Der Elternabend gestern war ... naja. Er war angekündigt als Hilfe für die Eltern, ihre Kinder bei der Studienfachwahl und -ort etc zu unterstützen. Der Hübsche und ich haben uns sehr verpflichtet gefühlt hinzugehen, weil erstens: wir haben vor ungefähr 100 Jahren studiert, zB sind für uns Bachelor und Master immer noch "neimodischs Graffl", und zweitens halt in Deutschland, was ist denn in der Schweiz anders?
Diese Fragen wurden beantwortet, wir wissen jetzt, was ECTs sind und dass die Hauptunterschiede zu D die Anmeldefristen und Studiengebühren sind. Ich hatte seinerzeit drüber gewitzelt, aber gestern bekamen wir es schwarz auf weiss: einem Kind ein Studium zu finanzieren ist günstiger, als das Kind als Kleinkind in einer normalen Kinderkrippe betreuen zu lassen. (die Tarife der Krippe beziehen sich auf einzelne Tage, d.h. eine Woche sind 5 Tage, ein Monat 4 und ein bisschen Wochen). Ist doch auch schön zu wissen, dass man das schon mal finanziell gestemmt hat, dann klappt das auch ein zweites Mal.
Die restlichen zwei Stunden des Vortrags zeigten eher, dass der gesamte Rest noch so ist wie damals und vermutlich wie immer schon. Auch ok,. Ich finde es per se super, dass es solche Infoabende gibt, besonders für Eltern, die vllt nicht selber schon eine Hochschulausbildung hinter sich haben. Für uns war es nicht viel Neues, aber das ist ja auch ok. (Lustigerweise gab es auch einen Punkt zu "Gute und schlechte Gründe für ein Zwischenjahr")
Lustig war, dass sich bald rausstellte, dass zwei Kollegen ein paar Reihen hinter uns sassen. Ihre Tochter ist an der selben Schule wie Q, nur ein Jahr jünger. Als ich dem Hübschen erklären wollte, wer die beiden sind, stellte sich raus: ich habe sowohl den Job von ihm (er ist gegangen, ich habe die freie Stelle bekommen) als auch den von ihr (das ist mein Jöbli, also: sie hatte schon noch mehr, aber den Teil, in dem ich mit ihr zusammengearbeitet habe).
Der Tag heute war ein würdiger Abschluss der Woche. Ich hatte ja vor einigen Wochen mir alle Freitagnachmittage blockiert, um meine Überstunden lostzuwerden, respektive aus dem tiefroten Bereich zu bekommen. Für heute war aus Gründen ein Teamlunch in dem extrem fancy fine dining -Firmenrestaurant angesetzt, deshalb plante ich halt ausser der Reihe heute ins Büro zu fahren und dann aber grad nach dem Lunch heim. Dann kam das erste dringende "der andere kann aber nur am Nachmittag und es muss heute fertig werden" Meeting und dann das nächste "Es sind Kollegen aus USA dabei und falls wir die Behörden informieren müssen, muss das heute sein"-Meeting und so beschloss ich, halt wenigstens vormittags den Wocheneinkauf zu erledigen und dann "I gives up" zu arbeiten, bis alles fertig ist.
Ich habe wirklich das grosse Glück, mit Menschen zusammenzuarbeiten, ich habe es gestern erwähnt, die sehr ähnlich ticken und wo keine Eitelkeiten, Befindlichkeiten, hidden agendas, heimliche Ellbogen oder was auch immer mitspielen, sondern wir wissen, dass wir es nur als Team schaffen können und auch nur als Team punkten können. Und so habe ich beim zweiten Kaffee um 7:15 mein erstes Call mit einem Kollegen gehabt, um die Strategie für den Tag zu besprechen und passenderweise direkt nach dem Heimradeln (und noch einmal ganz kurz aufs Handy schauen, ob nix mehr kam, haha) nochmal, noch in Radklamotten und ausser Atem mit demselben Kollegen. Die erste Runde Mails an ganz nach oben schrieb er heute morgen, die zweite Runde ich heute dann heute abend. Zwischendrin: bisschen Welt retten, zum Schluss kommen, dass wir keine Behörden informieren müssen, sondern alles tutti ist, und ganz skurril eine "Zwangsauszeit" beim Fine Lunching, das war richtig, richtig gut und ich habe, weil mir der Kopf vor anderer Gedanken schwirrte, im Vergleich zu sonst viel mehr zugehört als geredet und das war auch cool. (Hätte ja gern wie viele anderen Kollegen ein, zwei Gläser Wein zum Essen getrunken und dann den Arbeitstag beendet, aber naja)
Jetzt: Feierabend. Ich habe das Handy ohne Witz ausgeschaltet, ich muss meinen Kopf ausspinnen lassen, sonst drehe ich durch.
Der Hübsche hat sich heute darum gekümmert, dass die Reifen gewechselt sind, hatte einen Artzkontrolltermin und ist nun als erster von vieren grippegeimpft, Q. ist Coronageboostert, wird Zeit, dass der Rest nachzieht.
Jetzt: Pizzaabend und dann werde ich einfach einschlafen.
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