Datenschutzerklärung und Amazonpartnerlinks

Mittwoch, Januar 31, 2024

310124 kzh

Ich bin heute vor allem im Bett mit Wärmflasche und Tee, deshalb wird nix spannendes passieren. Aber ich habe eine lange Antwort auf eine Frage von der Wunschliste:

unterschiedliche Verpackungsarten für Medikamente je nach Region (z.B. die Blisterpackungen in Europa vs die orangefarbenen Plastikdöschen in USA, die von der Pharmacy befüllt werden), weil ich das interessant finde :-). Ich wundere mich, ob die Verpackungen in USA nicht fehleranfälliger sind (weil persönlich befüllt werden müssen?)

Aaaaaaaaaalso. Es ist nicht per definitionem so, dass die Verpackungskonfiguration von der Region abhängig ist. Primär muss die Verpackung dafür sorgen, dass das Medikament über die gesamte Verwendungsdauer stabil bleibt, d.h. vor Licht, Feuchtigkeit etc geschützt ist. Je nach Medikament sind diese Anforderungen unterschiedlich streng, es gibt so lichtempfindliche Wirkstoffe, die dementsprechend in Alu-Alu-Blister verpackt werden müssen, etc.

Dann muss die Verpackung natürlich sowohl der Krankheit als auch der Dosierung angemessen sein. Medikamente für Parkinson zB werden auch in Europa und überhaupt eher in Flaschen verpackt als in Blister, weil Parkinson-Patienten Mühe haben, Blister zu öffnen.

Medikamente, die aus einer Einzeldosis bestehen, also nur eine einzige Tablette, werden auch in den USA nicht in Flaschen, sondern Blistern verpackt.

Generell ist es aber schon so, dass es in USA die allermeisten Medikamente in Flaschen und nicht in Blistern gibt. Damit sind aber nicht die aus Filmen und Serien bekannten orangenen Plastikdöschen gemeint, sondern die Herstellerverpackung. Ich kann auch nur dazu was sagen. Welche Medikamente in der Apotheke noch dispensiert werden und warum das so gemacht wird: keine Ahnung. Aus Compliancesicht ist das ein Alptraum, ein rein manueller Prozess ist per definitionem eine massive Fehlerquelle.

Nun aber zu dem US-Bottle-Fetisch (Mensch, endlich kann ich mein Wissen aus dem mir selbst auferlegten Crashkurs in childresistant packaging loswerden!):

In den USA müssen ALLE potentiell gefährlichen Substanzen und deshalb ALLE Medikamente kindersicher verpackt werden (Poison Prevention Packaging Act und 2008 Consumer Product Safety Improvement Act., kommt von der  US Consumer Product Safety Commission (CPSC)). WIE kindersicher eine Verpackung sein muss, hängt von dem R-Wert eines Medikaments ab. Der R-Wert sagt aus, wieviele Einheiten dieses Medikaments ein Standardkleinkind von, ich glaube, 11.5 kg, auf einmal einnehmen kann, ohne gesundheitlichen Schaden zu nehmen. Die Verpackung muss dann so designed werden, dass in einem standardisierten Test-Setup (s. hier) maximal eine definierte Anzahl an Testkindern in einem bestimmten Zeitraum an diese Anzahl von Einheiten aus der Verpackung rankommen.

Je niedriger der R-Wert, desto gefährlicher das Medikament, desto besser muss die Verpackung sein (man denke da zB an Krebstherapeutika, da darf ein Kind an keine einzige Tablette rankommen, die Verpackung muss also einen R Wert von <1 erfüllen.).

Ausnahmeregel: Wenn ein Medikament so wenig schädlich ist, dass das Standardkind auch bei 8 oder mehr Einheiten keinen Schaden nimmt, wird ein Default-R-Wert von 8 festgelegt. Das heisst: egal, wie harmlos ein Medikament ist, die Verpackung (in den USA) muss sicherstellen, dass kleine Kinder keine 8 Einheiten rauspokeln können.

Diese Kindersicherheit muss für jede Darreichungsform und jede Verpackung auf dem Markt durch Tests nachgewiesen werden, das ist ein enormer Aufwand und Kostenfaktor und natürlich ein Risiko, weil wenn die Kinder findiger sind, als man denkt, muss man natürlich die Verpackung umdesignen.

 Und da sind Flaschen tatsächlich eine recht einfache Option: während Blister eben für jede Geometrie, Tabletten / Kapsel-Grösse, -Form, -Farbe neu getestet werden müssen und es immer unsicher ist, an wieviele die kleinen Racker tatsächlich rankommen, gibt es bei Flaschen nur "alles oder nichts". Ist ja logisch: wenn der Deckel einmal ab ist, hat das Kind Zugang zum gesamten Inhalt. Dementsprechend muss jede Medikamentenflasche einen R-Wert von <1 erfüllen, d.h. kein Testkind darf sie aufbekommen, unabhängig vom Inhalt. Und wenn ich mal so eine Flasche habe (und die gibt es mittlerweile wie Sand am Meer), kann ich da alles reinfüllen was ich möchte, von Smarties bis Chemotherapeutika, es wird immer kindersicher genug sein.

Und deshalb gibt es in den USA fast nur Flaschen (ausser natürlich für "mein" Produkt :-))

Dienstag, Januar 30, 2024

300124 Krächz

 Uiuiuiui, unser Holländer konnte gstern abend schon kaum glauben, dass heute wirklich Treffpunkt um 7:40h ist (und sie dementsprechend um 7:05 aus dem Haus müssen). Anscheinend geht die Schule bei ihnen allerfrühestens um 8:30 los und auch nicht länger als bis 15:00h. L. hat sehr grosse traurige Augen bekommen. Der Holländer hatte heute morgen sehr kleine, traurige Augen, und erst waren sie auch noch zu. L. und ich haben um sechs beratschlagt, wann er denn jetzt aufstehen wollte. Um 6:15 schickte ich L. wecken, um 6:40 nochmal nachschauen (was gut war, weil: wieder tief und fest eingeschlafen). Aber sie haben heute halt auch ein volles Programm in und um Zürich, da muss man halt erstmal hinkommen.

Ich bin dann mit dem Rad ins Büro gefahren (es war neblig und kalt und wunderschön) und naja, wenn ich nicht zu dem Startup-Treffen gewollt hätte, hätte ich mich erst ins Homeoffice und dann ins Bett abgemeldet, es ging mir halt schon nicht toll. Aber mei. Ist nur eine Erkältung und ich bin ganz offensichtlich nix mehr gewohnt.

Das Startup-Treffen war .... interessant. Und ich sags ehrlich: ich hätte gerne all meine Bedenken mit wehenden Fahnen vom Tisch gewischt gesehen, weil das, was sie behaupten zu liefern, wäre halt schon sehr, sehr cool. Aber: das ist vielleicht mein nützlichstes Learning überhaupt: wenn etwas zu schön klingt, um whar zu sein, ist es meistens halt auch nicht wahr. 

Meine persönlichen Highlights waren: 

"Ich bin der xy, habe *random Fach, das nix mit dem Thema oder IT oder Sales zu tun hat* studiert und dann haben Freunde von mir gegründet* und hatten zwei Jobs für mich, entweder Coden oder Sales und Coden kann ich halt genau überhaupt gar nicht und jetzt bin ich Strategic Sales Director"

*bei dem Wort "gründen" ohne Objekt werde ich ja schon richtig aggro.

Nach der Vorstellungsrunde unsererseits "Ah. Ok. Normalerweise rapportieren wir an den CEO oder wenigstens COO" (ich schliesse daraus, dass ihr normalerweise eher mit kleinen Firmen zusammenarbeitet. Und nicht so richtig mitdenkt, weil ihr habt grad allen am Tisch gesagt, dass sie unter eurer Würde sind.)

Aber das ist natürlich alles Pipifax im Vergleich dazu, dass sie, wie sag ich es höflich, null vorbereitet waren auf ein Gespräch mit uns. Ich meine: ich habe gestern ihre Usecases und Briefings und Versprechen durchgelesen und eine Liste an Fragen notiert, die sie dann mit "Unsere anderen Kunden finden das aber gut" oder mit "das glaub ich nicht"  beantwortet haben. Das finde ich persönlich halt ein bisschen schwierig bis ungeschickt, wenn sie einem Insights verkaufen wollen.

Es war ein bisschen skurril am Schluss, ich denke, sie hatten den Eindruck, es lief überhaupt nicht gut und haben dann auch nicht mehr probiert, auf unsere Punkte einzugehen und wollten nur noch weg (dabei hatten wir uns erst angefangen warmzudiskutieren). Die Kollegen aus dem Business und Finanz und ich (auf einmal in der Rolle als Vertretung für gesamt Techops) waren uns dann recht einig mit einem ersten Fazit, aber aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Den Businesskollegen waren es "viel zu viel Details, was soll ich denn damit?" und mir viel zu wischiwaschi-Daten aus unklarer Quelle. Alles in allem halt der Ansatz, eine sehr maue Datenlage durch vermeintliche Genauigkeit zu kompensieren oder zu verschleiern, im Stil von: "Das kostet dann 17567,897654789934 Dollar pro Kilo" Und im winzigen Kleingedruckten "plus minus 50%".

Naja. War auch mal eine Erfahrung.

Rest vom Tag dann immer matschiger, ganz langsam heimgeradelt, restliche Meetings für heute und morgen abgesagt und/oder verschoben, weil: ich bin echt nicht fit.

Frage aus der Wunschliste:

Ich bin seit Jahrzehnten regelmäßig in der Schweiz, steige fast immer in Basel um, kenne von der Stadt aber nur den SBB (und die Türme von weitem). Lohnt es sich, da mal auszusteigen? Wenn ja, wie viel Zeit sollte man einplanen?
Natürlich! Basel ist echt richtig schön, auch wenn man das weder vom Zug noch vom Auto aus sieht. Einplanen: kommt drauf an, was man machen möchte oder wieviel Zeit man hat. Für einen Bummel durch die Altstadt kann man zwischen einer Stunde und einem halben oder ganzen Tag verwenden, es gibt wunderbare Museen, man kann sich einfach treiben lassen, im Sommer im Rhein schwimmen gehen, im Winter die zugefrorenen TingueleyBrunnen bewundern. einfach mal loslaufen (und, wenn es konkret wird, einfach nochmal fragen!)



Montag, Januar 29, 2024

290124 Kratzikratzi

Heute bin ich eigentlich wach seit halb vier und genauso matschig fühle ich mich auch. Ich habe nämlich da auf die Uhr geschaut und gesehen, dass Jonny schon über zwei Stunden draussen war bei Temperaturen unter Null. Nicht tragisch, aber ein bisschen ungewohnt. Und mit jeder Minute wurde es ungewohnter. Ganz untragisch kam er einfach zur Tür reingelaufen, als ich um 6:03h nach dem Weckerläuten dort mal kurz rausschaute. Aber da war der Teil mit dem Schlafen schon passe.
Naja. Selber schuld.
Morgenroutine war dann heute auch keine, es mussten ja alle +1 irgendwo anders hin: Q. mit Gepäck "irgendwo ihin in der Schweiz, wo man französisch redet" aka das Studienheim seiner Schule für eine Woche Theaterprojekt. L. und das holländische Kind mit Schul- und Schwimmsachen später als sonst zur Schule, für halt Austauschprogramm, der Hübsche und ich dann irgendwann normal in die Homeofficearbeit. 
All das (und das Sportründchen) ein bisschen gebremst, weil mir Q. und der Hübsche die Erkältung mit matschigem Gefühl und Halskratzen schön weitergegeben haben. Wie gut, dass ich beim Prokrastinieren des doofen Dings letzte Woche ALLES andere wegerledigt hatte, es war also ein tatsächlich fast entspannter Start in die Arbeitswoche.
Zwischendrin habe ich es geschafft, mich selber fast irre zu machen, weil mir ums Verrecken nicht mehr einfiel, wie meine hochgeschätzte Chemielehrerin in der Kollegstufe hiess. Ging tatsächlich einen halben Tag, bis es mir wieder einfiel. Und vor 10 Jahren hat sie noch unterrichtet. Aktuelleres finde ich leider nicht mehr, schade.
Über den Nachmittag hinweg bröckeln mir alle Meetings weg, die Leute sind entweder krank oder noch nicht vorbereitet.
Das einzige Meeting, das NICHT bröckelt, ist das allerletzte, sonst hätte ich mich vermutlich auch dem Halskratzen ergeben und ins Bett gelegt. Aber: ich möchte zumindest morgen vormittag bürofit sein, da bin ich nämlich zu einem Meeting mit einem  Startupunternehmen eingeladen, weil ich zu deren Geschäftsmodell ein paar kritische Fragen gestellt habe. Und jetzt habe ich, um mich vorzubereiten, ihre Homepage studiert und meine Güte, an ihrer Stelle würde ich mir wünschen, dass ich morgen Fieber habe und daheim bleiben muss. (Ich habe ja "Silicon Valley" geliebt und meine Güte, der Internetauftritt dieses Unternehmens schreit schon "Bayerisches Remake" davon. Von den schlecht ausgeleuchteten Porträtbildern, dem vermutlich einzigen Exemplar des Firmenhoodies, den alle auf den Porträts anhaben mussten, von den Emailadressen, die nur "vorname@fancyfirmenname.de" sind, bis zu den Usecases und "Briefs", die halt einfach nur vollmundig angekündigte Binsenweisheiten sind. Meine Güte, das wird vielleicht schlimm, vielleicht aber auch lustig. Und vielleicht liege ich auch falsch, und die sind super.)

Gleich dann: letztes Meeting und dann Abendessen mit den zwei 14jährigen. Ich bin gespannt, wie sie den Ausflug ins Solebad fanden, in meinen Augen eine interssante Wahl für Teenager, ist der Altersschnitt doch unter der Woche zu Arbeitszeiten dort etwa ... 75.

Frage aus der Wunschlistewürde mich über ein update zur creami (laut Amazon btw lieferbar) freuen: nutzen Sie die auch im Winter? Bewährt es sich weiter? Haben Sie auch schon mal anderes als Eis damit gemacht, ich las z.B. man könnte tolles Pesto damit machen?
Ich kann da nicht soooo viel dazu sagen, weil... ja, ich nutze sie im Winter auch, aber natürlich nicht so viel wie im Sommer. Ich habe bisher nur Eis damit gemacht, sehe auch nicht wirklich den Nutzen für irgendwas anderes respektive, warum sie irgendetwas ausser Eis besser können sollte als halt ein Mixer. (Und Pesto: ich muss gestehen, ich bin persönlich eh kein Fan und finde, kein selbergemachtes schmeckt signifikant besser als gekauftes, also spar ich mir die Sauerei). Ich freu mich aber schon rieisig, wenn es wieder wärmer wird und ich dann Lust habe, die gesammelten Eisrezepte auszuprobieren, zB, um wenigestens in die Nähe von Pesto zu kommen: das Tanja-Grandits-Basilikum-Sauerrahm-Eis :-)

Und, weil das so kurz war, noch eine kurze:
Gibt es (Umbau) Pläne für die Zeit, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Planen Sie ein Arbeitszimmer, Gästezimmer, Hobbyraum?
Nein.
(Ich meine: Q. macht in anderthalb Jahren Abitur, L. in viereinhalb. Und was und wo sie danach weitermachen, steht noch in den Sternen, so langweilig ist mir nicht, dass ich dafür schon plane. Ausserdem kann Q. erst ausziehen, wenn er sein Lego sortiert hat, also: nie.)

Sonntag, Januar 28, 2024

280124 Bahnstreik, Elterntaxi, Gastfamilie

 So, Ende gut, alles gut. Die holländischen Austauschkinder waren insgesamt 14 Stunden unterwegs, in 7 verschiedenen Zügen, mehr als die Hälfte der Zeit ohne Sitzplatz oder Platz im Abteil und die ganze Zeit in (berechtigter) Sorge, dass sie gar nicht mehr wegkommen und wie findet man auf die Schnelle eine Übernachtungsmöglichkeit für 18 Kinder und zwei Lehrpersonen?

Um halb neun waren sie da, schnell verteilt und "unser" Kind ist sehr lustig, sehr kommunikativ und aufgeschlossen und L. und er verstehen sich sehr gut. (Lustig: ich hatte mir die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass er uns vielleicht doof oder langweilig findet und erst last minute kam mir der Gedanke, dass es ja auch sein könnte, dass wir ein Kind bekommen, das wir lieber nicht für eine Woche da hätten (und mit dem Bahnstreik können wir es auch nciht zurückschicken!) Aber: umsonst Sorgen gemacht, alles gut. Jonny mag ihn aus irgendeinem Grund nicht, hat dann aber, als L. und er heute schwimmen waren, dann doch en ganzen Tag in seinem Bett geschlafen.

Die Direktverbindung in das Kuhdorf haben wir übrigens doch überschätzt: bei jeder zweiten Verbindung muss man 40min an einem Bahnhof auf halber Strecke warten, die Gesamtreisezeit verlängert sich damit auf 1h41min, das ist schon ein bisschen arg lang für eine Strecke, die mit dem Auto in der Nacht in 18min erledigbar wäre. Als Q. also um 0:15 mitteilte, er würde jetzt fahren, bot ich ihm an, ihn zu holen. Keine Antwort, ein Hosentaschenanruf klang wie "sie sind in einer grösseren Gruppe unterwegs und haben Spass" und kaum war ich dann eine halbe Stunde später eingeschlafen, brummelte mich das Telefon wach und er meinte: "Ach, jetzt sitze ich an dem Bahnhof und es wäre schon nett, wenn du mich holen könntest". Und weil es eh wurscht war, bin ich (fast nur im Pyjama) also dorthin gefahren, habe mich fast in den kleinen Gässchen verfranst und irgendwann hatte ich ihn dann und es war eigentlich ganz lustig.

Heute morgen haben dann alle ausser mir RICHTIG ausgeschlafen, dann gab es ausgiebiges Frühstück. Eigentlich hatten wir geplant, mit L. und Gast ins Aquabasilea zu gehen, wir in den Sauna-/Spa-Bereich, sie in den Funbereich, aber dann wurde des Hübschen Erkätlung unangenehmer und ich brachte also die beiden allein. Als mir bewusst wurde, dass ich mir unterschwellig Sorgen machte, weil "das Wasser ist da so tief", wurde mir bewusst, dass wir da schon echt lang nicht mehr waren. Das letzte Mal konnte L. dort noch nicht stehen und wir mussten immer noch auf ihn schauen. Well. Ich kann dort lockerst stehen (ich schätze, in den tiefsten Becken geht mir das Wasser bis zur Brust) und wie wir wissen, ist L. mittlerweile 4cm grösser als ich....Also: keine Sorgen mehr gemacht.

Daheim haben der Hübsche und ich einen Spaziergang gemacht, Wäsche erledigt, Zimtschnecken für die nach dem Baden / Theaterprobe erwarteten hungrigen Teenager vorbereitet, so was. Und zack: war Q. wieder da und die beiden "kleinen" auch fertig. Note: 4h sind fast ein bisschen lang für dort in dem Alter. Und unendlich hungrig waren sie auch nicht, weil sie dort schlimm Hunger hatten und "zwei kleine Schnitzel mit Pommes gesnackt" hatten. War gut, ich habe ja nur ungefähr 20 Zimtschnecken gemacht, so reichten die (knapp) für alle.

Jetzt sind alle ein bisschen müde, Q. packt für die Theaterwoche in den Bergen, die beiden "kleinen" zocken Goatsimulator, ich versuche, das Austauschprogramm, Q.s Reisetermine und meine Arbeitstermine zu memorisieren, um mich der nächsten Woche gewachsen zu fühlen.

Um das Zeitgefühl vollkommen zu zerstören, gibt es heute abend Freitagspizza.

Puh.

Samstag, Januar 27, 2024

270124 Demo und Bahnstreik

Uiuiui, aufregender Tag,  wir hatten einiges unter einen Hut kriegen.
Der Hübsche und ich wollten auf die Demo gegen Rechts nach Lörrach, Q. hatte natürlich seine Pfadis und dann am Abend eine Party irgendwo im Hinterland (in einem Ort, zu dem es von unserem Dorf aus alle halbe Stunde eine direkte Busverbindung gibt, 50min Fahrzeit einfach. Es ist so skurril, dort wohnen 1525 Menschen, bei uns 5550, ich nehme an, die könnten fast alle mehrfach täglich mit dem Bus hin und her fahren. Die S-Bahnverbindung nach Basel geht übrigens genauso oft. Von uns aus. Nicht von dem Dorf, die müssen erstmal  mit dem Bus zu uns kommen), nicht ganz klar, ob er heimkommt oder dort schläft und dann direkt zur Theaterprobe morgen in die Schule geht.
Ausserdem kommt unser ausgetauschter Austauschholländer heute (der erste ist ja irgendwie verschütt gegangen) und der kommt mit all seinen Kollegen mit der Bahn. Der Deutschen. Heute. 
Der Ankuftsort wurde schon von Nachbarstädtchen auf "Basel, Badischer Bahnhof, weiter kommen sie eh nicht" verschoben und in der Zwischenzeit zum dritten Mal nach hinten, Zwischendrin war nicht klar, ob sie aus Stuttgart überhaupt noch wegkommen würden.
Meine Güte, was für eine Shitshow bei der Bahn, ganz ehrlich. Arbeitnehmerrechte schön und gut, ich bin heilfroh, dass wir in der Schweiz wohnen und hier die Bahn immer noch ein Staastsunternehmen ist (und generell nicht gestreikt wird respektive "service public" halt ernstgenommen wird).

Anyway: ging sich (bis auf dem Holländer, wir sind gerade wieder umgedreht, weil sie noch später kommen, Essen steht bereit zum Verzehr auf dem Tisch, ich habe keine Ahnung, ob die im Zug was kriegen, aber vermutlich nicht, ich meine: IST JA ARBEITSKAMPF!) alles super aus.
Der Hübsche und ich sind (so richtig antifa-mässig) auf dem Hinweg noch beim dm Klopapier und Zahnpasta und beim Fressnapf grosse Mengen Katzenfutter kaufen gegangen, in Lörrach haben wir dann so weit wie möglich von der Demostrecke weg geparkt, weil wir ja dachten, wir müssten vermutlich früher weg, um den Holländer abzuholen und die Demostrecke ging direkt an unserem Standardparkhaus vorbei, da wollten wir nicht festsitzen). Auf dem Hinweg haben wir für L. noch schnell zwei Mangas in einem Comicladen besorgt, die musste der Hübsche dann in seine Jacke stecken, weil sie in meine Tasche nicht reingepasst haben.
Auf dem Rathausplatz (der übrigens nicht "Rathausplatz" heisst, ich musste mit meiner Kollegin nochmal schnell klären, WO das jetzt ist, es gibt nämlich ein altes Rathaus und ein neues Bürgerbüro und naja, man hätte auch sagen können: auf dem Bahnhofsvorplatz") war dann schon super viel los.
Ich musste ein bisschen schräg grinsen, als ich sah, dass man sich mehr oder weniger direkt vor der Back-Werk-Filiale sammelte. Christian Limmer, der laut den Correctiv Recherchen mit zu dem unsäglichen Nazitreffen in Potsdam einlud, ist/war ja nicht nur mit "Hans im Glück" verbandelt, sondern auch eben mit "Backwerk").
Die Sonne strahlte runter, es war voll, bunt, friedlich, eine Mischung aller Altersklassen. Aufgerufen hatte eine grosse Gruppe quer über Kulturorganisationen, Parteien (auch die CDU und auch die Freien Wähler. Hm), Kirchen und die Stadt, gekommen waren gefühlt alle. Ich dachte erst noch: "Hm, bissl doof, das mitten am Samstag zu machen, die Leute gehen da doch immer einkaufen", aber: ich glaube, es war super. Weil: neben denen, die extra wegen der Demo gekommen waren, waren gefühlt auch ALLE da, die eh wegen dem Einkaufen oder weil Samstag mittag war, in der Stadt waren, und dann kann man ja auch noch schnell zur Demo gehen. 
Wir trafen Kollegen und Freunde und es waren so viele Leute (Die Veranstalter schätzten erst 2000, dann mehr als 4000, sie baten um spontan noch freiwillige Ordner, um alles korrekt machen zu können), dass die Spitze des Zugs durch die Stadt wieder am Ausgangspunkt ankam, bevor die letzten dort losgelaufen waren. 
Der Rest der Stadt (wir klinkten nach einem Grossteil der Strecke aus, weil: Holland) war nahezu ausgestorben (für einen Samstag mittag).







Daheim angekommen machten wir ein Kaffeepäuschen (ich war echt hungrig!), räumten die Einkäufe halbwegs weg und waren bereit, zum Bahnhof zu fahren. Dann: doch nicht, also alles ordentlich verräumen, dann Spaziergang, Sportründchen, Q. noch hallo sagen, dann hektisch werden, weil "Sie kommen doch schon um viertel nach sieben", in einem Affenzahn Taco-Fiesta vorbereiten (for future references: dauert 25min incl Tischdecken und Küche fix und fertig aufräumen und Zopfteig für den nächsten Tag machen, dann sind aber keine Nachos mit Guacamole dabei), dann ins Auto, während L. noch mit seinen Kollegen / Lehrerinnen abklärt, ob die Holländer jetzt gleich da sind oder noch in Stuttgart (es gab, wie man sagt "Contradicting messages"), wahr war nix davon, sie kommen um acht. Also: wahrscheinlich.
Also: wieder parken, wieder ins Haus, und naja, ich nehme an, es ist jetzt dann irgendwann absehbar.

Freitag, Januar 26, 2024

260124 Ach guck, Wochenende

 Gestern abend war ja noch Auslandslagerelternabend. Ich muss sagen: ich bin sehr froh, dass wir, glaube ich, in Sachen Pfadiaktivitäten schon ungefähr alles gesehen haben, was es so gibt und was passieren kann. Ich habe vollstes Vertrauen, dass die Truppe die Interrailreise mit Städtetrips gut hinbekommen wird, das Reisen in Dänemark, das Camp, die Kanutour, das wird alles grossartig (und wir haben NICHT gesagt, dass wir praktisch vor ihrer nicht vorhandenen Tür selber Urlaub machen werden. Nicht aus Sorge, sondern weil wir mal wieder nach Dänemark wollten und aus Planungsgründen halt dann fahren, wenn sie auch dort sind. Wenn also was sein sollte, sind wir da und können helfen. Aber sie werden uns eh nicht brauchen.) Bei einigen der Neu-Pioeltern habe ich da schon mehr Nervosität gespürt. 

Heute: übliches Morgenprogramm, nur L. schlafen lassen, weil da ist Semesterwechseltag und die Lehrer erstellen die Zeugnisse, deshalb hatte er frei. Das habe ich mir bis ungefähr 10 gemerkt, wo ich aus Gründen alle Betten abziehen wollte und in sein Zimmer lief und mit Schwung die Decke hochheben wollte, bis ich mit einem Riesenschreck merkte, dass da noch jemand durnter liegt. Aber: einen Teenie weckt so etwas nicht nachhaltig auf.

Die Gründe waren übrigens ganz einfach: auf meiner wunderbaren ToDoListe habe ich (fast) ALLES erledigt bis auf den Punt "Evolve Act 1 Summary & Outcome" und das muss nun am nächsten Di fertig sein, sonst zieht sich das noch ewig und ich werde es nie los. Es ist ein letzter Rest von einer laaaaaaaangen Reihe an Workshops, wo dann am Schluss noch wenige Aktionen übrig blieben, die an, ich kann nicht mal sagen, Freiwillige verteilt wurden, sondern an die Mitglieder eines Chapters, dass sich ursprünglich mal mit Implementierung von Lean befasst hat. Lean ist natürlich sooooooo 2012, Agile ist ja schon wieder out, aber das Chapter existiert irgendwie immer noch und ich bin da immer noch drin, obwohl ich mich auch nicht erinnere, mich jemals dafür gemeldet zu haben. Anyway, es gab 6 Aktionen, 6 Chaptermember, und ich habe mir die Aktion genommen, die ich am wenigsten schrecklich fand. Naja. Jetzt ist das also an sich erledigt, aber es wäre ja noch mehr für die Katz als eh schon wirklich schade, wenn der Outcome einfach direkt versanden würde und nicht erst in einem halben Jahr, also muss das auf einem Slidedeck knackig zusammengefasst werden, in einem Teammeeting vorgestellt werden und dabei ganz klar gemacht werden, dass das schon implementiert ist und nicht ein Vorschlag oder eine Einladung zur Diskussion. Diese Chance bestand für ein halbes Jahr, es gab genau NULL Freiwillige und dementsprechend wird da jetzt die Arbeit derjenigen, die sie halt trotzdem gemacht haben, nicht mehr zerpflückt. Punkt. Der Teil mit der Präsentation war also heute und ich sags mal so: ich habe alle Betten bezogen, die Matratze für Q. ist in L.s Zimmer (Q. wird die meiste Zeit des Hollandaustausches auf Theaterwoche ein und hat sich bereiterklärt, das holländische Kind in seinem Zimmer schlafen zu lassen. Die wenigen Überlapptage wird er bei L. im Zimmer schlafen.), die Kaffeemaschine ist entkalt und gespült und einsatzbereit, die Fettfilter der Dunstabzugshaube sind turnusgemässd gereinigt und wieder trocken, die alte Bettwäsche ist schon gewaschen und getrocknet und wieder im Schrank,, der Wocheneinkauf ist erledigt, all meine Dokumentation ist up to date, und ja, die Präsentation ist auch fertig. Meine Güte.

Q. hat leider Halsweh, ich hoffe sehr, das gibt sich schnell. Er hat ja viel vor: Pfadiaktivität, Geburtstagsparty, Theaterprobe, Theaterwoche. Ricola wirds richten.

Heute abend dann Ausnahmeessen: ich dachte, wir machen den allwöchentlichen Pizzaabend dann gern mit dem holländischen Kind, am Sonntag zB, deswegen gibt es heute keine Pizza. Ich weiss gar nicht, ob das als Wochenende gilt.

Auf der Blogcontent-Wunschliste wird (wie ich finde: relativ inquisitorisch, aber das liegt vllt nur an mir und meinen durch, lassen Sie mich nachschauen, 338, und das sind nur die, die ich als Spam gespeichert habe, die Mails und Twitterkommentare etc sind gar nicht eingerechnet, übergriffigen Arschlochkommentare hier vielleicht überempfindlichen Trollsensoren) gefragt: 
Sie haben kürzlich "Vitamintabletten für die Familie" erwähnt. Mich würde interessieren, welche Vitamine Sie und Ihre Familie nehmen und aus welchen Gründen? Ihren Beschreibungen nach scheinen Sie sich ausgewogen zu ernähren
Wie gut, dass die Beschreibung unserer Ernährungsgewohnheiten Ihren Massstäben genügen, da bin ich wirklich erleichtert. Stellen Sie sich mal vor, das wäre nicht so! Nicht auszudenken!
Also: wir nehmen Vitamin D, einen Mutlivitaminmix und Magnesium. Vitamin D, weil alle Menschen in Mittel- und Nordeuropa einen Vitamin D Mangel haben und der Vitamin D Bedarf im Winter nie und im Sommer, wenn man Hautkrebs und Hautalterung vermeiden will, auch nicht natürlich zu decken ist. Mutlivitamin: haben wir angefangen, als des Hübschen Arbeitgeber (zu dessen Kerngeschäft u.a. Vitaminproduktion gehört, wir sind also auch hier wie bei Sonnenschutz und Pharmacompliance beruflich geprägt) zu Coronahochzeiten ebendiese Mutlivitaminpräparate vergünstigt an Mitarbeiter und deren Familien abgab als Gesundheitsvorsorge. (Von meinem gab es irgendwann selbergemachte Covid-Tests mit den allerangenehmsten Tupfern der Welt!). Und Magnesium nehmen wir, weil wir alle viel Sport machen, ich gern mal Krämpfe ind en Waden / Füssen bekomme, der Hübsche im Rahmen seiner ... Herzstory (?) auch Magnesium ans Herz gelegt beakm (höhöhö). Und auch wenn das alles vllt nur anektdotisch ist, schadet es auch nicht und sorgt immerhin für regelmässige Verdauungstätigket.

Donnerstag, Januar 25, 2024

250124 Am Gras ziehen

 Sehr gut geschlafen, aufgewacht hellwach 3 min vor Weckerklingeln, perfekt!

Frühstück wie immer lecker (Hefezopf vom Sonntag mit Kaltmamsellschem Quittengelee), dann Radeln zur Arbeit. 

Morgens bin ich halt echt nicht die hellste und flexibelste Person, mein Gedankengang ging so: 

Abends: Regenradar überprüft, das sagte: trocken zwischen sieben und 8:30, also viel Luft um meinen Radlslot

Morgens: Regenradar überprüft: immer noch so.

Deshalb alles angezogen ausser Regenhose und losgeradelt. Schon nach 50m gedacht: für kein Regen ist das aber ganz schön nass.

Nach 200m gedacht: vllt wäre die Regenhose eine gute Idee, aber jetzt stehenbleiben und umziehen, das ist ja auch ungemütlich.

Nach 500m gedacht: jetzt ist es auch schon wurscht, die Softshellhose ist durch

Nach 2km: ach cool, jetzt ist es mir in die Stiefel gelaufen, aber ich Fuchs hab ja trockene Socken im Spind.

Und die letzten 10km dachte ich mir: wie schon, bald kann ich alles ausziehen und was trockenes an, das wird schön.

Im Lockerraum: ach, schau, das einzige was ich NICHT auf Vorrat dabei habe, ist Unterwäsche. Naja.


Arbeitsamer Morgen (die noise cancelling Funktion der Samsung buds ist super und dringend nötig, weil ich ja nicht weghören kann. So bin ich dann fast vom Stuhl gefallen, als mich drei Leute auf einmal antippten, weil ich sie vermeintlich ignoriert hatte), Sandwich als sehr frühes Mittagessen, ausserdem habe ich mir ein grosses Cookie in der Cafeteria geholt. Ich habe ja als Neujahrsvorsatz, keine Süssigkeiten zu essen, dazu zählen halt Gummibärchen und Schokolade, eigentlich auch Kekse und Plätzchen, aber da habe ich ein bisschen eine Ausnahme gemacht, weil halt noch Weihnachtsplätzchen über waren, die ausser mir keiner isst, und Kuchen ist auch nicht mit eingeschlossen. Ich bin also nicht ganz auf Süssentzug, aber habe massiv reduziert. Und, nicht besonders überraschend: das Cookie hat so gut wie selten geschmeckt!

Dann (deswegen war ich ja so früh allein wenig Mittagessen): nach langer Zeit mal wieder Mittagsyoga. Das tat sehr, sehr gut. Yoga ist tatsächlich die Sportart (jaja, Yoga ist keine Sportart, aber das ist mir wurscht, mich interessiert nur der sportliche Teil daran), die ich lieber in der Gruppe und unter Anleitung mache. Ich finde nämlich, dass ich die Posen eigentlich schon richtig mache, aber die Korrekturen durch die Lehrerin sind dann doch sehr hilfreich. Ich habe gemerkt: ich war lang nicht mehr und sollte das öfter machen. Praktischerweise wurde der Raum vergrössert und es ist nicht mehr ganz so sehr ein Hauen und Stechen um die Plätze.

Nachmittags ein Meeting nach dem nächsten (könnte sein, dass mir in einem Gespräch mit jemand von der englischen Tochtergesellschaft, die als Begründung einer Forderung aus einer EMA-Guideline zitierte, rausrutschte: "Ok, understood, however: you left the EU, so ... should not be one of your concerns, as long as EMA is fine with our approach?"), latente Kopfschmerzen wurden immer stärker, um Findus zu zitieren: "In jeder Tasche meines Rucksacks war keine Kopfwehtablette", also beendete ich den Tag vor dem letzten Meeting und radelte (diesmal wirklich trocken) nach Hause zu Dusche, Kopfwehtablette und Pfadiauslandslagerelternabend. 
Natürlich nicht, ohne ein Rad umzuparken und ein paar Politessen-Zettel zu verteilen (der Hübsche hat korrekt angemerkt: es heisst natürlich nicht "Politesse der Herzen", weil kaum wer hat ein Herz für Politessen, sondern "Politesse aus Leidenschaft")


Ach guck, vor dem "Veröffentlichen" nochmal auf den Titel geschaut: vielleicht kommt das Kopfweh auch daher, dass ich gefühlt seit zwei Wochen nichts anderes mache, als andere Leute dazu zu bringen, ihren Job in einer für mich akzeptablen Geschwindigkeit zu erledigen. Und das geht in vielen Fällen nur, indem ich ihnen genau sage, was sie wann tun müssen, zumindest fühlt es sich so an. Das ist überhaupt nicht befriedigend, nicht nachhaltig und sehr zäh. Und ich mache das nicht mal für mein Privatvergnügen, sondern um sicherzustellen, dass kein Patient auf der Welt, der es bräuchte, ohne "mein" Medikament da sitzt.  

Mittwoch, Januar 24, 2024

240124 Holland in Not oder so

 Aufgewacht wie immer so gegen halb sechs, noch gemütlich weitergeachelt bis Weckerläuten. Man merkt, dass es draussen frühlingshaft warm wird: auf der Terrassenkamera war reges Kommen und Gehen unserer Katzen, aber auch fremder zu sehen. Sansa hat richtig Frühlingsgefühle und bleibt wieder länger draussen, nichr nur die unvermeidbaren 5min Pinkelpausen wie in den letzten Monaten.

Sportründchen in der Früh, dringend nötig, der Rest vom Tag war sehr ... stationär. Ich sass wie festgeleimt vor dem COmputer, am Vormittag Zeug erledigen, am Nachmittag ein dringendes Meeting nach dem nächsten bis um sechs. Meine Güte.....

Mittagessen mit allen, Q. hatte heute offensichtlich keine Theaterprobe, das war mal wieder schön!

Auch schön: L. hat gestern sein Notenblatt für den Übertritt auf die weiterführende Schule bekommen und hui, er hatte ja immer mitgerechnet, aber offensichtlich entweder ein paar Tests vergessen einzutragen oder sehr gute Mitmachnoten (wie das hier so schön heisst) nicht anzizipiert. Auf jeden Fall hat er, wie man anscheinend "bei de junge Leid" sagt: "rasiert". Damit steht erstens der Anmeldung morgen nichts im Wege, zweitens der Zulassung für das IB-Programm, die eine Komponente seiner Erstwahl ist und das ist halt schon sehr, sehr grossartig.

Die ganze Notenstory ist eh ein bisschen lustig, weil sooooooooo schweizerisch. Normal wäre: man geht im Wohnkanton zur Schule, erst zur Primarschule, dann ab der 7. Sekundarschule, dann ab der 10. Lehre oder weiterführende Schule. Wir wohnen einerseits im Aargau, andererseits 400m von der  Kantonsgrenze zu Basel Land und ca 90min einfach mit dem ÖV von der nächsten Aargauer weiterführenden Schule weg. Deshalb dürfen Kinder unserem "Tal" (das klingt so nach Gebirge) nach der Sekundarschule nach Basel-Land oder Basel Stadt auf die weiterführenden Schulen gehen. (L.s Jahrgang ist der letzte, dann wird drei Dörfer weiter eine Kantonsschule im Aargau eröffnet und die Kinder aus dem Tal müssen dorthin. Ich bin sehr froh, dass L. da noch nicht drunterfällt. Bei aller Liebe zum Landleben: es ist schon schön, irgendwann auch mal ein bisschen Stadtluft zu schnuppern und da ist Basel ein guter Anfang. Und hat halt auch viel mehr Auswahlmöglichkeiten, als EINE Kantonsschule bieten können wird).

Nun gut. Jetzt gibt es in den verschiedenen Kantonen natürlich verschiedene Lehrpläne, verschiedene Promotionsordnungen etc., zB haben die Kinder in Basel Französisch als erste Fremdsprache und dann Englisch, während es bei uns im Aargau andersrum ist. In Basel haben sie auch mehr Lektionen Matheunterricht. Um den Kindern den Übergang zu erleichtern, werden an der Sekundarschule hier im Tal dann freiwillige Wahlfächer für die Kinder, die nach Basel gehen wollen, angeboten, eben Französisch Plus, Mathe Plus, etc..

In Basel braucht man ausserdem für die Zulassung ans Gymnasium einen Schnitt von 4.0 (dran denken: die Notenskala in der Schweiz ist andersrum als in D und auch dann ist es keine 1:1 Übersetzung), im Aargau braucht man eine 4.7. Die Aargauer Kinder, die in Basel ans Gymnasium gehen, unterliegen aber für diesen Übertritt den Aargauer Vorraussetzungen, d.h. brauchen einen deutlich besseren Schnitt als ihre zukünftigen Klassenkameraden aus Basel. (Hat auch den Effekt, dass die Tal-Kinder sich am Gymnasium meist im Schnitt leichter tun als ihre Basler KollegInnen, weil halt vorher schon strenger gesiebt wurde).

Nun ja, ist halt so.

Auf jeden Fall ist L. ab Sommer dann auch dabei!

Sonstige News: wir haben ja am Wochenende von L.s Austauschkond gehört, dass er vermutlich nicht kommt. Von offizieller Seite gab es bisher keinerlei Info bis heute: es kommt jetzt ein anderes Kind. Keine Ahnung, ob das ein Nachrücker war oder jemand kurz entschlossenes oder jemand einfach verpflichtet wurde, ich bin auf jeden Fall froh, dass L. nicht awkward ohne "eigenen" Holländer beim Programm mitmachen muss und auch sein Partnerkind für Sommer dann schon kennt.

Spannend wird ja so oder so, wie und wann sie hier ankommen. Heutzutage finden natürlich alle Schulanlässe (in CH eh) mit der Bahn statt und das ist zwischen Holland und der Schweiz natürlich die Deutsche Bahn und die streikt bis Sonntag, lol. Die Rheintalstrecke wird wohl für einen Minimalbetrieb von der SBB betrieben werden, aber das hilft ja nur den Pendlern nach Basel, Den Haag ist noch ein Stückchen hinter Freiburg.... Wir werden sehen.


Dienstag, Januar 23, 2024

230124 Gnartsch

 Huete morgen schlagartig hellwach gewesen um halb sechs von einem "Miau" mit vollem Maul von Sansa: sie hatte es geschafft, eine (sehr) lebendige Maus zwei Stockwerke nach oben zu schleppen und erst im Bad kurz abzusetzen. Der Hübsche war zum Support recht schwer wachzukriegen, er war offnsichtlich in einem Traum gefangen, in dem er dachte, ich würde mir Sorgen machen, dass Sansa auf dem Galeriegeländer rumturnt. Dann aber: wir haben Sansa ausgesperrt und dann mit recht viel Mühe eine sehr wache Maus eingesammelt und in die Freiheit entlassen. Dann war natürlich nichts mehr mit Einschlafen. Naja.

Lustiger Follow-up: der Hübsche schickte mir später am Tag einen Link zu einer Endoskopkamera, für "wenn uns mal wieder eine Maus auskommt, besonders in der Küche" und ich hatte tatsächlich erst Mühe, zu beurteilen, ob er das ernst meint. Aber: die Kamera hat sowohl einen Greifer vorne als auch eien Spiegel für ums Eck schauen, ich sehe da nicht nur den Maus-Case, sondern auch den Fall "L. ist einer seiner BluetoothKopfhörernupsis in die EIngeweide der Rückbank des Mietautos gefallen" (ich habe ohne Witz an der vereisten Tankstelle in Stykkisholmur ein Video gegoogelt "Wie man die Rücksitze eines Toyota Eclipse ausbaut") oder halt den Standard wie Blinddarm-OP, Bauchspiegelung, Legostein verschluckt, Erbse in die Nase gesteckt. Das wird tollstens!

Draussen strömender Regen, der anders als gestern abend vom Regenradar angekündigt, auch gegen sieben nicht aufhörte. Ich hielt mein Teammeeting mit Singapur also in Radklamotten vom Küchentisch aus, mit wenig bewegen sah man nicht, dass es letztendlich Skiunterwäsche war, die ich anhatte.

Dann: Radeln zur Arbeit, es war frühlingshaft warm. Bisschen später als sonst und schon wieder alle sechs Ebike-Ladestationen belegt. Eine von einem Ebike, das nicht auflädt, eine von einem normalen Rad, das logischerweise auch nicht lud. Übrigens dasselbe, das ich letzte Woche schon von demselben Parkplatz (klar angeschrieben) auf die andere Seite des Radständers (2m weiter) gehoben habe. Heute war es mit einem massiven Schloss direkt am Ständer angeschlossen, ich nahm das als Reaktion und bewusste Arschlochaktion. Ich habe drei Sachen gemacht: 

1 Foto

Zettel auf Vorrat geschrieben und gedruckt und beim Heimfahren an beiden Rädern angebracht

das Problem den Mobility Services gemeldet. Die kamen direkt zurück mit "Das ist uns wohlbekannt und leider helfen Awarenesskampagnen und Plakate gar nichts. Wir kontrollieren stichprobenartig und sind  genauso sauer."

Nun gut, ich werde das weiter beobachten und dokumentieren, ich habe jetzt vorgedruckte Zettel in meinem Rucksack, Ebikes bis 45km/h haben Nummernschilder, da kann man in CH natürlich leicht die Halter ermitteln und anschreiben mit cc an Mobilityservices. Ich werde nach wie vor non-Ebikes wegheben und überlege, ob ich angeschlossene mit einem weiteren Schloss anschliessen soll und den Schlüssel bei den Mobilityservices abgeben für eine kleine Belehrung beim Abholen. Ich glaube, ich habe damit meine ganz persönliche Quest für 2024. Politesse der Herzen.

Sonst: ja, mei, gut, Arbeitstag mittlerer Qualität. Ich habe viel über Motivation und Ownership und Accountability nachgedacht und warum ich das fühle und so viele andere nicht.

Mittagessen mit meinem alten Chef von der letzten Rolle und ein Gespräch über dasselbe Thema.

Dann: Meeting, Meeting, Meeting bis 19:00, immerhin ist eines zwischendrin ausgefallen und ich konnte (nach Bezetteln der Falschparker) schnell heimradeln. Es wurde mir unangenehm warm in den Handschuhen und der Softshellhose. War es das am Ende schon mit Winter?

Skurrile Entwicklung im Hollandaustausch: wir wissen immer noch nicht, ob jemand und wenn ja, wer am Samstag für eine Woche bei uns einzieht. Ich bin tatsächlich ein wenig sprachlos von der, nennen wir es Wurschtigkeit der Partnerfamilie. Aber gut, vielleicht kommt eh überhaupt niemand, weil: sie kommen ja mit der Deutschen Bahn. Respektive: sie kämen ja, wenn kein Lokführerstreik wäre. Angeblich hat die DB der Schule zugesichert, dass es sicher klappt, aber ich wage das doch sehr zu bezweifeln. Anyway.. Wir werden sehen.

Schnelles Abendessen mit Q., alle anderen sind schon weg zu SPort, Hock etc, Q. verschwindet auch direkt vom Tisch und ich bin allein mit einem leichten Klingeln in den Ohren....

Puh.

Montag, Januar 22, 2024

220124 Montag halt

Montag. Und was für einer. Ich muss sagen, ich hatte heute gar nicht viel Lust, die Arbeitswoche zu beginnen. Aber: hilft ja nix.

Jonny liess sich heute morgen ungewöhnlich viel Zeit mit Heimkommen (er hatte um viertel vor sechs vor dem Küchenfenster rumgelungert, als dann niemand da war, machte er sich wohl auf den Weg zum Tagesgeschäft und kam sehr hungrig dann zu einem verspäteten Frühstück um halb acht nach Hause), aber: alles gut.

Sportründchen zu "Wilder", Orangenschneiden, Teekochen, Kaffekochen, letzte Plätzchen arrangieren, dann aber wirklich: Arbeit.

Die TodoListe wurde sehr voll und ich bin echt erstaunt: für "kein Bock" bin ich supergut durchgekommen und es stehen nur noch drei weitergeschubste Themen drauf, die aber alle nicht dringend sind und jetzt aber wirklich bald dran sind (ungeliebte, aber eben: ich habe gelernt, dass das, was sich bei mir nach Prokrastinieren anfühlt, nämlich alles andere stattdessen erstmal zu erledigen, gar nicht schlecht ist. Der Hinterkopf rattert zum Rest und irgendwann schreib ich das dann runter. Bald.).

Mittagessen war: spektakulär. Ich hatte ja zum Geburtstag "Einfach Tanja" bekommen, das "einfache Kochbuch für daheim der Basler Sterneköchin Tanja Grandits". Ich möchte da ein bisschen ... naja, widersprechen, weil Sachen mit selbergemachtem Fond from scratch sind nicht einfach für mal schnell zum Mittagessen. Aber: ich hatte ja Weihnachten sowohl den Asia- als auch den "normalen" Gemüsefond in grossen Mengen gemacht, der asiatische ist schon weg (leider, der ist sooooo gut!), vom anderen habe ich noch ungefähr 6L eingefroren. Ausserdem hatte ich alles da für "Süsskartoffel-Bisque mit Avocado-Salsa" und das gab es heute mittag. Ich hatte ja erst gedacht: "Ach komm, das "durchs Sieb streichen" nach dem Pürieren sparst du dir, das saut nur mehr Geschirr an und püriert ist püriert, was soll da noch drin sein?", aber dann dachte ich: "Jetzt habe ich schon den selbergekochten Fond verwendet, jetzt probiere ich das zumindest mal und wenn es nix bringt, mach ich das nie wieder".

Tja. 

Das Passieren hat die Suppe auf ein ganz neues Level gehoben und es ist nur ungefähr 1EL unpassierbares Zeug übrig geblieben (das ist ja so ein Punkt, mit dem ich schon beim Fondkochen hadere: da kommt gefühlt so viel Zeug weg, was ja eigentlich Essen ist).

Meine Güte, das war so, so, so, so gut!


Nachmittag dann emsig weiter mit immerhin ein paar Meetings, damit ich nicht ganz zum Eremiten werde. Draussen sollte es eigentlich warm werden und regnen. Bisher sind wir bei "Es ist knapp über null und schüttet", also ein bisschen suboptimal.

Flashback, als ich in unserem Meeting Manager eine alte Recordnummer gesucht habe: die erste Erwähnung von Corona im Januar 2020 dort. "Increasing demand, as Product xxxx is prescribed against new Corona virus in China" (btw: wirkungslos, aber das hat sie nicht davon abgehalten). Hach. Interessant auch, zu lesen, was Ueli Maurer, Altbundesrat und zur Coronazeit für das Finanzdepartement zuständig und damit all die Coronahilfen etc, heute von sich gibt. Meine Güte. Was für ein Sack.

Jetzt: Abendessen mit allen, ich freu mich schon.

Dann: "Slow Horses" mit Q (L. ist ausgestiegen nach der ersten Staffel)

Bisschen Unsicherheit übrigens, was nächste Woche angeht, weil L.s Austauschkind ihm am Sonntag mitgeteilt hat, dass es vermutlich nicht kommen wird. Bruh, 6 Tage vorher? Wegen irgendeinem Abgabetermin in der Schule? Not cool, not cool. In L.s Schule ist diese Info bisher nicht angekommen, wir harren der Dinge, was das Austauschkommittee daraus machen wird.

In der Blogcontent-Wunschliste kam eine Frage, die ganz gut dazu passt: "Mich würde interessieren ob es nie eine Option war für Q. und/oder L. ein Schuljahr im Ausland zu verbringen"
Das ist eine gute Frage! Beide hätten von unserer Seite jederzeit die Unterstützung, ein Jahr oder ein halbes Jahr im Ausland zu verbringen. Für Q. war das ein bisschen doof zeitlich, weil von der Schulzeit sich dafür das erste Jahr Gymnasium anbietet und das war für ihn zu Coronahochzeiten, da war alles schwierig.
Wir haben das beiden auch immer offen kommuniziert, sie wissen das, aber: sie hatten/haben da kein Interesse dran, warum auch immer.
Für mich ist das auch ok, sprachlich sind sie in Englisch extrem gut. Für Französisch wäre es sicher gut für sie, aber dann wiederum sind die nicht ganz so guten Sprachkenntnisse natürlich auch ein Hemmschuh, um sich wirklich für längere Zeit dorthin zu planen. Ich gehe davon aus, das beide während des Studiums oder welcher Ausbildung auch immer, eine Zeitlang ins Ausland gehen werden und das ist ehrlich gesagt noch cooler als während der Schule. Man ist selbstständiger, freier, flexibler, und nicht ein Jahr lang an eine Familie gebunden, die im besten Fall zwar super, im doofsten Fall aber richtig doof ist. Und man kann einen solchen Aufenthalt mehr oder weniger nahtlos und ohne Zeitverlust in ein Studium einbauen, während das bei Auslandsschuljahren eher schwierig ist.

Sonntag, Januar 21, 2024

210124 Meilenstein

Ausgeschlafen, das war schön, bis tatsächlich 8! Nach Kaffee und Internet im Bett Sportründchen, heute mit (jajajajaja, late to the party, ich weiss): "Wilder". Das ist eine Schweizer Krimiserie, ich glaube, vom SRF produziert, auf jeden Fall dort ursprünglich ausgestrahlt. Ich habe ja richtig Fernsehen schon lang verlernt, deshalb: wie cool, dass es die jetzt auf Netflix gibt. Auf Sky übrigens "Tschugger", die kann ich dann danach anschauen. Ich nehme an, das ist eine Auswirkung des neuen Gesetzes, das so und so viel Prozent des Streamingangebots aus der Schweiz kommen muss? Erstmals die Sprachwahl zwischen "Schweizerdeutsch (original)" und "Deutsch" gehabt (eh klar, ich schau alles im Original). Sehr angenehm fiel mir auf: anders als in deutschen Produktionen, die ich bisher gesehen habe, die in einem ähnlichen Setting (eben in den bayerischen Bergen) spielen, sind alles Schweizer  und nicht die tragenden Rollen natürlich irgendwelche Norddeutsche, die zufällig auch da sind, und die "Eingeborenen" sind entweder tumbe Dorftrottel oder geldgierige Drecksäcke.

In der Wunschliste wollte Kaltmamsell aus Inspirationsgründen mehr über mein Sportründchen wissen und ich fürchte, das ist sehr, sehr, sehr gar nicht inspirierend. Ich mache aktuell jeden Tag genau das Gleiche, einfach, weil ich keine mentale Kapazität dafür aufwenden möchte, mir etwas neues oder besseres oder angepassteres rauszusuchen. Ich habe aktuell ein Set, das für mich passt, letztes Jahr durch die Kettlebell erweitert (da bin ich noch am Aufbauen, es ist ein 25kg Ding, da bin ich zB einarmig noch nicht besonders weit und ich habe Hemmungen, bis zur Grenze zu gehen, weil das heissen würde, das mir das Ding auf den Boden donnert.). 

Was ich mache: 

  • Bauchroller mit einem Rad ohne Rückholautomatik, einfach nur Rad mit zwei Griffen dran. 75 -100 Wiederholungen, fertig.
  • Dann auf der Seite liegend das obere Bein heben (3 - 4 Sets, je 20mal langsam, je 40x kleine), beide Seiten
  • Dann das gleiche mit beiden Beinen,
  • Dann Seitstütz und Hüfte vom Boden bis so hoch wie geht, Sets genau wie oben.
  • Dann: Liegestützen (auf den Zehen), soviele wie gehen, mindestens 25.
  • Dann: Kettlebell: 30x mindestens Schulterzucken, dann in die Knie und mit beiden Händen und gradem Rücken bis zur Brust ziehen (soviel wie geht, mindestens 20), dann einhändig halten und in der Gegenseite die Rumpfmuskeln anspannen und zu guter Letzt wie das beidhändige, nur mit einem Arm.

Von der Position her: ich habe keinen Spiegel, wo ich die Haltung selber kontrolliere, ich denke, ich weiss aus meinen Fitnessstudiozeiten, worauf es ankommt und wie sich richtig vs falsch anfühlt. (bei den Yogastunden bei der Arbeit merke ich, dass das durchaus täuschen kann). Ausserdem läuft der Hübsche immer mal wieder durch und obwohl er mich jetzt nicht seit gestern erst kennt, gibt er mir immer noch ungefragt Tipps und Hinweise, also: mein personal trainer sozusagen...

Warum ich das so mache: ich will vor allem was für meine Rumpfmuskeln (und den Kayakmuskel :-)) tun, weil ich so viel rumsitze und Beine / Arme ja über Crosstrainer und Radeln ganz gut abdecke. 

Anleitungen: nutze ich nicht, ich will ja lieber meine Serien in Ruhe gucken :-), ich habe das eine Zeitlang probiert (also: der Hübsche hat da Sachen rausgesucht, als wir zu Lockdownzeiten das sehr exzessiv betrieben haben), aber wie gesagt: ich habe keine Lust und Nerven, Zeit auf die Suche zu verwenden. Und wenn ich immer das gleiche mache, brauche ich auch das Video nicht, da kann ich meine Zeit besser nutzen.

Anyway: das ist mein Angang, passt für mich, aber ich nehme an, nicht für viele andere sonst :-)


Dann: 

 L.s Anmeldung für das Wunschgymnasium ausgefüllt (das geht alles online, wie auch schon bei Q., sie finalisieren es dann in der Schule und schicken es ab. Am Donnerstag, den 25. Januar. Mich irritiert das etwas, weil: das einzige, das noch fehlt, ohne das aber auch nicht abgeschickt werden kann, ist das Halbjahreszeugnis. Das gibt es am 29. und erstellt wird es am 26. Januar. Nach meiner Rechnung kann man dann am Donnerstag, den 25. nix abschicken? Aber gut, nicht mein Problem, das Anmeldefenster ist offen bis zum 2. Februar, das Kind wird schon angemeldet werden). Puh, ich hoffe sehr, dass alles klappt und er seine Erstwahl bekommt.

Währenddessen ist der Hübsche mit Q. autofahren üben gegangen, mit Absicht am Sonntag, weil dann auf dem Lidl-Parkplatz direkt beim Mobility-Auto gar keiner ist und schon gar keiner, der einem L-Fahrer, der ganz offensichtlich noch sehr unsicher ist, mit Lichthupe auffährt und ihm reinschneidet wie am letzten Samstag. Sie waren ausserdem tanken und sind insgesamt 8km gefahren, das ist doppelt so viel wie letztes Mal, ausserdem wurde mit Gas gefahren UND sogar einmal schon 50km/h. Beide sind sehr happy und erschöpft. (in der Wunschliste wurde gefragt, wie das so läuft mit dem Autofahren lernen hier in der Schwiez. Ich kann dazu noch nicht ganz so viel sagen, wir lernen das on the go mit Q. und der fragt seine zwei Freunde, der das recht frisch gemacht hat. Bisher ist der Plan: basics wie Auto bedienen, lenken, fahren, einparken, Sicherheit gewinnen, ÜBEN mit den Eltern, alles "more fancy" wie "weiss auch nicht, rückwärts parallel einparken am Berg zB" sagt Q, macht man dann mit einem Fahrlehrer. Und: spezifische Prüfungsvorbereitung. Auch zur Prüfung selber geht man mit dem Fahrlehrer. Angeblich wird man eine Prüfung nicht bestehen, wenn man gar keine Fahrstunden hatte. Wir werden sehen)

Ich bin heute mit einem grossen Bedürfnis nach Zimtschnecken aufgewacht, ausserdem ist heute ein guter Tag dafür, weil immer noch kalt. Während des Frühstücks liess ich also den Teig gehen und die Buttergewürzzuckermischung aufwärmen. Heute habe ich dafür "Just Spices Oatmeal Spice" verwendet aus meinem Adventskalender. Ich sehe hier im Haushalt keine Situation, in der irgendjemand Oatmeal / Porridge isst, weil wir alle die unüberwindbare Abneigung gegen die Rotz-mit-Popeln-Konsistenz von Porridge teilen, die auch durch ein nettes Gewürz nicht übertrumpft wird. Aber: Mandeln, Ingwer, Kokosflocken, Zimt und Kakao gehen ja auch woanders, zB in Zimtschnecken. Ich wollte dann noch mehr Zimt dazugeben, habe mich vergriffen und das Lebkuchengewürz erwischt. Schmeckt auch gut und ich feiere mich, dass ich Gewürze für eher süss und eher herzhaft in zwei Schubladen getrennt habe. Ich könnte mir vorstellen, dass die Schnecken mit Garam Masala oder Cajun Rub nicht ganz so gut geworden wären. So: sichere Bank, nochmal alles an Weihnachtsfeeling vorgeholt, was ging. (Ich mache den Teig und die Füllung nach diesen Mengen, wickeln mache ich aber anders, seitdem ich irgendwo ein kleines Video dazu gesehen habe. Ich mache wie im Rezept einen "Umschlag", aber eher breit als hoch. Den teile ich in ca 4.5cm lange kurze Streifen, die ich jeweils zweimal einschneide bis kurz vor dem oberen Ende. Die drei Stränge flechte ich dann und rolle den Zopf von der ungeteilten Seite her auf. Das ergibt dann so fancy Knoten.)


Draussen ist es erstaunlich sonnig und fast frühlingshaft. Jonny kriegt direkt Frühlingsgefühle, hat auf dem Werksareal seine Pestcontrol-Officer-Tätigkeit wieder aufgenommen und sich direkt im Sand und KIes gewälzt, je nachdem war es da noch sehr kalt und klamm, aber nach ein paar Minuten in der Sonne war er richtig aufgeheizt. Sansa hat endlich auch mal das Wetter, das ihren Vorlieben entspricht, nicht verschlafen und geniesst die Sonnenstrahlen in "ihrem" Kreisel.

Lustiger Moment: der Hübsche hat ein Bild von Google Fotos reingespült bekommen und dachte, es wäre bei dem Ikeabesuch gewesen, in dem ich Zucchini für immer für L. ruiniert habe (und der einer meiner schlimmsten Tage als Eltern war), aber nein, es war der Tag, an dem L. erstmals Pommes und Fleischbällchen ass. Im Blog lässt sich sowas ja leicht überprüfen und meine Güte, ich hatte das Video ganz vergessen! Und dann haben die Kinder und ich ein bisschen vor und zurück gelesen und MEINE GÜTE, war das alles anstrengend..... (die Kinder haben sich kaputtgelacht, mein Grinsen war ein bisschen gezwungen). Lustig der Satz "weil ich mir beim Selbstportraitschiessen im Ikea komisch vorgekommen wäre". Und ja, kurz nachgerechnet: das war in meiner Prä-Smartphonezeit, ich habe die Fotos / Videos mit meiner kleinen Digitalkamera gemacht. Und das Wort "Selfie" hat noch nicht existiert. Und Selfies waren noch etwas weirdes (wir haben das ja schon immer im Urlaub gemacht und es war zB 2003 in den Flitterwochen recht schwierig, höflich all die Hilfe der Menschen abzulehnen, die uns beim Fotomachen helfen wollten).

So. Jetzt schaue ich, ob ich noch eine Zimtschnecke abbekomme, die sind ab dem Moment "Oh, schon fertig?!" erstaunlich schnell verschwunden...

Sonst so:

Ich lese gerade "Simone": In diesem Buch geht Anja Reich den Hintergründen ihrer Schulfreundin Simone nach. Dabei recherchiert sie deren Familiengeschichte (für mich besonders interessant: die tschechische Mutter aus einem Dorf, das von Sudetendeutschen bewohnt wurde) in der DDR und nach dem Mauerfall. Das ist natürlich einerseits harter Tobak, aber in einer Mischung aus behutsam und ungeschönt, die mich auf jeden Fall fesselt. (Musste sofort an Kaltmamsells Gedanken über "Ist das jetzt ein Roman oder eine Autobiographie?" denken, aber ich glaube, in diesem Fall ist es sehr klar. Wobei ich mich frage, wie/ob Anja Reich die Zustimmung der Befragten / Familienangehörigen dazu bekommen hat...)


Meine gesamte Timeline hat dieses Wochenende gegen Rechts demonstriert und sehr beeindruckende Bilder und Eindrücke von Demos geteilt. Ich finde das herzerwärmend und beruhigend (und wenn es Demos näher als Freiburg gegeben hätte, wäre ich auch gegangen.)


Samstag, Januar 20, 2024

200124 Happy Place

Es ist soweit: wir haben die dieswintrige Skisaison eingeläutet UND den schalen Nachgeschmack vom letzten Mal Skiferien (wegen des Hübschen Herzproblemen, keinem Schnee, meinem mangelnden Vertrauen in mein zusammengewachsenes Bein) bereinigt.
Wir waren in Sörenberg, das ist relativ nah, relativ niedrig, recht gemütlich, relativ schneeunsicher, aber aktuell bei unter -10Grad und jeder Menge Schnee eine gute Aufwärmübung.
Die ersten Liftfahrten und Abfahrten, bis wir die schon in der Sonne liegenden Hänge erreichten, waren EISIG (ich habe in der Mittagspause einen Haufen Thermopads bestellt, für die mindestens meine Handschuhe eine extra Tasche haben.)
Es war einfach traumhaft. Der Hübsche hat sein Grundvertrauen wieder, mein exkaputtes Bein tut zwar deutlich mehr weh als das andere (das tut gar nicht weh), aber ich habe keine Trust Issues mehr, dass es  ... wenn ich ehrlich bin, einfach abbricht / mein Gewicht nicht hält. Das tut es und wir haben, weil es so kalt war, dass man nirgends Pause machen und snacken oder so wollte (und es ein kleines Skigebiet mit nur einer Gondel und wenigen Sesseln und VIELEN Schleppern ist), sehr viele Pistenkilometer und noch viel mehr frische Luft und Sonne getankt. Das war richtig, richtig toll! Ich freue mich richtig auf unsere Skiwoche in eine NOCH tolleren Skigebiet. Die Bedingungen werden aber schwer zu schlagen sein. 

Nächste Woche wieder 14 Grad hier, es nervt mich jetzt schon.

Daheim dann ausräumen, schnell Vegichicken süss sauer mit Udonnudeln zusammenwerfen, während einer Folge "Slow Horses" die Sauna vorheizen und dann den Skitag perfekt beenden. (Und morgen: AUSSCHLAFEN und keine Verpflichtungen)

Parenting Moment gestern:
als ich gerade noch am Abendessen vorbereiten war, kam Q. von oben runter mit blutiger Hand und einem durchweichten Pflaster am Daumen. Er meinte: "Ich hab mich in den Daumen geschnitten, es blutet ziemlich, aber ich denke, es passt so." (Er zieht eine Menge Stolz aus der Schärfe seiner recht umfangreichen Pfadimessersammlung. Er ist ein unendlicher Fummler und Frickler. Das zusammen... naja. )
Mir kam die Taktik (zukleben und nicht mehr hinschauen) sehr bekannt vor, es ist nämlich genau meine Strategie, wenn ich mich selber verletze, weil mir ja sehr schnell schwummrig wird, wenn ich mein Blut sehe.
Also holte ich Desinfektionsmittel, Gaze, Steristrips (wir haben alles beim letzten Besuch wegen genau sowas in der Notaufnahme "für wenn mal was ist" mitbekommen) aus dem Schrank, der Hübsche und ich fingen also an, den Daumen wieder auszupacken, zu spülen, zu kleben und dann fiel mir siedendheiss das mit dem schwummrigwerden ein (letzter Vorfall: in Island nach dem Hotpot, davor nach dem Fädenziehen der Knöchelopschraubenentfernung) und ich holte ausserdem einen Stuhl. Drei Minuten später war Q. milchweiss, die Augen nach hinten gerollt, halb zu und ganz schlaff. Immerhin auf dem Stuhl. Wir riefen ihn, legten ihn (erstaunlich schwierig) auf den Küchenboden, Stufenlagerung, kalten Lappen auf die Stirn, kleine Klapse, und da war er wieder. (Es ist schon ein bisschen scary und ich werde mal mit dem Arzt sprechen, ob man sowas einmal abklären lassen soll, bevor man es in "wie die Mutter"-Schublade steckt). Anyway: wir haben den Daumen gut verklebt (er hat sich ein Stück Daumenkappe schräg lappig angeschnitten, immerhin ein sehr cleaner cut, weil scharfes Messer), ihn auf dem Sofa in Stufenlagerung geparkt, mit Brot und Cola, bis das Essen fertig war. Phew.

Freitag, Januar 19, 2024

190124 Kein Schnee, Skipass, Klischee und Radeln

 Gestern abend der letzte Infoabend für eine potentielle Schule für L. ab nächstem Jahr war recht ernüchternd. Diese Schule war ja ganz am Anfang der Entscheidungsfindung seine Wunschschule gewesen (ach, wenn das alles gebongt ist, schreibe ich vllt mal was zu den Gedankengängen und konkreten Plänen). Der Hübsche und ich hatten aus Gründen der Flexibilität / zu frühen Festlegung auf ein sehr spezifisches späteres Berufsbild da ein bisschen Bedenken und haben Lobbyarbeit für das Gymnasium geleistet. Dann spielte uns L.s Begeisterung für ein bestimmtes Gymnasium / Schwerpunktfach in die Karten, der Notenschnitt ist auch da, wo er dafür sein muss (mit einer Sicherheitsmarge), und eigentlich hatte L. gar keine grosse Lust mehr, die Schule gestern anzuschauen. Aber: geplant ist geplant und wenn irgendwas in den nächsten anderthalb Jahren nicht so läuft wie geplant, wäre es doch gut, Plan B mal gesehen zu haben.

Umso mehr, als das nun kein Plan B mehr ist. Es ist .... ganz anders als erwartet und vielleicht genauso wie befürchtet. Mich persönlich hatten sie ja schon auf dem Barrikaden, als sie die Berufsmöglichkeiten für den Zweig "Gesundheit und Naturwissenschaften" vorstellten (nicht das, was L. möchte) und die Konrektorin sagte "Das sind natürlich alle Berufe, die mit Pflege und Medizin zu tun haben. Aber es kommen jetzt ja immer mehr auch Jungs zu uns, die sich ja eher für Naturwissenschaften interessieren, und auch für die gibt es da was." Wie sehr kann man Geschlechterrollenklischees zementieren? Da hilft es auch nix, wenn man ganz am Schluss noch sagt "Unsere Schule ist sehr bunt, wir haben Schüler aus den verschiedensten Herkunftsorten, es gibt alle möglichen ....... Haarfarben und Geschlechter, Sprachen, also: alles." Hauptknockoutkriterim war: die von L. eigentlich favorisierte Fachrichtung gibt es nur in Kombination mit zwei anderen Bereichen, die er überhaupt nicht möchte. Naja. Auch gut, umso besser, dass er seine Wunschschule und dort noch dazu einen Plan B gefunden hat. (Meine Güte, das war eine ganz schlechte Präsentation der Schule und die machen das ja jedes Jahr mehrfach. Sollte man meinen, man hätte da mittlerweile zB rausgefunden, dass man die Schüler, die erzählen sollen, wie toll die Schule ist, vllt auch dahingehend auswählt. "Ich habe Pädagogik genommen, weil ... naja, nach dem ersten Jahr wusste ich echt nicht, was tun, und dann halt das." "Und wie war Ihr Praxiseinsatz?" "Ich hatte mich echt drauf gefreut, aber es war richtig, richtig scheisse.") Naja. Haben wir das auch mal erlebt.

Ein bisschen enttäuscht war ich übrigens von dem Umfang der angekündigten massiven Schneefälle. Gestern abend zuckerte es leicht, heute morgen war einfach genau gar nichts mehr da. 

Also: bei uns. In allem, was ein bisschen Berg hat, natürlich schon. Dort wird es morgen auch richtig kalt und deshalb gehen wir morgen bei Traumsonnenschein Skifahren! Ich Fuchs werde gleich die Skipässe direkt auf unsere Keycards buchen, dann sparen wir uns die halbe Stunde anstehen an der Kasse, in der ich dann immer so sauer werde, dass der Rest der Familie so lang gebraucht hat, um endlich aus dem Haus zu kommen und jetzt stehen wir da, während man schon FAHREN könnte, es wird bestimmt super.

Ausserdem kam das Programm für die Austauschwoche mit Holland übernächste Woche. Ich bin ein bisschen aufgeregt, wie das so wird mit einem fremden Teenager im Haus, aber naja, sie haben ein volles Programm mit dem Team, es gibt ... zweieinhalb freie Tage, die wir "füllen müssen" und ein paar Abende nach Programm, ich könnte mir vorstellen, dass der Zusatzteenie da nicht total unglücklich sein wird, wenn es KEIN Programm gibt (ausser halt irgendwas mit hoffentlich noch Schnee am Wochenende), sondern man auch mal chillen oder zocken kann. (Das Programm wird neben lokalen Stadtführungen und Highlights wie dem Sole Uno Schweizer Klischees potenzieren: es gibt einen Fondueabend, sie fahren in die World of Chocolate, nach Bern und natürlich für zwei Tage nach Grindelwald zum Schlitteln). In Holland im Sommer werden dann die Fahrräder, Windmühlen, Tulpenfelder und Grachten ausgepackt.

Apropos Fahrräder: als L. letztens nach der Nachtaktivität der Pfadfinder die Kette rausgesprungen war, habe ich nach dem wieder Reinfädeln eine kurze Proberunde auf dem Rad durch die Tiefgarage gedreht und ... war entsetzt. Ich bin ja mittlerweile ein bisschen kleiner als L. und sass darauf "wie der Aff am Stangerl". Darauf angesprochen meinte L. lapidar: "Ja, aber der Sattel geht halt nicht mehr höher". Nun denn. wir werden jetzt also gleich losfahren und ihn im Radladen treffen, um ihm ein Rad für eine Person mit 180cm Körpergrösse zu organisieren.

Ich hoffe, es kommt bis Frühling. Also: morgen. (just kidding)

Ausserdem kam heute mal wieder Post von der Dorfsparkasse aus der alten Heimat, bei denen ich immer noch seit 25 Jahren kein Konto mehr habe. Sie wollen schon wieder meine Steuerdaten wegen FACTA und haben offensichtlich vergessen, dass sie über diese Diskussion schon zwei Ansprechpersonen auf ihrer Seite und deren Vorgesetzte verschlissen haben, und wir uns schon zweimal drauf geeinigt haben, dass ich ihnen das nicht ausfüllen, weil ich ja seit 25 Jahren keine Geschäftsbeziehung mehr mit ihnen habe.

Diesmal habe ich beschlossen, etwas ganz anderes zu machen: ich habe den Brief einfach ins Altpapier geworfen und werde ihn  ignorieren. (Es steht drin, dass sie, wenn ich ihnen das nicht pronto schicke, sie das Recht haben, sich diese Information auf maschinellen Weg vom Bundessteueramt (is this a real thing?) zu holen. Das können sie von mir aus gern machen, ich frage mich, warum sie das nicht schon längst getan haben. Aber: ich wollte ja ignorieren.

Nachtrag zur Eierpizza:


 

Donnerstag, Januar 18, 2024

180124 heiss-kalt

Heute sagte der Wetterbericht: morgens 8 Grad, strömender Regen, mittags 11 Grad, strömender Regen, nachmittags 1 bis -2 Grad, massiver Schneefall.

Dementsprechend habe ich also Radkleidung gepackt und angezogen: relativ luftig zum Hinradeln (= Thermostrumhose, Leggins, Regenhose, Unterhemd, Funktionspulli, Goretex-Regenjacke, Schneestiefel), für den Heimweg habe ich dann noch die Softshellhose und eine Fleecejacke eingepackt.

Morgens war dann tatsächlich lustig, weil: es hat so sehr geschüttet, aber war so warm! Ich bin perfekt trocken geblieben bis auf  eben den Teil vom Gesicht unterhalb der Nase. (Es ist schon so: es gibt für jedes Wetter die richtige Kleidung)

Natürlich hat es dann kurz vor Ziel aufgehört zu regnen und ich kam triefend an, während alle anderen trocken waren.

Skurril: meine Route ist ja per se olfaktorisch interessant: je nach Wetterlage kann es am Start nach Tierfutter (von der Tierfuttermittelfabrik, örks), Holzrauch (vom Holzschnitzelkraftwerk, immer nur, wenn nass, also auch eher örks), Bananen (von der Bananenreiferei, naja) riechen. Wenn ich über die Grenze bin, riecht es von der Schweizer Rheinseite dann nach Kaffee (Kaffeerösterei) und frischem Brot (Grossbäckerei). Heute neu: extrem starker Schokoladengeruch von der, genau, Schokoladenfabrik. Das war ein ganz seltsames Gefühl: ich führ bei strömendem Regen (Wasser von oben) über die Brücke / das Kraftwerk, mit 4 von 10 Wehren offen, also sehr viel Wasser unten, rechts und links und all das in warmer Luft, die so stark nach Schokolade riecht, dass man es fast schmeckt.

Im Lockerraum dann ein nettes Schwätzchen mit meiner Spindnachbarin geführt, es verbindet ja doch, wenn man sich mehrfach die Woche in Unterwäsche sieht.

 Arbeit: kaum ist das eine Drama beendet und ich wende mich den Sache zu, die ich ans Ende meiner wunderbaren Liste schubsen musste, kommt das nächste Drama. Naja.

First: ich habe in den Tiefen des Turms den Büromaterialvorratsraum gefunden. Nach gut einem Jahr in meinem Turm habe ich all meine Stifte (und all unsere Stifte daheim) verbraucht, verloren, verlegt, verschenkt und hatte definitiv genau keine mehr. Keiner meiner Kollegen war da jemals unten, was sich in einer langen Bestellliste für "wenn du schon mal unten bist" materialisierte. Es war ein bisschen aufregend, weil es dort im Keller ja viele Türen gibt, die bei Öffnen zB die gesamte Liftanlage stoppen. Die sind eigentlich angeschrieben, aber es sind auch überall Notausgangschilder, wo ich mir immer unsicher bin, ob ein Öffnen ohne Notfall nun einen solchen oder zumindest einen Alarm auslösen würde.

Es war dann ein bisschen spannend, den Raum zu finden, noch spannender, wieder rauszufinden, weil eine Tür zugefallen war und ich nicht mehr wusste, welche das war. Und dann natürlich die Blicke im Lift, als ich mit meinem Vorrat einstieg...

Mit einem Kollegen dann darüber sinniert, dass früher jede Abteilung solche Vorratsräume hatte, was wir geschrieben, gedruckt, kopiert, abgeheftet und verteilt und verschickt haben .... und heute... ich weiss gar nicht, wann ich das letzte Mal was gedruckt habe.

Mittagessen mit einer Kollegin aus Kalifornien, die aktuell hier ist für zwei Wochen (BEIM TEMPERATURSTURZ!) und naja, es ist schon spannend zu sehen, wie ähnlich manche Sachen egal wo sind und wie unterschiedlich die Herangehensweise (natürlich sicher auch persönlich gefärbt, aber ein signifikanter Teil auch abhängig von der Sozialisation).

Im Mittagsteammeeting endlich gefragt, was L.s Hoodie-Text bedeutet (also: meinen japanischen Kollegen), weil Google Translate nur "Danke" aus der Aufschrift machte und mir erschien das ein bisschen kurz für so viele Zeichen. Antwort: "This is a m agic sentence used with multiple meaning/intention. This can be interpreted as "Thank you in advance for your support/understanding/consideration" or "Please be kind to support/help" or nearly to "nice to meet you" ... Ich würde sagen, besser als "3x Lachs-Nigiri"

Heimweg war dann nicht sooo nass (Brot, Kaffee, keine Schokolade mehr), kälter, aber nicht eisig und daheim ging es dann los mit dem erwarteten MASSIVEN SCHNEEFALL, ich denke, ich habe in der letzten halben Stunde 3 Flocken feststellen können.

Bestes Wetter für heute aber wirklich: letzter Schulonfoabend für L.

Mittwoch, Januar 17, 2024

170124 Von wegen Blitzeis

 Grosse Aufregung, Emergency Nachricht von der Arbeit, "Wann kommt das Blitzeis bei Ihnen an?"-Artikel, naja, und dann hat es halt einfach geregnet, den ganzen Tag seit zwei Uhr morgens. Ich beklage mich nicht, obwohl: eigentlich schon, bei 5 Grad weniger wäre das traumhafter Schnee gewesen, so halt einfach nur nass und greislig kalt. Aber auch nicht glatt. Führte dazu, dass ein sehr enttäuschter, nasser und schlammiger Kater nach mehreren Stunden vormittags draussen reinkam (und sich sehr über das frisch bezogene Bett und den neuen Pyjama von L. freute, worin er bis gerade eben laut schnurrend lag. Naja. Der Schlamm war irgendwann auch nur noch Staub)

Sonst: lang geschlafen, weil gestern schon um viertel nach 10 mit leichten Kopfschmerzen sehr müde. Dann ab halb vier eigentlich aufstehhellwach gewesen, die Kopfschmerzen waren auch nicht weg, sondern wurden ungeachtet einer Tablette über den Tag immer mühsamer. So die rechte Kopfhälfte, ausgehend von der rechten Augenbraue. Ich kenn das, ist scheisse, aber mei.

Arbeitstag war ok, ich habe das heute ein bisschen weniger interaktiv gehalten nach all diesem "Leute abholen" die letzten Tage. (Heute morgen noch die Zusammenfassung mit klarer Aufgabenverteilung und Aufforderung zur hoppigaloppi-Erledigung. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, ob ich das wirklich geschickt habe oder vergessen auf "send" zu drücken, weil genau GAR KEINE Reaktion kam, aber nein, ist abgeschickt. Ich würde ja gerne drauf vertrauen, dass das bedeutet, dass alle genau wissen, was sie tun müssen und da jetzt emsig dran sind, aber ach, die Erfahrung.....)

Niedlicher Moment beim Mittagessenvorbereiten: zwei kleine Kinder kamen auf dem Heimweg von der Schule vor unserem Haus vorbei und sahen eine Eisscheibe in der eigentlich für eine Eislaterne rausgestellten Metallschüssel schwimmen. Bei 2 Grad wird das natürlich nix, aber eine Scheibe schwamm drin. Sie waren so happy und haben sie rausgefischt und ganz ganz stolz nach Hause mitgenommen. (ich war kurz versucht, aus dem Küchenfenster rauszurufen: "Hey, das ist MEIN Eis!", aber nicht mal ich streite mit kleinen Kindern um eine Scheibe gefrorenes Wasser.)

Meetings dann bis halb sieben, das ist ganz schön lang, wenn der Arbeitstag um halb sieben beginnt, auch wenn ein Sportründchen und eine Runde Intervalle üben mit L. abgingen (nur eine kurze Runde, weil "Ich check das gar nicht" bedeutete "Ich kann 95%". Ich weiss jetzt auch wieder alles über verminderte und übermässige Intervalle, hatte ich ganz verdrängt.)

Jetzt sind die Kopfschmerzen immer noch da, deshalb ist hier jetzt Schluss.

Dienstag, Januar 16, 2024

160124 Fertig geschwitzt

 Gestern hat unser Oberchef die Terminwahl für die Weihnachtsfeier so begründet (und ich bin mir sogar recht sicher, dass es solche Statistiken gibt, aber habe keinen Nerv zum Suchen und Quatsch ist es eh): "Der dritte Montag im Januar ist der statistisch gesehen schlimmste Tag des Jahres. Erstens ist Montag der schlimmste Tag der Woche, weil Montag. Der erste Montag im Januar: kriegt man nicht mit weil hungover, der zweite: geht noch, Neujahrsvorsätze in vollem Gange, der dritte: Realität kickt, man merkt: man hat zuviel gegessen, zu viel getrunken, Neujahrsvorsätze sind scheisse, keine Ferien in Sicht, UND DANN NOCHT MONTAG". Naja. Und um diese Stimmung aufzulockern, haben wir da unsere Weihnachtsfeier gemacht. Er hat dann noch ausgeholt und erklärt, dass ebenso statistisch gesehen das Alter 46/47 die unglücklichsten Jahre im Leben der Menschen sind (blablabla, man realisiert, dass aus all den Kindheitsträumen jetzt nix mehr wird etc), aber ab dann geht es aufwärts. Also war gestern offensichtlich der aller-, aller-, allerunglücklichste Tag meines Lebens und dafür gings eigentlich. Ich könnte es auch zum Anlass nehmen, das ganze Jahr jetzt zu feiern, um mich von dem Jammertal abzulenken, aber naja, ich hab die Statistik ja nicht mal gesehen.

Anyway.

Heute morgen bei Sonnenaufgang war es so wunderschön am Rhein, alles in pastellrosa und hellblau, weil kalt. Aber halt so kalt, dass ich nicht stehenbleiben wollte beim Radeln und das Handy rausholen, deshalb hier nur meine schnöde Erwähnung.

Im Büro: joah, der Tag gestern hatte noch einen Nachtrag und mit unglaublich viel Mühe und Diskussion und "Stakeholdermanagement" sind wir jetzt bei der zweitbesten Lösung gelandet, was ja einerseits gut ist, auf der anderen Seite: a) warum muss das so kompliziert sein? Sowohl all das zwischenmenschliche Abholen und Frust anhören und überhaupt als auch das unendliche Phlegma von sehr vielen Menschen, die halt einfach ... nix machen, während man selber wie ein Flummy auf Koks rumspringt, um eine Reaktion zu bekommen.... ich hadere. Ich meine: die einzig mögliche Lösung ist einfach klar offensichtlich und auch, dass es extrem dringend ist? Aber naja, jetzt ist es ja gebongt. Und ich bin fertig mit Aufregungsschwitzen. 

Mittagessen mit sehr nettem alten Kollegen, uns ist unser monatlicher Termin irgendwie verloren gegangen, das war sehr schade.

Dann den ganzen Nachmittag Meetings, alle ganz unterschiedlich, alle interessant, gekrönt von eben dem letzten Schwitzmeeting :-)

Heimradeln fühlte sich erst fast warm an mit Wind im Gesicht, aber das lag wohl nur an meiner inneren Hitze, ab der halben Strecke war es wieder eisig.

Daheim noch schnell die neuen Kohlensäurecontainer aus der Packstation geholt, dann schnell daheim allen die entsprechenden Reste warm gemacht, die Kinder zu den Pfadihocks verabschiedet und vom Hübschen gelernt, dass wir sehr wohl unter der Woche in die Badewanne gehen können, auch wenn das warme Wasser dann vllt nicht für alle zum Duschen reicht, weil "Bei warmem Wasser herrscht das ... ..." ich hab den Ausdruck vergessen, irgendwas mit "Dog Law"? "Gesetz der Strasse?" (Ich glaube, er meint: "Da schnella is da gschwinda", aber naja, schade, muss ein Kind heute kalt duschen. Oder nicht so lang so heiss.)


Nachtrag: es wurde mir auf Nachfrage noch zweimal erklärt, weil ich beim ersten Mal "Doggy dog law" verstanden habe: es heisst natürlich "Dog eat dog law". Also: schneller, gschwinder.

Es gab noch eine Frage von der Liste, für die ich schon ein Foto vorbereitet habe, nämlich die nach dem nützlichsten unnützen Küchengerät, nicht elektrisch, das ich habe.

Ich wollte erst das KombiAvocadomatschgerät zeigen, aber das finde ich ja immer noch total nutzlos und nehme es auch nicht, nur die Kinder, aber das ist noch besser:


das ist die Auswahl an Spiegeleierformen, die ich besitze. Und während der Geist, die Katze und der Totenschädel natürlich echt albern sind (aber sehr hübsch und es klappt auch gut und ich habe lang die Kinderspiegeleier so gemacht, aber mittlerweile machen sie die selber und da ist ihnen das zu mühsam), nutzen wir die Blume jede Woche mehrfach für Spiegelei auf der Pizza. Wir schubsen die Pizza ja von so einem Pizzaschieber mit Schwung auf den heissen Pizzastahl und da habe ich immer Angst, dass ein rohes Ei dann den Schwung mitnimmt und hinten an die Ofenwand klatscht. Deshalb wird es mit der Blumenform auf die Pizza platziert, reingeschossen, Blume raus, fertig.

Montag, Januar 15, 2024

150124 Schwitzifisch

 Diese Woche ist anstrengend mit Ansage (viel komplexes ausserhalb der Arbeit ausser der Reihe, was untergebracht werden muss, noch mehr noch komplexeres BEI der Arbeit, was untergebracht werden muss) und ausserdem mit einem Homeoffice- / Office-Office-Rhythmus, der NICHT dem Standard entspricht, was mich tatsächlich mehr irritiert, als ich gedacht hätte.

Nachdem ich wegen supervoll und "Es ist Wochenende!" irgendwann am Sonntag beschlossen habe, das Slidedeck, das für "spätestens montags ganz früh" fällig war, am Montag morgen zu machen, war ich heute morgen ein wenig unentspannt, aber: 8:02 ging es zum Review raus und war richtig gut.

Ab dann wurde es aber richtig anstrengend, ich habe, Stand 18:00h das dritte Outfit an und könnte für die Weihnachtsfeier eigentlich olfaktorisch noch eine vierte Dusche / Bluse vertragen, weil ich offensichtlich eine "In aufgeregten Diskussionen.-Schwitzerin" bin. Aber es hat sich gelohnt.

1. Meeting: hatte ich als sichere Bank gesehen, ich war ja vorbereitet. Liess sich gut an, bis ich informiert wurde, dass der Entscheidungsträger schon vorab kategorisch "nein" gesagt hatte.

Dusche, Oberteilwechsel

2. Meeting mit dem Entscheidungsträger: er äusserte vollstes Verständnis für die Situation, aber: nein zu unserem besten (einzigen) Plan

Chataustausch mit denen, die den neuen (einzigen) Plan ausbaden müssen, olfaktorisch egal, weil nicht F2F, Meetingtermin für später abgemacht

Dusche, Oberteilwechsel

3. Meeting: 20 Minuten berechtigten Frust aushalten, dann vorsichtig in "Was machen wir jetzt?"-Richtung lenken, vermeintlich Umfang reduzieren (wenn sie ganz zugehört hätten, hätten sie gemerkt, das die von Anfang an reduziert waren, aber umso besser, wenn das als Erfolg gesehen wird), man beisst gemeinsam und solidarisch in einen sehr sauren Apfel, morgen treffen wir uns, um die Termine fürs gemeinsame Apfelessen zu vereinbaren.

Jetzt: wäre ein weiterer Outfitwechsel angezeigt, aber ich bin zwischendrin ins Büro gewechselt, weil heute abend Weihnachtsfeier (keine Jahresangabe) angesagt ist. Tja, ist jetzt halt so.

Radeln zwischendrin war übrigens super. Beim Mittagsründchen um den Block hat es sich fast frühlingshaft angefühlt, in der Dämmerung mit massivem Gegenwind aus Westen dann gar nicht mehr. Aber: sehr entspannend und Kopf frei pustend. 

Phew.

Sonntag, Januar 14, 2024

140124 Lava, Weltkrieg, Eis, Weltuntergang. Und Texmex.

 Heute morgen beim morgendlichen Checken des Internets wieder einmal direkt in einem Live-Video von @ingib.thor gelandet: der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel ist wieder ausgebrochen. Im Lauf des Tages wich die Faszination dem Mitleid mit den Menschen von Grindavik: es öffnete sich eine weitere Spalte nur ein paar hundert Meter vom Ort entfernt, INNERHALB der Lavaschutzmauern und Gräben, die gebaut worden waren, und die Lava fliesst in den Ort, aktuell sind mindestens schon drei Häuser in Flammen / von Lava bedeckt. Wie schrecklich es sein muss, live auf Youtube zu sehen, wie das eigene Haus verbrennt / verschwindet. Wie gut allerdings, dass alle Menschen sicher sind, die Stadt wurde gestern wieder evakuiert. 

(Recap für die, die das vllt nicht so stark verfolgt haben: Die Stadt wurde ja letztes Jahr notfallmässig evakuiert, Einwohner durften anfangs minutenweise zurück, um Sachen zu holen, nach dem Ausbruch, der weit genug weg war, und vermeintlicher Beruhigung durften die Einwohner, die wollten, zurück. Es wurde begonnen, die Infrastruktur zu reparieren. Ein tiefer Riss durchzieht die Stadt, es haben sich Verwerfungen gebildet. Vor ein paar Tagen sürzte ein Arbeiter in den Spalt, es begannen wieder starke Erdbeben. Rettungskräfte stiegen in den extrem tiefen Spalt, der unten mit sehr tiefem Wasser gefüllt ist und ein grosses Höhlensystem beinhaltet. Nach über 24h Suche musste, weil die Beben immer stärker wurden, die Suche abgebrochen werden, weil das Risiko für die Rettungskräfte zu hoch war. Der Plan war, die Stadt am Montag wieder zu evakuieren. Als gestern die Beben immer stärker wurden, wurde sofort evakuiert und Ortszeit heute morgen um kurz vor acht öffnete sich eine neue Spalte, zunächst nördlich der inzwischen gebauten Schutzmauer und -gräben für die Stadt) 

Puh.

Nach dem Frühstück verliess uns Q. für Schultheaterprobe, L. marschierte ins Gym, der Hübsche und ich machten parallel unsere Sportründchen oben im Dachgeschoss (beide mit Kopfhörern drin, wie in einem echten Gym). Als L. zurück war, setzten wir beide uns hin und rekapitulierten den Stoff für den Geschichtstest diese Woche: 1. Weltkrieg. Ich muss sagen, mir fehlt da entweder durch das Klassenüberspringen oder den Fokus der Lehrer bei uns an der Schule oder selektive Erinnerung einiges an Wissen, das war tatsächlich sehr interessant.  

(Sidenote: ich wusste, dass der Auslöser das Attentat von auf einen österreichisch/ungarischen Kronprinzen in Sarajewo war. Ich erinnere mich noch gut an den Familienurlaub in Korsika, wo ich mir unter anderem ein Buch über Kronprinz Rudolf mitgenommen hatte. Ich war die ganze Zeit schon verwundert, wie ein Verbrechen (?) ungefär 25 Jahre vor dem Kriegsausbruch der Auslöser hätte sein sollen, fragte mich lange, warum so ein Gewese um den Ort Mayerling gemacht wurde, und wann sie endlich nach Sarajewo reisen würden. Naja. Alibi, Kolibri, österreichisch-ungarischer Kronprinz ist ein gefährlicher Job. Und Freundin / Frau desselben auch. Erinnert mich wiederum daran, wie ich in Vorbereitung meiner Facharbeit über den Franck-Hertz-Versuch die Biographie von Heinrich Hertz gelesen habe und sehr gespannt darauf war, wie er den Bogen zu dem besagten Versuch noch kriegen würde. Spoiler: he did not. His nephew did.)

Anyway: es war ein harter Stoff, barg nochmal interessanten Hintergrund für die aktuellen Konflikte und die der näheren Vergangenheit... Ganz neu war für mich der Fokus auf die Rolle und Situation der Schweiz in der Zeit, das fehlt natürlich im deutschen Lehrplan. Die "Guten Dienste"damals werden, soweit ich das beurteilen kann, durchaus objektiv beurteilt. Es werden nicht nur die guten Taten, sondern auch die Tatsache, dass man sich fürstlich dafür bezahlen liess, erwähnt.

Spannend auch der Absatz, in dem die Unbill, die die Schweizer Bevölkerung hinnehmen musste, weil die Männer die Grenze bewachten und deshalb auf den Bauernhöfen und in der Industrie fehlten, geschildert wurde. Direkt nach den Schilderungen der Schlacht von Verdun und an der Somme und dem Einsatz von Giftgas und Flammenwerfern. Tja.

Als wir damit durch waren, ging es zum Kopf wieder klar kriegen ins Dorfschwimmbad zum alljährlichen Eiswerfen. Dieses Jahr rollte L. ziemlich die Augen und hatte eigentlich keine Lust, aber naja, wie erwartet hiess es dann noch ungefähr 17mal "Ok, nur noch das ganz grosse da drüben!" (Einsatz der Massagepistole zum Eishacken hatte einen sehr enttäuschenden Effekt. Nämlich fast keinen.)

Daheim dann Treffen mit Q., Marzipan Cruffins und endlich Einweihung der neuen Doomlings-Karten. War sehr unterhaltsam, wir haben jetzt RICHTIG viele Karten und da sind richtig interessante Moves dabei (wir haben noch nicht ansatzweise alle gesehen, aber man muss richtig gut rechnen und taktieren). Ich habe gewonnen, ich finde die neuen Karten also super.

Abendessen dann: Texmex-Auflauf, eine sichere Bank, ausser für L., der findet den nur so mittel, aber dafür gibt es noch Nachos mit Guacamole dazu. Damit sind nun alle unsere Crowdfarming-Avocados für diese Saison verdrückt.

Jetzt: Badewanne, nochmal kurz überlegen, ob ich die Woche richtig geplant habe (die wird nochmal richtig anstrengend und auch logistisch herausfordernd), dann mit Buch ins Bett. Yay.

Samstag, Januar 13, 2024

130124

 Gar nicht mal so gut geschlafen (war irgendwie doof, ich kam kurz vor dem Einschlafen in eine sehr dunkle Gedankenspirale, weil Jonny gerade nochmal raus, es ist eisig kalt, vielleicht hat er einen Unfall und erfriert dann, man kennt das. Tat er natürlich nicht), auch nicht besonders lang, weil der Hund der Nachbarn, der ... naja, uns mittlerweile manchmal erkennt und nicht verbellt, mit Vögeln und Luftbewegungen und überhaupt allem anderen ist das anders, schon ab sechs draussen im Garten war und das tat, was er halt tut. Ausdauernd. Naja.

Vom Hübschen überreden lassen, NICHT mit einer Sportrunde anzufangen, sondern noch gemütlicher Kaffee im Bett zu trinken und "später" Sport zu machen. Bin mir noch nicht sicher, wie ich daas so finde. Immerhin habe ich jetzt das nervige Buch ausgelesen (und erinnerte mich ab ungefähr 90% immerhin daran, dass ich schon bei ersten Mal hier dann den Turbo eingelegt hatte und nur noch so überflogen habe, was passiert ist. Meine Güte.)

Dann: gemütliches Frühstück, während dem darauf Warten, dass die Kinder auch da sind, noch schnell die Halbjahresabrechnung unserer Putzfrauenagentur überprüft (erstes Mal seit immer eine Abrechnung ohne Beanstandung. Es wird! Allerdings finde ich ihren Angang echt suboptimal für mich als Kundin: Sie stellen eine vierteljährliche Akontorechnung, basierend auf der Annahme, dass ALLE Reinigungstermine stattfinden. Das ist natürlich nie der Fall. Jeder Saldo zu Gunsten der Klienten wird "auf die nächste Abrechnugnsperiode übertragen", d.h. man sammelt ein Guthaben an, das NIE ausgeglichen wird, das kann man dann selber machen, indem man Zahlungen anpasst, aussetzt, was auch immer, es ist auf jeden Fall mit Aufwand für mich verbunden (aber hey: "Wir freuen uns über Spenden". Ja, ich mich auch). Ich persönlich fände es ja besser, wenn entweder korrekt abgerechnet würde oder die Akotnorechnung basierend auf Erfahrungswerten gestellt würd eoder halt Saldo zu meinen Gunsten zurücküberwiesen würde. Aber gut: setze ich halt mal für drei Monate die Zahlungen aus. Dann ist ein "kleines Saldo" zu meinen Ungunsten angesammelt, mal schauen, ob das auch so nonchalant auf die nächste Abrechnungsperiode übertragen wird.

Nach dem Frühstück trennten sich unsere Wege:

L. und ich machten uns an das NT-Üben. Heute banaler Titel "Eiweisssynthese", aber damit ist auch die gesamte DNA-Codierung etc mitgemeint. Endlich mal was spannendes!

Lernen mit Fidgetkatze:


Q. und der Hübsche machten sich auf den Weg in den Nachbarort, endlich das nächste learnertaugliche Mobility-Auto in Betrieb nehmen. Beide waren sehr, sehr aufgeregt, aber es hat wohl alles gut geklappt und niemand kam zu Schaden. Yay! Nächstes Mal wollen sie vielleicht auch das Gaspedal verwenden.


Dann: Finale von "Slow Horses" (also: erste Staffel). Meine Güte, ist die Serie lustig! (und: Jackson Lamb erinnert nicht nur mich, sondern die gesamte Familie an meinen allerersten Chef. Was das über mich aussagt, weiss ich nicht genau. Hatte jetzt Schweizerhalle nicht als "Sammelbecken der Loser" gesehen, aber vllt schon ein bisschen als das der "Verbannten".)

Dann endlich: Sporteln, die Kinder packen Sachen für ihre Nachtaktivität (endlich mal nicht in Matsch und Regen, ich weiss gar nicht, ob sie damit umgehen können), der Hübsche und ich sporteln, starten die Sauna, essen was saunataugliches, sind froh, dass wir nicht draussen im Wald rumrennen müssen, und zack, schon ist Schlafenszeit.