassen, via Insta ein personalisiertes Namensschild (nicht personalisiert wäre da ja ein bisschen doof) für uns zu bestellen. Laut Tracking ist es seit dem 30.10. in Basel, dann hat sich nichts mehr getan. Ich habe mich mehrfach beim Versender (oder dem Bot der Scam-Firma) beschwert, auch in blumigen Ausdrücken, habe immer sehr höfliche nichtssagende Antworten in fifty shades of "be patient" bekommen (dazu zwischendrin eine sehr skurrile Anfrage, dass man mein Schild so nicht machen könne, weil ein "ö" drin vorkäme. Als ich nachfragte, was denn jetzt, weil angeblich sei das Schild ja nicht nur hergestellt, sondern schon seit Wochen praktisch kurz vor meiner Haustür, kam direkt wieder "be patient") und naja, jetzt halt binnen Sekunden das Geld von Paypal. Jetzt also wieder auf der Suche nach einem schönen Namensschild. Mit "ö" und vielen anderen Buchstaben.

Crowdfarming-Clementinen aus Korsika bekommen (sehr klein, aber sehr lecker!)

Die verschiedensten Weihnachtspakete trudeln ein (ich habe ein klitzekleines bisschen den Überblick verloren), der Adventskalender für den Hübschen fehlt aber noch, das wird spannend.

Jetzt: Feierabend. Vielleicht sortiere ich noch Q.s Adventskalender oder wenigstens einen Teil? (Ich bilde mir ein, schon vor Jahren geschworen zu haben, KEINE Legosets mehr in 24 Portionen zu sortieren, aber das geht irgendwie jedes Jahr unter).


Gegessen: 

frischer Hefezopf mit Erdbeermarmelade (ich habe statt für Sonntag einen für Montag gebacken, wo wieder alle zum Frühstück da waren)

Kakis, Clementinen, Kimchi, Früchtetee zwischendrin

Pho zu MIttag (ich habe eine sehr ausgeprägte Pho-Phase im Moment)

Montagspizza


Gelesen: "Erdschwarz"

Gesehen: "The Crown" zum Strampeln ("Annus horribilis" ist ja eine strunzlangweilige Folge)



Sonntag, November 27, 2022

271122 Meow

 Breaking news: ich bin nicht mehr 20. Oder 30. Oder 40.

Und steht der Tag heute tatsächlich vor allem im Zeichen der Regeneration nach der Party gestern, was ein bisschen erschreckend ist, weil ich als Autofahrerin nach den Begrüssungsprosecco um sieben bei alkoholfreien Getränken geblieben war bis zur Heimfahrt irgendwann nach eins.

Wie lang Aufbleiben, laute Musik, dementsprechend schreiende Unterhaltung und (das hatte glaube ich den grössten Effekt auf meine Stimme) ein bisschen arg viel Nebel aus der Nebelmaschine einen mittelalten Körper schlauchen, holla!

Aber: toll war es und eine sehr weise Entscheidung, nicht mit dem ÖV zu fahren wie ursprünglich geplant. Erstens: ich habe keine Ahnung, wie man das Loft der Gastgeber in einem Industriegebiet überhaupt mit dem ÖV erreicht und wir hätten sicher eher gehen müssen (oder viel länger bleiben). Dann: es war ja eine verspätete Halloweenparty und naja. Es war mir schon sehr, sehr unangenehm, mich in dem Parkhaus anzuziehen und dann in voller Montur am restlichen (nicht Halloween-)Partyvolk vorbei zu dem Haus zu laufen. Und dann ungerührt an Nachbarn, die das Haus verliessen, reinzuspazieren. Wir haben uns kostümtechnisch nicht lumpen lassen und, tadaaaa meet Walter White und Jesse Pinkman.

Wir hatten verschiedene Layers des Kostüms: die gelben Schutzanzüge werden nämlich sehr schnell sehr heiss (und wenn man sie sich mit den Ärmeln um den Bauch bindet, rutschen sie ganz schön.

Deshalb drunter eine Lage aus 90er Baggie-Pants bei mir (orginal 90er), thematisch passende T-Shirts und natürlich einen oversized Hoodie. Der Hübsche hatte ein schwarzes Hemd (T-Shirt drunter und natürlich einen Heisenberg Hut. Die "blue quality" hatte ich aus Vick-Blau Halsbonbons gemacht (einfach ausgepackt bei 160 Grad umluft in einer Glasauflaufform so lang drinlassen, bis sie geschmolzen sind, abkühlen, dann die Platte rausnehmen und mit dem Schnitzelklopfer auf die passende Partikelgrösse zerkleinern. (Das tut mir als Verfahrensentwicklerin übrigens in der Seele weh: Es ist NIE der beste Prozess, eine Schmelze erstarren zu lassen und dann zu zerklopfen. Am besten ist eine Kristallisation /  Filtration. Damit hätte man auch das Blau rausbekommen, ich sags nur. Und wenn schon Schmelze, dann nicht zerklopfen, sondern zB extrudieren oder als Tropfen erstarren lassen. Oder, wenn man es schon nicht fest bekommt, als Lösung oder Softgelatinekapseln anbieten. Alles ist besser als eine erstarrte Schmelze. Da ist einfach aller Dreck immer noch drin.)

Ich hatte ein Sampletütchen in meiner Jackentasche (überhaupt: die 90er-Kleider hatten so viele grosse Taschen, sehr praktisch!), die zweite Portion haben wir in unser Gastgeschenk gepackt (eine Crowdfarming Box Avocados und MAngos, leider kann man Adoptionen erst seit einer Woche oder so verschenken, nicht damals schon, als ich über das Gastgeschenk nachgedacht habe), für das der Hübsche die entsprechenden Frachtpapiere erstellt hat.











Doch, das war sehr cool, ich war mehr als nur beeindruckt von der Deko, die dort aufgezogen war (ich hatte tatsächlich Angst, allein aufs Klo zu gehen, weil ... es fühlte sich dort nicht sehr allein an) und der Hübsche hat schon echt, echt tolle Kollegen! (ich auch, aber gestern abend halt nicht)


Jetzt: trotz nur schwachem Weihnachtsgefühl hier das Haus ein bisschen anweihnachten, vielleicht kommt das Gefühl dann. Der Tag (und das Wochenende) ist nur so verflogen...

Samstag, November 26, 2022

261122 Partypartypartytime

 Heute morgen habe ich mich erstmal um fünf vor sechs gefreut, dass die Katzen zwar hungrig, es aber Wochenende ist und ich nach dem Füttern und Rauslassen weiterschlafen kann. Ich mag das sehr, wenn ich dann um halb acht von einere kalten, nassen Sansa geweckt werde, die sich zum Aufwärmen auf meine Fleecedecke kuschelt.

Kaffee im Bett und dann ging es eine Runde nach Deutschland, Pakete abschicken (nächste Runde Sockenpaket und ein Überraschungspaket) und abholen (Geschirr, weil mir danach war und Weihnachtsgeschenke). Praktischerweise ist "Rudis Backstube" ja direkt neben dem Paketladen, also gab es süddeutsches Frühstücksgebäck, südosteuropäisch angehaucht. Und Börek für Q. als Lunch für das Sawe der Pfadis heute.

Daheim dann Frühstück, Q. verabschieden, L. zum Französisch-Präsentation für nach dem Wochenende so gut es geht fertigmachen motivieren (ging so), dann L. und Q.s Gepäck zum Bahnhof bringen.

Und wieder mal: die Basler Ecke ist so ein Dorf! Ein Vater von kleineren Pfadis sprach mich an und es stellte sich heraus, dass wir Kollegen sind, bisher aber nur telefoniert haben (2018. Ich bin beeindruckt, dass er sich daran erinnert hat und mich andererseits aus irgendeinem Grund erkannt hat.). Und zwar war er auf dem Besuch in Indien seinerzeit, der einiges in Bewegung gesetzt hatte und auch mich dann 2018 nach Indien brachte. Lang, lang ist es her.

Die Kinder reisten ab, wir reisten heim und machten langweilige und weniger langweilige Erwachsenendinge (Wäsche, Spülmaschine, neues Geschirr einräumen, über Nacht gekochte Pho-Brühe abseihen und einfrieren, Pappabfall wegbringen, Weihnachtskisten runterholen (morgen wird angeglitzert!) und dann natürlich letzte Feinheiten für unsere Halloweenkostüme fertigmachen. Das wird ein Riesenspass heute abend :-))

Alles in allem: sehr, sehr seltsame Mischung aus "Uns geht es gut", "Wir sind so unglaublich durch und erschöpft" und traurigen Gedanken und Ratlosigkeit und mehr bezüglich Dingen, die hier nicht ausgebreitet werden. Was für eine Schere.

Anyway: ich muss mich jetzt umziehen. 

Freitag, November 25, 2022

251122 Priorisieren

 Good news zuerst: Halskratzeepisode ist vorbei. Das ist sehr schön (grad mal noch zwei Tüten Halsbonbons geschmolzen und gesplittert).

Dementsprechend habe ich den Morgen direkt mit einer Sporteleinheit gestartet, ich hatte das Gefühl, einiges an Anspannung rausstrampeln zu müssen.

Das Meeting direkt danach passte dann ganz gut, allein die Einladung gestern abend noch hatte mich innerlich auf Krawall gebürstet, aber hey: zivilisiert gelöst und abgehakt.

Danach war ich ganz kurz entspannt, weil ich nur noch einen TWIMC-Letter draften musste (mit ein bisschen Kreativität) und dann noch Year-End-Feedback für eine Kollegin zusammenstellen. Little did I know, weil naja, dieses Jahr gibt es eine normale Grippesaison, respektive, sie startet eher als die letzten Präcoronajahre und in den USA zumindest auch extrem heftig. (Blick auf die Südhalbkugel, das ist ja die Kristallkugel der Influenza-Überwacher der nördlichen Hemisphäre: der Start der Saison der war sehr früh, extrem schnell, hat, nicht besonders überraschend, besonders Kinder und alte Menschen sehr gebeutelt, war aber auch sehr schnell vorbei).

Ich glaube, ich habe es gar nicht richtig zu schätzen gewusst in den letzten beiden Jahren nahezu OHNE Grippe (der Anfang der Corona-Pandemie war anstrengend, wo man das Gefühl hatte, die Regierungen denken: "Ach, Virus ist Virus, wenn wir schon kein Medikament gegen das Neue haben, lass uns weingstens die Medikamente gegen das aufstocken, das wir kennen. Und wer weiss, vielleicht hilft es ja auch gegen das neue!" Unvergessen (für mich) die thailändische "Studie" mit ACHT Patienten ...), wie entspannt das eigentlich war. Naja. Das ist vorbei und man kennt ja Murphy's Law und so habe ich zwar den TWIMC Letter gedraftet, das Feedback verschoben und den Rest des Tages mit Feuerwehraktionen verbracht (immerhin in sehr konstruktiven, organisierten und  fokussierten Teams, die wissen, was sie tun.)

Was nicht passiert ist: der geplante Start ins Wochenende nach einem späten Mittagessen, gefolgt von Wocheneinkauf und dann Beine hoch. Stattdessen habe ich nach einem reingeschaufelten Salat mit aufgetauter Kürbiswähe weitergearbeitet bis immerhin nur vier, dann mit den reinschneienden und wieder rausschneienden Kindern geschwatzt (Q. hat heute grosses Schulfest wegen 25 Jahrfeier und er ist so unbeschwert und geniesst das alles so sehr. Ich bin sehr neidisch auf dieses Gefühl und hoffe, er bewahrt es sich sehr lang), dann sehr hungrig und erschöpft den Wocheneinkauf gestartet. Praktischerweise hebt sich hungrig ("Ich kauf den Laden leer und esse alles direkt aus dem Einkaufswagen!") und müde ("Ich möchte mich nur hier hinlegen und schlafen, danke") gegenseitig fast auf und so war der Einkauf sehr vernünftig. (Lustiger Erkenntnismoment: Als ich frustriert von de limitierten Angebot an Adventskränzen in der Blumenabteilung des Supermarkts in den Baumarkt nebendran lief und erfreut vor dem grossen Angebot an okay schönen Adventskränzen/dingen stand, hatte ich ein Deja-Vu: genau diese Erkenntnis hatte ich letztes Jahr auch. Schön flache Lernkurve..... Woran ich mich auch erinnerte: an dem Tag, als ich den Adventskranz da letztes Jahr aussuchte, ging ich direkt danach an einem Samstagmorgen notfallmässig nochmal zum Chirurgen, weil sich die OP-Wunde von dem Handknubbel nicht nur entzündet hatte, sondern so voller Grusel war, dass mir auf einem Viertel der Handfläche die Haut entfernt wurde. Ach schau, manches ist dieses Jahr deutlich besser als letztes Jahr!)

Dann: Pizzaabend schon wieder nur zu dritt, Pakete zum Aufgeben (zweite Runde Socken in den Norden, ich habe das weitgereiste Paket einfach as is in eine neue Schachtel gelegt) und Abholen morgen früh koordieniert, L. die Packliste für das Sawe morgen ausgedruckt, und jetzt Hände hoch, Wochenende.

Donnerstag, November 24, 2022

242222 Kratzehals

 Da war ich heute morgen beim Aufwachen ganz optimistisch, weil ich mich nach recht langem Schlaf (ich bin vor elf eingeschlafen, das passiert NIE) viel besser fühlte als gestern. Ich habe mich rad- und bürotauglich angezogen und habe wie immer am Frühstückstisch angefangen zu arbeiten (bis alle halbwegs aus dem Haus sind und es hell genug ist, damit ich mich beim Radfahren sicher fühle). Ich sass da noch keine halbe Stunde, da kratzte der Hals wieder, mein Kopf fühlte sich aussen heiss und innen matschig an. Also nix mit Büro.

Der Tag war sogar für ohne Halskratzen und Matschigkeit recht produktiv, immerhin.

Bissl einsam auch, immerhin haben die Katzen mir Gesellschaft geleistet :-)

Zwischendrin habe ich eine Runde um dne Block gedreht (der Denner, den ich im Hochhaus schon so schrecklich fand, weil die Gänge so unglaublich eng und dunkel sind und die Klischeevorstellung eines Supermarkts in der Sowjetunion triggern, wurde eins zu eins in den Aushilfscontainerbau auf dem Parkplatz umgezogen. Ich wusste gar nicht, dass so enge Räume den zB Brandschutzbestimmungen NACH 1970 noch entsprechen. Naja. Ich habe nicht gefunden, was ich suchte, dafür aber dann im Coop (eigentlich kein Wunder, weil Megastore gg Winzdenner, aber ich stand da ungefähr schon dreimal am selben Ort und habe es nicht gesehen): nämlich entweder farblose oder hellblaue Hartbonbons

Wir sind ja am Samstag auf einer sehr verspäteten Halloweenparty eingeladen und naja, Kostümpflicht und so und wenn schon, denn schon. Bitte keine Polizeikontrolle auf der Hinfahrt! (und kein Halsweh mehr)



Mittwoch, November 23, 2022

231122 Home alone

 Nachdem ich gestern abend mit der Erkenntnis ins Bett gegangen bin, dass es mit einer Bestellung (noch dazu einer, die ich für jemand anderen aufgegeben habe und mich deshalb verpflichtet und verantwortlich fühle) hakt, bin ich mit nur mittlerer Gefühlslage in den Tag gestartet. Ich habe nämlich letzte Woche nach Abschicken eine Bestellnummer bekommen, aber weder die angekündigte Bestellbestätigung per SMS noch eine Email. Mein Konto dort verlangte als erstes eine Identitätsbestätigung, die ich im Pyjama gestartet habe und bei der Scannerei meiner Ausweise fast verzweifelt wäre. Dann kam ich immerhin in mein Konto, fand dort keine Bestellung, auch der doofe Chatbot fand nix und beim Service war natürlich (Gottseidank, niemand in nicht essentiellen RundumdieUhrberufen sollte um die Zeit arbeiten müssen) keiner mehr da und so bin ich grummelig ins Bett und wieder raus.

(Die mittlere Gesamtstimmung hat natürlich noch andere Gründe, die hier zu weit führen würden, ich sags mal so: manche Sachen entwickeln sich genau so, wie man sich das ausgemalt hat und naja, das ist nicht immer gut. Familie ist schon abenteuerlich manchmal...)

Anyway. Heute morgen dann waren dann auf einmal alle aus dem Haus, der Hübsche hat ja F2F-Woche, die Kinder Schule. Ich habe eine richtig schöne Sporteinheit eingelegt, es wurde dann fast knapp für mein erstes Meeting mit meiner Kollegin aus eine anderen Team. Ich mag sie sehr und freu mich immer, wenn wir gemeinsam was zu tun haben (entweder, weil unsere Produkte dieselbe Indikation haben oder weil sie in unserem Trainingchapter ist und ich für ein grosses IT-System Superusertralala bin und mit ihr über Accessrechte und so diskutiere). Mein Headset streikte (es hat ja von Anfang an erratisch automatisch immer wieder gemuted, das hatte ich mittlerweile im Griff, aber seit gestern habe ich auf einmal nichts mehr gehört. Also von keiner einzigen Quelle. Das liess sich gestern nochmal fixen, heute aber nicht mehr. Das erste Meeting habe ich mit dem Handy erledigt, dan rumgebastelt, bis ich dachte, ich habe es. Hatte ich nicht und habe dementsprechend das zweite Meeting zu einem grossen Teil damit verbracht, das neue Headset, das ich in Vorbereitung für den Umzug bekommen hatte, einzurichten. Da klappte dann erst das Hören, aber nicht das Entmuten, dann gar nix mehr, dann endlich beides und sowas regt mich so unglaublich auf! Ich habe genau NULL Extrazeit und -nerven, um mich mit sowas zu befassen. Allein, dass es keine schriftliche Anleitung gibt, wie man das Headset einrichtet, sondern ein Video in Schneckentempo. Mit Ton. Der in dem Moment ausgeht, in dem man das Bluetoothdingelchen ansteckt. Und was sie nicht erwähnen: für das Update der Software braucht man natürlich Adminrechte, die keiner von uns auf dem Arbeitsrechner hat, weil gut so. Es wäre ja nur nett, direkt anzugeben, wie man die bekommt (man macht ein Ticket auf, fragt nach, kriegt einen LInk, wo steht, wie man ein Ticket für temporary one time admin-rechte eröffnet) oder halt so ehrlich zu sein und zu sagen, dass es auch ohne ein Update geht (so habe ich das gemacht, ich hab ja nicht ewig Zeit).

Ich war zwischendrin so wütend, ich hätte am liebsten das Headset (und das zweite, das ich zwischendrin auch noch probiert habe) an die Wand geworfen und dann zertrampelt. Doch, doch, ich bin ausgeglichen wie so ein fucking Gänseblümchen.

Mittagessen ganz allein, obwohl dann doch Q. irgendwann auftauchte. Nachdem ich ihm die letzten beiden Tage, wo er mittags angeblich heimkam jeweils Essen aufgehoben und bereit gestellt hatte und er jeweils nicht kam, weil "irgendwas" und "wir waren noch im Kunstmuseum und ich hab dann in der Stadt gegessen", dachte ich: "der sagt schon, wenn er was braucht." Tat er dann auch und zwar auch nach zweieinhalb Jahren viel Homeoffice noch mitten in ein von mir geleitetes Meeting rein. Ich habe mich wegen der shaky-Headsetsituation nicht getraut, auf "Mute" zu drücken, nicht, dass ich nihct mehr unmuten kann, und so wissen alle meine globalen Teamkollegen, dass "Hey, Junge, ich kann grad echt nicht, du bist gross genug, kümmer dich selber drum" (niemand muss fragen, ob er Brot kaufen kann. Das ist in der Finanzkompetenz eines jeden Familienmitglieds abgedeckt.

Dann langer Meetingnachmittag, zwischendrin kam auch noch L. nach Hause (er hatte heute Kochen und war einerseits enttäuscht --> schlechsteste Bolognese ever, andererseits sehr begeistert --> bester Grättimann ever. Alles in allem war er aber satt, das ist ja auch schon mal was bei einem 13.5jährigen im Wachstum).

Um sechs beendete ich den Arbeitstag, der Hübsche erstttete Bericht über die beruflichen Abendpläne. NAch dem Essen habe ich noch lang telefoniert, mein Hals wurde immer kratziger und ich fühlte mich immer matschiger. Coronatest ist negativ, für Grippe geht es mir nicht schlecht genug, ich nehme an, es ist eine einfache, stinknormale Erkältung. (Übrigens: Grippewelle, ne. Sie geht los und zwar so richtig. In den USA ist sie so früh und vor allem so heftig wie auch prä-Corona schon lange nicht mehr. Auch hier bei uns geht es los. Lassen Sie sich impfen, wenn Sie es noch nicht getan haben. Der Vergleich "Corona ist ja auch nur so eine Grippe" wird ja gern zum Verharmlosen herangezogen oder als Verharmlosen verteufelt. Beides ist falsch und vor allem totaler Quatsch. "Nur eine Grippe" sagt auch nur jemand, der noch nie eine Grippe hatte oder immer noch nicht kapiert hat, dass Grippe was ganz anderes ist als "grippaler Effekt" oder eine hundsnormale Erkältung. Unsere Coronainfektion war nicht toll, aber nicht einen Bruchteil so schlimm oder langwierig wie die Grippe, die wir 2012 hatten. Aber hey, auch Journalisten haben das nicht kapiert und schreiben, in der Schweiz wären "Kaum mehr Grippemedikament erhältlich". Das ist natürlich Quatsch, es ist viel nicht erhältlich, aber Grippemedikamente gehören nicht dazu. Glauben Sie mir, ich wüsste das. Sehr genau.)


Jetzt mache ich mir eine Wärmflasche und gehe mit Buch ins Bett, ich bin mir recht sicher, dass ich nicht durchhalten werde, bis der Hübsche wieder da ist. Und ob ich morgen ins Büro radle, werden wir dann mal sehen. Aktuell denke ich nicht.

Gegessen:

Bagel mit Erdbeermarmelade

Ramen mit viel frischem Gemüse

Pasta mit Tomaten, Kapern, Paprika und Knoblauch


Gesehen: "The Crown" beim Strampeln

Gelesen: "Tödliche Schuld"

Dienstag, November 22, 2022

221122 Räumy McRäumface

 Ich glaube, Bloggen heute gildet nur, wenn man auf das schöne Datum hinweist. Was für ein schönes Datum!

Dann habe ich heute tatsächlich drangedacht, dass ich heute mit dem Auto zur Arbeit fahren wollte, weil Räumtag. Ich hatte sogar Gesellschaft, Q. fuhr nämlich mit mir, er geht ja ggü von meinem (noch) Büro zur Schule. Es ging einigermassen, given the fact dass da noch eine Riesenbaustelle ist, aber ich bin so froh, dass ich mir das Autofahren ins Büro so lang schon abgewöhnt habe. Sowohl Rad als auch ÖV fühlen sich weniger nach Zeitverschwendung an als mit dem Auto fahren (aber: ich hatte 1:1 Zeit mit Q., das war schön!)

Was ich btw mit der Kleiderwahl ("Nicht radtauglich, damit ich es nicht vergesse") nicht bedacht habe, war: diese Art der Kleidung ist auch nicht soooo gut geeignet zum Ausmisten und Taschen voll Ordner und Zeug durch die Gegend schleppen.

So habe ich das halt in hochhackigen Stiefeln und schmalem Strickkleid erledigt. Ich dachte ja lang, ich hätte in den drei Jahren in dem aktuellen Job gar nicht so viel Zeug angesammelt, aber: ich habe einen Teil seit Jahren (oder Jahrzehnten) mitgeschleppt und jetzt habe ich in Zukunft nur noch ein kleines Fach. Es war also soweit: ich bin über meine alten Trainingsmaterialien gegangen und habe schweren Herzens "Thermische Prozesssicherheit" von 2002 entsorgt (ich habe es tatsächlich 2018 für Indien das letzte Mal gebraucht, aber wie auch die ESCIS Prozesssicherheitshefte, das "Risikoanalysenseminar" von 2012, das tatsächlich nicht gut war, habe ich jetzt beschlossen: das brauche ich in meinem zukünftigen Leben nicht mehr. Wie auch "Einführung in die Granulierung", verschiedene Führungskursmaterialien).

Ich hatte übrigens, so lang ist meine Zeit in der Produktion schon her, vergessen, dass ich meine Asservatenkiste nie entsorgt, sondern immer mitgenommen habe. In dieser Kiste habe ich alles physische Beweismaterial gesammelt, das ich in verschiedenen Abweichungen gesichert, überprüft und dann.... aufgehoben habe. Ich habe etwas geschluckt, aber eben: kleines Fach in Zukunft und ganz ehrlich möchte ich kein undicht gewordenes Bodensitzventil bei uns daheim aufbewahren (es ist richtig gross). 

Ich habe nur die ... wie hiess das jetzt, diese Scheibe aufbewahrt, die irgendwie in den Ansatz geraten ist und im Ventil stecken blieb und eben die Undichtigkeit verursachte. (Diese Scheiben braucht man übrigens, wenn man Emailleitungen hat, die innen eben mit Emaille ausgekleidet sind und deshalb aus Elektrostatikgründen aussen durchgehend leitfähig und geerdet sein müssen. Die allermeisten Leitungen sind natürlich nicht aus einem Stück und auch nicht aus blankem Stahl, sondern gestrichen und über Flansche zusammengesetzt. Wenn jetzt zwei gestrichene Flächen aufeinandertreffen, unterbricht das im Zweifelsfall die Leitfähigkeit. Das möchte man auf gar keinen Fall (Elektrostatische Aufladung --> Funken --> Lösungsmittel / entzündliche Gemische IN den Rohren --> bumm), deshalb schraubt man zwischen die Flansche diese kratzigen Beilagscheiben, die sich bis auf das blanke Metall durch die Farbschicht fressen und so die Leitfähigkeit garantieren. Fand ich damals sehr spannend, man sollte sie halt nicht in den Kessel werfen.


Ausserdem habe ich eine Sprühkugel aufgehoben, die ist richtig niedlich klein. Ich weiss gar nicht mehr genau, wo wir die rausgefischt haben (sie hat auf jeden Fall NICHT dorthin gehört). Diese Sprühkugeln setzt man (mit Splint, der sie an Ort und Stelle hält, nicht ohne, sonst sind sie irgendwann erst weg und dann wieder da, aber nicht da, wo sie hingehören) auf die CIP (=Cleaning in place)-Leitungen, wenn man eine Anlage zwischen Batches oder zwischen Kampagnen reinigt.

Und dann noch einen O-Ring (recht gross), den wir als Referenz benutzt haben, als ein solcher abgerutscht und in einen Reaktor gefallen war und geschnetzelt wurde. Wir haben die wiedergefunden Stücke zusammengesetzt, mit der Masse eines neuen (ungeschnetzelten) Rings (jetzt in meiner Kiste) verglichen, um abzuschätzen, wieviel O-Ringmaterial maximal im Batch gelandet ist und was das bedeuten würde, wenn es am Ende in dem entsprechenden Medikament bleiben würde. (Ich weiss gar nicht mehr, was der Outcome war)

Ach ja. Those were the days...

Jetzt passt alles mehr als komfortabel in eine Umzugskiste und es war auch schon neun Uhr morgens.

Ab dann hatte ich back to back meetings bis 20:00h (mit ganz kurzen Pausen zwischendrin mal, wo ich ohne Witz VIERMAL losmarschiert bin, um mir einen Kaffee zu haben und viermal ohne Kaffee zurückkam, weil ... irgendwas zwischendrin passiert ist. 

Es sind diese anstrengenden Dienstage, wo ich irgendwann heimfahre und die letzten Meetings daheim mache und die gehen bis 20:00h und nebendran sliden alle daheim in den Feierabend und zum Abendessen  und wieder raus zu Hocks und Sport und was auch immer und die KollegInnen in Kalifornien und Kanada sind so unglaublich wach und fit und mein Kollege aus Bayern und ich haben schon einen 10Stundenarbeitstag hinter uns und oida, ist das anstrengend. Und ganz ehrlich und banal: nach 6 Stunden ununterbrochen Kopfhörer auf tun mir meine armen abstehenden Ohren richtig weh. Naja. Oder, wie der Hübsche sagt: "Läuft mit dem nicht mehr ganz so viel arbeiten, gell?"


Jetzt wärmt gerade mein Auberginencurry auf, danach werde ich unter die Dusche springen, meine Ikeataschen voll Zeug aufräumen und dann kommen hoffentlich die Jungs von ihren Hocks zurück und wir können gemeinsam mit einer FOlge "1899" in den totalen Feierabend sliden.

Gegessen: 

Marmeladenbrot und Milchkaffee

keinen Kaffee im Büro

Pad Thai (mit, interessanterweise Ratatouille als Beilage, passt eher geht so und irgendwas Salat mit Erdnüssen)

Auberginencurry mit keinem Reis, weil keine Zeit einen zu machen.


Gelesen "Tödliche Schuld

Gesehen: hoffentlich gleich noch 1899 

Danke btw für den Kommentar zu "The Watcher", ich hatte im Lauf der langweiligen Serie ganz verdrängt, dass sie auf echten Ereignissen beruht. Ich habe den entsprechenden Artikel gelesen (respektive irgendwann nur noch überflogen und dann ganz aufgehört, weil: auch in echt war das sehr langweilig, aber auch sehr lang. Ich  finde es eine .. interessante Wahl eine langweilige, verworrene Geschichte ohne Auflösung zu verfilmen, kein bisschen Pep oder Straffung reinzubringen und die LEute... naja, vielleicht sind die Leute in Westfield so doof und holzschnittartig, dann hätte man das ja ein bisschen kreativ anpassen können, oder aber nicht, warum hat man das dann gemacht? Das ist NOCH langweiliger als anderer Menschen Träume erzählt zu bekommen!) und naja, wenn Netflix noch mehr langweilige Sachen verfilmen möchte, ich habe da mein Klassentagebuch aus der dritten und vierten Klasse. Oder jahrelanges Tagebuchbloggen


Montag, November 21, 2022

211122 Grosse Vorsätze

 Heute nacht bin ich davon aufgewacht, dass der Hübsche mir die Frischluftzufuhr abgeschnitten hat aka das Fenster zugedrückt hat, weil es angeblich reinregnete. Von wegen, das hätte ich doch gemerkt. Praktischerweise habe ich aber nochmal auf die Uhr geschaut, ich dachte nämlich, es wäre  kurz vor Aufstehen, aber es war erst 4:41h.

Dann üblicher Morgen, Sportprogramm nach dem Frühstück, dann das Aufarbeiten, was die letzten Wochen ein bisschen unter dem Radar lief, weil so viel dringenderes. Das dringende ist oder hat sich jetzt ja erledigt (immer noch grmpf, aber nur noch ein gegrummeltes), jetzt also der Rest.

Ausserdem habe ich den Vorsatz, mein Arbeitspensum und mein .. attachment in gesündere Bahnen zu lenken. Ich plane, die neue Interpretation der eigentlich eh schon neuen "Mobile Working Guideline" dafür zu nutzen. Wenn wir schon angehalten sind, die Mehrheit unserer Arbeitszeit on site zu verbringen und zu "connecten" und nicht besorgt sein sollen, dass sich das nicht so produktiv anfühlt, dann mache ich das so. Bin gespannt, wie das so klappt und ob die Aussage/Aufforderung so bleibt, wenn rauskommt, dass es sich nicht nur nach weniger anfühlt. Verstehen Sie mich nicht falsch: ich finde es super, wieder mehr mit meinen Kollegen zu interagieren, freue mich wie ein Schnitzel auf das schicke neue Büroumfeld ab Januar (nicht ganz so auf die verbleibenden Wochen im immer leerer und ungemütlicher werdenden alten Bürogebäude). In Sachen Output und Pensum hat sich bei meinen Kollegen und mir (ich kenne fast keinen, bei dem das nicht so ist), ein extrem ungesundes Mass aufgebaut über die letzten zweieinhalb Jahre, das ist jetzt schon nicht gut und kann so auch nicht weitergehen.

Mittagessen gab es heute ungeplant zu dritt, weil L. wegen irgendeinem Lehrerausfall über Mittag daheim war. Er war an sich nicht im "wir tauen ein Curry auf und essen es mit dem übrigen Reis"-Plan eingerechnet, das Notfallessen (Bagel mit Salami, dadrauf ein beidseitig gebratenes Spiegelei auf gebratenen Zwiebeln mit Cheddar überbacken, dazu Gurkensalat) hat ihm der Hübsche dann ein wenig geneidet.

Nachmittag voller Meetings, es wird alles.

Draussen ist es ziemlich kalt, ich habe das Gefühl, Jonny ist nur einen Bruchteil der Zeit wirklich draussen, viel verbringt er bei den Nachbarn. (Sansa ist vllt max 3h am Tag draussen, wenn es regnet, weniger und auch in sehr kleinen Häppchen. Ich stelle mir vor: entweder mal kurz Pipi machen oder einfach schauen, ob vielleicht schon wieder Sommer ist))

Nach dem Abendessen komme ich endlich dazu, meine Nägel für die Woche neu zu lackieren, das wollte ich das ganze Wochenende machen, aber kam nicht dazu, weil ich nie wenigstens eine Stunde danach nix gemacht hätte, wo ich mir eine Macke reinhaue. Plan also: Abendessen, Duschen, Pyjama anziehen und dann parallel lackieren und lesen.)

Für morgen früh habe ich mir schon radluntaugliche Kleider parat gelegt und dick und fett in den Kalender geschrieben "Mit dem Auto ins Büro, ja, Parklatz ist reserviert, um endlich all das Grümpel mit heimzunehmen". Ich hoffe, ich denke dran. Ich werde im Turm nur einen kleinen absperrbaren und einen mittelkleinen nichtabsperrbaren Locker haben, da muss meine Tastatur und Maus und all mein daily Zeug wie Stift, Handcreme, Trinkflasche, Yogamatte, Badeanzug, Mussterleerkapseln und -Fertigspritzen rein, da ist kein Platz für "Thermische Prozesssicherheit", "Instrumentelle Analytik", "Industrielles Arbeiten mit Wasserstoffperoxid: schön sicher", die ESCIS-Hefte, ICHQ7, die Firmenchronik in drei Bänden, den Arbeitsvertrag von 1925 und das grosse Foto aus dem Produktionsbetrieb aus den 20ern, die ich beide aus dem Müll vom vorletzten Umzug gerettet habe.


Gegessen: 

Marmeladensemmel und Milchkaffee

Kakis, Birnen, Mandarinen

Kichererbsen-Spinat-Süsskartoffelcurry mit Reis

Montagspizza


Gesehen: 

"The Crown" (ach, so schön! Und was für eine Freude, nach dem grauenvoll schlechten "The Watcher" endlich wieder eine Serie zu sehen, wo Leute mit Sinn und Verstand und Freude und Respekt für die Zuschauer gearbeitet haben. "The Watcher" war wirr, dumm, richtig schlecht geschrieben, richtig schlecht gespielt, langweilig und ich habe nur durchgehalten, um rauszufinden, wer es denn jetzt wirklich gewesen ist und NICHT MAL DAS GÖNNEN SIE EINEM. Schauen Sie das einfach nicht an, es ist mehr als Zeitverschwendung) 

"Flight Attendant" mit dem Hübschen (meine Güte, auch das: ich fand die Idee für die erste Staffel ja noch ganz nett, aber der Hälfte hat es schon sehr genervt und die zweite Staffel ist einfach nur noch blöd. All das, was in der ersten Staffel spannend war, ist es jetzt nicht mehr, es gibt NULL neue Ideen, wenn sie nicht zwei Folgen in Reykjavik gedreht hätten, hätte ich schon abgebrochen. Der Hübsche schläft regelmässig ein...9


Gelesen: "Tödliche Schuld"

Sonntag, November 20, 2022

201122 Wooosh

 ist es schon wieder vorbei, das Wochenende!

Gestern abend haben der Hübsche und ich es uns in Basel gut gehen lassen. Wir waren erst im Nooch. Schon beim letzten Mal haben wir auf der Speisekarte gesehen, dass sie die meisten Fleisch- und Fischgerichte auch mit veganen Erastzprodukten anbieten. Der Hübsche erzählte mir von dem steil im Sinkflug befindenden Aktienpreisen von Beyond Meat und Oatley. Ich bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Ih habe dein Eindruck, in der Schweiz ist "Planted" eigentlich sehr gut etabliert, aber vllt ist das auch nur meine persönlich gefilterte Wahrnehmung.

Im Nooch ist es immer wieder witzig bis skurril, in einem historischen Basler Altstadthaus, das innen auf abgefuckte Crackhöhle in Bangkok gemacht ist zu Schweizer Preisen ... naja, weiss nicht wie authentisches asiatisches Essen von Indonesien, Thailand über Vietnam nach Japan zu speisen.




Danach sind wir in die Balthasar Bar weitergezogen. Ein Teil war gesperrt, weil reserviert. Es wurden Champagnerflaschen in Kühlern auf die Tische verteilt und wir vermuteten mindestens einen Teil des FC Basel oder das OK des Basler Stadtlaufs, der anscheinend auch gestern war (vorbei sind die Zeiten, wo uns das beschäftigt hat), aber nein: es war einfach eine mittelalte Geburtstagsgesellschaft.

Die Cocktails waren sehr lecker und irgendwie waren wir dann trotz allem zu einer recht zivilisierten Zeit zu Hause. Wir werden alt.


Heute: Ausschlafen, Kaffee im Bett, Sportpgrogramm, Frühstück, sich köstlich über den letzten Kommentar amüsieren (Was ist mit den Leuten?), Weihnachtswunschlisten konsolidieren und verwalten, Spaziergang, um Jonny zu finden, leider erfolglos, und SCHON WIEDER nach Basel aufbrechen, einerseits Kollegen des Hübschen zu einem PreF2F-Kaffee treffen, andererseits die Kinder abholen.

Wie immer, wenn die Kinder aus einem Lager heimkommen, gibt es .. Tacos.

L. erwartet leider noch eine Runde Französischlernen, hilft ja nix, der nächste Test kommt auch nach einem Pfadiweekend, aber wir schauen noch alle eine Folge "1899", die neue Serie der "Dark"-Macher.


PS: Während ich 6000 Schritte über das "Sonntag Nachmittag Ende November" verlassene Werksareal abriss, half Jonny den Nachbarn 2 Häuser weiter im Haushalt. Lol.

Samstag, November 19, 2022

191122 Kinder weg, Elterm in der Schule

 Heute morgen läutete der Wecker um 7, es gab nicht mal ausführliches Samstagsfrühstück, die Kinder hatten nämlich einen Termin mit ihrem "Trupp". Nach einem ersten Treffen vor ein paar Wochen und einem Gruppenchat haben sie heute das erste von zwei Trupp-Weekends, wo sie sich näher kennenlernen, bevor sie dann im Sommer um die Welt reisen. (es gibt btw immer noch keine Flugdaten, das macht mich ein bisschen nervös, weil ich das Gefühl habe, dass ich noch nicht für uns die Ferien planen kann, weil ich nicht weiss, wer wann wo ist oder wo hin muss. Aber das ist natürlich Quatsch).

Wir haben sie als im Park vor Q.s Schule abgeliefert, sind auf dem Rückweg erst bei Ikea vorbei (da ist um 9.05 auch überhaupt nix los an einem Samstag, aber alle Ladeparkplätze sind schon besetzt.), keine Haken für meine Schwester finden, aber immerhin das erste Weihnachtsgeschenk kaufen.

Dann: Ein Schlenker über Deutschland, Katzenfutternachschub besorgen und das verschollene Paket im Hermes-Shop abholen. Es sieht dafür, dass es seit Anfang September quer durch DACH geschickt wurde, aus wie neu eigentlich, hat halt irrsinnig viele Aufkleber drauf. Ich werde es, glaube ich, as is in eine neue Schachtel legen und nochmal verschicken, ein Paket mit Geschichte sozusagen. Weiter ging es dann zu L.s Schule, dort war Elternsprechmorgen. Wir haben mit seinem Klassenlehrer (Geographie, Informatik, Französisch), der Deutschlehrerin, der Geschichtslehrerin und der Theaterlehrerin gesprochen. War alles interessant, es ist immer spannend zu hören, wie sie L. einschätzen (und es tut mir für L. ein bisschen leid, dass er fast immer mit Q. verglichen wird, weil er halt bei der Mehrzahl der Lehrpersonen einfach sozusagen nahtlos angeschlossen hat. Mal sehen, wie das nach der Bezirksschule weitergeht. So wie im Q. von dem Gymnasium vorschwärmt, an dem er jetzt ist, würde es mich nicht wundern, wenn er sich auch dafür entscheidet. Wobei da der Jahresrhythmus ein anderer ist und er und Q. sich noch ein Jahr überschneiden würden und er deshalb NICHT dieselbe Klassenlehrperson bekäme.

Dann war es Mittag, wir erstaunlich müde, aber der Rest des Tages war dann eigentlich nur noch Kür (und Haushalt). Und weil einfach werden wir jetzt nach Basel fahren und lecker essen gehen und danach noch ein, zwei Cocktails trinken. Einfach so. (Wenn es schon nix zu feiern gibt).

Morgen stehen Weihnachtsgeschenkplanungen und -bestellungen auf dem Plan, da gibt es dieses Jahr erstaunlich früh erstaunlich schöne Ideen :-)

Freitag, November 18, 2022

181122 TGIF

 Good news: ich werde mir das Wochenende dieses Mal nicht mit Arbeitsgedanken um die Ohren schlagen. (ist auch dringend nötig)

Not so good news bekommen, heute deswegen zu Recht geknickt, morgen sehe ich auch das positive dran und hake es vor allem ab.

Passend dazu: fiesen unterirdischen, schmerzhaften Pickel mitten auf der rechten Backe. Feels about right.

Sonst: 

es ist kalt geworden, richtig, richtig kalt

Schulbesuch heute bei L., es war in vielerlei Hinsicht interessant (und L ist, aber das ist nix neues, ein sehr cooles Kind). Spannend, dass die rein fiktionale Aussicht auf nochmal Schulzeit und nochmal Wortsortiermaschine spontan beim Hübschen fast schon physische Abwehrreaktionen auslöste, während ich mir dachte "Ach, schau, stupide Arbeit, wo man nur ungefähr 10% seines Gehirn braucht, man genau weiss, in 10 Minuten ist es vorbei, wenn ich es nicht habe, passiert genau gar nix, und danach mache ich das nächste, genau so wie es mir gesagt wird, das klingt eigentlich ganz angenehm" (jaja. ich weiss, für ungefähr eine halbe Stunde, aber ich brauche, glaube ich, mal eine Pause von andauernd verantwortlich sein und andauernd wichtige dringende Entscheidungen treffen)

In diesem Sinne: Wochenende. 

Donnerstag, November 17, 2022

171122 Krabumm

 Heute morgen bin ich um fünf mit viel Mühe und in mehreren Anläufen aus einem sich extrem real anfühlenden (Alp)Traum aufgewacht. Das Spannende daran ist (ich weiss schon, dass es kaum was Langweiligeres gibt als anderer Leute Träume), finde ich, vor allem, dass es mir total realistisch und gar nicht uunwahrscheinlich vorkam, dass ich keine Angst hatte, zumindest keine Panik, nur ein bisschen Stress, ob ich alles rechtzeitig zusammenbekomme,  und dass ich offensichtlich im Unterbewusstsein so ein ähnliches Szenario schon ausreichend durchdacht habe, um zügig reagieren zu können. (Immerhin bin ich rechtzeitig wirklich aufgewacht, bevor ich mich auf den Weg zum Hallenbad gemacht habe).


Jetzt aber:

Im Traum war es ein normaler Abend, der Hübsche war bei Sport, auf einmal kam per Swiss Alert-App (oder wie auch immer die heisst), eine Warnung über einen Brand in unserer Nähe. Ich schaute aus dem Fenster: aus dem Gewerbegebiet, das im Traum vor unserem Haus lag, stieg eine schwarze Rauchsäule.

Ich schloss die Fenster, checkte Newsfeeds, schaute ob alle Kinder und Katzen im Haus waren (ja) und zack, brannte es nicht nur, sondern ein Gebäude explodierte. Es drückte unsere Fenster und Türen auf (nicht kaputt, nur auf) und ich beschloss, es wäre Zeit, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Ich wies die Kinder an, zu packen (Schlafsäcke, Wechselwäsche, Zahnpasta), packte die Katzen mit ihren Ausweisen in ihre Reisekisten und da kam auch schon die Anweisung, dass sich alle Anwohner im lokalen Hallenbad treffen sollten. Das machte in meinem Traum auch Sinn, weil Feuer --> Wasser (aktuell ist da gar kein Wasser drin wegen Salzsäureunfall). Als ich nochmal prüfend aus dem Fenster sah, explodierte das Gebäude direkt neben unserem Garten und ich wurd etwas hektisch, weil mir klar wurde, dass das ziemlich sicher nicht gut für unser Haus ausgehen würde, wir gehen würden müssen, bevor der Hübsche heimkam und nicht klar wäre, wann wir wieder ins Haus zurück könnten und wieviel dann noch übrig wäre. Und wir würden nur mitnehmen können, was wir zu Fuss transportieren könnten, und auf jeden Fall die Katzen. Also trieb ich die Kinder an (auch das recht realistisch :-)) und wir packten, so schnell es ging, für uns alle vier Kleider, Schlafsäcke, Zahnbürsten, Kontaktlinsenzeug für den Hübschen, Medikamente für den Hübschen, Lieblingskuscheltiere, Babyfotoalben der Kinder, alte Fotoalben von uns, den Ordner mit den Zeugnissen und offiziellen Unterlagen wie Familienbüchlein, Geburtsurkunden, Tralala, den Safe mit den wichtigen Sachen, die nicht abheftbar sind (und btw den Coldplay Tickets :-)), Laptop, Handies, Tablets, Ladekabel und Kopfhörer, für jeden einen kleinen Koffer und einen Rucksack, in dem (Pfadikinder) natürlich all das Zeug wie Taschenmesser, Pflaster, tralala drin ist. Ich erinnerte mich an das Schweizer Pflichtlager, überlegte, ob da auch Katzenfutter drin ist (eher nicht), packte noch ein bisschen was ein, sagte dem Hübschen per WA Bescheid, dass er uns direkt im Hallenbad treffen sollte und die Ausweise aus dem Auto mitbringen sollte, und nach etwa 15 MInuten packen waren wir bereit, unser Haus zu verlassen. Und ich wachte auf.

Das war ein gar nicht mal so entspannter Start in den Tag, muss ich sagen.

Dafür ging es aber dann eigentlich.

Mittwoch, November 16, 2022

161122 GPS-Jonny

 Habe ich Ihnen nach Kieswerk-Jonny eigentlich schon GPS-Jonny vorgestellt?

GPS-Jonny ist ein neuer schwarzer Kater, der unserem Jonny tatsächlich sehr, sehr, sehr ähnlich sieht. Im Direktvergleich ist unserer im direkten Sonnenlicht leicht rötlich und man erahnt eine Tigerung (schwarz auf dunkelschwarz), GPS-Jonny ist einfach kohlrabenschwarz. (Jonnys frecher sidecut unten rechts am Kinn, der nach der Grusel-OP noch nicht wieder ganz nachgewachsen ist, ist nur ein temporärer Unterschied (hoffe ich).

GPS-Jonny trägt, wieder Name schon sagt, ein Halsband mit GPS-Tracker (ich habe gelernt: es ist kein richtiger Tracker, sondern ein Airtag und wenn Jonny Halsband tragen würde, wäre das tatsächlich eine super-Idee. Die Iphone-Dichte auf dem Werksareal ist unendlich.), neu auch mit Glöckchen, daran erkennt man ihn ganz gut. Ausserdem maunzt er anders und rennt nicht so freudestrahlend auf uns zu, wenn wir "Jonny" (oder "GPS-JOnny!") rufen. Dafür schmeichelt er um die Beine, das machen unsere beiden gar nicht.

Heute kam L. aus der Schule, eine Minute vorher war unser Jonny zum Katzentürchen reingekommen, und meinte "Der GPS-Jonny sitzt auf unserem Vordach" und ja, da sass er, maunzte, wusste nicht, wie wieder runterkommen. Während ich noch einen Wäschekorb holte (unsere Katzen nutzen das manchmal, wenn sie sich irgendwo verstiegen haben), liess ihn der Hübsche oben zum Fenster rein und setzte ihn durch die Haustür wieder nach draussen. Dort wollte er am liebsten mit unserem Jonny was machen, aber der wollte lieber nicht.

Als wir dann später auf eine Jonny-Suchrunde gingen, schloss sich GPS-Jonny der Suche an und wir gingen mit zwei schwarzen Katzen zurück. Sie wollten dann beide bei uns auf der Bank sitzen und Snacks haben, aber erstens füttere ich ja ganz besonders drausen keine fremden Katzen und zweitens war es ihnen beiden zu nah auf der Bank, man fauchte ein bisschen, einer fiel von der Bank, es war ein bisschen ungemütlich. Wir sind dann heimgegangen, Jonny bei uns, (irgenwann habe ich ihn hochgehoben und mitgenommen, weil er nicht vorwärts gemacht hat, GPS-Jonny immer dicht dahinter, bis halt vor die Haustür, wo er nicht mit rein durfte. Ich bin gespannt, ob das ein neuer "Karma" wird oder irgendwann doch in einen Kampf mündet oder aber beide doch Freunde werden?


Ich habe übrigens vor ein paar Tagen die Besitzerin von GPS-Jonny kennengelernt. Er heisst Simba, war ein Jahr Wohnungskatze und darf seit ein paar Monaten eben mit dem Airtag raus. Er hat einen kleineren Radius als unser Jonny, aber läuft auch Leuten (besonders denen, die er kennt) hinterher und ich bin nicht die einzige, die beim Verlassen des HAuses drauf achtet, dass niemand mitkommt, manchmal wieder nach Hause geht, um eine Katze heimzubringen oder aber durch die Garage wegschleicht.


(sonst: hibbelig. Weil. Ich habe mir eine Zeitlang eingeredet, ich wäre mit jedem Outcome gleichermassen ok, muss mir aber mittlerweile eingestehen, dass das nicht so ist.)

Dienstag, November 15, 2022

151122 Unwind

 So, erledigt.

Heute war also das finale Meeting zu dem Thema, das mir die letzten zwei Wochenenden und alle Tage dazwischen einen Stresslevel jenseits von Gut und Böse beschert hat.

Und ich sags mal so: kaum bereitet man sowas 19873647653274234 Stunden vor und holte alle Entscheidungsträger vorher ab, ist das eigentliche Entscheidungsmeeting ein walk in the park mit einem piece of cake. Sozusagen. Es half natürlich, dass wir den Scope des Dramas von "Unendlich und das auch noch zur allerblödsten Zeit" auf "Ach, schau, keine grosse Sache, wir fragen zwei Affiliates, ob sie überhaupt was machen wollen" runterschrauben könnten. Und zwar mit sehr, sehr, sehr, sehr viel Fieselarbeit.

Aber: lieber so als andersrum, das gibt es ja auch, dass man denkt, keine grosse Sache und dann fliegt einem auf offener Bühne alles um die Ohren.

Also. Wir waren nach 45min statt 90min fertig, ich war tatsächlich während der Präsentation gar nicht mehr aufgeregt, habe sogar 3 Spässle eingebaut (der letzte war over the top, da gab es nicht mal mehr angestrengtes Lächeln) und das war also das.

Ich war so aufgedreht und fokussiert, ich habe die Stunde Alignmentmeeting zu einem anderen, sehr unschönen Thema sogar als Erholung genommen, weil: schau, auch in anderen Teams ruckelt es und hier muss ich nicht alles regeln, sondern nur mitregeln. Oder beim Regeln nicht im Weg stehen.

Und dann hatten wir heute abend noch alle Hock: die Kinder bei den Pfadis und der Hübsche und ich bei der Gemeinde, es gab einen Infoabend zu dem neu zu genehmigenden Nutzungsplan, weil das aktuelle Konzept der ökologischen Ausgleichsflächen nicht funktioniert. Per Nutzungplan (und auch Kaufvertrag) sind wir dazu verpflichtet, die hinteren 2m unseres Gartens für die "Zirkulation von Kleinlebewesen" zu optimieren, d.h. nur einheimischen Pflanzen, keine Mauern, keine Zäune bis ganz zum Boden, tralala. Compliance Family hält sich natürlich daran (wir haben nur wegen des Sommerflieders 2008 von der Gartenpolizei keine Bestnote bekommen, der ist mittlerweile durch eine einst winzige, jetzt riesige Felsenbirne ersetzt), einige andere auch, viele aber nicht. Auf der Gemeinde wurde irgendwann bei Anfragen gesagt "Macht, was ihr wollt, machen alle anderen ja auch" und naja, jetzt ist alles nicht gut.

Es war spannend zu sehen (der Hübsche lässt mich ja nicht zu Eigentümerversammlungen, nur einmal und da war das auch so), wieviel Gefühle all diese Menschen für so Sachverhalte haben. Es wurde geflucht und geschimpft, wie ungerecht das alles wäre (ist es auch), und wie hässlich die zubetonierten Gärten sind (sind sie auch), naja, alles sehr, sehr aufregend. Und sehr entspannend, weil es mir tatsächlich zu einem recht grossen Prozentsatz (dem, der nicht vor verletztem Gerechtigkeitsempfinden tobt und Steingärten und zugeplättelte Gärten verbieten will) tatsächlich egal ist, wie entschieden wird. Die grosse Drohung, dass, wenn der neue Plan nicht angenommen wird, alle illegalen Sachen zurückgebaut werden müssen, ist für uns tatsächlich egal. Bei uns zirkulieren sehr viele Kleintiere, gerne auch durchs Wohnzimmer oder auch: mit ein bisschen HIlfe von zwei Katzen INS Wohnzimmer und dann nicht wieder raus.

Auf dem Heimweg wurden dann von anderen Nachbarn Wildkamerabilder von "DEM FUCHS" geteilt, der anscheinend tatschlich nachts und frühmorgens durch unsere Siedlung streift. Ich dachte lange, die vermeintlichen Sichtungen wären "Karma" gewesen, aber es ist ein echter Fuchs. Er läuft aber auch durch geplättelte Gärten.

Joah.

Sonst: erstmals bei richtigem Regen und kühl und vor allem: auf dem Heimweg im fast Dunklen zur Arbeit und zurück geradelt. Natürlich mit Licht, Helm, und sogar Leuchtweste. Ich wurde immerhin nicht überfahren, das ist ja schon mal was.


(HALLELUJA, ich würde gern sagen, WAS ich mit der ganzen Arbeit für heute gerettet habe, aber es ist natürlich strikt vertraulich, aber es ist schon ziemlich toll und wichtig.)

Montag, November 14, 2022

141122 Crazy times

 Heute morgen beim Arbeitscomputer aufklappen war ich erstmal aus beruflicher und sehr persönlicher und überhaupt Sicht sehr geknickt ob einer Nachricht, die ich gemäss unserer Social Media Guideline nicht kommentieren, liken oder was auch immer darf. Geknickt sein darf ich aber schon. Denke ich.

Dann habe ich mich den Vormittag über gefreut über die Ruhe (für andere Projekte, die liegengeblieben sind), die mir die Sonntagsarbeit bescherte.

Dann kam der Spengler und schaute, warum bei Regen ein Sturzbach vom Dach direkt über unsere neu gestrichene Fassade auf den Balkon läuft anstatt zu den Nachbarn durch die Regenrinne. Dazu turnte er ungesichert im Regen auf dem glitschigen Dach herum und baute Ziegel ab und wieder drauf und fiel nicht runter. Immerhin. Es wurde Silikon irgendwo hingemacht und wir "beobachten" jetzt. Gottseidank regnet es ja die ganze Zeit, da haben wir was zu beobachten.

Gleichzeitig kam Jonny mit einem Vogel ins Haus, von dem ich erst dachte, er wäre schon tot, dann aber doch nicht, aber Jonny fauchte und knurrte so sehr, dass ich mich nicht traute, einzuschreiten, dann entkam der Vogel, knallte gegens Fenster und fiel ins Spülbecken, dann rauften Jonny und Sansa im Spülbecken um den Vogel, der dann (vermutlich) wirklich hinüber war und ich setzte sie alle drei in den Garten. Einer von dreien liegt da immer noch. RIP

Dann gab es Mittagessen, kurzen Regenspaziergang und dann wurde es wild.

So wild, dass ich bis 20:15 an der Arbeit sass, eine grundsätzlich revidierte Meinung zum Thema "QPLs arbeiten strategisch, nicht operativ" habe, weil: das geht nur, wenn die Leute, die operativ arbeiten, das auch tun. Bei einem kurzen Call mit meinem Kollegen aus Bayern immerhin den Vergleich "schaung wiera Kaibl, wenn's blitzt" anbringen können und er verstand mich direkt. (Ich war mir nach so langer Zeit weg aus Bayern nicht mehr sicher, wann Kälber spezifisch so schauen, bei Blitz oder Donner, und ob sie das in Bayern überhaupt machen oder hier.)

Aber hey, wird alles. Am verwundertsten bin ich tatsächlich über mich selber, dass ich nicht genervter und gestresster und saurer auf Leute bin, aber vielleicht habe ich dafür einfach keine Zeit.

Erstaunlichste News des Tages: Das verschollene Sockenpaket ist wieder aufgetaucht. Nicht bei den Empfängerinnen, nicht bei mir, aber im Hermes-Depot in Bremen. Die Adresse, an die letztes Jahr Hermes und dieses Jahr schon DHL problemlos geliefert haben, ist für Hermes dieses Jahr nach wie vor unauffindbar, aber es wird jetzt zurück zu meinem Paketshop geschickt und hey, dann probieren wir das grad nochmal (ich bin sehr gespannt, wie es aussieht, nach 2.5  Monaten in den Fängen von Hermes.

Sonntag, November 13, 2022

131122 Besser

 Schau an, mit Unterbrechungen, weil schlimmer Katzenhunger und dann schlimm kalte, nasse Katzenpfötchen, die gewärmt werden wollten, habe ich ausgeschlafen bis halb acht.

Kaffee und Internet (geht dank sehr überschaubarer Twitteraktivitäten ja sehr schnell) im Bett, dann eine Runde Crosstrainer. L. scheint übrigens richtig, richtig müde gewesen zu sein, sonst ist er ja immer spätestens mit mir wach, aber heute hat er bis nach 9, als es endich Frühstück gab, geschlafen.

Danach: das auf heute vertagte Arbeiten. Es ging besser als gedacht, ich habe die noch neu eingetrudelten Informationen eingepflegt, alles sortiert, für den komplexesten Teil 3 verschiedene Szenarien vorbereitet, incl der entsprechenden Slides. Ich habe Meetings mit den noch Einzelheiten liefernden KollegInnen abgemacht, ein Alignmentmeeting für den Scope und ein paar Stakeholder-Management-Meetings für morgen. Skurriles Szenario: wenn alles perfekt läuft, kann ich das alles nicht direkt in die Tonne treten, aber .. eintüten und in eine Zusammenfassung umwandeln, die dokumentiert wird und muss weder präsentieren noch erklären noch Rede und Antwort stehen. Fast bisschen schade, jetzt wo ich alles so gut rausgesucht habe, aufbereitet habe und aus dem Effeff alle Details erklären kann. 

So um halb zwei war ich fertig und fühle mich jetzt für die nächste Woche (zumindest bis Dienstag) gewappnet.

L. ist fit für Mathe morgen. Wir haben noch ein bisschen weiter vorausgeschaut, was ihn an Tests die nächsten drei Wochen erwartet, er wird nämlich die nächsten beiden Wochenenden voll ausser Haus verbringen, einmal mit dem Jamboree-Trupp für Südkorea (zum Aufwärmen erstmal im Pfadihaus in ... Dornach, glaube ich), dann mit seiner eigenen Abteilung auf dem Samichlaus Weekend.

Als ich das so sah und mir klar wurde, dass Samichlaus-Weekend auch bedeutet, dass ich praktisch übermorgen (nicht ganz, aber bald) Geburtstag habe, tja, da wurde ich ein bisschen traurig, meine erste Reaktion war nämlich nicht: "Shit, ich habe noch niemand zu meiner Party eingeladen!!!", sondern eher "Hm, ich hab eigentlich gar keine Nerven übrig für eine Party, vllt mache ich einfach nix". Und das ist wirklich traurig, weil es wahr ist und ich auf der anderen Seite mein Party-Ich voller Vorfreude auf Geburtstag und Menschen und Menüplanung und überhaupt sehr, sehr vermisse. Hm.

Aber: ich bin jetzt erstmal froh, dass der Plan mit gestern Erholen aufging, ich war wirklich zerstört gestern. Heute ist alles viel besser, ich habe nach dem Arbeiten in meinem Buch weitergelesen (UNTERTAGS!), mit dem Hübschen eine Folge "Time traveller's wife" angeschaut (UNTERTAGS!), all meine 20 Nägel ablackiert und frisch lackiert, und habe für heute abend zwei leckere Wähenrezepte rausgesucht. Eine ist mittlerweile knapp, ausserdem gibt es zwar nicht mehr gnz so ausgeprägte, aber immer noch vorhandene unterschiedliche Essensvorlieben, und eine Wähenform mit signifikant unterschiedlichen Belägen ist eher schwierig.

Jetzt müsste Q. gleich heimkommen, während er sich wieder zivilisationstauglich macht, stelle ich mich in die Küche, danach schauen wir "Andor" und dann ist dieses seltsame Wochenende auch rum.

Samstag, November 12, 2022

121122 Hirn hängen lassen

 Oh, war das Konzert gestern toll! (Ich habe den Arbeitstag um 18:50h in etwa mit einer letzten Email nach Kanada beendet, und habe dann auf dem "HEY WIR SIND AUF EINEM KONZERT"-Selfie gemerkt, dass ich morgens meine Haare nicht sonderlich gestylt hatte, sie nach einem anstrengenden Tag (ich drehe mir immer so Haar-Igel zwischen den Fingern, wenn ich nachdenke) nicht besser aussahen, ich ausserdem meine Homeofficeschlumpfklamotten anhatte (ich dachte ja, es merkt keiner, weil es bei einem Konzert ja eh dunkel ist, aber erst ist es ja hell und alle anderen waren zwar nicht total aufgebrezelt, aber mehr als gar nicht).

Naja. Das Konzert an sich war sehr, sehr grossartig (die Vorgruppe wie immer bei "Alt+J" sehr, sehr, sehr weird, "Panda Lux" mit einer Ode an eine Tiefkühlpizza, bei der es mich ganz irre gemacht hat, dass der Text keinen Sinn macht. Wenn man eine Tiefkühlpizza macht, auch wenn man sie zu kurz backt, ist NIE die Mitte noch gefroren, eine Tiefkühlpizza ist dünn und flach, sie hat mit der gesamten Grundfläche Kontakt mit dem heissen Blech, das ist leider Quatsch. Und ein Staubsauger ist auch kein tolles Musikinstrument. Nur so zum Sagen.), ich bin wirklich froh, dass der Hübsche die Karten besorgt hat und wieder gesund war zum Gehen.



Alltime favourite: "Matilda"

Und immer als allerletztes "Breezeblocks"


Damit waren wir jetzt das dritte Mal bei Alt+J, zum ersten Mal 2015 in Winterthur (ich finde den Blogpost immer noch sehr lustig, dann 2018, am Abend bevor ich nach Indien geflogen bin (ich glaube, das war auch die Nacht in der mein Badezimmer in Airport Hilton überflutet wurde?).

Und holla, ich hatte jetzt eh schon superbequeme und gesunde Schuhe an und trotzdem schon bei der Vorgruppe Rückenschmerzen, ich bin wirklich offiziell alt.

Heute lag ich dann immerhin erst ab 6 wach, das ist eine Stunde später als die ganze letzte Woche. Wochenende! Immerhin läutete eh um sieben der Wecker, ich wollte Q. verabschieden (und ihm ein Lunchpaket machen), der mit den andere Leitpersonen auf das Planungsweekend der Pfadiabteilung "irgendwo in der Schweiz" fährt.

Ich habe zwar gestern beschlossen, dass es nix hilft und ich dieses Wochenende arbeiten muss, um die nächste Woche nicht in den Sand zu setzen (ok, sagen wir so: ich möchte beu der Bewältigung des aktuellen Dramas brillieren, wenn es sich schon weigert, sich in Luft aufzulösen. Bis gestern abend hatte ich es auf ungefähr 10% des ursprünglichen Umfangs runterargumentiert, aber die bleiben jetzt.). Aber: not today. Heute habe ich meinem Hirn ganz offiziell frei verordnet und das ist SO nötig.

Es klingt ein bisschen traurig, aber ich habe es echt genossen, lauter Zeug zu machen, wofür ich nicht nachdenken muss, wo ich nicht argumentieren muss, wo ich kein Stakeholdermanagement betreiben muss, wo nicht die Welt untergeht, wenn ich es nicht SOFORT PERFEKT mache, wo es eigentlich egal ist, wann und wer und wie es gemacht wird, Hauptsache, es passiert irgendwann. Das hat richtig gut getan. (Wocheneinkauf morgens um acht, auch hier: erst daheim gemerkt, dass ich zwar geschminkt und ordentlich angezogen war, aber die Haare nach "mit nassem Haar und einer Pudelmütze drüber ins Bett gehen" genau so aussahen. Frühstück mit L. und dem Hübschen, Betten bezogen, Wäsche ab- und aufgehängt, eine neue Ladung Pho in den Slowcooker geladen, damit ich auch nächste Woche in 5 Min fertiges, gesundes, leckeres, frisches Mittagessen habe, Geburtstag- und Weihnachtsgeschenk für mein Patenmädchen eingepackt, ins Päckchen gepackt und an der Paketstation abgeschickt. Karton, Papier, Glas und PET weggebracht, nochmal in den Supermarkt und die vergessenen Zitronen und Sojasprossen geholt, Geld abgehoben, heimspaziert, Microgreens angesät, neuen Eigenmietwertszettel und Elektronachweiszettel abgeheftet, Kaffee getrunken, das tut sehr gut!)

Wie müde und erschöpft ich bin, zeigte sich eindrücklich, als ich vom Einkaufen zurück kam und die beiden Bostitche mit frisch gekauften Klammern nachfüllte und mir beim Zudrücken dann volle Möhre in den Zeigefinger gebosticht habe. Nicht mal besonders schnell, ich habe nur mit der linken Hand gena null reagiert, als ich mit der rechten zugedrückt habe. Dank sehr gutem Acrylnagel am linken Zeigefinger ging es nicht durch, sondern halt nur zweimal sehr tief rein. Gar nicht mal so angenehm. Aber der Finger ist jetzt schön warm, das ist ja zu Zeiten der Energiemangellage auch ganz schön.

Morgen schaue ich dann, wie tief ich im Rabbithole verschwinde, um auf alle Eventualitäten am Montag vorbereitet zu sein und Zeit für eben dieses Stakeholdermanagement und "Decision maker abholen" zu haben. Morgen

 Heute werde ich mich jetzt in die Badewanne legen mit einem Mandarinen-Fizzy und dem Kindle und dann ganz entspannt und ohne nachzudenken Pizza vorbereiten (das wird mein müdes Hirn endgültig verwirren: Pizza an einem Samstag).

Was für ein Durcheinander alles.

Freitag, November 11, 2022

111122 lol

 Wie gut, dass wir für heute abend Konzertkarten haben, sonst hätte mein Eintrag heute gelautet:

Wie gut, dass ich heute eine halbe Stunde Zahnarztkontrolle hatte, sonst hätte ich heute überhaupt keine Zeit zum Durchschnaufen gehabt.


Donnerstag, November 10, 2022

101122 Oidapopoida

 Ich sags mal so: es hat schon einen guten Grund, warum ich unter der Woche normal keinen Alkohol trinke. Ich würde sagen, ich habe es gestern auch nicht übertrieben (auf jeden Fall signifikant weniger als der Rest), aber zusammen mit dem elendiglich langen Tag (ich habe unsere Partner um halb 11 in ihrem Hotel abgeliefert und bin dann (für unerwarteten Schienenersatzverkehr erstaunlich unkompliziert) mit dem ÖV nach Hause gefahren), der Kombination aus "Immer freundlich, all the sparkles," aber auch "Immer auf der Hut, weil" und jeder Menge anderer Dinge, die wegen dieses Tages liegengeblieben sind, hat mich das echt geschlaucht, ich hatte mörderische Kopfschmerzen und nur wenig mehr als fünf Stunden Schlaf. 

Erst schien es gar nicht so verführerisch, heute physisch ins Büro zu reisen, aber dann fiel mir ein: was gibt es besseres als 2x 15km mit dem Rad bei Nebel (hin) und Sonne (zurück), um den Kopf klar zu kriegen? Eben.

(Ausserde hatte ich ein Buch für mein Patenmädchen zum Geburtstag in die Filiale am Bahnhof bestellt und das ist bereit zum Abholen. Aber: das ist mir erst wieder eingefallen, als ich mit 39km/ha auf halber Strecke des Rückwegs war. Q. bringt es mir morgen mit.)

Im Büro selber wird es immer ungemütlicher. Wir sind ja, wie erwähnt, die letzte Gruppe, die erst Ende Jahr ausziehen wird. Es sind mittlerweile mehr Umzugsleute als Mitarbeiter im Gebäude, heute wurden alle Meetingräume gesperrt für die nächsten 1000 Stunden "because end of rental agreement", alle Telefonleitungen dort gekappt und überhaupt alles rausgerissen. Die Hälfte der Kaffeemaschinen geht nicht mehr, das Kohlendioxid in den Wassersprudlern wird nicht mehr nachgefüllt. In unserem Stockwerk hat es ungefähr 10000 Grad (ok, ich war auch ausgekühlt, als ich vom Hinradeln ankam, aber alle hatten rote Ohren und rote Köpfe), dafür ist es in der Kantine im EG ungefähr 18 Grad, also eh nicht supercosy, aber besonders dann nicht, wenn man eben aus der Hitze kommt. Wie ein Kollege sagte "Der Miethai will uns wirklich, wirklich raushaben" (Nur dass der Miethai unsere eigene Pensionskasse ist, wenn ich das richtig verstanden habe). Anyway: ich freue mich immer mehr auf den Umzug und sitze spitze Kommentare, die auf meine Zeit von zu Hause vs meine Zeit im Büro abzielen, zwar nicht aus, aber habe keinen Rechtfertigungsdrang (und das will bei mir was heissen), sondern kommentiere mindestens so spitz zurück. 

Sonst: Das Thema, das mir das letzte Wochenende versaut hat (nicht nur mir übrigens), ist einerseits auf einem guten Weg, um zügig geregelt zu werden, leider (im Nachhinein vermutlich Gottseidank) aber mit der Maximallösung, dafür aber 1A dokumentiert und nachvollziehbar und hey, wer weiss, vllt freut sich mal jemand in einer Inspektion drüber. (Es bringt mich ausserdem aktuell in eine sehr skurrile Situation, mal sehen, ob ich da in ein, zwei Wochen was dazu schreiben kann. Überhaupt: ich kann aktuell sehr viele, sehr aufregende und lustige und coole Sachen nicht schreiben, weil geheim, geheim. Naja).

Immerhin (der Hübsche darf immer noch nicht seinen Sport machen, dazu ist er erkältet und hat deshalb heute seine Grippeimpfung verschieben) sind wir alle zu Hause und haben zusammen sehr lecker  zu Abend gegessen, werden nachher noch eine Folge Andor schauen und dann geh ich früher ins Bett. Morgen wird nämlich nicht nur anstrengend und aufregend, wir haben ausserdem einen Zahnarzttermin mittendrin und Konzerttickets für danach. Ich bin sehr, sehr aufgeregt, ich war schon so lang bei keinem Konzert mehr! 

Gegessen:

Marmeladenbrot

Pfannkuchenauflauf mit Spinat gefüllt, dazu viel Gemüse und Salat

Pasta mit Rahmsauce und "Fake-Jakobsmuscheln" (aka Kräuterseitlinge in dicke Scheiben geschnitten, fein rautenförmig eingeritzt, salzen, von beiden Seiten in Olivenöl knusprig anbraten) (Dazu die Geschichte von Q., wie er heute in Bio einen Tintenfisch seziert hat. Jummi)


Gesehen: "Andor"
Gelesen: "Die Tote im Sturm"