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Freitag, April 10, 2015

Vornehm geht die Welt zugrunde

Es ist ja so: ich war gezwungenermassen in den letzten 20 und mehr Jahren eher der Hosen- als der Roch/Kleidertyp. Sobald man ein Labor betritt, versaut man sich entweder die Kleider (also: damals zu Unizeiten, wo man noch deutlich mehr selber gemacht hat und deutlich mehr gekleckert hat, da hatte ich fürs Praktikum eine Jeans. Die wurde separat gewaschen und mit Liebe und sehr bunt geflickt. Über Schwefelsäure- und Natronlaugelöcher, über Salpetersäureflecken, die dann später auch Löcher wurden, über Flecken, von denen man gar nicht genau wissen möchte, was sie eigentlich waren), oder es gibt SGU- (= Sicherheit, Gesundheit, Umwelt) oder, wenn man international unterwegs ist SHE (=Safety, Health, Environment)-Richtlinien, die nicht nur besagen, dass man Schutzbrille, Helm, Kittel, ableitfähige Sicherheitsschuhe tragen muss, sondern eben auch: langärmlige (= die Handgelenkknöchel bedeckend) Oberteile aus Naturfasern sowie lange (= die Fussknöchel bedeckende) Hosen aus ebenfalls Naturfasern tragen muss, sobald man Labor oder Produktionsbetrieb betritt. Und so habe ich genau das (bis auf den kurzen Ausflug aus der Produktion raus vor drei Jahren) die letzten 20 Jahre zur Uni und Arbeit getragen. Man gewöhnt sich da dran. Klar, zu Hause trage ich besonders im Sommer schon gern Kleider und Röcke, zu Weihnachtsfeiern  und Sommerfesten auch, allerdings wird man da schon komisch angeguckt oder denkt sich das zumindest.
Ab Juli aber, da muss ich nicht mehr jeden Tag in den Betrieb, da kann ich, wenn ich möchte, aber eben: nicht andauernd. Also: ich könnte Rücke und Kleider tragen. Und ich komme mir jetzt schon komisch vor, weil ich ja mit genau den gleichen Kollegen (zum Teil) zu tun haben werde und die finden das dann bestimmt.... komisch. Aber andererseits ist mir das auch egal, weil: hey: Kleider! Und weil ich seit der re:publica14, wo Journelle ihren Vortrag in einem Kleid der "Pretty Dress Company" gehalten hat (und mir verraten hat, wo man diese Kleider ohne 28.95 Pfund an Porto zu bezahlen bekommt), immer wieder mal in den TopVintage-OnlineShop schleiche und Kleider anschmachte, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht, und mir selber als "Hey, ich habe einen supergeilen Job am Juli"-Geschenk zwei zur Auswahl bestellt.
Ziel war: welche, die ich zur Arbeit tragen kann. Also: nix mit schulterfrei und wirklich Pinupmässig, aber andererseits: ich mag die Madmen-inspirierten Kleider schon sehr.....
Ich fand vor allem das hier besonders interessant, weil es von vorne wahlweise wie ein Schuluniform an der Klosterschule oder eine Zimmemädchenuniform wirkt, von hinten aber gar nicht mehr.





Leider kriege ich (eine Abart der Rollkragenpanik) Beklemmungen bis Würgegefühle von den hochgeschlossenen Kragen vorne und an der Taille ist mir das sonst wirklich toll geschnittene Kleich einfach zu weit (sieht man auf dem zweiten Bild ganz gut). Überhaupt: die Bilder. So sieht das aus, wenn ich Bilder für Instagram mit professioneller Ausrüstung mache ;-)

Aber dafür passt die Pencil-Variante von Journelles re:publica-Kleid einfach perfekt.






Hach, hach, hach. Ich freu mich schon aufs Tragen! (Und dann habe ich gesehen, dass es neben noch vielen anderen tollen Kleidern auch noch Oberteile gibt, die ich die ganze Zeit schon zu Hosen hätte anziehen können!)

4 Kommentare:

  1. Super, super, super hübsch! Die Frau Brüllen und das Kleid! Aber am besten beides zusammen! ;-)

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  2. Das ist nicht nett! Nein, überhaupt nicht! Ich habe ein Kleid von Stop staring und habe es in den USA für einen Sack voll Geld damals bestellt … Und jetzt zum Samstagmorgen diese Seite: Ich will sie alle! Und dein ausgesuchtes Kleid seht dir ganz wundervoll!
    LG vonSabine

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  3. Danke für diesen Shop-Tip.
    Da finden sich wirklich ganz wunderbare Sachen.
    Das zweite Kleid wäre auch mein Favorit gewesen.

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