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Sonntag, Oktober 11, 2015

Satz mit x

Little L. hat mich letztens abends mal ganz traurig gefragt "Mami, wieso bekommst Du kein Baby mehr? Ich hätte so gern eine kleine Schwester. Oder einen Bruder zur Not."
Nun. Erstens: ist halt so, zweitens: irgendeiner ist immer der Jüngste, drittens: schreit auch rum, ihr müsst alles (Lego, Nintendo, Gummibärchen, Eltern) mit noch einer Person mehr teilen, man kennt das alles. Mein immerwährendes schlechte Gewissen wurde ausserdem in die Schranken gewiesen, als im nächsten Atemzug mindestens genauso traurig war, dass ich Formel-1-Fahrer nicht den besten aller Berufe fand. Und all die Traurigkeit konnte dadurch aufgelöst werden, dass wir vereinbarten,. dass wir je nach Wetter (mein Kind ist pragmatisch) an seinem Geburtstag mit Sprudelwasser rumspritzen würden (um nichts anderes geht es bei der Formel 1).

Nun. Wir waren ja nun das letzte Wochenende unterwegs und im lokalen Freundeskreis von Frau Frauchen gibt es ein kleines Mädchen, das gerade so noch als Baby durchgeht und das Little L. von Instagram auch schon ziemlich gut kennt. Ich dachte mir: da schauen wir doch mal, wie der junge Mann so eine kleine Dame in echt findet. Wenn sie ihm an den Haaren zieht, in den Augen pokelt, das Essen weggrabscht und dann anfängt zu heulen, weil irgendwas nicht passt.
Was dann aber passiert ist, war folgendes: Little L. war sehr begeistert von dem Babymädchen. Von ihrer Ringelstrumpfhose mit Gumminupsis an Knien und Oberfuss zum Speedkrabbeln, von den Minifüssen, von den Minihänden, von den lustigen Grimassen. Sie grabschte ihm in den Mund, kniff ihn von innen in die Wangen (ja. Genau. Au!), bohrte ihm die Finger in die Augen, rupfte ihn an den Haaren, warf die liebevoll entsalzte und angereichte Breze 17 Mal auf den Boden, klaute ihm eine halbe Banane und verquetschte sie, und was sagt Little L.? "Kann ich sie nochmal halten? Schau mal, wie süss sie ihre Nase runzelt! Ich glaub, sie mag mich." (Und ja: das Babymädchen ist ein so unglaublich niedlicher Sonnenschein, ich gebe zu, sie war die ganz falsche, um Little L. die GrosserBruder-Allüren auszutreiben). Aber machen Sie und Little L. sich mal keine Hoffnungen: hier ist fertig mit Baby.



Aber. Damit war es ja noch nicht genug, in der Grünen Villa gibt es ja seit einiger Zeit einen gar nicht mehr so kleinen Hund. Und was soll ich sagen? Eigentlich hatte ich ja den Hübschen vor meinem inneren Auge mit Tupfenlola durch die Weinberge und die Ländereien der Grünen Villa sausen sehen, aber die zwei konnten nicht ganz so gut miteinander, also: der Hübsche hätte schon gewollt, aber irgendwie war er Tupfenlola wohl ein wenig zu aufdringlich, also hat er sich (zu Recht ;-)) eine blutige Nase geholt, dann zwar trotzdem nicht aufgegeben mit Annäherungsversuchen, aber wenn wir uns ehrlich sind, muss er einsehen: dieser Hund hat jüngere Männer lieber. Um genau zu sein, liebt sie Little L. und er liebt sie zurück (was übrigens nicht so vorherzusehen war. Er hat nämlich Gebell nicht gern und Abgeschlabber auch nicht. Eigentlich. Aber was will man machen). Die beiden sind gerannt, gerannt, gerannt. Im Kreis, auf Strohballen, andersrum im Kreis, treppauf, treppab, keiner konnte irgendwie Pause machen, wenn der andere dabei war. Little L. hiess nur noch "Rennie" und von dem Gejammer über müde Beine und überhaupt war nichts mehr zu hören, sobald Tupfenlola in Reichweite war.


Beiden hängen die Zungen raus ;-)

Demnächst in diesem Haushalt also: "Warum wir keinen Hund kaufen werden."
Irgendwas ist ja immer.

(Danke für dieses grossartige Wochenende!)


3 Kommentare:

  1. Och aber er ist doch soooo süss mit dem Babymädchen, richtig selig sieht er aus ;). Hihi :)

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  2. Hahaha, das haben wir nach zwei Jungs auch gesagt... Ohne unsere Jüngste würde uns wirklich aber was fehlen!
    LG, Doreen

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  3. @Doreen: die Familie möchte ich sehen, die sagt "Ach, ne, das letzte Kind, das hätte es mal nicht mehr gebraucht. Hätten wir mal nach eins weniger Schluss gemacht" ;-)

    @sabigleinchen: gell, find auch!

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