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Freitag, Juni 30, 2017

Rapüh!

Was ich mir neben dem Schrittezählen und den getrackten Radkilometern und der automatisch aufgenommenen Gewichtskurve angewöhnt habe, ist die Schlafenszeit zu tracken. Den Rest, den der Hübsche zB erfasst, wie Kaffee, Wasser, Blutdruck, Puls, tralalala, das ist mir zu viel Mühe und wenn die Datenerfassung schon nicht zuverlässig ist, dann brauche ich ja gar nicht auswerten.
Das mit dem Schlafen ist easy, das muss ich nur einmal am Tag machen, fertig.
Seitdem ich tracke, habe ich im Schnitt keine Woche mehr als 6 Stunden pro Nacht geschlafen, da sind die Wochenenden mit eingerechnet. Meistens sind es eher so 5 Stunden.
Das ist ... wenig, v.a. weil diese Zeit nicht am Stück ist, sondern wegen Katzengejammer, Wetter, Gedanken und manchmal auch noch Kindzeugs halt gestückelt. Das merke ich gerade heute enorm und seit nachmittags könnte ich den Kopf auf den Tisch legen und einfach einschlafen. Also: so fühlt es sich an, ich kann natürlich nicht auf dem Tisch schlafen.


Zum Ausgleich und um eine Grundlage für das viele Koffein zu schaffen, haben wir (okay, fast wir, Q. wollte helfen, aber dann hat just in dem Moment, als es losging, der Nachbarsjunge geläutet und so konnten sie dann immerhin noch beim Essen helfen) dann endlich die Toffifee-Mini-Brownie-Bites gebacken.
Die hatte ich schon vor Wochen auf Twitter entdeckt, dann wieder verloren, dann hatte ich Toffifee gekauft, gemerkt, dass es auch noch Schokolade bräuchte, beim nächsten Einkauf also Schokolade, dann war die Toffifee-Packung schon angefuttert und reichte nicht mehr, also mehr Toffifee kaufen, dann hatten wir keine Zeit wegen gartyparty, dann war es 10000 Grad heiss und da kann ja keiner backen, dann hatte jemand die Zartbitterschokolade aufgegessen ("Ich dachte, du hättest dich vertan, weil ich eigentlich ja Marzipanschoki lieber mag"), dann wieder die Toffifees, aber heute, da habe ich eine grosse Schachtel Toffifee besorgt UND Zartbitterschoki und zack: fertig.




Sehr lecker und sehr handlich klein. Mit ein bisschen Übung kriegen die auch Kinder auf einmal in den Mund (ich habe den Eindruck, sie haben sich zu Beginn mit Absicht ungeschickt angestellt, um mehr üben zu können :-)).



Donnerstag, Juni 29, 2017

Manche mögens heiss

Der Karmabus fährt übrigens nicht nur in die Stadtsparkasse, sondern nimmt auch die Leute aufs Korn, die sich über professionelle Radkleidung lustig machen und denken, sie können an einem windigen Tag ohne Radklamottenumziehen mit Flatterrock quer durch die Stadt zum Abteilungssommerfest fahren.
Andererseits war ich dann schon sehr froh, dass ich, als es mir mitten auf dem vielbefahrenen Messeplatz den Rock so richtig nach oben umgeklappt hat, doch sehr froh, dass ich dank Unterwäsche nicht ganz untenrum frei auf dem Rad sass. (Andererseits hätte mit etwas Melkfett der Rock vllt unten gehalten.). Ich war auch froh, dass ich nicht mit dem Kollegenpulk, sondern "Ich muss noch schnell was fertig machen, ich hole euch dann ein" allein gefahren bin.
Mein internes Risikoabwägungssystem funktioniert übrgens astrein: Peinlichkeit wird weniger hoch gerated als Sturz und von Tram und Auto überfahren, und so habe ich wegen der ganzen Gleise und allem, nur kurz den Rock von meinem (hochroten) Gesicht gewischt und bin mit (hochrotem) hocherhobenem Kopf in Unterhosen erstmal quer über den ganzen Platz gefahren, bis ich dann am Strassenrand Knoten in den Rock gemacht habe, dass er nicht ganz so fliegt (jaja, ich kenne das Video mit der Münze und dem Gummiband, aber ich hatte keines dabei).

Mittwoch, Juni 28, 2017

Schnelle Schnipsel

Heute morgen von Katzenmiauen und Regengeprassel um 5:08h geweckt worden. Alles drei nicht so toll
die Nierenwerte der Katze werden langsam schlechter, es kommt eine Klappeninsuffizienz dazu, und eine langsam steifer werdende Hüfte. Altersgemäss entwickelt, sozusagen. Sie bekommt neu seit gestern Schmerzmittel wegen Hüfte und dann hört sie hoffentlich bald auf, jeden Morgen um 5 alle wachzumiauen. Sonst geht es ihr nämlich ziemlich gut. Heute hat sie aber erstmal ordentlich das ganze Bad vollgespuckt.

Ich wollte eigentlich mit dem Rad fahren, früher als sonst, weil am weiter entfernten Standort und grad mal eine TC mit Indien um halb acht am Morgen, was mit dem Shuttle nicht zu machen ist. Ich habe also alles umgepackt und bin mit einem sehr frühen Zug gefahren. Geregnet hat es übrigens den ganzen Tag nicht mehr, immerhin dann während der Heimfahrt, so dass das Nichtradln doch okay war.

5:08h ist .... früh. Wenn man wegen allem und überhaupt erst um halb eins ins Bett kam. Nun ja.

TC mit Indien: hui, das wird ein .... interessantes Projekt. Suboptimal, dass es startet, während ich urlaubsreifebedingt sehr dünnhäutig bin. Ich kann das zwar meist mit Witzchen überspielen, aber meine Diplomatie kommt mir dann doch abhanden. Und übers Telefon, mit Leuten, die man nicht kennt, deren Kultur einem sehr fremd ist, da wirds dann schwierig.

Arbeitarbeitarbeit, die erstaunlich gut von der Hand ging. All die "Urgent!", "URGENT!" "!!!URGENT!!!" Anfragen, die nicht aufhören einzutrudeln, nehme ich mit einem leicht entrückten Lächeln an, klebe ein neues virtuelles Postit auf meinen Bildschirm, tippe, lese, maile, rechne wie eine Wilde und singe innerlich "lalalalalala". Wenn ich Dokumente über Google-drive abrufe, freue ich mich still, wenn ich den Ordner #noerdstrom sehe, und an die gebuchte Fjordtour, die Flamsbana-Tickets, die Gletscherwanderung und sogar die Kabine auf der Fähre denke. Nicht mehr lang.

Die Kinder bringen die letzten Tests nach Hause, morgen hat Little Q. noch seinen Gorilla-Vortrag, den er GANZ alleine vorbereitet hat und das wirklich sehr, sehr gut.

Ich schreibe "Zeugnispizza reservieren" in unsere Wunderlist.

Unsere Stadtsparkassenfiliale in München ist abgebrannt, aber wir haben nix damit zu tun.

Dienstag, Juni 27, 2017

WIndelfrei

Geben Sie es zu, Sie haben dieses Jahr im Juni vermisst, wie ich gefühlt dreimal die Woche drüber schreibe, wie toll das Radfahren ist*, wie weit ich gefahren bin**, wie krass es gewittert hat***, wie doof ich mich verfahren habe****, wie heiss es zum Radfahren ist*****, wo ich überall dagegengefahren bin, wie ungeschickt ich mich verletzt habe******, das liegt aber auch daran, dass wir ja dieses Jahr bei #biketowork nicht dabei sind und ich einfach radle und nicht jeden Tag eine Statistik erfassen muss.
Dafür habe ich dieses Jahr aber aufgerüstet: nicht nur habe ich hinten jetzt einen superdicken, glasscherbenresistenten Reifen aufgezogen bekommen, nachdem ich ihn in Vatertagsbierflaschenscherben geschnetzelt hatte, nein, ich habe auch das "Ich habe so irre viel zum Mitnehmen, wo tue ich das hin?"-Problem gelöst. Bisher hatte ich nämlich mein Laptop in den Laptop-Rucksack getan, die Wechselkleider in eine Stofftasche und die in den Lenkerkorb und je nachdem den Laptoprucksack dazu, weil ich HASSE Radeln mit Rucksack wegen Rückenschweiss. Im Radlkorb war das Laptop aber auch nicht wirklich gut aufgehoben, weil wenn man es fest stopft, dann heisst es irgendwann bei der IT wieder: "Oh, da hatten Sie aber physikalische Einwirkung aufs Display!", wenn der Rucksack aber locker drinsteht, dann ist die Gefahr für "physikalische Einwirkung" noch höher, weil es schon ein paar viele Schlaglöcher oder Baumwurzeln auf der Strecke hat und alles, was nicht festgestopft ist, fliegt dann schon mal in hohem Bogen aus dem Korb. Und zu guter Letzt ist der Laptoprucksack hässlich wie die Nacht..
Nun ja, man könnte jetzt natürlich sagen: "ja nu, dann besorg Dir halt eine Radltasche, bist ja nicht die einzige auf der Welt, die mit Zeug zur Arbeit radelt." Tja.. In meinem Kopf, geprägt von gefühlt wochenlangen Familienradltouren (Passau bis Wien, Altmühltal, 100km am Tag und so), gibt es nur die bekannten Ortlieb-Radltaschen, für die man auch noch ein Gestell am Rad montieren muss, es ist mehr oder weniger ein Palstiksack zum oben Zurollen, schön ist das nicht und das Laptop ist auch nicht wirklich gut verpackt. (So war das damals in den 90ern, ich bin mir fast sicher, dass sich auch da alles weiterentwickelt hat, aber das interessiert mich nun wirklich nicht.).




Dann aber (in dieser Hinsicht bin ich ziemlich langsam) habe ich irgendwann letztes Jahr meinen radelnden Kollegen gefragt, wie er denn sein Zeug ins Büro bringt. Er antwortete etwas irritiert "Ja, in der Tasche halt" und zeigte mir eine Tasche, die kein aufrollbarer Plastiksack ist, die nicht hässlich ist und die man einfach ohne Gestell an den Gepäckträger klippen kann. Ich dachte mir "Hm. Schau an."


Irgendwann nach einem Treffen bei Frau Mutti zeigte deren allerbeste Freundin auf Instagram eine Radltasche "zum einfach anklippen, aber bei mir passt sie nicht!", die echt schön war, aber nach Nachmessen auch bei mir nicht gepasst hätte. Ich dachte mir "Hm. Schau an, doch nicht so einfach."
Und fuhr dieses Jahr wieder mit in den Korb gestopftem Rucksack los, bis ich mir dachte:  "da kannste doch einfach mal suchen." Und was soll ich sagen (ja ich gebe zu, die moisten Menschen wissen das vermutlich): Seit den 90ern hat sich einiges getan in Sachen Radtaschen. Ich war ganz begeistert von dem Angebot, von dem EasyKlick-System, von gepostlerten Laptopfächern, von Regenhüllen, von Reflektoraufdrucken und von überhaupt keiner Plastiksackoptik. Ich habe mir also das Modell hier bestellt (Amazon-Affiliate-Link), das für meine (auch optischen) Bedürfnisse super ist. Nach drei Wochen Probefahren kann ich sagen: Super. Nix mehr mit potentieller phyiskalischer Einwirkung.






So, langsam wird es Zeit, den Bogen zum Titel zu schlagen :-).
Was ich nämlich aufgrund jugendlicher Prägung bisher auch verweigert habe, ist Fahrradkleidung. (ausser Helm. Den IMMERIMMERIMMER, seitdem wir mit Kindern untwergs sind)  Damals (TM) hat mein Vater das alles sehr, sehr Ernst genommen. Neben den Ortliebtaschen wurden wir mit Helmen, Handschuhen, Trikots (jeder eins. Denken Sie sich das mit den mehrtätgigen Touren) und Radlhosen und natürlich super Radln ausgestattet.






 Das ist natürlich einerseits super, andererseits.... ist das halt mit Teenagerkindern schwierig mit "So isses", nicht wahr? Ich konnte mich, meinen Körper und alle Kommentare dazu damals überhaupt nicht ausstehen (ich bilde mir ein, das fing damals an, als mein Onkel um meinen 13. Geburtstag fragte, ob ich denn schon "eine Zentnersau" ware. Vielleicht ist mir das aber auch nur deshalb so in Erinnerung geblieben, weil es neben aller Beknacktheit halt von ihm kam, den ich schon mit einem Jahr nicht ausstehen konnte, weil er einen Bart trug und nicht akzeptieren konnte, dass ich davor Angst hatte.) und da ist es natürlich schwierig, in hautenge Radhosen gesteckt zu warden, besonders, wenn man die zwei Leichtathletik-Schwestern mit ihren in meinen Augen perfekten Körpern (all die Probleme, die die beiden damit hatten, sah ich zwar, aber. Eben).


Ich fand mich unglaublich fett. Tja. Nun. (An der Donau ist das übrigens)




 Dazu kam,, dass mein Vater (superserious!) eben der Überzeugung war, dass man so eine Radlhose UNDBEDINGT mit ohne was drunter anziehen muss, und das Sitzleder muss man dann ordentlich mit Melkfett einschmieren,, damit das weich wird und so könnte man dröflzigtausend Kilometer ohne Po-Schmerzen fahren. Joah. Ich will ehrlich gesagt gar nicht wissen, ob das wirklich die Profivariante von Radlhosentragen ist, ich finde die Vorstellung einfach supergruselig (als Bonus die tagelangen Touren und "Leder darf man nicht so oft waschen". Börks) und ich habe mich mit aller Teenie-Kraft, die ich hatte, gegen diese Art des Radlhosentragens gewehrt und sie standhaft ("Das muss doch total unbequem sein!") mit was drunter und mit ohne Melkfett getragen.. Ungern. Und nie wieder nach den Familienradtouren.




Nun ja.  Obwohl ich beim Radlkauf vor ein paar Jahren schon alles, was ich über den richtigen Sattel gelernt habe ("Leder,  Kind, das tut am Anfang weh am Hintern, aber nach ein paar 100km ist der eingefahren und du willst nix anderes mehr!") über den Haufen geworfen habe und einen Sattel, der irgendwas mit "plush" heisst, genommen hatte, was schon mal viel bequemer als das Lederfolterinstrument von früher war, tun mir nach einer Woche jeden Tag 25km Radeln doch irgendwelche Hinternknochen weh. Und so habe ich schon letztes Jahr angefangen, bei Limango (ich bin ja Ehrenschwabe) bei Radklamotten immer mal wieder zu schauen, aber Radlhosen, so wie ich sie will, nämlich in Shorts-Form, nicht so hauteng (also: von mir aus innendrin schon, abe rmit Shortüberhülle), waren in meiner Grösse immer ratzfatz ausverkauft.
Letztens aber mal nicht, es gab noch ein Exemplar in meiner Grösse in Pink Fuchsia, also habe ich das (und für zum Wechseln, weil ich plane ja, die zu waschen, eins der Modelle, die ich früher schon nicht mochte, dazugenommen. Und ein Trikot. Und Handschuhe wegen Handgelenksweh und Handballenkribbeln bei Schlaglöchern. Tja. Bei Lieferung stellte sich heraus, die pinke Hose war nicht lieferbar, jetzt habe ich halt den ganzen Rest.
Trikot: super.


Hose: sieht immer noch doof aus, ich zieh halt einen Rock drüber, das sieht dann ... nicht ganz so doof aus, bilde ich mir ein, das Sitzleder ist aber kein Leder, sondern so ein Schaumstoffdings, das würde hoffentlich nicht mal mein Vater mit Melkfett einschmieren, und ich trage da nach wie vor Unterwäsche drin. Zum Fahren sehr, sehr bequem, zum Laufen ist es genauso doof wie früher. Es fühlt sich an, als hätte man eine Riesenwindel an oder eine etwas verrutschte überdimensionierte Damenbinde in der Hose.



Handschuhe: super

Färben halt ab:


So, das war also der diesjährige Radlcontent. Mal sehen, ob ich nächstes Jahr eine Hose finde, die mir auch noch gefällt.








* sehr!
** ziemlich
*** bisher gar nicht
**** ziemlich. Jemand hat nämlich auf dem Weg, den ich nicht jeden Tag fahre, einmal "Basel" auf dem Wegweiser überklebt und so bin ich morgens 8km Umweg gefahren. War schön, mache ich aber nicht.mehr.
***** sehr, sehr. Morgens ab halb 8 ist es zu warm, nachmittags ist es irre. Aber ich habe jetzt eine Trinkflasche dabei.
****** Bisher gar nicht.

Montag, Juni 26, 2017

Kinetischer Sand

Ich würde ja gerne mit einem leeren Schreibtisch in die Sommerferien fahren. Dementsprechend rotiere ich, mein farbcodiertes virtuelles Post-It-Board auf dem Desktop wird im Akkord umsortiert, gelöscht, ergänzt, und bis letzte Woche dachte ich, das wäre mit ein bisschen Extragasgeben auch gut zu schaffen.
In der Zwischenzeit sind jedoch zwei grosse  "urgent, urgent"-Projekte ganz frisch dazugekommen, die die auf eben den virtuellen Post-its notierten, bis Fährenabfahrt längstens ausreichenden Arbeitslast wie Peanuts erscheinen lassen. Ich übe mich also in
  • Akzeptanz ("Die Welt geht nicht unter, wenn ich nicht alles vorab erledigt habe." Angeblich)
  • Delegieren (hui, ich muss gar nicht alle Dokumente selber aus dem Archiv holen. Nur zwei freundliche Mails und alles was ich wollte, kommt per Mail in meine Inbox),
  • Neinsagen ("Wir haben die angefragten Dokumente und noch viel mehr vor 6 Monaten zur Verfügung gestellt. Ich werde die jetzt nicht nochmal suchen.") und
  • Aussitzen ("Das ist eine interessante Fragestellung, die ich nach etwas Recherche sicher lösen könnte. Allerdings könnten das andere auch, vielleicht noch schneller, ich warte also mal ab.")
All das widerspricht natürlich meiner Natur und ist deshalb auch anstrengend, aber anders geht es im Moment nicht.


Als ich heute beim Kaffee auf dem noch schattigen Balkon über den Dächern der Stadt meinem Kollegen dieses Leid seufzend klagte, meinte er: "Ja, weisst Du, alle anderen wollen auch ihren Schreibtisch leer kriegen und so wird das Erledigungspinpong immer schneller und irgendwann kommt einfach keine Anwort mehr, weil dann halt Ferien sind."


(Immerhin habe ich heute, während der IT-Mensch da war, um mein "Der Monitor schaltet sich einfach immer wieder von alleine aus. Ein auch, aber es ist sehr irritierend."-Problem zu lösen und dafür grosse Updatepakete runterlud, ihn grad noch gefragt, ob er mein "Das iPhone kann keinen persönlichen Hotspot machen"-Problem lösen kann. Konnte er und so habe ich jetzt zwei Probleme weniger (das waren fliederfarbene Post-its).

Sonntag, Juni 25, 2017

"Ladelimit erreicht"

Dieses Wochenende war einfach ..... traumhaft. Ich weiss nicht, ob es damit zusammenhängt, dass wir unglaublich wenig geschlafen haben (für mich zählt der Island-Urlaub mit ca wenn überhaupt 6 Stunden Schlaf pro Nacht nach wie vor zu den tollsten Erlebnissen überhaupt und auch Norwegen pane ich mit ca 18 Stunden Aktivität pro Tag), auf jeden Fall war es grossartig.
Vor Jahren schon war ich auf Anregung einer Exkollegin für die Verabschiedung meines Exchefs (Sie erinnern sich? Mein kurzer, aber lehrreicher Ausflug von den grossen Konzernen in KMU?) beim Hechtessen im Ruderclub. Letztens bin ich an einem Plakat dafür vorbeigelaufen, erinnerte mich, wie lecker das war, spitzte die Famillie darauf an und die Familie der besten Freunde von Q., die ja gsd auch unglaublich coole Eltern haben und Zwilllinge sind und btw ist die Welt wieder in Ordnung, hatten auch Lust und so haben wir einen Hecht "oder, wir wissen es nicht genau, wir sind halt 8 Personen, davon 4 Kinder, vielleicht auch zwei" reserviert. (Der Ruderclub ist anscheinend der einzige wassernahe Club, der bei seinem sommerlichen Fischessen auch ganze Hechte anbietet. Sonst gibt es Egli- und Zanderfilet, was auch lecker ist, aber so ein ganzer Hecht (oder zwei) sind halt schon was anderes. Ich dachte ja, dass das total locale Fische wären und aus dem lokalen Fischweiher gezogen würden, aber nein, die warden tiefgefroren aus Schweden importiert, vermutlich von Petterson und Fndus gefangen, und dann immerhin lokal in einer Wanne voll siedendem Öl frittiert)


Gestern nachmittag haben wir uns dann also bei perfektem Wetter (leicht windig, sonnig) mit dem Bus und dann zu Fuss (oder halt mit dem Rad, weil Bewegungschallenge) ins Nachbardorf aufgemacht, die Kinder vertragen sich eh blind, wir hatten dann einen ganzen Tisch für uns, unsere zwei reservierten Hechte wogen zusammen 3.5 kg und sahen ein bisschen traurig aus. Nun ja, hilft halt nix. Drei von vier Kindern waren sich nicht sicher, ob sie Hecht mögen, einer von 4 Erwachsenen war sich nicht sicher, ob er einen Fisch, der ihn aus frittierten Augen anglotzt, essen kann. Aber es gab ja noch Pommes und jede Menge Weisswein für die Erwachsenen. Nach 20 Minuten wurden unsere Fische ausgerufen und während der Hübsche und der andere Vater zum Pommesholen anstanden, versuchten wir, die Kinder, von ihrem Fisch abzuhalten, weil Foto und so. Tja. Und nach dem "Okay, wir haben sie fotografiert, guten Appetit" passierte etwas, was man am ehesten mit einem Piranha-Angriff vergleichen kann. ALLE mögen Hecht und die Hoffnung der Eltern, dass wir ja vllt von dem Kinderfisch noch was bekommen würden, wurde rüde enttäuscht,  wir mussten die Kinder irgendwann dann stoppen, weil alles kann man von so einem ganzen Fisch dann doch nicht essen.


Vorher (also: nicht ganz vorher, eben schon gewürzt und frittiert)

Nachher. Unten der Kinderfisch





(Dorf und Kleinstadt heisst dann übrigens, dass das Kinderarztpraxisgründerehepaar von allen Kindern am Nebentisch sitzt, amüsiert den vieren, die sie kennen, seit sie zur 2Wochenkontrolle bei ihnen in der Praxis waren, beim Futtern zuschaut und dann noch Feuchttücher zum Putzen von Kinderschnuten spendiert.
Wir Grossen hatten ebenfalls einen wunderbaren Abend, wir haben heute versucht, nachzuvollziehen, wieviele 0.5L-Weissweinflaschen wir geleert haben, kamen aber zu keinem vernünftigen Schluss. Irgendwas zwischen 4 und 7. Die Kinder haben sich dann irgendwann mit Plastikbechern und Flaschen an den Rheinstrand aufgemacht und Fische und Krebse gefangen (sorgte auch bei den Eltern für Bewegung, weil wir ja im Wechsel ungefähr alle 3 Minuten aufstehen mussten, und nachschauen, ob immer noch 4 Köpfe über Wasser sind.


Romantisch im Abendlicht das Aluminiumwerk auf der deutschen Rheinseite


Gegen 11 sind wir dann durch den stockfinsteren Park (Glühwürmchen!) und die Altstadt zum Bus zurück gewandert und müde und satt (und beduselt) nach Hause gefahren.

Als ich diese beiden Bilder gemacht habe, waren sie scharf. Ich schwör.




(Okay, daheim bin ich dann mit Wäschekorb in der Hand noch über meinen langen Rock die Treppe nach oben gestolpert und habe mit meinem Ellenbogen am Rauhputz gebremst, das ist.. sehr blutig und schmerzhaft).


Heute morgen dann klingelte der Wecker fies früh, weil der Hübsche Aktivitätschallenge-Dings hatte und mit seinen Kollegen pro Nase mehr als 40000 Schritte laufen msuste (fast zweimal um den Schluchsee wurde es) und ich mit den Kids in den von den Reli-Kindern gestalteten Abendmahlsgottesdienst im Dorf gehen musste.


Nach einem kleinen Müdigkeits- und überhaupt-Knatsch haben wir danach noch schnell den alljährlichen Terrassenputz erledigt und haben uns dann mit den Hechtfreunden im Schwimmbad getroffen. (Radeln mit zwei Kindern: mittlerweile auch kein Problem mehr. Zumindest hier auf dem Land, wo es astreine Radwege gibt). Little Q. ist das erste Mal vom Fünfer gesprungen (und hat das dann 18x verifiziert), Little L. ist zum ersten Mal die senkrechte Rutschbahn runter und ich ... habe zum ersten Mal seit 1000 Jahren aus Versehen Schokoladeneis gegessen.


Daheim haben wir dann die Terrasse wieder beräumt, den Grill angeworfen, den Hübschen gebührend bejubelt, uns sattgegessen und nun geht es in den Endspurt für das Schuljahr. Noch zwei Wochen! (ach ja: und der Katzenfütterdienst für unsere gesamte Abwesenheit ist auch endlich in trockenen Tüchern, das ist während der Schulferien in einer Überbauung voller Schulkinder nicht ganz einfach....)



Samstag, Juni 24, 2017

Sandel, sandel

Eigentlich wollten wir heute morgen ausschlafen, schwimmen gehen (Little Q.s Bitte: eins mit 5-Meterturm für den inneren Schweinehund), heimgehen, umziehen, mit Freunden im Ruderclub Hechtessen gehen.
Dann aber sponn erst die Katze in der Früh (es gab nach ungefähr 15mal Aufstehen für Füttern, Klo saubermachen, Balkontür aufmachen, Rollo noch ein Stückchen höher ziehen, draussen Wasser auffüllen, Schuhkartons zur Seite schieben, damit man an der Wand schnuppern kann etc) objektiv keinen Grund mehr für Gejammer, subjektiv war es aber sehr, sehr laut. Morgen wird sie ausgesperrt!
Dann war das Wetter auf einmal auch gar nicht mehr unbedingt schwimmbadeinladend (bewölkt, unter 1000Grad, "düppig", wie man hier sagt), ausserdem wurden auf PokemnGo die ersten Raids in unserer Umgebung angekündigt. Also haben wir das Programm umgeworfen, gemütlich gefrühstückt, Little L. ist in die Bücherei gesaust, wir haben mit grosser Spannung auf der leeren Cafeterie-Terrasse von des Hübschen Arbeitsplatz auf den Raid-Start gewartet, der dann doch eher unspektakulär war, beim nächsten Raid dann das restliche lokale Team Blau getroffen (die sind ein echtes Team :-), und interessanterweise wussten wir direkt jeder von jedem wer wer ist. Hm.), mit ihnen einen geteilten Fütterdienst für unsere Arenatiere ausgemacht, und ein bisschen paar viel Schritte gut gemacht. DAs macht Niantic ja schon ganz geschickt, immer wenn ich denke: "Boah, jetzt wird das aber echt langsam fad" lassen sie sich was Neues einfallen und ich bin wieder voll dabei.
Jetzt noch Kaffee, Balkonkärchern, umziehen und dann den inneren Petterson und Findus channel und Hecht essen. (ich dachte ja, die würden im Rhein oder so gefangen, aber in Wirklichkeit warden sie gefroren aus Schweden eingeflogen und dann hier frittiert. Nun ja.)

Freitag, Juni 23, 2017

Digitalisierung. Oder sowas

Freitag ist ja Homeofficetag. Das ist immer sehr praktisch, heute besonders auch deswegen, weil ich da war, als der Paketbote mit den vom Hübschen bestellten Turnschuhen läutete. Was keiner vorher wusste, war, dass 26,35CHF Zollgebühren anfallen würden. Das ist an sich keine Überraschung, manchmal kostet es Zoll, manchmal nicht, manchmal mach Amazon das vorab, manchmal bei Marketplace-Sachen nicht, manchmal bekommt man die Gebühren nachher zurück, manchmal nicht, es ist halt so. Allermeistens lohnt es sich trotzdem verglichen zu den Preisen, wenn man direkt in der Schweiz bestellen würde.
Ich hatte dismal sogar Bargeld daheim, das ist ja auch nicht immer der Fall, aber weil am Montag (nur am Montag, nicht vorher, nicht nachher) Little L.s Schulfotografenbilder bezahlt werden müssen, habe ich mal wieder Geld abgehoben. Ich habe es immerhin schon geschafft, den ausgespuckten 200CHF-Schein (für die Schulfotos brauche ich abgezählt 60CHF) in einen Hunderter und schon wieder veschwundenes kleineres Geld kleinzukriegen. Ich habe den Paketboten innerlich gefeiert, weil 100-26.35 = ein 50CHF-Schein, vllt kriege ich den 20CHF-Schein als zwei Zehner und dann noch ein bisschen Münz, da kann Little L. dann am Montag die Fotos zahlen. Dachte ich. Der Paketbote kann aber überhaupt nicht wechseln. Tja. Also hat er die Schuhe wieder mitgenommen und ich habe eine Abholkarte für die Postfiliale bekommen (immerhin mit dem Hinweis, dass auf der Karte zwar steht, abholbar morgen, aber er würde das Paekt um eins schon hinbringen) Dort können sie wechseln und man kann sogar mit Karte zahlen. Nun ja, dann ist das halt so (es ist eine Pokemonarena neben der Post und jetzt ist da ja alles anders, da kann man ja gut mal hingehen).


Ich habe mich also wieder an den Computer gesetzt und wegen der Diskussion mit dem Postboten hat mich das VPN-RemotAccessNetwork-Dings in der Zwischenzeit aus dem System geworfen. Beim Wiedereinloggen war ich dann kurz verwirrt, ob die Zahlen bei meinem Passwort am Anfang oder am Schluss sind und ob es 42 oder 43 war und zack, nach 189mal falsch Eingeben, war mein Account gesperrt. Yay. Ohne die verschlüsselte Verbindung habe ich nur noch Zugriff auf meine lokalen Daten und das Mailsystem, alle geteilten Daten sind für mich unerreichbar.
Ich musste aber dringend den Kollegen den Link zu einem Dokument schicken, also beschloss ich mich auf den Weg in die Aussenstelle meines Arbeitgebers bei uns im Dorf zu machen, mich dort wenigstens übers automatische W-LAN einzuloggen, das Dokument zu schicken, fertig.
Ich dachte mir, es ware ja noch ein schlauer Zug, unser Helpdesk zu fragen, was ich tun muss, um den Remote-Access wieder freizuschalten, aber das automatische IT-User-Interface geht nur, wenn man entweder über Remote-Access oder halt das echte Firmen-W-LAN verbunden ist. Nun ja.
Ich habe mir also meinen Firmenausweis geschnappt und dabei festgestellt, dass zwischen Ausweis und Kaffee-Treuekarte ein 20CHF-Schein steckt. Den habe ich in der Rheinschwimmsaison da drin für den Fall, dass ich auf dem Heimweg schwach werde und etwas zu Essen oder eine Tramkarte kaufen muss. Oder für den Fall, dass ich auf dem Weg zum Remote-Access-Reparieren ein Paket auslösen will. 6.35CHF habe ich in klein noch zusammengekratzt (Little Q. hat das Eis auf der Klassenreise gestern ausgegeben bekommen und in der Schale vor der Waschmaschine hatten sich auch ein paar Münzen angesammelt).
Also bin ich mit Geld, Abholkarte, Laptop und Firmenausweis Richtung Werksareal gedackelt, habe mich dort vor die Cafeteria gesetzt, das Dokument verschickt, eine Anfrage an die User Services geschickt, auf dem Heimweg ein paar Minuten am Postauto gewartet und dann bezahlt und Paket bekommen, heimgegangen und zack, nach nur einmal Einloggen im echten Netzwerk klappt auch der Remote Access wieder.


Wie der Schweizer sagen würde: "Es chunnt denn scho guet."

Donnerstag, Juni 22, 2017

SHE-Hulk

Heute habe ich ein (wie ich finde) zu Unrecht von mir selten getragenes Kleid mit zur Arbeit genommen (mein Kollege war ganz überrascht, als ich erst in Radlkluft aka Chucks, T-Shirt und Caprileggins auftauchte und ein paar Minuten später eben im Hemdblusenkleid im, wie ich finde, Safarilook und Sandalen zurückkam. Vielleicht existiert gar kein unausgesprochener Dresscode und Jogginghosen wären doch ok?). Ich mag das auf jeden Fall sehr an mir!




Im Hintergrund sehen Sie meine Bastelarbeit von heute (ja, so richtig mit Tesa und Schere und so, ich wurde dafür belächelt, und ja, ich habe das nachher alles auch im Excel schön elektronisch abgelegt, aber der Bastlwastl ist dann doch starker in mir, als man denkt), die mir tatsächlich Freude gemacht hat (ich habe in den letzten Tagen immer wieder sehr über den "40 Stunden Wochen sind Menschenquälerei"-Artikel geschmunzelt, aus verschiedenen Gründen, heute besonders über das anscheinend universell anerkannte Horrorerlebnis Exceltabelle.). Es ist übrigens ein Taktdiagramm, das aufzeigt, wie viel Wirkstoff ich in wieviel Zeit in einer Anlage produzieren kann. Man kann da ganz viel rauslesen, zB, wo ich drehen kann, um schneller zu warden, wo ich mich auf den Kopf stellen kann und FlicFlacs machen und es hilft trotzdem nix... sowas.
Ein bisschen traurig war es dann, als ich das mit den Herren besprechen wollte, die das eigentlich liefern sollten, das aber in einem .... sagen wir ausbaufähigen Detailgrad getan haben, und dann nach meiner Präsentation und Schlussfolgerungen gemeint haben: "Yeah, well, you know, our assumption was more ... like, top of the head, ballpark figures... you know?" Da werde ich ihnen nächste Woche mal beibringen, was ich unter einem Taktzeitdiagramm verstehe und warum das wichtig ist.


Ansonsten habe ich heute noch erfahren, dass eines meiner ursprünglich als "Wir brauchen eine Person, die dafür verantwortlich ist, aber eigentlich sollte da praktisch nix zu tun sein" angekündigtes Produkte noch viel mehr Arbeit machen wird als eh schon (das ist far from nix zu tun), aber hey, in Indien war ich noch nie und das ist dann das nächste Produkt/Projekt, das ultrahoch aufgehängt ist (ich dachte ja, CEO ware das Limit, aber nein.) Trotz allem "Hui, das klingt aber nach viel" und "Hui, echt, der?" war es aber schön zu hören, dass man sich freut, dass ich im Team bin, weil ich genau die richtige dafür sei.


Und vielleicht, aber nur vielleicht, besorge ich mir ein SHE-Hulk-T-Shirt dafür.



Mittwoch, Juni 21, 2017

Standortvorteil

Ich weiss noch, als ich damals von meinem Aufenthalt in San Diego zurückgekehrt bin, war ich ein bisschen traurig, dass ich in Zukunft nicht mehr die Mittagspause im Pazifik badend verbringen können würde. (Ich vermisse noch viel mehr als das, aber das habe ich ja schon mal geschrieben).


Damals konnte ich ja noch nicht ahnen, dass ich badetechnisch mal am coolsten Ort .... lassen Sie uns mal realistisch bleiben .... der Nordwestschweiz arbeiten würde. Der beste Einstieg zum Rheinschwimmen* liegt nämlich direkt unterhalb des Elfenbeinturms.


Und so pilgern von Juni bis manchmal September mittags ab 11 Kollegen in Badekleidung Richtung Rhein über das Areal, packen unterhalb des Museums Kleider und Schuhe in den Wickelfisch und stürzen sich ins Wasser. Ein paar Kilometer flussabwärts klettern alle wieder raus, duschen (eiskalt), ziehen sich entweder in einer Strandkabine um oder laufen in nassen Badeklamotten an der Rheinpromenade wieder zurück. Vor dem Direktionsgebäude streift man dann schnell noch ein T-Shirt oder ein Kleidchen über**, zieht sich auf dem eigenen Stockwerk wieder in Arbeitskleidung um und am Nachmittag erkennt man die Schwimmer unter den Kollegen an dem seeligen Lächeln, den trocknenden Badeklamotten im Büro und der leicht derangierten Schwimmfrisur.








*Für den Fall, dass Ihnen ein Kommentar über "SCHWIMMEN IM RHEIN IST LEBENSGEFÄHRLICH!" unter den Fingernägeln brennt: man kennt sich hier aus.


** In unserer Firmen-Google-+ Commuunity gibt es die Rubrik: "Treasures from the archive". Vor ein paar Wochen wurde dort die Geschichte erzählt, wie der berüchtigte Generalsekretär in den 70ern immerin Badehose aus dem Direktionsgebäude zum Schwimmen und dann halt in Nasser Badehose zurückging. Eines Tages wurde ihm vom Pförtner die Tür des Direktionsgebäudes mit grossem Trara und Verbeugung geöffnet,, was ihn sehr irritierte, weil normalerweise kein so grosses Buhei gemacht wurde. Allerdings wusste er auch nicht, dass im Eingangsbereich eine sehr formelle japanisch Handelsdelegation wartete. Dank des geistesgegenwärtigen Pförtners waren sie nicht beleidigt, sondern hatten da Gefühl, den Firmenbesitzer höchstpersönlich getroffen zu haben, wenn auch in exzentrischem Outfit.


Dienstag, Juni 20, 2017

Steuerflüchtlinge

Sie erinnern sich an die Geschichte mit der Steueridentifikationsnummer für minderjährige Steuerflüchtlinge?


Die Geschichte bekommt einen kleinen Seitenast und zwar so:


Gestern kamen zwei Briefe von der Stadtsparkasse München an unsere Heimadresse in der Schweiz, einmal an den Hübschen, einmal an mich. Zweimal wurde folgendes festgestellt:


"Sehr geehrte Frau Brüllen, durch das Finanzkonten-Informationsaustauschgesetz sind wir dazu verpflichtet, in Ihren Daten Indizien festzustellen die auf eine steuerliche Ansässigkeit im Ausland hindeuten."


Dann wurde nach der asuländischen Steueridentifikationsnummer gefragt und uns angekündigt, dass man jetzt den ausländischen Finanzbehörden alle Infos über unsere Konten geben würde.
Der Brief schloss mit dem bei mir sehr passiv aggressiv ankommenden Postscriptum
"Ihre Kontaktdaten können Sie ganz einfach nachtragen, online oder telefonisch oder bei Ihren Betreuer."



Abgesehen davon, dass dieses Abkommen und die Umsetzung durch die deutschen Banken für mich mittlerweile (und zwar nicht wegen des Abkommens, das ist mir eigentlich wurscht) ein rotes Tuch ist, macht mich dieses Schreiben echt wütend.


Wir sind Sparkassenkunden seit ... wir laufen können ungefähr. Also ... knapp 40 Jahre. Ich habe mein Taschengeld bei der Dorfsparkasse gespart, mein Geburtstagsgeld von den Grosseltern dort eingezahlt, mein Stipendium, meinen allerersten Urlaub von dort aus bezahlt, mein erstes Gehalt (und ein paar danach) darauf eingezahlt, auch nach unserem Umzug in die Schweiz laufen alle Zahlungen nach Deutschland (Amazon! Esprit! Limango!) über dieses Konto.
Man würde sich also nicht arg weit aus dem Fenster lehnen, wenn man sagen würde: wir sind treue Kunden.
Ausserdem sind wir nicht nur ehrliche Menschen (Kunden und Steuerzahler), nein, wir sind auch gut organisiert. Deshalb haben wir, als wir vor 15 JAHREN Deutschland verlassen haben, uns bei den Einwohnermeldeämtern abgemeldet, den Banken und dem FInanzamt mitgeteilt, dass wir in Zukunft in der Schweiz Geld verdienen und versteuern würden, in Deutschland nicht mehr, allerdings unser deutsches Konto behalten würden. Natürlich haben wir unsere Nachsendeadresse, Telefonnummern und sonstige Kontaktdaten hinterlassen.
Nur so war es möglich, dass das Finanzamt München II auch nach dem Wegzug noch 3 Jahre lang versucht hat, uns zu einer Einkommensssteuererklärung zu bewegen, dass die Sparkasse uns für
die reguläre Kommunikation wie neue Karten, Kreditkarten, Kontoauszüge und so lustige Späasse wie "wir streichen euch den Dispo", "wir haben jetzt Kontoführungsgebühren, das für euch beste Modell ist, dass ihr jeden Monat voll viel zahlt.", "wir haben 1999 nicht das getan, was ihr von uns wolltet und deshalb haben wir noch ein verlorenes Sparbuch gefunden" jederzeit kontaktieren konnte.


Deshalb macht mich schon das Postskriptum aggressive. Eure Kundendatenbank könnt ihr mal schön selber aktuell halten.


Und zu guter Letzt regt mich der (vielleic!ht subjektiv so wahrgenommene) Tonfall des Schreibens unglaublich auf, der für mich nach "So. Jetzt seid ihr aufgeflogen, ihr Steuerflüchtlinge. Jetzt ist Schluss damit, dass ihr dem Finanzamt Eure schwarzen Konten verheimlicht!". Wie gesagt: die Stadtsparkasse Weiss seit 15 Jahren, dass wir voll und ganz in die Schweiz ausgewandert sind, da ist das keine so grosse Meisterleistung, diese "Indizien" festzustellen. Und ja, wir haben jedes dieser 15 Jahre all die Konten bei der Sparkasse, von denen wir wissen (ist ja nicht so, dass das notwendigerweise vollständig ist. Wer weiss, wieviele gelbe Büchlein noch hinter einen Schreibtisch gefallen sind....) und die Dreieurofuffzig an Ertrag (MINUS DIE 400000 EURO KONTOFÜHRUNGSGEBÜHREN!!!) in  unserer Steuererklärung angegeben.*


Aber ja, ich bin natürlich ein vorbildlicher Kunde und prinzipiell ein netter Mensch, deswegen habe ich heute unter der angegebenen Nummer angerufen, die zwei Nummern diktiert und in sehr höflichen, aber deutlichen Sätzen meine Verstimmung ob des Tonfalls kundgetan. Die Dame am Telefon war sehr veständnisvoll, fand den Text auch doof und findet es sehr schön, dass wir in der Schweiz wohnen, da geht sie nämclich sehr gern wandern und Läderach-Schokolade mag sie auch. In München ist es auch sehr schönes Wetter, aber schon halt echt heiss.


Und das ist auch der Grund, warum ich nicht einfach eine Mail mit kommentarlos diesen beiden Nummern geschickt habe, wie mein (immer noch jetlaggeplagter Johannisbeergelee-Kollege vorgeschlagen hat): bei diesen Temperaturen habe ich praktisch null Blutdruck, da muss ich nehmen, was geht an Aufregern!






*Jajajaja, ich weiss, das ist ein Formschreiben, das ALLE bekommen haben und kein persönlicher Angriff, aberselbst das im Hinterkopf dann finde ich den Tonfall unglaublich unverschämt. Halt nicht mehr nur mir gegenüber, sondern allen Auslandskunden der Sparkasse.



Montag, Juni 19, 2017

Reunion

Drei Kollegen, die sich wegen Italien und Japan und überhaupt eine ganze Woche nicht gesehen haben, sitzen morgens um neun mit einer Tasse Kaffee am grossen Tisch.
Kollege 1: "Und, wie war Euer Wocenende? Wir waren in den Bergen, sind schon am Freitag gefahren, nach *insert random Bergdorf im Wallis*, sind mit der letzten Seilbahn hoch und haben noch eine kurze Runde gemacht, dann auf der Hütte geschlafen, und dann am nächsten Morgen sind wir zum "*insert random Gipfel, Hauptsache hoch* gegangen, eine Traumsicht, ich sags Euch, und so perfektes Wetter, und weil wir schon um halb acht auf an der Hütte loskonnten, war es noch total leer, und dann am Sonntag war dann der *insert random Gletscher*-Marathon, den bin ich mit ein paar Kollegen gelaufen, super, ich sags Euch, Schnee, aber echt gut zu laufen, ich konnte meine Pace echt steigern, und das waren echt traumhafte *insert random superhohe Zahl* Höhenmeter, und danach bin ich dann mit dem Rennrad die *insert aberwitzig hohe Zahl* km mit dem Rennrad nach Hause, das war das perfekte Wochenende. Was habt ihr denn so gemacht?"


Kollegin 2 (hohläugig, nimmt grossen Schluck Kaffee): "#Gartyparty"


Kollege 3 (hohläugig, schaut traurig auf den Grund seiner leeren Kaffeetasse): "Johannisbeergelee."


Und ja, eigentlich bin ich die Extrovertierteste von uns dreien :-).

Sonntag, Juni 18, 2017

Gartyparty 2017

Wussten Sie, dass vor ziemlich genau 10 Jahren die erste Gartyparty bei Frau ...äh...Mutti stieg? Und wir nicht hinkonnten, weil wir genau an dem Tag in unser Haus eingezogen sind?
Aber seit der zweiten Party waren wir dabei (und ich war sehr gerührt, als ich gestern erfuhr .. ok, die ganze grosse Runde am Tisch auch, aber wir haben ja keine Geheimnisse, nech?... dass sich Frau .. äh...Mutti (wie ich, aber das ist ja auch irgendwie naheliegend) noch daran erinnert, dass ich an diesem Tag im Mai 2008 ziemlich geknickt war, weil ich da gemerkt hatte, dass unser erster Anlauf, Little Q. zu einem Geschwisterchen zu verhelfen, nicht geklappt hatte....
Im Jahr drauf waren wir dann schon zu viert und Little L. war es ein wenig peinlich, dass er ganz vielen, die auch diesmal dabei waren, schon auf den Arm gesabbert hat.
2010 hat es geregnet und es gab selbergemachtes Eis (und Caipi)
Irgendwann dann wurde das ganze zu einer kleineren eingeschworenen Runde, die sich zum Federkuchenfest traf (oder "Zwiebelwein", wie Little Q. es nennt).
Und dieses Jahr dann die #gartyparty reloaded, auf die ich mich schon seit einem halben Jahr freue :-).

Mittlerweile gehören nämlich nicht nur Frau..äh...Mutti, der Vater ihrer Kinder und natürlich die Kinder, sondern auch deren Grosseltern, die allerbeste Freundin, der Schreinerfreund, die Freitagsfreundin, die Schwester der Freitagsfreundin und wie sie alle heissen, auch ein bisschen zu unserem Freundeskreis und ein Besuch in der Grünen Villa ist ... Tradition? Ein Stück wie daheim (ohne sich so zu benehmen :-)?)? auf jeden Fall grossartig und wir alle vier sind unglaublich froh, dass wir nach 9 Jahren immer noch willkommen sind. Vielen Dank, dass Ihr uns in Euer Haus, in  Euren Garten und in Euer Leben lasst!

(Und auch die anderen BloggerInnen und TwitterInnen, die wir am Wochenende getroffen habe und mit denen ich mehr oder weniger viel geredet habe --irgendwie ist dann doch immer zu wenig Zeit für alle--: es war mir ein Vergnügen!)

Ich hoffe sehr, dass es nächstes Jahr wieder eine Gelegenheit zum hohläugigen Taumeltanz im Schatten der Weinberge geben wird. Dafür fahre ich auch nochmal ins elsässische Outback für mehr Käse :-)
Schockierendes im Internet. Vermutlich.

Die dunkle Seite ist nie weit weg.


Die Ausbeute aus dem Elsass

Dieses Lego-Starwars-T-Shirt trugen schon 3 Frau..äh..Mutti-Kinder und Little Q. vor Little L. Nächstes Jahr könnten wir es weitervererben an würdige Kandidaten.

Hunderunde mit der #tupfenlola +1



Tradition: Post-Party-Frühstück bei "Erni & Illi"

Hohläugige Taumeltänzer
 Es gäbe noch viele andere tolle Bilder, aber weil ich nicht genau weiss, wie die anderen Gäste zu Bildern von sich oder ihren Kindern im Internet stehen, belasse ich es mal hierbei. (Wer von den Gästen die Bilder möchte, sollte sich doch mal bitte per Mail an fraubruellen@gmail.com melden, es sind echt schöne dabei (danke an den Hübschen :-)))

Samstag, Juni 17, 2017

#gartyparty

Ist der hashtag, unter dem sie alles wichtige zum heutigen tag finden.
Und ausserdem war der plan, #taumeltanz trenden zu lassen, aber das wird wohl eher schwierig

Freitag, Juni 16, 2017

partypartypartytime!

ich fuchs habe meine kosmetikbeutel und schminksachen gar nicht ausgepackt nach dem italientrip, gestern dann noch klamotten und kindershampoo und zeugs eingepackt, netflix-material für die kinder aufs tablet runtergeladen, kinderkindles mit büchern bestückt (mein oasis hat ja sein internet dabei, deshalb muss ich da nicht vorausdenken), heute morgen dann ab sechs gearbeitet wie bekloppt, um meinen italienbedingt vollen schreibtisch wochenendleer zu bekommen, mich drüber gefreut, dass es überhaupt kein problem ist, das auto am supercharger auf 100% zu laden und gleichzeitig im firmennetzwerk eingeloggt zu sein und meetingminutes zu schreiben etc...
mit den kindern schnell mittaggegessen, das auto mit käse (in der mit frischhaltefolie nahezu geruchsdicht verpackten kühlbox im frunk), und ganz viel zeug (ich hätte fast geschirr und gläser vergessen und dann fehlten auf einmal noch props für die photobooth und was wäre das für eine party vong instagrammability her? also habe ich unsere geburtstagskiste geplündert und wir haben jetzt jede menge zeug auf so stäbchen, zeigefingermoustaches und klebebärte dabei) beladen, den hübschen abgeholt, auf der autobahn jetzt noch einen haufen emails beantwortet, und hui, ich bin sowas von bereit für die gartyparty!
ich wage zu prophezeien, dass die social media coverage eher auf twitter und instagram stattfinden wird, also schauen sie da doch mal rein.

Donnerstag, Juni 15, 2017

Fisch, Oliven, Käse

Ich muss ja gestehen: ich habe in Gegenwart von Menschen, die sich mit Essen auskennen, total Schiss, was falsch zu machen. Wobei, das ist eigentlich faslsch ausgedrückt, es ist eher die Angst, mich vor Kellnern, Weinhändlern, Whiskeyladenverkäufern oder so zu blamieren durch Nicht- oder Fakewissen. Ich habe allerdings auch nicht die Nerven, den Ehrgeiz oder die geistigen und zeitlichen Kapazitäten, um mich jetzt total in so ein Thema reinzufuchsen, Weinseminare zu besuchen, Käsebücher zu lesen, Whiskeytastings zu besuchen (ich war einmal auf einer Schnapsverkostung und der Lerneffekt nahm mit fortgeschrittener Zeit rapide ab). Allerdings bin ich sehr neugierig und esse und trinke gern und so bin ich immer froh, wenn ich mich an jemand dran hängen kann, der sich auskennt.
Wenn uns Freunde in das "richtige" Weingut vor Ort mitnehmen, eine Vorauswahl treffen und man dann wirklich nur noch sagen muss: "Mhm, mag ich, das auch, das nicht."
Wenn das ganze dann noch irgendwo ist,wo ich die Landessprache nicht spreche, ist mir das schon so unglaublich peinlich, dass ich noch viel grössere Hemmungen habe und dann irgendwie doch mit dem Olivenöl aus dem Andenkenshop oder dem Supermarkt nach Hause gehe, weil ich mich nicht traue, in einer Ölmühle zu radebrechen.
Insofern war ich unglaublich happy, dass uns unsere italienischen "Gastgeber" erstens zweimal zum Essen in unglaublich gute Fischrestaurants ausgeführt haben (ich habe ja letztes Mal noch mit dem Fakt, dass ich mich nicht getraut habe, den saugnapfhaltigen Meeresfrüchtesalat und alles andere mit Tentakeln stehen zu lassen, obwohl es mich innerlich geschüttelt hat, gehadert. Ich habe alles aufgegessen, aber mit viel weniger Genuss, als den Gerichten angemessen gewesen ware, und so lecker sie vom Geschmack her waren, das Gefühl von Saugnäpfen in meinem Mund, das ist nicht meins. Gar nicht. Diesmal aber ging es noch eine Runde weiter, weil "Die Spezialität hier ist Crudita di mare", das ist roher Fisch, was sie halt so gefangen haben, das ist inglaublich gut. Okay, wir bestellen das für alle." Joah. also, bekanntermassen esse ich Sushi gern, keine Frage, auch mit rohem Fisch. Es ist allerdings ein Unterschied, ob der Fisch in appetitlichen Reisröllchen oder Happen verpackt ist, oder ob .... ein Haufen rohe Scampi, Crevetten, irgendwas mit Scheren, Tintenfische (wenigstens ohne den Saugnapfteil) und Muscheln einfach so da liegen. Neben meinem "Ich kann jetzt da nicht nein sagen, das ware total unhöflich" kam dann aber doch die Neugier und "Wenn ich das jetzt nicht probiere, mache ich das nie! Und danach kann ich dann "Crudita di mare" bestellen." zum Tragen und so habe ich also fleissig geschält, operiert und war überrascht, dass ich Scampi und Crevetten und so roh tatsächlich lieber mag als gekocht/gebraten (halt schon immer noch nicht wirklich gern). An meine Grenzen sties ich aber ta.tsächlich, als die Muschel ("Das sind Datterini, die gibt es nur hier, die sind echt schwa zu finden!) noch zuckte, als ich Pfeffer draufstreute und alle ganz selbstverständlich meinten "Ja klar, die lebt noch. Das gehört so.". Ich kann Ihnen nicht mal sagen, wie sie geschmeckt hat, aber gegessen habe ich sie. Sorry, Datterino.
Beim Hauptgang selber dann habe ich mir abgeschaut, wie man den Fang des Tages bestellt und welche verschiedenen Zubereitungsarten es gibt. Mjamm! Also, wenn Sie mal nach Termoli kommen, gehen Sie doch in das Ristorante Svevia (dort gab es dann verschiedene Fisch-Carpaccie, die waren echt lecker und nach dem rohen ganzen Viechern vom Vortag praktisch schon Convenience food vong Gefühl. Falls es das Dessert "Tutto Pistacchio" gibt, dann nehmen Sie das ruhig auch. (Unsere lebendigen Muscheln haben wir hier gegessen, da ist der Ausblick auf den Sonnenuntergang einfach traumhaft. Und sie können auch nichtrohes Essen :-))


Vor dem Heimflug sind wir dann noch bei einer Ölmühle vorbeigfahren (ich hatte da ja so etwas romantisches mit eben Olivenbäumen, einer Steinmühle, die von flauschigen Eseln gezogen wird und so vorgestellt, aber in Wirklichkeit war es dann ein sehr zweckmässiges landwirtschaftsunternehmen), wo uns (auf englisch übrigens) die drei Olivenölsorten von dort vorgestellt und zum Probieren gereicht wurden. Ausserdem gibt es auch noch eingelegtes Gemüse etc und ich habe zwei verschiedene Ölsorten mitgenommen, mit genauer Anleitung, was für welche Gelegenheiten. Falls Sie da mal vorbeikommen: Oleifico Di Vito. Vong Preis her: nicht teurer als halbwegs gutes Öl im Supermarkt her, eher günstiger. (1L zwischen 10 und 15 Euro)


Zu gutter Letzt war ich dann heute noch auf Mission Käseholen für die Gartyparty im nahen Ausland, nämlich im Elsass. Dort gibt es die (zumindest unter unseren Freunden, Bekannten und Kollegen) legendäre Käserei? Fromagerie? Käseladen? "Fromagerie Antony", aus der ich bisher nur eben bei Einladungen zu Festen, Geburtstagsfeiern, einfach so toll was zu essen machen, bei anderen probieren durfte. Und zack, spontan dachte ich mir dann: Das bringen wir zum Gartyparty-Buffet mit. Und dann wurde ich nervös, weil: Uh, Frankreich, ich kann doch kaum Französisch! Uh, Käse, ich mag fast alles, aber wie sag ich das, ohne wie ein Depp zu wirken, der mit ... Gouda und Emmentaler zufrieden wäre? Und krieg ich dann irgendeinen fancy Scheiss für dröflzig Millionen angedreht, weil ich mich nicht auskenne? Aber eben: ich bin mir ja nicht zu schade zu fragen beziehungsweise in dem Fall: den Hübschen fragen zu lassen, nämlich den Kollegen, bei dessen Fest wir das letzte Mal eine Käseplatte von dort kredenzt bekamen. Der Hübsche musste also fragen: "Wie heist das genau? Kann man da Deutsch redden? Wie bestellt man so eine Käseplatte? Muss man alles probieren oder können die einem eine Auswahl machen? Wieviel braucht man überhaupt? Wieviel hattet ihr? Was kostet das?" und bekam auf all das eine Antwort, incl dem Tipp, doch am besten vorher anzurufen, alles vorzubestellen und dann nur noch abzuholen, vor allem wenn man keine Zeit für stundenlanges Probieren einplanen kann. Und dann hat er dort auch noch angerufen und total profimässig eine Mischung für 25-30 Leute bestellt, Maitre Antony hat ihm versprochen eine Auswahl (mit beschriftenen Fähnchen <3) zusammenzustellen, er bekam Lager- und Transporthinweise und ich musste nur noch abholen.
Das habe ich heute also gemacht und es wäre fast ein bisschen schief gegangen, die Adresse ist nämlich: 5 Rue de la Montagne, 68480 Vieux-Ferrette, Frankreich. Und genauso habe ich das in das Navigationssystem des Tesla eingetöckelt, er hat zackzack ein bisschen gerechnet, gefunden, losgefahren, und .... dabei ein bisschen arg wurschtig gesucht. Lieber Elon Musk, Vieux-Ferrette ist nicht dasselbe wie Ferrette. Dass es dort auch eine Rue de la Montagne gibt, scheint auf den ersten Blick verdächtig, auf den zweiten Blick ist das aber dann nur ein gelbes Wohnhaus, in dem man immerhin Honig kaufen kann, aber das war ja nun nicht mein Ziel. Immerhin ist Vieux-Ferrette nicht besonders weit von Ferrette ohne Vieux, nämlich nur 700m über einen Waldweg (ich habe den Hübschen vom Waldweg aus angerufen, dass er bitte nochmal seinen Käseprofikollegen fragen soll, ob das wirklich durch den Wald geht oder ob Maitre Antony so ein krasser Geheimtipp ist, dass er "Miel a vendre" vor der Tür stehen hat, und dann doch Käse verkauft, aber der Kollege war im Urlaub und so bin ich halt dann doch mutig durch den Wald gefahren. Und tadaaaaa, die Rue de la Montagne aus dem einen Ferrette wird dann die Rue de la Montagne im Vieux-Ferrette und vor der Nummer 5 stand dann der Bentley von Maitre Antony, den der Hübsche inzwischen schon auf Google Maps entdeckt hatte, ausserdem gab es ein Schild und die Welt war wieder in Ordnung. Auf meine Frage, ob das mit dem Waldweg echt der beste Weg war, wurde mir mit wissendem Blick sofort attestiert: "Sie sind mit dem GPS gefahren? Ja, das kann das nicht.". Aber der Käse war fertig gepackt, preislich im vereinbarten Rahmen, die Fähnchen haben Kuh, Ziege und Schaf drauf und handschriftliche Namen (und er stinkt nach Tod und Verwesung).




Ich habe ihn in meine mitgebrachte Kühlbox gepackt und mich dann auf den (laaaaangen, wegen Unfall mit ca 8km Stau kurz vor daheim) Heimweg gemacht. Jetzt lagert er im Kühlschrank und morgen warden wir ... nun ja. In einem Stinkeauto nach Nierstein fahren :-).


So. drei neue Essdinge gelernt diese Woche, das muss jetzt mal reichen.

Mittwoch, Juni 14, 2017

Yeah, Sista!

Es ist fast schon unheimlich und der mitreisende Chef schaut uns zwei mit grossen Augen an, aber meine Kollegin und ich sind ... sagen wir mal so: ähnlich gestrickt.
Abflug 12:40h, wir treffen uns unabgesprochen im Zug, der 10:04h am Flughafen ist, just in case, weil es hat ja eine Baustelle, und es wist wichtig, dass mindestens die nächsten zwei Verbindungen auch noch reichen würden.


In unseren (nahezu identischen Taschen) ist eine wiederbefüllbare Wasserflasche, Handy, Akkus, Hotelliste, ausgedruckte Bestätigungen, Mietwagenunterlagen, Telefonnummer der Firmenzeisezentrale,Sonnenbrille, Sonnencrememusterpäckchen, Taschentücher, Feuchttücher.


"Ah, Du hast auch einen grossen Koffer dabei?" "Ja, wir wollten doch noch Öl kaufen gehen, da muss ich am Rückweg eh einchecken." "Wenn Du magst, kann ich dir was von meiner Lustpolsterfolie für die Flaschen..." "Ach, danke, hab ich selber auch eingepackt".


"Du, bevor wir ans Gate gehen..." "muss ich unbedingt" ... "noch was essen" ... "sonst klapp ich zusammen".


Am Gepäckband, die ersten Koffer kommen: "Und, hast Du ...." "auch immer Angst..." "dass Deiner der einzige Koffer ist"..."der nicht kommt?" "Jo. Schon mal passiert?" "Nö."


Während des Meetings: "Would it be a possibility..."  "to use vessel R349"..."to recycle the remaining samples into the process" ... "instead of R210?"


und nach langen Diskussionen auf dem Rückweg im Auto: "Hey, weisst, was ich mir grad gedacht habe?" "Am besten ware es, wenn sie die Bauarbeiten VOR dem Follow-up-Audit fertig hätten?" "Ja."


Und dass wir uns ganz ungeplant auf unseren Füssevertretspaziergängen durch das kleine Küstenstädtchen erst bei Kiko und danach bei Sephora getroffen haben, das ist dann eigentlich fast die Kür.


(Wir haben dann dem Chef von der Luftpolsterfolie abgegeben und Transportplatz im Koffer offeriert. Dafür muss er halt mit uns superpünktlich  zum Flughafen zurückfahren.)

Dienstag, Juni 13, 2017

Like ice in te sunshine

Für alle, die gestern der Neid ob meines Arbeitsortes für heute und morgen und die Zweifel, was das wohl für Larifariarbeit sein soll, gepackt hat: ich sags mal so: in voller Schutzmontur bei 35Grad in der Knallsonne kilometerlange Stacheldrahtzäune ablaufen, Kesselhäuser, Feuerwehrlager, Elektroinstallationen, Überwachungskameras, Rohrbrücken, Löschbecken, Tanks und als nächstes dann Produktionsanlagen zu überprüfen, ist gar nicht sooooo toll. Vor allem, wenn man trotz geschickter Kleiderwahl (Leinen, weit) in der Sonne dahin schmilzt und schmiert und schwitzt, während die lokalen Gastgeber in gebügelten Hemden, schwarzen Anzügen oder Etuikleidern so geschniegelt und gestriegelt aussehen, als wären sie frisch geduscht in einem klimatisierten Meetingroom.


Was ähnlich anstrengend ist, sind die enttäuischten Gesichter, wenn man nicht alles super findet, wenn man die ersten (drei, vier) Erklärungsversuche nicht hinnimmt, sondern immer weiterbohrt.


Und dann meldet sich der CEO zum formellen Arbeitsdinner an und dahin geht die Idee, mit den Kollegen am Strand mit Pizza und Bier den (hoffentlich) erfolgreichen Trip abzuschliessen.

Montag, Juni 12, 2017

12von12

Heute ist der 12. und das heisst im Bloggerversum: 12 über den Tag verteilt machen, posten und bei Caro verlinken.
Weil heute ein bisschen ein besonderer 12. ist, mache ich mal wieder mit!






Warten an der Bushaltestelle auf den Bus zum Zug zum Flughafen

Flughafenlunch

Warten am Gate
Im Flugzeug schaue ich mit den wunderbaren Noisecancelling Headphones (Affiliate Link, Gold wert!) die erste Folge "Orange ist the new black" der 5. Staffel, die ich mir ganz runtergeladen habe.



Fensterplatz! Meer!

Gegenüber Bari hat der eh schon winzige Flughafen in Basel (heute bin ich von Zürich geflogen, neben meiner Kollegin und deren Chef waren nur Urlauber an Bord) Weltniveau.





Irgendwie hatte keener von uns drei Lust, die 200km von Bari zu fahren und ich war die langsamste mit Weigern, also .... 200km über erst menschenleere Autobahn, dann durch ein ire volles Badeörtchen. Im Hotelzimmer erstmal W-LAN checken und die trockene Nusschnecke vom Flughafen essen,

Schnell an den Strand

Einmal Füsse (und Kleidersaum, deshalb danns chnell umziehen zum schicken Abendessen) ins Wasser halten

Spaziergang durchs Städtchen. Das letzte Mal war ich im Dezember hier, da war es ausgestorben und weihnachtlich geschmückt.

Heute fühlt es sich eher nach Ferien an.

Abendessen unterhalb der Burg in einem Fischrestaurant. Nachdem ich mich das letzte Mal überwunden habe, Sachen mit Saugnäpfen und Tentakeln zu essen, gab es heute Rohe Fischplatte mit lebendigen Muscheln. Ich kann jetzt auch das (und mag Scampi roh viel lieber als gekocht/gebraten, Weiss ich jetzt, aber prinzipiell: hui. lebendige Muscheln, das muss ich nicht nochmal haben).










Sonntag, Juni 11, 2017

Huschhusch

Langer, heisser Tag in Schwimmbad, Bodensee und Biergarten.
Auf der Heimfahrt erstmals der Reichweitenangst nachgegeben und geladen, obwohl wir eigentlich mit vielleicht mit 5% Restladung noch heimgekommen wären. 15 Minuten Industriegebiet gegen 90 Minuten Nervenflattern.
Daheim schnellschnell auspacken, Schultaschen packen, Koffer packen, einchecken, Zugverbindung checken, den dummen, unnötigen Streit mit den Kindern beilegen, weil .. überhaupt, kein Abend wird mit Streit ins Bett gegangen, erst recht nicht, wenn einer dann drei Tage weg ist, aber argh.
Jetzt ist es fast 11, ich bin müdemüdemüde, habe Reisereisereisefieber und deshalb ist das hier nur kurz.

Samstag, Juni 10, 2017

Samstag

Heute morgen bin ich nach einem högscht verstörenden Traum (unter anderem bin ich auf einer Riesenölwelle gesurft, wie man es mit ohne Öl von den Profis vor Hawaii kennt. Ich kann das anscheinend auch. Auf Öl) pünktlich um halb sehcs aufgewacht, dann nochmal komatös eingeschlafen und erst um viertel vor 10 von einem höflich "Hast Du noch Platz für einen Kuschler?" fragenden Kind geweckt worden.




Frühstück auf der Terrasse vorbereitet, die eine Hälfte der Kinder ist Semmeln holen, die ander "Ui, heute ist Samstag? Da hat die Bücherei offen!" eben dorthin verschwunden und zeitgleich schwer beladen zurückgekommen.




Alle gemeinsam Richtung Nachbarkleinstadt gefahren, Little Q. war so euphorisch ob des geplanten Tunrschuhkaufs, dass ich schon eine schlimme Enttäuschung erwartete, aber nein: mit dem Hübschen zusammen hat er wohl die weltcoolsten Sneaker für so und Hallenturnschuhe für Schule und Unihockey gefunden.


Little L. hat seinen neuesten Fidget Spinner direkt aus China zu meiner Kollegin bestellt abgeholt, ich habe meine Haare in Form schnippeln lassen (letzte Woche noch war ich mir nicht sicher, ob das aktuelle 5 Wochen Intervall wirklich nötig ist, aber dann ist die Wolle explodiert....). Anscheinend ist in der letzten Woche promitechnisch NIX passiert, das spannendste in Bunte und Gala waren Boris Beckers Malaisen und dass Stefan Mross ein ganz fieser Vater und Ehemann ware.
Folgetermin abgemacht, wegen Urlaub wird das ein bisschen länger, aber nachdem ich auf der Hinfahrt im Reiseführer gelesen hatte, dass wir auf der geplanten Gletschertour von Finse aus auch im Sommer Handschuhe und Mütze und warme Kleider brauchen, sind ein paar Extramillimeter Haar an den Seiten vielleicht eh nicht das Blödeste.




Interessanterweise haben die Schuhe, denen ich seit Wochen hinterherüberlege, dann im Laden doch gar nicht sooooo toll gefallen. Der Geldbeutel dankt und wurde stattdessen endlich in einen neuen Zwetschgen- und Kirschenentsteiner investiert (naja, die Schuhe hätten schon mehr gekostet. Auch als die 5 Trinkflaschen, die ich ersetzt habe. Wir probieren jetzt mal CamelBak aus, ich bin gespannt, ob das Nuckelsystem uns bald nervt oder Zukunft hat. Ich habe ganz kurz überlegt, ob wir nicht vielleicht doch ale reif und vernünftig genug für so gummiummantelte Glasflaschen wären, aber dann ist mir eingefallen, wie oft uns auch schon Plastikflaschen zerbrochen sind, wie verbeult die Aluflaschen sind und dann habe ich innerlich herzlich gelacht. Abgesehen davon sind sie mir einfach zu schwer.


Dann: Eis, Pizzamehl kaufen, dabei einen Kollegen treffen, der mir immer noch die Geschichte schuldig ist, wie er mal mit 5 kg Butter am Zoll verhört wurde, dem Kind trotz geänderter Pläne (Grillen statt Sushi wegen superheiss) doch noch eine kleine Mitnehmbox Sushi spendieren, heimfahren, grillen, Planschbecken, Badesachen für morgen einpacken, Duschen, Lesen, Bett. So ein Zweitagewochenende ist doch ganz schön kurz....

Freitag, Juni 09, 2017

Freitag

Ich verschicke meine erste Mail am Homeofficetag an meine irischen Kollegen um 6:20h vom stillen dunklen Küchentisch aus, mit einem riesengrossen Milchkaffee als einziger Gesellschaft, während der Rest der Familie noch tief und fest schläft. Ich sinniere kurz darüber, dass ein Kollege aus meiner alten Firma mir mal erzählt hat, dass das Management aus der übernehmenden grossen deutschen Firma ihm nahegelegt hat, keine Mails mehr vor 7 zu verschicken, das ware unprofessionell. Mir fällt ein, dass es in Irland noch eine Stunde früher ist und die Site auch nach lokaler Zeit eher später zum Leben erwacht als ich das bei uns gewohnt bin. Und dann denke ich mir, ob für sie jetzt 5:20, 6:20, 7:20 oder vermutlich sogar 8:20h als Sendezeit draufsteht, ist eigentlich egal, ist halt saufrüh. Nachdem ich ja nicht um 5:25h oder sogar um 8:30 mit einer Antwort rechne, ist das ja einzig und allein mein Problem, wann ich die Mail abschicke.


Später dann gemeinsames Frühstück, Kinder in die Schule schicken, Hübschen aus dem Haus schicken, die verschiedenen Produkte nicht durcheinanderbringen, was heute ein bisschen kompliziert ist, weil ich für die verschiedenen Produkte aus verschiedenen Gründe die analogen Dokumente brauche und das Gefühl habe, in einer Art Zeitschleife zu sitzen.
Ich hoffe, ich habe jeweils die richtigen Antworten nach Italien, England, Irland und Basel geschickt.


Ich habe ganz vergessen, dass die Kinder heute was zu Mittag essen wollen :-) (ich auch, aber ich bin ja voll einfach: Hummus mit Breze, Salat, fertig), aber für Pfannkuchen ist alles da und die habe ich lang nicht mehr gemacht. Parallel röste ich eine neue Ladung Granola mit Ahornsirup und Pecannüssen.


Little Q. erzählt mir von seinen Vortrag über Gorillas, den er halten wird. Über meine Tierarztschwester hat er rausgefunden, wo und wen er im Basler Zoo dazu interviewen kann. Es ist ... interessant, ihn telefonieren zu sehen/hoeren. Was für unsereiner noch ein selbstverständlicher Skill war (wie auch Briefe beschriften und bekleben), den wir daheim und in der Schule gelernt und geübr haben, ist .... ohne Skype und Video und Textnachrichten und Emojis gar nicht so einfach. Aber sein Vortrag, seine Organisation. (Ich sehe mit bewunderndem Staunen hin, wie er sich das organisiert und macht und sucht und recherchiert. Storytelling und funfacts einbaut, das Publikum mit einbezieht, als ob er das gelernt hätte :-)).


Little L. besucht seinen Freund, aber nur kurz, der ist nämlich krank im Bett, und "Mami, da ist nix mit ihm anzufangen, der will nur schlafen." Stattdessen spielen wir dann, als der Hübsche zurück ist, irgendwann zwei Runden "Schnappt Hubi", essen Quarkstriezeln, trinken Tee, ich erfahren von einer Dinnereinladung am Montag abend (ich hoffe/fürchte, es geht wieder in das unglaublich schicke Fischrestaurant in der Altstadt. Es ist sehr, sehr lecker dort, allerdings sind auch unglaublich viele Tentakel und Saugnäpfe im Essen und ich habe mich das letzte Mal richtig überwinden müssen, die zu essen. Und jetzt kann ich auch nicht mehr sagen, dass ich keine Saugnäpfe essen mag, weil ... hab ich doch schon. Nun ja. Luxusprobleme.)


Morgen kommt die Matte bzw der Flausch an den Seiten ab, damit das mit dem nachgewachsenen Ansatz dann nicht beknackt aussieht, färbe ich heute schon mal. Das richtig weissblond traue ich mich doch nicht, ich habe hinten im Schrank noch ein helles Goldblond gefunden.


Little Q. meldet an, ob wir morgen nach unserer Einkaufstour (er braucht zwei Paar neue Turnschuhe und freut sich unglaublich :-)) nicht Sushi essen gehen wollen, ich recherchiere nach dem neuen Restaurant, das aufgemacht hat.


Dann ist es auch schon Zeit zum Haarfarbe ausspülen, Q. muss zum Unihockeytraining, ich muss noch Pizzateig vorbereiten, die Spülmaschine zeigt E22, Alltag halt.