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Montag, Oktober 31, 2016

Booohoooo

Ein sehr seltsamer Tag irgendwie....
Wildes Gewerkel am Morgen, unterbrochen von einem Anruf aus der Schule, dass Little Q. bei den Atemübungen im Chorsingen* schwummrigschwindligschlecht geworden war. Füssehochlagern, frische Luft, Zucker und Koffein halfen ihm wieder auf die Beine...

Nach dem Mittagessen habe ich mit meinem Kollegen eine Runde zum Medizinischen Dienst gedreht und mir die allererste Grippeimpfung, die dieses Saison bei uns bei der Arbeit verimpft wurde, abegeholt. Im Laufe des Nachmittags begann der Impfarm zu schmerzen, also, nicht schlimm, mir wurde nur bewusst, wie sehr ich beim Reden gestikuliere. Normalerweise.

Am Spätnachmittag Little L. vom Turnen abgeholt, der dummerweise heute eher fertig war als sonst, und dem das Warten vielvielviel länger als sonst vorkam, und der dementsprechend ein bisschen verheult wegen "Das war viel zu lang"** war. Wir haben eine Regelung für die Zukunft gefunden: er nimmt sich was zu Lesen mit und wartet auf jeden Fall IN der Turnhalle, nicht auf dem Pausenplatz davor.

Daheim dann schnelles Essen und Vergruselung. (ich Hexe mit Kostüm, Perücke und Nase, Little Q. Skelett mit Screammaske, Little L. Drache). Ich habe den Eindruck die "Unterfingernageltattoos" halten recht lang. Vielleicht ziehe ich mein Hexenkostüm für den Offsiteworkshop morgen grad nochmal an. Ich habe während des Essens noch schnell einen Halloween-Playlist zusammengestellt, wir haben die Feuerschale vor der Tür aufgestellt, und auf kleine Geister gewartet. Fazit: anders als erwartet gab es jede Menge Gruselclowns mit Macheten oder Kreissägen (entweder ungefähr 15 Jahre alt oder aber 4 und von ihren Eltern begleitet). Ich habe innerlich die Augen gerollt und mich, muss ich gestehen, köstlich amüsiert, wenn sie zusammengezuckt oder gar panisch geflüchtet sind, wenn aus dem versteckt angebrachten Handy hohles Gelächter oder Gekreische klang.
Süssigkeiten hatten wir wieder mal zu wenig, aber wenn es aus ist, ist es halt aus.


*Der Cello-/Geigenunterricht wurde (wie Q. und ich finden: leider) aus Gründen gegen Klassensingen getauscht.
** Das Training sollte bis 17:10h gehen, ich bin immer um 17:05h da. Regelmässig warten er oder ich dann ungefähr 10 Minuten...

Sonntag, Oktober 30, 2016

Boooh

Ich weiss, Halloween ist ganz schlimm amerikanisch und eigentlich ist ja Allerheiligen und Reformationstag und Martin Luther würde sich im Grab umdrehen, und ganz so ist das natürlich nicht, Samhain und All Hallows Eve und Irland und lange europäische Tradition, aber ganz ehrlich: das ist mir alles wurscht. Hier in der Siedlung ist Halloween "a thing" unter den mittelgrossen Kindern, und nachdem wir jahrelang mit zwei kleinen Geistern, Zauberern, Monstern von Tür zu Tür gezogen sind, Sprüchlein aufgesagt und Süssigkeiten eingesammelt haben, ist es dieses Jahr so weit, und die Kinder wollten statt zu sammeln lieber eine Gruselstation bei uns zu Hause aufbauen. Und weil Halloween dieses Jahr für mich sehr überraschend kam (mental bin ich irgendwo zwischen März und September), wird das jetzt nicht supersophisticated (die Halloweenfolgen von "Modern Family" gehören  zu meinen Alltime Favourites...), sondern wir haben halt künstliche Spinnweben verteilt, werden uns morgen kostümieren (ich habe in eine Hexennase investiert, um das Kostüm vom letzten Jahr aufzupeppen), wir machen Gruselsound, Lagerfeuer, es gibt Süsses, fertig.

Was nicht besonders gut ins Konzept passt, aber halt so sein sollte, ist der diesjährige Kürbis. Eigentlich sind es zwei, die dann zu einem BB8 wurden.








v


Spooked BB-8

Nicht perfekt, aber das liegt nur daran, dass es nur annähernd gleichgrosse Kürbisse zu kaufen gab :-).

Samstag, Oktober 29, 2016

Shoppingstress

Dieses Wochenende haben wir überhaupt gar keine Termine. Erst hatten wir eigentlich geplant, das Wochenende zu verlängern, immerhin haben drei von vier Familienmitgliedern am Dienstag frei (Feiertage sind in der Schweiz kantonal und manchmal auch auf noch lokalerer Ebene unterschiedlich), weil sie im Aargau arbeiten und zur Schule gehen, und nicht in Basel Stadt, so wie ich, und dann mal ein bisschen länger nach Bayern zu fahren, aber dann ist uns eingefallen, dass zwei dieser drei am Montag Schule haben (jaja, ich weiss, Jokertage, aber da gibt es nur Halbtage und, ach...) und die, die am Dienstag arbeiten muss, nicht nur arbeiten muss, sondern an dem Dienstag zu einem dreitätigen Offsite-Workshop startet, wo sie auch noch freiwillig ein Modul übernehmen musste (People, immer People. Das hat man davon, wenn man extrovertiert ist. Alle denken, man mag Menschen, dabei mag man nur keine Stille in Gruppen.), also: nix mit freinehmen. Und so viel, wie wir die letzten Wochen unterwegs waren, da wirkt ein Wochenende ohne jeden Termin sehr verführerisch.

Deswegen sind wir heute morgen noch vor dem Frühstück in die benachbarte deutsche Kleinstadt gefahren (kurz bevor die Verkehrssituation dort wie jeden Samstag kollabiert), haben in einem gemütlichen Cafe gefrühstückt und dann mal was ganz Verrücktes gemacht: im lokalen Einzelhandel eingekauft. Die Kinder brauchten so spannende Sachen wie neue Socken (Little Q. hat jetzt die gleiche Schuhgrösse wie ich, er hat sehr schöne Socken bekommen, da können wir sicher teilen :-)), Turnhosen (in lang und schmal für L.s Geräteturnen), Turnschläppchen. Ausserdem hatten sie mal wieder ihr Taschengeld zusammengeworfen und der Müller lockte heute ja noch mit -20% auf Spielsachen. Also haben sie gemeinsam ein Legoraumschiff ausgewählt, wir haben ein Geburtstagsgeschenk fürs Patenmädchen und Adventskalenderbefüllung für unsere beiden besorgt. Dann brauchte ich (ich musste mein Frühstück mit zum Bestellzeitpunkt "überhaupt nicht hungrigen, mir reicht ein kleiens Stück Nusszopf" Kindern teilen und war ... roarrrr, unterzuckert) dringend wieder etwas zu essen. In Erinnerung an daheim gab es eine Leberkassemmel für mich und Bratwurschtsemmeln für den Rest. Wir hatten ausserdem spontan noch Appetit auf ein Brathähnchen zum Abendessen, das wir dann mit zwei Extrabeinen grad noch in der Metzgerei dort holten. (Bei meinem Opa gab es früher regelmässig Martinsgans und er hat mir relativ glaubhaft versichert, dass diese spezielle Sorte Gans mit vier Beinen existieren würde, so dass jede der Enkelinnen eins bekommen könnte.)


Daheim dann wurde aufgeräumt, ein bisschen geputzt, Wäsche erledigt, Lego gebaut, Geschenke versteckt, Brathähnchen in den Ofen geschoben, Pommes und Süsskartoffelpommes geschnippelt, gelesen, Netflix geschaut, sehr lecker geschmaust, nach einer Runde SuperMario auf der Wii duschen die Kinder und der Hübsche und ich freuen uns jetzt auf die Sauna. Ganz ohne Angst (die Steuerung war nämlich kaputt, so dass man die letzten Male nie sicher sein konnte, ob die Sauna vielleicht nur auf 60Grad oder aber auf 100000 aufheizen würde und, was noch doofer war, ob sie auch wirklich ausgehen würde, wenn man sie abschaltet. Am Donnerstag wurde die Steuerung ausgetauscht und das muss natürlich eingeweiht werden.)

Läuft bisher, das Wochenende!

Freitag, Oktober 28, 2016

Amtsschimmel

Die Aufklärung des "Posträtsels" war btw relativ einfach: es handelte sich um das Kooperationspaket, keinen Brief, wie in der App angegeben, und ich musste Zoll zahlen, nicht Nachnahme, obwohl die Schalterfrau meinte, alles, was man an der Tür zahlen müsse, wäre Nachnahme, was aber auch nicht stimmt, weil  bisher immer "Zoll" in der Mail stand, wenn "Zoll" gemeint war. Egal, Paket ist da, wir werden berichten.

Ansonsten spielt sich hier mal wieder ein wunderbares internationales Finanzdrama ab. Sie erinnern sich noch an das mysteriöse Sparbuch, das unseren USA-Urlaub deutlich günstiger als geplant machte? Das kam ja auch nur deshalb zum Vorschein, weil die Sparkasse auf einmal Steuernummern wegen FATCA etc. von mir brauchte. Genau so ein Schreiben kam vor ein paar Monaten schon von von der Bank, bei der beide Jungs je ein Depot haben, auf das die beiden Grossmütter grosszügig einzahlen, damit die Jungs dann mit 18 Führerschein machen können oder Möbel kaufen für die Studentenwohnung oder alles in Malle auf den Kopf hauen oder so. Es wurde von beiden Jungs jeweils sämtliche Identifikationen über den Steuersitz etc. gefordert. Ich hatte damals schon erst ein lustiges Telefonat mit einer Dame von der Bank, weil ich ihr erklären wollte, dass die Jungs gar keine Steuern zahlen, weder im Wohnland noch in Timbuktu noch auf den Bahamas oder den Caymans, weil sie 7 und 10 sind. Die Dame meinte, das wäre wurscht, die Nummer bräuchte sie trotzdem und die gäbe es in Deutschland mit der Geburt.
Nun denn. Wir wohnen nicht in Deutschland, sonst wäre dieses ganze Drama ja gar nicht erst losgegangen, also bin ich zum Steueramt unserer Gemeinde marschiert und habe nach diesen Nummern gefragt. Der Steuermann hat herzlich gelacht und gesagt: "Steuernummer gibt es, wenn man Steuern zahlt, mit 18 dann."
Ich habe das der Dame bei der Bank erklärt, die meinte, die Formulare mit genau keiner neuen Information ausser "Steuernummer: "wird in der Schweiz erst mit 18 vergeben" müssten wir trotzdem doppelt unterschriebn zurück schicken. Nun gut. Dann halt.
Heute kam ein Brief an Little Q. mit dem Inhalt: "Fehlerhafte Steueridentifikationsnummer" "Laut den uns vorliegenden Informationen vergibt die Schweiz für natürliche Personen  Steuer-Identifikationsnummern, bitte ergänzen Sie diese."

Ich habe also nochmal bei der Bank angerufen.

FB: "Hallo, hier Frau Brüllen, ich soll eine Steuernummer für meinen Sohn nachreichen. Diese Nummer wird in der Schweiz allerdings erst mit 18 vergeben."
Hotlinetyp: "Laut den uns vorliegenden Informationen werden in der Schweiz Steuernummern an natürliche Personen vergeben."
FB: "Das ist so. Sofern diese Personen volljährig sind. Das wurde mir so von unserem Steueramt mitgeteilt. Ich laufe da jetzt nicht nochmal hin und frage, ob sie mich das letzte Mal veräppelt haben."
Hotlinetyp: "Warten Sie mal bitte kurz, ich rufe die Sachbearbeiterin an."
....
Hotlinetyp: "Also, die Fachabteilung sagt, dass sie sich glauben zu erinnern, dass sie schon mal eine minderjährige Person in der Schweiz lebend hatten, die eine Steuernummer hatte."
FB: "Ja. Hm. Und nun?
Hotlinetyp: "Ja, es wäre toll, wenn Sie die Nummer nachtragen könnten."
FB: "Ja, das wäre super. Aber diese Nummer bekomme ich einmal im August 2023 und einmal im März 2027. Was machen wir denn bis dahin?"
Hotlinetyp: "Ja. Hm. Ich nehme dann mal den Sperrvermerk von den Depots. Aber das ändert nichts an der fehlenden Nummer. Da werden Sie jetzt regelmässig Post bekommen, dass die Nummer fehlt. Da kann ich auch nichts dran ändern. Das macht der Computer."
FB: "Aha. Und das kann ich einfach ignorieren?"
Hotlinetyp: "Ja."
FB: "Jetzt mal ehrlich: was sind denn eigentlich die Konsequenzen, wenn Sie diese Nummer nicht haben?"
Hotlinetyp: "Ja. Eigentlich keine. Die Schweiz ist diesem Abkommen eh nicht so richtig beigetreten. Aber wenn sie das dann mal machen und dann von uns mal Auskunft haben wollen, dann können wir ihnen natürlich die fehlende  Nummer nicht sagen. Nur Name, Adresse, Geburtsdatum. Das ist dann halt so."

Hier wäre, nachträglich betrachtet, der Zeitpunkt perfekt gewesen, das Gespräch zu beenden, aber ich war grad so drin.

FB: "Das klingt mir aber nach ganz schön viel Aufwand für etwas, was man vermutlich niemals brauchen wird."
Hotlinetyp: "Ja, ich sags Ihnen, was das an Zeit und Aufwand frisst, das ist unglaublich. Mit was wir uns rumschlagen müssen, das können Sie sich gar nicht vorstellen. Das ist ein Riesenprojekt."
FB: "Ich habe so eine leise Ahnung .... ja."
Und ich bin stolz auf mich, dass ich nicht gesagt habe: "Ja, klar, Sie haben mir gerade angekündigt, dass ich noch 11 Jahre lang Post bekommen werde, in der ein Nummer verlangt wird, die in unserem Wohnland nicht existiert, für den hypothetischen Fall, dass unser Wohnland Sie mal nach dieser Nummer fragt, was aber mehr als unwahrscheinlich ist. Und zwar nicht nur, weil die Schweiz die Schweiz ist und das Bankgeheimnis ein Nationalheiligtum ist, sondern auch, weil diese Nummer gar nicht existiert. Das klingt wirklich nach einem grossen Projekt mit richtig Mehrwert."

Donnerstag, Oktober 27, 2016

Wichtige Durchsage: HIlfe für Anne

Ich weiss, Sie rechnen alle mit der Auflösung des Posträtsels. Das kommt heute abend.
Jetzt möchte ich erstmal ein viel wichtigeres, ernstes Thema loswerden:
Erinnern Sie sich noch an Frau Giftzwerg? Ich schon. Sie bloggt ja schon länger nicht mehr (oder woanders, wo ich sie nicht fand), ich habe immer gehofft, "Keine Nachrichten sind gute Nachrichten", aber diesmal ist das nicht so.
Anne/Frau Giftzwerg geht es gar nicht gut. Um ihr und ihrer Familie wenigstens finanziell ein wenig unter die Arme zu greifen, wurde diese Aktion bei Leetchi gestartet.

Wer immer sich angesprochen fühlt, sei, weil er/sie Anne von früher kennt oder auch einfach so: bitte beteiligt Euch doch! Gemeinsam können wir vllt wenigstens ein bisschen von den alltäglichen Sorgen der Familie erleichtern.

Mittwoch, Oktober 26, 2016

Spannungsbogen reloaded!

Es ist so: seitdem ich mich (mühsam. Sehr mühsam. Es wurden Papierbriefe verschickt und Codes übertragen, ähnlich wie beim Bezahlen per Handy beim Edeka) für die Schweizer Post-App registriert habe, mit der man echte Postkarten sozusagen online verschicken kann (ausserdem alle 24h eine umsonst, leider nur in die Schweiz, sonst hätte ich Ihnen allen schon eine geschickt), bekomme ich neben den normalen Statusmeldungen der Onlineshops, bei denen ich bestelle*, auch noch welche von der Post. Manchmal ist das nett ("Ihre Sendung trifft vermutlich mit der heutigen Zustellung ein"), manchmal mittelhilfreich ("Ihre Sendung wurde um 11:37h an Sie übergeben" Ja, Captain Obvious, ich war dabei!), manchmal mysteriös, so wie gestern, da kam nämlich eine Mail, dass ein "Brief, Import, Nachnahme" an mich unterwegs sei. Absender: man weiss es nicht. Heute dann wurde wurde mir mitgeteilt, dass ich das "Päckchen, Inland" gegen Zahlung von 31.90CHF morgen bei der Post abholen könne. Da ich nichts bestellt habe, war ich sehr neugierig, was da jetzt drin sein könnte, und bin heute abend schon mal zur Post (auch wenn da steht: "morgen", kann man Päckchen auch immer schon am Abend selber bei der Poststelle abholen, Briefe übrigens nicht. Warum auch immer.), um das aufzuklären. Leider wurde mir dort mitgeteilt: "Das ist ein Brief, den gibts erst morgen.", also muss ich warten.

Ich bin ja schon gespannt:
  • Entweder habe ich in geistiger Umnachtung etwas per Nachnahme bestellt.
  • Oder der Hübsche. Auf meinen Namen. Ohne mir was zu sagen. Per Nachnahme.
  • Oder es ist falsch ausgefüllt und es ist nicht Nachnahme, sondern Zoll. Aber ich habe überhaupt nix bestellt.
  • Eventuell ist es ein Kooperationspaket, das wir testen sollen, aber auch da wäre Nachnahme ja schon .... sehr seltsam, Zoll doof, aber auch da wurde mir gesagt, man würde sich melden, wenn man bereit wäre, das Paket zu verschicken.
  • Vielleicht ist es auch wieder mal eine Vorladung wegen Geblitztwerden in Deutschland. Aber Bussen per Nachnahme einziehen wäre ja auch seltsam. Und die letzte Vorladung kam nicht mal eingeschrieben.

Ich habe echt keine Ahnung....

*"Liebe Frau Brüllen, wir freuen uns über Ihre Bestellung. Sobald sie versandfertig ist, hören Sie wieder von uns."
"Liebe Frau Brüllen, unser Praktikant hat sich gerade überlegt, ob er ins Lager gehen soll und Ihre Bestellung packen."
"Liebe Frau Brüllen, der Praktikant hat doch erst noch einen Kaffee getrunken, beim Satzbehälterleeren ist ihm der Lagerschlüssel in den Müllschlucker gefallen. Sobald wir eine Lösung haben, melden wir uns bei Ihnen."
"Liebe Frau Brüllen, sorry, wir haben einen neuen Praktikanten und der hat unter Aufsicht Ihre Bestellung gepackt. Leider fehlt ein Pulli in grün, den haben wir nicht mehr, wir haben einen in rot in anderer Grösse reingepackt."
"Liebe Frau Brüllen, wir haben den Pulli in grün doch noch gefunden, wir haben ihn in eine Versandtasche aussen am Paket drangeklebt."
"Liebe Frau Brüllen, ach stimmt, wir sollten noch abschicken. Leider ist die Post heute schon zu".
So halt.

Dienstag, Oktober 25, 2016

It's not a competition, but I win.

Ich gebe es zu, ich bin unglaublich einfach gestrickt. Wenn Sie mich dazu bringen wollen, etwas zu tun, was ich eigentlich nicht möchte, behaupten Sie, ich könne das eh nicht. Oder ich würde mich nicht trauen. Oder allgemein Frauen könnten das nicht. Oder niemand könne das. Oder klar könne ich das vielleicht, aber andere wären besser. Und schon springe ich vom Fünfmeterbrett, schnupfe Ahoibrause durch die Nase, schmuggel 5 Kilo Trockeneis vom Hoechst-Werksgelände und versenke sie beim McDonalds im Spülkasten, blogge jeden Tag, esse drei Scheiben trockenen Toast in einer Minute (oder 10 Salzstangen), trinke Wasser, wenn mein Kopf nach unten hängt, bin immer mindestens 2 Level vor dem Hübschen bei Pokemon Go, sowas.

In Sachen quantified self* habe ich mich bisher grösstenteils verweigert. Gut, die W-LAN-Waage nutze ich auch, als Naturwissenschaftlerin habe ich ja gern eine stabile Datenlage und ich beschäftige mich eh viel mit Statistik und Trends, da passt das ganz gut. Der Hübsche allerdings lebt das richtig aus, er trackt seinen Schlaf (will ich gar nicht wissen, ich schlafe weniger. Viel weniger. WIN!), seinen Kaffeekonsum (ich trinke mehr. VIEL MEHR!, WINWIN!), seinen Obst- und Gemüseverbrauch (ich esse mehr, VIEL MEHR! WINWINWIN!) und hat mich immer mal wieder gefragt, ob ich mir nicht einen Schrittzähler vielleicht wünschen könnte, dann wüsste er, was er mir schenken könne. Aber nein, tue ich nicht. Möchte ich nicht. Auch nicht als Überraschung.** Er hat übrigens auch keinen, nutzt aber eben die Schrittzählerfunktion seines Smartphones. Das tue ich ja theoretisch auch, aber wegen "Handies verboten im Betrieb" und "kein Salt-Netz im Elfenbeinturm" habe ich mein Privathandy eher selten dabei, was dazu führt, dass der Hübsche natürlich jeden Titicacasee-, Peru-Umrundung, Amazonasabschreiten- etc-Badge viel eher bekommt als ich. Ich habe mich da nun äusserlich cool, innerlich natürlich nicht wirklich, damit arrangiert, nur formal, rein formal in diesem Punkt nicht zu gewinnen.
 
Jetzt ist es aber so, dass unsere Krankenkasse neuerdings Rabatte anbietet, wenn man einer Gesundheitsplattform beitritt, wo man, ach, Millionen Challenges erledigen kann, wo man Punkte durch Quizzes bekommt, Punkte für Gemüseessen und Wassertrinken*** und eben auch für Schritte. Ich dachte mir ja erst "Was ein Quatsch, das geht die alle gar nichts an, ich trinke so viel Kaffee wie ich will und laufe nur für mich allein rum, das sag ich keinem." Dann aber wurde enthüllt, dass aus Gründen andere Rabatte wegfallen würden und der Hübsche und ich also nun jeder 49.80CHF pro Monat mehr an Krankenkassenbeiträgen zahlen müssten. Und für Geld tue ich ja dann doch fast alles und so sind der Hübsche und ich also bei "Healthi"**** angemeldet. Wir haben unsere W-LAN-Waage damit verknüpft und der Hübsche hat natürlich sofort seinen Schrittzähler auch mit eingebunden. Es ging genau vier Tage und drölfzig aufmunternde automatisierte Mails und Pushnachrichten "Dein Freund Prozac74 hat dich angefeuert, deinen Fitnesslevel zu steigern", "Dein Freund Prozac74 hat seinen Fitnesslevel um 3 Punkte gesteigert, möchtest Du ihm gratulieren?" und "Mit nur 37 Kaffees weniger oder 100 Schritten mehr am Tag könntest auch Du Deinen Fitnesslevel steigern und Prozac74 einholen.", bis mir das zu doof wurde. In meinem Kopf lieferten sich die innere 13jährige ("Einen Scheiss muss ich, ich trink so viel Kafffee, wie ich will, ich muss überhaupt keinen einzigen Schritt tun, schau mal, wie ich mich auf dem Bürostuhl durchs Leben ziehe!!!Näanaäanaäanä!") und Miss Competition ("ICH MUSS GEWINNEN! IMMER!!!!") einen harten Kampf. Aber was solls, ich arbeite eh nicht mehr im Ex-Betrieb, die Schritte werden auch ohne Netz gezählt, jetzt will ich gewinnen. Das Handy ist jetzt IMMER dabei, ich schnalle es mir auch beim Crosstrainer-Rennen um, das gibt Punkte, sag ich Ihnen. Soviel Kaffee kann der Hübsche gar nicht nicht trinken!
 
Weil heute abend aber eher kein Sport dran ist, habe ich das Handy zum Mittagessen mitgenommen und den Rückweg dann nicht über die Strasse und in den Lift angetreten, sondern mich in das verwinkelte unterirdische Labyrinth unter dem Werksgelände gewagt und dann den Aufstieg aus dem dritten Untergeschoss ins 20. Stockwerk. Mit doppeltem 18. In Stiefeln mit hohen Absätzen! WINWINWINWINWINWIN!
 
Wäre doch gelacht! *****
 
*was übrigens nichts mit personalized healthcare zu tun hat, auch wenn das gerne in einen Topf geworfen wird, aber das wäre ein anderes Thema.
** verschiedene Gründe. Ich mag kein Plastikarmband um die Hand haben. Überhaupt Armbänder: ich trage meine Uhr, mehr geht nicht, nicht mal in schön, ich kriege da eine Art extended Rollkragenpanik. Ich finde sie nicht schön, schwarz steht mir nicht, weiss sieht ganz schnell schmuddelig aus, alle anderen Farben beissen sich irgendwann mit Kleidern. Und Kleider muss ich tragen. (Wehe, einer sagt jetzt "Wetten, du traust dich nicht, ohne Kleider...")
*** Die Achtsamkeitsapp musste ich ganz schnell wieder deinstallieren, als ich bei einem Training meinen Laptop für Demozwecke an den Instruktor ausleihen musste und für alle sichtbar auf der grossen Leinwand die nur für Testzwecke angelegte Erinnerung "Zeit für Kippen und Kaffee" aufpoppte.
****Ja, mit -i am Ende. Ich krieg Augenzucken beim Gedanken dran.
***** Jaja, ich weiss, wer lacht, der Hübsche nämlich, der genau wusste, wie er mich drankriegt :-).

Montag, Oktober 24, 2016

Meilensteine im Hause B.

Am Sonntag war das Wetter ja sehr scheusslich hier und so gab eis einen faulen Nachmittag für alle. Der Hübsche warf in den Raum, dass wir doch mal wieder "Matrix" anschauen könnten, Little Q. würde as bestimmt gefallen. Gesagt, getan (Little L. und ich haben uns anderweitig beschäftigt, ich , weil ich den Film schon drölfzig Mal gesehen habe und eventuell einen Tacken weniger Fan bin als der Hübsche, Little L., weil er 7 ist.) und Little Q. ist jetzt sehr grosser Fan. Der Hübsche und ich sind ein bisschen neidisch auf diesen Zustand, wo man total geflashed von dem Konzept ist, hin- und herüberlegt, wie das wohl weiter- und ausgehen könnte, ohne die beiden bekloppten Fortsetzungen zu kennen...
Als wir dann wegen Makeup schon so im Foto machen drin waren, hat der Hübsche gleich noch eine Art Matrix-Shooting nachgelegt:
Glasses

Nächster Meilenstein: Little L. hat ja wie Q. damals in der zweiten Klasse mit Antolin angefangen. Bei ihm hat der Wettbewerbsgedanke total eingeschlagen. Während vor Antolin das "Lies doch mal selber" noch ein bisschen mühsam war, weil das Vorlesenlassen weniger anstrengt, ist er jetzt total angefixt, er merkt, dass es immer schneller geht und heute, als ich meinte: "So, wenn Du willst, dass ich Dir noch ein Kapitel vorlese, dann musst Du langsam mal Schluss machen", hörte ich aus dem Bett: "Ich les noch schnell die 27 Seiten fertig, dann ist das Buch aus und ich mach noch schnell Antolin."

Ihm wurde allerdings anders als Q. die "Beast Quest"-Reihe (Affiliatelink)
schon nach dreien zu langweilig und er holte sich von Q. Lesetipps. Der ging in die Vollen und schlug ihm "Der Herr der Ringe" vor, aber mal ehrlich? Als erstes richtig dickes Buch ist das ein bisschen arg ambitioniert. Wir haben uns drauf geeinigt, dass er "Gell, Mami, wie Q. im Urlaub, wo Du nicht genug Bücher für ihn dabei hattest?" als nächstes mit "Harry Potter" anfängt. Damit ist das familieninterne Alter von 7.5 Jahren für den Start der Reise nach Hogwarts bestätigt. Ach ja. Und wir haben wieder mal einen eigenen Kindle für die ersten 1000 Antolinpunkte versprochen, ich muss da glaube ich grad mal schauen, was es für Angebote (Affiliatelink) gibt....

Sonntag, Oktober 23, 2016

50:50

So, das wollte ich ja schon lang mal ausprobieren und heute, ein Sonntag mit traurigem Wetter, das erlaubt, ganz ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag drin zu verbringen, und bis auf Hausputz wegen keine Putzfrau mehr ohne Termine bietet sich dafür natürlich an.
Also habe ich mir nach dem Frühstück einen Streifen Tesafilm ins Gesicht geklebt (eigentlich zwei, weil mit Rollkragenpanik empfiehlt es sich nicht, sich mit Klebstreifen den Mund zuzukleben) und nur eine Hälfte meines Gesichts geschminkt (Tesafilm, damit man brutal krass die Grenze sieht. So, wie wenn man halt  einen weissen Streifen beim Wandstreichen lassen möchte).
Der Hübsche hatte vom Kindershooting gestern eh noch das improvisierte Studio auf dme Dachboden aufgebaut, so dass die Portraitfotos schnell erledigt waren.
Interessant waren die Reaktionen:
Little Q.: "Ich seh nix. Echt nicht. Oh, doch, du hast einen Streifen auf der Nase."
Little L.: "Häh, was soll sein? Dein Mund schaut komisch aus."
Der Hübsche: "Hmm. Ich dachte, Du lässt es echt krachen, mit Kajal und Lippenstift und so, das ist ja total dezent so."
Ha. Ha. Ha. Was ich mir auf die eine (auf die von mir aus linke, für den Fall, dass Sie das auch nicht sehen) Hälfte des Gesichts gepinselt habe, brauchte folgendes Equipment:

Wie Sie sehen: durchaus Kajal, sogar flüssigen Eyeliner, durchaus Lippenstift. Und so einiges mehr. Trotzdem finde ich die Reaktionen ganz okay, weil das ist ja die "Jeden Tag"-Variante meines Make-Ups, so gehe ich jeden Morgen ins Büro (also: auf dem ganzen Gesicht und nicht im Hoodie und mit noch ein bisschen mehr Augenmerk auf die Frisur), so schminke ich mich, bevor ich morgens Semmeln oder die Post holen gehe. Das muss nicht "Drama, Drama" schreien, das mache ich dann eher zu glamouröseren Events.

Andererseits hätte ich mir schon gedacht, dass man den Unterschied deutlicher sehen würde, schliesslich gehen dafür jeden Morgen 10 Minuten Zeit drauf, die ich mit Schlafen oder so was verbringen könnte, brauchts das am Ende gar nicht? Aber wie immer ist das eine subjektive Sache, ich schminke mich ja für mich selber. Und ich selber fühle mich sehr viel wohler, wenn die Augenringe aufgehellt sind, wenn Pickel und Rötungen abgedeckt sind und auch wenn die Brille viel an Augenmakeup schluckt, ich mag Glitzerfunkelblingbling! (übrigens: seit gestern verschickt meine aktuelle Lieblingslidschatten- und Lippenstiftmarke, die bezahlbar und ein bisschen anders ist, ab 50$ versandkostenfrei aus L.A. in alle Welt. Falls Sie bestellen sollte, ich bräuchte unbedingt noch ein, zwei, drei Ersatztöpfchen "Girly".). Und aus der Nähe sieht man den Unterschied alle mal.

So sah das ganze dann übrigens ein paar Minuten später aus, da habe ich die andere Hälfte angeglichen (Frisur immer noch im Schluffimodus, Augenfalten wegen ganz viel Spass beim Fotoshooting und so).




Samstag, Oktober 22, 2016

Star's Hollow reloaded

Heute morgen ging es relativ zeitig aus den Federn, wir waren nämlich zum Fahrdienst für die Unihockeymannschaft eingetragen. Ich hatte erst "Treffpunkt 7:30h" auf dem Radar, das wäre dann schon fies gewesen, heute mussten wir aber nicht so weit fahren, deswegen war es dann doch erst 9:30h, so dass die Zeit noch für ein gemütliches Frühstück reichte.
Dann machten Q. und ich uns also mit der Unihockey-Mannschaft ins Hinterland auf, wo, anders als bei uns direkt am Rhein, wo der Nebel bis mittags festklebte, schon strahlend die Sonne schien.
Die Begleiteltern waren übrigens ziemlich genau aufgeteilt 50:50 Mütter und Väter (oder beide zusammen), das anscheinend weit verbreitete Phänomen der "Samstagsväter" gibt es hier nicht.
Das Spiel haben sie zwar knapp verloren, aber sie haben sich wirklich angestrengt und viel besser zusammengespielt als noch in der letzten Saison. Und ja, vermutlich fehlt mir einfach der Ehrgeiz und Biss (und ich kenne weder die Regeln noch technische Kniffe genügend gut, aber ich kriege es einfach nicht über mich, mich als Zuschauer mehr einzubringen als durch Torjubel, Aufstöhnen wegen Gegentoren und "Oh neeeeein, aber fast"-Rufen für vergebene Chancen. Ich schreie weder taktische Anweisungen aufs Feld, noch schimpfe ich lautstark über die Spieler der eigenen oder fremden Mannschaft, ich berate den Trainer nicht, weder lautstark während des Spiels, noch ungefragt in der Pause, danach oder beim Einkaufen, wenn ich ihn zufällig treffe, und ich schicke ihm auch keine What's-App-Nachrichten während des Spiels, wenn er auf Gebrüll von der Tribüne nicht reagiert. Aber das bin nur ich....

Inzwischen hat Little L. daheim beschlossen, dass er jetzt gern wieder kurze Haare hätte, ich verstehe das: bald ist wieder Mützenzeit, da werden lange Deckhaare nur verdrückt. Also hat der Hübsche Rasiermaschine und Schere rausgeholt:


Gegen Mittag waren Q. und ich wieder zurück, es gab eine kurze Pause, bis die Jungs um zwei schon wieder zu den Pfadis mussten. In der Zeit haben der Hübsche und ich so spannenden Dinge gemacht wie Kühlschrank abtauen und überhaupt ausräumen und putzen (der Tipp mit der Spülmaschine war super!), Küche putzen, Bäder wischen und Wochengrosseinkauf erledigen (wegen Samstag und dementsprechend bekloppt langen Staus an den EU-Grenzen haben wir ihn im Dorf-Supermarkt erledigt und dabei einen Grossteil der anderen wegen Pfadfindern kinderlosen Eltern getroffen, Schwätzchen am Kühlregal inklusive.)

Um 19:00h dann war es soweit: die Pfadis luden zum "Pfadiznacht". Alle Stufen von Wöfli bis Pios hatten ein Dreigängemenü nach PfadiArt vorbereitet, es gab Kürbissuppe, Älplermagronen und verschiedene Kuchen. Der Gemeindesaal haben sie halloweenartig geschmückt, ausserdem wurden Sketche aufgeführt, die manchmal absichtlich, manchmal unabsichtlich komisch wirkten. Der neueste heisse Scheiss unter grösseren Pfadis scheint übrigens dieser Pulli zu sein, wobei ich den auch ziemlich lustig finde.





Wie immer hier im Dorf trifft man immer dieselben Leute: Pfadi-Eltern sind eben auch Hockey-Eltern, Turneltern, Klassenkameradeneltern, Nachbarn, Arbeitskollegen, ehemalige Arbeitskollegen..... und so sehr ich aus meinem Heimatdorf gebranntes Kind in Sachen Dorfleben bin, so sehr geniesse ich das hier aktuell.

Schön wars!







Freitag, Oktober 21, 2016

Rückreisereise

So. Nach zwei Tagen viel und in jeder Hinsicht* schwieriger Arbeit bin ich wieder auf dem Heimweg.
Mein Lieblingsmoment war übrigens, als endlich mal (das hier waren nämlich dieselben Kollegen, damals auf Besuch in Basel) eine meiner Serienreferenzen sofort verstanden wurde. Für die Anlagenbesichtigung bekam ich nämlich einen Besucherlaborkittel in weiss (soweit normal) mit rotem Kragen, vermutlich, damit man mich daran dann leicht rausziehen kann, wenn ich meinen Kopf irgendwo reinstecke, wo er nicht hingehört. Es ist mir einfach rausgerutscht: "Yeah, great, red. You know, what usually happens to the redshirts?". Ist aber alles gut gegangen :-).
Ich habe es diesmal auch geschafft, mich in Heathrow nicht zu verlaufen wegen dringenden WC-Bedarfs und ich konnte den Punkt, wo ich das letzte Mal blasengesteuert falschgelaufen bin, genau identifizieren.
Im Gepäck habe ich nun echt coole Irland- und UK-Mitbringsel für die grossen und kleinen Jungs daheim, einen ordentlichen Schlafmangel und sehr müde Füsse. Und noch ein paar Stunden Reise vor mir.

* physisch,weil ein ganzer Tag durch verschiedene Produktionsgebäude klettern, rauf, runter, rauf, runter,
intellektuell, weil zwei vershciedene Produkte, weil Millionen verschiedene Aspekte bedacht werden müssen, weil ein trinationales Projekt mit dröfzig Stakeholdern gestartet werden musste,
emotional, weil der Standort, den ich besucht habe, in zwei, drei Jahren geschlossen werden wird und aktuell die Hälfte der Leute geht. Darunter viele Kollegen, die ich kenne, schätze, mag und ach, das war schon sehr traurig.

Donnerstag, Oktober 20, 2016

Face it!

Danke für den Tipp gestern in den Kommentaren! Ja, der Kellner dachte eine Zeitlang, ich wäre Clara Ferreira Alves (ich war sehr müde gestern, deswegen habe ich den Namen schneller vergessen, als ich in Shannon gelandet war. Und wenn man nach "Journalist blonde female portuguese short hair" sucht, ach, lassen wir das.
Zusammen mit der Tatsache, dass mich ein Disneyland-Jedi-Instruktor Sandy Duncan so ähnlich fand, dass er mir das sagen musste, obwohl die Schlange sehr lang war, und mir dann auch noch erklären musste, wer Sandy Duncan ist, lässt mich das langsam drüber sinnieren, ob ich vielleicht älter aussehe, als ich denke. Dann aber denke ich ewige Optimistin, dass ich vielleicht einfach ein 70er-Gesicht habe, und wenn ich mir Bilder meiner Mutter, die eher die Generation von Clara und Sandy ist,  aus den 70ern ansehe, dann weiss ich auch woher. Damals waren solche Gesichter total trendy, heute habe ich vielleicht ein post-retro-Gesicht (ich nehme an, heutzutage sind 80er- oder 90er Gesichter schon retro, und sind wir mal ehrlich: ich habe lieber ein 70er-Gesicht als ein 80er-Gesicht), da kann ich auch nix dafür.

Ich finde, das klingt viel besser, als "OMG, jemand hat mich für eine alternde Diva oder eine bestimmt grossartige, aber schon (ich musste grade googeln und es könnte sein, dass ich auf dem Rückweg über Heathrow den Kellner suchen und ihn vielleicht verhauen muss) SECHZIG JAHRE ALTE Journalistin gehalten!"

Mittwoch, Oktober 19, 2016

Reisereise

Gestern habe ich ab morgens bis abends um 10 (eigentlich 11, wegen Zeitdifferenz) auf Reisen verbracht. Das klingt glamouröser als es war, siebeneinhalb Stunden dieser Zeit habe ich nämlich in Terminal 2 von Heathrow verbracht, weil mein eigentlich geplanter Anschlussflug gestrichen wurde.
Ich muss sagen, ich bin jetzt erstmal wieder genug geflogen und unterwegs gewesen. Ich habe es immerhin geschafft, kein einziges Spässle mit den Security-Personen und der Border-Control oder den Zollbeamten zu machen, ich habe vom Terminal aus via Hangout, Handy, Google Drive viel Arbeit erledigt bekommen, ich habe mir im Duty Free Shop ein sehr, sehr gutes Parfum von Jo Malone gekauft, das etwas ausserhalb meines klassischen Beuteschemas liegt. Ich bin ja duftmässig relativ langweilig, mein Standardduft ist "Hugo Woman", der geht immer. Parallel nutze ich DKNY "Be delicious" in der grünen NY und der rosa Variante und "Boss Woman".
Durch mein Lieblingsbeautyblog mit den weltbesten Duftbeschreibungen bin ich auf auch etwas ausgefallenere Düfte oder Marken gestossen, so liebe ich zB Shiro und habe mich eben am Flughafen durch Jo Malone geschnuppert. Mit 7 Stunden Aufenthalt kann man auch mal ruhig abwarten, wie sich der Duft auf dem Handgelenk entwickelt :-).
Leider habe ich wegen wenig Wasser getrunken, alles so laut, immer muss ich alles mitschleppen, und überhaupt bin ich angespannt, irgendwann totale Kopfschmerzen bekommen, so dass ich sowohl von weiterem Parfumschnuppern als auch von dem zwischendrin angedachten (man muss ja irgendwie die Zeit rumbringen!) Whiskeytasting Abstand nahm.
Beim Abendessen (ich hatte ja laaaaaang Zeit, die Auswahl zu studieren) hatte ich dann einen Kellner, den ich sehr seltsam fand, weil er immer wieder ankam, um zu fragen, ob alles okay war (ja), ob der Salat nicht zu scharf wäre (nein), dass überhaupt meine Auswahl ja super wäre (ja), und ich war so ein bisschen verwundert, weil ich ja relativ offensichtlich (zwei Handys, ein Kindle und ein Reiseführer für Schweden --> Sommerferien! vor mir und in Arbeit) keinen Bedarf an Bespassung hatte. Als ich dann aber am Zahlen war, meinte er "Sorry, I have to show you something!" und anscheinend sehe ich, wenn ich meinen Kopf in ein Buch stecke, aus Kellnerperspektive aus wie eine sehr bekannte portugiesische Journalistin. Er dachte echt, ich wäre es und versuchte, mich mit den drölfzig Fragen besser zu Gesicht zu bekommen. Ich wars dann leider doch nicht, aber ich fand das dann nachträglich eigentlich ganz niedlich.
Am Flughafen in Shannon bin ich trotz meinem Mantra "In Irland fahren sie auf der falschen Seite" wieder total souverän auf den Fahrersitz des abholenden Autos geklettert, mit rotem Kopf wieder ausgestiegen und dann habe ich beim Beifahren fast einen Herzkasperl bekommen...
Im Hotel dann kam ich zusammen mit einer "visiting the old country"-amerikanischen Reisegruppe an, die von Reiseleitern in kurzen Hosen und mit Kronen alle geküsst und umarmt wurden. Ich war so müde, dass ich mich fast in die Küss-Schlange gestellt hätte, aber im letzten Moment bin ich dann schnell noch ungeküsst durchgeschlüpft.
Im Hotelzimmer feierte ich mich dann selber noch ziemlich, dass ich im letzten Moment noch ein Tütchen Badesalz eingepackt hatte, es gab nämlich eine Wanne und so gab es dann noch einen gemütlichen Tagesausklang. Leider hungrig, weil Room service nur bis halb 10 verfügbar war und ohne was zu trinken, auch wenn ich vom Kopfweh her schon bereit für einen Wannen-Cider o.ä. gewesen wäre, aber leider hatte ich das erste Zimmer jemals ohne Minibar.
 
Und das Baden ist nun eine wunderbare Überleitung zum Postabschluss: #lepralove hat der laaaaaaange Tag in den Stiefeln gefolgt von Badewanneneinweichen sehr gut getan. Die ersten Fetzen gehen ab, allerdings bisher nur auf der Fussoberseite.

Dienstag, Oktober 18, 2016

Medienkompetenz

Liebe Klasse von Little Q,
herzlich willkommen als Neuleser! Ich war erst etwas überrascht, als Q. mir erzählt hat, dass Ihr nach seinen Erzählungen aus unserem Urlaub und der Erwähnung meiner "Bloggerkolleginnen", direkt geübt habt, wie man im Internet etwas sucht (nachdem ich schon gehört habe, wie fit ihr in Sachen PokemonGo-Hacks etc. seid, habe ich das Gefühl, so richtig neu war das für Euch nicht :-)).
Was Ihr beim Suchen ja gemerkt habt: nicht alle Leute, die Dinge ins Internet schreiben, tun das unter ihrem echten Namen. Ich zB habe vor langer Zeit den Namen "das kleine Brüllen" gewählt, so hat mich Little Q.s Papa schon genannt, da gab es Little Q. noch gar nicht. Irgendwann hat sich das zu "Frau Brüllen" geändert. Ich finde das noch ganz praktisch, dass man das Blog hier nicht unter "Blog von Q.s Mami" findet. Denkt da immer ein bisschen dran, dass jeder sich im Internet so nennen kann, wie er oder sie das möchte. Nicht jeder, der "Kuschelkatze1995" oder "Pikachu-Fan3000" heisst, muss tatsächlich jemand sein, der Katzen oder Pikachu toll findet oder überhaupt ein netter Mensch ist. Andererseits sind auch nicht alle Leute, die ins Internet schreiben, total bekloppte Verrückte, sondern ganz viele sind sehr nette, lustige und auch ganz normale Leute (ich zum Beispiel :-)). Denen macht Schreiben und Geschichtenerzählen einfach Spass und dafür ist das Internet natürlich eine ganz tolle Sache. Wenn man es richtig macht, muss man da auch keine Panik oder Angst vor haben.

Trotzdem sollte man sich auch mal Gedanken drüber machen, ob man möchte, dass Dinge, die man selber ins Internet schreibt, von allem und jedem bei der Suche nach Eurem eigenen Namen gefunden werden können. Zum Beispiel von Euren Kollegen, Euren Lehrern, der ganzen Klasse :-) oder mal von Eurem zukünftigen Chef, denn Dinge im Internet verschwinden nicht mehr so einfach.
Deshalb sollte man sich sowieso sehr gut überlegen, was man tatsächlich im Internet schreibt, sowohl über sich selber als auch natürlich über andere. Was einmal im Internet steht, kann man da nicht mehr so einfach rausholen und es können nicht nur die Leute lesen, für die es vielleicht gedacht war, sondern alle! Niemand möchte Unwahres, Peinliches, Unfaires oder Gemeines über sich selber im Internet lesen. Manche Leute möchten zB auch überhaupt nichts über sich dort stehen haben. Das muss man dann respektieren, auch wenn die Geschichte noch so lustig wäre!
 
Ich zum Beispiel habe mir selber folgendes Kriterium aufgestellt: ich schreibe hier nichts, was ich nicht auch einem Kollegen zum Beispiel im Tram erzählen würde. Da muss ich mir auch immer bewusst sein, dass andere Leute das auch hören, es ist eine ganz gute Übung, vor dem Schreiben oder wenigstens vor dem Veröffentlichen noch mal kurz drüber nachzudenken, ob das für den aktuellen Text so passen würde. Bevor ich über andere Leute schreibe (ja, auch über Q. oder L. oder ihren Papi), frage ich diejenigen, ob das für sie in Ordnung wäre.
 
Ausserdem sollte man sich immer bewusst sein, dass das, was im Internet steht, nicht unbedingt die ganze Wahrheit oder auch überhaupt wahr sein muss. Es tut immer gut, den gesunden Menschenverstand einzuschalten (das ist eh immer eine gute Idee), bevor man Dinge aus dem Internet glaubt oder weiterverbreitet.
 
Auch die Geschichte, die ihr hier lest, sind grösstenteils schon in echt passiert ("Blog" kommt ja von "Weblog" und bedeutet eigentlich "Tagebuch im Internet", deswegen heisst es auch "DAS Blog" und nicht "DER Blog", und schon gar nicht "der Block")  aber wie ihr vielleicht auch schon in der Schule gelernt hat, manchmal kann man durch kleine Veränderungen Geschichten noch spannender oder lustiger machen, ich würde mich an Eurer Stelle also nicht drauf verlassen, dass alles, was ihr hier drin findet, die volle Wahrheit ist.
 
So, jetzt aber wieder zurück zum (Schul)Alltag und nächstes Mal, wenn Ihr Internetrecherche übt, sagt kurz vorher Bescheid, dann steht nicht ein Post über Fusshornhaut an oberster Stelle.

Liebe Grüsse
Frau Brüllen

Montag, Oktober 17, 2016

Jetzt ist sie .... weg!

Ich habe es wirklich versucht:
  • als erstes eine Agentur engagiert, die (mir hier auf dem Blog empfohlen wurde und) mit niedlichem rosa Logo dafür Werbung machte, sich für arbeitende Mütter stark zu machen. Von denen wurde unsere Küche und auch sonst alles mit Kloreiniger (immerhin Lavendel, bio, von Frosch, weil wir den gekauft haben) gereinigt. Verständigung war nicht möglich aus Sprachgründen, dazu wurden einfach mehr Stunden berechnet als vereinbart, das war eine kurze Sache.
  • als zweites auf die Empfehlung von Kollegen gehört und jemanden aus dem Ort engagiert. Das war erst super, dann irgendwann tauchte sie nur noch sporadisch auf, abgesagt wurde nie und als dann die Frequenz auf erratische einmal pro Monat sank, kündigten wir und es war relativ unschön.
  • als drittes engagierte ich jemanden aus dem Nachbarort aufgrund eines Aushangs im Supermarkt. Die ganze Sache war von Anfang an sehr schofel, weil wir auf angemeldetem Arbeiten bestanden, aber irgendwie erwartet wurde, dass wir einen Teil trotzdem als "Bonus" bar bezahlen sollten. Bonuswürdig war die Arbeit aber keinenfalls und ich verbrachte letztendlich mehr Zeit damit, nach jedem Termin entweder zu monieren, was nicht gemacht worden war oder aber mir das Gejammer anzuhören, dass ich unendlich viel zu viel verlangen würde. Als dann rauskam, dass sie ohne Absprache andere Leute als Hilfe oder Begleitung oder Bespassung mitgebracht hatte, beendeten wir das Ganze fristlos.
  • Mir wurde wieder via Internet eine Agentur respektive eine spezielle Kraft, die bei einer Agentur angestellt war, empfohlen. Die Agentur hatte jedoch jemanden anders für uns und ich war so genervt, dass ich bereit war, ein Vermögen für eine "unkomplizierte, vertrauenswürdige Hausreinigung" zu bezahlen. Was folgte, waren stundenlange Diskussionen, was denn nun gemacht werde solle, allerdings nicht mit der Putzhilfe direkt, sondern mit dem Agenturchef. Ich gehe davon aus, dass diese Anforderungen nie zu der ausführenden Person weitergeleitet wurden, weil so ignorant kann man eigentlich gar nicht sein. Dazu kam, dass die Rechnungsstellung, sagen wir mal, mehr als kreativ war, auf Reklamationen überhaupt nicht reagiert wurde, es wurden Ferienvertretungen ohne Vorinformation geschickt, Verabredungen nicht eingehalten, im Schnitt 30 - 40% mehr Zeit (zu eben einem horrenden Stundensatz) abgerechnet, als tatsächlich jemand da war (für uns belegbar durch entweder den Hübschen, der die Dame eben morgens noch nicht traf, als er aus dem Haus ging oder die Nanny, die sie nicht mehr antraf und natürlich auch durch unser wunderbares Netatmo-System. Lustigerweise wurde auf meine Rechnungsreklamation überhaupt nicht reagiert, so dass wir über ein halbes Jahr einfach gar nicht gezahlt hatten. Irgendwann war mir das dann zu doof und ich habe nochmal unsere korrigierten Rechnungen geschickt und eben den angepassten Betrag bezahlt und erstaunlicherweise hat diese korrigierte Teilzahlung dann eine Reaktion hervorgerufen, nämlich Drama, Drama, das wäre alles sehr unfair und überhaupt wären die Zeiten immer korrekt gewesen und wenn wir nochmal kürzen würden, dann würden sie gar nicht mehr kommen. Hmpf. Anscheinend passte kein Geld bekommen besser ins Geschätsmodell als wenigstens einen Teil des verlangten Geldes bekommen. Ach ja, heute kam dann unangekündigt überhaupt niemand, auf Rückfrage wurde mitgeteilt, man käme auch in Zukunft nicht mehr.
Gnaaaaaaaah! Es ist ja nun echt nicht so, dass ich Unmenschliches verlange: ich selber schaffe das verlangte Pensum in knapp zwei Stunden. Inclusive Wäscheaufhängen und Spülmaschine ein- und ausräumen, was die Putzfrau nicht machen müsste. Ich bin bereit, dafür jemanden für dreieinhalb Stunden pro Woche einen echt guten Lohn zu zahlen, allerdings halt nur korrekt angemeldet. Wir räumen vorher auf, wir sind echt keine Ferkel, das ist alles nichts dramatisches. Ich habe noch eine Empfehlung einer Kollegin in der Hinterhand, ich hoffe, die Dame kommt auch bis zu uns raus. In der Zwischenzeit spare ich also ungefähr 150 Franken die Woche und wir putzen halt wieder allein. Das darf doch echt nicht wahr sein.....
 
Zu den erfreulichen Dingen: #lepralove läuft super, meine Füsse fühlen sich schon an, wie in Zellophan eingepackt. Ich nehme an, bald reisst die Hülle.

Sonntag, Oktober 16, 2016

Let the #lepralove begin!

So, wie auf Twitter angekündigt, ist es hier heute so weit: die zweite Runde Babyfüsse beginnt.
Nachdem ich das letzte Mal die Fotodokumentation ein weing verpennt habe, werde ich mir das diesmal nicht nehmen lassen..
Also: falls es Sie beim Anblick von Füssen gruselt, seien Sie gewarnt. Heute allerdings noch ohne Hautfetzen.

Also: als erstes brauchen Sie "Baby Foot" (Affiliatelink):


 
Dann, damit die Füsse für die nächsten zwei Wochen wenigstens ansatzweise fotografierbar sind (hahaha, als ob jemand auf die Nägel schauen würde, wenn die Haut in Fetzen runterhängt...), werden die Nägel noch frisch lackiert (Fishnet Stockings von Essie, es geht aber vermutlich auch jede andere Farbe)
 
 
Dann bittet man den Mann ein Foto von der Fusssohle zu machen, am besten ohne zu viel vom Rest des Körpers.
 
 
Anschliessend weichen Sie die Füsse in einer warmen Badewanne ein, am besten den Rest des Körpers auch noch. Badezusatz auch hier: wie man mag.
 
 
Auch für dieses Bild hat sich das Lackieren gelohnt:
 
 
Dann besorgen Sie alles, was Sie in den nächsten zwei Stunen zu brauchen meinen und stellen es in Reichweite. Dann schneiden Sie die Babyfoot-Füsslinge auf und schlüpfen rein. Die gelgetränkten Lappen sind erst kalt, aber das wärmt schnell auf. Überschüssiges Plastik kleben Sie dexter-like um die Füsse fest:
 
 
In den aktuellen Packungen scheinen die unglaublich geschmackvollen Polyester-Flauschsocken nicht mehr enthalten zu sein, der Profi hat natürlich noch die vom Frühjahr (oder ein paar andere Socken).
 
 
Dann stellt man sich den Wecker, entweder auf die in der Packung angegebene Zeit oder ein paar Bonusminuten extra und wartet ab. Ich werde stricken, Little L.s Yoshi reparieren und Penny Dreadful anfangen. Dann wird abgespült, abgetrocknet und ..... fertig. Erstmal.

Samstag, Oktober 15, 2016

Swiss Star's Hollow

Sie kennen ja sicher alle die "Gilmor Girls" und ihr beschauliches Heimatstädtchen Star's Hollow?
Wenn bei uns im Dorf Chilbi (aka Kirchweih oder wie auch immer Sie bei sich daheim dazu sagen) ist, verwandelt sich unser Schweizer Vorstadtschlafdorf in eine Schweizer Variante davon.
Das gesamte Dorf trifft sich für zwei Tage in der Hauptstrasse, die verschiedenen Vereine haben Essens- und Spielstände, es gibt zwei, drei harmlose Fahrgeschäfte, die Landfrauen backen Zopf und Bauernbrot, die Pfadfinder machen Hotdog und Schoggibananen, es gibt Fondue, Raclette, Bier, Sekt, Schokoküsse, Zuckerwatte, Pizza, Flohmarkt, Apfelpressen (all das wird, wie ich heute erfahren habe, auf der hochoffiziellen Chilbi-Sitzung ---> Star's Hollow lässt grüssen <--- festgelegt und genehmigt).
Little L.s Geräteturnverein macht schon immer Crepes und so waren wir zweiheute zum Crepebacken eingeteilt.
Das Wetter war traumhaft, Little L. betreute die Kasse (seine Lehrerin wäre stolz auf ihn gewesen, als er souverän die Fake-Bestellung eines sehr witzigen Kunden "17 Nutella-Crepe" ausgerechnet hat, der dann doch nur einen wollte), ich hatte ein halbes Auge aufs Wechselgeld, lernte mit der Proficrepemaschine umgehen und wurde nur kurz aus dem Konzept gebracht, als eine Kundin tatsächlich eine Quittung verlangte. Ich muss noch an meinen Gastronomiefähigkeiten arbeiten, ich habe nämlich als erstes schallend gelacht, weil ich dachte, das wäre ein Witz. Auf das indignierte "Eine Quittung. Das dürfte doch wohl nicht zu viel verslangt sein!" habe ich dann mit einer Art Pokerface mit dem dicken, wasserfesten Edding auf eine Serviette geschrieben: "15. Oktober 2016, Crepestand des Geräteturnvereins Schlafstadt, 1x Crepe mit Zimt und Zucker, 4 CHF, unterschrieben: Frau Brüllen." Und ja, ich wäre schon ein bisschen gespannt, wo diese Quittung nun landet.....

Im Anschluss trafen sich beide Jungs mit ihren Freunden, die Herbstferien gehen ja nun zu Ende und alle sind wieder zurück von wo auch immer. Q. und seine Clique war dann allein unterwegs (auch hier: sehr, sehr schön für mich das Loslassen und Flüggewerdenlassen in so einem geschützten Rahmen zu üben anstatt zB auf der Herbstmäss in Basel....), Little L. und sein bester Freund fuhren gemeinsam Butschauto, wir schwatzten mit Bekannten und Freunden und alles in allem war das ein Nachmittag, der einem die ja durchaus vorhandenen schönen Seiten des Dorflebens vor Augen führte.




L. war ein bisschen das Standmaskottchen und bekam genau erklärt, wie das mit den Crepeplatten funktioniert :-). Fehlversuche wurden aufgegessen.


 















Freitag, Oktober 14, 2016

Touche!

Little Q. schaute heute bei der Schlange am Zoll in seinen Pass und fragte: "Warum steht denn da meine Augenfarbe drin?"
Ich fing mit dem Erklärbär an und meinte: "Weil die Augenfarbe sich halt im Lauf deines Lebens nicht wirklich ändert. Also nach einem gewissen Alter, weil die meisten Babies haben ja blaue Augen und so in den ersten paar Monaten blablabla...."
Little Q. schaut mich mit einer hochgezogenen Augenbraue (wie mich das aufregt, dass alle in der Familie das können, nur ich nicht) an, zeigt auf die nächste Zeile und sagt: "Ja. Genau. Wie die Körpergrösse* auch, gell?"


*120cm, das ist lang her! Bei Little L. stehen noch 99cm drin...

Donnerstag, Oktober 13, 2016

Ist der Ruf erst ruiniert...

Es herbstelt immer noch und Herbstzeit ist Kleider-und-Stiefelzeit. Noch bin ich nicht ganz bereit für die Strickkleider, aber ich habe mir ein sehr schönes dünneres Langarmkleid gekauft, das für den Sommer zu warm, für jetzt mit Strumpfhosen und evtl. Strickjacke perfekt ist.
Beim ersten Tragen fand ich es um die Taille herum ein wenig zu schlabberig, so dass ich einen schmalen Gürtel genommen habe. Leider rutschte es beim Laufen immer wieder nach oben, verfing sich dann im Gürtel und wurde so immer kürzer, was bei der Länge …. suboptimal ist.
Nach der ersten Wäsche ist es gar nicht mehr so weit (oder ich habe schon Winterspeck angefuttert), heute morgen sass es auch ohne Gürtel perfekt.
Es ist halt trotzdem sehr dünn (es hat kein eingearbeitetes Unterkleid), je nach Strumpfhose und begünstigt durch meine Messengerbag klettert es sehr gern nach oben. Hmpf. Ich habe heute auf dem Weg zur Arbeit also „Unterkleider“ gegoogelt und bestellt und mir geschworen, heute halt besonders vorsichtig zu sein. Mit meinem Strickmantel obendrüber wähnte ich mich für den Notfall gut bedeckt.
Tja. Bis ich dann an der Kaffeemaschine von einem Kollegen mitteldezent drauf hingewiesen wurde, dass sich mein Kleid verselbständigt hatte (Ich vermute, nach dem WC-Besuch hatte ich es irgendwie im Strumpfhosenbund eingeklemmt), und auch der Mantel das nicht wirklich verbarg. Mit rotem Kopf zuppelte ich alles zurecht und überlegte, was ich zwischen Klo und Kaffee noch alles mit spärlich bedecktem Hinterteil erledigt hatte:
  • Schwätzchen mit der Oberchefsekretärin beim Warten auf den Lift
  • Liftfahrt über 16 Stockwerke mit 8 mir unbekannten Personen
  • Obstsalat mit Joghurt in der recht vollen Cafeteria holen
  • Schwätzchen mit der Kassenfrau über das Recircle-Geschirr (super Sache, btw)
  • Warten auf den Lift incl Schwätzchen mit einem, der auf dem Weg runter im gleichen Lift war und jetzt mit Gipfeli wieder auf dem Weg nach oben
  • Liftfahrt über 16 Stockwerke mit 10 mir unbekannten Personen.
Geht eigentlich. (Ich habe den Rest des Tages fest auf meinem Bürostuhl sitzend verbracht und hoffe auf schnelle Lieferung der Unterkleider. Die auch nicht gegen Strumpfhosenstopferei geholfen hätten.)