Uiuiuiui, unser Holländer konnte gstern abend schon kaum glauben, dass heute wirklich Treffpunkt um 7:40h ist (und sie dementsprechend um 7:05 aus dem Haus müssen). Anscheinend geht die Schule bei ihnen allerfrühestens um 8:30 los und auch nicht länger als bis 15:00h. L. hat sehr grosse traurige Augen bekommen. Der Holländer hatte heute morgen sehr kleine, traurige Augen, und erst waren sie auch noch zu. L. und ich haben um sechs beratschlagt, wann er denn jetzt aufstehen wollte. Um 6:15 schickte ich L. wecken, um 6:40 nochmal nachschauen (was gut war, weil: wieder tief und fest eingeschlafen). Aber sie haben heute halt auch ein volles Programm in und um Zürich, da muss man halt erstmal hinkommen.
Ich bin dann mit dem Rad ins Büro gefahren (es war neblig und kalt und wunderschön) und naja, wenn ich nicht zu dem Startup-Treffen gewollt hätte, hätte ich mich erst ins Homeoffice und dann ins Bett abgemeldet, es ging mir halt schon nicht toll. Aber mei. Ist nur eine Erkältung und ich bin ganz offensichtlich nix mehr gewohnt.
Das Startup-Treffen war .... interessant. Und ich sags ehrlich: ich hätte gerne all meine Bedenken mit wehenden Fahnen vom Tisch gewischt gesehen, weil das, was sie behaupten zu liefern, wäre halt schon sehr, sehr cool. Aber: das ist vielleicht mein nützlichstes Learning überhaupt: wenn etwas zu schön klingt, um whar zu sein, ist es meistens halt auch nicht wahr.
Meine persönlichen Highlights waren:
"Ich bin der xy, habe *random Fach, das nix mit dem Thema oder IT oder Sales zu tun hat* studiert und dann haben Freunde von mir gegründet* und hatten zwei Jobs für mich, entweder Coden oder Sales und Coden kann ich halt genau überhaupt gar nicht und jetzt bin ich Strategic Sales Director"
*bei dem Wort "gründen" ohne Objekt werde ich ja schon richtig aggro.
Nach der Vorstellungsrunde unsererseits "Ah. Ok. Normalerweise rapportieren wir an den CEO oder wenigstens COO" (ich schliesse daraus, dass ihr normalerweise eher mit kleinen Firmen zusammenarbeitet. Und nicht so richtig mitdenkt, weil ihr habt grad allen am Tisch gesagt, dass sie unter eurer Würde sind.)
Aber das ist natürlich alles Pipifax im Vergleich dazu, dass sie, wie sag ich es höflich, null vorbereitet waren auf ein Gespräch mit uns. Ich meine: ich habe gestern ihre Usecases und Briefings und Versprechen durchgelesen und eine Liste an Fragen notiert, die sie dann mit "Unsere anderen Kunden finden das aber gut" oder mit "das glaub ich nicht" beantwortet haben. Das finde ich persönlich halt ein bisschen schwierig bis ungeschickt, wenn sie einem Insights verkaufen wollen.
Es war ein bisschen skurril am Schluss, ich denke, sie hatten den Eindruck, es lief überhaupt nicht gut und haben dann auch nicht mehr probiert, auf unsere Punkte einzugehen und wollten nur noch weg (dabei hatten wir uns erst angefangen warmzudiskutieren). Die Kollegen aus dem Business und Finanz und ich (auf einmal in der Rolle als Vertretung für gesamt Techops) waren uns dann recht einig mit einem ersten Fazit, aber aus ganz unterschiedlichen Richtungen. Den Businesskollegen waren es "viel zu viel Details, was soll ich denn damit?" und mir viel zu wischiwaschi-Daten aus unklarer Quelle. Alles in allem halt der Ansatz, eine sehr maue Datenlage durch vermeintliche Genauigkeit zu kompensieren oder zu verschleiern, im Stil von: "Das kostet dann 17567,897654789934 Dollar pro Kilo" Und im winzigen Kleingedruckten "plus minus 50%".
Naja. War auch mal eine Erfahrung.
Rest vom Tag dann immer matschiger, ganz langsam heimgeradelt, restliche Meetings für heute und morgen abgesagt und/oder verschoben, weil: ich bin echt nicht fit.
Frage aus der Wunschliste:
Natürlich! Basel ist echt richtig schön, auch wenn man das weder vom Zug noch vom Auto aus sieht. Einplanen: kommt drauf an, was man machen möchte oder wieviel Zeit man hat. Für einen Bummel durch die Altstadt kann man zwischen einer Stunde und einem halben oder ganzen Tag verwenden, es gibt wunderbare Museen, man kann sich einfach treiben lassen, im Sommer im Rhein schwimmen gehen, im Winter die zugefrorenen TingueleyBrunnen bewundern. einfach mal loslaufen (und, wenn es konkret wird, einfach nochmal fragen!)
Bei " Normalerweise rapportieren wir an den CEO oder wenigstens COO" musste ich am Bildschirm herzlich auflachen. Ich bewundere, die Fasson behalten zu haben.
AntwortenLöschenStimmt. Das mit Basel.
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