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Montag, Oktober 31, 2022

311022 Endlich wieder komplett

 Schon wieder hat das mit dem Schlafen nicht so geklappt, wird Zeit, dass der Hübsche wieder da ist.

Immerhin haben die Katzen durchgehalten ohne das Wohnzmmer in Schutt und Asche zu legen, bis 6:30 NEUE Zeit, bis das Törchen endlich aufging.

L. hatte ungeplant noch anderthalb Stunden länger Zeit, bis er aus dem Haus musste, wegen einer kranken Lehrerin fielen die ersten beiden Stunden aus (Schulleiter: auch so ein Job, oder? 6:30h Chatnachricht an alle Kinder raus, dass sie bitte noch nicht kommen sollen).

Ich machte mich an eine Sporteleinheit, dann das übliche gemütliche Montagshomeoffice-Fertigmachen. Da stört es niemand, wenn ich mit nassen Haaren und der Reihe nach verschiedenen Cremes im Gesicht am Computer sitze, bis dann alles optisch passt. (Mache ich nur so, wenn ich meetingfreien Morgen habe, sonst mag ich das nicht.) Beim Duschen habe ich in der Kniekehle eine Zecke entdeckt. (Ich dachte erst, es wäre ein meterlanges eingewachsenes Haar und habe mich auf eine kleine Operation gefreut, aber nein, das "Haar" hatte Beine und ich habe mich den Rest des Tages vor meiner Kniekehle gegruselt.

Spannend: jetzt, wo der grosse Arbeitsbrocken mit dem ich so gekämpft habe, weg ist, scheinen mir die übrigen Brocken sehr, sehr klein. Weiss nicht, ob das gut oder gefährlich ist. Grosse Brocken rollen aber auch an, aber welche, die ich spannend finde. Einen bisschen unnötig arg spannend, aber naja. (Heute mit ZWEI Rechtsanwälten gesprochen zu unterschiedlichen Themen, das ist mehr als in meinem ganze Leben zuvor. Konnte aber mein Wissen aus "Good Wife", "Good Fight" und aktuell "The Lincoln Lawyer" sehr gut anbringen. Ich bin mir sicher, Rechtsanwälte wissen das ebenso zu schätzen wie Ärzte meine medizinische Ausbildung aus ER, GA und "Private Practice"

Mittagessen gab es ungewohnterweise GANZ allein: ich habe mir den Salat mit rausgebratenen Kartoffelbreiresten mit Käse und Ei drin dafür extra hübsch gemacht.


Nachmittag dann weiter Brocken-Bearbeitung, unter anderem mit vielen Kolleginnen aus Rio, ich kenne sie nicht gut genug, um sie auf die Wahl anzusprechen.

Der Hübsche fütterte mich mit Updates seiner Heimreise, ich bin sehr, sehr, sehr froh, dass er wieder da ist!

Morgen kann er sich dank Feiertag in unserem Kanton nochmal erholen (und zusammen mit L. Geschichte üben, der hat auch frei), während Q. und ich halt in Basel zur Schule / zur Arbeit gehen.

Apropos: es ging ja verhältnismässig lang, aber jetzt wird bei uns auch sehr darauf gedrungen (von ganz, ganz oben), dass wir doch die Mehrheit unserer Arbeitszeit am Standort verbringen sollen. Ich nehme das noch ganz entspannt, es wird sich zurechtrütteln. Zurück zu 100% Präsenz für alle wird es eh nicht gehen (und auch das haben wir jahrelang gemacht und geschafft, sogar mit Reisen, also)

So, jetzt Pizza und dann freue ich mich darauf, mit dem Hübschen wieder in echt zu reden, nicht nur am Telefon. Und auf einen erholsam(er)en Schlaf heute nacht.

(Chronistinnenpflicht: Auf Twitter wird es sehr ruhig in meiner TL. Das Crossgeposte zwischen Mastodon und Twitter hat aufgehört, glaube ich, es sind mehr oder weniger die geblieben, die nicht gehen wollen warum auch immer. Ich bin mal gespannt, wie es wird. Aus dem Bauch raus glaube ich: die meisten werden wieder kommen. Und wenn nicht: dann nicht, aber dann ist das auch ok. Für mich war Twitter immer ein Add-on, mein Internetzuhause ist hier. Für die anderen BloggerInnen sehe ich das auch so, leid tut es mir um die, die mir auf Twitter wichtig sind / waren, die halt kein Blog haben. Aber mei, dann ist das so.)

Sonntag, Oktober 30, 2022

301022 Yay, Winterzeit!

 Was habe ich mich gestern auf Ausschlafen UND eine Stunde längeren Tag gefreut! Und haha, er wurde noch viel länger als geplant, weil die Katzen Punkt 5:20h kurz vor Verhungern waren und um 5:38h unbedingt sofort rausmussten, weil der Tag sonst ohne sie losgeht. Ich habe dann auch grad geschaut, ob (ja) und wann (joa) und wie (iO) K1 nach Hause gekommen war, und dann hörte ich von draussen Katzengeschrei und musste dran denken, dass letztens mal jemand angeblich einen Fuchs in der Siedlung gesehen hatte und ob Füchse wohl Katzen fressen / angreifen, und dann kam Sansa schon wieder rein, weil es draussen kalt und nass war, und naja, dann war es eh schon 6:15h und eigentlich 7:15 und das ist ja fast halb halb acht und halb acht ist eh ausschlafen und dann mache ich mal Kaffee.

Danach schwang ich mich auf den Crosstrainer und holla, ich habe endlich meine Strampelenergie wieder! Es war mir ein Fest und ich hätte nach den 47min Lincoln Lawyer noch locker weitermachen können.

Stattdessen habe ich geschaut: auch L. schon wach, Jonny sass bei den Nachbarn im Garten, war also entweder siegreich oder zumindest unverletzt aus welcher Begegnung mit wem auch immer hervorgegangen. Ich duschte beruhigt, dann bereitete ich für uns zwe Frühaufsteher ein sehr feines Frühstück zu. Parallel startete ich die Pyrolyse des Backofens, weil sehr nötig (und ja, natürlich mit schlechtem Stromgewissen, ich rede es mir genau wie das Baden und das Wäschetrocknen damit schön, dass wir ja erstens selber Solarstrom produzieren (und das nicht zu knapp bei dem Wetter, weil der Hübsche mit dem Auto weg ist, können wir den nicht mal da zwischenparken) und zweitens seit noch länger auf Wasserstrom umgestellt haben, und deshalb da eh ein gutes Gewissen haben können. Naja).

Wir haben also Tee, Adoptiv-Mango, frischen Hefezopf, Hummus mit Unkraut Sprossen etc genossen, das war schon schön.

L. hatte noch recht viel für die Schule zu tun (Napoleon war ja schon eine beliebig unangenehme Person. Putin a la Francais, hm?), also suchte ich mir Sachen zum Erledigen, zB Wäschezusammenlegen, alle Sofakissen, deren Bezüge ich wegen Schmierigkeit gewaschen hatte, wieder neu beziehen (holla, sind die jetzt wieder schön!), überall staubsaugen lassen, den Balkon und den Vorgarten winterfest machen (die Kapuzinerkresse wuchert und blüht, genauso wie ich mir das für den Frühsommer und Sommer gwünscht habe, aber da kam nix. Naja, dann halt jetzt), Q. wecken und zur Party interviewen, und dann noch ein bisschen Geschichte üben.

Irgendwann war alles erledigt und L. fast fertig und es war immer noch erst eins. Meine Güte, wie toll das ist, wenn man so viel Zeit hat! Und ja, ich weiss noch sehr gut, wie mühsam und endlos das war, als ich nicht wegen Katzen und seniler Bettflucht so früh wach war, sondern unfreiwillig, weil die Kinder allerspätestens um halb sechs mehr als aufstehbereit waren und dann auf einmal war halb sechs halb fünf und noch nicht mal die Tankstelle hatte offen für frische Semmeln und Gipfeli und schon gar nicht konnte man Nachbarskinder zum Spielen rausläuten, weil kein normaler Mensch um halb sieben auf den Spielplatz geht, weil es immerhin schon so hell ist, dass man ungefähr die Spielgeräte unterscheiden kann. (Geht mir doch weg mit "buhuhuhuhu, jetzt wird es abends so früh dunkel" Es ist dunkel, wenn der Tag losgeht, und dunkel, wenn der Tag aufhört, das ist Winter auf der Nordhalbkugel! Nur dass halt nicht Winter ist, sondern eine Affenhitze)

Ich holte mir mein Ebike aus der Garage und radelte einfach drauflos, respektive die kleinen Strassen ins Hinterland, wo es unglaublich schön ist und ich mich viel zu wenig auskenne (ich habe zB eine Notschlachtstation gefunden, man weiss ja nie, wann man sowas braucht!). Dank Batterieunterstützung ist es mir total egal, ob es bergab oder bergauf geht und ich geniesse einfach nur die frische Luft und das Fahren (und ein bisschen anstrengend war es dann wohl doch oder einfach heiss, weil trotz Radeln nur im TShirt war ich danach ganz schön klebrig verschwitzt).

Danach war IMMER NOCH so viel Tag übrig, dass ich mich endlich in die Sonne auf der Terrasse setzte, mit Lebkuchen (schmierige Finger, weil sie so warm wurden) und Kaffee und meine Nägel lackierte, ausführlich telefonierte, dann mein aktuelles Buch fertiglas und dann war IMMER NOCH nicht Zeit zum Abendessen machen und ich immer noch nicht ansatzweise müde.

Hach, hach, das war (trotz grossen Hübschen-Vermissens) ein sehr, sehr schöner und voller und langer Tag. Ich sitze hier mit einem Glas Kung-Fu-Girl-Riesling in einem sehr sauberen (incl Sofakissen) und aufgeräumten Wohnzimmer, die Katzen sind daheim und happy, die Kinder auch, ich auch, nächste Woche wird für einige Familienmitglieder wegen Feier- und Brückentagen sehr entspannt, für alle die anderen wegen "Immerhin keine Tests" auch ein bisschen, für mich (bisher) nur nur positiv stressig, weil sich, das hatte ich ja noch gar nicht erwähnt, das eine Non-Issue (das ist eins meiner neuen Lieblingswörter, so schön passiv aggressiv), das mich ohne Witz seit ungefähr 2 Monaten um den Schlaf brachte, erledigt ist. Ich würde gern sagen "zur vollsten Zufriedenheit", aber ich tue mich tatsächlich schwer, das zu feiern oder so happy zu sein, wie alle, die meinen Kollegen und mich dazu beglückwünschen, weil: ein Non-Issue mit so viel Mühe und Arbeit und Nerven wie für ein mittleres echtes Issue zu erledigen, fühlt sich eher nach Fail als nach Win an. Aber: das Erledigtsein lässt die Woche sehr leicht erscheinen. (Und ich hatte ein schönes Beispiel für die Frage: "Erzähl uns doch mal ein Beispiel, was Dich an Deine Grenzen gebracht hat!")

Jetzt aber: Abendessen machen (recht früh, aber ich hab Hunger und bis ich fertig bin, ist es eh halb sieben). Ich hab richtig Lust auf Spaghetti: die Kinder haben sich Carbonara gewünscht, ich mache mir welche mit Artischocken / Knoblauch / Zitronen / Weissweinsauce und Parmesanhobeln, und danach werde ich mir die letzten beiden Folgen Lincoln Lawyer anschauen und dann habe ich das Strohwitwenwochenende auch schon überstanden. Ich freu mich RIESIG, wenn der Hübsche morgen zurückkommt! (Ich habe ewig nicht mehr so viel telefoniert wie dieses Wochenende!)

Samstag, Oktober 29, 2022

291022 Hanging in

 Ich habe erstaunlich gut geschlafen (also: überhaupt und noch viel erstaunlicher, weil der Hübsche ja nicht da ist und ich ohne ihn eigentlich überhaupt nicht schlafe), nach dem Katzenrauslassen um halb sieben dachte ich, ich hätte nur gedöst, während ich komtemplierte, ob ich jetzt heute morgen vor dem Frühstück noch strampeln soll oder nicht, und dann kam die kleine Katzendame rein und verlangte Kraulung und zack, als ich dachte: "Jetzt aber", war es 8:56h und praktisch der halbe Tag schon rum.

Also kein Strampeln, aber Kaffee im Bett, dann Kinder wecken, Bett frisch beziehen, Frühstück holen (mitten während des Einkaufs fiel das Selbstscansystem aus, und man musste alles an den Selfcheckoutkassen mit der Hand scannen. Nach dem Kartenzahlausfall, dem Twint-Ausfall ist das die dritte massive Störung bei Coop in den letzten paar Wochen. Hm. Hm. Hm), frühstücken. Das war schon mal sehr gemütlich.

Mit L. habe ich dann noch geschaut, was für seinen Geschichtstest nächste Woche dran ist (neben der Doppelkonsonantenregel habe ich das Gefühl, die Französische Revolution und Napoleon und sein Einfluss auf die Schweiz kommt auch ab der dritten Klasse JEDES JAHR mindestens einmal dran), dann machte er sich an noch fällige Hausaufgaben und ich... ging mit meiner Schwester und ihrem Hund in den Wald, Pilze finden. Es ist soweit: ich bin in die Ü70 Community, die sich Samstag Mittag in Wanderkleidung und mit Körben am Waldrand sammelt, aufgenommen. Wir wurden begrüsst, uns viel Erfolg gewünscht und als wir uns später wieder begegneten, wurde unser Fund respektvoll benickt (die Goldröhrlingsaison scheint vorbei, wir haben noch ein paar violette Penispilze gefunden, ein paar Flaschenboviste und sehr viele, sehr schöne und grosse Maronenröhrlinge). Der Hübsche denkt: Next Level Vogelschutzverein. Wir werden sehen (ich fand es zB auch sehr spannend, dass wir Stinkmorcheln / Leichenfinger gefunden haben!)

Wieder daheim waren beide Katzen schockiert, dass ein HUND das Haus betreten durfte und sie ihn nicht vertreiben durften, wir haben auf der Terrasse noch in sehr angenehmer Herbstsonne (jajaja, ich weiss) Kaffee getrunken und Kekse gespeist, wir waren doch einiges auf und ab und querfeldein gehirscht.

L. war zwar mit den Aufgaben noch nicht fertig, dafür hatte er Schreibtisch und Schultasche und alles ausgeräumt und aufgeräumt und sortiert. Als ich vorschlug, sich doch jetzt auf eine Sache zu konzentrieren, damit er nicht seinen ganzen Tag damit vertue, meinte er richtigerweise: "Ist doch mein Tag". (Und hey, das Aufräumen war eh überfällig).

Jetzt muss ich dringend duschen / baden, wir hatten erst noch überlegt, einen Pulli mitzunehmen, sind dann aber nur im TShirt in den Wald und kamen total verschwitzt zurück. Es ist verrückt.

Heute abend mache ich uns auf vielfachen Wunsch nochmal Vegicrunchwraps wie kurz vor Islandabflug, Q. geht auf die Pfadileiterhalloweenparty und L möchte bittedanke nicht mit mir einen Film schauen, sondern für sich allein gemütlich Breaking Bad. DANN HALT!

Freitag, Oktober 28, 2022

281022 Edgy

 Hm, hm, hm. Der Start in den Tag war sehr, sehr doof, mit Streit und Tränen. Es hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst, aber allein, dass es passiert ist, ist ein Zeichen davon, wie angespannt wir alle sind. Immerhin wissen wir warum und dass es naja, wenn schon nicht wirklich temporär ist, immerhin in dieser Ausprägung erst mal temporär.

Den Vormittag hatte ich eigentlich recht entspannt geplant: genaues Durchfieseln eines 150 Seiten Vertragswerks, um für die Vorbereitung der Argumentationslinie für die Diskussion in 10 Tagen oder so gut gerüstet zu sein. Ich mag sowas ja, also: gute Vorbereitung. (Und recht haben, darauf wird es nämlich hinauslaufen, aber sowas von, ich habe die entsprechenden Zeilen im Vertrag gefunden! Muss noch am Wording arbeiten, weil aktuell fällt mir nur "Sounds like a you-problem" ein und das ist es zwar, aber ich muss es netter verpacken)

Das habe ich dann auch gemacht, aber ausserdem ungefähr (wie gestern spät abends auch schon) anderthalb Stunden mit sehr hilfsbereiten Kollegen verbracht, die mir bei meinem Superuser Problem helfen. Ich wurde ja aus dem selben Grund wie ich in der dritten Klasse Klassentagebuchschreiberin wurde, erst Change Agent und dann, weil ich ja schon Change Agent war, auch Superuser für unsere Gruppe für unser neues IT-System für Planned und Unplanned Events, für Dokumentenmanagement und Quality Risk Management. Und jetzt bin ich das, zwar ungern, aber ich kann halt auch nicht aus meiner Haut und deshalb mach ich das. Es läuft so mittel (also: nicht bei oder wegen mir, sondern so insgesamt), und naja, ich bekomme mehr Hilfe, als ich zu hoffen gewagt hätte für Probleme, die ich nicht lösen müssen möchte respektive, von denen ich finde, sie sollten gar nicht existieren.

Joah.

Ausserdem: Wocheneinkauf (dabei zweimal ältere Menschen angesprochen, ob ich vielleicht helfen kann, einmal ja, beim Supercard-Einlesen für den Selfscanner, einmal nein, weil auch wenn der ältere Herr wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf der Bank neben dem PET-Recyclingdings hing, war ihm nicht schlecht oder irgendwas nicht in Ordnung und er sehr irritiert, dass ich ihn angesprochen hatte. Naja.

Mittagessen, Katzenründchen, den Hübschen verabschieden (er fährt in die alte Heimat, aus Gründen - unter anderem: er hat Mo/Di als einziger der Familie frei, aber halt auch anderen- allein, ich vermisse ihn jetzt schon), ein paar Outfits (nur obenrum, weil online) auf Seriosität und Authentizität vor der Kamera getestet (halbtransparent sieht in real superst aus, aber vor der Kamera sehr, sehr schlimm), ein in echt recht brav und langweilig, vor der Kamera genau richtig leger, aber seriös wirkendes ausgewählt und eingesetzt (holla, auch wenn ich EIGENTLICH nicht nervös war und sowas eigentlich recht gut kann und fast schon mag: 100% authentisch, aber auch 100% auf Aussenwirkung bedacht zu sein ist ganz schön anstrengend. Ich bin viel besser in 100% authentisch, 10% aussenwirkungbedacht und 150% "fuck it, die Story ist zu lustig, um sie nicht zu erzählen".).

Danach war ich erschöpft und habe tatsächlich um 15:10 den Rechner geschlossen und Feierabend gemacht (bis auf den Superusersupportcase, an dem sitze ich immer noch) und Anfragen ignoriert. Yay.

Als Einstieg ins Wochenende sind die Jungs und ich sie grippeimpfen lassen zum Kinderarzt gefahren (wow, das könnte das letzte Mal für Q gewesen sein, dass er in dieser Praxis war!), der Arzt war für eien Freitag nachmittag und überhaupt für einen Kinderarzt in einer brummenden Gemeinschaftspraxis extrem entspannt und gut gelaunt und witzig, all meine 100% authentischen Stories waren sehr, sehr gut aufgehoben!

(Wie gut, dass die Jungs jetzt nicht nur rational, sondern auch im fight or flight Zentrum eingesehen haben, dass Impfen eine tolle Sache ist, und ich kein Kind mehr im Schwitzkasten halten muss für ide Spritze, ich bin ja mittlerweile die kleinste und leichteste Person in der Familie)

Jetzt wird es ein ein bisschen einsamer Pizza-Abend ohne den Hübschen, hmpf. Die Kinder wollen auch am Abend lieber keinen Film nur mit mir schauen (Lock & Key schauen wir alle gemeinsam, also nicht weiter dieses WE, "This is us" schaue ich mit dem Hübschen gemeinsam, mal sehen, ob ich ganz allein heute abend dann ohne Strampeln "Lincoln Lawyer" weiterschaue? Hm. Hm. Hm.)

(All das, jetzt nicht primär die Streaminggestaltung des Abends, eher alles andere, beschäftigt mich so sehr, ich habe null Energie, mich auch nur ansatzweise mit möglichen Konsequenzen von Elon Musks Twitterübernahme zu beschäftigen. Ich habe nicht ansatzweise Energie, mich mit Mastodon oder was auch immer zu befassen, ich bleibe einfach hier. Und auf Twitter. Und wenn es da zu hässlich wird, dann halt nicht mehr. Sie wissen ja, wo Sie mich finden)

Donnerstag, Oktober 27, 2022

271022 Me, contemplating wardrobe choices

 Bis heute morgen um 12:14h dachte ich, ich hätte kleidermässig einfach alles perfektestens im Griff. Ich hatte ja heute Grippeimpftermin um 9:12h und nicht nur, weil in der Email drinstand "Bitte denken Sie beider Kleiderwahl daran, dass der entsprechende Oberarm gut erreichbar ist", sondern auch, weil ich noch in guter Erinnerung, wie ich einmal NICHT dran gedacht hatte und mit dem Wissen um eine ungefähr 100 Kollegen lange Schlange vor der Tür, das figurbetonte Strickkleid im Impfzimmerchen ganz ausziehen musste und in unangenehm wenig Kleidung vor dem Impfarzt sass. Und danach wieder ins Kleid reinmusste, was nicht besser geht, wenn man an die lange Schlange vor der Tür denkt.

Ich hatte noch gestern abend überprüft, ob sich das neue hauchdünne Shirt von Intimissimi (ich habe da auf Empfehlung zwei Sets von Hemdchen und U-Boot-Ausschnitt-Shirts in Mettwurstfarben aus Modal / Kaschmir gekauft, die sich in den Händen wie gesponnenes Elfenhaar anfühlen und wenn ich sie trage, muss ich mich aktiv konzentrieren, mich nicht wundzukratzen, weil sie sich für mich anfühlen, als würde ich die rauhe Seite eines Glitzischwamms, der in Juckpulver getaucht wurde, also habe ich nochmal genau geschaut und es gibt welche mit weitem Halsausschnitt, super dünn, und 100% aus Baumwolle oder, wie sie sagen,  "Invisible Supima") über die Schulter runterziehen lässt und ja, tut es. Ich habe sogar ein richtiges Lob vom Impfarzt bekommen, weil ich die Email gelesen habe (naja, das und halt die Kleidersache, nech) und soweit war alles gut. 

Als Hose zu dem Set aus dunkelblauen Hemdchen und Shirt hatte ich eine offwhite Skinnyjeans angezogen, die ich schon ewig nicht mehr angehabt hatte und für die ich morgens noch anerkennende Worte vom Hübschen geerntet hatte, dazu Ankle Boots in verschiedenen Blautönen und ich kam mir richtig gut angezogen vor. Genau bis 12:14, als ich nach dem Mittagessen mit einem Kollegen in der Schlange an der bumsvollen Cafeteria stand, weil ja im Moment lauter F2F-Workshops sind und ALLE MENSCHEN, mit denen ich JEMALS gearbeitet habe, da sind, und mir ein Kollege aus einem früheren Projekt auf die Schulter tippte und mit ganz leiser Stimme meinte: "Du, ich muss dir was sagen! Weisst Du, dass Deine Hose, also, hinten, ich sag mal, noch nicht ganz, aber ziemlich gerissen ist?" und naja, was soll ich sagen, nein, ich wusste es nicht, und "nicht ganz" war ganz schön untertrieben. Dunkelrote Unterbuxe, sehr schöne übrigens, was auch gut war, weil naja, sie hat mehr Airtime gekriegt als vorgesehen.

Es war nicht das erste Mal, es war nicht mal das zweite Mal, ich fürchte, es war nicht das letzte Mal. Immerhin heute am Tag VOR dem wichtigen Gespräch.

Mittwoch, Oktober 26, 2022

261022 Paketfreuden, Gebäudeschätzer, Käsenudeln

 Früh aufgestanden, letzte Runde Schmerzmittel in den Kater (noch mit dem abgerubbelten Dispenser, Sie erinnern sich?), anscheinend hat sich das gebissene Kinn diesmal nicht entzündet. Phew.

Dann: Emailcheck und Tages-/Wochenplanung anhand des Eingangs über Nacht. Ich vermelde: diese Woche habe ich JEDEN EINZELNEN TAG Meetings bis abends um acht. Hm.

Als die Kinder aus dem Haus sind, schwinge ich mich eine Runde auf den Crosstrainer. Ich schaue dazu im Moment die Seire "Lincoln Lawyer". Wenn Sie sind wie ich, wissen Sie aus den Büchern von Michael Connelly, dass Harry Bosch und der Lincoln Lawyer Mickey Haller Halbbrüder sind und es jede Menge Bücher gibt, in denen sie auch zusammen arbeiten. Ansonsten erinnern Sie sich vielleicht an den Film mit Matthew McConaughey in der Titelrolle (ich zB nicht, er war eher fadf) und die Bosch-Serie mit Titus Welliver als Harry Bosch? Leider haben sich die Serienmacher von Bosch und dem Lincoln Lawyer wohl nicht einigen können, so dass es keinen Crossover geben wird. Trotzdem transportiert auch diese Serie das, was ich an den Büchern und der Bosch-Serie so mag: sie sind jetzt ehrlich gesagt alle nicht besonders spannend, es braucht immer mindestens zwei Parallelfälle, um das storymässig zu füllen, es ist nicht besonders aufregend, keiner der Charaktere ist 100% sympathisch, alle haben Macken, aber das südkalifornische Lebensgefühl, die Liebe zu LA, obwohl oder weil die Stadt so unglaublich kaputt ist, das ist echt grossartig.

Der Arbeitstag war ingesamt zwar lang (ich habe noch nicht den perfektem Umgang mit diesem Shift in die Abendstunden gefunden, aktuell arbeite ich gefühlt immer mehr, und habe das Gefühl, aufpassen zu müssen, dass ich nicht einen signifikanten Teil des Familienlebens verpasse. Andererseits: vielleicht passiert da auch gerade was: der Hübsche geht mehrmals die Woche so zum Sport, dass er bei einem potentiellen gemeinsamen Abendessen eh nicht dabei ist, die Jungs sind mindestens einmal die Woche beim Pio / Pfadihock, es gibt zusätzliche Pfaditermine, L. geht zum Volleyball, Q. hat entweder lang Schule oder noch später Schultermine, wie heute Theater, und richtige gemeinsame Familienabendessen sind eh rar gesät. Dass alle anderen in den Abendstunden Spass haben (ok, ausser bei lang Schule, aber halt auch nicht bis acht), während ich in Investigation Team Meetings, Technical Product Team Meetings, Portfolio Meetings und what not sitze, ist natürlich ein bisschen traurig für mich, aber naja. Für übernächste Woche habe ich ein Dienstagabendmeeting schon abgesagt, weil, tadaaaa, es einen Gemeindeinformationsabend zum neuen Gestaltungsplan unseres Quartiers gibt mit Updates zu den ökologischen Ausgleichsflächen. Das lasse ich mir nicht entgehen, I still know how to party!), aber okay, keine neuen Dramen und mit Zeit auch für informellen nicht ultradringenden Austausch.

Lustigster Moment des Tages war eindeutig der Pöstler, der mit einer, ich schätze mal, 50L Postbox für mich vor der Tür stand. Ich war sehr, sehr verwundert, weil ich habe zwar einige Bestellungen offen, aber keine davon erfordert eine "Temperature controlled", "Cool storage", qualified shipment. Wir haben es also angefangen, direkt vor der Haustür auszupacken:

  • Postboxdeckel
  • Styropordeckel
  • Syropordeckel mit Kühlelement
  • Fleecetasche
  • ein winziges Ziplockbeutelchen mit 5 Ersatzdispensern für den abgerubbelten
  • und dann alles nochmal unten drunter

Der Pöstler wollte mir gar nicht glauben, dass da nicht noch irgendwas wirklich empfindliches drunter versteckt ist, eine Leber oder so, aber die beiliegende Dokumentation wiess dann darauf hin, dass die transport conditions 15-25°C wären und was man bei Temperature excursions zu machen hätte. Ich musste innerlich ja schon schmunzeln, aber mei, ich bin mir sicher, dass es irgendeinen Grund hat, dass das das nicht total sinnbefreit war, das so zu schicken. Morgen schicke ich den abgerubbelten Dispenser in einem recycelten Nespressokatalog ungekühlt zurück, ich Cowgirl.

Sonst: ich war sehr nervös, weil sich der Gebäudeschätzer des Kantons und jemand vom Steueramt der Gemeinde angemeldet hatten und naja, uuuuuh! Ich hatte alle unsere Rechnungen für das Haus seit immer parat und sortiert, war bereit für die grosse Tour und alles zu erklären, und dann sind sie nur einmal durchs Haus gelaufen, haben eine Sache gemessen, 3x gefragt, ob wir wirklich keinen Keller haben, die Katze sehr süss gefunden und dann war es das.

Gegessen:

Hefezopf mit Honig

Mandarinen, Birnen und eine Handvoll Willisauer Ringli zum Znüni

frisch gekochte Kürbissuppe (mit Apfel, Karotte, Kartoffel, Süsskartoffel, Zwiebel, Knoblauch und natürlich Kürbis)

Spontan entstandene Macncheese, aber über Vegihack, tacoartig gewürzt, ein bisschen Tomaten drüber. Hat so gut gerochen, als es für die Kinder im Ofen garte, während ich im Investigation Team Meeting sass, dass ich spontan happy war, als noch genug für mich und später den Hübschen über war und ich mir noch eine Portion warmmachen konnte.


Gelesen: "Die einzige Zeugin"

Gesehen: "Lincoln Lawyer"


Dienstag, Oktober 25, 2022

251022 Radeln, Paketgschiss, Socializing

 Heute war ein bisschen ein verrückter Tag: erstens: Sturm und Gewitter in der Nacht, ich habe hervorragend geschlafen.

Dann: Im Nebel mit dem Rad zur Arbeit, das war auch schön.Ich hatte heute am Vormittag eine Verabredung am Main Campus, da wo ich ab Oktober wieder ganz hinziehe, deshalb  bin ich direkt dort hingeradelt und habe das erste Meeting mangels zugeteiltem Platz aus der morgens um neun noch sehr spärlich besetzten Kantine im Elfenbeinturm 1.0 geleitet. Lustige Schere: der Hintergrund sah aus wie einer unserer fancy corporate google meet hintergründe, der Ausblick war auf einen Hinterhof in eine offene Müllpresse.

Dann wollte ich vor dem Treffen im Elfenbeinturm 2.0 "nur noch schnell" ein Paket in der Filiale auf dem Werksareal aufgeben. Das Hinkommen war schon recht schwierig, weil ich auf der nicht sooooooo langen Strecke alle paar Meter Leuten, die ich von früher kenne, über den Weg gelaufen bin. Alle (ich auch) haben sich gefreut, dass ich im Januar wieder zurückkomme (also: auf die Site, nicht in die Produktion, aber naja).

Das mit dem Paket hat ja eine, wenn schon nicht spannende, dassn weingstens lange und abstruse Vorgeschichte und das heute hat sehr gut dazugepasst:

Das Paket ist ein Ersatzpaket für ein Twittertauschpaket (Marmelade aus dem Norden gegen dicke Socken aus dem Süden). Das eigentliche Paket habe ich, weil schneller (haha) und nur ein Drölfzigstel so teuer mit Hermes aus einem Paketshop in Deutschland geschickt (und ja, ich weiss auch, dass als Absenderadressen nur deutsche Adressen erlaubt sind, aber bisher ist nie etwas verloren gegangen). Das Paket ... naja, konnte nicht zugestellt werden, "weil was mit der Adresse nicht in Ordnung ist". Als ich das realisiert habe, sass ich schon in Island und habe von dort aus versucht das Paket zur richtigen Adresse umzuleiten. Ging nicht, weil zu spät gemeldet, es ist schon rückversendet. Auf meine Frage, wo denn hin, weil Schweizer Absender, kam "keine Ahnung, das können wir erst morgen rausfinden, aber ja, Schweiz ist schwierig, aber wir können es ja umleiten zu einem Paketshop und dann nochmal probieren". Am Tag drauf hiess es erst: "Nein, wir können noch nicht umleiten" und eine Stunde später "Nein, wir können nicht mehr umleiten, das Paket geht jetzt nach Österreich". Warum es das tut, konnte mir keiner sagen, aber "es kommt bestimmt zurück. Irgendwann". Das ist jetzt eine Zeitlang her, die Sendungsverfolgung sagt "In Auslieferung" und naja, irgendwann hatte ich jeden Morgen ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir Marmelade aus dem Norden auf meinen Hefezopf aus dem Süden schmierte und habe ein zweites Paket gepackt (gsd hatte ich den ganzen Sommer gestrickt und noch vier Paar Socken auf Vorrat).

Das dachte ich mir, schicke ich von einer Schweizer Postfiliale ab, das kostet zwar dröflzig mal so viel, aber wenn es nicht zustellbar ist, kommt es zu mir zurück und nicht nach Österreich. Und dann fiel mir ein, dass es auf dem super duper neu ausgebauten Areal ja jetzt wieder eine Postfiliale bin und ich da heute eh bin und das wird toll, weil unsere Postfililale im Dorf ist ja jetzt in der Apotheke und dort verschicken sie nix ins Ausland und die Packstation kann das auch nicht. Also bin ich in der Filiale aufgeschlagen, habe fröhlich in schönen Grossbuchstaben den Adressaufkleber ausgefüllt und dann hiess es: "Oh, Ausland?!" und ich lernte, dass man seit April 2021 schon keine Zollaufkleber mehr mit der Hand ausfüllen darf, sondern alles online machen muss. Und vielleicht ausdrucken. Dazu kam nun, dass bei meinem LAptop der Akku leer war, ich keinen Platz mit Steckdose hatte und mein Privathandy in all den Betonschluchten kaum Empfang und mein Swiss-ID-Login bei der Onlinepost nur auf dem Privat- und nicht auf dem Firmenhandy ist. Also. Mit Paket, Rucksack und dem Handy in der Hand den besten Platz zum Ausfüllen einer Zollerklärung gesucht, alles mühsam eingetöckelt, dann bekam ich einen Strichcode zum Vorzeigen in der FIliale. Wieder zurückgedackelt, stolz den Strichcode vorgezeigt, und wieder: nix. "Dieser Strichcode kann hier nicht verarbeitet werden", weil anscheinend ist es ein Unterschied, ob man eine Postfiliale ist (die gibt es kaum noch) oder eine Partnerfiliale. Und dann wird auch noch zwischen verschiedenen Partnerfilialen unterschieden (Kiosk, Coop, Volg, Tankstelle), weil manche können auch keine Pakete frankieren und für all das gibt es verschiedene Zollerklärungen, und jedesmal muss man den gesamten Mist NEU eintöckeln. Also bin ich wieder raus, habe ALLE Zollerklärungen ausgefüllt und dann.... ein zip file bekommen, das ich extrahieren und ausdrucken sollte. Mein Handy kann ganz offensichtlich keine Zipfiles öffnen, mein Laptop hatte immer noch keinen Strom und ich hatte echt, echt, keine Lust mehr. Mir fiel dann ein, dass ich auf dem Heimweg mit dem Rad auf der scheusslichen Strecke an der letzten mir bekannten echten Postfililale vorbeikommen würde. An meinem Platz im eigentlichen Büro druckte ich alle Zollerklärungen aus, und, langer Rede, kurzer Sinn, als ich dann in der Filiale stand, war an jeder irgendetwas falsch, aber irgendwie hat die Postfrau es dann doch genommen.

Liebe Schweizer Post, ich werde nie wieder ein Paket ins Ausland schicken, in der Zeit wäre ich zu Fuss nach Oldenburg gelaufen! In Zukunft werde ich einfach die Empfängeradresse auch als Absenderadresse draufschrieben, dann können sie es ja dahin "zurück" schicken, wenn sie die Empfängeradresse nicht finden.

Ansonsten war es wohl so ein Tag, wie ihn alle meinen, wenn sie sagen, wir sollen uns wieder mehr on site treffen, weil man sich eben trifft und Sachen direkt besprechen kann und so. Anscheinend findet bei uns im Bau dieser Tage ein F2F Workshop einer globalen Gruppe statt, wo wir sehr viele Berührungspunkte haben und holla, ich konnte den ganzen Tag kaum einen Schritt machen, ohne andauernd Leute zu begrüssen (Amerikaner und Schweiz-sozialisierte Menschen: wir brauchen kein Oktoberfest oder Karneval oder was auch immer, es reicht, dass wir uns drei Jahre nicht gesehen haben, es wird noch viel fester und länger umarmt und luftgeküsst (3x) als zuvor, WEIL man sich so ewig nicht gesehen hat.). Sehr spannend, wie in meinem Kopf alle, die ich bisher eben nur virtuell getroffen habe, alle so gross sind wie ich. Und in real alles zwischen 1.50 und 2m.

Das war einerseits super (ich hätte wahrscheinlich die drei Jungs, mit denen ich nach dem Mittagessen Kaffee getrunken habe und crosssite-Produktstrategie besprochen habe, nicht vor Ostern 2023 gemeinsam in ein Meeting bekommen), andererseits hatte ich auch das Gefühl, genau gar nix geschafft zu haben, weil eben: tangible output eher nicht so viel.

Hm, hm, hm.

Es wird bei uns im Gebäude übrigens recht ungemütlich, die ersten Gruppen sind heute ausgezogen, überall stehen Kisten und auf meienm Stuhl und Schreibtisch sind schon Kleber mit der Abteilung der neuen Besitzer. Unsere Gruppe zieht über die Weihnachtspause um, will heissen, alles muss vor Weihnachten ausgemistet und in EINE Kiste verpackt sein und wann immer man im neuen Jahr zurückkommt, packt man dann seine Kiste am neuen Ort aus, wo jeder von uns einen personal locker bekommt und ansonsten als digital nomad über drei Stockwerke sich die richtige Arbeitszone für die aktuelle Tätigkeit sucht. Ich bin sehr, sehr gespannt, wie das werden wird, auf jeden Fall sehr, sehr, sehr anders als alles, was ich bisher erlebt habe. 

Heimradeln dann btw im Sonnenschein, es hat sehr viel Spass gemacht. Aktuell ist eine sehr mühsame Baustelle auf der Auto- und Busstrecke, so dass die einzige vernünftige Pendeloption entweder Zug oder aber Rad ist, weder Shuttle noch der Bus zu einem Bahnhof weiter, der mehr Flexibilität böte, wenn man denn auf dem Weg dahin nicht 30 min im Stau stünde, machen Sinn.

Nun ja.

Daheim kam mir Q. auf dem Rad entgegen (er hatte heute schulfrei weil halt), er wollte "einfach ein bisschen rumfahren". Oke. das hat er bisher noch nie gemacht.

L. hatte seinen Franztest nachgeholt, morgen noch Geographie, dann wars das für die Woche.

Heute abend ist er noch mit seiner Pfaditruppe Flyer verteilen für den Finanzanlass "Zopf backen", ich hoffe sehr, dass er nicht vom Rad geräumt wird, es ist halt echt stockfinster und er kleidet sich ja vor allem in fröhlichem Schwarz (habe neben Rad- und Helmlicht auf einiges an Reflektoren bestanden, naja, wird schon.)

Morgen kommt hier übrigens der Gebäudeschätzer des Kantons in Begleitung des Typs vom hiesigen Steueramt, ich bin sehr gespannt.

Jetzt werde ich meine müden Gebeine und struppigen Haare, die ich gerade mit Schrecken im letzten Videomeeting bis eben grad gesehen habe, in einer warmen Badewanne einweichen. Für was haben wir denn die teure CO2-neutrale, Putin- unabhängige Fernwärme aus lokalen Holzschnitzeln und den 100% lokalen Wasserstrom (plus eigenen Solarstrom, aber die Sonne ist schon weg).


Montag, Oktober 24, 2022

241022 Complaints, Adverse Events, krankes Kind

 Hui, war das ein Sturm letzte Nacht! Ich hatte das so gar nicht auf dem Radar, es gab keinerlei Wetterwarnung, die ich mitbekommen hättee.

Heute morgen hatten wir dann vor der Tür einen grossen Laubhaufen und einen Wäschekorb auf der Terrasse unserer Nachbarn.

Der Morgen verlief ein wenig ungeplant: L. war gestern mit Halsweh ins Bett gegangen und ohne Stimme aufgewacht. Nach einem Coronatest (negativ) durfte er weiterschlafen und ich meldete ihn per App in der Schule ab. Er hat dann den Tag im Bett verbracht auf meinem Stoov-Heizkissen, mit Pfefferminztee, frischer Mango und Ricola versorgt. Und direkt, weil thematisch passend, all das auf französisch übersetzt. Mal sehen, was der Test heute abend sagt, ob er morgen wieder gehen kann.

Dann habe ich heute morgen einmal mein letztes Compliance Training angewendet und ein "Adverse Event" bei meinem Arbeitgeber gemeldet. Das erste und einzige Mal, dass ich das bisher getan habe, ist schon eine Zeitlang her, das war, als ich auf das Antibiotikum, das mir für die Nierenbeckenentzündung verschrieben bekam, einen Ausschlag bekam. Diesmal: ich hatte gestern aus Versehen in den Twittertrends eins "meiner" Produkte gesehen und (selber schuld) ein bisschen durchgescrollt und zack: hat sich jemand über massive Nebenwirkungen ausgelassen. Und damit bin ich legal verpflichtet, das bei unserer Drug Safety Abteilung zu melden. Praktischerweise twittert die Person unter Klarnamen und mit Angabe von Kontaktdaten. (Also: wenn Sie sich über ein Medikament auf Social Media auslassen, müssen Sie damit rechnen, dass das bei der Herstellfirma landet und Sie evtl kontaktiert werden.) Anders als das letzte Mal (vor Jahren) geht das nun über ein online Tool, war aber pipieinfach. Mal sehen, was kommt.

Als nächstes habe ich bei dem Hersteller unseres Katzenschmerzmittels einen Complaint eingereicht. Normalerweise bin ich ja auf der anderen Seite und weiss deshalb sehr genau, wie (bei uns zumindest) dieser Prozess abläuft und was für Informationen dafür nötig sind. War ein bisschen witzig, das jetzt mal von der Patienten oder "Caretaker"-Seite her zu erleben. Die Kollegen haben das aber astrein und sehr zügig geregelt, hätten wir nicht besser machen können. (Complaint übrigens: die Gradierung der Dosierspritze war nach ein paar Verwendungen zumindest teilweise abgerubbelt. GENAU dieses Complaintbild kenne ich sehr gut, habe aber davon abgesehen, ihnen direkt CAPAs vorzuschlagen, wie man das vermeiden kann). Ich bekomme jetzt als erstes eine Ersatzspritze zugeschickt (ich weiss, was das für ein Mist ist, das zu organisieren, danke!) und werde dann für mich kostenfrei die abgerubbelte Spritze zur Inspektion zurückschicken.

Tipp an Sie: Sie können/sollen/dürfen/müssen(?) auch ohne Arzt Nebenwirkungen, Schwierigkeiten beim Verwenden (dazu gehört: Packung geht nicht gescheit auf, Spritze klemmt, irgendwas macht nicht so, wie es soll), Defekte (dazu gehören zB zerbrochene oder angeschlagene Tablette, zerquetschte Kapseln, fehlende Tabletten, Aufdruck auf den Tabletten nicht korrekt oder ordentlich lesbar, anderer Geschmack als sonst, andere (Neben)Wirkung als sonst, Tabletten sehen anders aus, Blister ist verquetscht, ...) dem Zulassungsinhaber melden. Den finden Sie auf dem Beipackzettel, bei den allermeisten geht das online und kann alles unter "Nebenwirkungen" oder "Adverse Events" gemeldet werden. Was Sie auf jeden Fall melden sollten, sind neben dem Produktnamen und ihrem / dem Patientennamen die Chargennummer /Ablaufdatum. Das steht auf der Schachtel UND dem Blister / der Flasche. Fotos helfen und werfen Sie die Packung / den Inhalt nicht weg, es wird gerne um Einsendung gebeten.


Joah, und dann war es auch schon viertel vor sieben und mein Kaffee hatte trinkbare Temperatur.

Der Rest des Tages war lang und voll (Feierabend war dann 12 Stunden später) und jetzt freue ich mich erstmal auf Abendessen mit den Kindern, dann erledige ich Gedöns (ein Paket adressieren, Kirchenbeitrag zahlen, Anmeldung und Notfallblätter für das erste Truppmeeting der Kinder für das Korea-Jamboree ausfüllen, Radlzeug für morgen packen) und irgendwann falle ich ins Bett. Vielleicht schlafe ich sogar. Vielleicht sogar gut.

Sonntag, Oktober 23, 2022

231022 Adventskalender, Garten, Französisch, Pilzkontrolle

 Ach ja, gestern hatte ich mich noch gefragt, wann Q. am Pfadihaus sein muss für die Recognoszierungsreise. Um sieben. Und wir haben gestern abend schon geklärt: diesmal muss er alleine aufstehen und frühstücken und aus dem Haus gehen, weil wir anderen mal schlafen müssen.

Tja. Wer war wach ab 6:21 (und davor auch alle 90 Minuten?) und konnte nicht mehr einschlafen? Genau.

Ich habe also Q. verabschiedet, dann einen Kaffee im Bett getrunken und zum "Derry Girls" Staffelfinale eine Dreiviertelstunde gecrosstrainert. Btw: I stand corrected: es ist unglaublich klamaukig, aber die Girls sind genau mein Alter, es ist meine Musik, es sind die Ereignisse, an die ich mich aus genau diesem Alter erinnere und bei der Abstimmung zum Karfreitagsabkommen hätte ich fast ein bisschen geweint. (und musste dann wieder dran denken, wie sehr ich meine Kollegen von dem geschlossenen irischen Standort vermisse und naja, mir fehlt echt Schlaf.)

Während L. sich dann an Französisch machte (ich mag das Schweizer Schulsystem ja sehr. Aber neben der 6 Jahre Primarschule, wo alle zusammenhocken, nehme ich ihnen das Pflichtfranzösisch von Anfang bis Ende schon ein bisschen übel. Als ob jeder Französisch können müsste!), ging der Hübsche den Garten winterfest machen (wir dilettieren da ja fröhlich durch die Jahreszeiten, schneiden die Bäume, die eh niemand angepflanzt hat, sondern die auf einmal da waren, nach Gefühl und Praktikabilität zu und naja, immerhin hat sich diesmal niemand mit der Sichel fast den Finger abgeschnitten).

Ich erledigte Haushaltsgedöns (ich hatte echt keine Lust auf Gartengewurschtel) wie Wäsche, Geschirr, Abendessenvorbereitung, immer mal wieder L. aufmuntern, so Zeug. Ausserdem habe ich nach meinem (Lush) und den für den Hübschen (Lookfantastic) nun auch einen Adventskalender für L. (Elektronik, Retrospiele) ausgesucht. Nur Q. macht es spannend, was er gern hätte.

Währenddessen verfolgten wir Q.s Reise zu den besten Pfadihäusern der Schweiz.

Irgendwann war L. fertig mit allein lernen und wir haben uns die übrigen Blöcke gemeinsam angeschaut. Thema ist diesmal unter anderem "Krankheiten, Verletzungen, Arztbesuche". (Spannend, dass bei Heilmittel "gouttes homéopathiques" im Voki auftauchen, "analgesiques" aber nicht.) Ein Lernziel ist, Arztfragen nach Beschwerden stellen, verstehen und zu beantworten zu können. Der EINZIGE Übungstext im Buch ist: ein Oger ist beim Arzt und hat Bauchschmerzen. Er zählt auf, was er alles gegessen hat (einen gebratenen Polizisten und Fahrradkurier, eine Lehrerin und ihre ganze Klasse, keine Ahnung, wie viele, die sind ja so klein in dem Alter, ein Sandwich aus einer Marktfrau und NOCH EINEM POLIZISTEN, und eine Walderdbeere) und naja, er muss nur eine Tablette nehmen und sich in Zukunft von Beeren fernhalten. WTF? Naja, ich nehme an, das macht entweder im französischen Setting oder von pädagogischer Seite her sehr viel Sinn, ich bin schon bei "l' ogre" ausgestiegen.

Hm

Um fünf hatte ich dann mein fast allsonntägliches Date mit dem Pilzmann, meine Beute von gestern vorzeigen. Leider waren die gestern schon grenzwertig alten Parasole heute nicht mehr essensgut. Allerdings bekam ich den Tipp, die Stengel zu trocknen und zu mahlen für Pilzpulver. Der lila Penis ist ein "Dunkelvioletter Schleierling", den kann man essen und bereitet ihn zu "wie alle anderen Pilze auch". Ok.

Heute abend gibt es also:

Kartoffelpüree, Dörrbohnen, vegetarischen Fleischpflanzerl (wollte ich immer schon mal ausprobieren) und eine Riesenpilzpfanne aus den Hexenröhrlingen, den Riesenmaronenröhrling und dem Penis. Die restlichen Röhrlinge, die Parasolstiele und ein Teil des (perfekten!!) Maronenröhrlings sind zum Dörren im Backofen (ich gehe immer wieder schnuppern, weil es so toll riecht, der Hübsche beschwert sich über den "Gestank", naja.)

Jetzt werden wir mal sehen, wie viele Pilze ich aufs Mal vertrage, vom Rest der Familie wollte nämlich genau niemand auch nur probieren, weil schlotzig.

(Sehr beeindruckend übrigens, wie schnell sich der flockenstielige Hexenröhrling tiefblau verfärbt beim Anschneiden. Science, bitch!)



Samstag, Oktober 22, 2022

221022 Kuchen, Katzenfutter, Käsefondue

 Was war das für ein verrückter Tag gestern., ich bin wie gerädert ins Bett gefallen und war gar nicht soooo happy, dass heute morgen der Wecker um halb acht läutete. Aber so ist das mit aktiven Teeniekindern: 

L. musste um halb neun aus dem Haus, die Festgarnitur vom Pfadihaus zum Supermarkt bringen, dann heimflitzen und die Tasche mit all den Kuchen, die wir gebacken und seit gestern abend und heute morgen dann in Empfang genommen haben, abholen. Bis 12 hatte er dann Schicht am Kuchenstand, dann heimflitzen, Pfadi-Tenue anlegen, los zum Pfadihaus, letzte Details der Aktivität planen, um zwei dann ab in den Wald und um 18:00h todmüde wieder heim. Aber: er macht das so gerne und das bedeutet mir so, so, so viel, da ist es überhaupt kein Thema nicht auszuschlafen und auch zu akzeptieren, dass die Vorbereitung auf den Französischtest nächste Woche nicht optimal sein wird. Ist halt so. 

Q. hatte bisschen länger Zeit, er musste erst um 10 los zum Pfadihaus, kommt aber auch erst später zurück als L., weil er nach der Aktivität noch aufräumen muss. Und morgen weiss ich gar nicht, wie früh er raus muss: er fährt mit einer Gruppe anderer Leitpersonen auf einen Roadtrip quer durch die Schweiz, ihre Shortlist an Pfadihäusern für ... ich weiss gar nicht, das Sola dieses Jahr? zu besichtigen.


Der Hübsche und ich haben dann ganz allein die Betten frisch bezogen, einen Ausflug ins Dytsche gemacht, Katzenfutter kaufen, und dann war es immer noch voll früh. Wir haben uns an Ls Kuchenstand ein Mystery Pack zusammenstellen lassen (war sehr, sehr lecker!), und dann ist der Hübsche rennen gegangen und ich Pilze finden.

Meine Güte, was war das heute für eine tolle Ausbeute: 


jede Menge Parasole und Rotfussröhrlinge, Maronenröhrlinge und Hexenröhrlinge und der lilane Penispilz, von dem die App sagt, er wäre super essbar. Heute abend planen wir ja Käsefondue, deswegen werde ich morgen nachmittag diePilze nochmal brav dem Kontrolleur zeigen, mal sehen, was der sagt.

Es war traumhaft im Wald, ich habe Knollenblätterpilze, eine ganze Lichtung voller Fliegenpilze, jede Menge dieser Oktopuspilze und Unmengen an Röhrlingen, viele leider schon geschimmelt, gesehen. Mit den grossen, die ich am letzten Platz vor dem Umkehren gefunden habe, war es dann so viel hoffentlich essbares, dass ich den Schlenker zu dem Lärchenbegleiter-Ort weggelassen habe.



So. Jetzt noch eine halbe Stunde lesen auf der Terrasse (es ist so warm und sonnig, die Kapuzinerkresse, die den ganzen Frühling und Sommer gestreikt hat, weil zu heiss, wuchert und blüht jetzt richtig.), dann zwei Brote würfeln und Käse schmelzen. Sorry.



Freitag, Oktober 21, 2022

211022 hmpf

 Ein Tag strukturiert von 3 Meetings, vor denen ich aus unterschiedlichen Gründen Bammel / Respekt hatte. Eins um acht (mit extern, ich wusste, dass mein sehr klarer Standpunkt nicht das war, was die andere Seite hören möchte und dass die andere Seite sehr spontan sehr überzeugend sehr überzogenen Forderungen stellt), eins um drei (fachlich sehr, sehr komplex und ein Stück ausserhalb meiner Expertise, aber ich entscheide), eins um halb sechs (totaler Irrsinn)

Es lief ... okay, das erste auch aufgrund extrem guter Vorbereitung meinerseits viel besser als befürchtet, das zweite: ich habe viel gelernt und weiss ja, was ich nicht kann, und auch wer es eben kann. Das dritte .. naja. Lief besser als erwartet (allerdings habe ich auch mit der nuclear option gerechnet und naja, alles, was NICHT alles in Schutt und Asche legt, ist besser als das, aber halt nicht gut. Wird aber.).

Hm. Dazwischen viel anderes und eigentlich hat alles gut geklappt und naja, hm, ich hatte irgendwie gehofft, dass die 10-12 Stunden Arbeitstage nach Urlaub und Workshop magically verschwinden würden. Stattdessen ging das dritte meeting statt 20 min 75 (es ist so skurrril: wenn man einen 60 min slot für diese Gruppengrösse sucht, dann findet man nix bis Mai 2025, also bucht man 30min,wird nicht ansatzsweise fertig, überzieht um mehr als 100% und auf einmal können doch alle dabei bleiben?) und dann noch das Debriefing und ich habe für heute (relaitv konservativ) 11.5 Arbeitsstunden einzutragen.

Naja. Vielleicht ist es doch nicht so schlecht, dass wir mehr oder weniger deutlich mitgeteilt bekamen, doch bittedankeendlich den Grossteil unserer Arbeitszeit wieder on site verbringen sollten und naja, das bedeutet natürlich pendeln und irgendwann ist der Tag rum, früher, als ich noch im Büro war, habe ich auch nicht so lang gearbeitet und vielleicht löst das das Problem?

Ich bin ein bisschen ratlos, hoffe, dass ich einfach noch an den NAchwehen vonr Workshop und Urlaub arbeite, während ich nachdenke, backe ich mit L. 35 Zimtschnecken für den Kuchenverkauf für die Klassenkasse morgen.

Überhaupt: Wochenende. Die Kinder sind morgen den ganzen Tag aus dem Haus (L.: Kuchenverkauf, Pfadi, Q.: Pfadi), mal sehen, was der Hübsche und ich so ganz allein machen. Am Abend für alle Käsefondue, aber bis dahin? Ich würde ja gern mal wieder Pilzefinden gehen. Oder Meeting Minutes schreiben. Oder Französisch (Krankheiten) und Geographie (Mobilität) für L.s Tests nächste Woche lernen, aber dafür bräuchte es L. und der ist mit Kuchen und Pfadis unterwegs.

Wir werden schon irgendwas zu tun finden, ich bin mir sicher.

For the record: Jonny hat schon wieder gekämpft und schon wieder verloren. Er kam platschnass und zerrupft und ein bisschen blutend nach Hause. Wir Rabenkatzeneltern haben trotz der letzten Bisserfahrung den einzigen Termin bis Mo in der 30min entfernten Tierarztaussenstelle nicht wahrgenommen, weil Portfoliomeeting und tetranationales Strategiemeeting zur selben Zeit, aber meine Güte, ich würde mir wünschen, dass Jonny den Nachbarskater einfach weiträumig umgehen würde. (Oder wahlweise ihn auch so ordentlich hernehmen würde, dass der aufhört, Jonny in den Kopf zu beissen). Wir werden es bis Mo im Auge behalten und dann halt zur Not nochmal zum Tierarzt gehen. Immerhin ist das zweimal rasierte Fell nicht ansatzweise wieder voll nachgewachsen, man hat sehr gute Einblicke.

So. Wochenende. Geradeso.

Donnerstag, Oktober 20, 2022

201022 Herbst oder was?

Nachdem ich an den letzten beiden Workshoptagen das Gefühl hatte, sowohl keine frische Luft zu bekommen als auch unendlich viel Zeit mit Pendeln zu vertun (od, die Tage waren einfach auch endlos), bin ich heute zum letzten Tag, der nicht mit Dinner oder Social Event und deswegen nicht im Stockfinsteren endete, mit dem Rad gefahren. Zu meinem ab Januar dann neuen Arbeitsort (genau dem gleichen übrigens wie bis vor drei Jahren, nur 12 Stockwerke weiter unten und in einem activity based working Umfeld (das ist was ganz anderes als Grossraumbüro :-)).

Ich war bereit für: es ist kalt, neblig, nass, mit Handschuhen, Stulpen, Goretex-Jacke, Buff, der über die Ohren geht, alles mit Reflektor und so. Naja. Draussen war es eher wie ein warmer Umschlag und ich glaube, ich hätte auch mit nackten Händen und Ohren nicht gefroren.

Als ich auf den letzten Metern vor dem Elfenbeinturm 1.0 dann an der Einstiegsstelle fürs Rheinschwimmen in Basel vorbeiradelte, war ich dann doch etwas überrascht, zwei Frauen in Badeanzügen losschwimmen zu sehen. (Ich habe die Bach-App gecheckt: 16.4 Grad hat der Rhein, das ist wärmer als draussen)

Getroffen haben wir uns heute dann in verschiedenen Meetingräumen in verschiedenen Stockwerken in ebendiesem Elfenbeinturm, der im Moment gross renoviert wird, um die grosse Umzugsaktion, die Anfang nächsten Jahres beendet sein soll, und eben die neuen Anforderungen an Büroumfeld seit Corona zu integrieren. Nach weiss nicht wievielen Jahrzehnten sind dann alle Mitarbeiter am Standort vereint und nicht mehr über teils abstruse Aussenstellen in ganz Basel verteilt.

Ich bin es gar nicht mehr gewohnt, Meetingräume zu reservieren und zu wechseln, kam mir mit meinem Rucksack und der Regenjacke schon sehr touristy vor. Noch mehr übrigens, als wir zum "nur mal gucken" ganz nach oben in den Elfenbeinturm 2.0 in den 47. Stock und die dortige Bar gefahren sind. Auf dem Balkon dann habe ich gelernt, dass der Kollege aus Bayern Höhenangst hat. Aber richtig. Upsi. ( Vom 47. Stock aus sahen die Rheinschwimmerinnen, ich nehme an, neue, weil mehr als einmal macht man das ja nicht pro Tag)

Noch touristiger sind wir dann in die nicht ganz so teure Cafeteria im Erdgeschoss gegangen, die es rein optisch und vom Speisenangebot mit jedem Hipstercafe in jeder Grosstadt aufnehmen kann, incl grüner Pflanzenwand. (Man muss trotzdem sein Geschirr selber aufräumen und für die Spülmaschine vorsortieren). Ich habe aus Versehen ("Ich nehme dasselbe wie sie") einen Schokoladenchiapudding (mit Maracujaspiegel und Granatapfelkernen) gegessen und meine Güte, ist das scheusslich! Ich dachte ja schon immer, dass  für mich Chiapudding ungefähr das ekelhafteste, was Mundgefühl zu bieten hat, sein würde, weil es ja mehr oder weniger so froschlaichartig aufgequollene Böbbeli mit (froschlaichartigem) schwarzen Kern sind. Ich mag keine schleimigen Böbbeli. Wegen dem Schokoladendings aussenrum habe ich aber nicht gesehen, dass es Chiapudding ist, sondern dachte an Mousse au Chocolat. Naja. Von der Dichte her war es dann eher Plutonium als Mousse und vom Geschmack her erstaunlich wenig Froschlaich, mehr .... Fugenkit mit Kakao. 

Wir haben dann noch eine Büroetage im Elfenbeinturm 2.0 besichtigt, das ist schon beeindruckend: es ist so wunderschön und toll eingerichtet, man kommt sich vor wie in einem Top Notch-Büromöbelkatalog. Im Turm 2.0 erstaunlich bunt, ich dachte, das wäre in unserem Corporate "all white"-Umfeld überhaupt nicht drin, so designtechnisch. Im Turm 1.0 haben wir dann (verbotenerweise, wie wir gelernt haben) noch unsere zukünftige Etage besucht und holla, ist das schön! Und wie anders als alles, wo ich bisher gearbeitet habe. Ich bin gespannt, wie das dann in real laufen wird, aber ich freu mich drauf! (Ich in ja eh kein Schwarzmaler, aber musste schon ein bisschen schmunzeln, als meine KollegInnen zwischen "Wie soll das denn klappen?!" und "Das ist viel zu schön zum nur arbeiten!" schwankten).

Heimradeln war grossartig, wir hatten endlich mal wieder ein Familienabendesse zu viert, bevor Q. zum Pfadisachenmachen (Bestellungen) abdampfte.

Jetzt: Badewanne, dann eine Folge "This is us" und morgen einen Tag, der mit einem toughen Meeting um halb neun beginnt und mit einem vermutlich schrecklichen Meeting um 18:00h endet, überstehen. Und dann hoffentlich ein bisschen ganz normalen Alltag. Das wäre auch was, wenn ich schon nicht dauernd in Island Urlaub machen kann. (Ach, stimmt gar nicht, es wird ja nächste / übermächste Woche nochmal richtig spannend.)

Mittwoch, Oktober 19, 2022

191022 is gut jetzt

So, zwei Tage Workshop ist dann auch mal weder gut. Den sozialen Teil habe ich noch lang nicht über, ich habe aber jetzt mal wieder genug Flipcharts und stick notes und "5 dots to rate" gesehen.
Morgen nochmal im halb so grossen Kreis und nicht so lang und dann isses auch mal wieder gut.
Peinlicher Moment heute, als mir meine Kaffeetasse ein wenig kippte und ich eine grosse Ausweichbewwgung machte, um mein Handy zu retten, und schwungvoll die gesamte Tasse immerhin nur über mich und den Fußboden ausleerte.
Und wie serviceorientiert und lieb kann man sein? Die Servicekraft unseres Firmenrestaurants hat nicht nur nicht geschimpgt oder auch nur geschnauft, sondern in Sekundenschnelle Wischzeug und eine weisse Bluse in perfekt passender Grösse für mich parat gehabt
So. Morgen gönne ich meinen Füssen mal wieder eine Pause. Nach fast 3 Jahren barfuss, Flipflops, Sneaker oder Wanderschuhen zwei volle Tage mit je 12000 Schritten auf 10cm Absätzen, da ist das angebracht

Dienstag, Oktober 18, 2022

181022 Extrovert's heaven

 Ach, schau an, ich wusste gar nicht, WIE SEHR ich Austausch und Kontakt mit vielen Mensche vermisst habe! Abgesehen vom eigentlichen Workshop, der naja, eher so ist, wie gedacht, fühlt es sich an wie eine warme Dusche, endlich mal wieder andere Menschen als die Gruppe, mit der ich eh tagein, tagaus zusammenarbeite, zu sehen. Oder auch: auch diese Menschen endlich zu sehen und umarmen zu können. (Bisschen awkwardes Gefühl: ich tendiere ja dazu, zu glauben, das Mass aller Dinge zu sein. zB: wenn ich nicht weiss, wie gross Leute sind, weil ich sie immer nur von der Brust aufwärts auf Google Meet-Kacheln sehe, denke ich, die sind...alle so zwischen 170 und 180. Und dann kommen all die Kolleginnen aus Kalfornien und gehen mir nur bis zur Brust. Naja. Es ist sehr lustig, dass meine Kolleginnen von hier halt auch eher meine Grösse haben, was nicht riesig, aber eben eher bei 180 als bei 170 ist, und ich fühle mich ein bisschen wie eine Wikingerinnengang.)

Und, auch wenn ich an sich eine Freundin des süddeutschen / Schweizer Understatements bin ("Ged gschimpft is gnua globt" und so), so ein bisschen exaltierte Euphorie ist schon auch nett. Und es ist so lustig, wie einem die eigene Aussenwirkung gespiegelt wird, von der, zumindest ich, mir gar nicht bewusst bin, wie stark sie wahrgenommnen wird.

So. Das wars, es geht weiter. (meine Güte, was für eine Affenhitze ist das?!)

Montag, Oktober 17, 2022

171022 Spannend

 Das war ein richtig schönes, erholsames Wochenende!

Learning am Sonntag abend: während ich noch letztes Jahr nach einem Racletteessen einen signifikanten Teil der Kartoffeln und des geschnittenen Gemüses (und eh vom Käse) einpackte für später, ist gestern bis auf 4 Scheiben "mit geräuchertem Knoblauch" und 4 Kartoffeln NICHTS übrig geblieben. Mittlerweile hat auch L. seine Freude am Raclette entdeckt und hat etwa halbe halbe selbstgemachte Minipizza und eben Raclettekäse gegessen (ich habe endlich noch jemanden, der geräucherten Raclette mag!)

Mit LOST sind wir jetzt fertig, ich fand ja schon seinerzeit das Ende gar nicht so schlimm wie alle anderen und jetzt eigentlich gar nicht mehr schlimm. Die letzte Staffel ist trotzdem albern und mühsam, weil man einfach total den Überblick verliert, wer jetzt gerade mit wem warum wohin latscht, aber mei. 

Heute hatte ich einen recht grossen Bammel vor dem Arbeitstag, ich hatte am Freitag, als ich kurz nach 20:00h den Rechner zuklappte, das Gefühl, nicht ansatzweise alles Wichtige geschafft zu haben und diese Woche fallen noch drei Tage wegen Workshop weg. Aber: dafür gings heute eigentlich recht gut. Ein Thema, das mir anscheinend erstaunlich schwer auf der Seele lag, seitdem ich die Mail in der Inbox gesehen habe, scheint nicht so dramatisch zu sein, wie ich rausgelesen habe. Respektive: ich muss mich da nicht in dem Mass allein drum kümmern, wie ich angenommen habe. Für was ein Meeting mit einem Firmenanwalt doch gut sein kann.

Und wenn wir schon bei Kryptik sind: good news in einem anderen Bereich, den ich eigentlich in den letzten anderthalb Wochen als "naja, war wohl nix" fast abhaken wollte. Ich könnte es langsam wissen, dass es immer mindestens so lang geht, bis ich es abgeschrieben habe und dann noch zwei Wochen länger. Let's see.

Ab morgen haben wir ja unseren F2F Workshop mit allen Kollegen von überall her und naja, ich freue mich zwar riesig, all diese Leute wieder oder endlich mal zu treffen, andererseits kenne ich mich und weiss, dass ich extreme Mühe mit Plenumsdiskussionen um, wie ich sie nenne, wischiwaschi-Themen oder aber auch "strategische" und "collaboration" Themen, wie man sie richtig nennt, habe, vor allem, wenn beim Tagesgeschäft die Hütte brennt. Naja.

Sonst: was soll das mit dem Wetter denn? Es hat ungefähr 1000 Grad draussen, überall wird Rasen gemäht und gebaut, als ob es Frühsommer wäre, die Erdbeeren und Tomaten wachsen auf dem Balkon, eine fast tote Kürbispflanze hat einen zweiten Frühling hingelegt, ich sitze im ärmellosen Shirt am Computer und sehe fast nix, weil es so sonnig ist. Ich wollte eigentlich Strickkleid und Stiefel, meine Arbeitsuniform für Herbst und Winter, zum Workshop anziehen, weil: daheim mache ich das ja eher nicht, und jetzt kann ich stattdessen im Sommerkleid gehen?

Die Katzen geniessen das Wetter draussen. Jonny hat, glaube ich, beschlossen, dass die Schläge und Bisse, die er vom Nachbarskater eingesteckt hat, eher ein Missverständnis waren und wenn er nur lang genug aufdringlich genug ist, dann sieht der schon noch ein, dass Jonny ein grossartiger Freund ist. Dementsprechend sitzt er jetzt regelmässig auf dem Mäuerchen oder einen Gartenhäuschen gegenüber von der Haustür des anderen und wartet, bis er kommt. Ich habe den Eindruck, der andere weiss langsam nicht mehr, was noch tun. Und so sitzen sie sich stundenlang gegenüber und schauen sich an. Bis zB Sansa vorbei kommt und jedem eine mitgibt, einfach nur so, fürs schauen.

Jetzt werde ich mich mal ans Kleider auswählen und Rucksack packen machen für morgen, man ist ja nix mehr gewohnt! (Grad kam eine Email, dass wir mit dem ÖV zu unserem social event in D fahren werden und man deshalb eine FFP2 Maske dabei haben muss. Bin ja mal sehr gespannt, wie sich die ganze Corona-Thematik in diesem sehr internationalen Setting zeigen wird. Es ist nämlich schon faszinierend, wie man dazu tendiert, die lokale Situation und die eigene Einschätzung als Massstab aller Dinge zu nehmen.)

So.

Gegessen:

Hefezopf mit Honig

Pho (Brühe über Nacht im Slowcooker simmern lassen, dann Reisnudeln, Tofu, Koriander, Minze, Limette, Edamame und Frühlingszwiebeln rein. Sehr lecker!)

Montagspizza


Gesehen: 

Derry Girls" beim Strampeln (mhm, ich habe die ersten beiden Staffeln geliebt. Weiss nicht, ob es an mir liegt, oder die 3. Staffel wirklich so viel klamaukiger ist?)

"this is us" mit dem Hübschen (Meine Güte, bin ich froh, wenn die allerletzte Staffel mit diesen rundum unangenehmen Personen, die sich die ganze Zeit nur selber leid tun und egoistisch ihre Befindlichkeiten tätscheln, endlich rum ist. Bis auf Beth (und Audio natürlich) ist der ganze Haufen einfach unerträglich anstrengend)


Gelesen: "Ein notwendiger Tod"

Sonntag, Oktober 16, 2022

161022: Island 2022: Zusammenfassung und Bilderflut

So, weil heute ein extrem gemütlicher Sonntag ist, an dem bis auf "Wir schauen LOST mit den Kindern fertig" und "Abends gibt es das erste Raclette der Saison" nix passiert, hier die Islandzusammenfassung mit Reisepan und den 92 besten Bildern aus der grossen Kamera des Hübschen.

Tag 1:
Ankommen, 
Auto holen (wir haben die letzten Male bei Europcar gemietet und immere ein grösseres bekommen als reserviert. Das hat mich diesmal unnötig nervös gemacht, weil ich beim Reservieren auf die Aussenmasse geachtet hatte, weil die Fähre auf die Westmännerinseln unterschiedliche Autotarife je nach Abmessungen hat. Hat aber keiner nachgemessen und je nach Suchresultat war auch der Defender innerhalb der Grenzen. Ich würde in Island übrigens IMMER (ausser man bewegt sich nicht aus Reykjavik raus und dann braucht man vielleicht gar kein Auto) ein Allradfahrzeug und irgendwas jeepartiges hohes auswählen. Man landet recht schnell auf Schotterpisten mit tiefen Schlaglöchern)
nach Reykjavik fahren, im "Fish & Chips" abend essen, ein Helga-Bier in der Hotelbar, schlafen.

Unterkunft: Reykjavik Marina, dort gibt es ein Studio für 6 Personen mit einem Doppelstockbett.

Tag 2:
 Reykjavik
Wir sind einfach losgelaufen, auch wenn fast alle Isländer hier wohnen, ist die Stadt nicht gross. Wir landen immer an denselben Orten und entdecken doch immer wieder neues.
Erster Zielpunkt auf Wunsch der Kinder: Das Rathaus mit dem grossen Island-Modell im Souterrain


Runde um den Tjörnin:



Dieses Foto haben wir 2014 schon mal so ähnlich gemacht


Wir haben übrigens den Schwan gefunden, der vom Bachelor misshandelt wurde:


Auf dem Weg Richtung Hallgrimskirkja begegnen wir dieser Schönheit. Überhaupt: Reykjavik ist voller Katzen.





Stärkung unterwegs: unterhalb der Hallgrimskirkja bei den "Reykjavik Roasters" gibt es hervorragenden Kaffee und ein paar Schritte weiter bei "Brauð & Co" wunderbare Zimtschnecken (ich habe mich diesmal nach dem Probierstückcken vom letzten Jahr an eine "Blueberry Licorice" gewagt und naja, da war schon ECHT viel Lakritze drauf)
Letzter Stop diesmal: Fischersund. Die Boutique / Parfümerie / Kunstausttellung ist ein Projekt der Sigur Ros Familie und auf jeden Fall einen Besuch wert.





Wir schliessen den Tag ab mit einem Ausflug nach Kopavogur, jetzt nicht um der Stadt willen, sondern weil dort die "Sky Lagoon" ist.
Es gibt ein riesengrosses Aussenbecken mit Blick aufs Meer (natürlich heiss, natürlich mit Wasserfall, natürlich mit Bar, was dazu führt, dass an allen Felsen und Beckenrändern die Plastikgläser abgestellt werden. Naja), wir hatten noch das "7 Step Ritual" mitgebucht. Das besteht aus Lagune, Kältebecken, Sauna (mit Panoramafenster aufs Meer), kalter Nebelkammer, Bodyscrub, Dampfbad, Dusche, Lagune.
Wir haben bisher bei jedem Urlaub mindestens eine "fancy" Lagune und mindestens ein Gemeindebad besucht und beides ist grossartig!

3. Tag: Golden Circle
Wir sind früh aufgebrochen (haben mit etwas Glück eine Filiale der Zimtschnecken-Bäckerei auf dem Weg gefunden) und Richtung Geysir losgefahren. 
Þingvellir haben wir diesmal  rechts liegen lassen und nur die Aussicht genossen, nachdem wir letztes Jahr ja dort zum Schnorcheln und Angucken waren. Wir hatten schliesslich einiges an Strecke zu machen und eine Fähre zu erwischen.




Geysir: Immer wieder, immer noch sehr beeindruckend! Ich bilde mir ein, Strokkur hat 2014 noch regelmässiger und gleichmässiger gespritzt, aber ist ja egal.






Nur ein paar Kilometer weiter erreichten wir den Gullfoss.
Er ist zwar super beeindruckend und wunderschön, aber dadurch, dass er durch die Golden Circle Route für Tagestouren aus Reykjavik so einfach erreichbar ist (und dementsprechend gut erschlossen ist), naja, es fehlt ein wenig die Magie. Finde ich.





Unrühmlicher Zwischenstop in Selfoss, wo der gleichnamige Wasserfall NICHT ist, aber naja, wir haben dafür den hässlichsten Rastplatz Islands gefunden, weil ich SOFORT was zu essen haben musste.

Nicht enttäuscht haben hingegen der Seljalandsfoss (lassen Sie sich nicht täuschen: man wird platschnass auf dem Weg hinten am Wasserfall vorbei, aber man sollte es trotzdem machen!)


und ein paar hundert Meter weiter der Gljúfrabúi. Und ja, man kann in die Höhle, in die er stürzt, aber dazu muss man am Rand des Bachs sich hineinhangeln. Es gibt Trittsteine, man kann sich an der Wand einigermassen halten, aber die Schuhe sind im Wasser. Ich sags nur, nech?


Weil wir ja einen Wasserfall weniger angeschaut hatten als geplant, kamen wir eine Stunde zu früh am Hafen der Westmänner-Fähre an und hatten erstens Zeit für Strandspaziergang und schöne Fotos und zweitens Zeit, um die Rückfahrt sturmtauglich umzubuchen. Ich hatte noch gedacht: ach, dann können wir in dem Hafenstädtchen rumbummeln und Eis essen oder so, aber: der Hafen ist halt genau das. Ein Parkplatz, ein Check-in Häuschen mit Warteraum und ein Anleger. Auch gut.
Ich würde übrigens absolut empfehlen, die Fähre vorzubuchen, erstens weil sie nicht besonders gross und schnell ausgebucht ist, und zweitens, weil sie je nach Wetter eben von/nach Landeyjahöfn fährt oder vom alten Hafen in þorlákshöfn, wo erstens die Überfahrt mit zweieinhalb Stunden signifikant länger ist und zweitens man am Festnland anderthalb Stunden Extrafahrt einrechnen muss. Aus genau dem Gründ würde ich auch immer das Auto mit auf die Insel nehmen, wer weiss, ob man am Rückweg wieder am selben Ort landet. Wenn man vorgebucht hat, wird man telefonisch informiert, wenn sich der Abfahrtsort ändert.





3. Tag: Westmännerinseln
Wir haben im Hotel Vestmannaeyjar übernachtet, das ist schon ok, nicht besonders stilvoll oder gemütlich, aber gerade mit der Aussicht auf Sturm war ich dann ganz froh, um ein festes Dach über dem Kopf und darüber, dass ich mir die erste Idee einer Glampinghütte aus dem Kopf geschlagen hatte.
Am ersten Abend haben wir hier gegessen, das war ... skurril. Ich nehme mal an, dass es zur Touristensaison, die definitiv im Oktober vorbei ist, vielleicht nicht ganz so awkward ist, aber wir waren ausser einer extrem trinkfesten älteren Dame, die in der Zeit, in der wir da waren, 4 Runden Bier - 2 Kurze - eine draussen rauchen durchgemacht hat, die allereinzigsten Gäste. Wir wurden sehr freundlich umsorgt, aber es ging halt ewig (vermutlich war der Pizzaofen nicht angezeiht oder so) und naja, es war irgendwie seltsam. (und sie haben einen komischen "Dattel auf Pizza-Fetisch", was ich ok fand, aber der Rest der Familie nicht wirklich.

Nach dem Frühstück sind wir mit dem Auto losgefahren und haben als erstes die falsche Abzweigung zum Leuchtturm genommen und sind in einer Mischung aus Skulpturenpark / Schrottplatz / Kieswerk gelandet. Ungeplant, aber sehr interessant!


Weiter durch die Mondlandschaft (beim Besuch im "Eldheimar" Museum später hat sich gezeigt: all das existiert erst seit den 70ern und dem Vulkanausbruch): ich war froh um das grosse Auto.










All das ist so wunderschön und, obwohl nur ein paar Minuten von der Stadt entfernt, so einsam und archaisch, es war einfach unglaublich!

Wieder zurück beim Auto sind wir durch das Lavagebiet zu den beiden Vulkanen Helgafell und Eldfell gefahren. Eigentlich wollte ich auf beide rauf, aber der Rest wollte nur auf einen, also: Eldfell.
Es war eher ein Spaziergang als eine Wanderung (feste Schuhe sind natürlich trotzdem super, es ist halt alles Lava und Stein). Der Ausblick: beeindruckend! Nach Süden die grünen Wiesen, nach Norden die Stadt und die Lavazunge.








Weiter ging es Richtung Süden, mit einem Sandwichstop an der Landbrücke "Vikin", wo es leider zu regnen anfing, aber naja, abgemacht ist abgemacht, und so sind wir oben bei der Wetterstation noch ein bisschen die Pfade losgelaufen, aber halt nicht einmal rum, sondern nur "bis zum Schaf" und ohne grosse Kamera, weil es schon geschüttet hat.
Lustige Begegnung: wann immer wir das Auto parkten, fanden wir am Rückweg einen anderen Defender daneben stehen. Diesmal auch die Leute dazu, die uns erzählten, sie hätten keinen Plan, was man hier machen könne und deshalb wären sie uns einfach hinterhergefahren, "because you guys seem to know what you are doing". Oke.


Letzter Fotostopp: Elephant Rock:


Nachdem wir im Hotel in trockene Kleider gewechselt hatten und Badesachen für später eingepackt hatten, haben wir ein, zwei Stunden in dem sehr zu empfehlenden Museum "Eldheimar" verbracht, das über einem der unter Asche verschütteten und 2005 wieder ausgegrabenen Häuser aufgebaut wurde und sich mit dem Vulkanausbruch befasst.
Dann, ohne Bilder, offensichtlich: die müden Füsse und bisschen ausgefrorenen Gebeine im Dorfschwimmbad aufwärmen. Das war sehr gemütlich (es gibt eine Schwimmhalle im 70er Charme und draussen warme bis heisse Hotpots und Rutschen. Eine davon mit einem Trampolin untendran :-)

Den Tag beschlossen haben wir mit einem phänomenalen Abendessen bei "Gott" (unbedingt vorreservieren. Wir waren ausserhalb jeder Saison da und es war trotzdem so voll, dass Leute ohne Reservierung weggeschickt wurden)

Fazit: ein unglaublich grossartiger Abstecher, ich hätte noch mindestens einen Tag dort aushalten können. Und das, obwohl wegen eben: out of season viele der Aktivitäten dort nicht mehr möglich waren (es gibt bis Ende September Bootstouren um die Insel und zu den vielen kleineren Westmännerinseln, es gibt das Beluga Sanctuary, wo zwei Belugas aus einem Aquapark in Asien ihren Lebensabend verbringen, es gibt die Puffins, die im Frühherbst eingesammelt und von den Klippen geworfen werden, damit sie sich nicht in der Stadt/ dem Hafenbecken verletzen)

Tag 4: Südküste / Sturm
Am nächsten Tag sind wir schon sehr, sehr früh aufgestanden, um die auf jeden Fall fahrende erste Fähre von der Insel um 7:00h zu erwischen.
Unser Ziel war: vor dem Sturm in Hunkubakkar anzukommen. Weil die Fähre noch nach Landeyjahöfn fuhr, hatten wir Zeit für einen Stopp am Strand von Reynisfjara. Diesmal in strahlendem Sonnenschein, die Bilder von 2014 sehen ganz anders aus :-). (Nicht unterschätzen: angeblich ist das der tödlicheste Strand der Welt, es gibt immer wieder "Sneaker Waves", die auch die Höhle fluten. Ich habe die Wetterwarnungsapp immer noch nicht deinstalliert und bekam so eine Warnung für heute)














Rest des Tages: in der Hütte sitzen und hoffen, dass sie nicht wegfliegt. Mit Wifi, Snacks, Tee und kuschelig warm gibt es deutlich ungemütlichere Orte! Abendessen gab es im Restaurant des Guest Houses, die Speisekarte hat sich bis auf das Hinzufügen einer vegetarischen Option seit 2014 nicht geändert, war aber immer noch sehr lecker!

Tag 5: Jökulsarlon, Ice Cave Glacier Hike

Wie grossartig, dass das Wetter so mitgespielt hat und uns die vorgebuchte "Adventurer's Dream"-Tour stattfinden konnte!
Wir waren ja, weil wir nicht sicher waren, wie lang wir brauchen würden und die Tour um eine Stunde nach hinten geschoben wurde, recht früh da und hatten alle Zeit der Welt, Jökulsarlon und Diamond Beach im Morgenlicht zu bewundern. (Oh boy, war das kalt!)
Wie 2014 auch schwammen jede Menge Robben (Seehunde?) durch die Lagune.
Wir haben auf der Tour übrigens gelernt, dass die grossen Eisberge nach dem Abbrechen ungefähr 3 Jahre in der Lagunde dümpeln, bevor sie klein genug sind, um unter der Brücke durch ins Meer zu schwimmen (es gibt einen Unterwasserdamm, der die grössten aufhält und so die Brücke schützt).
Immerhin hat diesmal keiner an Eis geleckt, keiner ist ins Wasser gestiefelt, weil "go bade!!!!", keiner musste an der Hand laufen, weil man ihm nicht trauen konnte, ob er nicht vielleicht doch nochmal reinspringen würde. Ich sags nur. Mit Kinder reisen wird leichter :-)







Die Tour war ... der Wahnsinn. Die Superjeeeptour war schon ein Abenteuer, das Wandernzur Eishöhle durch die Mondlandschaft und dann.... das Eis.









Und als ich dachte, es könne nicht mehr spektakulärer werden, ging es auf den Gletschre (UND ES WAR NOCH SO WINDIG!!!) und in eine "Moulin".
Bisschen lustig: man sieht, wie unser Guide hier vorangeht und wir noch Fotos machen und bisschen länger brauchen. Wir haben ihn dann einfach nicht mehr gesehen und sind in Spiralen immer weiter innen rein gelaufen und ich dachte mir kurz: "Ja, in einem Film oder einem Island-Thriller wäre das der Moment, wo es anfängt in die Hose zu gehen."
Das hier wäre übrigens das Titelbild für den Thriller:







Tatsächlich war es aber einfach nur unglaublich und ich habe noch nie so etwas Schönes gesehen! (Und wenn man die Bilder anschaut: auch das geht erst mit grossen Kindern. Eigentlich war die Tour für 16+ Jahre, ich habe angefragt, ob ein 13.5jähriger, der grösser ist als ich und ein Pfadi ist, mitkommen kann und er durfte.)

Abendlicht über Jökulsarlon und eine lange Rückfahrt zurück nach Hunkubakkar.
Man fährt durch die ewigen Weiten der Sander und da ist genau gar nix. Wir hatten nicht unbedingt nochmal Lust auf genau dasselbe Abendessen wie am Vortag, aber kurz vor Abbiegen haben wir (Google Maps, yay) noch ein sehr leckeres Cafe gefunden, in dem wir exzellente Burger speisten (übrigens: es gibt ÜBERALL Vegioptionen, die mindestens so gut sind wie die Fleischvarianten)

Als ultimative Krönung tauchten dann über Hunkubakkar noch Nordlichter auf, die leider so schnell wieder weg waren, dass man hier nur einen Hauch sieht.


 Tag 6: Zurück zum Flughafen
Wir wachten am nächsten Morgen zu strömendem Regen auf, d.h. wir haben es uns auf der Rückfahrt einfach gemacht und sind ... einfach gefahren. Mit Cafestop beim "Skool Beans Bus", einem ausrangierten Schulbus, der in Vik excellenten Kaffee und Hot Chocolate anbietet. Q. und ich haben uns noch den Skogafoss angeschaut, dann sind wir einfach gefahren. Dank Regen, Nebel und Wind war das eh spannend genug :-)
Wir haben in einem .. naja, etwas seltsamen Motel / Hotel nahe am Flughafen übernachtet (wie auch schon 2014) und den Tag mit Souflaki und einem Besuch in der Blue Lagoon ausklingen lassen (hier wären Nordlichter nochmal was gewesen, aber: leider nein). Bitte hier unbedingt dran denken: ohne Online-Vorausbuchung geht hier gar nix!

Und das wars dann auch schon, am nächsten Morgen mussten wir superfrüh raus, weil der Flug nach Zürich um 7:20 geht und ... da sind wir jetzt. Mit grossem Island-Weh im Herzen. Wir kommen sicher wieder. Bald.