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Samstag, Oktober 31, 2015

Booooooo!

Sehr prakischerweise fällt Halloween dieses Jahr ja auf einen Samstag (wenn Sie es vergessen haben: schnell, schnell, vielleicht haben die Nachbarn noch ein bisschen Süsskram ;-)), und noch praktischererweise habe ich dieses Jahr irgendwie in der Zeit vor Halloween warum auch immer Nerven gehabt, daran zu denken und in Kostüme auch für uns Grosse investiert und 4.80CHF in künstliche Spinnennetze.
Der Kürbis mit den Legogesichtern (Vorlagen gibt es übrigens hier) Stand ja schon seit letztem Wochenende und war mittlerweile ein bisschen sehr gruslig geworden.
Die Spinnennetze warn schnell verteilt (ich fürchte so ein bisschen, das Abpfriemeln wird ein bisschen länger dauern), die orangen Laternen vom Zeltgeburtstag passten natürlich perfekt!


Gegen halb sieben klingelten die ersten kleinen Hexen und nach dem Abendessen machten wir uns auch auf den Weg, um die Süssigkeitenvorräte wieder aufzufüllen ;-))

Das "Skulduggery Pleasant *-artige Kostüm" war eigentlich für den begeisterten Fan Little Q. gedacht, aber für ihn ist 140 mittlerweile echt zu klein. Gnarf.








Für nächstes Jahr schwebt mir übrigens statt Rumlaufen eine Hexenhütte vor dem Haus vor. Mit Feuerschale mit magischem Feuer, auf dem Glühwein dampft, ich kann kleine Kinder erschrecken und mich mit den Eltern verbrüdern. Den Hübschen schminke ich zum Zombie und so werden wir die Gäste auch wieder los ;-).

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Freitag, Oktober 30, 2015

Zurück im Alltag

Nach sehr intensiven vier Tagen (ich meine: wann hat man schon mal 23 Kolleginnen und Kollegen aus aller Herren Länder und allen Firmenbereichen auf einem Fleck? Dann nutzt man das doch bittedanke auch) mit wenig Schlaf, dauernd unter Strom (Wir haben gewonnen, juhuuu), erstaunlich wenig Essen (also: es gab schon, aber ich hatte keine Zeit und keine Nerven ;-), viel Neuem, viel Arbeit, viel Spass und danach noch mehr Arbeit bis sehr spät, das ist die Krux, wenn die eintrudelnden Emails mit "Urgent Action required" etc. im Betreff direkt auf dem Sperrbildschirm des Handys aufpoppen...nun ja, also: jetzt bin ich wieder zurück.

Diesmal war die Bahn pünktlich und meine Mitreisenden haben mich nach nur drei Minuten davon überzeugt, dass On-Ear-Kopfhörer (sind die hier * nicht grossartig?) zum Aussperren der Dauerquatscher für meine ÖV-Pendelei am Januar unverzichtbar sind.

Daheim hat der Hübsche mit den Jungs grossartig die Stellung gehalten und ich freue mich sehr auf ein Wochenende, das vor lauter toller Termine gar nicht erlaubt, die natürlich trotz Nachtschichten aufgelaufene Arbeit vor Montag in Angriff zu nehmen. Morgen wird geschwommen, die Kinder gehen zu den Pfadis, wir werden die Halloweendeko vervollständigen, Trick-or-Treaten, diesmal alle kostümiert, am Samstag geht es vielleicht auf die Herbstmesse und zu Freunden, die StarWars-Fortbildung der Jüngsten vorantreiben.

Jetzt aber habe ich mir erstmal eine Badewannensession mit Buch *, Sekt und dem Inhalt des wunderbaren Rituals-Überraschungs-Pakets (danke, das passt heute perfekt!) gönnen.

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Donnerstag, Oktober 29, 2015

"Then we might meet in court"

Das war vielleicht nicht direkt der geplante oder erwünschte Ausgang der Gruppenübung zum Thema "Collaboration: Negotiating and Influencing", aber ich wollte diesen Satz immer schon mal sagen. Und hey: ich musste wirklich erst meine erstaunlich reale Angst, unsere imaginäre Firma gegen die Wand zu fahren, überwinden, bis ich wirklich Spass an dem Spiel hatte. Und dann auf einmal war es viel mehr Spass, nicht mehr das nette Mädchen zu sein, das am liebsten von allen gemocht wird ;-).

So. Morgen geht es zurück, es wäre also Zeit für eine Nacht mit wirklich gutem Schlaf ;-) (letzte Nacht: praktisch nicht, weil das Schlucken so höllisch weh tat. Ich bilde mir ein, es wird besser... und keine Sorge: es ist nichts verrenkt oder so, es sind einfach nur einseitige Halsschmerzen)

Mittwoch, Oktober 28, 2015

Rechts

Sie kennen dieses Gefühl, wenn Ihnen die ganze Seite vom Kopf weh tut und Sie nicht sagen können woher es kommt? Also: hier gerade rechts, immerhin nicht die Zähne, ich bin mir aber nicht sicher, ob Ohr, Hals oder Haarwurzeln oder alles.

Dienstag, Oktober 27, 2015

Gnah

Der Tag heute hatte seit 3:30h das Potential für einen echten Scheisstag.
Da beschloss die Katze nämlich, sich auf einen Kampf mit einem, man weiss es nicht, imaginären oder echten Gegner auf der anderen Seite des geschlossenen Rollos einzulassen. Ich bin also mit der Katze mit gesträubtem Fell und Klobürstenschwanz (also: beides die Katze) auf den stockfinsteren Balkon getappt, habe die Lage gecheckt und dann ganz schlecht weitergeschlafen.
Morgens um viertel vor sechs, als der Wecker für mich klingelte, erklärte mit Little Q. mit Tränen in den Augen, dass er mich ganz schlimm vermissen würde. Jeden Tag. Immer. In der Schule und überhaupt. Guter Start in einen viertägigen Kurs ausser Haus.....
Ich konnte ihn dazu bewegen, in meinem Bett bis zu seinem Weckerklingeln weiterzuschlafen und ging mit schwerem Herzen zu Bus und Zug. Zug? Nein, die S-Bahn hatte 5 Minuten Verspätung, was meine recht komfortablen 7 Minuten Umsteigezeit mit Gepäck durch den ganzen Bahnhof zur vollsten Zeit des Tages nun ja, auf sportliche 2 Minuten reduzierte. Mit keinem Kaffee und keinem Frühstück im Bauch wegen Trösten und so.
Sorry an all die, die ich mit meinem Rollköfferchen umgemäht habe, es war dazu auch noch total unnötig, weil der Zug, tadaaaaa, ausfiel. Ohne Ansage, ohne Anzeige, einfach so.
Also: Gemächlich zurück zum alten Gleis, wo mittlerweile ein Interregio mit Umsteigen stand, der mich zwar zu spät, aber immerhin an den Bestimmungsort bringen würde. Natürlich auch in der ersten Klasse total überfüllt, weil der andere Zug ja ausgefallen war.

Man kann sich vorstellen, dass ich nicht der allertiefenentspannteste Mensch der Welt war, als ich an der Rezeption des Radisson Blu wartete, während ein portugiesisches Ehepaar vor mir auschecken, aber irgendwie nicht zahlen wollte....

Nun denn, ich habe beim dem Zeitplan für den heutigen Kurs einfach mal ganz tief geatmet, meine letzte Coachingsession ist von 21:00h bis 21:40 und ich bin nicht die letzte, und erstaunlicherweise macht es trotz des holprigen Starts wirklich Spass.
Little Q. ist auch wieder guter Dinge und diesmal war es nicht ich, die gefragt wurde, wer denn in dieser Zeit nach denKindern schauen würde und ich war sehr froh zu sehen, dass ich nicht die einzige bin, die auf diese Frage durch die Decke geht.

Nun denn. Ich muss los.

Montag, Oktober 26, 2015

Hätte, hätte, Fahrradkette

Ich hätte Ihnen ja gerne erzählt, wie das so ist mit einem gesoftwareupgegradeten Auto aus dem VW-Konzern und launig gewitzelt: "Jaja, da sagt man immer, die Schweiz wäre so langsam und dann ist das gar nicht so, sondern total viel wird hier marketingmässig getestet, so in einem kleinen, abgeschlossenen Raum, wie damals das Vanilla Coke*".
Tja. Und dann sagt der Autowerkstattmann heute morgen, als ich Punkt sieben mit dem Schlüssel wedelnd in die Servicehalle komme und sage "Einmal Räderwechseln und die Softwaresache, bitte" "Hä, welche Softwaresache?" und schon nahm der Tag eine ungute Wendung. Ich war mir ja schon recht sicher, dass "Aber Sie haben doch gesagt ..." das Upgrade nicht herbeizaubern würde, bin dann so mittelsouverän noch eine kleine Rede zum Thema Kommunikation mit dem Kunden losgeworden (hat auch kein Update zur Folge gehabt), aber irgendwann hatte ich dann die Nase voll. Immerhin ist das Auto jetzt wintertauglich, der Rest wird dann schon irgendwann.

Dann hätte ich Ihnen noch gern erzählt, dass ich in der Warteschlange für die betriebliche Grippeimpfung grad noch Impftermine für die Kinder abgemacht habe, das ging aber aus zwei Gründen nicht: erstens war ich dieses Jahr so überpünktlich im medizinischen Dienst, dass ich praktisch gar nicht warten musste und die zweite dort ausgegebene Impfdosis überhaupt dieses Jahr bekam und zweitens scheint das mit der Grippeimpfung für Kinder ungeahnt kompliziert. Ich habe so ein kleines Deja vu und ein Buchbinder-Wanninger-Gefühl.

Nun denn. Dann gehe ich jetzt mal meinen impfschmerzenden Arm ausruhen...

* übrigens: da haben wir noch nicht hier gewohnt, für die weltweite/europaweite Vermarktung dieses grauenhaften Gebräus kann ich echt nix!

Sonntag, Oktober 25, 2015

Cineastisches

Heute waren wir also alle vier im Kino (ich dachte ja, heute wäre Usselwetter und man müsste kein schlechtes Gewissen haben, den Nachmittag in einem dunklen muffien Raum zu verbrinngen und dann war hier goldener Oktober deluxe. Nun ja. Schlechtes Gewissen ist ja meine Kernkompetenz, also: so be it) in "Alles steht Kopf".
Ich hatte ja nach dem Trailer, den wir bei .... hmmmm, Dings, ..... den Minions gesehen hatten, eher so einen Klamaukfilm erwartet, war dank den Damen Gröner und Kaltmamsell auf etwas mehr Tiefgang gefasst und dann .... wow. Ich bin ja nun kein Disneyfan (zu den schlimmsten Kinoerlebnissen gehört "Frozen" mit Little L., während die beiden "grossen Jungs" den Hobbit Teil irgendwas anschauten), und als der sehr gesangsträchtige Lava-Vulkan-Vorfilm kam, war ich mit Little L. einer Meinung, der mir ins Ohr schreiflüsterte "Mami, ich glaub, wir sind im falschen Film!".

Gottseidank kam dann aber der Hauptfilm und ich kann wirklich nur eine Empfehlung von Herzen aussprechen. Falls Sie keine eigenen haben, schnappen Sie sich ein Nachbars-, Paten- oder sonst ein Kind und schauen Sie sich den Film an. So kleine Details, wie dass das Mädchen, um das sich alles dreht, nicht Kunstturnen oder Cheerleading als Sportart macht, sondern Eishockey, dass der imaginäre Freund eher creepy als tröstend aussieht, der kleine Exkurs über abstraktes Denken und die grossartige Umsetzung des Hirns in Bilder sind ein Teil, der andere ist die perfekte Mischung aus witzig und Klamauk und wirklich Berührendem. Wir waren in der Nachmittagsvorstellung, die naturgemäss voller Kinder ist. So ca 20 Minuten vor Ende hat das ganze Kino geschluchzt und das waren nicht nur Kinder (die haben halt lauter geschnieft und geheult als die diskreten Erwachsenen, aber ich zB war froh um meine wasserfeste Wimperntusche, ich erkenne des Hübschen Schneuzen wegen Rührung aus allem heraus, und es waren noch mehr erwachsene Räusperer und Seufzer zu hören.) Wenn ich so in mich gehe und überlege, wer in meinem Kopf die Hauptrolle spielt, wären das nicht wie im Film die fast manisch wirkende "Freude" und "Traurigkeit", sondern "Freude" (ich kenne das verbissene ""Dann nehmen wir halt die längere Route, die Aussicht ist bestimmt grossartig" so gut!) und "Wut". Ähem.


Um dem Nachmittag dann ein wenig das Bedröppeltsein zu nehmen, haben wir dann direkt Karten für Star Wars VII gekauft, für die Premierenwoche. Und ja, für den Fall, dass Sie das grad fragen wollten: für uns alle vier, und nein, kein Kind wird im Dezember 12 sein und ja, wir wissen, dass der Film ziemlich sicher ab 12 sein wird, ich wollte sagen: ja, beide Kinder kennen alle StarWarsfilme, aber das stimmt nur für Little Q., Little L. kennt nur anderthalb, da müssen wir noch nacharbeiten bis Dezemnber (Harry Potter kennt er alle, das habe ich verwechselt), und nein, ich möchte das nicht mit Ihnen diskutieren ;-)

Samstag, Oktober 24, 2015

Sein und Schein

Wie schon mal erwähnt, klingen manche Worte ja viel toller als das,w as dahinter steckt.
So war Little Q. heute beim U21-Heimspiel seines Unihockeyvereins als Bandenrichter eingeteilt. Ich stellte mir vor, das wäre so etwas wie Linienrichter, mit Schiedsrichtertrikot und so kleinen Fähnchen. Und dachte noch so bei mir: "das ist einen ganz schön grosse Verantwortung für so vier kleine D-Junioren."
War dann aber anders, weil Bandenrichter sitzen in der Ecke auf einem Stuhl und wenn durch einen Schlag, Stoss, Stolpern die Bande verrutscht wird, springt der für den Quadranten zuständige Bandenrichter auf und richtet die Bande wieder gerade.
Nun denn. Es gab Hotdog und Getränk umsonst, er hatte einen Nachmittag mit seinen besten Freunden (an vier verschiedenen Ecken des Spielfeldes, aber immerhin) und ihre Mannschaft hat gegen die favorisierten Gäste gewonnen. Ach: und ein Spieler ist durch die Bande durchgestürzt.

Mein obligatorischer Helferdienst heisst übrigens: noch dreimal Fahrdienst zu Auswärtsspielen und Beizlidienst beim Heimspiel der D-Junioren. Das klingt nicht mal glamourös.

Freitag, Oktober 23, 2015

Zen-Meister-Challenge

Kennen Sie das? "Mama*, ich find's nicht!"
Das kann die Milch, Butter, Senf in Kühlschrank sein, das kann die Lieblings- (oder überhaupt irgendeine) Mütze sein, das kann der zweite Socken sein, die Badehose, das Federmäppchen, you name it.
Normalerweise sind die "verlorenen" Sachen gar nicht so schwer zu finden. Milch, Butter, Senf sind meist im schon geöffneten Kühlschrank, nicht immer steht etwas davor, was sie verdeckt. Die Badehose ist in der Kiste mit den Badesachen, das Federmäppchen auf dem Schreibtisch oder im Schulranzen. Trotzdem scheinen diese Gegenstände ein Eigenleben zu führen und nur für erwachsene weibliche Augen sichtbar zu sein.

Für mich ist es harte Arbeit, zB die jeden Freitag für die Schulbibliothek fälligen Bücher nicht selbst zu suchen und mit den "Mami, ich find die Bücher/CDs aber nicht"-Klagerufen umzugehen. Wir haben (Erfahrung und so) einen Ort definiert, wo diese Bücher, die eh spätestens Freitag mittag ausgelesen sind und eine Woche warten müssen, zu liegen haben. Immer (auf dem Klavier, falls Sie mal suchen sollten oder eine "???-Kids"-CD hören möchten). Das wiederhole ich die ganze Woche über mantraartig, wann immer ich eine Bücherei-CD oder ein LeihBuch auf Abwegen entdecke. "Little L./Q., räum das dahin, wo es hingehört, Donnerstag abend findest Du dann wieder nix!"

Und ich muss sagen, langsam wird es besser, es fehlt eigentlich meist nur eine CD und auch da verfalle ich nicht mehr in die "Oh, mein Gott, wir werden diese CD nie wieder finden und aus Erziehungsgründen muss ich das dem Kind vom Taschengeld abziehen und das spart schon so lang auf dieses Lego-Tralalala, da ist das Geheule dann riesengross, ausserdem kriegt es dann schlechte Noten in "Kümmert sich um sein Zeug" und er wird nie ein selbständiger Erwachsener werden"-Panik, sondern frage nur kurz die neuralgischen Alternativlagerplätze ab "Playstation? Hinter dem Fernseher? Im CD-Regal?" und da ist es dann immer.
Am meisten nervt mich, dass mich das Ganze so nervt. Kennen Sie die "Big Bang Theory"-Folge, wo Sheldon Leonard klar machen will, wie es sich für ihn anfühlt, wenn etwas nicht nach seinen Standards korrekt erledigt ist, und ihn diesen kratzigen Wollpulli tragen lässt, bis er fertig ist? Genau so ist das. Zu meinen schlimmsten (okay, nicht allerschlimmsten, aber häufigsten und anstrengendsten) Alpträumen gehören solche, wo ich Sachen suche. Letzte Woche bin ich einmal total ausgelaugt aufgestanden, weil ich die halbe Nacht im Traum meine schwarzen Wildleder Desigual-Ankleboots gesucht und nicht gefunden habe (sie standen übrigens auf dem Schrank, wo sie hingehören). Hat ja auch kaum einer Verständnis dafür, wenn man das erzählt....

Und deswegen tue ich mich auch so schwer, nicht selber zu suchen, auch wenn ich weiss, dass es erstens kein Drama ist, mal was nicht zu finden und zweitens es ja nicht mal mein Zeug ist, das fehlt, aber eben: es fehlt, es ist nicht am richtigen Ort, DAS MUSS DOCH IRGENDWO SEIN, VERDAMMTE AXT!

Ich habe das Gefühl, die Kinder wissen sehr gut, dass ich nur ganz schwer beim Suchen zuschauen kann und laufen nur planlos "Da auch nicht, es muss doch da sein, ich hätte schwören können...." -murmelnd durchs Haus, was mich noch verrückter macht, weil so sucht man nicht, kein Wunder, dass sie nix finden und zack, habe ich es doch gesucht/gefunden, Sache erledigt.**

Diesen langen Post habe ich übrigens sehr schnell und hektisch und innerlich "lalalalalala"-singend getippt, Little Q. findet nämlich seinen Kindle nicht. "Er ist nicht da, wo ich ihn gestern hingelegt habe, nein, in der Schule, hatte ich ihn auch nicht dabei, Freitag ist Bibliothek, da nehme ich ihn nie mit, er ist nicht da, dabei habe ich ihn sicher warhscheinlich da ins Regal gelegt". Mittlerweile schlurft er mit glasigen Augen durchs Haus, "sucht" an den unwahrscheinlichsten (weil schon auf Kindle-freiheit überprüft. 20mal) Orten und ist schlimm verzweifelt.

.....



EDIT: Sorry, ich musste kurz.... einen Kindle finden. (habe dem Kind mit der zitternden Unterlippe schnell sein Buch auf meinen Kindle geladen, das reichte aber nicht für meinen Seelenfrieden, aber es ging schnell: Er war Little Q. wohl gestern beim "Beim Lesen Einschlafen" aus der Hand und in das untere Stockbett gefallen. Ach ach ach.)

* Man kann übrigens "Mama" auch durch "Schatz" ersetzen, das wäre dann die Erwachsenenversion.
** Ganz schlimme Ausnahme war ja mein Kindle, der ohne Witz mal einen ganzen Monat verschwunden war und sich dann auf sehr mysteriöse Weise im Duschgelregal im Bad materialisierte. Und das blöde Nokia-Handy mit fast leerem Akku.

Donnerstag, Oktober 22, 2015

Geschnipseltes

Heute zum ersten Mal zum Hinundherbewegen zwischen Aussenstellen nicht den Shuttle, sondern ein ausgeliehenes Werksfahrrad benutzt. Eigentlich eine grossartige Sache (max 10 Minuten, statt 20 und frei statt fahrplangebunden), man hätte sich geschickter anziehen können als mit Hackenstiefeln und Bleistiftrock und morgens ist es für mit ohne Handschuhe schon ganz schön kalt. Aber hey: Fahrrad in Corporate-Farbe und man kann sogar eins mit Körbchen bekommen.

Call me Hellseher: ich habe bei einem meiner ersten Vorstellungsgespräche den Finger zielgerichtet auf den wunden Punkt nicht des Jobs, der ist nach wie vor grossartig, sondern des organisatorischen Setups der Rolle gelegt. Hilft jetzt auch nicht, ich wusste ja vorher, dass ein Teil des Jobs in einer neu geschaffenen Funktion eben in der Definition derselben liegt und das ist nicht immer nur Glitzerflausch.

Nächste Woche habe ich ein viertägiges Highpotentialassessmentcenterding (übrigens das letzte Event ausser der Reihe, das mich noch vom tiefenentspannten (haha. Ich. Als ob jemals. Aber Sie wissen ja, wie ich das meine) Eingrooven auf die Vorweihnachtszeit trennt (ich habe schon alle Adventskalender, und Sie so?). In Luzern mit lauter Leuten, die ich noch nicht kenne und es wird bestimmt grossartig, aber der Gedanke daran macht mich ein bisschen müde. Für dieses Ding musste ich also ein 360Grad-Feedback einholen, und im Gegensatz zum letzten Mal waren meine Beurteiler richtig brav und kreativ beim Ausfüllen der Freitextfelder ("Bitte beachten Sie, dass Ihre Aussagen in diesen Feldern ungefiltert weitergegeben werden und vom Beurteilten eventuell Ihnen als Person zugeordnet werden können"). Unter anderem steht dort "Wenn ihr innerer Zen-Meister die Kontrolle behält, ist alles gut". Ich kann diesen Satz tatsächlich nicht einer Person zuordnen, ich habe zwar so eine Idee, aber wer auch immer es war: er oder sie kennt mich sehr, sehr gut ;-).

Heute abend habe ich mich übrigens von meinen Bürokollegen verabschiedet mit "Also dann, ich muss los, ich muss noch Schnaps kaufen". Erstens: es passte grossartig zum Tag und zweitens: es war wahr. Wir hatten hier im Haus schon vor Wochen einen Kirschwasserengpass, der beim Start der Käsefonduesaison offensichtlich wurde, bis zum Besuch von Frau Mutti (Sie ist wieder richtig da, juhuuuuu!) nicht aus qualifizierter Quelle behoben werden konnte (mein Exkollege im ganz alten Job hat mit seinem Bruder zusammen ein Brennrecht geerbt und die machen den besten Schnaps aller Zeiten. Ernsthaft. Und ich mag Schnaps eigentlich überhaupt nicht), so dass ich Ersatz aus der wohlsortierten Spirituosenabteilung unseres Supermarktes beschaffen musste. Sagen wir mal so: es ging dem Hübschen an Tag 1 nach dem Käsefondue überhaupt nicht gut und das hatte bestimmt nur mit dem double gesourcten Kirschwasser zu tun. Und so habe ich mich heute auf dem Heimweg zu einer Art konspirativen Treffen auf dem Werksparkplatz vom ganz alten Job verabredet und wir wären jetzt wieder für Fondue bereit.

Ansonsten habe ich spontan für Sonntag Kinokarten für alle gekauft (jajaja, richtig spontan wäre nicht vier Tage im Voraus, sondern vor Ort direkt eine halbe Stunden vor der Vorstellung), ich freue mich sehr auf "Alles steht Kopf".

Jetzt: Badewanne, um den inneren Zen-Meister zu stärken.

Mittwoch, Oktober 21, 2015

Weil ich erwahahaaaaachsen bin

Zu den ganz grossen Vorteilen des Elternseins gehören meiner Meinung nach bunte Pflaster.

Bei uns daheim war es früher so: so was Gspinnertes wie Pflaster mit Blumenfigurentierenirgendwas drauf, das gabs nicht. Es gab nicht mal einzeln eingepackte Pflaster, es gab genau die braunen Stoff-Hansaplas-Pflaster mit den weissen Punkten zum Abschneiden (immerhin: sie wurden nicht wiederverwendet ;-)).

Die Gründe dafür? Man weiss es nicht, es war einfach überhaupt keine Diskussion, ich wusste ganz lang nicht, dass es überhaupt andere Pflastersorten gibt.

Nun. Grosser Vorteil des Erwachsenseins überhaupt: auch ohne Kinder: man kann sich seine Pflaster selber kaufen und es gibt durchaus bessere als das oben genannte.

Mit Kindern aber: unglaublich. Was sich da für Möglichkeiten auftun! Man könnte sagen, ich überkompensiere meine pflastermässige Einschränkung in jungen Jahren mit einer übermässigen Fülle an Motivpflastern, wobei natürlich auch die Art der Verletzung eine grosse Rolle spielt.

Homöopathische Verletzungen von der Art "Aaaaaaaaaah, die xy hat mir ganz fest Pusteblumensamen drauf gepustet" versorgt man am besten mit den bunten Ikea-Pflastern. Die halten nicht gescheit, ausser an Fingern, wo sie sozusagen einmal rumgeklebt werden. Da lieber nicht verwenden, da gehen sie nie wieder ab.

 Sonst haben wir genug Pflaster, die man passend zur Laune, zur Gelegenheit, zur Kleidung, zum aktuellen Fantum auswählen kann. StarWars-Pflaster in Tattoo-Optik ("General Grievous" geht nicht soooo gut, Yoda ist fast aus), minimalistische Piratenpflaster in schwarz mit vielen weissen Totenköpfen, Dinosaurierpflaster, Ritter, Halloween (mit nachtleuchtenden Gespenstern), Nemo, Pinguine, Bären, you name it.

Ich muss gestehen, wenn der Hübsche nicht ab und an "erwachsene" Pflaster anschleppen würde, gäbe es bei uns nur noch bunt. Ich habe auch aufgehört, mich für bunte Pflaster an mir selber zu rechtfertigen, ich trage Elsa, Captain Rex und Jolly Roger in Würde (nur die Olafpflaster aus der "Frozen"-Packung, die darf ich nicht nehmen, die sind für Little L. reserviert.) Nur die Hansaplastdinger mit den weissen Punkten, die kommen mir nicht mehr ins Haus.

Dienstag, Oktober 20, 2015

Radieserl

Wie ich vielleicht schon mal erzählt habe, war mein Vater lange für einen deutschen Autobauer mit Imageschaden in China. Auch vorher schon hatte er ein Faible für die chinesische Küche (und ja, ich weiss, "die" chinesische Küche gibt es nicht), zu meiner ersten aktiv erinnerten Lektüre neben eben Latte Igel und dem Märtyrerbuch gehört ein chinesisches Kochbuch, das sich mittlerweile auch ganz in meinem Besitz befindet, in dem zB erklärt wird, wie man getrocknete Quallen vor dem Essen einweichen muss. Als ich mich mit meiner Freundin mit 12 damals zu unserem ersten gemeinsamen Kochabend abend verabredete (unser Abenteuer das Mal davor, als wir zusammen frisch 12 "Pretty Woman" anschauten und dann allein durch die Dunkelheit heimliefen, lief nur so mittel, also mussten wir danach zu Hause bleiben, wenn wir uns abends verabredeten), war dieses Buch auch dabei und bis auf eine grosse Blase am Zeigefinger vom Bananenkaramellisieren und die dumme Sachen mit "Lass uns Cappuccino machen, das ist Espresso mit Milch, hier ist die Espressokanne zum auf den Herd stellen, da muss man dann nur Milch statt Wasser nehmen" lief es eigentlich gut.
Aber ich schweife ab, ich wollte eigentlich ein Rezept mit Ihnen teilen, das mir mein Vater bei unserem Besuch in Leipzig gezeigt hat. Wie authentisch es ist: keine Ahnung, es schmeckt aber lecker, ist keine grosse Sache, man muss nicht mal kochen, sollte aber Radieschen mögen.

Also:

Zerstampfte Radieschen (Anmerkungen von mir)

20 Radieschen (wer wird schon zählen.... ein Bund etwa)
1/4 Tl Salz

1 Eßl Sojasoße
2 Eßl. Essig
1 Tl Zucker
1/2 Tl Salz
einige Tropfen Sesamöl


Mit der Unterseite eines Marmeladenglases (ich nehme an, Gurkenglas geht auch. Ich habe zur Sicherheit aus Leipzig ein dort mit Ananasmarmelade befülltes mitgenommen. Ich weiss nicht, ob es half, dass vorher anscheinend mal Brombeermarmelade drin war und noch vorher Sauerkirschen.) beherzt auf die Radieschen schlagen, so dass sie aufspringen, aber nicht zerfallen. (Also: wenn ich "beherzt schlage" ist mindestens das Radieschen zermalmt oder sogar das Glas kaputt. Ich würde "beherzt drücken", das langt)



 Mit Salz besteuen und 5 bis 10 min ziehen lassen, anschließend abtropfen lassen. (ich habe aus Versehen viel mehr Salz genommen, also habe ich nicht nur abgetropft, sondern sogar halbherzig abgespült)


Dann Sojasoße, Essig, Zucker und das übrige Salz warm machen und mischen. Zu den Radieschen geben und vorsichtig untermischen. Zugedeckt etwa 20 min in den Kühlschrank stellen, bis alle Zutaten kalt geworden sind. Erst kurz vor dem Servieren mit dem Sesamöl würzen.



Stilecht mit Stäbchen und in niedlichem Schälchen.


Oder aber die Portion für erwachsene Esser, aber bitte mit Stäbchen.

Nun denn. Ich wünsche guten Appetit, ich werde meine Schüssel jetzt in der Badewanne verspeisen.

Montag, Oktober 19, 2015

Diversity & Inclusion

Die Kindergartenklasse von Little L war sehr international zusammengesetzt (sind die Schulklassen auch; als ich aus Gründen für alle Viertklässler wissen musste, ob sich hinter den Namen nun ein Junge oder Mädchen verbirgt, war Google in 30% der Fälle mein Freund…), er hatte Kinder aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen, mit den unterschiedlichsten Sprachkenntnissen, mit den unterschiedlichsten Haut-, Haar- und Augenfarben und –formen in der Klasse.
Zwei Mädchen hatten jedoch denselben Vornamen und als er mal ganz aufgeregt von einer der beiden erzählte und mir echt nicht klar war, um welche es geht, fragte ich ihn also: „Du, Little L., von welcher redest du denn gerade?“ Und weil er damals mit Nachnamen noch nicht so viel anfangen konnte, fing er an „Also, Mami, das ist doch klar: von der, die immer die weichen Pullis anhat, weil sie nix kratziges mag, die keinen kleinen Bruder hat, die lieber Anna als Elsa wäre, die Äpfel mag, aber keine Bananen und die so coole Schuhe hat, die blinken. Nicht die, die so gern in der Puppiküche spielt, das wäre die, mit der ich am liebsten in der Zweierreihe laufe, weil ich dann nicht aufpassen muss, wo wir hinsollen, weil sie immer super gut zuhört und sich alles merkt. Die andere.“
Was er in diesem Sermon kein einziges Mal als Unterscheidungsmerkmal benutzt hat, war das asiatische Aussehen der einen vs das kaukasische Aussehen der anderen. Er wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass solche Äusserlichkeiten wichtig sein könnten.

Daran musste ich denken, als ich beim Verschicken der Eiermail am Samstag Mühe, unser gesamtes Team noch zusammenbekommen (Hitze des Gefechts, Eiersuche und so). Ich wusste, dass noch einer dabei war, der im Plenum rechts von mir sass, der in den USA basiert ist und den ich sonst nur als Stimme aus dem Web-Ex-Conference-Call kannte.
Das hat das ganze auf zwei Personen limitiert und natürlich habe ich sie erst an den falschen  der beiden geschickt. Und ja, meine „Sorry, I mixed you up“-Mail kam bei dem an der Ostküste lebenden, kleinen, schmalen, aus Indien stammenden und dem an der Westküste lebenden, grossen Kollegen mit den europäischen Vorfahren vermutlich komisch an (schliesse ich aus der Antwort), aber hey: meine Merkmale, anhand derer ich sie für mich kategorisierte, waren offensichtlich andere ;-).

Sonntag, Oktober 18, 2015

Eierflieger

Die von Ihnen, die schon mal auf einem Teambildungsseminar, Leadershiptraining, auf einer Jungendfreizeit, Chorwochenende, irgendsowas waren, die kennen ja sicher die lustigen (und weniger lustigen) Teamaufgaben, bei denen unglaublich viel lernen kann (Little Q. war heute ernsthaft entsetzt, als ich ihm erklärt habe, dass das alles grad kein Witz war, aber darum gehts jetzt ja nicht.)
Also: der Workshop letzte Woche war genau in dem Hotel und genau dem Seminarraum, in dem ich damals, als wir im Winter noch barfuss durch den Schnee zur Arbeit gelaufen sind, links und rechts ein Holzscheit unterm Arm, um das Büro zu heizen, vor 13 Jahren meinen allerersten solchen Kurs absolvierte. Ich kann ja meine Klappe nicht halten und habe das natürlich als allererstes gross rausposaunt, genau wie die Teamaufgabe "Eierflieger", wo man für ein rohes Ei aus zur Verfügung gestelltem Material ein Fluggerät bauen musste, dann wurde das alles aus dem Fenster (zweiter Stock, oberhalb von Fussgängerzone) geworfen, und das Ei musste ganz bleiben und möglichst lang fliegen.
Raten Sie mal, welche Aufgabe wir am HR-Nachmittag am zweiten Tag bekamen? Genau. Allerdings nicht mit aus dem Fenster werfen, entweder sind Pharma-Leute vorsichtiger als Spezialchemie-Leute oder mit der Zeit hat sich die Stadtverwaltung über den Eierregen beschwert, sondern nur aus Deckenhöhe, das Material war anderes (Veganismus greift um sich, es gab keine Fellreste wie anno dunnemal) und bei mehreren heilen Eiern gewann das mit dem wenigsten Material.

Okay, unser Team hat als erstes beschlossen, unser Ei hart zu kochen (im Seminarraums-Samowar) und dann sozusagen all-in zu gehen, also: auf der Materialebene unschlagbar günstig zu agieren. Mein Vorschlag, das Ei zu schälen und dann einfach fallen zu lassen mit ohne nix, wurde aus Qualitätsbedenken heraus verworfen (man hatte Angst, uns würde da Betrug vorgeworfen werden), wir einigten uns also auf "Hartgekochtes Ei mit Tape umkleben und ganz fest dran glauben, dass das reicht."
Leider konnten wir diese Hypothese nicht untermauern, weil, man glaubt es nicht, unser Ei aus dem Wasserkocher einfach verschwunden war. Wir wollten es kurz vor Ablauf der Zeit holen, aber es war einfach .... weg. Wir haben in Teamarbeit binnen zwei Minuten den (vollen, heissen) Wasserkocher auseinandermontiert, ausgeleuchtet, in der Küche nachgefragt, ob der Kocher vllt ausgetauscht worden wäre und unser Ei irgendwo aufgetaucht wäre, und ein Ersatzei (roh) sehr minimalistisch in ein Blatt Papier gewickelt.
Nun. Erstaunlicherweise haben wir tatsächlich gewonnen, wegen ganz geblieben und eben praktisch kein Material, es klärte sich dann auch noch, dass ein Mitglied eines anderen Teams unser Ei aus dem Wasserkocher geklaut, weil man unseren vermeintlichen Betrug (ich präferiere "Thinking out of the box") beobachtet hatte und unterbinden wollte. (Mit dem rede ich nie wieder und ich habe dafür gesorgt, dass wir unsere Gewinnerschokolade mit allen ausser ihm geteilt haben. Teambuilding erfolgreich!)
So weit, so gut, aber die Frage, ob unser hartgekochter Plan nun funktioniert hätte, liess mir keine Ruhe, also habe ich das heute morgen ausprobiert. Und weil ich noch voll im Teammodus war, habe ich das spontan als Fotostory an meine Eierkollegen geschickt (brutal international, deswegen auf englisch):

Dear all (I hope, I did not forget anyone),
I must admit, that our boiled egg approach kept spinning in my head and so I took some time this morning with my breakfast egg to do a reality check for our assumptions.
So: here we see a 10min hard boiled egg, wrapped in quite some tape.



We dropped it from ceiling height on a carpet covered, plastic bag-protected floor. It did not sound too bad and covered with tape it still looked perfectly fine. After unwrapping: not so much.



As I already had a lot of dicsussions with my sons about "no playing around with food" vs "scientific needs", I went for a second experiment, peeled the egg and made my husband drop it again

This went a lot better: it underwent some shape change, but overall the structural integrity was kept intact.
 


So, if anyone of our team might face this challenge again at some point of his/her career: cooking is not enough ;-)

And of course, to collect some sustainiability karma points no piece of egg was wasted, so this is, how it ended. (Still tasted perfectly fine after taking two serious hits)



So, enjoy your weekend, I will as well, now having this topic off my mind.
Best regards
K.
--



(Mein Chef war auch in diesem Team und spätestens jetzt wird sich rausstellen, ob wir von unserer Art auf einer Wellenlänge liegen..... oder ob er mich jetzt doof findet ;-))

Samstag, Oktober 17, 2015

Auswärts bloggen

Heute bleibt die Tastatur mal kalt (naja, sie hat im Voraus geglüht), ich bin heute zu Besuch bei Mama Schulze. Sie hat gefragt "Wie wuppst Du das?" und ich habe gewohnt knapp und auf den Punkt geantwortet. Hier gehts lang.

Freitag, Oktober 16, 2015

Schnarch

Es fühlt sich so an, als ob dieser Tag schon endlos ginge.....

Morgens aufstehen, ins Firmennetzwerk einlogen, Mails checken und beantworten, Little Q. zur Frühschule aus dem Haus schicken, Little L. und den Hübschen aus den Betten scheuchen, selber in die Stadt shuttlen, Treffen mit der Chefchefchefchefin (ungefähr) in einem Gruppenmeeting, wieder zurückshuttlen, arbeiten, nach langer, langer Zeit mal wieder Seite an Seite mit dem Hübschen, der heute auch gehomeofficed hat, Mittagessen machen, Kinder begrüssen (Bibliothekstag in der Schule bedeutet, dass die Kinder, wenn man Glück hat, die Schuhe an der Tür ausziehen, weiter kommen sie nicht, weil sie noch in der Garderobe lesen und Bücher vergleichen müssen), Essen, Kaffee machen, kleine Wäschepause, die Kinder mit neuen Büchern und CDs in den Garten scheuchen, weiterarbeiten, nachmittags in die Firma fahren, den letzten Termin auf meinem Einarbeitungsplan für den neuen Job abarbeiten, mit dem Kollegen die überschlafenen Lehren aus dem Workshop austauschen (wir sind uns immerhin sehr einig), dann wieder heim, Mann und Kinder packen und die spontan um 10cm zu kurz gewordenen Hosen (ALLE! bei beiden Kindern!) ersetzen und Socken mit ohne Löchern kaufen und ein paar Sachen zu essen, auf dem Heimweg noch ein schneller Dönerstop (so kriegt man sogar Gemüse in Little Q.), beim Zoll ein sehr skurriler Zwischenfall, der, sagen wir mal so, für uns deutlich weniger skurril, aber dafür teurer und langwierig hätte werden können, daheim dann Wapperl von 18 Kleidungsstücken abschneiden, alle nochmal probetragen, duschen, ab ins Bett für die U11-Fraktion. Man reiche mir den G&T an!

Donnerstag, Oktober 15, 2015

Hunger Cloth

Gestern habe ich übrigens wieder etwas über Schweizer Lokalgeschichte gelernt, übrigens wieder mal in Verbindung mit dem Militär. Kann man ja mal überlegen, was das bedeutet. Oder nicht.
Also. Nach einem langen Workshoptag hatten wir gerstern abend eine „Bier- und Beizenführung“ durch Reinfelden, was ich erst ja nur so mittelspannend fand (v.a. weil wir am Abend vorher in der lokalen Grossbrauerei waren und ich komme zwar aus Bayern, aber schon wieder Bier? Ausserdem war es gestern abend saukalt und da ist Bier für mich ja nur so mittelpassend.) Egal, der Stadtführer machte seinen Job ganz ganz grossartig. Ich habe viel über die Habsburger Geschichte von Rheinfelden gelernt, und irgendwann wann waren wir in der Baslilika und während mein Kollege und ich noch drüber rätselten, ob die Kirche nun katholisch oder protestantisch wäre (ich alter Kirchenhistoriker war für katholisch, weil voller Gold und Engel und pastellfarbenem Gedöns. Da musste ich dann auch an Anke Gröner und ihre Ausführungen zu Barock und Rokoko denken), kam auch schon raus, dass wir beide falsch lagen und die Kirche vor ungefähr 150 Jahren von den Christkatholiken übernommen worden war. Auch hier habe ich wieder dazugelernt, weil was Christkatholiken von den Römischen Katholiken unterscheidet, was sie mit den Anglikanern verbindet, das alles wusste ich gar nicht. Also zB, dass es doch (christ)katholische Priester gibt, die heiraten dürfen, keinen Papst haben und wo nicht 1:1 gebeichtet wird.

Jetzt aber langsam zu der Militärverbindung: In der Schweiz ist Militärdienst ja speziell. Ich kenne nur die wildesten Erzählungen darüber (was sagt das eigentlich über unsere Generation aus, dass Geschichten vorn früher ™ immer noch als „war stories“ bezeichnet werden?), aber auf jeden Fall ist der Militärdienst nicht einfach vorbei, sondern man muss relativ lange in festen Abständen zu WKs (Wiederholungskursen) wieder einrücken. Macht ja aus Schweizer Sicht auch ein bisschen Sinn: es gibt ja nicht sooooo viele Schweizer, da ist "für wenn mal was ist" es schon gut, wenn man dann sozusagen eine schlagkräftige Truppe hat, die dann spontan ihr Sturmgewehr aus dem Kleiderschrank holen und voll trainiert das Land verteidigen kann.
Man könnte ja meinen, man würde da so trainieren, wie man es aus einschlägigen Hollywoodfilmen kennt, so wie Navy Seals das halt machen. Abgesehen davon, dass Navy in der Schweiz...., aber lassen wir das.
Allerdings ist das in der Schweiz wie so oft ein bisschen anders, als man eben meinen könnte:

Bis gestern abend dachte ich, der WK, von dem unser allererster Bankmensch in Basel uns erzählte, wäre der skurrilste gewesen: er war/ist (ich weiss nicht, ob es im Schweizer Militär so etwas wie "war" eigentlich gibt) im Musikbataillon und so ein WK sah so aus, dass sich die Musiksoldaten eben in einer Kaserne (?) in den Bergen trafen, oft im Winter und dann war das so was wie eine Art Orchesterwoche in der Schule früher. Nur in Uniform, bezahlt und für Erwachsene.

Also. Gestern abend habe ich aber gelernt, es geht noch skurriler. In den 70ern wurde in Rheinfelden während eines solchen WKs trainiert, wie man im Ernstfall den Hochaltar der Basilika schnell und korrekt in Kisten verpacken könnte, um ihn vor den raubenden und brandschatzenden Horden zu schützen. (Also. Man stelle sich das mal vor: mein immer weit jenseits von Plan A, B und C vorausplanendes Hirn schlägt Freudenpurzelbäume bei der Vorstellung, dass der Kriegsfall in der Schweiz so perfekt durchgeplant ist, dass (ich nehme an, dafür gibt es eine priorisierte,  konfessions-oder basisdemokratisch abgestimmte Liste) sichergestellt ist, dass Kirchenschätze (mit der passenden Musik untermalt) kontrolliert von geschultem Personal in Sicherheit gebracht werden.
Also. Dieses Kunstschatzbataillon entdeckte während des Trainings im Auseinandernehmen des Hochaltars ein Stück Stoff, dass irgendwie verklemmt war. Und weil nicht Hinz und Kunz in einem Kunstbataillon landen, sondern das alles Leute vom Fach waren, also im zivilen Leben Künstler und Architekten, haben sie nicht einfach gerupft und gerissen, sondern sorgfältig und vorsichtig gearbeitet und so eins der ganz wenigen erhaltenen Hungertücher in der Schweiz entdeckt, das dort über 400 Jahre als verschollen galt. Mit diesen Tüchern wurde früher das Hauptgemäde des Altars während der Fastenzeit abgedeckt. Es kam übrigens nicht ins Museum, sondern wurde aufwendig restauriert und wird heute wieder verwendet.

Also: ich habe auf dieser Stadtführung mehr gelernt und viel, viel mehr Spass gehabt, als ich gedacht hätte und das lag nicht am Bier.

Mittwoch, Oktober 14, 2015

Kopf leer

So. Nach dem zweiten tag workshop ist mein kopf leer, mein mund fusselig geredet, aber immerhin hab ich mich nicht total zum affen gemacht.

Dienstag, Oktober 13, 2015

Show & Tell, die Auflösung

Die Geschichte um das berühmte Artefakt hat mittlerweile eine sehr interessante Eigendynamik entwickelt. Nachdem meine Kollegen mich ja für unterbeschäftigt hielten, weil ich mir schon eine Woche im Voraus darüber Gedanken machte, bekam ich also zwei neue Produkte in meine Verantwortung (ich habe jetzt, glaube ich, das skurrilste Portfolio von uns allen, aber immer noch nix mit Betäubungsmittelstatus) und in der Mail von meinem Chef stand: "And btw, have you already picked an artifact?". Ich habe ganz cool (finde ich) geantwortet: "No, maybe I will bring the list of all the things I thought about", weil ich diese Idee eigentlich super fand. Also erst. Dann aber dachte ich mir, das sieht ja wieder ganz unentschlossen aus und Entscheidungen treffen, das schreibe ich mir ja auf die Fahnen, kann ich ja eigentlich ganz gut.
Also habe ich meinen Kollegen kurz erklärt, dass es wohl wichtig wäre, auch der Chef fände das, und sie sollten sich mal besser was Gutes überlegen.
Ich selber hatte mich innerlich mit dem Gedanken "Latte Igel und altes Foto" abgefunden, habe auf dem Kindle schnell noch "Unschuld"angefangen, damit ich auf die offensichtliche Folgefrage "Und, was liest Du denn gerade?" eben nicht mit "Keine Ahnung, wie es heisst, irgendwas mit psychisch gestörten Killern und weiblicher Hauptrolle" antworten muss (btw: liest sich gut, aber ich mochte bisher auch alle seine Bücher), innerlich war ich aber immer noch auf der Jagd nach was Besserem.
Dem Hübschen ist währenddessen eingefallen, dass ich ja in meiner Box mit den Wissenschaftlerinnen im Büro auch noch sein Alter Ego, nämlich den Gamer mit Kamera und der perfekt passenden Frisur habe und der müsste aber mal pronto wieder nach Hause kommen.
Also habe ich heute die Box eingepackt, während meine Kollegen dachten, sie könnten mich mit "Hast Du eigentlich die Powerpointpräsentation schon vorbereitet dafür?" schocken, dabei habe ich doch schon viermal nachgelesen, dass da nix von Powerpoint steht, nur, dass man was dazu erzählen soll.
Während ich also die Legomännchen und -frauchen so in die Schachtel packte und bemerkte, dass mein Lego-Alter-Ego frisurentechnisch gar nicht mehr zu mir passt, und überlegt, dass so eine wirklich perfekt passende Legofamilie schon auch cool zum Mitbringen wäre, und dass in der Kiste hoffentlich irgendwo eine weisse Legokatze wäre, die ich mit verschiedenfarbigen Folienstiften so anmalen könnte, dass sie wirklich aussieht wie unsere, da könnte ich doch dazu erklären, dass ich, wenn mich etwas wirklich packt, mit Leidenschaft und Begeisterung bei der Sache bin, also, währenddessen erzählte mein Kollege davon, dass er über das verlängerte Wochenende mit der Familie in London war und sie waren auch in den Harry-Potter-Studios und das wäre alles ganz toll gewesen. Und da sprang es mich direkt an: das beste Beispiel für meine Begeisterung und mein Commitment (und mein walking the extra 4000 miles) sind die Mottoparties, die ich für die Jung szu den Geburtstagen veranstalte. Und meine liebste bisher war tatsächlich die Harry-Potter-Party und als Beispieldings habe ich immer noch einen überzähligen Esstäbchenzauberstab.

Der ist klein, handlich, man kann ihn anfassen, ich stehe nicht als gestörter Folterfetischist und Märtyrerfangirl da, es ist nicht eklig, es ist nicht langweilig, es ist nicht peinlich, ich muss nur aufpassen, dass ich nicht länger als zwei Minuten erzähle. Vielleicht ist die Hintergrundinfo, dass es für jeden der Stäbe eine Karte mit Holz, Kern und besonderen Eigenschaften gab, schon ein bisschen viel. Auch die Idee, für den Transport noch schnell ein schwarzsilbernes Samtbeutelchen zu nähen, habe ich verworfen (bzw zurückgestellt, angeblich brauche ich das Artefakt erst am Mittwoch). Ich muss darauf achten, eher "passionate" als "zwanghaft" zu wirken.
(Und wenn ich dann fürs Abteilungsweihnachtsfest eine Mottoparty organisieren soll, dann dürfen Sie mir alle eine lange Nase drehen ;-))

Montag, Oktober 12, 2015

Hüstel, röchel, mhmmmmmm

In der 12. Klasse hatten wir eine Exkursion nach Weimar und Eisenach (auch wenn sich beim Klassentreffen letztes Jahr niemand mehr daran erinnerte.). Im Februar. Das Programm war natürlich bildungslastig, es gab Goethe, Schiller und einen freiwilligen Ausflug nach Buchenwald. In ganz untypischer pubertärer Verweigerungshaltung („Ich war schon 1000mal in Dachau, in Mauthausen und überall“) schloss ich mich der Gruppe an, die sich selbst beschäftigend in Eisenach (oder Weimar?) blieb. Es war Februar, wir hatten alle Museen ganz schnell durch, auf die Idee mit Kino kamen wir nicht, in die Jugendherberge durften wir erst abends zurück, die Pizzeria machte auch erst abends auf, also latschten wir stundenlang durch den Schneematsch.
 
Als wir zurück daheim waren, hatte ich die fieseste „Grippe“ bis dahin (nur die echte Grippe 2012 war dann noch schlimmer). Ich fieberte so hoch wie schon lange nicht mehr, ich hustete wie ein alter Kettenhund. Es ging eine Zeitlang, ich schwor mir, nie wieder bei der „faulen“ Gruppe zu bleiben und seitdem klingt mein Husten schrecklich. Egal, ob ich mich nur verschluckt habe oder wirklich krank bin, es klingt, als ob die Lunge in Stückchen mit viel Kraft nach oben befördert würde.
 
Aktuell habe ich mir irgendeinen Reizhusten eingefangen, der (glaube ich) nicht dramatisch ist, es tut nix weh, ich kriege eigentlich gut Luft, aber ich klinge wie eine ganze Raucherrehaklinik…. rund um die Uhr!
 
Seht ihr, Kinder, das kommt davon, wenn man sich von der Klasse entfernt und keine Bonusfleissbesichtigungen macht.

Sonntag, Oktober 11, 2015

Satz mit x

Little L. hat mich letztens abends mal ganz traurig gefragt "Mami, wieso bekommst Du kein Baby mehr? Ich hätte so gern eine kleine Schwester. Oder einen Bruder zur Not."
Nun. Erstens: ist halt so, zweitens: irgendeiner ist immer der Jüngste, drittens: schreit auch rum, ihr müsst alles (Lego, Nintendo, Gummibärchen, Eltern) mit noch einer Person mehr teilen, man kennt das alles. Mein immerwährendes schlechte Gewissen wurde ausserdem in die Schranken gewiesen, als im nächsten Atemzug mindestens genauso traurig war, dass ich Formel-1-Fahrer nicht den besten aller Berufe fand. Und all die Traurigkeit konnte dadurch aufgelöst werden, dass wir vereinbarten,. dass wir je nach Wetter (mein Kind ist pragmatisch) an seinem Geburtstag mit Sprudelwasser rumspritzen würden (um nichts anderes geht es bei der Formel 1).

Nun. Wir waren ja nun das letzte Wochenende unterwegs und im lokalen Freundeskreis von Frau Frauchen gibt es ein kleines Mädchen, das gerade so noch als Baby durchgeht und das Little L. von Instagram auch schon ziemlich gut kennt. Ich dachte mir: da schauen wir doch mal, wie der junge Mann so eine kleine Dame in echt findet. Wenn sie ihm an den Haaren zieht, in den Augen pokelt, das Essen weggrabscht und dann anfängt zu heulen, weil irgendwas nicht passt.
Was dann aber passiert ist, war folgendes: Little L. war sehr begeistert von dem Babymädchen. Von ihrer Ringelstrumpfhose mit Gumminupsis an Knien und Oberfuss zum Speedkrabbeln, von den Minifüssen, von den Minihänden, von den lustigen Grimassen. Sie grabschte ihm in den Mund, kniff ihn von innen in die Wangen (ja. Genau. Au!), bohrte ihm die Finger in die Augen, rupfte ihn an den Haaren, warf die liebevoll entsalzte und angereichte Breze 17 Mal auf den Boden, klaute ihm eine halbe Banane und verquetschte sie, und was sagt Little L.? "Kann ich sie nochmal halten? Schau mal, wie süss sie ihre Nase runzelt! Ich glaub, sie mag mich." (Und ja: das Babymädchen ist ein so unglaublich niedlicher Sonnenschein, ich gebe zu, sie war die ganz falsche, um Little L. die GrosserBruder-Allüren auszutreiben). Aber machen Sie und Little L. sich mal keine Hoffnungen: hier ist fertig mit Baby.



Aber. Damit war es ja noch nicht genug, in der Grünen Villa gibt es ja seit einiger Zeit einen gar nicht mehr so kleinen Hund. Und was soll ich sagen? Eigentlich hatte ich ja den Hübschen vor meinem inneren Auge mit Tupfenlola durch die Weinberge und die Ländereien der Grünen Villa sausen sehen, aber die zwei konnten nicht ganz so gut miteinander, also: der Hübsche hätte schon gewollt, aber irgendwie war er Tupfenlola wohl ein wenig zu aufdringlich, also hat er sich (zu Recht ;-)) eine blutige Nase geholt, dann zwar trotzdem nicht aufgegeben mit Annäherungsversuchen, aber wenn wir uns ehrlich sind, muss er einsehen: dieser Hund hat jüngere Männer lieber. Um genau zu sein, liebt sie Little L. und er liebt sie zurück (was übrigens nicht so vorherzusehen war. Er hat nämlich Gebell nicht gern und Abgeschlabber auch nicht. Eigentlich. Aber was will man machen). Die beiden sind gerannt, gerannt, gerannt. Im Kreis, auf Strohballen, andersrum im Kreis, treppauf, treppab, keiner konnte irgendwie Pause machen, wenn der andere dabei war. Little L. hiess nur noch "Rennie" und von dem Gejammer über müde Beine und überhaupt war nichts mehr zu hören, sobald Tupfenlola in Reichweite war.


Beiden hängen die Zungen raus ;-)

Demnächst in diesem Haushalt also: "Warum wir keinen Hund kaufen werden."
Irgendwas ist ja immer.

(Danke für dieses grossartige Wochenende!)


Freitag, Oktober 09, 2015

Ferienende

Das wochenende gilt noch als ferien und deswegen sind wir mal wieder weg. Wir müssen schliesslich frau frauchen ihre mütze zurückbringen.

Donnerstag, Oktober 08, 2015

Müde

Sie erinnern sich an die lange Geschichte mit unserem Konto, das sich auf die Reise durch die Schweiz gemacht hat? 
Nun ja. Jetzt ist es wieder da, wir hatten im August ein erzwungenes Kennenlerngespräch mit unserem neuen Berater, nach er uns "Bis Mitte nächster Woche" Unterlagen zusenden wollte. Hat er natürlich nicht, dafür hat dann eine andere Kollegin aus der Filiale angerufen, um uns auf genau das Paket, auf dessen Unterlagen wir zum Unterschreiben warteten, hinzuweisen und uns einen Kennenlerntermin in der Filiale anzubieten. Ich bin dann am Telefon kurz unhöflich geworden, sie hat dann nie wieder angerufen. Leider hat der andere Typ die Unterlagen auch nicht geschickt, bis der Hübsche dann eben per Mail nachgefragt hat. Eine Woche später kam "Oh. Mein Fehler. Hier ist das Infopaket" genau das Material, was wir eh schon hatten, aber nix zum Unterschreiben. Auf eine mittelfreundliche weitere Mail kam kommentarlos das richtige Material, wir haben unterschrieben und dann kam eine Zeitlang nix, das ist man ja fast gewohnt.
Irgendwann dann bekam der Hübsche ganz viel Post. Und auch wenn wir seit 18.5 Jahren ein Paar sind und ich schon immer die Ablage gemacht habe, Briefe an ihn öffne ich nicht, auch wenn es mir sehr schwer fällt, einen Brief, von dem ich weiss, dass er etwas enthält, dass ich abheften muss, ungeöffnet im Weg rumliegen zu lassen, wo man das doch so schön schon verräumen könnte.
Also: Bankpost für den Mann. Beim Aufmachen zeigte sich: es die Hälfte war für mich. Also, glaube ich. 

Es sah ungefähr so aus:

Herr Dr. Brüllen
Weg, wo Herr Brüllen wohnt und Hausnummer
Wohnort Familie Brüllen

Sehr geehrte Frau Dr. Brüllen,
...laberrhabarber... senden wir Ihnen hiermit den PIN für Ihre neue Kreditkarte zu. Dieser PIN ist nur für Sie persönlich bestimmt, teilen Sie ihn mit keiner anderen Person, auch nicht Bankangestellten....


Ja. Aber das schicken die Helden nicht an mich, sondern meinen Mann. Und nein, es ist keine Partnerkarte für das Hausherrenkonto, zu dem ich dankedankedanke Zugriff bekomme, nein, es ist eine ganz normale Kreditkarte auf meinen Namen für das Konto, auf das unsere beiden Gehälter kommen, das auf unsere beiden Namen läuft, für das wir beide unterschriftenberechtigt sind.

Raten Sie mal, was in dem heutigen "An Herr Dr. Brüllen, persönlich"-Brief von der Bank drin war? Genau. Meine Karte. Passt ja gut, was hätte er sonst mit dem PIN anfangen sollen.
Und nein, natürlich geht es mir nicht drum, hinter dem Rücken des Hübschen das Konto zu räumen, wäre ja ein relativ ungeschickter Move, das mit Unterlagen, die er auch unterschreiben musste, zu planen, aber ist es denn, verdammte Axt, so schwer, einen Brief an eine Frau zu schreiben? Und das nach der Farce von "ich möchte meine Kunden kennenlernen, damit wir eine persönliche Beziehung aufbauen können." Das nächste Mal hau ich ihn*. Also: den Bankmann. Ganz persönlich. 

*Sie lasen "mein Alter Ego spricht"

Mittwoch, Oktober 07, 2015

Zeigitag oder auch "Show and tell"


“Please select an artifact to bring to the meeting that tells a story about you, your background, or your culture to share with the other participants. It will be more interesting if the artifact represents something that is not obvious or well known about you. Please be prepared to do a two minute presentation to describe your artifact and explain why you selected it. If you are already on the road and do not have the possibility to bring an artifact with you, please take 5 minutes to draw the artifact on a piece of paper and bring that with you or to find a picture of the artifact. Thank you and looking forward to an interesting exchange with all of you.”

Das ist die Hausaufgabe für den Offsiteworkshop mit dem neuen Team nächste Woche. Ja. Mhm. Irgendwas ist ja immer, nech?
Ich habe diese Aufforderung also gestern abend vor dem Schlafengehen gelesen und seitdem rattert mein Hirn.
Erstmal bin ich ja schon froh, dass ich noch nicht „on the road“ bin (Von welchem Punkt auf der Welt* hat man denn 7 Tage Reisezeit zu unserem kleinen Hotel in einem Schlafstädtchen von Basel?) und zeichnen muss. Weil: zeichnen, das ist immer noch nicht so meins.

Für mich ist es ja schon schwer, was zu finden, was nicht eh schon jeder über mich weiss, weil ich, sagen wir so, mit Schweigen ja nicht umgehen kann und deshalb lieber aus den Nähkästchen plaudere als einfach mal die Klappe zu halten. Und was da bisher noch nicht zur Sprache kam, das sollte auch besser so bleiben.
Dann: mein Hintergrund/meine Kultur. Was soll das denn sein? Ich meine, ich verstehe das ja fast. Da kommt ein superinternationales Trüppchen zusammen und jeder bringt was von „daheim“ mit. Aber was soll das denn sein? Ich bin seit 13 Jahren aus Bayern weg, Dirndl habe ich früher schon nicht getragen, weissblau ist bei uns daheim nix, Weisswürschtl mag ich auch nicht besonders, ich sehe das jetzt auch nicht direkt als „meine Kultur“ an.

Background könnte man natürlich auch beruflich sehen, da könnte ich ja dann tatsächlich meine Lego-Chemikerin mitnehmen, da könnte ich dann was zu Liebe zur Chemie und Lego erzählen, noch eine kleine Geschichte zu „Frauen in männerdominierter Umgebung" einpflegen, aber das ist ja nichts, was nicht eh schon jeder weiss.

In der Zeit, in der ich dann heute Nacht nicht geschlafen habe, habe ich mir eine lustige Liste an Dingen überlegt, mit der ich meine Kollegen nachhaltig verstören könnte:

1. Ein Symbol für unsere nerdigen, serienaffinen Haushalt. Mir ist da als erstes eins der Kinderlichtschwerter eingefallen, allerdings bin ich ja eher Star-Trek- als StarWars-Fan. An Startrek-Devotionalien haben wir nur eine Spock-Action-Figur und Vulkanier sind ja die Spezies, mit denen ich mich am wenigstens identifizieren kann. Mein StarTrek-Alter Ego ist ja B’elanna Torres, aber jetzt auf die Schnelle noch eine Klingonenperücke oder ein Bathlet bestellen? Auch doof (und zeitlich eng), und hinterher heisst es, ich wäre nicht teamfähig.

2. Ich könnte natürlich auch unsere Katze mitnehmen und erklären, warum sie heisst, wie sie heisst (Dax wie der Dax-Symbiont in Deepspace Nine, weil sie solche Punkte um den Bauch rum hat und Katzen ja neun Leben haben und so), aber: die Katze mag keine fremden Menschen, Autofahren eh nicht und überhaupt.

3. Ein Grigri als Symbol für „Ich klettere gerne“ als Symbol für „ich gehe an meine Grenzen“ und „ich kann anderen Menschen mein Leben anvertrauen“ mit einer Prise „letztendlich vertraue ich dann aber doch eher auf technische Massnahmen“. Allerdings war ich schon lang nicht mehr klettern und die Symbolik ist auch eher so … mittel.

4. Irgendwas DIY-artiges, etwas selbergenähtes oder selbergemachte Seife. Aber. Seife habe ich nicht mehr so viele schöne, genäht..... hmmm. Kinderkleider eher nicht, mal sehen, vielleicht ziehe ich was an. (jajaja, ich ziehe eh was an, aber vllt was selbergenähtes). Will ich aber nur meine Hobbyseite vorstellen? Vielleicht.

5. Eine Karotte und ein Steak als Sinnbild für meine paar Jahre Vegitariertum und die Rückkehr zum Ovo-Lacto-Steako-Flexitariertum. (das war schon recht spät, da hatte ich schon wieder ein Hüngerchen)

6. Eins meiner Lieblingsbücher früher: "Das grosse Buch der Namenspatronen", das viel Wert auf dramatisch bebilderte Märtyrergeschichten legt. Das habe ich als Kind schaudernd begeistert gelesen und war ernsthaft ein bisschen traurig darüber, dass meine Mutter direkt nach meiner Geburt von den Nonnen vor Ort befragt, welche Katharina denn nun meine Namenspatin sein solle, die im Alphabet erste nahm, die nur schnöde (laaaaaaangweilig) geköpft ***wurde, während es ja noch viel bessere Namenspaten gegeben hätte. Mit Rösten und Häuten und so. Man hätte dann noch eine oder zwei Anekdoten über das Aufwachsen als evangelisches Kind in einem erzkatholischen bayerischen Dorf anschliessen können, aber erstens ist Religion bei der Arbeit eh immer schwierig und zweitens würden dann alle denken, ich wäre ein total gestörtes Individuum mit Folterfantasien.

7. Meinen Doppel-J-Katheter. Ich habe immerhin nicht allen Kollegen in allen Einzelheiten meine Nierenstory erzählt, sie hat mich sehr beschäftigt, unterschwellig die letzten 7 Jahre, überschwellig das letzte Jahr, aber erstens habe ich ihn ja leider nicht bekommen und zweitens ist "Wäh, alter Pipischlauch" auch nicht besser als Folterfantasien unterstellt zu bekommen.

8. Ich schreibe meine Blog-URL aufs Flipchart. Das weiss da kaum einer (nur der eine Kollege, den ich nach biketolaternenpfahl vom falschen Mailaccount geschrieben habe). Würde einen grossen Teil meiner Persönlichkeit abdecken. Hahaha. Sicher nicht.


Mein Kollege war total verwundert, dass ich mir da so viele Gedanken drüber mache, er plant, sein Artefakt am Morgen des Workshops auszuwählen und die Geschichte dazu spontan zu erzählen („Dies ist mein Coffee to go-Becher, ich habe ihn ausgewählt als Symbol meiner Weigerung, Standardkennenlernspielchen wirklich ernst zu nehmen.“). Mir hat er vorgeschlagen, doch ein Bild meiner Kinder mitzunehmen. Weil ich spontan die Augen gerollt und „Laaaaaangweilig“ geblökt habe, denkt er jetzt wohl, ich bin komisch und mag meine Kinder nicht.**

Im Moment tendiere ich zu dem Buch "Latte Igel", das ich noch in der Ausgabe aus den 70ern habe und dazu ein Foto, wie ich das mit 5 lese, mein erstes "dickes Buch", wie meine Mutter das so schön aufgeschrieben hat. (ist natürlich die Gefahr, dass man als geoutetes Viel- und Schnellleser dann die längsten Dokumente ever zum Review bekommt. Aber besser, als als perverser Folterknecht oder Ekel abgestempelt zu sein). Oder aber ich bringe unsere Familie aus Lego mit. Weil: ich mag sie ja schon alle sehr gern. Und Lego.

*und mit Punkt meine ich natürlich Firmenstandort, nicht irgendwie ein Dorf im Hinteramazonasgebiet oder im Hindukusch.

** Und natürlich bin ich komisch und natürlich finde ich meine Kinder toll und überhaupt nicht langeweilig. Aber die Vorstellung von 38 verschiedenen Familienfotos in der Vorstellungsrunde und Lobgesänge auf die dazugehörigen Familien: ist jetzt nicht wirklich spannend, oder? Und ausserdem soll es ja was sein, was nicht alle von mir wissen: "Passt auf, ich erzähle euch ein Geheimnis: ich liebe meine Familie. Hättet ihr nicht gedacht, was?"

*** Hätte es damals doch schon Wikipedia gegeben. In meinem Buch stand nix von "aufs Rad flechten und dabei 4000 Heiden töten". "Meine Katharina hats doch drauf.

Dienstag, Oktober 06, 2015

Verfallsdatum

Vorletzte Woche ist mein Handrührgerät endgültig kaputt gegangen. An sich kein Drama, es machte das, was Handrührgeräte beim kaputtgehen so machen: über einen Zeitraum von ein paar Wochen rastete erst ein Gang nicht mehr richtig ein, dann gab es irgendwann einen Knall beim Rühren, dann rastete der Ausschalter nicht mehr richtig ein, dann roch es verbrannt aus dem Gehäuse dann fielen kleine schwarze Brösel beim Rühren aus der Halterung. Und man kennt das, Kontamination mit Fremdpartikeln, spätestens dann läuft man in ein Qualitätsproblem und das Ding wurde entsorgt.
Ich dachte kurz, damit wäre das älteste Küchengerät, das der Hübsche und ich uns zum Zusammenzug 1999 gemeinsam angeschafft haben, über den Jordan gegangen, aber das stimmt nicht. Aus der grossen Ikea-Küchenstarter-Box gibt es noch das meiste: die Töpfe, die Pfannenwender, das Nudelsieb, das Salatbesteck und sogar unser erstes knallblaues Geschirr haben wir auch noch (das ist das einzige, wo noch kein Teil angeschlagen ist. take this, Rosenthal!).
Nun ja. Heute ist es dann übrigens so weit und auch unsere alte Katze braucht eine neue Ausstattung und zwar ist der wunderschöne Koziol-Napf, den wir beim Dings.... (Wie heisst der Kruschladen unten in der Münchner Freiheit? Schuldenberg? Kann das sein? Ich habe davon noch ein Affenkissen und einen Kartoffelstampfer auf jeden Fall.) an dem Tag gekauft haben, als sie zu uns zog, nämlich am 16. Oktober 1999 nun endgültig kaputt. Und nachdem wir ja fest davon ausgehen, dass die Katze mit ihren 16 Jahren wie Karlsson so schön sagte, eine Katze in den besten Jahren ist, lohnt sich dafür natürlich auch ein niegelnagelneuer Napf ;-). Vom Ikea übrigens, wo wir heute ausserdem noch Gedöns wie einen Hackenporsche, den wir zum Cellotransporter umbauen werden (anscheinend ist das unter 10jährigen Jungs durchaus street credible, was ich erst nicht dachte) und aus Gründen noch 4 Ribba-Bilderleisten. Aber darüber möchte ich nicht sprechen. Also schon, aber dann finden Sie wieder alle, ich hätte zu viel Nagellack.
Ach ja. Und ein neues Handrührgerät brauche ich auch, aber das gibts ja nicht bei Ikea.

Montag, Oktober 05, 2015

WMDEDGT10/15

Sorry, diesen Monat war der Wurm drin, erst zu früh veröffentlicht, an zu spät, jetzt aber.

Es ist soweit: ich will wieder wissen WMDEDGT?
Wer mitmachen will: Tagebuchführen und verlinken!


Passend zum Ferienende (also: meinem) hat sich mein Schlafkonto so aufgeladen und der Rhythmus so verschoben, dass ich nicht einschlafen kann und trotz drohendem Weckerbimmeln um halb sechs um eins immer noch halbwach bin. Nun denn, ist halt so.
Morgens schleiche ich ins Bad, der Hübsche und die Jungs können ein bisschen ausschlafen, weil die Nanny erst um halb neun kommt (deswegen verschwinde ich auch so früh, damit ich pünktlich um fünf wieder zur Ablösung daheim bin).
Mit Coffee-to-go-Becher, Restekuchen für die Kollegen und mit ungewohntem lachsrosa Oberteil an verschwinde ich um viertel nach sechs aus dem Haus (meine kleine Schwester schwört auf lachsrosa, ich dachte bisher immer, ich sähe in allem pastelligen aus wie der Tod auf Latschen und nur hellblau ginge, weil blau halt einfach immer geht. Und dann kam alles zusammen, der 20%-Esprit-VIP-Shoppingbonus und das weite flattrige Oberteil mit dem asymmetrischen Schnitt, das es nur noch in lachsrosa, aber in meiner Grösse gab, naja und was soll ich sagen: meine kleine Schwester hat Geschmack ;-)), stelle mich beim Einweisenlassen in die Tiefgarage an wie der erste Mensch und beim Betreten des Flurs im zweiten Stock bin ich dann der erste Mensch, es ist nämlich noch stockdunkel dort….
Meine Kollegen kommen heute erst später und so bin ich sehr irritiert, als ich nach zweieinhalb Stunden konzentriertem Abarbeiten der Emailflut (1 Woche weg, 193 Mails….) zum Shuttle zum Meeting an einem anderen Standort muss und mir die grosse Menge an Leuten, die offensichtlich (erst ;-)) um neun zu Arbeiten anfängt, entgegenströmt, während sich in meinem Bauch schon das erste Mittagshüngerchen bemerkbar macht. Schönste Nachricht des Morgens: eine Kollegin aus Irland, die ich schon länger kenne und sehr mag, ist für 6 Monate hier und zwar ab heute und noch besser: sie ist für ein Produkt meine direkte Kollegin. Das wird nach dem Produktmeeting direkt bei einem (frühen ;-)) Mittagessen gefeiert, dann geht es zurück in mein Büro. Meine Kollegen haben mich schon vermisst und vermutet, ich hätte immer noch Ferien. Auf dem Weg erkläre ich der Nanny am Telefon noch, wo sie den Mixer findet und wie sie ihn an der Kenwood-Küchenmaschine anschliesst. Ich bin mal gespannt, ob es klappt oder ob wir die Küche neu streichen müssen (es soll Kürbissuppe geben und eigentlich mag ich ja orange).

Ich wurschtle mit meiner To-Do-Liste weiter, ich mag das ja sehr, wenn das Abarbeiten nicht durch Feuerwehraktionen und "Kannst Du mal ganz schnell" gebremst wird (also: nur so wäre auch langweilig, aber mal ist das schon schön), überlege, was ich noch organisieren muss (zB Katzenbeaufsichtigung für das Wochenende und Kinderbeaufsichtigung für ein paar Freitage im Oktober), melde das Auto zum Winterreifenaufziehen an (ja, wenn ich "Reifen" sage, meine ich "Räder", das könnten die in der Werkstatt auch langsam mal wissen), erfahren, dass es für unser Jackpotauto (Audi, Diesel, 2 Liter, Baujahr 2009.... den Ausdruck findet der Audi-Mann aber trotzdem nicht witzig) eine Rückrufaktion gibt für "Softwareupgrade". Ich persönlich fände ja ein "Abgaswertedowngrade"besser, aber auch das fand der Audi-Mann nicht witzig. Er konnte (oder wollte) mir auch nicht sagen, was die neue Software denn dann besser oder anders macht, ich nehme jetzt mal fast an, dass sie gar nichts besser macht, aber immerhin nicht mehr in den optimierten Testmodus geht (lustigerweise wurde der Abgastest in der Schweiz 2009 (?) eh abgschafft.... nun denn), verspeise ein Stück Restekuchen, organisiere Daten für eine ehemalige Kollegin ("Produkteguru" nennt sie meinen neuen Job. Schön eigentlich), brauche unangemessen lang, um rauszufinden, welcher Stift undicht ist und für meine blau verschmierte Finger sorgt, lese eine zirkulierende Zeitschrift ("Journal of chemical education") quer, auf dem Flur werden physisch Daten entsorgt aka Ordner mit Elan in Drahtkäfige geschmissen, ein ganz normaler Montag also.

Um viertel nach vier sammle ich meine leere Kuchenform ein (auf die Kollegen ist Verlass), versuche mich dran zu erinnern, wo ich heute morgen mein Auto parken musste (ich habe ja über drei Jahre hinweg immer am gleichen Parkplatz geparkt. Jetzt wird wegen Umbau und Tralalala jeden Morgen eingewiesen und man steht jedesmal woanders. Sogar auf unterschiedlichen Stockwerken....

Ich schaffe es bis 10 vor fünf nach Hause, die Kinder hatten einen gemütlichen Tag mit unserer Nanny. Das mit dem Mixer hat nicht so gut geklappt, aber gsd im Sinn von: es waren noch Stückchen in der Suppe, weil sie den eigentlichen Mixer nicht gefunden hat und nicht, weil anderthalb Liter Kürbissuppe an die Decke explodiert sind. Little Q. hat 200 Seiten gelesen, Little Q. sein Ferienheft von der Schule fast durchgemacht und sie haben die 4 kg Leipziger Kastanien in Figuren verwandelt.
Ich kläre die nötige Freitagsbetreuung der Kinder ausser der Reihe (Nanny) und die der Katze am Wochenende (Nachbarn) und laufe noch schnell einkaufen fürs Abendessen. Als ich heimkomme, ist der Hübsche auch da, wir tauschen uns kurz über die Highlights des Tages aus, während er seine Sportsachen packt.
Ein Blick auf die Uhr zeigt: erst halb sechs, ich verlege mein Crosstrainerstrampeln auf vor dem Abendessen. Die Kinder dürfen eine Minecraft/Handy/Dings spielen, ich strample mir die Seele aus dem Leib und telefoniere währenddessen mit meiner Mutter. Heute ist vor allem Zuhören gefragt, das geht auch schwitzend und keuchend. Nach einer sehr angenehmen Dusche essen die Jungs und ich, ich schreibe mir einen kleinen Zettel, was ich noch erledigen möchte, bis ich, spätestens, wenn der Hübsche gegen zehn nach Hause kommt, aufs Sofa falle und genau noch eine Folge "Narcos" anschauen kann.

1. Skiferien bezahlen (klappt nicht, weil die Homepage des Vermieters heute abend gewartet wird. Dann halt morgen)
2. Ablage der Unterlagen, die sich heute angesammelt haben
3. Wäscheständer leeren und aufräumen, weil der Hübsche nach dem Sport brav eine neue Maschine mit seinen Sportklamotten und dem angesammelten Rest anwerfen wird, die ich dann morgen früh aufhänge und da muss der Wäscheständer natürlich leer sein

Nach dem Abendessen schauen wir noch gemeinsam Nachrichten, für mich gibt es einen Espresso, für die Jungs einen Joghurt. Danach gehen sie ins Bad, sich bettfertig machen, ich fange an meine Liste abzuarbeiten.

Danach das übliche: Gutenachtgeschichte vorlesen, kuscheln, über den Tag schwatzen, Little Q. liest und liest und liest, gegen acht ist Little L. eingeschlafen, ich mache den letzten Kram fertig und suche ein bisschen nach braun / grauen Stiefeletten, lege mir passende Kleider und Makeup (jaja, das Kleidermännchen für Grosse ;-)) raus und dann gibt es eine Kanne Tee, "Girl on a Train" und ich werde gemütlich eingemümmelt auf den Hübschen warten und hoffentlich nicht schon einschlafen.