Es ist soweit: wir haben die dieswintrige Skisaison eingeläutet UND den schalen Nachgeschmack vom letzten Mal Skiferien (wegen des Hübschen Herzproblemen, keinem Schnee, meinem mangelnden Vertrauen in mein zusammengewachsenes Bein) bereinigt.
Wir waren in Sörenberg, das ist relativ nah, relativ niedrig, recht gemütlich, relativ schneeunsicher, aber aktuell bei unter -10Grad und jeder Menge Schnee eine gute Aufwärmübung.
Die ersten Liftfahrten und Abfahrten, bis wir die schon in der Sonne liegenden Hänge erreichten, waren EISIG (ich habe in der Mittagspause einen Haufen Thermopads bestellt, für die mindestens meine Handschuhe eine extra Tasche haben.)
Es war einfach traumhaft. Der Hübsche hat sein Grundvertrauen wieder, mein exkaputtes Bein tut zwar deutlich mehr weh als das andere (das tut gar nicht weh), aber ich habe keine Trust Issues mehr, dass es ... wenn ich ehrlich bin, einfach abbricht / mein Gewicht nicht hält. Das tut es und wir haben, weil es so kalt war, dass man nirgends Pause machen und snacken oder so wollte (und es ein kleines Skigebiet mit nur einer Gondel und wenigen Sesseln und VIELEN Schleppern ist), sehr viele Pistenkilometer und noch viel mehr frische Luft und Sonne getankt. Das war richtig, richtig toll! Ich freue mich richtig auf unsere Skiwoche in eine NOCH tolleren Skigebiet. Die Bedingungen werden aber schwer zu schlagen sein.
Nächste Woche wieder 14 Grad hier, es nervt mich jetzt schon.
Daheim dann ausräumen, schnell Vegichicken süss sauer mit Udonnudeln zusammenwerfen, während einer Folge "Slow Horses" die Sauna vorheizen und dann den Skitag perfekt beenden. (Und morgen: AUSSCHLAFEN und keine Verpflichtungen)
Parenting Moment gestern:
als ich gerade noch am Abendessen vorbereiten war, kam Q. von oben runter mit blutiger Hand und einem durchweichten Pflaster am Daumen. Er meinte: "Ich hab mich in den Daumen geschnitten, es blutet ziemlich, aber ich denke, es passt so." (Er zieht eine Menge Stolz aus der Schärfe seiner recht umfangreichen Pfadimessersammlung. Er ist ein unendlicher Fummler und Frickler. Das zusammen... naja. )
Mir kam die Taktik (zukleben und nicht mehr hinschauen) sehr bekannt vor, es ist nämlich genau meine Strategie, wenn ich mich selber verletze, weil mir ja sehr schnell schwummrig wird, wenn ich mein Blut sehe.
Also holte ich Desinfektionsmittel, Gaze, Steristrips (wir haben alles beim letzten Besuch wegen genau sowas in der Notaufnahme "für wenn mal was ist" mitbekommen) aus dem Schrank, der Hübsche und ich fingen also an, den Daumen wieder auszupacken, zu spülen, zu kleben und dann fiel mir siedendheiss das mit dem schwummrigwerden ein (letzter Vorfall: in Island nach dem Hotpot, davor nach dem Fädenziehen der Knöchelopschraubenentfernung) und ich holte ausserdem einen Stuhl. Drei Minuten später war Q. milchweiss, die Augen nach hinten gerollt, halb zu und ganz schlaff. Immerhin auf dem Stuhl. Wir riefen ihn, legten ihn (erstaunlich schwierig) auf den Küchenboden, Stufenlagerung, kalten Lappen auf die Stirn, kleine Klapse, und da war er wieder. (Es ist schon ein bisschen scary und ich werde mal mit dem Arzt sprechen, ob man sowas einmal abklären lassen soll, bevor man es in "wie die Mutter"-Schublade steckt). Anyway: wir haben den Daumen gut verklebt (er hat sich ein Stück Daumenkappe schräg lappig angeschnitten, immerhin ein sehr cleaner cut, weil scharfes Messer), ihn auf dem Sofa in Stufenlagerung geparkt, mit Brot und Cola, bis das Essen fertig war. Phew.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte benehmen Sie sich. Und bitte geben Sie mir keine Tipps, danke. Wenn Sie es doch tun, landet Ihr Kommentar im Spam.