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Sonntag, Oktober 23, 2022

231022 Adventskalender, Garten, Französisch, Pilzkontrolle

 Ach ja, gestern hatte ich mich noch gefragt, wann Q. am Pfadihaus sein muss für die Recognoszierungsreise. Um sieben. Und wir haben gestern abend schon geklärt: diesmal muss er alleine aufstehen und frühstücken und aus dem Haus gehen, weil wir anderen mal schlafen müssen.

Tja. Wer war wach ab 6:21 (und davor auch alle 90 Minuten?) und konnte nicht mehr einschlafen? Genau.

Ich habe also Q. verabschiedet, dann einen Kaffee im Bett getrunken und zum "Derry Girls" Staffelfinale eine Dreiviertelstunde gecrosstrainert. Btw: I stand corrected: es ist unglaublich klamaukig, aber die Girls sind genau mein Alter, es ist meine Musik, es sind die Ereignisse, an die ich mich aus genau diesem Alter erinnere und bei der Abstimmung zum Karfreitagsabkommen hätte ich fast ein bisschen geweint. (und musste dann wieder dran denken, wie sehr ich meine Kollegen von dem geschlossenen irischen Standort vermisse und naja, mir fehlt echt Schlaf.)

Während L. sich dann an Französisch machte (ich mag das Schweizer Schulsystem ja sehr. Aber neben der 6 Jahre Primarschule, wo alle zusammenhocken, nehme ich ihnen das Pflichtfranzösisch von Anfang bis Ende schon ein bisschen übel. Als ob jeder Französisch können müsste!), ging der Hübsche den Garten winterfest machen (wir dilettieren da ja fröhlich durch die Jahreszeiten, schneiden die Bäume, die eh niemand angepflanzt hat, sondern die auf einmal da waren, nach Gefühl und Praktikabilität zu und naja, immerhin hat sich diesmal niemand mit der Sichel fast den Finger abgeschnitten).

Ich erledigte Haushaltsgedöns (ich hatte echt keine Lust auf Gartengewurschtel) wie Wäsche, Geschirr, Abendessenvorbereitung, immer mal wieder L. aufmuntern, so Zeug. Ausserdem habe ich nach meinem (Lush) und den für den Hübschen (Lookfantastic) nun auch einen Adventskalender für L. (Elektronik, Retrospiele) ausgesucht. Nur Q. macht es spannend, was er gern hätte.

Währenddessen verfolgten wir Q.s Reise zu den besten Pfadihäusern der Schweiz.

Irgendwann war L. fertig mit allein lernen und wir haben uns die übrigen Blöcke gemeinsam angeschaut. Thema ist diesmal unter anderem "Krankheiten, Verletzungen, Arztbesuche". (Spannend, dass bei Heilmittel "gouttes homéopathiques" im Voki auftauchen, "analgesiques" aber nicht.) Ein Lernziel ist, Arztfragen nach Beschwerden stellen, verstehen und zu beantworten zu können. Der EINZIGE Übungstext im Buch ist: ein Oger ist beim Arzt und hat Bauchschmerzen. Er zählt auf, was er alles gegessen hat (einen gebratenen Polizisten und Fahrradkurier, eine Lehrerin und ihre ganze Klasse, keine Ahnung, wie viele, die sind ja so klein in dem Alter, ein Sandwich aus einer Marktfrau und NOCH EINEM POLIZISTEN, und eine Walderdbeere) und naja, er muss nur eine Tablette nehmen und sich in Zukunft von Beeren fernhalten. WTF? Naja, ich nehme an, das macht entweder im französischen Setting oder von pädagogischer Seite her sehr viel Sinn, ich bin schon bei "l' ogre" ausgestiegen.

Hm

Um fünf hatte ich dann mein fast allsonntägliches Date mit dem Pilzmann, meine Beute von gestern vorzeigen. Leider waren die gestern schon grenzwertig alten Parasole heute nicht mehr essensgut. Allerdings bekam ich den Tipp, die Stengel zu trocknen und zu mahlen für Pilzpulver. Der lila Penis ist ein "Dunkelvioletter Schleierling", den kann man essen und bereitet ihn zu "wie alle anderen Pilze auch". Ok.

Heute abend gibt es also:

Kartoffelpüree, Dörrbohnen, vegetarischen Fleischpflanzerl (wollte ich immer schon mal ausprobieren) und eine Riesenpilzpfanne aus den Hexenröhrlingen, den Riesenmaronenröhrling und dem Penis. Die restlichen Röhrlinge, die Parasolstiele und ein Teil des (perfekten!!) Maronenröhrlings sind zum Dörren im Backofen (ich gehe immer wieder schnuppern, weil es so toll riecht, der Hübsche beschwert sich über den "Gestank", naja.)

Jetzt werden wir mal sehen, wie viele Pilze ich aufs Mal vertrage, vom Rest der Familie wollte nämlich genau niemand auch nur probieren, weil schlotzig.

(Sehr beeindruckend übrigens, wie schnell sich der flockenstielige Hexenröhrling tiefblau verfärbt beim Anschneiden. Science, bitch!)



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