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Donnerstag, April 30, 2015
Pflammkuchen mal anders
Donnerstag ist übrigens Pizzaschnecken-Donnerstag. Pizzaschnecken sind super einfach: man nehme Pizzateig (ich nehme für unter der Woche fertigen, aber Sie können natürlich auch damit anfangen, das Getreide selber zu sähen, zu ernten, zu dreschen, einen Bach umzuleiten und mit einem selbstgesteinmetzten Mühlstein am rauschenden Bach dann Mehl zu mahlen, Hefekulturen zu züchten, einen Olivenhain anlegen (sieht bestimmt toll aus am Bach), Oliven ernten, auspressen (vielleicht geht das auch mit dem Mühlstein, ich glaube allerdings nicht), und da dann einen bestimmt noch viel besseren Hefeteig draus kneten.), beschmiere ihn mit passierten Tomaten, bestreue das mit Pizzagewürz und Salz, streusle geriebenen Käse drüber und was man sonst so mag (die Kinder mögen NIX mit rein, ich mag zB Mais und gewürfelte Paprika noch ganz gern, aber mich fragt ja niemand). Dann rollt man den Pizzateig von der Schmalseite auf und schneidet so ca anderthalb cm diche Scheiben von der Rolle. Die backen dann bei 190°C 15 Minuten, schmecken heiss, lauwarm und kalt (für den unwahrscheinlichen Fall, dass was für den nächsten Tag in die Znünibox übrig bleiben sollte).
Mittlerweile bleibt aber nur ganz selten was übrig, nicht mal für mich oder den Hübschen, der später am Abend vom Sport kommt und deswegen habe ich heute noch ein bisschen Resteverwertung betrieben. Es sind nämlich am Flammkuchendienstag zwei Flammkuchenböden übrig geblieben (übrigens nicht, weil wir weniger gegessen hätten als sonst, wir waren so verfressen, dass wir noch eine zweite Packung aufgemacht haben, die dann aber nicht ganz geschafft haben). Die habe ich mit einer Mischung aus Schmand und Dijon-Senf eingestrichen, gesalzt, gepfeffert, mit zwei klein geschnittenen Champignons und etwas geriebenem Käse bestreut. In jeden Flammkuchenboden habe ich dann eine grüne Spargelstange eingewickelt und auch diese Würste in Scheiben geschnitten und zu den Pizzaschnecken in den Ofen geschoben. Sehr lecker! Und alles für mich (wobei das natürlich auch an der geschickten Wahl von Spargel, den die Kinder, und Pilzen, die der Mann eklig findet, als Belag liegen kann). (Es könnte sein, dass meine kleine Schwester mir schon öfter von "Sachen in Flammkuchenteig einrollen" erzählt hat, ich habe irgendwie was von Spinat in Erinnerung. Aber vielleicht habe ich da entweder nicht richtig zugehört oder ich habe das nur geträumt. Falls der Tipp aber doch von ihr kam: super! Danke!)
Mit einer grossen Schüssel Salat dazu ist auch der Frischehunger gestillt und ich denke, wir können jetzt den Pizzaschneckendonnerstag vielleicht zu, überhaupt Schneckendonnerstag aufbohren.
Mittwoch, April 29, 2015
Lean in
Klar, das Ganze wird irgendwann (sehr bald) sehr firmenintern werden, aber aktuell sind wir auf der Suche nach Kampagnen, Ideen, Studien zu dem Thema "Frauen und Führung". Ich bin in der Gruppe, die quer durchs Web sucht, und wie immer bei sowas (Sie haben mir ja auch schon bei der Suche nach einer Möglichkeit meine graphische Schnapsidee zu visualisieren, geholfen. Aktuell ist die "Kulturlandschaft", wie ich das Dokument jetzt offiziell genannt habe, hochgeladen und wird brav mit Daten gefüttert) hoffe ich natürlich auch auch Ideen und Hinweise Ihrerseits.
Was ich schon habe, ist zum Beispiel die "Ban Bossy"-Kampagne:
Ich habe diesen Artikel aus der Huffington Post zum Thema "Warum brauchen wir weibliche Rolemodels so dringend?" gefunden.
Dieser Guardian-Artikel scheint mir auch interessant, ich habe eine Publikation von PwC gefunden,
Haben Sie vielleicht noch Tipps für mich? Was aus dem deutschsprachigen Raum vielleicht?
Ich bin mal sehr, sehr gespannt.
Dienstag, April 28, 2015
"Kaaaaaaaaarin, du siehst traurig aus..."
Seit ich weiss gar nicht, wie lange schon, hat sie immer wieder, besonders in schadenfreudigen Situationen bei Spieleabenden, wenn das Glück mal nicht so auf meiner Seite war, den Satz gesungen "Kaaaaaaarin, du siehst traurig aus, deine Kulleraugen schaun geradeaus." Und ganz lang dachte ich: "Ach, schau, das ist vermutlich so ein Insiderwitz bei den jungen Leuten, hahaha.".
Ich weiss gar nicht, warum es bis zu ihrem vorletzten Besuch bei uns ging, bis sie mir das gesamte Lied auf Youtube mal vorgespielt hat und, was soll ich sagen.....hören Sie mal rein (Lied startet bei 03:22).
Und nochmal. Und nochmal. Und dann stellen Sie sich vor, wie ich das Lied meinen Kollegen vorgespielt habe und wie wir jetzt in mühsamen Diskussionen und langatmigen Sitzungen nur kurz ein Bananenzeichen machen, und schon ist alles wieder gut.
Vielleicht haben Sie aber auch eine ganz andere Art Humor als meine kleine Schwester, ihr Freund, der Hübsche, meine Kollegen und ich, dann wundern Sie sich einfach ein bisschen.
Bei mir hat der Satz unserer Sekretärin "K., du schaust müde aus" auf jeden Fall zu leicht hysterischem Gekicher geführt (und zum festen Vorsatz, das mit den "Smokey Eyes" lieber zu lassen und morgen wieder zu strahlenden Pastelltönen zu greifen, weil müder als sonst war ich heute eigentlich nicht).
Montag, April 27, 2015
Ironic
Heute morgen habe ich mich also um 06:00h fertig gemacht, wie jeden Morgen noch schnell zwischen Wimperntusche und Blush den Kalender gecheckt und dann überlegt „Mhmmmm, ich erinnere mich gar nicht an den Satz „Schatz, die Reifen sind jetzt im Auto““.
Dann habe ich kurz überlegt, dass ich die Reifen ja auch selber in den Kofferraum packen könnte, weil extra aus Erziehungsgründen den Hübschen eine Dreiviertelstunde vor seinem Wecker zu wecken, wäre ja auch fies.
Dann habe ich an mir runtergeschaut und gesehen, dass ich eine hellbeige Hose für den Tag ausgewählt hatte und mich dran erinnert, wie schwer die Reifen sind. Und dass ich es noch nie geschafft habe, die so zu transportieren, dass ich hinterher nicht schwarz bin.
Und dann habe ich zuckersüss ins Schlafzimmer gefragt „Schaaaaaatz, die Reifen sind im Kofferraum, oder?“ Erstaunlich, zu sehen, wie zombieartig der Mann mit einem „Grmpf“ aufsteht, erst noch automatisch seine Schilddrüsentabletten nimmt, eine Jeans über den Pyjama anzieht und in der Garage verschwindet. Praktisch nicht ansprechbar….
Ich habe also meinen Kaffeebecher befüllt, den „Montag ist Restetag“-Kuchen auf ein Brett gepackt, meinen Laptoprucksack, den Firmenausweis, meine Handtasche und Auto- und Hausschlüssel gepackt und bin in die Tiefgarage runter. Um die Tür dort aufzusperren musste ich den Kuchen erst auf den Boden abstellen und beim in die Hocke gehen, machte meine (hellbeige und deswegen kann ich die Reifen nicht tragen) Hose ein sehr komisches Geräusch. Bei nochmal Bücken zum Kuchen wieder aufheben, nochmal. Nachdem ich alles ins Auto verpackt hatte und einsteigen wollte, gab es noch ein komisches Geräusch und taktile Kontrolle ergab: ja. Toll. Praktisch der ganze Hosenhintern aufgeplatzt. Und während ich letzte Woche (mit derselben beigen Hose übrigens) nach einem kleinen Kaffeeunfall praktisch schon beim Losfahren noch entschied: „Ach, das lohnt jetzt auch nicht mehr, wegen dem bisschen Kaffee umzukehren und eine andere Hose anzuziehen. Das geht mit Fleckenstift schon raus“ (Tats übrigens nicht richtig), war trotz farblich durchaus auf den Rest des Outfits abgestimmter Unterbuxe (dunkelblau mit Polkadots) das doch ein bisschen viel zu ignorieren.
Also: wieder ins Schlafzimmer gesaust, die Notfallhose aus dem Schrank gezogen, und immerhin nur 10 Minuten später als sonst auf dem Weg gewesen. Ich denke, dieser Montag, der kann was.
Sonntag, April 26, 2015
Minitestrun
Jetzt sind aber wirklich dunkel Wolken da und die Kinder haben sich glücklich auf den Speicher zum Minecraften verzogen.
Samstag, April 25, 2015
War alles nicht so gemeint!
Der Hübsche meint ausserdem, dass "Batterien, Prosecco und Waschmittel" nach den Zutaten zu einem nicht jugendfreien Abend klängen, und sowas würde Sie überhaupt nichts angehen. In echt waren die Batterien für einen unserer berührungslosen Seifenspender, das Waschmittel zum Waschen von ganz normaler Wäsche, was hier andauernd passiert, und es hatte halt einfach das Kanbansystem angeschlagen und deswegen musste nachgekauft werden, und der Prosecco: ja, wie soll ich denn sonst Aperol Spritz machen? Alles ganz zivilisiert hier bei uns. Feuerzeuge habe ich übrigens auch noch gekauft, für zum Grill anzünden. Das hätte Sie ja nur auf noch schlimmere Gedanken gebracht, wenn ich das noch dazugesagt hätte ;-).
Heute ist also der Plan: Pause machen und relaxen. Bisher hat das so mittel geklappt, aber lassen Sie mich positiv denken: unsere Familie ist in eine Status, wo einem am Samstag bis halb acht schlafen nicht mehr als Ausschlafen erscheint ;-).
Aber eben: unsere Siedlung ist nun wieder unkraut- und fötzelifrei (wir hattens doch letztens von Helvetismen), herrenlose Fahrräder von Generationen von Eigentümern, die schon lang den Fussballverein gewechselt haben, wurden entsorgt und Kärcher und Putzmaschine müssen ja auch abgeschrieben werden.
Geschwommen sind wir auch alle (Little L. ist jetzt in einem neuen Kurs und deshalb sind sie nicht mehr zeitgleich dran, also gehen wir jetzt in zwei Gruppen alle schwimmen.) Ich habe also Little Q. mal wieder schwimmen sehen und: Alter Verwalter! Ich meine: ich kann okayish schwimmen, mit mehr Ausdauer als Technik, aber Little Q. ist nicht nur schnell, er kann nicht nur Brust, Rücken und Kraul, nein, er lernt jetzt sogar Delphin (oder sagt man Butterfly? Oder was ganz anderes?). Das kommt davon, wenn man den Schwimmkurs an den Mann delegiert: man kriegt die Fortschritte gar nicht so mit.
Jetzt sind die Kinder im strömenden Regen zu den Wölfli abgezogen, ich habe wieder trockene Kleider an, der Hübsche wollte unbedingt einkaufen gehen (Schwimmbrillen für sich und Little L.), aber ich bewege mich so schnell nirgends mehr hin.
(Update: er war erfolgreich und somit bin ich die einzige schwimmbrillenlose der Familie. Macht aber nix, weil mit Kopf immer wieder unter Wasser kann ich eh nicht schwimmen, weil ich mich dann immer mit Atmen und nicht Atmen verschlucke und so. Man kennt das.)
Etwas bängstigend, dass wir alle drei die gleiche Schwimmbrillengrösse haben... #aquasphere #vista
A photo posted by @prozac74 on
In der Küche steht ein frischer Rhabarbervanillequarkstrudel (mit fertigem Strudelteig, was einerseits das Ganze sehr schnell gehen liess, andererseits ist lohnt sich geschmacklich vermutlich die extra mile mit dem selbergemachten Teig. Nächstes Mal dann.
Freitag, April 24, 2015
Kilometergeld
Start durch Aufwachen vor dem Wecker um 5:25h, Aufstehen, Wäscheaufhängen, Trocknerausräumen, fertigmachen, zur Arbeit fahren. Diese Woche habe ich mal als Testlauf für den neuen Job getestet, wie sich 40 Stunden/Woche mit einem freien Freitagnachmittag vertragen. Fazit: Super. Ich hätte auch nicht bis Freitag mittag bleiben müssen, wenn es nur um die 40 Stunden gegangen wäre und Abendarbeit war auch nicht dabei. Das sollte also laufen.
Den Arbeitsvormittag habe ich damit zugebracht, all das unangenehme und komplizierte, was irgendwie die Woche über liegen geblieben ist (ich habe die Woche meinen Kollegen und meinen Chef gleichzeitig vertreten und bin froh, dass das nicht mehr der Normalzustand ist), zu erledigen, d.h. ich bin ganz viel gelaufen. Im Betrieb auf und ab, vom Büro zur Qualität, von der Qualität in den "Säure-und Pufferraum", von dort ins Labor, vom Labor wieder in die Qualität, in den Betrieb, ins Büro, lauflauflauflauf. Leider ist immer mal wieder Exbereich und ich kann mein Smartphone nicht mitnehmen, sonst hätte ich nicht nur die 40 Stunden, sondern auch die 10000 Schritte auf dem Schrittzähler vor Mittag voll gehabt.
Um halb 12 ging es vom Büro in die Tiefgarage, dann heim in die nächste Tiefgarage, von dort mit Sack und Pack zum Kindergarten, Little L.s Kindergartenfotos abholen und die Unterstützung für das Jugendfestbasteln zu klären, mit Little L. wieder heim, das im Backofen terminierte Essen aus dem Ofen fischen, Little Q. in Empfang nehmen, draussen Tisch decken, mit den Kindern essen, Küche aufräumen, dann mit Little L. und Q. auf den Trottinettes zur Schule fahren, sich von den Kindern das Sekretariat zeigen lassen, dort einen wichtigen Brief abgeben. Auf dem Rückweg haben Little L. und ich dann schnell in den lokalen Geschäften überprüft, ob es die richtigen Bionicles dort gibt. Gab es nicht, also sind wir wieder heim, ich bin auf den Crosstrainer gesprungen und habe nochmal eine gute halbe Stunde abgestrampelt, geduscht, Little L. und sein Unihockeyzeug ins Auto geworfen, Little Q. vor der Schule abgepasst und (auf Kinderwunsch, eben wegen der Bionicles und noch gefundenem Taschengeld) ins nächste Städtchen auf der anderen Seite der Grenze gefahren. Die Kinder haben endlich die richtigen Bionicles gefunden, ich habe Waschmittel, Batterien & Prosecco (was sagt uns diese Zusammenstellung?) gekauft, wir sind noch eine Runde zum Lottomann, weil mein Vater dem Hübschen Mittelformatfilme dorthin geschickt hat, dann durch den Zollstau wieder zurück.
Die Kinder haben auf der Terrasse die Bionicles zusammengebaut, ich habe die trockene Wäsche abgehängt und zusammengelegt, die neuesten Schwimmabzeichen auf die neuen Badehosen genäht, dann Little L. mit dem Trottinette zum Unihockeytraining in der Schulturnhalle begleitet, auf dem Rückweg noch was in der Apotheke geholt, die vorher noch Mittagspause hatte, dann bin ich wieder heim, habe die Badetaschen für die Schwimmkurse morgen gepackt, alles fürs Angrillen parat gemacht. Gleich wird Little Q. seinen kleinen Bruder vom Training abholen, die Jungs grillen dann und ich muss zum Pfadielternabend und der Generalversammlung, weil ich jetzt ja Elternrat bin. Und irgendwann, wenn das dann heute rum ist, dann ist der gekaufte Prosecco kalt und ich werde ins Sofa fallen, nicht mehr aufstehen und mit Aperol Spritz und dem Hübschen die frisch auf Netflix zu schauende vierte Staffel "Sons of Anarchy" anfangen.
Nicht zu lang, weil morgen ist Quartierputztag, dann Schwimmen und dann Pfadiübung.
Donnerstag, April 23, 2015
Martin wer?
Also: seit mir mein Schwiegervater vor vielen Jahren "Die dunkle Seite des Mondes" in die Hand drückte, habe ich alle Bücher von Martin Suter gelesen. Nicht alle gleich begeistert ("Der Teufel von Mailand" war eher so mittel), aber alle gern. Am liebsten (nach "Die dunkle Seite des Mondes") mag ich aus Gründen "Small World, dann "Lila, Lila"und auch Ein perfekter Freund" ist grossartig.
In "Lila, Lila" fand ich den kleinen Twist sehr nett, dass der Verleger/Lektor des vermeintlichen Autors im Buch von ihm möchte, dass er alle Helvetismen aus dem Text entfernt. Ich stelle mir vor, dass das auch mit den den Suter-Manuskripten so passiert und ich weiss nicht, ob es Absicht ist oder durchgerutscht, dass immer noch in jedem Buch ein paar wenige drin sind (sei es "das Tram" oder ein "Cüpli" oder ein "Apero").
Zur Zeit lese ich gerade das neuestes Buch von Martin Suter, nämlich "Montecristo"". (Ich bin so ungefähr bei der Hälfte und egal, wie sich die Geschichte auflösen wird: ich traue mich jetzt schon zu sagen: wer Suter-Bücher mag, wird auch das mögen.). Und irgendwie kam ich beim Mittagessen mit Kollegen letztens so ins Reden (ich glaube, wir kamen irgendwie auf Geldscheine und Fälschungen, was ein Thema des Buches ist), ich fing an, von dem Buch zu erzählen und landete irgendwann bei der Helvetismen-Geschichte in "Lila, Lila" und es spricht wohl für meine Begeisterung fürs Thema, dass es so lang ging, bis ich merkte, dass die Blicke meiner Kollegen immer glasiger wurden und sie nicht so richtig bei der Sache zu sein schienen. Ich wusste nicht genau, wo der Punkt war, an dem ich sie verloren hatte und fing hinten an: "Also, ihr kennt das Buch, oder? "Lila, Lila"?" Taten sie nicht. Ebensowenig wie "Small World", "Ein perfekter Freund", nicht mal die Verfilmungen. Heieieie, ganz schlimm wurde es, als ich dann meinte: "Aber, also, Martin Suter, den kennt ihr schon, oder?" Antwort: "Martin wer?"
Heieieieiei, und deshalb muss ich morgen mit einer Tasche Martin-Suter-Bücher ins Büro gehen und die mal verleihen.
(Und jetzt noch die halbe Geschichte: das Ganze hat mich so verstört, dass ich am Nachmittag ewigs lang versuchte, eine Mail an die Adresse "Martin.suter@firmawoicharbeite.com" zu schicken und ganz lang nicht schnallte, dass der Kollege, den ich meinte, zwar Martin heisst, und auch einen sehr schweizerischen Nachnamen hat (auch noch die gleiche "Farbe"), aber halt nicht Martin Suter ist.)
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Mittwoch, April 22, 2015
Ach, Kind
Dienstag, April 21, 2015
Beginn einer neuen Ära
Gestern war aber ein Schulelternabend, zu dem wir unbedingt beide wollten, erstens, weil wir wollten und zweitens, weil es uns wichtig schien, Präsenz von so vielen Eltern wie möglich zu zeigen. Babysitter für einen Elternabend, der ... ach, egal, wir haben auf jeden Fall die Jungs gefragt, ob sie auch allein bleiben würden und kaum haben wir die Worte "Ihr könnten Pizza essen und auf Netflix einen Film schauen" dazugenuschelt, da war das auf einmal überhaupt kein Problem mehr. Und ja, Little Q. ist auch schon mal länger ganz allein daheim geblieben, die beiden zusammen auch schon, für kurz, also so dramatisch war das alles eigentlich nicht. Die Schule ist ja nur 5 Minuten weit weg, ich hatte meine Handynummer auf Wahlwiederholung eingespeichert, sie fühlten sich sicher mit von innen abgeschlossener Haustüre (für den Notfall oder wenn der Schlüssel auf einmal nicht mehr funktioniert, man kennt das, können sie immer über die Terrassentür raus).
Es hat alles perfekt geklappt, nicht nur hatten sie keine Angst (nur Little L. einmal kurz, als Meridas Mutter als Bärin von einem bösen Bär angegriffen wurde), sie haben auch die ToDo-Liste, die "Tisch abräumen" und "Zähneputzen, Pyjama anziehen" VOR dem Film drauf hatte, perfekt abgehakt.
So toll, jetzt können der Hübsche und ich in Zukunft immer** zusammen auf so Events gehen und über Affenkostüme, Reinigungsintervalle, Brandschutzbestimmungen und Schulwegsicherheit mitdiskutieren. Zusammen. Das wird uns auch als Paar so viel weiter bringen ;-).
*Kann man übersetzen: Keiner von uns wollte eigentlich gehen, aus Gründen musste aber einer, das reicht dann aber.
** Lies: Hoffentlich nie wieder. Aber gut zu wissen, dass wir könnten ;-)
Montag, April 20, 2015
Absurdes Theater
Das kommt raus, liebe Grundschulmathelehrbuchschreiber, wenn ihr Textaufgaben ohne Frage stellt! Glaube ich. Aber ich habe auch nicht ansatzweise verstanden, was mir der Vertreter des „pH-Competence-Centers“ mit dieser Aussage mit auf den Weg geben wollte. Ausser: Kümmern Sie sich lieber selber um eine wissenschaftliche Begründung.
Sonntag, April 19, 2015
Film- und Buchtipp von Herzen
Als ich im März in München zum Netflix-Event war, war ich zwischendrin auf der Jagd nach Mitbringseln für die Kinder. Ich fand nur EINE Legokleinigkeit, also machte ich mich für Little Q. auf in den nächsten Buchladen. Und war erstmal ratlos, und zwar aus Luxusgründen, die meine Mutter sicher sehr gut nachvollziehen kann: ich wusste gar nicht genau, was Little Q. jetzt eigentlich schon alles gelesen hat. Percy Jackson und Helden des Olymp hat er durch, da wartet er auf einen zu übersetzenden Band. Die Ägypten-/Nordische Götter-Variante wollte er sicher nicht. Drei ??? leiht er sich aus der Schulbücherei aus, ausserdem braucht er für ein Buch weniger Zeit als ein Flug von München nach Basel dauert, das lohnt auch nicht so richtig. Gregs Tagebuch, Warrior Cats und Seekers und dieses Seriengedöns hat er im oberen zweistelligen Bereich gelesen, und irgendwie habe ich keine Lust, den 29. Band einer Serie mitzubringen, das ist ja auch irgendwie nichts besonders. Dann also was ganz anderes, aber was? Die Fantasy-Romane für seine Altersklasse kennt er entweder schon oder sie sind mit ganz viel Herzschmerzverwicklung und das findet er ja noch "Boah, ne, Mami, mit VERLIEBT UND SO? Echt nicht!", die Klassiker haben wir alle daheim, er hat sie entweder schon selber gelesen oder vorgelesen bekommen, also bin ich so ein bisschen planlos durch den riesigen Thalia geirrt, bis ich auf einem Neuheitenstapel eingeklemmt zwischen "Warrior Cats 32088" und "Percy Jackson" zwei Bände sah, die ich noch nicht kannte und von denen ich auch noch nie gehört hatte, nämlich "Happy Smekday" und "Smek for President". Kurzes Durchblättern ergab: Alien, Katze, Mädchen, verrückter Roadtrip, um die Welt zu retten, unterbrochen von sehr coolen Comics, das ist mal was anderes: gekauft!
Little Q. legte das Bauch ganz oben auf seinen SuB und als es dann dran war, war das einfach nur grossartig, beim Lesen "zuzuhören". Er gackerte und lachte und kam immer wieder, um mir besonders witzige Passagen vorzulesen und sich dabei vor Lachen auszuschütten. Klar, dass die Katze "Sau" heisst und das Alien sich als Menschenname "J.Lo" aussucht, macht das Ganze natürlich von allein witzig (nachdem ich Little Q. erklärt habe, WER die echte J.Lo ist, fand er es erst recht witzig und die Geschichte, wie das Alien auf der Celebrity-Mailing-Liste landet und dann in einer kleinen Nebenstoryline eingeladen wird, die Latin Grammys zu moderieren, macht dann auch Sinn. Also. Ein bisschen.). Den Folgeband haben wir dann natürlich auch bestellt, er ist längstens ausgelesen und war wohl genauso witzig. So weit, so gut. Dann waren wir kurz danach an Ostern in der alten Heimat im Kino und haben "Shaun, das Schaf" gesehen. Da kam dann eine Vorschau zu einem Film mit Mädchen, Katze und Alien, Roadtrip und Weltretten. Das Alien hiess Oooh und wir Schnellchecker sagten uns noch :"Haha, schau mal, so ein Zufall, ein Alienfilm mit Katze, wo du doch grad so ein Buch gelesen hast. Und die Geschichte ist ganz ähnlich, nur der Alienname ist anders. So komisch..."
Ja, okay, wir waren wahrscheinlich ein bisschen langsam im Kopf vor lauter Feiertragsfresskoma, aber logischerweise ist "Home" die Verfilmung von "Happy Smekday". Und weil wir irgendwie dachten, heute hätte es nicht 20°C bei strahlendem Sonnenschein, waren wir heute erst Eisessen (weil es ja doch 20°C und Sonne hatte) und dann im Kino. Ich kann Ihnen "Home" wirklich nur wärmstens ans Herz legen. Am besten gehen Sie natürlich mit eigenen, Paten- oder ausgeliehenen Kindern, weil es den Film natürlich noch lustiger macht, wenn neben Ihnen ein vor Lachen fast erstickendes Kind sitzt, aber der Film ist wirklich auch für Erwachsene mehr als nur unterhaltsam. Die Figuren sind grossartig animiert, es gibt Witze über Passwörter, über das metrische/Zollsystem, die Aliensprache ist nicht JarJar-Bings-nervig, sondern grosses Kino (Ich werde in Zukunft auch sagen "Ich habe Verwirrung"). Es gibt Pipi-Kacka-Humor, die Katze heisst zwar nicht "Sau" wie im Buch und die J.Lo-Sidestory fehlt (allerdings hat im Original J.Lo die Rolle der Mutter gesprochen, was für die Buchfans natürlich ein Extragag ist), die Story ist nicht ganz so anarchowitzig wie im Buch, aber sie bestand vor den sehr strengen "Aber im Buch war das ganz anders und viel besser"-Augen von Little Q.. Was ich besonders toll finde, ist, dass wie im Buch die Heldin mal kein Junge ist, sondern ein kleines Mädchen aus Barbados. Ich könnte mir vorstellen, dass (ohne Kinder, die kein Englisch sprechen) die Originalfassung auch sehr lustig sein könnte, neben J.Lo sprechen nämlich Rihanna das Mädchen und Jim Parsons aka Sheldon Cooper das Alien ;-)
Also: wenn das Wetter vielleicht in den nächsten Tagen doch mal nicht so sehr dazu reizen sollte "ins Raus" zu gehen, gehen Sie doch mal ins Kino! (Oder lesen Sie "im Raus" das Buch, es lohnt sich!)
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Samstag, April 18, 2015
Die anderen
Also. Heute war wieder mal BESJ-Turnier und diesmal haben beide Kinder mitgespielt. Schulsport gibts ja nicht mehr, deswegen sind beide jetzt im Verein. Little L. war in der Mannschaft, in der auch die beiden Kinder der beiden Väter, über die ich mich das letzte Mal schon so aufregen musste, hatte morgens um fünf schon "eigentlich überhaupt keine Lust aufs Turnier" und wurde dann auch noch für die ersten 3 oder 4 Spiele als Goalie eingeteilt. Wieder gegen 11 jährige und dementsprechend mit einem Tor, das doppelt so hoch und doppelt so breit ist wie das, das für ihre Altersklasse wäre und mit dem sie auch trainieren. Klingt alles nach Entschuldigung, Fakt ist: so richtig glorreich war die ganze Mannschaft nicht, das ist aber echt nicht schlimm, finde ich. (Ich meine: es geht bei dem Turnier nicht um die Welt-, National-, Kantons,- oder auch nur Untere Fricktal-Meisterschaft, es geht ums Zusammenspielen und fertig.).
Die Kommentare der Väter waren genau wie beim letzten Mal, ich habe aber erfahren, dass die Kinder zwar bei uns im Dorf im Verein sind, die Familien aber aus dem Nachnardorf kommen und so sind die kleinbürgerlichen Silos gsd wieder zementiert. Alle doof ausser uns.
Was mich aber wirklich, wirklich an der Zurechnungsfähigkeit dieser Herren zweifeln liess, war der Umgang mit dem Preis. Die "Gladiatoren II" hatten nämlich für ihren zu Recht erspielten
Freitag, April 17, 2015
Internationale Verwicklungen
Die Grenze läuft genau hier ja in der Mitte des Rheins, so dass man zum Grenzübertritt eben über eine Brücke fährt. Auf der einen Seite ist das deutsche Zollamt, auf der anderen das Schweizer (mit einer deutschen Dependance, die Ausfuhrscheine abstempelt), in der Mitte der Brücke stehen schwarzrotgoldgeringelte und rotweisse Grenzpfosten.
Heute, beim Heimfahren von Haareschneiden, Kinokartenkaufen, Sommerhosenkaufen in der deutschen Nachbarsstadt, war nicht nur Abstempelstau auf der Grenzbrücke, nein, direkt auf der Höhe der Grenzpfosten waren zwei Schweizer Autos ineinandergeditscht. (Sah so aus, als ob es beim Versuch, auf die linke und einzige Abfertigungsspur einzufädeln bzw. beim Versuch, dieses Einfädeln zu verhindern, passiert ist. Nach 13 Jahren Schweiz kann ich mit Fug und Recht sagen: Reissverschlusstechnik gehört nicht zu den Kernkompetenzen Schweizer Automobilisten.)
Ich bin also auf das Blaulicht zugefahren und dachte mir noch, was das jetzt für internationale Verwicklungen gibt, ob da ausgemessen wird, wieviel Prozent des Unfalls auf der deutschen und wieviel auf der Schweizer Seite sind, ob die Aufprallstelle zählt, ob sie eine internationale Taskforce bilden? Aber nein: einzig und allein ein deutsches Polizeiauto war da und als ich am Schweizer Zollhäuschen ankam, war dort richtig viel los, und wenn man bös wäre, könnte man sagen: die hatten wichtigeres zu tun, als zwei Drängler auseinanderzupflücken, es war nämlich Fototermin. Ein blitzblank geputztes Grenzwachenauto stand da, ein geschniegelter und gestriegelter Grenzwächter mit allem Schnickschnack (schusssichere Weste, Kappe, Waffenarsenal, Leuchtweste, Gel in den Haare, Sonnenbrille) posierte daneben und wurde professionell fotografiert. Während nebendran der freitagnachmittägliche Abstempelwahnsinn ablief, die deutschen Kollegen im strömenden Regen die Brücke putzten und ich bin schon mal sehr gespannt auf die neuen Werbeposter der Grenzwächter.
Donnerstag, April 16, 2015
Premieren
Ungefähr 15 jahre nach aufkommen des hypes (oder auch abebben, wer weiss das schon, damals war ich noch jung und hip oder wenigstens feieraffin und hatte für sowas maximal wtf? oder eher jugendliche arrganz übrig, während ich im nachtwerk im stuclub wodka lemon für 1€ konsumierte) war ich heute das erste mal auf einer after work party (!) des angestelltenverbands (!) meines arbeitgebers (!) mit meinen bürokollegen (!) und meinem chef (!).
Dafür bin ich heute extra mit dem öpnv statt dem auto zur arbeit gefahren, dafür um 5:30h aufgestanden statt um 6:00h. Mein studentisches ich windet sich vermutlich ein wenig, mein heutiges ich findet es absolut ok, nach drei gläsern prosecco die party zu verlassen, um daheim den kindern einen gutenachtkuss zu geben. Dass es beim rauskommen draussen noch hell ist, irritiert zwar, aber ich habe meine total heisere, kieksige post-partystimme. Was will man mehr.
Morgen die nächste premiere: "hock" der elternvertreter der örtlichen pfadi. Könnte sein, ich bin irgendwie aus versehen wölflielternvertreterin geworde .
Mittwoch, April 15, 2015
Hicks!
So haben sie eben alle verfügbaren „Coco, der neugierige Affe“-Folgen angeschaut, um die Skiferienzeit war „Tim und Struppi“ hoch im Kurs. Bei ein paar Serien (zB „Super Mario“) musste ich mein Veto einlegen, weil ich nicht einmal den Ton dazu ertrage ;-), ausserdem ist jetzt das Wetter so schön, dass eh nicht viel geschaut wird.
Als ich gestern abend aber erfahren habe, dass ab dem 26. Juni eine auf den Filmen „Drachenzähmen leicht gemacht“ basierende Netflix-Original-Serie "Dragons- Auf zu neuen Ufern" starten wird, und mit den Jungs den kurzen Teaser Trailer angeschaut habe, da haben sie sich geschlossen für eine Schlechtwetterperiode Ende Juni ausgesprochen ;-).
Hier lieben ja alle Hicks und Ohnezahn nicht erst seit dem ersten Film, wir haben nämlich die zugrundeliegenden Bücher schon vorher (vor)gelesen. Das wäre also durchaus eine Möglichkeit, die Zeit bis zum Serienstart zu überbrücken. (Wobei die Geschichten in den Büchern meiner Meinung nach viel düsterer sind als in den Filmen. Zahnlos hingegen, wie Ohnezahn in den Büchern heisst, ist kein da supergefährlicher Nachtschatten, sondern ein winziger mit Sprachfehler und Autoritätsproblemen ;-)).
Mindestens zwei Mitglieder des StreamTeams freuen sich also schon sehr auf neue Abenteuer mit Hicks und Ohnezahn, die sie über die Grenzen von Berk hinaus und zu neuen, spannenden Drachenarten führen wird. Unser Ohnezahn ist parat. die hauseigenen Wikinger auch.
Bild: Netflix |
Ach ja: wie schon ein paarmal geschrieben: der Netflix-Account wird uns kostenlos zur Verfügung gestellt, Posts werden aber weder bezahlt noch beeinflusst. Amazon-Links sind Affiliate-Links.
Dienstag, April 14, 2015
Dienstag
Jeden Dienstag fahre ich da an der Abzweigung zu dem Haus meines ehemaligen Chefs vorbei und dem Wegweiser zu dem Friedhof vorbei, wo ich vor anderthalb Jahren bei seiner Beerdigung war.
Jeden Dienstag denke ich an ihn. An seine Familie, die Frau mit den drei Kindern, von denen der grosse Sohn ihm so ähnlich sah.
Jeden Dienstag überlege ich, wie es ihnen wohl geht. Ob sie immer noch so wie versteinert sind, wie auf der Beerdigung. Ob sie wieder ein bisschen lachen können. Ob sie sich in dem neuen Lebensabschnitt ohne den Mann und Vater zurecht gefunden haben.
Jeden Dienstag denke ich, dass ich seine Frau vielleicht mal fragen sollte, wie es ihr geht. Oder ihr sagen, dass wir ihren Mann nicht vergessen haben, obwohl der Alltag weitergeht, als ob er einfach ... den Job gewechselt hätte. Dass ich immer noch schlucke, wenn ich seinen Namen auf einem Master Batch Record sehe. Dass ich es merke, dass er langsam als Autor von Dokumenten verschwindet, weil die neuen Versionen von meinen Kollegen und mir geschrieben werden. Dass ich es beruhigend finde, dass bei uns die meisten Dokumente Audi-trails haben, wo man für alle Ewigkeit nachvollziehen kann, wer alles daran gearbeitet und etwas beigetragen hat, dass er so nie wirklich verschwindet. Dass wir sein Andenken hochhalten, das merkt man in den verschiedensten Kleinigkeiten. Dass ich bei jedem Performancereview und Entwicklungsgespräch dran denken muss, dass ich das erste bei ihm fast verpasst hätte, weil ich da Schichtwoche hatte und gerade im Vollschutz geholfen habe, einen Kessel zu chargieren. Und es dann in einem zu grossen T-Shirt und einer zu weiten grünen Arbeiterhose geführt habe.
Jeden Dienstag denke ich mir, das ist doch doof, das steht mir gar nicht zu, da traurig zu sein, er war "nur" mein Chef, sie hat ihren Mann verloren. Sie hat viel wichtigere und echtere Erinnerungen als Audit-Trails und Performancerevies. Vielleicht will sie da gar nicht dran erinnert werden. Andererseits: wer vergisst sowas schon?
Heute ist übrigens Dienstag.
Montag, April 13, 2015
Es ist kompliziert
Follow-up: K2 ist und war immer versichert, wir müssen die Mahngebühren nicht zahlen. Ausserdem haben wir jetzt ein Lastschriftverfahren anstatt Dauerauftrag.
Klingt unspektakulär und langweilig? Sie haben ja keine Ahnung. Vor allem nicht, wenn Sie aus Deutschland kommen, wo eine Einzugsermächtigung zu erteilen ungefähr so einfach ist, wie einen Liter Milch zu kaufen. Einfacher sogar, weil ach, egal, das führt in die falsche Richtung.
In der Schweiz ist das, wer hätte das gedacht, ein bisschen anders.
Um jemanden zu ermächtigen, von Ihrem Konto Geld einzuziehen, müssen Sie ein je nach Unternehmen unterschiedlich aussehendes Formular ausfüllen. Immer drauf müssen: Kontonummer/IBAN/BIC/ClearingNummer (die ist immer ein bisschen kompliziert), Bank, Adresse der Bank, Unterschrift. In unsrem Fall noch: Versicherte Person, Policennummern, Policennummern der Familienmitglieder.
Dann schicken Sie dieses Formular nicht, wie man irrigerweise annehmen könnte, an das zu ermächtigende Unternehmen (manchmal schon, da muss man genau aufpassen, wenn Sie es falsch machen, kriegen sie es nicht etwa zurück, sondern im blödsten Fall gar nichts, im besten Fall einen Brief, dass das so ja wohl nicht geht, und dass man das nochmal von vorne anfangen müsse. Zurückschicken geht nicht, weil "bei Posteingang digitalisiert" wurde und das ist ja bekannt, dass beim Scannen das Originaldokument immer direkt in Flammen aufgeht), sondern an Ihre Bank. Wenn Sie Glück haben, schickt die Bank fertig ausgefüllte Ding dann an das zu ermächtigende Unternehmen weiter, die ziehen in Zukunft dann hoffentlich korrekt von Ihrem Konto Geld ein. Lustigerweise bekommen Sie übrigens nie eine Bestätigung, dass irgendwo was angekommen ist, das finden Sie ja dann selber raus, ob was abgebucht wird.
Wenn Sie nicht ganz so viel Glück haben, schickt die Bank Ihnen das Dokument fertig ausgefüllt zurück und Sie können es dann selber an das zu ermächtigende Unternehmen weiterleiten.
Wenn Sie aber noch weniger Glück haben, dann hat Ihre Kundenberaterin mit dem komplizierten Namen, die Sie das letzte Mal vor 3 Jahren oder so zur Hypothekenumschichtung gesehen haben, erstens geheiratet und jetzt einen neuen komplizierten Namen, und ist zweitens auch noch umgezogen oder wegbefördert worden, d.h. sie ist nicht mehr in der Filiale in der Nachbarsstadt, sondern der in einem kleinen Dorf in der Ostschweiz, von dem ich noch nie gehört habe, aber der Kollege immerhin weiss, dass es dort eine gute Pizzeria gibt. Lustigerweise ist sie aber immer noch für Sie zuständig, d.h. für die Hypotheken und die Konten, die wir jetzt vielleicht nicht mehr in der Nachbarsstadt, sondern in einem kleinen Dorf in der Ostschweiz haben, und eben auch für die Lastschriftverfahrensermächtigungsformulare. Das hat Ihnen aber niemand gesagt und deswegen haben Sie das Formular natürlich an den alten komplizierten Namen und die alte Adresse geschickt. Man könnte meinen, dass es so eine Art interne Post oder Nachsendeauftrag gibt, aber nein, der Brief verschwindet einfach. Das sagt Ihnen aber auch niemand, das erfahren Sie erst, wenn Sie nach ein paar Wochen ohne Lastschriftermächtigung bei der Bank anrufen, sich identifizieren können (diesmal war ich besser vorbereitet und konnte nicht nur den Namen des Hübschen buchstabieren, sondern auch noch wie aus der Pistole geschossen mitteilen, dass die letzte Überweisung, die ich getätigt hatte, für ein 5erPack "Monsoon Malabar" war) und nachfragen. Immerhin kann der Bankmensch am anderen Ende den neuen komplizierten Kundenberaterinnennamen buchstabieren, kann Ihnen Adresse und Postleitzahl der Filiale in dem kleinen Dorf in der Ostschweiz mit der netten Pizzeria raussuchen, auch die Clearingnummer, die jetzt ja eine andere ist, und immerhin findet auch er es merkwürdig, dass die Kundenberaterin Sie sozusagen mit umgezogen hat.
Sie füllen also alles nochmal mit den neuen Daten aus, schicken alles ab und warten und warten und warten, aber dann fällt Ihnen ein, dass Sie ja eh keine Bestätigung bekommen und als Sie dann im Onlinebanking schauen, ob da vielleicht was steht, zack, schon ist die Einzugsermächtigung erfasst.
Das war ja einfach, oder?
Und weil das alles so toll geklappt hat, probiere ich morgen, meine Bankgeschäfte aus der Ostschweiz zurück zu holen. Habe grad nochmal Kaffee online bestellt, damit ich mich morgen wieder identifizieren kann.
Sonntag, April 12, 2015
Sommer?
Und wir haben uns wohl ein paar Landeier herangezogen, Little Q. sagte nämlich auf dem Heimweg: "Stadt schön und gut, Kinos, Museen und all das und der Park war schon auch toll, aber diese Unmengen Autos und Trams und Busse und Flugzeuge und überhaupt, das ist schon ganz schön stressig.... mir ist das zu gross." Und so haben wir die 250 000-Einwohner Metropole hinter uns gelassen und sind wieder in das beschauliche Suburbia zurückgefahren. Wasserschlacht weiterführen.
Samstag, April 11, 2015
Abseits von bekannten Pfaden
Dieses Jahr mache ich es ganz verrückt: die Rhabarbersaison ist noch ganz am Anfang, ich habe zum ersten Mal welchen gekauft und schon gehe ich fremd ;-):
in Jeannys Backbuch findet sich nämlich ein Rezept für einen Rhabarber-Pie.
Ich mag ja Apple Pie schon und finde, alles Obst, was sich als Kompott gut macht, geht auch als Pie. Also: warum nicht?
Die Füllung besteht aus Rhabarber und Orangensaft/-schale, so dass der Hübsche vom Semmelnholen gefühlt die letzte noch erhältliche Orange mitbringen musste. Das war ein Riesenexemplar, so dass die Füllung recht flüssig wurde.
Das Flechten des Gitters hat was Meditatives ;-) und für die immer übrigen bleibenden Reste bietet sich eine Verwertung als "Pie Fries" ja geradezu an. Auch unter dem Gesichtspunkt, das mindestens eines unserer Kinder Obst nur in Form von Apfelschnitzen oder Wassermelone zu sich nimmt, auf keinen Fall in oder auf Kuchen.
Die 220°C und das Eigelb auf dem Gitter haben sich bei mir nicht so gut vertragen, so dass der Kuchen schon nach 50 Minuten recht ..... dunkel war, aber mit Puderzucker obendrüber sieht das ja schon fast wieder schick aus. Die Füllung hat sich ausserdem ein bisschen verselbständigt, aber der Ofen musste eh mal wieder geschrubbt werden, jetzt blitzt er wieder.
So nach dem ersten Stück muss ich sagen: wow! Ich hätte nicht gedacht, dass man mich in Sachen Rhabarberkuchen noch positiv überraschen kann, wo ich doch den allerbesten mache ;-), aber gerade die Kombination aus Orange und Rhabarber, die schmeckt superlecker! Sehr, sehr fein. (Auch die Kuchenfritten, soll ich von der U10-Fraktion ausrichten)
Freitag, April 10, 2015
Vornehm geht die Welt zugrunde
Ab Juli aber, da muss ich nicht mehr jeden Tag in den Betrieb, da kann ich, wenn ich möchte, aber eben: nicht andauernd. Also: ich könnte Rücke und Kleider tragen. Und ich komme mir jetzt schon komisch vor, weil ich ja mit genau den gleichen Kollegen (zum Teil) zu tun haben werde und die finden das dann bestimmt.... komisch. Aber andererseits ist mir das auch egal, weil: hey: Kleider! Und weil ich seit der re:publica14, wo Journelle ihren Vortrag in einem Kleid der "Pretty Dress Company" gehalten hat (und mir verraten hat, wo man diese Kleider ohne 28.95 Pfund an Porto zu bezahlen bekommt), immer wieder mal in den TopVintage-OnlineShop schleiche und Kleider anschmachte, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht, und mir selber als "Hey, ich habe einen supergeilen Job am Juli"-Geschenk zwei zur Auswahl bestellt.
Ziel war: welche, die ich zur Arbeit tragen kann. Also: nix mit schulterfrei und wirklich Pinupmässig, aber andererseits: ich mag die Madmen-inspirierten Kleider schon sehr.....
Ich fand vor allem das hier besonders interessant, weil es von vorne wahlweise wie ein Schuluniform an der Klosterschule oder eine Zimmemädchenuniform wirkt, von hinten aber gar nicht mehr.
Leider kriege ich (eine Abart der Rollkragenpanik) Beklemmungen bis Würgegefühle von den hochgeschlossenen Kragen vorne und an der Taille ist mir das sonst wirklich toll geschnittene Kleich einfach zu weit (sieht man auf dem zweiten Bild ganz gut). Überhaupt: die Bilder. So sieht das aus, wenn ich Bilder für Instagram mit professioneller Ausrüstung mache ;-)
Aber dafür passt die Pencil-Variante von Journelles re:publica-Kleid einfach perfekt.
Hach, hach, hach. Ich freu mich schon aufs Tragen! (Und dann habe ich gesehen, dass es neben noch vielen anderen tollen Kleidern auch noch Oberteile gibt, die ich die ganze Zeit schon zu Hosen hätte anziehen können!)
Donnerstag, April 09, 2015
Grünbraun
Andererseits würde ich auch nicht sagen, dass mein Daumen total braun ist, aber die liebevoll in Korsika gesammelten Stockrosensamen, die ich in liebevoll mit Erde gefüllte Eierkartons gesät habe, an einen warmen Platz in der Sonne gestellt habe, mit Haribodosen als Minigewächshaus abgedeckt habe, die sind über 6 Wochen nicht nur nicht gewachsen, also, da kam einfach gar nix. Ich habe dann in paar Eierkompartimente noch Mandarinensamen gesteckt: auch nix. Auch der im Wasserglas bis zur Wurzelbildung gezüchtete Avocadokern macht in Erde: nix mehr. Ausser ein bisschen schimmeln. Zwei neue warten schon, für Nachschub ist ja immer gesorgt.Aber, und insofern habe ich vielleicht doch gärtnerisches Talent, oder wie man so schön sagt, meine Kernkompetenzen liegen woanders: es sind kleine, niedliche braune Pilze mit Hut im Eierkarton gewachsen.
Mittwoch, April 08, 2015
Heute mal second hand
1. Munichs Working Mum findet: "Hört auf mit der “Nicht-Vereinbarkeits-Kacke” und spricht mir damit aus der Seele. Ich habe hier und hier schon genug zum Thema Vereinbarkeit und Prioritäten gesagt, lassen Sie mich nur aus der allerjüngsten Vergangenheit anfügen: ich habe ein Bewerbungsverfahren hinter mir, in dem ich nicht nur in keinem einzigen der vielen Gespräche (nur eines war mit einer Frau) das Gefühl hatte, mit der unsichtbaren Ehefrau des Chefs zu diskutieren, ich wurde kein einziges Mal gefragt, wie ich das mit den Kindern mache, dass das geregelt ist, wurde einfach als vorausgesetzt angenommen (so ist das ja auch). Ausserdem, und es ist traurig, das betonen zu müssen, war auch mein "Kein Mann sein" trotz eines wieder einmal rein männlichen Umfelds überhaupt kein Thema, warum auch. Ich werde am Juli 100% (also eine 40 Stunden Woche) arbeiten, incl. Reisetätigkeit, dafür aber mit deutlich flexibleren Arbeitszeiten und weniger produktionsbedingten Feuerwehrübungen. Ich bin mehr als optimistisch, dass da funktioniert, schliesslich haben die Kinder zwei Elternteile und wir sind uns beide unserer Verantwortung bewusst und sehen es als Selbstverständlichkeit für eine Partnerschaft, den oder die andere zu unterstützen und das heisst dann halt für mich zum Beispiel zwei Tage später zur Arbeit zu gehen, weil der Hübsche auf einer Messe in Barcelona ist und für den Hübschen heisst es halt auch mal, den einen oder anderen Tag von zu Hause zu arbeiten, wenn ich auf Site Visit in Irland bin oder ein Meeting abzusagen, wenn ein Kind sich ein Loch in den Kopf geschlagen hat.
Ach ja. Aber ich wollte ja selber gar nicht viel schreiben, das Zitat
" Vereinbarkeit ist harte Arbeit! So ist es – get over it!"möchte ich mit einer meiner Lieblingsstellen aus einem meiner Lieblingsfilme von einem meiner Lieblingsregisseure mit einer meiner Lieblingsschauspielerinnen unterstreichen: "You didn't think it would be that easy?"
2. Auf Twitter ging es heute um ein Buch. Bzw. um ein Bild aus einem Buch. Oder so. Man weiss es nicht genau. Auf jeden Fall hoch her. Boykott! Drama! Empowerment! (Ein Wort, das mich nur noch genervt mit den Augen rollen lässt) Christian Fischer nimmt das als Anlass, um sich über Empörungswellen im Netz Gedanken zu machen. Für weniger Drama und mehr Nachdenken. (Ich mag ihn ja eh sehr, heute aber besonders.)
3. Zu guter Letzt wird auf Possums Welt eine Portion Wahrheit serviert. Muss man nicht mehr zu sagen. (Bei uns gabs heute abend btw Bavette mit unveganem Bärlauchpesto, unveganem Non-Bio-Parmesan und Biococktailtomaten. Und viel Salat mit französischen rosa Knoblauch im Dressing, weils gestankstechnisch eh schon wurscht war und zweitens das der einzige nicht aus China war)
So. Viel Spass beim Fremdlesen, morgen gibts wieder nur eigenes hier ,-)
Dienstag, April 07, 2015
Blut und Knochen (keine Sorge, ekliger wirds nicht)
Montag, April 06, 2015
Feiertag
1. Ausschlafen. Hat so mittel geklappt, weil ich erst um halb zwei im Bett war, Little L. um 7:02 zu mir kam und mir alle 10 Minuten im Wechsel verkündete, dass er im Fall schon super wach wäre, und ausrechnete, wie lange er jetzt schon superstill (hahaha) neben mir liege. Um viertel vor acht schickte ich ihn CD hören, um 8 kam Q. vorbei, das zog sich so bis viertel vor neun, aber immerhin.
2. Gemütliches Frühstück. Klappte super. Mit frischen Gipfeli von der Tankstelle, Semmeln, Ostereiern, super.
3. Backen. Im Moment läuft bei uns im Büro eine Testreihe zum Thema "Friands". Da gibt es in der Werkscafeteria manchmal sehr leckere und es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass wer auch immer solche dort entdeckt, vier fürs ganze Büro mitbringt. Das ist natürlich eine teure Angelegenheit, ausserdem ist die Nachschublage mehr als unsicher, also: nachbacken ist angesagt. Der erste Test mit dem Originalcafeteriarezept (Beziehungen!), runterskaliert von 300 Stück auf eben büroübliche Mengen und Umrechnung von Tüteneiweisspulver auf frische Eiweisse, hat so mittel geklappt. Ich habe mein Probierteil aus Gründen verschenkt und der Rest fand: schmeckt nur nach Ei. Also haben wir uns über die Feiertage informiert und jeder bringt morgen welche nach einem anderen Rezept mit und dann wird verkostet. Ich habe die nach meinem Lieblings- Backbuchfür undramatische kleine Leckereien gemacht, nur hatten weder mein Tiefkühlschrank noch die Tankstelle noch die Tiefkühlschränke der Nachbarn Himbeeren oder überhaupt Beeren vorrätig, also werden meine schon durchfallen wegen "Das sind ja gar keine Himbeeren, sondern Kirschen". Die Alternative wären Mangostücke (optisch schwierig) oder Minisalamis gewesen, da finde ich Glaskirschen noch ganz gut.
4. Rausgehen. Lief. Wir haben Little L.s frisch gepflanzten Baum im Wald besucht, die Sturmschäden am Kindergartenwaldsofa besichtigt (geht eigentlich) und einen Fahrradkorb voll Bärlauch mitheimgenommen.
5. Lecker kochen und essen. Läuft auch. Aus dem Bärlauch habe ich diesmal (letzte Woche habe ich Bärlauchbutter gemacht und eingefroren) Bärlauchpesto gemacht (frei Schnauze aus eben, wer hätte es gedacht, Bärlauch, Parmesan, gerösteten Mandelsplittern, gutem Olivenöl und Salz, ab in den Mixer, fertig). Ausserdem laufen den Tag über schon die Vorbereitungen für Chickenburger mit Mangosalsa und Guacamole in selbergemachten Ciabattabrötchen , dazu Pommes (wie die Brötchen aus diesem Buch) aus Süsskartoffeln und normalen (allein für die handgeschnitzten Pommes alle zwei, drei Wochen hat sich die Anschaffung der Fritteuse sowas von gelohnt).
6. Chillen. Läuft auch. Ich habe mein Sportelprogramm direkt nach dem Frühstück absolviert, jetzt lese ich dann gleich in dem zweitaktuellsten Liza-Marklund-Roman weiter (ich habe beim Lesen des aktuellsten gemerkt, dass mir einer fehlt), ein Kind spielt Minecraft am Computer, das andere aus Lego, der Hübsche ist mit dem Schwager in spe in Los Santos unterwegs.
7. Serie. Da werde ich aktuell Netflix kurzzeitig untreu, ich habe nämlich The Good Wife: Season 5
als UK-Import bestellt. Gestern abend haben wir dann ja noch gestartet und nach 4 Staffeln "The Killing" am Stück, wo ja .... sagen wir mal so, gemächlich erzählt wurde, ist das Tempo da auch mal wieder ganz angenehm.
Ausserdem wurde K1's Frisur aufgefrischt, wir haben ordentlich Schokolade verdrückt, 4 Maschinen Wäsche gewaschen und verräumt, gebastelt, gemalt, ich würde sagen: diesen Feiertag haben wir mal echt gut genutzt.
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