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Dienstag, Oktober 31, 2023

311023 Dienstag

 Gestern abend habe ich mich nach der Impfung oder vielleicht auch nur so auf einmal ein bisschen fröstelig gefühlt, habe noch gebadet und bin früh ins Bett. In der Nacht und auch jetzt noch tut der Arm weh, aber mehr ist auch nicht mehr. Sehr gut.

Radfahren heute morgen war dann ... nass. Learning für mich: wann immer ich überlege, ob es Sinn macht, die Regenüberschuhe anzuziehen oder vielleicht doch nicht: anziehen. Wie mit der Regenhose.

Naja. Auch gut: die Wanderschuhe, die ich rum Radeln anhatte, sind zwar dicht, aber wenn es oben reinläuft, ist es halt drin. Radstrecke zum Zahnarzt war dann auch ein bisschen spannender als gedacht, weil auf einmal steht man da mitten auf einer dieser berühmten Basler Kreuzungen, die über mehrere Ebenen und Rampen gehen, mittendrin Bus und Tram und Radspur und ein paar Ampeln und ich habe keine Ahnung, ob mein Weg durch eine sehr einsame Unterführung untendurch der beste war, aber es war ok. Dann: auf einmal kein Durchkommen mehr kurz vor Zahnarzt, weil ... Riesengraben in der Strasse und zwar so weit, dass ich ungefähr anderthalb Kilometer Umweg gefahren bin. Ich wollte Aufregung, ich bekam Aufregung.

Weniger Aufregung dann beim Zahnarzt, dafür grosses Lob ("Da muss ich Ihnen ein Chränzli winden") für den Zwischenzahnbürschtli-Einsatz. Sehr schön.

Weg zur Arbeit dann gar nicht mal so angenehm, weil ich mich nicht mehr in die triefenden Regenklamotten klemmen wollte und dann ganz schön gefroren habe.

War ein sehr schönes Gefühl, in frische Socken und Schuhe zu schlüpfen.

Arbeitstag: tatsächlich v.a. menschlich sehr anstrengend und fordernd. Mittagessen mit einem Exkollegen, der mir erzählt hat, wie es ihm die letzten Jahre ergangen ist und war, das wusste ich schon nicht gut.- Dann ein Meeting, in dem jemand total aus der Rolle gefallen ist und mehr oder weniger alle Anwesenden in Schockstarre zugeschaut haben.... auch anstrengend und erschreckend.

Schönes Gefühl: ich habe die letzten 6 Monate ein höllisch komplexes und schwieriges Problem zu lösen gehabt und das ist jetzt final erledigt. Dazu haben sehr, sehr viele Leute verschieden viel beigetragen und denen habe ich jetzt allen ein Dankeschön und eine Zusammenfassung, was rauskam, geschickt. Denen, die besonders viel gemacht haben, habe ich noch Jubelpunkte mit einer begeisterten Begründung für ihre Chefs geschickt. Und es bedanken sich ALLE mit begeisterten Worten für meine Rolle in dem Ganzen, das freut mich sehr. (Habe natürlich meinen Chef in cc genommen, weil das ist Teil des Jöblis, das kriegt er sonst gar nicht mit)

Später heimgeradelt als geplant, weil noch ein komplexes Meeting eine Stunde länger ging als gedacht, deshalb nicht mehr beim dm gehalten (Klopapier muss noch bis Do reichen), aber daheim im Halbdunkeln noch schnell Brot und kiloweise Halloweensüsskram eingekauft.

Die Jungs sind da seit mehreren Jahren schon rausgewachsen und ich muss sagen, ich habe noch länger schon keine Lust mehr auf das Dauergeläute und mehr oder weniger tolle Kostüme, immer die gleichen Sprüche, oder gar keine, ich möchte tatsächlich am Abend einfach meine Ruhe haben oder selbstgewählte Gesellschaft. Wir haben noch mehrere Jahre, nachdem die Jungs schon nicht mehr gelaufen sind, aufgemacht und Süssigkeiten verteilt, letztes Jahr haben wir einfach eine Schüssel rausgestellt, und dieses Jahr war das letzte Mal. Ich habe unsere grösste Salatschüssel, da gehen über 5L rein gehäuft gefüllt mit Süssigkeiten (alles einzeln verpackt) , unter die Klingel gestellt und einen Zettel hingeklebt: "Bitte jeder nur 1, die nächsten freuen sich". Nach 10min ging Q. zum Pfadihock, die Schüssel war schon leer. 5min später läutete das erste Kind und als ich nicht öffnete, klebte es am Küchenfenster und schrie: "Die Schüssel ist leer, auffüllen!!!" Vielleicht stelle ich nächstes Jahr einfach gleich eine leere Schüssel raus, vielleicht gar nix, aber ich bin echt genervt.... wie gierig kann man sein? (Es ist hier eine Reihenhaussiedlung, mindestens in jedem dritten Haus gibt es etwas, auch wenn man überall nur 1 Schokoriegelchen oder ein Minitütchen Gummibärchen nimmt, sammelt man in einer halben Stunde mehr, als man in einer Woche essen kann ohne zu kotzen. Meine Güte....

NACHTRAG: Schön, schön, schön, jetzt wird nicht mehr nur geklingelt und geklopft, jetzt fliegen Steine gegen Tür und den Rollo....

Nachtrag: ein paar Minuten später flogen Böller, dann Eier. Jetzt habe ich die Hauswand und die Tür gewaschen (erinnert sich jemand, wir haben letztes Jahr frisch streichen lassen), der Lack der Tür ist kaputt, ich habe ein Konto bei der Suisse ePolice und meine erste Anzeige erstattet. Erlebniserzählung "Wie ich mich mal auf einen ruhigen Abend freute" wtf


Anderes Thema: ich schaue jetzt ja, wenn ich kurz Luft im Kopf brauche, auf diese Webcam. Unser Ausblick für die erste Januarwoche. Ausserdem folge ich seit Jahren verschiedenen isländischen News und Behörden und volcano chasern unter anderem auf Insta. Es bebt schon wieder auf der Reykjanes Halbinsel, Magma sammelt sich und das Land hebt sich. Wenn man ein Spässle machen würde, könnte man sagen: "Jaja, und der Ausbruch stoppt dann genau in dem Moment, wo unser Flieger landet und irgendwann kriegen wir den Award für die Leute, die am öftesten in Island waren, ohne je einen aktiven Vulkan gesehen haben". Wenn man aber ein bisschen genauer schaut und nachdenkt, sieht man, dass die Stelle, wo sich gerade die Magma sammelt, zwischen der Blauen Lagune und dem Kraftwerk und sehr nahe an der Stadt Grindavik liegt. Falls es dort zu einem Ausbruch kommt, ist das nicht "Happy Volcano" und im schlimmsten Fall schmelzen ein paar Drohnen und Deppen müssen davon abgehalten werden, sich selber zu rösten, nein, dann hätte das massive Auswirkungen auf Infrastruktur und Menschen, die dort leben. Also... bitte lieber nicht, für uns wäre es voll ok, auch diesmal OHNE Vulkan nach Island zu reisen, danke.

Montag, Oktober 30, 2023

301023 Montag

Hervorragend geschlafen, dank Zeitumstellung auch elendiglich lang (Sansa ist fast verhungert, möchte sie anmerken), oder wie das Bandl sagt: "Sleep score 28/100, schlecht, kürzer als ideal, nicht regenerierend"
Email check beim Frühstück: die Sachen nach ganz oben, die ich Freitag abend noch abgeschickt hatte, wurden übers Wochenende nicht beantwortet, dafür heute schon vor sechs. Naja. War ja Zeitumstellung.
Sportründchen, danach hatte ich mir selber Zeit geblockt, um etwas fertig zubekommen, was schon lang erledigt sein sollte, ich habe aber entgegen meines Bauchgefühls den Kollegen, in deren Linie das eigentlich fällt, ihr "das passt schon so, ist ja ein NoBrainer" geglaubt und damit sind wir auf die Nase gefallen. Jetzt habe ich es so sortiert und formuliert, dass es auch wirkt wie ein Nobrainer und nicht schnell hingehuschelt. Vielleicht habe ich in Sachen Stakeholder Management und "Presenting for Executives" doch was gelernt? (Ich fange dann an zu strugglen, wenn von eine einerseits "crisp, short, only the main point" verlangt wirt, und wenn man das liefert, wird reklamiert, dass die Details fehlen. Meet "Appendix" and his friend "Background Information")
Dann schnelles Mittagessen, wir hatten nämlich ein Date mit L. über unsere gemeinsame Mittagspause: Covid-Booster bekommen. Das ist im Impfzentrum jetzt nur noch montags übrig, es gibt nur noch eine Impf -und eine Admin-Person, man kann und muss aber noch vorab Termine buchen. Ich war etwas nervös, weil eh klar war, dass wir Selbstzahler sind, aber zur unteren Altersgrenze gab es widersprüchliche Informationen und L. war eigentlich immer darunter. Aber: das war auch beim letzten Booster im Jan schon egal und so sind wir jetzt alle xfach geboostert. (Skurril, dass die Empfehlung für die Grippeimpfung nahezu identisch ist wie für Covid, aber die eine wird bei uns von der Arbeit gratis angeboten, die andere nicht, weil ja nicht empfohlen. Dafür werden bei der Arbeit mittlerweile wieder Gratistests und -Hygienemasken angeboten und man soll bitte daheimbleiben, wenn man krank ist oder positiv testet und von daheim arbeiten kann. Mir ist es mittlerweile alles so wurscht....) 
Es ging sich alles recht knapp, aber trotzdem ok aus, wir haben L. wieder in der Schule abgeliefert und daheim nahtlos weitergearbeitet.
Als es draussen dunkel wird, kommen langsam alle nach Hause (Q. hat jetzt immer montags bis recht spät Theaterprobe) und wir haben einen sehr untypischen Montagabend, weil alle zu Hause sind und keiner wegen wehem Arm beim Sport. Wir nutzen die Zeit adäquat mit Nachos / Guacamole und "For all mankind" (L. war erst sehr skeptisch nach den ersten beiden Folgen, weil da "nur gelabert wird" und dann auch noch ein bisschen streng, weil "da immer noch nur gelabert wird, aber halt auf dem Mond", aber ich denke, jetzt haben wir ihn.

Morgen ein bisschen aufregend (also: Betonung auf "ein bisschen"): ich habe Zahnarzttermin und fahre da zum ersten Mal mit dem Rad hin und ausserdem bin ich sehr stolz, weil ich das ganze Jahr über jeden Tag mit dem gruseligen Zahnzwischenraumbürstchen zwischen meinen Zähnen geschrubbelt und hoffe da auf angemessenes Lob.

Gegessen:
Honigbrot
Kakis
Reste von gestern (Reis, Tofu und Auberginen)
Saure Maiskölbchen
Montagspizza
Nachos / Guacamole

Gesehen:
"Morning Show" zum Sporteln (ich fand es zwischendrin sehr mittel, die 3. Staffel gefällt mir sehr gut)
"For all Mankind" (Rewatch, immer noch grossartig)

Gelesen: "Wolfgang Herrndorf" (bin ein wenig ratlos)

 Fragestunde heute mit: "Planen Sie zu arbeiten bis sie in Rebte gehen"
Ich gebe zu, die Frage ist formal sehr schwer auszuhalten, sowohl für mich als auch vermutlich für die unter Ihnen, die sich letztens an einem Typo aufgehängt haben :-).
Meine spontane Antwort darauf wäre dementsprechend "Mach Satz!", aber das ist dann wieder unhöflich.
Nicht ganz so spontan antworte ich also: Natürlich, was sonst? Ich nehme zwar an, dass Sie meinen "bis zum gesetzlichen Rentenalter" (auch da wäre die Antwort: "Na klar, was sonst?"), aber auch falls ich eher in Rente gehe würde mit entsprechenden Abzügen, würde ich ja in Rente gehen und bis dahin halt arbeiten.
Die zwei Möglichkeiten, die ich sehe, wo ich NICHT bis zur Rente arbeiten würde, wären
a) ich werde vorher gefeuert und finde vor der Rente keinen neuen Job oder
b) ich habe einen Unfall oder werde krank und kann nicht mehr arbeiten und muss die Zeit bis zur Rente mit IV oder Krankengeld oder was auch immer überbrücken.
Keine dieser Möglichkeiten plane ich aktuell ein.

Sonntag, Oktober 29, 2023

291023 Sonntag

 Das Käsefondue von gestern abend lag wie erwartet schwer im Magen (Note to myself: die "Maxipackung" 900g Käse ist genug für uns alle, 800g täten es vermutlich auch. Wir brauchen aber mindestens 2 Brote. Und man muss immer länger rühren, als der Hübsche glaubt :-) und 900g sind grenzwertig vom Füllstand.), ich hatte extrem anstrengende und lebendige Träume. Alpträume, aber nicht von der Horrorart, sondern "man kommt nicht richtig vorwärts, es ist nicht klar, ob das Ziel das richtige ist, die Zeit ist knapp, niemand hat ein ordentliches Summary gemacht und das unterwegs regeln ist sehr mühsam, weil das Format andauernd zerschossen wird." Als funny sidenote (ich nehme an, das hängt mit den Erzählungen des Kollegen und meiner Schwester von den jeweiligen Reisen nach Namibia und Uganda zusammen), ein Babyelefant mit einem verletzten Nagelbett, der deshalb an der Hand auf den Hinterbeinen geführt werden musste (wtf?!).

Anyhow: sehr schöne Überraschung, dass es dann beim Aufwachen nach Winterzeit erst viertel vor acht war.

Trotzdem gegen Sportründchen und ausgiebiges Bacheln mit Kaffee entschieden.

Auf Mastodon gelesen, dass Matthew Perry tot aufgefunden wurde. Ich habe "Friends" geliebt, Chandler (und noch mehr Monica) waren meine Lieblingscharaktere. Ich habe zwar Matthew Perry's (Auto?)Biographie noch nicht gelesen, aber dass sein Leben nicht so war, wie man es aufgrund von "Friends" gedacht hätte, das wusste ich. Sein Tod macht mich tatsächlich sehr traurig.

Wir frühstücken dann alle gemeinsam (ich habe gestern abend noch einen Butterzopf gebacken, er ist nicht so gut aufgegangen, wie ich das gerne gehabt hätte, aber naja, dann ist das halt so), es ist noch erfreulich früh und wir schauen danach noch eine "Morgenfolge" "For all mankind", bevor sich die Kinder ans Lernen (Französischvortrag und Geographietest) machen und der Hübsche und ich von uns hin räumen.

Ich möchte am Wochenende eigentlich noch eine Pilzrunde einlegen, nachdem ich vor ein paar Wochen zu früh war, aber jetzt nach all dem Regen und bei den gerade richtigen Temperaturen, sollte eigentlich was gehen. Aktuell regnet es aber, da habe nicht mal ich richtig viel Lust.

Später dann: erst ein bisschen enttäuscht, weil auf den Pätzen, wo ich letztes Jahr Unmengen Hexenröhrlinge und Rotfussröhrlinge gefunden habe, ausser Knollenblätterpiilzen gar nichts mehr zu finden ist. Auch die Lärchenröhrlinge kommen dieses Jahr gar nicht.

Aber: dafür zwei wunderschöne (und einige alte, die ich stehengelassen habe) Parasole und jede Menge Schopftintlinge (in verschiedenen Stadien der Auflösung, aber die hier sollten noch gut sein) gefunden. Reicht für Amuse Geule auf Röstbrot.


Aber: ich schulde der Kaltmamsell noch eine Antwort auf die Frage:

Wie hat sich der Altgriechisch-Unterricht auf dein späteres Leben ausgewirkt - auf dein Denken, deine Weltsicht, dein Argumentieren, dein Herangehen an Themen? Was mochtest du besonders gern? Was gar nicht?

Meine unmittelbare Antwort wäre gewesen: es war halt einfach ganz banal praktisch, das griechische Alphabet einfach zu können, das ist allein in Mathe und Physik sehr hilfreich. Ausserdem: all die Fremdwörter, deren Bedeutung man sich herleiten kann! Mein erster Job, zu dem "Oh, Sie haben Altgriechisch-Abitur gemacht? Das sieht man ja sehr selten heutzutage! Ich habe das auch, erzählen Sie mal, wie ist das heutzutage?" signifikant beigetragen hat.

Das hat natürlich nix mit Weltsicht und Denken zu tun, eher mit praktischem Nutzen, der aber nicht zu unterschätzen ist.

Beim weiter drüber nachdenken, denke ich, dass ein Aspekt sicher war: Teil einer kleinen Aussenseitercommunity zu sein. Und, sind wir mal ehrlich, auch wenn uns von der Lehrerschaft (ich meine: die Schule war/ist unglaublich stilz darauf, eine neusprachlich-HUMANISTISCHE Schule zu sein, auch wenn pro Jahrgang ungefähr 10%, wenn überhaupt, Altgriechisch statt Französisch wählen.) eingetrichtert wurde, dass wir die Elite wären, dass wir es besser gemacht hätten als all die, die "weil man das halt brauchen kann" Französisch genommen haben, Französsich kann man immer noch später lernen (naja, ich habe es insgesamt 2, 3x probiert und kann es nicht. Das kann aber natürlich auch an mir liegen), dass wir die Fackelträger der Kultur etc wären....., in Tat und Wahrheit (ich habe diesen Ausdruck noch nie ausserhalb der Schwez gehört und finde ihn so schön, dass ich ihn jetzt öfter verwenden möchte) waren wir halt schon die Gruppe der uncoolen Nerds. Also: nicht die Nerds, die dann in jeden Highschoolfilm irgendwie doch supercool sind und die Schule und die Coolen retten, sondern halt schon einfach nur richtig, richtig, richtig uncool. Als wir unsere Studienfahrt Ende der 12 Klasse nach Griechenland machten, waren wir auch noch stolz darauf, dass jedeR von uns zu einem der Ziele einen Vortrag für vor Ort vorbereiten musste und dann eben vortragen, während der Rest der Klasse in der Sonne/dem Schatten/am Strand lag oder in der Taverne abhing. (Sorry für alle, die in Delphi warten mussten, bis sie sich das Orakel anschauen konnten, bis ich mit meinem ausführlichen Referat fertig war, das ist aber halt auch spannend. Ich fand das wirklich spannend und toll und es ist eine schöne Erinnerung, dass es auch ausserhalb des Mainstreams schön sein kann.

Ich tue mir tatsächlich schwer, abzuschätzen, wie es mein Denken beeinflusst hat, weil: ich denke halt, wie ich denke und da kann ich nicht wirklich auseinandersortieren, was welchen Einfluss auf welchen Aspekt hatte.

Was mir spontan einfällt: ich fand die Sprache viel weniger mathematisch als Latein. Also: in den Grundzügen schon, aber es gibt (fand ich) viel mehr Ausnahmen und Spezialfälle, einfach weil halt. All die grossartigen Wörter wie "rotweindunkle See" und was auch immer man einfach nur beim Aufschlagen des grossen grünen Wörterbuchs findet.

Ich fand es sehr interessant, die Heldensagen (Ilias, Odyssee etc), die Philosophen, die ich entweder als Kind in Nacherzählungen gelesen hatte, oder deren Interpretation im Religionsunterricht gehasst habe, im Original zu lesen und festzustellen: da wurde ja gaaaaaaaanz schön viel dazuerfunden respektive das, was die Religionslehrer behaupten, steht in dem blöden Höhlengleichnis überhaupt nicht drin.

(Ich lese gerade die Wolfgang Herrndorf-Biographie und es scheint tatsächlich Menschen zu geben, die sich freiwillig über philosophische Themen miteinander unterhalten und diskutieren und nicht 150 Jahre alt sind, das ist mir sehr, sehr fremd, daran hat auch der Altgriechisch-Unterricht nix geändert).

Was ich grossartig fand und finde: was man damals schon kannte und wusste und konnte. Gebäude, Architektur, Kultur, die griechischen Götter, die so unglaublich herrlich menschlich sind, die Wissenschaft! (Als Beispiel: ich hatte ja als zweiten Leistungskurs Physik und dann ein fachübergreifendes Referat über "Atomtheorie von Demokrit bis Niels Bohr" gehalten, das war schon sehr toll und spannend. Dass man damals schon auf die Theorie eines "kleinsten Teilchens, das unteilbar ist" kam und damit Stoffeigenschaften erklärte? Bitterer Geschmack wird durch zackige Atome hervorgerufen zB? Das finde ich faszinierend!

Es ist macht auch bescheiden, wenn man sieht, welch eine grossartige Gesellschaft und Kultur da existiert hat und halt einfach untergegangen ist, trotz aller vermeintlichen Überlegenheit.

Was mir gar nicht gefallen hat? Im Nachhinein vermutlich der Teil mit "Ihr seid besser als die anderen", weil: das stimmt so halt einfach nicht. Und Runterschauen auf andere schweisst ein Team zwar zusammen, aber das ist kein nachhaltiges Zusammenschweissen und kein sehr schönes.

Und: ich finde die griechischen Philosophen highly overrated :-). Alle Philosophen ehrlich gesagt.

(Ich bin übrigens heute auch nicht mehr der Meinung, dass alle Kinder als erstes Latein und später unbedingt Altgriechisch lernen sollten, weil man nur so logisch denken und Grammatik lernt. Sprachenlernen funktioniert heutzutage ganz anders, und das funktioniert grossartig, wenn ich mir die Englischkenntnisse meiner Kinder anschaue. Französisch: weiss nicht :-). Auf einmal dann mit "und dann musst du den Wortstamm nehmen und blablabla, ganz einfach, doer?" zu kommen, das ist sehr schwierig. Ich habe da kleine Lösung dafür, fände es auch sehr schade, wenn Latein und Altgriechisch total in der Versenkung verschwänden, aber naja,. Tempora mutantur et nos mutamur in illis.)



Samstag, Oktober 28, 2023

281023 Fragerunde

 Mein Hirn ist leer, ich habe wie ein gestresster Stein geschlafen, dann Sorrt gemacht, dann Gedöns, heut abend gibt es das erste Käsefondue des Jahres, gute Nacht.


Weil das langweilig ist, hier im Schnelldurchlauf eine Runde Fragen aus der Wunschliste:

Herbst- / Winter pendeln mit dem Fahrrad: was neben dem "Mami-Helm" hat sich an Ausstattung bewährt, damit man trocken / warm ankommt, auf was kann man getrost verzichten?
Für mich ist besonders wichtig, dass ich flexibel bin. Ich hasse wenig mehr, als wenn es mir beim Radeln zu warm ist, deshalb kleide ich mich immer im Lagenlook und ziehe dann auf dem Rückweg nur das an, was ich brauche. Der Rest kommt in die Satteltaschen.
Was ich habe: 
  • Mamihelm (bester! Dadurch brauche ich auch nichts warmes mehr unter dem Helm, dank der Ohrenschützer hat das letztes Jahr auch bie -10Grad geklappt)
  • Goretexjacke (eine dünne, nur outer layer, aber halt regendicht, mit Reissverschlüssen, die man unter den Armen zum Lüften aufmachen kann, Ärmeln, die man vorne eng zumachen kann, damit es nicht reinzieht, und a Hals auch dicht)
  • Regenhose: eine gute, lang genug, weit genug für über Jeans zB,, und wirklich regendicht.
  • Buff: für wenn es wirklich kalt ist für den Hals und als Schutz für das Gesicht unter dem Visier
  • Handschuhe: Kombination aus Windstopperhandschuhen und den Krabbenhandschuhen für drüber, wenn es wirklich kalt ist
  • Softshellhose: ich habe eine Winterwanderhose vom Decathlon zum Ausprobieren genommen und die erfüllt ihren Zweck: Regendicht gegen Niesel, Warm, geht auch über Sknny Jeans oder Leggins drüber, hält Schneetreiben immerhin 10km aus
  • Überschuhe: für echten starken Regen Gold wert, wenn man mit trockenen Füssen ankommen will (wenn es richtig kalt ist, ziehe ich zum Radeln die von L. geerbten Schneestiefel an, die sind superwarm UND wasserdicht)
  • Leuchtweste: ziehe ich immer drüber, meine Jacke und Hose haben zwar Reflektorstreifen, sind aber schwarz und blau, also für Sichtbarkeit aus dem Augenwinkel nehme ich lieber noch die Weste.
Das ist es, was ich habe und für Herbst / Winter letztes Jahr genutzt habe (dieses Jahr geht es erst los, meist wird mir schnell noch zu warm :-))

Heute fiel das Stichwort "Kinderbetreuungssituation". Ist die in der Schweiz echt besser? Ich glaube mich zu erinnern, dass Sie eine Nanny hatten, weil die Kinderbetreuung eben *nicht* passend war, oder irre ich mich? (Und ja, in Deutschland ist es auch nicht gut!)

Wir haben uns für eine Nanny statt Krippe entschieden, als L. in die erste Klasse kam (ungefähr), weil zu diesem Zeitpunkt das Betreuungskonzept unserer Kinderkrippe im Ort umgestaltet wurde, das hätte bedeutet, dass die Betreuung für Schulkinder genauso viel gekostet hätte wie für Prä-Kindergartenkinder, d.h. den vollen Tagessatz von 100+CHF/pro Tag /Kind, obwohl das Kind halt nur eine Stunde vor Schulbeginn, zum MIttagessen und ein, zwei Stunden nach Schulschluss da gewesen wäre. Und bei allem Verständnis für faire Betreuungskosten: das sind keine.
Das war damals die Umbruchzeit bei uns im Dorf, als gemerkt wurde: holla, wir haben eine grossartie Betreuung für Kinder bis zum Schuleintritt, danach haben wir wenig und nicht genug. In der Zwischenzeit hat sich das zurechtgerüttelt, auch von den Kosten, aber unsere sind natürlich längstens rausgewachsen.
Was es hier gibt (und in den Städten natürlich noch in viel grösserem Masse als auf dem Land): Kinderbetreuung für Kinder ab 3 Monaten, auch für den ganzen Arbeitstag. Unsere Kinderkrippe auf dem Dorf macht um halb sieben auf und schliesst um halb sieben am Abend. Ich habe nicht den Eindruck, dass das in D ähnlich verbreitet ist. Man zahlt natürlich auch einen ordentlichen Preis dafür, aber andererseits ist es mir lieber so als die zumindest mir absurd niedrig erscheinenden Krippenkosten in D, weil: das KANN doch gar nicht nachhaltig oder mit fairer Bezahlung für die Betreuungspersonen einher gehen.
Auch für Primarschulkinder gibt es mittlerweile ähnlich gute Betreuungsangebote, wir hatten gerade zu diesem Übergangszeitpunkt einfach Pech.

bulletproof Lippenstift für EinsteigerInnen. Welchen Hersteller/Sorte würden Sie empfehlen? Zum einen natürlich was Haltbarkeit angeht, zum anderen aber auch welche davon handwerklich einwandfrei 'gebraut' sind .
Ich kann da natürlich nur von mir ausgehen, d.h. wie ich mich da rangetastet habe und was ich im Rückblick gut finde. Also: Ich würde nach Farben schauen, die in beautyinfluencerisch "my lips, just better"-Farbe haben, also eher was, was der eigenen Lippenfarbe ähnelt, damit man sich nicht so verkleidet vorkommt und nicht unbedingt nachmalen muss, wenn sich der Lippenstift verabschiedet. Das ist übrigens sehr individuell und muss nicht notwendigerweise irgendein Lippenstift, der als "nude" angepriesen wird, sein. Meine Lippen sind zB eher auf der leicht lila/mauve-Schiene, d.h. wenn ich so beige, bräunliche Lippenstifte trage, sieht das super, superseltsam aus, da passt dann besser etwas mit Absicht auffälliges wie knallrot oder pink.
Von der Konsistenz/ Haltbarkeit würde ich etwas matt / haltbares empfehlen, weil zumindest ich immer totale Angst hatte /habe, dass ich was verschmiere und dann mit einem Joker-Gesicht rumlaufe, ohne es zu merken.
Möglichkeiten, das mal zu probieren, die nicht unendlich teuer sind und im Drogeriemarkt erhältlich sind (da kann man auch mal wegen den Farben schauen), sind zB.
Sleek "Matte Me" ("meine" Farbe wäre "birthday suit", gibts zB bei Müller)
L'Oreal Matt Signature Red (ich glaube, "meine" Farbe ist "Rule")
L'Oreal Infaillable 24h, der kommt mit einem "Lippenbalsam", der dann dafür sorgt, dass die Lippen glänzen (meins: "Toujours Teaberry")

Und dann ist halt ganz viel persönliche Vorliebe, ich zB kann es überhaupt nicht haben, wenn Lippenstift nach irgendwas riecht, da fallen die allermeisten L'Oreal-Lippenstifte tatsächlich raus (die oben nicht).



Freitag, Oktober 27, 2023

271023 Tilt

 Der Elternabend gestern war ... naja. Er war angekündigt als Hilfe für die Eltern, ihre Kinder bei der Studienfachwahl und -ort etc zu unterstützen. Der Hübsche und ich haben uns sehr verpflichtet gefühlt hinzugehen, weil erstens: wir haben vor ungefähr 100 Jahren studiert, zB sind für uns Bachelor und Master immer noch "neimodischs Graffl", und zweitens halt in Deutschland, was ist denn in der Schweiz anders?

Diese Fragen wurden beantwortet, wir wissen jetzt, was ECTs sind und dass die Hauptunterschiede zu D die Anmeldefristen und Studiengebühren sind. Ich hatte seinerzeit drüber gewitzelt, aber gestern bekamen wir es schwarz auf weiss: einem Kind ein Studium zu finanzieren ist günstiger, als das Kind als Kleinkind in einer normalen Kinderkrippe betreuen zu lassen. (die Tarife der Krippe beziehen sich auf einzelne Tage, d.h. eine Woche sind 5 Tage, ein Monat 4 und ein bisschen Wochen). Ist doch auch schön zu wissen, dass man das schon mal finanziell gestemmt hat, dann klappt das auch ein zweites Mal.


Die restlichen zwei Stunden des Vortrags zeigten eher, dass der gesamte Rest noch so ist wie damals und vermutlich wie immer schon. Auch ok,. Ich finde es per se super, dass es solche Infoabende gibt, besonders für Eltern, die vllt nicht selber schon eine Hochschulausbildung hinter sich haben. Für uns war es nicht viel Neues, aber das ist ja auch ok. (Lustigerweise gab es auch einen Punkt zu "Gute und schlechte Gründe für ein Zwischenjahr")

Lustig war, dass sich bald rausstellte, dass zwei Kollegen ein paar Reihen hinter uns sassen. Ihre Tochter ist an der selben Schule wie Q, nur ein Jahr jünger. Als ich dem Hübschen erklären wollte, wer die beiden sind, stellte sich raus: ich habe sowohl den Job von ihm (er ist gegangen, ich habe die freie Stelle bekommen) als auch den von ihr (das ist mein Jöbli, also: sie hatte schon noch mehr, aber den Teil, in dem ich mit ihr zusammengearbeitet habe).

Der Tag heute war ein würdiger Abschluss der Woche. Ich hatte ja vor einigen Wochen mir alle Freitagnachmittage blockiert, um meine Überstunden lostzuwerden, respektive aus dem tiefroten Bereich zu bekommen. Für heute war aus Gründen ein Teamlunch in dem extrem fancy fine dining -Firmenrestaurant angesetzt, deshalb plante ich halt ausser der Reihe heute ins Büro zu fahren und dann aber grad nach dem Lunch heim. Dann kam das erste dringende "der andere kann aber nur am Nachmittag und es muss heute fertig werden" Meeting und dann das nächste "Es sind Kollegen aus USA dabei und falls wir die Behörden informieren müssen, muss das heute sein"-Meeting und so beschloss ich, halt wenigstens vormittags den Wocheneinkauf zu erledigen und dann "I gives up" zu arbeiten, bis alles fertig ist.

Ich habe wirklich das grosse Glück, mit Menschen zusammenzuarbeiten, ich habe es gestern erwähnt, die sehr ähnlich ticken und wo keine Eitelkeiten, Befindlichkeiten, hidden agendas, heimliche Ellbogen oder was auch immer mitspielen, sondern wir wissen, dass wir es nur als Team schaffen können und auch nur als Team punkten können. Und so habe ich beim zweiten Kaffee um 7:15 mein erstes Call mit einem Kollegen gehabt, um die Strategie für den Tag zu besprechen und passenderweise direkt nach dem Heimradeln (und noch einmal ganz kurz aufs Handy schauen, ob nix mehr kam, haha) nochmal, noch in Radklamotten und ausser Atem mit demselben Kollegen. Die erste Runde Mails an ganz nach oben schrieb er heute morgen, die zweite Runde ich heute dann heute abend. Zwischendrin: bisschen Welt retten, zum Schluss kommen, dass wir keine Behörden informieren müssen, sondern alles tutti ist, und ganz skurril eine "Zwangsauszeit" beim Fine Lunching, das war richtig, richtig gut und ich habe, weil mir der Kopf vor anderer Gedanken schwirrte, im Vergleich zu sonst viel mehr zugehört als geredet und das war auch cool. (Hätte ja gern wie viele anderen Kollegen ein, zwei Gläser Wein zum Essen getrunken und dann den Arbeitstag beendet, aber naja)

Jetzt: Feierabend. Ich habe das Handy ohne Witz ausgeschaltet, ich muss meinen Kopf ausspinnen lassen, sonst drehe ich durch. 

Der Hübsche hat sich heute darum gekümmert, dass die Reifen gewechselt sind, hatte einen Artzkontrolltermin und ist nun als erster von vieren grippegeimpft, Q. ist Coronageboostert, wird Zeit, dass der Rest nachzieht.

Jetzt: Pizzaabend und dann werde ich einfach einschlafen.


Donnerstag, Oktober 26, 2023

261023 Madness

 Gut geschlafen, aufgeweckt worden 3min vor Weckerläuten von ... Jonny, der überhaupt gar nicht warten konnte, weil Frühstückshunger.

Ein Kind geht trotz Wetterbericht noch immer ohne Regenjacke in die Schule, immerhin sind die kurzen Hosen für diese Saison weggepackt worden. Mir ist das tatsächlich egal, die worst case Folgen sind erstens für die Kinder absehbar und fassbar und zweitens akzeptabel, dann ist das so.

Diese Woche versprach schon seit mehreren Wochen mit Ansage echt, echt anstrengend zu werden und das war noch VOR all den dringenden und sofort zu erledigenden Themen. Insofern: die Stunde Sport nach dem Frühstück und der ersten Stunde Arbeit war pure Selfcare. Ich war heute ausser der Reihe donnerstags zu Hause, und ausser der Stunde Sport habe ich ausser 2 Pipipausen, 5 min Wäscheaufhängen, 10 min aufgewärmte Suppe essen und mit L. schwatzen, der seinen Dönerstagsdöner gern im Bus nach Hause bringt, dann daheim aufisst, dann 15min auf dem Sofa chillt und dann wieder in die Schule fährt, den ganze Tag ohne auch nur einmal aus dem Fenster zu schauen mit Arbeit verbracht. Dringende Meetings, lang geplante Meetings, hoch aufgehängte Meetings, die nicht so ausgingen, wie erhofft, deshalb im Anschluss Debriefing. und Schadensbegrenzungsmeeting erforderten, es war sehr, sehr, sehr viel. Ich habe das grosse Glück, bei den wirklich wichtigen Themen mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die mit genausoviel Herzblut und Commitment dabei sind, wir arbeiten seit 8 Jahren nun auf dem Produkt zusammen und verstehen uns mittlerweile fast wortlos. Ich kann mit wenig Leuten synchron zB ein Slidedeck optimieren, das mache ich lieber allein, aber hier haben wir wirklich fast wie eine Person mit vier Armen und zwei Gehirnen zusammengearbeitet. Das ist ein grosses Glück, auch weil wir beide aufeinander schauen und ehrlich sagen können, wenn es einfach zu viel ist und wir eine Pause brauchen. 

Die habe ich mir dann heute selbst verordnet, als ich eine Variante des mittlerweile zu einer bedeutungslosen Floskel gewordenen Satzes "My working hours may not be your working hours *blablabla"* las (Erinnert sich jemand noch an den Satz, den eine Zeitlang auch jeder in der Signatur hatte und manche haben den immer noch "Save a tree, think twice before printing this email"? Genauso hohl ist dieser Satz mittlerweile. Anyway, die Variante, die ich heute las, war: "Getting this email out of normal working hours? We work at a digitally-enabled relentless pace, which can disrupt our ability to sleep enough, eat right, exercise, and spend time with the people that matter most. I am sending you this email at a time that works for me. I only expect you to respond to it when convenient to you.  #inthistogether  #wellbeingatwork". Und als ich da fast Tränen in den Augen hatte und mich am liebsten auf dem Boden eingerollt hätte (nachdem ich vorher noch ein bisschen was kaputtgehauen hätte, um etwas Frust abzulassen, habe ich das alles nicht gemacht, sondern nur noch eine Emali fertig geschrieben und dann den Computer zugeklappt und eine grosse Runde schnellen Schrittes durch den Fastregen draussen gedreht und das war soooooooooo gut!

Am liebsten wäre ich noch viel weiter gelaufen und hätte mich danach in die Badewanne gelegt, aber: geht nicht, wir müssen schnell essen, weil der Hübsche und ich haben heute noch was nur zu zweit vor. Elternabend an der Uni Basel, damit wir unser Kind bei der Studien- und Berufswahl unterstützen können. (Passend dazu kam Q. heute heim und eröffnete, dass er überlegt, nach der Matur ein Zwischenjahr mit was auch immer einzulegen und wenn er das macht, müssten wir ja nicht dieses Jahr gehen, sondern könnten zum nächsten Termin in zwei Jahren gehen, aber naja, geplant ist geplant und wir werden das mit dem Zwischenjahr auch noch mal sehr gut anschauen und besprechen müssen und naja, egal, jetzt gehen wir dahin und dafür in zwei Jahren nicht mehr. Da freue ich mich jetzt schon drauf.

(L. übrigens hat am Freitag Info zu dem Schulaustausch mit Holland, das ist auch was, was Q. wegen Covid nicht machen konnte. Mal sehen, ob er möchte und mitkann!)

Gegessen:

Honigbrot, Kaki, aufgetaute Maissuppe, Butterbreze, Salat

Gesehen: "Morning Show" (wir haben aktuell mal wieder Apple TV abonniert, weil wir mit den Kindern "For all mankind" schauen wollen. Ich hatte letztes Jahr, als ich Covid hatte, "Morning Show" geschaut, dazu den letzten "Cormoran Strike"-Roman gelesen, der so grauenvoll schlecht war. Jetzt schaue ich also die dritte Staffel "Morning Show" und gestern kam der vorbestellte neue "Cormoran Strike"-Roman. Mal sehen, wie das alles ohne Fieber zusammengeht.)

Gelesen: "Wolfgang Herrndorf"

Mittwoch, Oktober 25, 2023

251023 Bunter Tag

 Heute nacht erstmals kurz nach vier aufgewacht, das war tatsächlich sehr erholsam! Die kleine Katze ist nach langem Rumnerven dann fest auf mir eingeschlafen, hat sogar das Weckerläuten verschlafen und ist richtig hochgeschreckt, als ich sie mitsamt der Decke zurückgeschlagen habe. Upsi.

Anderer Start als sonst in den Mittwoch, weil wir heute "Alle müssen vor Ort da sein"-Townhall Meeting mit "spectacular Apero" danach haben. Es wurde sogar extra ein Fotograf für währenddessen angekündigt. Ich weiss jetzt nicht, ob das wirklich super spectacular wird oder das neue Wording an der neuen Assistentin liegt, aber ich habe extra mal ein fröhliches Kleid ausgesucht (die Kaltmamsell hat letztens irgendwann einen Rock beschrieben als "Haben Sie einen Liegestuhl überfallen?" und meines ist ein bisschen dezenter, aber durchaus Team Liegestuhl. (Hach, Strickkleid und Stiefeletten, mein Lieblingsherbstoutfit).

Plan ging übrigens auf: nicht nur haben wir auf dem Apero vom Fotografen ein Gruppenfoto unseres Designsprintteams von vor 2 Jahren schiessen lassen (wir haben uns noch NIE physisch getroffen und ich hatte das Gefühl, jeden der Kollegen sehr gut zu kennen) UND ich habe mehrere sehr wohlwollende fröhliche Kommentare zu dem Kleid gekriegt.


Auf dem Weg zur Arbeit sah ich erst schon vor der Haustür einen Regenbogen bei Sonnenaufgang. Noch spektakulärer sah das dann unten am Kraftwerk aus, wo sich der doppelte Regen in einem full circle im Rhein spiegelte (schlechtes Foto, aber immerhin).



Was toll war: auf der ganzen Strecke (bis es dan zu schütten anfing und der Regenbogen verblasste) lächelten die Leute, zeigten sich den Regenbogen, fotografierten. Ganz anders als die sonst durchaus etwas stille, morgenmuffelige Mannschaft, die sie sonst sind.

Bei der Arbeit war es dann relativ voll für einen Mittwoch (kommt davon, wenn man alle Leute herzitiert, dann sieht man auch, dass man nicht für alle genug Sitzplätze hat), ich hatte ein dringendes Meeting zu der Zeit, wo die Gruppe mittagessen ging und ging ein bisschen später allein. Mein Plan war: in einer ruhigen Ecke sitzen und 10min in meinem Buch lesen, das hat so lala geklappt, es war keine Ecke und schon gar keine ruhige frei, aber egal. Essen war übrigen erstaunlich scheusslich. Normalerweise ist jede Art von Curry eine sehr sichere Bank, aber "Blumenkohlkorma" war Blumenkohl in einer... wässrigen Currysahnesosse (?). Dafür aber nicht verkocht, das muss positiv vermerkt werden. Naja, macht satt :-)

Danach dann weiterarbeiten, im Teamhuddle angeben, dass workload sich langsam aber sicher von grün in gelb verschiebt, und irgendwann dann ist Townhallmeeting, das erste F2F seit Anfang 2020. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, ich hatte das Gefühl, kaum jemanden zu kennen, weil ich da ja erst ein paar Monate bei Quality war. Ich habe immer noch das Gefühl, "neu" zu sein, aber meine Güte, so viele Leute, die ich zum ganz grossen Teil nur aus Videocalls kenne, viele auch nur als Namen unter Dokumenten oder als Emailadressen. (Ich bin immer wieder überrascht und erfreut, wenn ich merke, wie sehr ich solche Anlässe mag, wie viel Energie ich aus solchen Begegnungen schöpfe, wie gut es sich anfühlt, endlich wieder Leute zur Begrüssung umarmen zu können. Lustig eigentlich, ich kriege Zustände beim Gedanken daran, dass mich jemand massiert, aber heute fand ich es grossartig und bei den allermeisten gar nicht awkward, sie zur Begrüssung zu drücken. Muss immer daran denken, wie mir eine Kollegin aus Irland erzählt hat, dass sie sich das und die drei Küsschen während ihrer Rotation in Basel angewöhnt hat und dann zurück nach Irland auf die Produktionssite kam. Produktion ist da übrigens auch in Basel sehr, sehr anders, ich erinnere mich sehr gut, als irgendjemand von "Global" damals uns kam und mein Chef ganz trocken gesagt hat: "No, we don't do kisses here". Anyway. Sie kam zurück zur Site und hatte ein Welcome-back-Gespräch mit dem HR-Typen. Sie hat ihn, wie jede einzelne Person in den letzten 6 Monaten in Basel mit Umarmung und 3 Küsschen begrüsst, hat gemerkt, wie er stocksteif dastand, dann realisiert, dass sie zurück in Irland ist und gerade einen irischen Ex-Berufssoldaten ungefragt umarmt und geküsst hat. Naja. Er hat es überlebt und arbeitet mittlerweile, glaube ich, in den USA, also, noch mehr touchy feely :-))

Anyway, viele Leute, interessante "Rede zur Lage der Nation", "spektakulärer" Apero, noch spektakulärere Heimradelei im Finsteren. Jetzt warte ich darauf, dass die Dusche frei wird, weil nötig.

Dienstag, Oktober 24, 2023

241023 Dienstag, I guess

 Es ist wieder mal soweit: ich fange an, nach dem Abendessen nochmal nur kurz in die Arbeitsinbox zu schauen, nur kurz auf die eine, das geht schnell, Email zu antworten, dann ist es dringend, die nächste würde einen ganzen Tag Zeitverlust bedeuten, wenn ich erst am nächsten Morgen antworte, weil Kalifornien, und dann, zack, sind zwei Stunden rum, vor dem Schlafengehen schaue ich nochmal kurz in die Chatnachrichten, antworte hier und da kurz, dann träume ich die ganze Nacht davon und am nächsten Morgen, während dem Zähneputzen schaue ich, was sich ergeben hat. Das ist ein Vorzeichen von nix gutem, es ist aber halt auch so, jetzt grad, es wird noch eine Zeitlang so weitergehen, ich kann an der Lage auch nur sehr, sehr, sehr wenig ändern. Ich rede mir ein, dass ich mir der Lage immerhin bewusst bin. (Und freue mich, dass meine Kollegin, die ihr Herz immer auf der Zunge trägt, gestern gemeint hat, dass sie so gern mit mir arbeitet, weil ich so organisiert und IMMER fun und gut gelaunt bin, egal wie gestresst. Das würde ich so nicht unteschreiben, aber es ist ja schön, dass man mir aussen nicht direkt ansieht, wie kurz die Zündschnur ist und wie unter Strom ich bin. Also: wenn man mich nicht gut kennt. Der Kollege, mit dem ich aus Versehen seit Sommer nicht mehr mittagessen war, hat mich mit "Boah, schon dein Gang klingt gestresst, was los?" begrüsst. Könnte auch dran liegen, dass er gemeint hat, wir könnten auch verschieben, wenn ich keine Zeit hätte und ich gesagt habe, unser Lunch wäre DER Lichtblick meines Tages und auf gar keinen Fall verschieben wir das.
Anyhow: es ist viel. (Und ja, mag sein, dass Sie schon immer und für viel weniger Geld 67 Stunden jeden Tag arbeiten und da ist die Nacht noch nicht dabei, oder niemals Ihr Leben einem Konzern opfern würden und wissen Sie, wieviele Leute auf dem Totenbett sagen, hätte ich mal mehr gearbeitet, genau, keiner, und deswegen brauchen wir ein bedingungsloses Grundeinkommen, tax the rich, Gen Z macht das richtig, mein Luxusgejammer ist nicht auszuhalten, verwöhntes Blag, selber schuld, aber naja, das ist halt Ihre Meinung und die können Sie in Ihr eigenes Blog schreiben oder Ihrem Friseur erzählen.)

Aaaaaaanyway. Ich bin dann heute im strömenden Regen losgeradelt, sobald es halbwegs hell war, war tatäschlich ganz schön!
Mein Regenequipment (Goretexjacke, Regenhose, Überschuhe, Handschuhe und sogar Helmüberzug haben gut dicht gehalten und so habe ich nur aussen getrieft, als ich durch den Hintereingang an allen Liften vorbei zur Treppe in den Keller zum Lockerroom wollte. Vor einem der Lifte stand dann die Global Head of Dingenskirchen, deren Approval mein Team und ich sehr dringend für eine ordentliche Geldsumme brauchen. Sie hatte gestern abend noch mehr Informationen gewünscht und naja, vor dem Aufzug schreit das natürlich nach einem Elevatorpitch. Sie war gekleidet, wie man halt gekleidet ist, Highheels, Seidenbluse, bei der Frisur sitzt jedes Haar, Makeup on fleek. Ich: Regenhose, Goretexjacke, Leuchtweste, Gummiüberschuhe, immerhin trockene Haare mit astreiner Helmfrisur, immerhin Makeup mit All Nighter Settingspray vor dem Regen geschützt, aber insgesamt halt sehr, sehr sehr nass. Was will man machen, wer weiss, wie lang es dauert, bis der Lift kommt und je eher wir das Approval bekommen, desto besser, also: habe ich fröhlich drauflos gepitcht. Mal sehen, wie es weitergeht.

Ansonsten ist einfach höllisch viel los, vieles was richtig, richtig cool ist, vieles, was Fingerspitzengefühl und Verhandeln erfordert, vieles, was Fleissarbeit erfordert, insgesamt ein bisschen arg viel. Aber gut, ganz ehrlich kann ich damit besser umgehen als mit zu wenig und so habe ich auch keine Zeit und Kapazität über, mich mit Prio 1b-Themen zu befassen, die Priorisierung ist aktuell sehr, sehr klar und das ist doch auch mal schön.
Joah.

Daheim erwarteten mich dann ALLE Katzen und Kinder und Männer (ok, nur einer) daheim, es war nämlich totaler Stau wegen Unfall auf der Strecke nach Basel, so dass der Hübsche daheim geblieben war. Die Kinder verabschiedeten sich zu den Pfadis, ich schaute "nur noch kurz" ein paar Emails durch, lol, und jetzt geht es unter die Dusche, da freue ich mich schon eine ganze Zeitlang drauf. 

Fragestunde: heute mit der gestern erst eingetragenen Frage, da musste ich nämlich ein bisschen lachen.

Die Frage lautet: Können Sie in der Schweiz wählen? Falls nein, wäre das ein Grund für die Einbürgerung? Weil: ... die Parlamentswahl ansteht / Fürchterliche Wahlwerbung der SVP

Lachen musste ich deshalb, weil: die Wahlen stehen nicht an, die waren am Sonntag. Und ich zweifle daran, dass die grauenvolle Wahlwerbung der SVP aufhören würde, wenn ich eingebürgert würde, obwohl ich natürlich total dafür wäre. Nun aber zur Frage: nein, ich darf nicht wählen (das hätten Sie aber googeln können, oder?). Und ja, das wäre der Hauptgrund, der FÜR eine Einbürgerung spricht (zusammen mit der Tatsache, dass ich meinen deutschen Pass behalten könnte und der ist mir nicht wegen Deutschland, sondern wegen der EU sehr wichtig). Es gibt aber auch Gründe, die dagegen sprechen (nicht nur miene Trägheit und immer akut wichtigere andere Dinge). Deshalb hoffe ich zB auf die 4/4-Initiative, aber ich bin halt schon auch nicht so naiv, dass ich glaube, dass das durchgeht.

Und noch eine Frage gab es, nämlich zum Klassenüberspringen, aber die habe ich Fuchs schon beantwortet, bevor sie überhaupt gestellt war, voila

Montag, Oktober 23, 2023

231023 Kaffeepause bei Nerds

Ach, heute war es lustig mit Q. und dann noch mit dem Briefkasteninhalt:
Q. hatte ja letztens erst nach der Blutgruppe des Hübschen und mir gefragt, weil sie in der Schule ihre eigene Blutgruppe bestimmen würden und er sozusagen das Ausgangsmaterial checken wollte.
Heute kam dann raus: er hat wie ich Blutgruppe B. Als ich dann so meinte, dass wir uns dann im Falle eines Falles gegenseitig aushelfen könnten und dann erst den Hübschen mit 0 anzapfen würden, repsektive den für L. aufheben müssten, dessen Blutgruppe wir nicht kennen (also: vermutlich wurde das schon irgendwann mal getestet). Q. meinte dann noch: "Ja, aber so Vollbluttransfusion, das macht man eh nicht, das wäre ja "war medicine", wie unser Biolehrer sagt".
Ich habe dann geklärt, dass ich jetzt ja nicht irgendwie plane, bei der nächsten Schnittverletzung in der Küche direkt eine Transfusion selber mit einem .... Glasstrohhalm oder so vorzunehmen, sondern hat schon nur wirklich im Notfall, Zombieapokalypse oder so.
Q. wollte mir dann noch Stories erzählen über Knochenmarktransplantation, aber da passe ich dann auch während der Zombieapokalypse. Irgendwo hat jeder seine persönlcihen Grenzen, oder?

Passend dazu kamen dann heute unsere neuen Kaliumiodidtabletten von der Armeeapotheke. Ich war ja erst ein wenig skeptisch ob des Packagings, weil... das ist schon arg minimalistisch.


Aus Neugier habe ich dann eine der alten Packungen aufgemacht und ... natürlich ist das alles korrekt verpackt und gelabelt:


Der Beipackzettel ist dann schon eher sehr, sehr, sehr speziell (nicht fotografiert, aber steht auch drauf: Die Tabletten werden übrigens gar nicht, wie ich mir das so dachte, von Schweizer Soldaten in einem Bergbunker hergestellt, sondern bei einem ganz normalen Lohnhersteller in Schweden):


Q. hat noch die berechtigte Frage gestellt, ob auch heute noch "per Radio" informiert würde, oder ob im aktuellen Beipackzettel die Alert-Swiss-App oder Tiktok oder so referenziert würde. Im Störfall würden wir uns ja auch vermutlich nicht an unserem Notfalltreffpunkt auf dem Schulhof treffen...


Grosse Freude auf meiner Seite, als ich die Anleitung zum Öffnen sah: kindersichere Peel-Push-Blister. Mit denen habe ich mich, für andere Medikamente, ja das letzte halbe Jahr eingehend befasst und hatte NIE einen in der Hand. Jetzt gleich 8 und dazu die Anleitung für einen Child resistant bzw Senior friendly test. Habe das direkt mit Child und Senior Q und dem Hübschen getestet: 


Q. bekam es ohne Anleitung auf, allerdings war die Tablette zerbrochen (praktisch, wenn man ein Neugeborenes hätte, das müsste eh nur eine Vierteltablette bekommen. Ich hab mir dann noch überlegt, wie das wohl logistisch laufen soll im Störfall-Fall: die Tabletten werden alle ... 10 Jahre ersetzt, woher bekomme ich denn da eine Vierteltablette für mein Neugeborenes unter 4 Wochen? Oder im Zweifelsfall für alle Kinder unter 10? Aber: es sind 12 Tabletten drin, stillende Mütter nehmen nur 4 insgesamt, und überhaupt nimmt kaum jemand die ganze Packung, ich nehme an, damit ist abedeckt, dass es in der Summe für alle langt.), der Hübsche hatte auch mit Anleitung ein wenig zu kämpfen, aber ich glaube, er hat sie nicht richtig gelesen. Als er dann von "peel" zu "push" überging, hat es auch geklappt und das am Stück.
Meine eingehende Beschäftigung mit der Thematik die letzten Monate hat sich mehr als ausgezahlt, ich habs sofort rausgekriegt. Sag einer, wir würden uns nur mit abgehobenem, nicht alltagsrelevanten Zeug befassen.

Nachtrag: L ist seit einem Monat im Gym, das reicht, um die Tablette im Blister zu pulverisieren und die Bruchstücke durch beide Folien zu drücken. IMPRESSIVE!


 FragestundeSie haben schon öfter geschrieben, dass sie das ganze Jahr mit offenem Fenster schlafen, wie machen Sie das? Wie verhindern Sie, das das ganze Haus auskühlt/ Schimmelbildung? Wie frieren Sie im Winter nicht?

Also, wir schlafen im Dachgeschoss, unser Bett steht in einer Dachgaube, d.h. direkt über meinem Kopfende ist ein Fenster, das immer offen ist (ausser es schüttet mit sehr starkem Westwind, dann wird es mir zu nass. Ich verstehe die Frage "Wie machen Sie das?" nicht ganz, es ist eigentlich ganz einfach: Fenster auf, schlafen.

Das Haus kühlt nicht aus, weil wir die Tür zum Treppenhaus nicht offen lassen. Eigentlich sollten wir sie ganz schliessen, aber die Katzen wollen rein- und rauskönnen, also ist sie angelehnt. Ausserdem ist unser Haus ein Reihenmittelhaus, hat also nur an zwei Seiten Aussenwände und wird massiv von den Nachbarn rechts und links mitgeheizt. Wir haben zB beim Dachgeschossumbau vor ein paar Jahren den Radiator im Dachgeschoss rausnehmen lassen, weil wir ihn in all den Jahren, die wir in dem Haus wohnen, kein einziges Mal angemacht haben. Das gilt für ALLE Radiatoren im Haus ausser dem Bad (das EG wird mit Fussbodenheizung geheizt). 

Deshalb mache ich mir überhaupt keine Sorge um Schimmelbildung (ganz ehrlich: so kalt, wie Wände werden müssten, damit innen wegen der Kälte Schimmel wächst, das ist doch total unwahrscheinlich. Da ist Schimmelwegen zu wenig Lüften viel wahrscheinlicher.)


Ich friere eh selten, ich habe da Gefühl, im Vergleich zu anderen Menschen eher kältetolerant zu sein, ist mir letzten Winter stark aufgefallen, als die Kollegen in dicken Rollkragenpullis und jammernd im Büro sassen, weil die Temperatur um 2 Grad gesenkt wurde, und ich in dünnen Longsleeves immer noch mehr als warm hatte. 

Ich nutze zum Schlafen eine Sommerdecke, wenn es kalt wird, kommt noch eine Fleecedecke drüber, für den Kopf, der mit den kurzen Haaren direkt unter dem Fenster liegt, gibt es, wenn es draussen unter Null hat, eine Mütze, und wenn es richtig kalt ist, kommt noch eine Wärmflasche unter die Decke. Ach ja: und Wollsocken. Aktuell ist es mir aber nur mit Pyjama und Sommerdecke noch zu warm....



Sonntag, Oktober 22, 2023

221023 Sonntag

Ausgeschlafen (naja, von sieben bis acht gedöst, aber immerhin), dann Kaffee und Internet im Bett, dann Sportründchen (Sansa ist im Moment ungluablich kuschelig, sie schläft bei mir und trainiert mit mir, das ist bei den Bauchrollerübungen zB sehr lustig, bei den Liegestützen ein bisschen gefährlich, weil sie sich unter mich legt.....
Dann Frühstück vorbereiten, der Rest der Crew ist recht verschlafen. Q. war im Pfadibeizli und kam irgendwann nach Mitternacht nach Hause, L. hat bis nach Mitternacht gezockt, der Hübsche hat UFC (?)-Fights geschaut.
Ich hatte gestern irgendwie einen Koch- und Backanfall und habe neben endlich mal wieder Zopf auch ein Bananenbrot gemacht. Bananen bringen mich in Sachen Foodwaste an meine Grenzen. Ich mag Bananen nur hellgrün und pro Jahr ungefähr eine bis zwei. Ich könnte also sehr gut in einer Welt ohne Bananen in unserem Haushalt leben. Der Hübsche ist obsttechnisch eh nicht einzuplanen, wenn er Bananen will, soll er welche kaufen und zwar genauso viele, wie er isst. Q. mag gar keine Bananen, das ist einfach. L. ist auch unberechenbar, er ist manchmal Unmengen, aber keine braunen, und dann irgendwann gar keine mehr. Der "gar keine mehr".Zeitpunkt setzte ein, als wir noch zwei Bananen hatten. Die waren da schon angebräunt und hatten mittlerweile einen Status erreicht, wo ich sie kaum noch anfassen mag. Manchmal habe ich sie dann eingefroren, mit der Absicht, evlt mal ein Nicecream-Eis zu machen. Das habe ich schon öfter gemacht, also das Einfrieren. Immer dann, wenn der Gefrierschrank dann übervoll war, habe ich diese Bananenstückchen weggeworfen, weil mir eingefallen ist, dass keiner den Geschmack von braunen Bananen mag, auch nicht in Eis.
Das (zwei braune Bananen) war der Moment, als Q. letzten Sonntag von dem Schokobananenstand der Pfadis auf der Chilbi 8 Bananen mitbrachte, weil unglaublich viel übrig geblieben war und die Pfadis Foodwaste nicht verantworten können und 8 war die MIndestmenge, die man mitheimnehmen musste. Ich hatte also diese Woche (die PFadibananen waren noch nicht ganz so braun) immer bei Unterzucker mir eine dieser Bananen reingezwungen und wir waren gestern auf 4 Pfadibananen (jetzt auch nicht mehr taufrisch) und die zwei dunkelbraunen runtergekommen. Und ich fast bereit, sie jetzt halt wegzuwerfen, ohne sie vorher einzufrieren.
Und irgendwie kam mir dann die Idee, ein Bananenbrot zu machen. Nicht, dass in diesem Haushalt Bananenbrot jemals ein Erfolg gewesen wäre, es schmeckt nach Bananen und s.o., das ist hier eher nicht so beliebt.
Ich habe also das hier gemacht, dafür die zwei dunkelbraunen und eine Pfadibanane gematscht, eine andere oben drauf, in den Teig zusätzlich noch einen Hauch gemahlene Nelken und viel Ingwer und iene Handvoll "Salz und Honig" Erdnüsse und Mandeln.
Und was soll ich sagen? Q und der Hübsche probieren es gar nicht, L. LIEBT es (und behauptet, er hätte letztens erst gesagt, dass er echt mal Bananenbrot essen wollen würde), ich finde es okayer als gedacht und jetzt haben wir nur noch EINE Banane übrig und müssten evtl noch 3 kaufen, um noch eines zu machen (ich glaube, ich friere die in Stücken ein und warte damit bis zur nächsten Chilbi)

Die Hauptmenge übrige Bananen von der Chilbi wurde übrigens in der gestrigen Pfadiaktivität verbraten und zwar zum Thema "Bananenrepublik" und irgendwie gab es einen extra Badge für die Person, die am meisten Bananen isst, man wurde disqualifiziert für jammern über Bauchweh und spucken und naja, ich lag um Grössenordnungen daneben bei der Schätzung, wieviele Bananen in ein Kind gehen.

Sonst: nicht viel passiert, Auto für Island gebucht, Linsen-Kürbis-Bohnen-Tomaten-Erdnuss-Eintopf für morgen (und noch länger) vorgekocht, mit L. NT fertig gelernt, den Zusammenschrieb auf Google Docs freigeschalten, so dass L. das mit all seinen Buddies teilen kann, ein Apple TV-Abo abgeschlossen, damit wir vor dem Start der 4. Staffel mit den Jungs nochmal die ersten 3 Staffeln "For all Mankind" anschauen können (sehr spannend: das einzige Applegerät neben L.s iPad ist ja mein ArbeitsiPhone. Wir können darüber auch privat Dinge "buchen", halt privat gezahlt. Ich erinnere mich nicht, da je eine Kreditkarte hinterlegt zu haben, aber ich konnte Apple TV einfach durch "zum Abonnieren zweimal drücken" buchen. Naja. Falls in den Jahreszahlen dann 24CHF fehlen, sorry!)

 Fragestunde heute: Wie war das nochmal mit der archäologischen Grabung vor der elterlichen Garage?

ein bisschen unspektakulärer, als es klingt. Ich habe seinerzeit begeistert "Götter, Gräber und Gelehrte" und all die Heldensagen und Adaptionen von Ilias, Odyssee, Aneis, Schliemann-Biographien etc verschlungen und wollte unbedingt etwas entdecken und ausgraben. Ein bisschen naiv habe ich nicht wirklich bedacht, dass man natürlich nur da was ausgraben kann, wo was vergraben ist und das Identifizieren dieser Stellen halt schon ein signifikanter Teil der gnazen Wissenschaft dahinter ist. Ich dachte mir, ich fange halt mal da an, wo es sich anbietet, nämlich bei uns im Garten. Meine Eltern waren not amused von meiner Idee, im Rasen oder noch besser, weil da ist ja schon "nur Erde" in einem Gemüsebeet einfach mal mit einem Loch anzufangen und wenn ich tief genug grabe, dann finde ich schon Speerspitzen oder Faustkeile, weil Menschen gab es ja praktisch überall, also haben sie auch überall ihr Zeug verloren. Als Alternative wurde mir angeboten (meine ich mich zu erinnern, vielleicht auch nicht, und ich hatte die Idee, dass es mir ja immerhin nicht explizit verboten worden war wie in der Wiese und bei den Bohnen und ausserdem würde es da am wenigsten auffallen, weil eh nur Kies obendrüber), in der Garageneinfahrt mein Glück zu probieren. Im Nachhinein tendiere ich zur zweiten Option, weil jetzt so rein aus praktischen Gründen wäre ein Loch im Bohnenbeet deutlich eher tolerierbar als in der Garageneinfahrt, wo halt mindestens zweimal am Tag ein Auto ... reinfallen würde.
Naja. Ob nun mit offizieller Genehmigung oder nicht, ich habe mich mit Schaufel, Eimer und sehr viel Enthusiasmus daran gemacht, zwischen den beiden Waschbetonfahrspuren zu graben. Und kam ganz schön auf die Welt, weil der Boden besteht dort aus Lehm und Kies und mit meinen Gartenschäufelchen kam ich sehr schwer voran. Ich wusste allerdings, dass man vorsichtig graben muss, um die wertvollen Artefakte nicht zu zerstören, und so war das alles eine sehr unergiebige und unerfreuliche Angelegenheit. ich kam überhaupt nicht tief, ich habe NIX entdeckt ausser Kies und Erde und irgendwann habe ich einfach alles wieder in die kleine, sorgfältig ausgefüllte Mulde geschüttet und mich auf Lesen von Entdeckerbiographien konzuentriert.

(Ich weiss bis heute nicht, ob in der Schotterebene, in der ich grossgeworden bin, überhaupt irgendwann mal was archäologisch spannendes passiert ist. Bei meinem Händchen: eher nicht. Wir wohnen ja nun mitten in einer Römerstadt und während das halbe Werksareal auf einem römischen Tempel steht und die Leute neben dem Kieswerk erzählt haben, dass ihre Eltern beim Anlegen von Gartenbeeten Skelette ausgegraben haben und aus den Schädeln Nachttischlampen gebastelt haben, steht unser Haus auf der ehemaligen Lehmgrube der römischen Ziegelei. Also: es lohnt sich nicht, im Garten zu graben. Nicht dass ich tiefer als vermutlich 60cm bis zur Tiefgaragendecke käme)

Samstag, Oktober 21, 2023

211023 It is done

 So, seit heute morgen ist das Bad richtig, richtig fertig. L. hat es direkt VOR der Pfadiübung mit einer Dusche in der bun glasbewandeten Dusche eingeweiht.

Ich habe danach noch mehr Zeit als gedacht, damit verbracht, die Duschwand zu putzen (nicht wegen L, sondern wegen Rückständen des Transports und der Montage). Es ist ja an sich ene HIghtechGlaswand, die nicht mal abziehen benötigen würde (pinging Kaltmamsell, die das ja immer wieder von der Forschung fordert). Ich denke,wir werden es trotzdem machen, ich persönlich finde Duschwand abziehen eine unglaublich befriedigende Tätigkeit :-). Anyway: Mein erster Putzgang mit Glasreiniger war sehr unbefriedigend, der zweite mit nur Fensterleder noch mehr, der dritte mit Kärcher Fenstersauger und dann nachwischen mit Fensterleder did the trick. Das wird nun natürlich nicht das Standardprozedere, aber wir werden die Duschwand natürlich auch nicht mehr täglich durchs Haus und über den Balkon in den Garten transportieren und zurück, also sollte ganz viel Schmier da in Zukunft nicht mehr draufkommen.

Beim Putzen habe ich festgestellt, dass wenig überraschend die Wobbeligkeit der Glaswand deutlich zunimmt, je weiter weg man von den festen Kanten ist. Es ist tatsächlich keine Schiene, keine Halterng, kein irgendwas, nur Silikon und vielleicht Kleber? Aber "Das ist so getestet" und naja, ich glaube dann mal den Experten. Und es gibt Pogo-Verbot in der Dusche.


So. Nun also der Moment für die vorher-nachher.Bilder.

Die alten Bäder waren seit dem Bau des Hauses 2002 drin, die Vorbesitzer hatten ein Faible für Blau, Türkis, Silber und erstaunlicherweise gold. Die Bordüre war für mich tatsächlich neben der Zimmeraufteilung im 1. Stock der grösste Negativpunkt der ganze Wohnung.

Die Sprudelbadewanne fanden wir erst super, dann nach dem ersten Ausprobieren nicht mehr ganz so, nach dem ersten Putzen der Übereckwanne richtig doof. Aber: man gewöhnt sich dran, nech?









Für das neue Bad war uns von Anfang an klar: 

  • Regendusche
  • keine Sprudelbadewanne, keine schräge Wanne, evtl eine freistehende (das wäre mein Traum gewesen, aber dafür ist sogar unser eigentlich riesiges Bad zu klein), grösseren Spiegelschrank, keine farbigen Fliesen.

Durch die Beratung des Sanitärunternehmens stand recht schnell fest, wie es aussehen soll, den Rest haben wir dann im Sanitärladen (wo wir uns auf Schwarz / weiss und alles matt eingeschossen haben), im Fliesenladen, wo wir auf die Betonoptikfliesen kamen und mir final der Zahn gezoen wurde, dass man doch alles bis zur Decke UND die Decke fliesen könnte, was einstimmig alle involvierten Personen als richtige Schnapsidee bezeichneten. Also: höflich.

Letzte Aussuchtätigkeit war dann die Putzart und die Wandfarbe (geschickt die Idee, einen "frechen Farptupfer, vielleicht Pistazie" unterzubringen, umschifft) und dann ..... kam das hier raus.

Ich bin total verliebt in alles, das winzige Gästebad mit seinen schrägen Wänden ist richtig, richtig fancy geworden.







Das grosse Bad wirkt tatsächlich viel kleiner, aber auch so viel aufgeräumter und cooler und naja, ungolden.








Falls Sie also Sanitär, Elektriker, Schreiner, Plättlileger und Gipser in Basel/Baselland /Aargau brauchen, geben Sie Bescheid!

Vom Preis her sind wir genau beim Kostenvoranschlag gelandet, unsere erste Idee eines Rahmens wurde sehr, sehr schnell gesprengt, wir hatten aber keine feste Obergrenze. Als ich dann alle Offerten zusammenrechnete, merkte ich, dass ich doch eine mentale Obergrneze hatte, jenseits der ich vermutlich ein bisschen nervös geworden wäre. Jetzt haben wir, das ist ein total irrelevanter Vergleich, für die beiden Bäder so viel ausgegeben, wie einer von uns beiden als Einstiegsjahregehalt als PostDoc bei einer mittlerweile nicht mehr eixistenten Firma verdient hat. Gut investiert, würde ich sagen.