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Donnerstag, November 30, 2023

301123

 Heute fiel zum ersten Mal diesen Winter Schnee. Auf den Dächern hier im Dorf blieb ein bisschen was liegen und ich war der irrigen Annahme, dass es dieses Jahr vllt anders wäre als immer und der erste Schnee auch in Basel zeitgleich fallen würde und deshalb eine Softshellhose zum Radeln reichen würde Naja. Ab Wyhlen war der Schnee dann Regen und ab Grenzach war ich sehr nass unterhalb der Hüfte. Immerhin hatte ich bis auf Socken alles trocken dabei und so zog ich eben nur meine Wollsocken in den Stiefeletten an und mir war den Rest des Arbeitstags sehr warm (ich habe das Gefühl, dass ich entweder überhaupt weniger friere als viele KollegInnen oder aber durch das Radeln im Kalten in der Früh und dann das Umziehen in was Trockenes einfach unempfindlich bin für den Rest des Tages.). Im Workshop bin ich heute dementsprechend in einer dünnen Bluse mit Dreiviertelärmeln rumgehampelt, während sich der rest in zB Rollkragenpulli und Sakko und Schal einpackte.

Workshop war dann... naja, dritter Tag halt, es gab Schwund, es gab Abschweifungen, es wurde Tacheles geredet und am Schluss gab es dann bestellte Pizza in dem Mini-Amphitheater. Weil schon viele nicht mehr gekommen waren und alle weniger assen alsgedacht, blieb sehr viel übrig und wir wurden angehalten, Essen mit nach Hause zu nehmen. Nachdem ein Kollege zwei Kartons für "three teenagers after Basketball Practice" mit nach Hause nahm, packte ich uns auch einen gemischten Karton, liess mir zwei Salate aufdrängen und radelte mit Riesenpizzakarton auf dem Gepäckträger durch den strömenden Regen (ab Grenzach wieder Schnee) nach Hause :-).

Daheim wollte ich eigentlich NUR KURZ noch ein paar Sachen fertig machen und dann ein kurzes 30min Meeting mit einem MSAT Kollegen und zwei Regulatory-Ladies aus KAnada zum Abschluss haben, aber dann haben wir fast zwei Stunden lang an einem sehr abstrusen Q&A aus Ägypten gearbeitet. Da passte es ja dann schon sehr gut, dass wir nur noch Pizza aufwärmen mussten (wurde übrigens RICHTIG gut!)

Für morgen habe ich mir wirklich in echt freigenommen, ich kann es noch gar nicht fassen, dass das geklappt hat, trotz (wegen?) keiner Ankündigung und trotz heftigem Influenza-Outbreak in China. Da kümmere ich mich dann am Montag wieder drum.

Morgen werde ich meine Koch-Kanban-Boards aufhängen, vorkochen, vorbereiten, Weihnachtsdeko aufhängen, und dann am Abend mit dem Hübschen und L. seine hoffentlich zukünftige Schule besichtigen.

Jetzt muss ich hoffen, dass der Rest der Familie noch heisses Wasser übergelassen hat, es wurde gemunkelt, ich wäre heute ja schon kalten Regen gewohnt und könnte grad kalt duschen?!

Mittwoch, November 29, 2023

291123

 Gestern schlecht eingeschlafen, weil Sansa auf einmal spät in der Nacht noch rauswollte und dann länger draussenblieb als seit Monaten untertags und es hatte unter Null. Naja, sie kam dann um viertel nach 12, alles gut, alle Sorgen nur in meinem Kopf.

Aufstehen und zur Arbeit radeln, heute im Hellen, aber holla, sehr kalt. Mit keiner Fleecejacke unter der Goretexjacke war es ein bisschen zu kalt und es wird wieder Zeit, das Schminken in den Lockerraum zu verlegen, damit ich mir den Buff über den unteren Gesichtsteil ziehen kann. Das Visier macht seinen Job aber hervorragend!

Dann kurzer Teil an meinem Schreibtisch (der Open Space wird umgebaut, heute war Glaswandeinbau-Tag. Vielleicht ist morgen dann der chinesischen Drachenumzug und  übermorgen rollt ein Kinderwagen den Hügel runter?), dann wieder in den Workshop.

Mittagessen gab es heute in dem vegetarischen Restaurant, das war sehr lecker!

Vor dem Nachmittag hatte ich ein bisschen Angst, da war nämlich ein "Experiment in the Wellbeing Floor" eingeplant und ich habe schon mal gehört, dass ein Team da meditieren musste. Ich finde es ja sehr mühsam, wenn Leute alle Icebreaker und Teamaktivitäten doof finden und dann für alle madig machen, aber bei Meditation ist meine Grenze erreicht. Mein Stresslevel ist aktuell eh schon durch die Decke und nichts stresst mich so wie Mediation (bitte belehren Sie mich nicht, ich habe die Daten, follow the science, ich kenne keine grössere Zeitverschwendung für mich. Sie können natürlich 24h am Tag meditieren, wenn Sie das wollen, ich halte Sie nicht ab). Ich habe das also klar kommuniziert, wurde aber gebeten, mich doch auf das Experiment einzulassen (sie hätte auch gleich sagen können, dass es KEINE Meditation ist, dann wäre ich nicht so zickig dagestanden), und so sass ich also bockig in Filzschlappen auf einem dunkelroten Samtkissen und habe die Augen NICHT zugemacht und beim "let go of all your tensions" innerlich zynisch gelacht, aber dann sollten wir uns mental an einen konkreten Ort teleportieren, an dem wir jetzt gerne wären, und dann war ich hier:


Es hat erstaunlich gut geklappt, ich hätte fast ein bisschen geweint, als sie meinte "dings, bla, now you return in the room", weil darauf hatte ich gar keine Lust. (Aber: wie gesagt, ich bin UNGLAUBLICH angespannt und durch und müde, da denke ich oft, ich müsste vielleicht gleich weinen). Immerhin hatte ich dann was zu teilen mit den beiden anderen Ladies auf meine Teppich (eine war auf den Malediven, die andere Tangotanzen in Süditalien, das fand ich sehr charmant)

Zum Abschluss noch eine Leadershipsession, und dann hatte ich Kopfschmerzen und war froh, dass ich mich fürs Dinner schon abgemeldet hatte. Heimradeln war dann immer noch kalt und dunkel, aber trocken und sooooooo schön. Beeindruckend, was diese Radstrecke für meine geistige Gesundheit tut!

Daheim dann Kinder und Katzen begrüsst, mit L. gegessen (Q. hatte schon), parallel einen Schulfragebogen ausgefüllt. Crowdfarmingbestellung an Parmesan weggepackt (ich habe aus Versehen ein bisschen oft bestellt und wir haben ... sehr viel Parmesan aktuell), Weihnachtspakete weggepackt, gebloggt, geduscht und dann ENDLICH FOTOBUCH! (Habe ich nämlich am Mo nicht gemacht, sondern einen Adventskalender gepackt, der ist dringender nötig :-))

Dienstag, November 28, 2023

281123

 Heute nacht laut Bändchen nicht gut geschlafen, ich bin halt alle Stunde aufgewacht, das war aber auch ganz gemütlich, weil Sansa sich schon beim EInschlafen zu mir (oder der Wärmflasche, who knows) gekuschelt hatte. Ausserdem läutete der Wecker schon um halb sechs, weil ich, bisschen doof geplant, schon um halb acht im Büro sein musste für ein Meeting mit Kolleginnen in San Francisco, Singapur und Deutschland und direkt danach im Anschluss eben einen Workshop hatte.

Radeln im Dunkeln (und Regen) ist dann tatsächlich gar nicht soooo entspannt wie im Hellen, schon auch weil erstaunlich viele andere Radler in dunkler Kleidung ohne Licht radeln und noch mehr Läufer in schwarz ohne Licht und Reflektoren unterwegs sind.


Fünf nach sieben dann im dunklen, aber far from menschenleeren Büro, hatte ganz vergessen, wie viel da richtig früh schon los ist.

Das rote Kleid ist rot.

Meeting mit den Kolleginnen war sehr gut, das ist ein sehr schöner Teil meiner Rolle, eben die verschiedenen Sites und Quality Funktionen, die an einem Produkt mitarbeiten, zusammenzubringen und Diskussionen zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass alle angemessen informiert sind.


Um halb neun dann Umzug in den anderen Turm, wo der F2F-Workshop für das Jöbli beginnt. (Ich nutze diese drei Tage auch ein bisschen, um rauszufinden, ob das mehr als ein Jöbli werden könnte).

Nach der Mittagspause sind mein Kollege und ich dann mit unserem Vortrag dran. Das "Plague"-Intro war in der aktuellen Situation noch deutlich edgier als ursprünglich gedacht, aber naja, gsagt is gsagt und wir haben uns damit von der "slides don't save lives"-Mehrheit abgegrenzt, die .. naja, nur erzählt haben.

Alles in allem war es schon interessant, voll und ganz sich drauf einlassen ist halt schwierig, wenn im Hintergrund die Hütte fröhlich lodert.

Heimradeln dann wieder im Dunkeln, wieder gemeinsam mit dunklen unbeleuchteten Radlern und Joggern, diesmal aber mit Rücken- statt Gegenwind und Graupel statt Regen. Auch gut.

Auf dem Heimweg habe ich dann noch schnell bei Postfiliale und dm gehalten und meine Radltaschen voll mit einer Black-Friday-Bestellung, die ich dorthin umleiten hatte lassen, und einem grossen Drogerieeinkauf gefüllt. Mit zwei Paketen "Limited Edition"-Klopapier mit Dackelbildern auf dem Gepäckträger. (Beim Einpacken von 4 Nachfüllpacks Colorwaschmittel musste ich dran denken, wie es den Hübschen bei einem unserer ersten gemeinsamen Ausflüge mit Inlinern DAMALS beim Start, wo es erstmal einen steilen Hügel runter ging, beim Bremsen flach auf den Rücken legte und eben auf den grossen Tetrapack Eistee im Rucksack. Das war vermutlich die bessere Option im Vergleich zu mit dem Rücken ohne Eistee dazwischen auf die Strasse knallen, aber schon auch eine Sauerei. Ich habe sehr gehofft, dass ich NICHT auf die Waschmittelnachfüllbeutel fallen würde. (Hat auch geklappt).

Daheim dann schnell ausräumen und mit L. und dem Hübschen zu Abend essen (Q. ist schon wieder am Infoabend in seiner Schule, das Chemielabor vorstellen), bevor L. zum Pfadihock und wir zwei in die Badewanne verschwanden.

Dann noch eine Runde Emails beantworten, die untertags aufgelaufen waren, zum Abschluss noch eine von einer Headhunterin auf Xing, die mir mit vielen Grammatikfehlern zwei Jobs in der Halbleiterindustrie schmackhaft machen wollte, für die ich wegen meines Stipendiums bei der Studienstiftung und meiner Erfahrung im Bereich Chemie als Top Performer sehr geeignet wäre. Lol. Ich habe mir die sehr schöne Antwort "Halbleiter, Pharma - egal, Hauptsache Biologie" von Mastodon geklaut und hoffe ein bisschen, dass sich daraus eine unterhaltsame Konversation mit der Dame entwickelt. (Glaube aber nicht, meine bisherige Erfahrung sagt, dass Headhunter mit Feedback zu ihrer Tätigkeit nicht besonders gut umgehen können.)

Jetzt: Bett und Buch, morgen wird weiter geworkshopt.


Gegessen:

Honigzopf

Workshopgipfeli

Glasnudelsalat, Tofucurry, Orangencreme (Workshoplunch)

Avocadobrot und Salat


Gesehen:

Eine Folge "Ted Lasso" mit dem Hübschen vor dem Schlafengehen


Gelesen: "Fay" (Ich merke, wie ich mittlerweile sehr viel Mühe mit dem Konzept "Bücher aus der Perspektive von jungen Mädchen, die von alten weissen Männern missbraucht werden respektive "alten weissen Männern den Kopf verdrehen" geschrieben von alten weissen Männern" habe.)



Montag, November 27, 2023

271123

 Heute statt mit Brandblasen von der Wärmflasche nassgeschwitzt aufgewacht. Auch nicht schön, aber schneller zu beheben als die Brandblasen, die ärgerlich langsam heilen.

Bei der Emaillektüre zum Kaffee war dann auch schon der Tenor für den Tag gesetzt, es ist ...  naja. Unschön. Nur noch 4 Monate. Oder so.

Trotzdem erstmal Sportründchen, um den Kreislauf auf Touren zu bringen.

Dann: konzentriertes Arbeiten bis Hunger (halb 12). Der Hübsche hatte angekündigt, gar keine Mittagspause zu haben, deshalb habe ich ihm eine Portion Curry parat gemacht, mir den Auberginen-Orzo von gestern, den ausser mir keiner mag, aber ich habe trotzdem mutig für 4 gekocht und jetzt noch genug für ein paar Tage, und als ich das Essen gerade nach oben bringen und mich mit der Schüssel an den Computer setzen wollte, hatte der Hübsche doch eine Meetingpause und wir haben gemeinsam gegessen.

Konzentriertes Weiterarbeiten mit einem Teammeeting, einem Abgleichmeeting, einem Check-in mit meinem Chef, einem Produktteammeeting und zum Abschluss einem Meeting fürs Jöbli, dann noch ein letztes Mal die Präsentation für morgen polieren (man könnte sie noch viel schöner machen, aber letzten Endes sind es halt 20 Minuten morgen, in die ich schon viel zu viel Vorarbeit gesteckt habe. 

Lustigster Moment des Tages: in dem Meeting mit meinem Chef leistet mir Sansa Gesellschaft. Sie macht das auch beim Hübschen gern, der arbeitet aber nicht mit Headset, sondern auf Lautsprecher, deshalb hört sie da alles. Bei mir hat sie nur mich gehört, ich habe sie währenddessen gekrault, aber offensichtlich falsch. Während ich meinem Chef also erzählte, was so anliegt, hat sie mich auf einmal ON CAMERA voll in die Nase gebissen. Das war... mal was neues.

Dann ist es auch schon viertel vor sieben, der Hübsche beim Sport, die Kinder irgendwo und ich müde.

Während die Montagspizza im Ofen backt, strukturiere ich das letzte Rezept für Samstag auf Kanban-Boardtauglichen Post-its, damit bin ich theoretisch fertig vorbereitet für die Party.

Ich packe meine Klamotten für morgen (DAS ROTE KLEID!), lege Radsachen bereit (es soll schneien und ich muss auf dem Heimweg noch ein Paket und eine Menge Zeug aus dem dm abholen, alles auf dem Rad zu verstauen wird sportlich :-)), dann essen die Jungs und ich schon mal.

Der Hübsche ist bis spät beim Sport, was mir Zeit am grossen Computer erlaubt, das Fotobuch für Weihnachten will auch noch erstellt werden...

Alles bisschen wenig besinnlich, aber naja, das ist es ja nie.

Sonntag, November 26, 2023

261123

 Das war gestern ein wunderschöner Abend. Die Freundetruppe, die sich da jedes Jahr zu einem Thanksgiving-Essen trifft (mit vegetarischen Varianten) wird durch Kinder und neu PartnerInnen von Kindern immer grösser, die Kinder werden riesig, die Erwachsenen .. älter und alle verschieden gebeutelt und verbeult vom Leben. Alle wissen, dass nie alles eitel Sonnenschein ist, jeder kennt die Päckchen und Rucksäcke, die die anderen tragen und allein das und das Mitgefühl hilft schon. Es gibt keinen Wettbewerb, kein Protzen oder Schönfärben, niemand versucht den anderen zu irgendwas zu bekehren, es ist einfach wie es ist.

Wir waren sehr spät zu Hause, haben dann eine Folge Ted Lasso geschaut und echt spät geschlafen.

Um viertel nach acht morgens hat Q. gemerkt, dass er um acht Hock hat, also ist er losgeschossen, wir anderen haben ausgeschlafen und er kam dann gerade zurück, als das Frühstück auf dem Tisch stand. (Ich habe heute das Omelette aus "The Bear" ausprobiert und: doch, ja mochten alle, auch die, die "Nääää, mach du ruhig, ich brauch das nicht" gesagt haben.)


Dann wurde der Tag ein bisschen anstrengend: L. und ich haben noch Physik geübt und wie gesagt, bei Strom fühle ich mich erstaunlich unsicher, und dann war ich auch noch grenzwertig erschöpft und naja, wir kamen nur mittelgut voran. Hmpf.

L. ist dann eine Runde ins Gym, ich habe die Popcorn-Infused-Milch-Sahne-Mischung durch ein Geschirrtuch gesiebt (ich vergesse immer wieder, was das für eine elendigliche Sauerei ist), dann habe ich die Eidotter aufgeschlagen für den Rest der Eismasse. Beim Dazugeben der mühsam gewonnenen Popcornsahne habe ich einen ganzen Schöpfer neben die Schüssel, also auf den Boden und über die Schrankfronten und in eine Schublade geschöpft. Ich hätte heulen können! Naja. Putzen, putzen, putzen und die Mente mit normaler Sahne aufgefüllt. Die Eiercreme ist mir dann aber heute extrem gut gelungen, sie wurde so cremig, dass die Vanillekörnchen nicht mal absinken. Um die drei Eisbehälter im Tiefkühler unterbringen zu können, musste ich noch das Tiefkühlfach gar nicht mal so sehr ausmisten wie umsortieren, aber jetzt ist alles ordentlich, ich weiss, dass ich so schnell keine Butter mehr kaufen muss und das Eis friert bis nächste Woche.

Für den Rest des Menüs habe ich die Einkaufsliste geschrieben, es ist gar nicht mal so viel, wie ich dachte.

Des Hübschen Adventskalender habe ich noch zusammengebaut, bin mir nicht sicher, ob das elaborierte Lichterketten-dörfchen auch wirklich funktioniert.

Ich habe am Fotobuchcomputer die Software aktualisiert und mir wie jedes Jahr zeigen lassen, wie ich von da auf die Bilder zugreifen kann (bisschen abenteuerliche Backupstruktur), und dann war auch L. schon wieder da.

Wir haben mit frischem Kopf dann den Rest praktisch auf einer Pobacke abgelernt.

Währenddessen hat der Hübsche Wäsche erledigt und die Sauna von alten Handtüchern und Weihnachtsgeschenken freigeräumt.

Jetzt ist alles bereit, draussen ist es kalt genug und wir werden jetzt die Saunasaison einläuten, bevor es gemütliches Abendessen gibt.

Die nächste (und übernächste) Woche werden nochmal genauso anstrengend (noch ein Schulinfoabend, drei Tage Workshop für mich, darin auch der Vortrag, für den mein Co-Vortragender die Slides, für die er verantwortlich ist, noch überhaupt nicht angefasst hat, es macht mich ein bisschen irre. Workshop bedeutet natürlich auch immer: die restliche Arbeit bleibt liegen und bricht danach über einen herein. Dann Geburtstagsessen mit Übernachtungsgästen, auf die ich mich sehr, sehr freue! Ausserdem: noch einen grossen Adventskalender zu packen, Fotobücher, Kinder abreisefertig machen, wobei: das können sie ja mittlerweile schön selber machen :-)), Nikolausgeschenke besorgen, Weihnachtsdeko aufhängen, Adventskranz holen, früher war auch nicht mehr Lametta, habe ich den Eindruck)


Samstag, November 25, 2023

251123 Tilt

 Gestern abend war nicht schön. Ich war schon so erschöpft, als ich zum Elternrathock los bin, dann ging es erst eine halbe Stunde später los als angekündigt, dann kam jemand zu spät und es ging NOCH später los, dann ging es irgendwann nur noch um das Gleiche, um was es immer geht und ich war so, so, so müde und kaputt, dass ich beim Pizzaabend daheim dann auf einmal mit Tränen in dne Augen da sass, weil es einfach zu viel war.

Interessant, so weit habe ich mich bisher nicht oft getrieben, war gar nicht mal so schön.

Heute war ich immer noch sehr edgy, immer kurz vor dem Kippen, ich habe es aber allergrösstenteils durchgehalten, NICHT wegen dem kleinsten Stupser total zu eskalieren.

Ich habe SPort Sport sein lassen, dafür für das Geburtstagsessen nächste Woche die Eisbasis angefangen vorzubereiten, das wird sehr lecker, ich freu mich wirklich.

Ausserdem: Himbeertiramisu in grossem Massstab für die Einladung heute abend gemacht (ich mag das nicht mal besonders, aber irgendwie alle anderen und dann passt das ja), Note to myself: für "8 Portionen" reicht dicke für 23, nach einem Thanksgiving-Festessen, wo es noch mehr Nachtisch gibt. Und: der Coop restocked Weihnachtssachen nicht. Ab Ende November gibt es keine Lebkuchen oder Spekulatius mehr.

Mit L. noch ein bisschen Physik gelernt, Stromkreis, tralala, trotz Physik-LK vor 100 Jahren fühle ich mich da immer noch unsicher.

Sonst: noch kein Schnee, nur kalt und Schneeregen, bei meiner Schwester ein paar hundert Meter höher sieht es schon ganz anders aus.

Jetzt also hoffe ich darauf, dass es wahr ist, was über das Aufladen von Batterien von Extroverts in Gesellschaft gesagt wird. Selten habe ich Aufladen dringender benötigt. Party, do your magic...

Nachtrag: es hat funktioniert <3


Freitag, November 24, 2023

241123 Durch

 Gut geschlafen (zweite Brandblase der Wärmflaschensaison am rechten Handgelenk, mal sehen, wann es mich so nervt, dass ich was ändere), dann aussergewöhnlicher Start in den Tag: nach einem Chat um halb sieben mit meinem Kollegen in Singapur (so weit noch nicht aussergewöhnlich) bin ich mit Q im Auto nach Aaarau aufgebrochen. Mittlerweile sind wir da richtig oft: Coronaimpfen, Ausländerausweisfotos, Kind in der Notfallstation abholen und heute: theoretische Führerscheinprüfung machen.

Ich bin Autofahren im Dunkeln mit Regen und viel Verkehr gar nicht mehr gewohnt, merke ich. Es hilft auch nur bedingt, wenn einem situativ passende oder gar nicht passende Verkehrsregeln vom Beifahrersitz mitgeteilt werden. ("Eine Abschleppstange darf maximal 5m lang sein").

Wir haben dann direkt gegenüber des Prüfungslokals in einem Bahnhofsparking geparkt und ich hatte irgendwie die romantische Vorstellung, dass ich Q. an den richtigen Ort begleite, dann ein schnuckeliges Cafe suche und dann dort arbeite, bis Q. fertig ist. Naja. Es hat geregnet, war stockdunkel, noch vor acht und eine recht grattlige Gegend mit keinem Cafe weit und breit. Für längere Suchen war keine Zeit, Q. hatte mir mitgeteilt, dass der Text maximal 45min ginge, er aber nur max 15 benötigen würde. Dafür gab es vor dem Prüfungszimmer ein sehr spartanisches Wartezimmer, wo ich dann mit allen anderen fahrenden Eltern wartete, bis die Sprösslinge fertig waren. (Arbeiten ging trotzdem). Q. brauchte tatsächlich nur 15Minuten, wenn überhaupt, rollte über "Und, hast du auch geschaut, ob auf der Rückseite noch Fragen waren?" die Augen, während alle Eltern wissend nickten. Beziehungsweise nichtswissend nickten, weil heute macht man die Prüfung natürlich auf einem Tablet, da ist nix mit Rückseite. Auf jeden Fall: Q. hat mit fliegenden Fahnen bestanden und jetzt bekommt er bald seinen Lernausweis und dann muss der Hübsche mit ihm fahren üben und ich loslassen.

Auf dem Rückweg regnete es immer noch, war immer noch viel Verkehr, aber hell und Q. erzählte mir noch viel fröhlicher seine Lieblingsverkehrsregeln. Ich hoffe, das normalisiert sich bald und ist nicht mehr so prominent. Ich komme mir SEHR kontrolliert vor.

Nochmal ungewohnt setzte ich ihn weder daheim noch am Bahnhof ab, sondern an der Uni, wo er immerhin zur zweiten Hälfte des "College Days" noch dazukommen konnte.

Dann: "normaler" Arbeitstag daheim, nur war mein Sitzplatz besetzt, weil Jonnys Kiste besetzt war und naja, jetzt weiss ich auch, wo ich in der Befehlskette stehe....


Mittagessen mit dem Hübschen, wir haben "Ach komm, so Restl aufheben lohnt auch nicht" Frühlingsrollen für angeblich 4 Personen mit viel Salat verdrückt.

Dann: mehr arbeiten, mit einer Kollegin telefonieren (ich bin jetzt anscheinend Expertin in "Reduziertes Finished Good Expiry Date wegen kürzerem copacked-device-Shelflife", hätte ich jetzt vor 5 Jahren nicht auf meiner "Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?"-Liste gehabt. Aber: You live you learn.

Black Friday Bestellung bei wtfnotebooks, könnte sein, dass ich da etwas eskaliert bin und die in Zukunft zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten verschenken und verwenden werde.

Dann den tatsächlich im Kalender eingetragenen, damit er auch stattfindet, Termin zum Adventskranz aussuchen im Dorfblumenladen wahrgenommen, die Strecke durch den Nieselregen war Gold wert!

Am nächsten Samstag darf ich den reservierten Kranz aus ... so Disteln und weissen Kerzen abholen, der ist richtig, richtig schön! Der Laden ist überhaupt wunderschön, ich muss mir das endlihc mal aktiv merken, dass es dort wunderschöne Geschenke und Dekoration und überhaupt offline gibt, hätte ich in unserem jetzt eher nicht so urbanen Dorf erwartet.

Dann: grosse Vorfreude auf Island, also wegen eh allem, aber es passt perfekt, dass meine erste Flasche "Utilykt" ("Draussengeruch") fast leer ist (ich habe natürlich noch unangebrochenen Ersatz), und heute eine neue Limited Edition zum isländischen Gletschertag herauskommt, nämlich "Jöklalykt" ("Gletschergeruch"), das könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass der mir sehr gut gefällt. Ich hoffe, es gibt im Januar noch was davon!

Wieder daheim mache ich mich später als sonst auf den Weg zum Wocheneinkauf, ich bin echt erschöpft und nicht konzentriert bei der Sache. Zwischendrin würde ich am liebsten alles stehenlassen und einfach gehen, aber naja, "Soldiering through" ... Das Aus- und EInräumen daheim zieht sich und ich bin sehr genervt, dass es im Coop literally KEINE Weihnachtskekse oder Lebkuchen mehr gibt und ich doch für das Friendsgiving morgen Spekulatiustiramisu machen wollte. 

Der Hübsche ist mein Held (eh immer), er geht nach seinem Friseurtermin im Dytschen am FREITAGABEND, das ist der schlimmste Einkaufszeitpunkt, finde ich, noch im Supermarkt in Weil am Rhein vorbei und bringt neben den üblichen "deutschen" Artikeln (französischen Flammkuchenböden, Joghurt mit der Ecke, Röstzwiebeln in Bulkmengen) eben noch Spekulatius mit. Yay.

Nach dem Ausräumen bereite ich alles für den Pizzaabend vor (und parallel Nelkensirup, Ingwersirup, Kardamom-Salbei-Gin und eine gebackene Ananas für die Cocktailverkostung vor meinem Geburtstagsessen.) und bin ein bisschen gnatschig, weil ich heute abend noch zum Elternrat-Hock der Pfadiabteilung muss und doch einfach nur nix mehr machen möchte. Und dazu vielleicht einen Ingwerkoriander-Martini schlürfen.

Nun ja. Morgen dann. 

Donnerstag, November 23, 2023

231123 Strampeln, Mami, strampeln

 Unvergessen, dieses Motivationsliedchen, das Q. gerne sang, nach dem Muki-Turnen im Radanhänger sitzend, während ich keuchend bergauf radelte.

Könnte mal jemand für mich singen, hm?

Anyway: heute erstmals bei Minusgraden und dementsprechend mit den von L. geerbten Schneestiefeln zur Arbeit geradelt, es wäre auch gut gewesen, die Krabbenhandschuhe über die Windstopperhandschuhe zu ziehen. Sonst: meine Güte, wie traumhaft!

Bei der Arbeit einerseits doof, weil immer noch viel, vieles dringend, vieles mit Befindlichkeiten und überhaupt sind einfach ALLE so durch mit diesem Jahr, das ist nicht schön.

Ich war sehr kurz davor, ein schon mehrfach verschobenes schnelles Kaffeetrinken mit jemand, mit dem ich in seiner alten Rolle sehr oft zusammengearbeitet habe, und der jetzt praktisch in meiner Nachbarschaft arbeitet, zu verschieben und habe auch überlegt, das Mittagsyoga abzusagen, aber: die neuen Slots bis März waren binnen MInuten ausgebucht, also mache ich das natürlich nicht und mein Rücken und mein Kopf freuten sich sehr über die Stunde. Die Aussicht rheinaufwärts aus den 31. Stock ist immer grossartig, heute aber mit buntem Laub, viel Wasser im Rhein und strahlendem Sonnenschein aber ganz besonders.

Kurz vor Gehen noch ein spontanes vertrauliches Gespräch mit einem Kollegen über eins der Befindlichkeitsthemen. Es ist irgendwie schon cool, wie man irgendwie im Gefühl hat, wer ähnlich tickt wie man selber und wem man in welcher Hinsicht trauen kann.

Daheim noch ein letztes Call, dann schnell Brotzeit für alle besorgen (schon wieder Crema die Balsamico vergessen), warten auf L.s Heimkommen, ihm Sandwich in die Hand drücken und schon geht es direkt weiter, es ist der erste von gefühlt unzähligen Infoabenden an weiterführenden Schulen und so werden wir zwei uns jetzt in den Stau nach Basel stellen, dort den Hübschen treffen, uns mit Q. vielleicht noch in dessen Schule abklatschen und dann zuhören, wie man sich an welchem Gymnasium in Basel anmeldet, wenn man nicht in Basel Stadt wohnt.

What a week.

Aber: meine Brotzeit war sehr hübsch. 


Mittwoch, November 22, 2023

221123 Soldiering through

 Erstaunlich gut geschlafen, es war dann ein bisschen (naja) überraschend, dass dieses Jahr schon bei der zweiten oder dritten Nacht mit Wärmflasche es zu einer Brandblase (diesmal am Ellbogen, direkt am Spitzerl) kam. Ich wundere mich immer noch, dass ich von einer in einen Fleeceüberzug verpackten Wärmflasche noch Stunden, nachdem das Wasser gekocht hat, Brandblasen bekommen kann. (Und nein, ändern werde ich an meinem Setup nix, dazu finde ich es zu gemütlich, so wie es ist, und es sind ja meist nur kleine Verbrennungen.

Frühsportründchen und entgegen aller Erwartungen war ich dann doch etwas gerührt, als "The Crown"-Diana beerdigt wurde und "The Crown"-Harry hinter dem Sarg hertappte, war gar nicht so einfach, da in den Schlusssprint einzubiegen.

Nach dem Duschen ein virtuelles Treffen der "Flu Crew", ich habe mich sehr gefreut, als mir der Name eingefallen ist, dann weiterwurschteln an dem Slidedeck und schriftlichem Zeug. Der ganze Nachmittag von halb eins bis halb sieben war mit back to back meetings zu geballert, da war keine Zeit mehr, Output zu generieren.

Mittagessen heute zu dritt (der Hübsche hat Offsite Workshop, die Kinder haben aktuell Mittwoch nachmittags beide frei), dann ab in den Meetingflöz.

Ich war so konzentriert bei der Sache, dass ich nicht mal mitbekam, dass Q. bei einem Videocall mit seinen Kollegen zum Thema "Genetik" dann noch eine Roomtour machte und erklären musste, warum da eine ältere Frau mit Headset in seinem Zimmer sitzt.

Nächster peinlicher Moment: als ich ENDLICH fertig war, traf ich L unten beim Zocken und merkte nicht, dass er sein Handy auf Speaker auf der Brust liegen hatte (Workaround für den Kollegen, bei dem Teamspeak nicht funktioniert), bis es daraus: "Hallo, Mami von L.!" daraus quakte. Naja, weiss er jetzt auch, was es bei uns zu Abendessen gibt und dass L.s Haare gut riechen.

Q. war da schon beim Abteilungshock, kam aber gerade noch zum Essen nach Hause (ich hatte die Hälfte des Meetingnachmittags über das sehr ansprechende Kürbiserdnuss-Curry aus der Käptn Cook app von vor ein paar Tagen fantasiert, das ich dann trotz spät noch gemacht habe. War vor allem hübsch, für richtig lecker müsste ... die Erdnussmusmenge ungefähr verdreifacht werden, Erdnüsse drüber, Tomatenmark und Currypulver durch viel mehr Currypaste ersetzt werden und ... Gemüsebrühe durch passierte Tomaten. So aus dem Bauch raus.)


Parallel zu allen Meetings habe ich mich bei den Hotel- und TGV-Buchungen des Kollegen, mit dem ich übernächste Woche nach Paris reisen werde, angehängt (Geburtstag in Paris klingt viel glamouröser als es sein wird :-)), mit Sansa um Screentime konkurriert (der Hübsche, mit dem sie normalerweise arbeitet, war ja heute nicht da und so hat sie an unserem Risk-Register-Review teilgenommen, sehr professionell), und Unmengen Kräutertee getrunken ("brb" im Chat hiess heute immer: "ich muss echt schnell aufs WC")

Mit L. und Q. haben wir noch ein wenig über die Infoabende an den weiterführenden Schulen, die jetzt losgehen, sinniert und einen gestrichen, dafür einen anderen neu mit aufgenommen, weil sich L.s Pläne konkretisiert haben, das finde ich sehr schön.
Parallel erzählte Q. von ihren Schultheaterdiskussionen, von den Plänen für ihre Maturreise, von .... ach ja, dem Genetiktest morgen, von War Stories von Lehrern von Klassenreisen (Highlight: die Schüler, die im Pyjama noch in den Speisewagen gingen, und dann wurde der abgekoppelt und sie fuhren in Pyjamas im Speisewagen ganz woanders hin als der Rest der Klasse.) und ich versuchte, den Überblick zu behalten, wer wann wo sein muss und was bis wann von wem erledigt werden muss (Neu zB: Dessert fürs Friendsgiving am Samstag von mir.)

Puh.

Dienstag, November 21, 2023

211123 Ein eigentlich guter Tag

 Es ist ja ein bisschen lustig, wenn man sich so gut (lang, weil halt alt) kennt, dass man weiss, was der eigene Körper und Kopf machen.

zB, wenn man total nervös ist, es sich aber nicht eingestehen will, kann man (für Leute, die einen nicht so gut kennen) recht cool und guter Dinge wirken, aber: Essen schmeckt wie Pappe und ich kriege nur die Hälfte, wenn überhaupt runter. Meine Verdauungsorgane folgen der Prämisse "Everything must go" und naja, so ist man dann mit leichtem Gepäck unterwegs und in dem Moment, wo der Stress nachlässt, ist man sofort ganz zittrig und unterzuckert.

Zur Ablenkung hatte ich mir morgens vor dem Termin im Unispital mit L. noch eine Slide-Konsolidierungssession mit meinem Kollegen eingeplant. Es ist so: wir haben ein sehr grossartiges Vortragsthema, wir wollen das unterhaltsam und spannend machen, jemand anders trägt anscheinend zum Thema "Slidemaking" (ist das überhaupt ein Wort?) vor und da fühlen wir uns beide natürlich herausgefordert, dass wir direkt als gutes Beispiel gelten wollen, auch für die Slides, nicht nur fürs Thema.

Und so sassen wir heute morgen vor acht in einem Meetingraum und es war echt cool: wir haben ein sehr ähnliche Schlagzahl beim Denken und Reden und sind beide gleich begeistert (und sendungsbewusst) für unsere beiden Produkte und unsere gemeinsame Thematik. Das war wirklich schön und ich habe anderthalb Stunden nicht dran gedacht, dass ich gleich ins Spital fahren muss.

Ausserdem musste ich dafür rechtzeitig los, das bedeutet aktuell noch im fast dunklen losradeln. Ich bin so glücklich über das Radeln, seit Corona bin ich, ich glaube, maximal 3x mit dem ÖV von oder zur Arbeit gefahren. Die Strecke ist halt auch perfekt, es hat kaum Verkehr, ich muss nicht aufpassen oder nachdenken oder besorgt sein, dass mich jemand überfährt, ich kann mir einfach den Wind um die Nase wehen lassen und den Kopf durchpusten. Heute morgen habe ich irgendwann jemand in leuchtendgelber Radkleidung überholt und als ich ein, zwei, drei Kilometer später durch Zufall in meinen Rückspiegel schaute, sah ich ihn mit ungefähr 20cm Abstand an meinem Hinterreifen kleben. Sowas ist mir total unangenehm, ich verstehe zwar das Prinzip Windschatten, aber ich möchte nicht Angst haben müssen, mit dem kleinsten Bremser oder Schlenkerer jemanden vom Rad zu räumen. Ich habe gestern erst den Kindern davon erzählt, wie ich in der 4. Klasse im Fahrradunterricht über Uli M. gefahren bin, der direkt vor mir gestürzt ist. Die Kinder waren übermässig schockiert, dabei war es ja kein tonnenschweres Ebike, sondern ein Kinderrad und ich war halt auch erst 4. Klasse schwer. Und bin auch nicht über den Kopf oder irgendwelche weichen Teile von Uli gefahren, sondern über die Beine oder so. Ich erinnere mich auch nicht, dass er es irgendwie besonders schlimm gefunden hätte, aber ich halte seitdem mehr Abstand zu meinen Vordermännern und möchte auch nicht, dass man mir so dicht auffährt. Ich bin also langsamer geworden und deutlich nach rechts gefahren, um ihm zu signalisieren, dass er gern vorbei kann. Er schloss auf und, wenn man social media Glauben schenkt, ein total unrealistisches Gesrpäch entspann sich: Er meinte "Schade, ich wäre gern im Windschatten gefahren." und ich sagte: "Ja, versteh ich, aber mir ist das unangenehm, ich fühl mich bedrängt und habe Angst, dass es einenn Unfall gibt und Sie mir drauffahren und sich verletzen." Er: "Ja, versteh ich, sorry. Ich kann das zwar, ich fahre Rennen, aber ich halte Abstand, damit Sie sich wohler fühlen. Schönen Tag noch" und wir sind beide mit Abstand weitergefahren. SO EIN TAG WAR DAS HEUTE!

Jetzt aber: Nuklearmedizin. L. wurde ja vom Kinderendokrinologen in die Schilddrüsensprechstunde geschickt, nachdem sie beim Notfallultraschall nach dem Solaunfall auf der Schilddrüse was entdeckt hatten, was da nicht hingehört. Nach der Sprechstunde beim Kinderendokrinologen war ich heute darauf vorbereitet, dass sie es anschauen und die einzige Frage ist, WANN die Schilddrüse rausoperiert wird, vor Weihnachten oder erst in den Frühlingsferien. Und ja, bei allem Verständnis, dass das die eine bessere Option als viele andere Alternativen sein kann, fand ich das per se einfach eine nicht so supere Aussicht. Aber: es kommt anders, vermutlich. Es gab ausführlichen Ultraschall, es gab ein Szintigramm (bisschen lustig, ich musste als erstes dran denken, wie cool Q. das rein wissenschaftlich fände, er ist ein noch krasserer Nerd als L., aber auch L. war ein bisschen happy, als der Arzt zum Schluss nochmal den Geigerzähler holte und ihm zeigte, dass sein Hals jetzt durchaus "strahlen" würde, er hat es auch Q. als allererstes beim Heimkommen erzählt) und ... es ist, wie es ist und dank der Familiengeschichte ist man offensichtlich weniger nervös als man ohne sie wäre und wenn das Schilddrüsenboard zustimmt, wird erstmal jährlich mit Ultraschall kontrolliert und, wenn es gut geht, abgewartet, bis L. 18 ist und dann kann man immer noch schauen. (Interessant für mich, wie ich trotz meiner Grundeinstellung "Nägel mit Köpfen" oder "Jetzt erledigen wir das grad ein für allemal, bevor wir da ewig rumeiern" beim Entfernen von Organen halt Gottseidank anscheinend eine Linie ziehe (das klingt doof, das sagt man auf Deutsch nicht, oder?). Jetzt wird Q. nochmal zum Ultraschall hingehen, um das Familienbild abzurunden, der Arzt wird sich die alten Unterlagen zu L.s Herzgeschichte nochmal anschauen, ob da eventuell ein Zusammenhang besteht (In meinem Kopf sagt Jonas (oder Helge?) aus "Dark" bedeutungsschwanger "Alles ist verbunden.").

Puh.

Puh.

Puh.

2 Stunden später hatte L. seinen "Politische Bildung"-Test verpasst, ich hatte das Mittagessen mit meinem ehemaligen Chef verschoben (hatte die Option schon angetönt, der Hübsche und L. machten sich mit dem Auto auf den Rückweg und ich bekam in der Kantine wegen "Reisnudeln sind im Fall aus" Pad Thai mit grünen Fettuccine (kann man machen, muss man aber nicht.)

Aus mir war so, so, so sehr die Luft raus, ich habe dann schon kurz nach vier die Segel gestrichen und mir, s.o., den Kopf beim Heimradeln durchpusten lassen.

Daheim noch eine gute Tat: der Pöstler hatte (vermutlich, oder irgendein Arsch hat es geklaut und bei uns im Weg weggeworfen) anscheinend ein Paket an eine Adresse weiter hinten im Dorf von seinem Wägelchen verloren, das lag da traurig und verzollt einfach bei uns auf dem Weg, verpackt in eine schwarze Plastiktüte, so dass man es auch mit einem Abfallsack hätte verwechseln können. Aber: ich kenne Zollaufkleber und habe schon selber genug Paketen hinterherrecherchiert. Ich habe das Paket also an der Haustür ausgeliefert (= einem kleinen Mädchen in die Hand gedrückt, die vermutlich gar nicht wusste, wie nah die hippen Trainingsanzüge dem Verlust gewesen waren.

Jetzt bin ich fertig mit dem Tag, aber sowas von.



Montag, November 20, 2023

201123 nervous by proxy

Heute nacht bin ich um viertel nach drei aufgewacht, so weit, so unspannend, aber ein Blick auf die Katzenapp liss mich senkrecht im Bett stehen: Sansa war seit 8h draussen und das hat sie seit... August nicht mehr gemacht, es ist ihr einfach viel zu kalt, länger als maximal anderthalb Stunden bleibt sie aktuell nicht weg, irgendwas musste ganz schlimm schiefgelaufen sein. Der Hübsche versuchte mich zu beruhigen und meinte, sie wäre auf jeden Fall da gewesen, als wir ins Bett gegangen sind, sie war aber nicht in ihrem Schlafkörbchen, nicht in ihrem Kratzssofa auf der Galerie, ich war in heller Aufregung. Naja. Dann fiel mir wieder ein, dass sie am Abend durchs Küchenfenster Einlass begehrt hatte, weil ihr bei Regen der Weg ums Haus zu weit war, und offensichtlich hatten wir sie nicht eingebucht. Mir fiel auch wieder ein, dass ich sie am Abend in ihrem Körbchen mit der neuen Kuscheldecke zugedeckt hatte. Mittlerweile war sie auch aufgetaucht, ganz verschlafen aus einem leeren Karton im Schlafzimmer, in den sie wohl umgezogen war, als ihr die doofe Decke zu heiss wurde. Puh.

Hinterliess irgendwie den ganzen Tag eine komische Stimmung, aber ganz ehrlich schiebe ich all diese Grundhibbeligkeit darauf, dass L. morgen seinen Termin in der Nuklearmedizin hat, wo geschaut wird, was nun eigentlich ist und wie es weitergeht, und bis gestern konnte ich das ganz gut verdrängen, heute bin ich sehr sehr.... jumpy, sagt man glaube ich.

Dann möchte ich eine Beschwerde einreichen: ich bin ehct mehr als unzufrieden damit, wie weh mir mein vor anderthalb Jahren gebrochenes Bein tut, wenn ein Wetterwechsel ansteht. Ich meine: morgen wird es 5-8 Grad kälter, buhuuu, na und? Und ich habe solche Schmerzen, dass ich bei einem einfachen Katzenründchen anfange zu hinken? Gehts noch?!

Sonst: dichter Tag, es gehen irgendwie alle auf dem Zahnfleisch.

Mittagessen mit dem Hübschen, ich hatte ja Pho-Basis vorbereitet und dann (nicht total authentisch, weil ich zB vergessen hatte, dass unsere Minze draussen keine Blätter mehr hat) eine echt leckere Suppe zu Mittag gehabt (ja , da ist auch noch Brühe, Nudeln auch, nicht so viel, wie ich gedacht hätte, aber mei)


Good news, Sie erinnern sich vielleicht an meine oddly specific Bitte um Hilfe? Ich hab mir selber geholfen und zwar mit einem Freitag nachmittag, an dem ich ausführlich Guidelines und Requirements gelesen habe und heute hatten wir damit binnen 5 Minuten das Approval, weil wir zeigen konnten, dass es nicht nur gesunder Menschenverstand ist, dass ein repräsentatives Muster NEHMEN nicht reicht, man muss auch ein repräsentatives Muster TESTEN, sondern dass das tatsächlich schriftlich so vorgeschrieben ist. (zB EU GMP Vol. 4 (Ch. 6 \ 6.12)Annex 1 WHO good practices for pharmaceutical quality control laboratories (WHO Technical Report Series, No. 957, 2010), WHO guidance for sampling for pharmaceutical products and related materials21 CFR 211.165 -- Testing and release for distribution., nur falls Sie mal in die Verlegenheit kommen). 

Heute abend sind alle irgendwie noch am Sporteln (ich habe das heute früh gemacht), L. muss für seinen Englisch-Vortrag noch "Alice im Wunderland" schauen (ich sage mal vorsichtig: mit der Disney-Version von 1952 holt man Teenager nicht 100% ab.), wir müssen genau planen, wer morgen wann wo sein muss, und dann gibt es für alle essen. Unser verschobener Pizzatag am Wochenende (normal Freitag, diese Woche Sonntag, weil erst da der Hübsche wieder da war) und die Tatsache, dass die Kinder am Sonntag auch beim Jamboreenachtreff Pizza gegessen haben, hat uns den Pizzamontag ausfallen lassen  respektive mit Flammkuchenmittwoch tauschen. Ein Durcheinander hier, ehrlich.

Apropos Jamboree: es dauerte drei Monate, bis aus dem ... Desaster nicht nur eine grossartige Story wurde, sondern Q. ernsthaft überlegt, für das nächste World Jamboree in Polen 2027 Truppleitung zu machen. Ich sags mal so: wenigstens sind sie dann nicht so weit weg.


Sonntag, November 19, 2023

191123

 Erstes Mal dieses Jahr mit Wärmflasche geschlafen, wäre nicht nötig gewesen, war aber sehr gemütlich. Fand auch Sansa, die das lauwarme Ding dann noch den Rest des Vormittags an ihrem Liebnlingsplatz haben durfte.

Wecker läutete heute um halb acht, die Kinder hatten ja heute Jamboree-Nachtreff mit ihrem Trupp.

Also gemeinsames Frühstück, dann setzte sich L. nochmal an Mathe, Q. holte was aus dem Pfadihaus, ich erledigte Gedöns.

Als sie sich mit dem Bus ins Nachbardorf aufgemacht hatten (ein Hoch auf den sehr gut ausgebauten ÖV und selbständige Kinder), absolvierte ich mein Sportründchen (nicht so viel Power gehabt, wie ich gern gehabt hätte) und fing mit den neuen Staffel "The Crown" an. Jaaaaaaaa, ok, es war absehbar, aber meine Güte, man müsste Mal kurz den Vergleich machen, wie lang Diana ein Teil des Königshauses (jaja, gegen Ende war sie es dann nicht mehr, aber das ging ja auch nicht mehr so lang) war und wieviele Folgen jetzt nur um sie kreisen. Ich habe den Hype um sie nie verstanden, sie war weder besonders hübsch noch besonders klug noch besonders witzig noch besonders "relatable"...naja. 

Dann: neue Karotten zum Fermentieren angesetzt, diesmal mit zwei verschiedene Dicken und mit Ingwer und Knoblauch experimentiert.

Dann lauter Zeug: Wäsche hier, Wäsche da, Spülmaschine aus, Spülmaschine ein, Pre-Black Friday Week Shopping (es wird ein bisschen verrückt, nicht wahr?), respektive das Nachkaufen, was am Ausgehen ist und jetzt halt reduziert ist. Und ein, zwei Weihnachtsgeschenke für L.), dann wirklich nur ganz kurz, anderthalb Stunden oder so, an der Präsentation für übernächste Woche vorgearbeitet. Es ist ja schon schön, einmal eine Präsentation vorzubereiten, die weder ein vorgefertiges Template hat noch einen requested outcome, sondern einfach nur informativ und unterhaltsam sein soll. (Ich fürchte ein bisschen, der neue Kollege, mit dem ich das gemeinsam mache, hat ein bisschen Muffensausen, ob wir sowas wirklich abziehen können. Hätte ich nicht gedacht, dass ICH mal die bin, die sich nix schert.

Dann ist endlich der Hübsche wieder da (er kam rein mit "Mir geht es besser als beim letzten Mal". Das freut mich natürlich, aber nachdem er beim letzten Mal Heimkommen von so einem Anlass 40Grad Fieber und eine Lungenentzündung hatte, ist die Messlatte recht niedrig.) und das ist wunderbar. Es war ... naja, wie erwartet. Ein Schritt weiter, es hilft ja nix und unsere Agenda bis Weihnachten ist so voll, dass eh nicht gross Zeit zum Sinnieren ist.

Wir haben in der Badewanne die Erlebnisse des Wochenendes und die Planung der nächsten Woche ausgetauscht (Kinderspitaltermin mit L., Offsiteworkshop für den Hübschen, Infoabend Basler Gymnasien für uns und L., theoretische Führerscheinprüfung für Q., Pfadielternrathock für mich, Friendsgiving für alle, dazu natürlich Schule und Arbeit), ein Katzenspaziergängchen gemacht (es ist wieder milder geworden, Jonny pendelt nicht mehr nur zwischen unserem und dem Sofa unserer Nachbarn, ich habe ausserdem alle Vogelhäuschen  wieder mit Futter befüllt, also ist Sansa sehr aufgeregt, ich denke, ihr aktueller Plan ist es, eine Taube zu fangen.),und dann war auch schon Zeit, den von Freitag auf heute verschobenen Pizzaabend vorzubereiten. 

Puh. (ich bin so froh über meine geplante Geburtstagsfeier, die mich "zwingt", eine Pause von all dem "muss", zu machen und unsere Woche Island. Das wird so grossartig und dringend nötig)

(Ah: der Ellbogen: es ist ein bisschen underwhelming. Gestern abend war da ein bisschen blau und ein leichter roter Striemen, heute sieht man nix mehr. Aber ich kann wieder abbiegen ohne zu wimmern und es tut nur noch (höllisch) weh, wenn man drückt. Bin vermutlich einfach ein Weichei)

Gegessen:

Frischen Hefezopf mit Honig

fermentierte Karotten

Kakis

eine Riesenportion Nudelsuppe

Sonntagspizza


Gelesen: "Montana" (fast fertig, was für ein grossartiges Buch! Es geht um Pete Snow, der Sozialarbeiter im ländlichen Montana ist. Irgendwann trifft er auf Ben und seinen Vater Jeremiah, die sich in den Wäldern isolieren und sehr an Reichsbürger / Querdenker erinnern. Mir war anfangs nicht klar, wann das Buch spielt, bis ein Attentat auf Präsident Reagan verübt wurde. Es ist ... harter Tobak, keine der Personen ist 100% likeable und keine ist 100% not likeable, eigentlich tun einem alle leid.)

Gesehen: "The Crown" und endlich wieder "For all Mankind"


Samstag, November 18, 2023

181123

 Ich hätte heute wirklich ausschlafen wollen. Wirklich. So bis acht in etwa (hatte mir nämlich schon gestern abend "sportfrei" gegeben, weil ich ja nach Basel radeln wollte. Aber: um 4:30h hatte Sansa schrecklich Hunger, um 6:30 hätte sie gerne Hilfe dabei gehabt, die Maus noch die letzten 5 Stufen ins Dachgeschoss zu bringen, und von all der Anstrengung hatte sie um viertel nach sieben schon wieder Hunger und ich dann auch (also: Kaffeedurst).

Naja.

Normalerweise ist der Hübsche ja unser Semmelholer am Samstag, aber dafür war er heute ein bisschen arg weit weg. Also habe ich um viertel nach acht die Kinder geweckt ("ICH WILL EINFACH NUR SCHLAFEN", dass ich sowas mal von ihnen hören würde, hätte ich mir auch lange Jahre nicht träumen lassen.) zum Frühstück machen und bin Semmelholen und Leergut wegbringen gegangen (und die neue Therapie für den Zeh, nämlich abgefüllte "medizinische Schmierseife" (wtf) und Tape zu holen).

Als ich heimkam, war der Tisch fertig gedeckt, das klappt also offensichtlich besser, wenn gar niemand erwachsenes (ausser Q., LOL) da ist, als wenn man sagt: "Ihr deckt mit Mami/Papi den Tisch"), wir haben sehr gemütlich und gut gegessen und noch mit dem Hübschen am Frühstückstisch in Bayern gevideotelefoniert hier. "Ganz schön ruhig hier bei uns" ist auch ein Fazit, das wir vor ein paar Jahren noch nicht gezogen hätten :-).

Q. musste danach mehr oder weniger direkt los zur Aktivität (noch letzte Vorbereitungen), L. und ich setzten uns an Mathe und Musik (Dvoraks 9. Symphonie "Aus der neuen Welt". Während ich bei aller Theorie und Musikgeschichte besser war (meine Güte, wer hätte gedacht, dass ich "Rondo" und Sonatenhauptsatzform und Tralala alles im Reptiliengehirn abgespeichert habe?), aber die Symphonie noch nie gehört habe, konnte L. den 4. Satz auswendig performen, weil das "bei einem Youtuber, den ich schaue, immer kommt".

Um eins verschwand auch L., ich machte mich auf den Weg nach Basel, obwohl sich irgendwie alles gegen mich verschworen hatte.. Erst war die Waschmaschine grad dann fertig, als ich aus dem Haus gehen wollte Also noch schnell Trockner anwerfen und den Rest aufhängen. Dann war ich schon draussen, sah aber, dass bei Q. das Fenster offen war. Also: wieder rauf, Fenster zu. Dann war ich unten am Rad, merkte aber, dass eine Hälfte des Helmverschlusses fehlte. Also: weg zurück abgehen, kurz vor der Haustür lag das Dingelchen dann. 

DANN ABER!

Radeln war sehr schön, ich nahm die Arbeitsstrecke und radelte dann einfach am Rhein entlang weiter bis zur mittleren Brücke, da drüber und dann suchte ich einen Radlparkplatz.

Skurrilerweise landete ich direkt vor einem koreanischen Laden, den ich bisher noch nie gesehen hatte und sah schon durchs Fenster "Pocari Sweat". 


Das ist sozusagen koreanischer Isostar und war DAS Wundermittel, mit dem alle Pfadis im Jamboree praktisch ernährt wurden. Sie wurden umsonst mit Unmengen davon abgefüllt, sowohl fertig abgemischt als auch in Pulverform und waren dann in Seoul sehr überrascht, dass das Zeug gar nicht umsonst, sondern sportlich teuer ist. (Am Anfang fanden sie es wohl sehr widerlich, aber hilft ja nix, und am Schluss waren sie "süchtig"). Morgen haben sie Jamboree Nachtreff mit ihrem Trupp, ich habe ihnen also zwei Pulverpakete mitgebracht fürs Gefühl. (0.5L kosten 4.95CHF, lol, so lecker kann es gar nicht sein). Ausserdem gibt es in dem Laden koreanische Kosmetik, ich muss vielleicht gar nicht mehr bestellen.

Dann: Weihnachtsgedöns einkaufen, ich habe jetzt weiss-silbern-schwarze Lichterhäuschen, mehr Lichterketten, Wichtelgeschenke und Weihnachtskarten. 

Ich traf meinen vorvorletzten Chef, der mich zweimal umarmte. Es war ein bisschen seltsam, das hat er vorher nie gemacht. Er hat gemeint "Ah, all good, every day is exactly the same" (er ist seit ein paar Jahren in Rente). Weiss nicht, ob das wirklich so gut ist, aber im Nachhinein könnte das tatsächlich so sein: ich bin ja jetzt nicht soooo oft zum Bummeln in Basel, aber ohne Witz jedesmal habe ich ihn getroffen.


Den obligatorischen Cupcake und Cappuccino musste ich draussen nehmen, war aber mehr als ok, es gab eine Decke und ich war wegen Radeln eh warm angezogen. Ich merkte allerdings: es ist irgendein Fussballdingens, es gab auf einmal Fans mit Trikots und Fahnen und überhaupt sehr viele Menschen, und ich hatte keine Lust mehr, also beerdigte ich meinen Plan, durch die ganze Stadt zu fahren und meine alte Arbeitsroute nach Hause, um beim Ikea noch einen zweiten Badteppich zu besorgen.

Stattdessen radelte ich direkt wieder heim, sah von der Brücke, dass Jonny mal wieder auf dem Werksgelände war und machte danach noch einen gemütlichen Spaziergang hin, ihn abholen.



Daheim habe ich es dann geschafft, mir beim Auffangen der nicht besonders schnell zufallenden Terrassentür, um die wie bescheuert rein und raus rasenden Katzen nicht einzuklemmen, den Ellenbogen einzuklemmen und zwar an der Stelle, wo nur bisschen Haut über dem Knochen ist, und jetzt tut mir der Arm so weh, dass mir schlecht wird und ich eine Gänsehaut bekommen, wenn ich ihn anwinkle. Zusammen mit dem Daumen, der mir von, ich weiss nicht, Schalten beim Rad und Scrollen am Handy und Leerzeichen machen beim Tippen? echt weh tut und der linken Hand, die ich mir unter den Quooker verbrannt habe, sollte ich vielleicht auf Tippen mit den Zehen umschulen.


Die Leuchthäuschen leuchten jetzt schon (vor der Karte,die ich mir aus Island mitgebracht habe, weil ich das Motiv so mag), es ist alles für die Crunchwraps vorbereitet, sobald die Kinder heimkommen und dann werde ich den Tag beenden. Ohne Slidedeck bearbeitet zu haben, was mich tatsächlich ein bisschen nervt, weil ich mir die ganze Zeit dachte, das würde ich locker auch noch unterkriegen, aber nach dem Abendessen habe ich keine Lust mehr. Naja. (Schau ma mal, wie "Focustime" am Montag funktioniert)

Freitag, November 17, 2023

171123

 Wow, das war ein Sturm letzte Nacht!

Des Hübschen Curlingboot hatte übrigens nix gehört von der Sperrung des Rheins für die Schiffahrt und ist munter auf und ab getuckert, während sie oben drauf eben nicht gecurlt, sondern Eistockschiessen probiert haben. Naja.

Püntklich um acht begann der Sturm und zwar ... beeindruckend. Jonny wollte unbedingt sofort wieder raus, während Sansa högscht empört über das Wetter war.

Der Hübsche war noch gar nicht wieder richtig daheim und hatte fertig erzählt, da hörten wir draussen lautes Katzengeschrei. Und auch wenn wir jetzt cooler sind, was die Rausgehzeiten angeht, wenn wir Katzenkämpfe, in die unsere involviert sind, verhindern können, dann tun wir das (Jonny wird so gestresst von Tierarztbesuchen, das versuchen wir wirklich zu vermeiden). Und tatsächlich: Jonny und der Nachbarskater jaulten einander in eines dritten Nachbars Garten an (Es klang wie "Oeieieieieieieieiiiiiii").

Als wir dazu kamen, verschwand der Nachbarskater und Jonny liess sich mit heim nehmen, das Maul noch voll mit einem dicken Fellbüschel des anderen Katers, einem offenen Kratzer über dem Auge und einem Biss? Kratzer? vor dem Ohr. Naja, darf er sich mit L. dessen Betadine-Salbe teilen.

Für den Rest des Sturms blieb Jonny ein wenig bedröppelt (oder siegestrunken?) zu Hause und machte sich erst, als der Sturm pünktlich um vier oder so vorbei war, wieder auf den Weg.

Der Sturm war dann unter dem Dach direkt in der Gaube und mit offenem Fenster so laut, dass wir gegen ein Uhr nachts dann einvernehmlich das Fenster schlossen, weil wir beide nicht einschlafen konnten.

Nach dem Frühstück machte ich mein Sportründchen, der Hübsche packte seinen Koffer fürs Wochenende fertig und arbeitete dann noch bis Mittag, die letzten beiden Calls nahm er jeweils auf einem Rastplatz an.

Ich habe ... wie eine blöde geackert, nach einem schnellen gemeinsamen Mittagessen, Kaffee und Spaziergängle den Hübschen mit schwerem Herzen verabschiedet (es wird ein schwieriger Besuch und es hängt uns beiden mehr nach, als wir zugeben wollen, dass er das letzte Mal mit Lungenentzündung zurück kam....), Wocheneinkauf getätigt, weitergearbeitet, immer weiter und weiter. (Das nervige prokrastinierte Thema ist erledigt und nahezu alles andere auch. Das, was eigentlich am meisten Spass machen würde, noch nicht, weil es noch nicht dringend ist. Ich ahne da eine Beschäftigung fürs Wochenende, wo die Kinder bei den Pfadis sind).

Es fällt mir tatsächlich nicht leicht, mir etwas für mich nur schönes fürs Wochenende zu überlegen, wo doch der Hübsche ein nicht so tolles Wochenende hat. Aber: bringt ja nix; dafür werde ich mit L. ein bisschen zentrische Streckung üben und ... Dvoraks 9. Symphonie üben. Auch nicht nur Spass!

Ich überlege tatsächlich hin und her, ob ich morgen mit dem Zug nach Basel fahren soll und- ein bisschen Weihnachtsdekoshopping mache. Oder mit dem Rad?

Als Übersprungshandlung habe ich erstmal Pho im Slowcooker angesetzt, die TK-Vorräte sind massiv zusammengeschnurrt, auch das Aloo Gobhi ist fast weg (nicht dass "was kartoffeliges einfrieren" so eine tolle Idee gewesen wäre), das Menü für mein Geburtstagsessen steht, beziehungsweise steht für eher zwei Festessen, da werde ich noch ein bisschen streamlinen müssen. Obwohl: vielleicht sind drei Cocktailoptionen auch nur angemessen? Schliesslich sind mindestens 3 Geburtstagsfeiern ausgefallen? (Was bin ich froh, dass ich spontan eingeladen habe und nun nicht zurückkann, das ist DER Lichtblick bis zu den Weihnachtsferien.)

Good news: L. ist beim Hollandaustausch seiner Stufe dabei. Es gibt generell Romandie, Holland und England, für Q. war genau gar nichts davon möglich, weil Corona. L. hat zur Romandie "Merci, mais non merci" gesagt (also, so ungefähr), Holland fand er schon mal gut und naja, wer weiss, vielleicht geht er auch noch nach England, die Begeisterung unter den Stufenkollegen scheint nur so mittel zu sein. Ich freue mich sehr für ihn und es passt wie die Faust aufs Auge, dass in der Woche, in der das holländische Austauschkind zu uns kommt, Q. auf Theaterwoche in .... irgendwo in den Schweizer Bergen ist, d.h. es gibt ein freies Zimmer, ohne dass wir umquartieren müssen. Wie praktisch! (muss nochmal nachschauen, wann L. dann weg ist.)

Abendessen: Carbonara für die Kinder, Misolauch mit Nudeln für mich, dann je nach Boilersituation vielleicht noch eine Badewanne für mich, während ein Kind zockt, eines oben streamt, man wird sehen, welches was macht.

(ich glaube, ich radle morgen nach Basel und schaue, ob es schönes, skandinavisches Weihnachtsgedöns gibt, trinke einen Cappuccino, esse einen Cupcake und mache dann erst die Slides)

Donnerstag, November 16, 2023

161123

 Als ich heute morgen bei etwa 5 Grad bei gerade so ganz leichtem Nieselregen losradelte, merkte ich, wie glücklich mich diese Radstrecke jedesmal macht. Besonders morgen, wenn dann gerade die Sonne über dem Wasser aufgeht, aktuell mit bunten Herbstblättern, alles schön kalt, da brauche ich nicht mal Sonne! (Wobei der Blick den Rhein runter dann doch bei Sonne schon auch sehr schön war).

Das Wasser ist immer noch sehr hoch, heute morgen waren 4/10 Überläufen offen und das Wasser stand am Tingueley-Einstieg bis zu den Treppen, auf denen man sonst sitzt.

Für heute abend gibt es noch eine Sturmwarnung, wegen Hochwasserstufe 3 ist die Rheinschifffahrt von Rheinfelden bis Schleuse Kembs eingestellt (die Schiffe kämen gar nicht unter den Brücken durch). Was für ein grossartiger Tag, um für einen Geschäftsbesuch eine Schiffahrt mit Eisstockschiessen auf dem Rhein (also: auf dem Schiff auf dem Rhein) zu buchen und danach ein Essen im Sternerestaurant direkt am Rhein.... was der Hübsche heute abend so macht. Sie sind immerhin heil im Restaurant angekommen, ich nehme an, jetzt ist alles unter Kontrolle.

Zum Mittagessen habe ich heute meine Schwester im Salatrestaurant im 12. Stock getroffen. Das ist immer sehr schön (es ist soooo nett dort, aber für grössere Gruppen dauert es einfach zu lang und dann gibt es immer welche, die "von Unkraut nicht satt werden", deshalb gehe ich da nur hin mit Leuten, die es auch mögen. Lustig war der Kaffee danach in der Cafeteria im Erdgeschoss (ist der andere Turm, als der, in dem ich arbeite. Da sind meine KollegInnen und ich normal nie, weil eben andere Strassenseite, es gibt drölfzig, die näher sind, aber heute habe ich direkt zwei Kolleginnen dort getroffen. Beide waren ganz aufgeregt: "Mit wem warst du da heimlich essen?!" Grad mal Gerüchteküche anheizen (ich habe sie auch gefragt, warum sie da drüben waren!)

Heimradeln vor dem Regen, ich hatte mit L. ein Date beim Kinderchirurgen. War mittelerfolgreich, es sieht im "zu schön aus, um das aufzuschneiden". Ist ja eigentlich gut, aber zu schön um zu schneiden, ist halt immer noch nicht gut. Mal sehen, ob wir das noch hinbekommen. Wäre ja an sich gut, wenn es ohne OP ginge....

Dann im Stau heim (mir war gar nicht bewusst, WIE gross der Stau in alle Richtungen auf die Autoahn nach D ist (und nicht nur aus Basel oder der Gegenrichtung, sondern halt zu einem grossen Teil von den beiden grossen Firmenstandorten bei uns im Dorf), Q. treffen, Paket mit Strickkleidern (eins in oliv, eins in feuerrot, das werde ich übernächste Woche zu einem F2F-Workshop tragen, wo ich meinen Jöblikollegen und mich als Vortragende gemeldet habe. Wir haben uns heute für einen Erstentwurf der Slides getroffen, Maxime war: "Alles nur nicht langweilig", wir sind auch noch direkt nach dem MIttagessen dran. Ich glaube, er hat andere Vorstellungen von "nicht langweilig" als ich, er fand alles "sehr bold", aber war gehooked, als ich dieses Video zur Einleitung vorschlug. Passt halt perfekt zu unserem Vortragsthema :-). Und um die Kurve zu kriegen: dazu passt ein feuerrotes Kleid auch sehr gut. Jaja, ein Vollschutz wäre noch weniger langweilig, aber da kriege ich Platzangst drin.)

Abendessen mit den beiden Jungs (Flammkuchen für sie, Aloo Gobhi für mich), dann verschwand Q. zu einem Pfadileitertreffen (ein Hoch auf Abkürzungen. "AL-Stulei-Hock"), L. zockte ein wenig, ich zahlte Rechnungen, probierte Kleider, und die grosse Entscheidung des Abends ist nun: Badewanne oder Dusche.

Von der Wunschliste nehme ich mir heute eine sehr süsse Frage:

Sie haben schon öfters geschrieben, dass sie keine Überraschungen mögen. Womit könnte man Ihnen eine kleine Freude, z.B. Mitbringsel machen, was über Blumen und Schokolade/Kekse hinausgeht?

Also: um mich als NOCH komplizierter zu outen: ich mag tatsächlich Blumen as in Blumenstrauss / Schnittblumen nicht besonders. Ich finde die schon schön, aber halt ungefähr einen Tag und irgendwann fangen sie an, unkoordiniert oben zu welken und unten zu faulen und ich finde das schon ziemlich eklig (und nervig, den Dreck, den das macht).

Und: Schokolade mag ich auch nicht wirklich, also der Rest der Familie freut sich da riesig drüber, ich gebe das gerne ab :-). Pralinen mag ich eventuell, aber Süssigkeiten OHNE Schokolade wie zB Luxemburgerli finde ich sehr grossartig (manche Pralinen schon auch).

Was ich gern mag (und das kann man alles doof finden, muss auch niemand mögen), sind fance Bade- oder Duschsachen wie zB von Lush oder Rituals, ich mag Gewürze, Kochgimmicks, Duftkerzen (wenn ich den Duft mag, das ist schon ein bisschen schwierig, ausser man kennt mich), Wein, abgefahrene Snacks, Notizbücher, Wolle und natürlich ganz besonders alles, was auf irgendeine gemeinsame Geschichte Bezug nimmt.

Und nochwas: ich bin auch höflich und würde NIE sagen, dass ich irgendwas nicht mag, ich finde es nämlich schon auch toll, wenn Leute sich überhaupt die Mühe machen. Können ja nicht alle wissen, dass ich die einzige Person der Welt bin, die keine Blumen und Schokolade mag.


Mittwoch, November 15, 2023

151123

 Manchmal denke ich halt doch langsam :-): 

  • gestern morgen sah ich die Polizei(boote) auf der Schweizer Seite am Kraftwerk
  • beim Radeln über das Kraftwerk dachte ich mir: schau an, der Überlauf ist offen, das hatten sie ewig nicht.
  • Beim Heimradeln dachte ich mir bei beiden Kraftwerken und jedesmal, wenn ich Blick auf den Rhein hatte: wow, echt viel Wasser, viele Baumstämme drin, viel Wumms.
  • Beim Heimradeln über das Kraftwerk (während ich triefend nass geregnet war) dachte ich: schau an, 3/10 Überläufen offen, viel Wasser.
  • Daheim bimmelte dann die AlertSwiss-App mit der Hochwasserwarnung für den Rhein und naja, ich glaube, ich weiss jetzt, was die Polizei da gemacht hat: geschaut und sich gedacht: "Schau an, echt viel Wasser." (Was mache ich jetzt mit dem Krimiplot in meinem Kopf?)
Recht gut geschlafen, was ein bisschen erstaunlich ist, ich habe nämlich gestern erst um halb 10 meinen Arbeitscomputer zugemacht, Zähne geputzt, Creme, tralala, Pyjama an und ab ins Bett. Dem Hübschen noch müde "Hallo" gesagt und dann bei vollem Licht eingeschlafen, ich war einfach kaputt.
Umso mehr habe ich mich heute morgen gefreut, dass ich ungefragt von verschiedensten Kollegen sehr herzliches Dankeschön und Lob für die lange Mail bekam, die ich gestern nacht noch zur Einordnung einer offiziellen Kommunikation verschickt habe. Das hat mich sehr gefreut, ich hatte nämlich eigentlich nicht so viel Lust, damit meinen Abend zu verbringen.
Sportründchen mit "Robbie Williams" (ich mag es bisher sehr, wie er ehrlich und reflektiert wirkt)

Dann konzentriertes Arbeiten (ich beobachte mich mittlerweile amüsiert, wie ich immer wieder innerlich irgendwelche Tasks zu etwas ultraunangenehmem und mühsamem hochstilisiere, mich die totale Abneigung erfasst, das zu erledigen, und ich dadurch mit innerlicher Freude, weil es NICHT DAS DOOFE ist, alles andere, was auf der To-Do-Liste ist, wegerledige in einem Rutsch. Irgendwann bleibt dann nur das Doofe übrig oder das Doofe hat ein Due Date, das vor der Tür steht, und dann erledige ich es und es ist meist nicht mal so doof wie gedacht. Manchmal schon.

Heute kamen alle zum MIttagessen nach Hause, ich hatte dran gedacht, dass L. immer erst um viertel vor eins kommt und wir deshalb später essen als sonst. War sehr, sehr nett, sehr laut und wuselig, das tat gut nach dem konzentrierten Morgen. Als ich pünktlich um halb zwei mich in unser Teammeeting einwählte, merkte ich, dass wir das ja am Montag einvernehmlich um eine halbe Stunde nach vorn gezogen hatten und ich halt genau die halbe Stunde zu spät war. Ups.

Nachmittag war dann kommunikativer und anders anstrengend als der Morgen. Ich bin im Moment an einem Problem dran, wo sich tatsächlich formale Compliance und Wissenschaft / gesunder Menschenverstand widersprechen. (Ist vereinfacht dargestellt, ich brauche nur noch das richtige Dokument / die richtige Guideline, dann haben wir das Compliancethema auch gelöst. Hat vielleicht irgendjemand von Ihnen eine Referenz / Guideline zur Hand, die vorschreibt, dass ich für einen drug product release test ein Mischmuster von verschiedenen Samplingpunkten im Prozess nehmen muss, damit das Testmuster repräsentativ ist für den gesamten Batch? Achtung: es geht um das tatsächliche Testen im Labor, nicht das tatsächliche Sampling des Bulkbatches.) Fühlt sich ein bisschen an, wie eine Verhandlung vor Gericht mit einem Richter, der gleichzeitig Staatsanwalt ist und sehr stur :-).

Zwischendrin hatte Sansa Hunger und die Jungs haben anscheinend aktiv überhört, dass sie das kundgetan hat, also musste sie in mein Meeting kommen, in die Kamera starren etc., bis wir endlich fertig waren und das arme hungernde Kätzchen versorgt wurde

Eigentlich wollte ich heute abend nur schnell Flammkuchen machen (hatte auf dem Weg zum Friseur im Dytschen endlich mal wieder Böden besorgt), aber dann hatte ich mittags im Kühlschrank den Blumenkohl und den Romanesco gesehen und dann den ganzen NAchmittag Appetit auf Aloo Gobhi. Also gab es das, und zwar richtig viel, der Vorratstiefkühler ist wieder voll mit "ups, das Meeting ging länger und die Kinder haben alles Brot aufgegessen"-Lösungen.

Der Hübsche ist dann heute abend zu einem "Wir bereiten den Lieferantenbesuch morgen vor"-Meeting unterwegs, das kurzfristig angesetzt wurde und so .... hm, lege ich jetzt meine Radsachen für morgen bereit, lege noch eine Trocknerladung zusammen, laufe vllt noch einmal ums Karree, um den Kopf zu lüften, und dann gehe ich ins Bett.

Wunschlistenfrage: Sie stricken immer so wunderschöne Tücher, aber auf den gelegentlichen Spiegelselfies sieht man Sie nie (oder fast nie) damit, sondern mit gekauften Schals (wenn Sie einen tragen). Wer bekommt die Stricktücher? Verkaufen/ Verschenken Sie die?

Ich könnte jetzt behaupten, dass ich ja gar nicht so viele Selfies mache und ansonsten IMMER selbergestrickte Tücher trage, aber das wäre nicht war. Ich habe da ein bisschen ein schizophrenes Verhalten dazu: ich finde sie sehr schön, liebe das fitzelige Stricken, aber trage sie nicht besonders gern. Ich habe erstens Angst, sie kaputt zu machen, dann bin ich ULTRA empfindlich, was Wolle und kratzen angeht, Wolle auf Haut und auch über dünnen Baumwollshirts geht gar nicht. tatsächlich passen sie auch nicht wirklich besonders gut zu meinem Kleidungsstil. Verkaufen tue ich sie nicht, das ist mir aus verschiedenen Gründen zu doof. Ich habe schon einige verschenkt, aber traurigerweise liegen die meisten in meiner Schublade und werden immer mal wieder gestreichelt oder rausgenommen und schön gefunden und dann wieder zurückgelegt. Tja.

Dienstag, November 14, 2023

141123 "Regenwalze"

 Heute habe ich unglaublich viel besser geschlafen (ok, keine Kunst), auch wenn oder weil ich mehrfach von Regen im Gesicht aufgeweckt wurde, das war sehr, sehr schön.

Morgens dann bisschen Hektik, weil Q. Handy eine so ausgenudelte Ladebuchse hat, dass es über Nacht einfach ausging und halt ihn heute morgen nicht geweckt hat. Hütehundgefühle haben mich dann 10 Minuten nach eigentlichem Weckerläuten in sein Zimmer geführt. Hat aber alles geklappt.

Der Hübsche brach zum Zahnarzt auf, ich mit dem Rad zur Arbeit. Eigentlich hätte es regnen sollen, tats aber nicht, deshalb bin ich nur in Jeans statt Regenhose gefahren. Ging gut, ich kam nur leicht feucht an. Spannend: an Bootshafen und am Kraftwerk war ein grösserer Polizeieinsatz mit zwei Booten (ich wusste gar nicht, dass unsere Dorfpolizei, die eigentlich ja gar nicht existiert, nicht nur ein, sondern zwei Boote hat?) und vielen Polizisten, die angestrengt ins Wasser starrten. Keine Ahnung, was los war, News sagen nix, am Nachmittag dümpelte immer noch eins der Boote dort rum.

Arbeit: viel, viel, viel, aber zur Abwechslung spontan mit nur einem Kollegen mittagessen gewesen (die anderen gingen zur weiter entfernten Kantine, wir hatten es eilig), mit dem ich noch nie was nur zu zweit gemacht hatte (seit er mich vor Jahren mal davor gerettet hat, beim Aussteigen aus der Tram überfahren zu werden). War sehr nett, weil ich so platt bin, dass ich es sehr geniesse, mit anderen Extroverts Essen zu gehen, die dann halt einfach erzählen und nicht so rumschweigen, dass doch wieder ich reden muss (jajaja, ich weiss). Und dafür brauche ich halt neue Extroverts oder wenigstens welche mit neuen Geschichten, weil ich es echt langweilig finde, Sachen mehrmals erzählt zu bekommen (das ist eine meiner Angst, wenn ich Leute treffe, die mein Blog lesen: was soll ich denn da noch erzählen, die wissen das doch schon alles!)

Kleiner Highlightmoment: wir hatten Group Meeting und wir sind ja eine sehr ... diskussions- und redefreudige Truppe, es ist schwer, zu einem Ende zu kommen, und auch schwer, zu Wort zu kommen. Heute habe ich auf die Frage: "And, any questions, comments?" nur eingeatmet und mein Chef meinte direkt: "Yes, Frau Brüllen?". Das war ein bisschen schön.

Heimweg (zu mehr Meetings, meine Arbeitstage gehen aktuell bis halb acht abends und lönger, das ist nicht gut) durch den strömenden Regen, die Regenkleidung hielt dicht, das war sehr schön.

Den Kater bei den Nachbarn aus dem Putzfrauentagasyl abgeholt (er mag unsere Putzhilfe überhaupt nicht und verschanzt sich dann bei den Nachbarn auf dem Bügelbrett oder im Dreckwäschekorb.), Sansa hat mir dann während der Meetings aktiv Gesellschaft geleistet


Der Hübsche war mit L. währenddessen beim Kinderarzt, wie Q. seinerzeit hat er nun auch schon wieder eine Runde Antibiotika und eine kleine OP gewonnen. Wenn das Thema danach erledigt ist, ist das ok, aber trotzdem gnaaaaaah.

Ich bekam am Rande mit, wie noch für Bortzeit eingekauft wurde, die Kinder sich essen machten und als ich endich fertig war, waren alle schon wieder ausgeflogen und von den Unmengen eingekauftem Brot nur noch ein Anstandsrest übrig. Den liess ich dem Hübschen für nach dem Sport und machte mir eine Suppe aus dem TK-Schrank heiss und einen schnellen Salat.

Dann: grosse Freude, das Paket mit den Sofakissenbezügen war gekommen. Ich hätte das ja nie gedacht, aber wir haben unsere Sofakissen durchgeschraddelt. (Ich mag falsch liegen, aber ich glaube, nicht WIR, sondern Q., der bei all seinen Aufenthalten auf dem Sofa das an seinem Fussende mit seinen Füssen "wendet". Jetzt sind sie alle durch, es hat sich herausgestellt, dass sie ein total komisches Format haben (jajaja, ich könnte selber neue Bezüge nähen, aber mag ich nicht und habe ich aktuell keine Kapazitäten), und so habe ich sowohl neue Kissen bestellt als auch neue Bezüge, weil ich mir unbedingt dunkelgrüne Samtikissen vorgestellt habe und tadaaa, hier sind sie (eins, unter meinen frisch geduschten Füssen in Pyjamahosen und in Flauschsocken).


Jetzt noch eine Summary Mail vom Abendmeeting an das gesamte Team und dann gehe ich ins Bett.

Montag, November 13, 2023

131123 Hitzewelle

Heute nacht bin ich um viertel nach vier aufgewacht, ich nehme an, eine Kombination von Käsebauch und Temperaturwechsel. Gestern abend hatte es draussen 4°C, heute morgen dann 14.  Dafür war ich viel zu warm eingepackt. Ich habe es dann leider nicht mehr geschafft wieder einzuschlafen (Jonny war länger unterwegs als die letzten Nächte, kein Wunder, war ja endlich mal nicht arschkalt, ich habe dann 2h lang mir aktiv keine Sorgen gemacht oder so.). Und dafür ging der Tag dann eigentlich.

Sportründchen zu Kreislaufhochkriegen, dann Arbeit.

Zu Mittag unerwarteter Besuch von L., der eine Freistunde hatte und dann lieber mit Döner nach Hause kam, als in der Schule abzuhängen.

Danach: Arbeit geplant bis fünf, um halb sieben gesagt: "So, Freunde, ich brauch eine Pause, bis morgen".

Dann: Pizzaabend mit Q., den habe ich das ganze Wochenende nicht gesehen, da gibt es viel zu erzählen. (Sehr praktisch, so ein extrovertiertes Kind, wenn man selber mal ausnahmsweise nix mehr sagen mag).

Dann: Wäsche fertig zusammenlegen, Radklamotten für morgen packen, Buch und Tee auf dem Sofa, früh ins Bett und hoffentlich besser schlafen

Gegessen:

Ananas (vom Raclette übrig), Kaki, Joghurt, Müsli

Chräbeli (Anisplätzchen, die keiner ausser mir hier mag)

Raclettereste (klingt spannender und mächtiger als es war: Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Paprika und dazu einen grossen Salat. Käse bleibt bei uns nicht übrig, respektive wird nicht aufgebraucht, wir haben da einen rolling stock über die gesamte Saison)

viel Kaffee

Montagspizza


Gesehen: "Robbie Williams" zum Sporteln (ich war nie Take that Fan, war vermutlich zwei Jahre zu alt oder wenigstens mit zwei Jahre zu alten Menschen sozialisiert, ich erinnere mich noch, dass ich mit meinem damaligen Freund in Paris war, als Robbie TT verlassen hat und die Fans kollabiert sind. Robbies Musik habe ich tatsächlich erst später für mich entdeckt, und Take That war immer eher so eine Jugendsünde von Robbie für mich)


Gelesen: "Montana"

Und statt einer Fragenlistenfrage habe ich heute meine Weihnachtsfeierplanungsgeschichte für Sie.

Ich habe damals schon gebloggt, aber ich glaube, das habe ich damals nicht in aller Schrecklichkeit aufgeschrieben, besonders, weil die eine Story ja noch ein monatelanges Nachspiel hatte. Die Kaltmamsell hat mich heute draufgebracht und deshalb geht es jetzt los, down memory lane.

All das ist in meiner ersten Funktion bei meinem aktuellen Arbeitgeber passiert, Sie erinnern sich vielleicht noch, ich war damals Betriebschemikerin in unserem Wirkstoffpoduktionsbetrieb. Ich war in unserer Betriebsgruppe die einzige Frau, es gab noch einen Betriebschemiker, einen Betriebsleiter und ungefähr ..... 50? 50? Produktionsmitarbeiter. Die erste Weihnachtsfeier, an der ich teilnahm, fand in einem Freibadrestaurant statt (ja, so habe ich auch geschaut, aber anscheinend ist das ein jahreszeitlich unabhängiges Restaurant, das richtig gut ist). Es gab Wildschwein am Stück (ich erinnere mich noch an Q., der gerade einen Asterix-Comic gelesen hatte und frage: "Nur eins pro Person?!"), der Betriebsleiter hielt eine Rede, es war ganz schön, aber naja, ich fand nicht irgendwie mindblowing.

Das Jahr danach war furchtbar: unser Betriebsleiter war ja schwerkrank und es wurde immer schlimmer und er starb in den Herbstferien (ich habe immer noch Mühe, die Fotos von unserem ersten Haslibergurlaub anzuschauen, weil ich noch genau weiss, wo auf der Muggenstutz-Wanderung mein Kollege angerufen hat, um mir Bescheid zu geben). Es war furchtbar traurig und schlimm für alle. Ich hatte ihn schon in den letzten paar Monaten vor seinem Tod, wo er dann nicht mehr zur Arbeit kommen konnte, vertreten und machte das auch weiter, das war eine krasse Erfahrung. Und irgendwann im November hiess es dann: "Was ist eigentlich mit Weihnachtsfeier?" und es wurde vom Chefchef entschieden, dass wir eine machen dürften / sollten, weil es ja eine Belohnung für die tolle Arbeit im letzten Jahr war und das ja trotz des Todesfalls passieren sollte. Also hatte ich den Auftrag, Mitte / Ende November eine Weihnachtsfeier für 60 Leute zu organisieren. Naja, dafür wurde es eigentlich ganz gut, wir haben den Hadid-Pavillon gemietet und ein Buffet organisiert und es war eigentlich ein schönes Fest, alle irgendwie traurig, aber auch froh, zusammen zu sein, ich fand die Location ganz cool, der Rest der Truppe nicht ganz so, ausserdem gab es kein Wildschwein und man konnte sich nicht gottlos betrinken, weil es halt am Arsch der Heide ohne ÖV-Anbindung ist, aber mei, dafür war es halt Mitte November noch verfügbar.

Gezahlt haben wir damals irgendwie ... ich weiss es nicht mehr, es gab irgendwie die Möglichkeit, dass einer privat zahlt und der Chef zeichnet das direkt ab und dann kann es der andere am nächsten Tag als Spesen einreichen, irgendwie so. Auf jeden Fall hat das gut geklappt, bis auf ein bisschen fad, war alles super.

Im Jahr drauf gab es einen neuen Chef, ich war es nicht geworden und deshalb eh ziemlich angepisst, machte aber gute Miene zum bösen Spiel (im Nachhinein: war super, dass es so kam, wie es kam). Irgendwann (ein bisschen früher) kam wieder die Rede auf Weihnachstfeier und "Wer hat das letztes Jahr organisiert, ach, super, dann machst du es wieder." ich war wieder dran.

Es gab erstaunlich starke Gefühle für das Schwimmbadrestaurant und das Wildschwein dort: ein signifikanter Teil der Belegschaft wollte UNBEDINGT nochmal da hin, weil, das war die beste Weihnachtsfeier jemals und es wäre doch eine schöne Erinnerung an den alten Chef.

Der neue Chef hatte drei Bedingungen für die Weihnachtsfeier:

1. auf gar keinen Fall das Schwimmbadrestaurant mit dem Wildschwein, im  Andenken an den alten Chef können wir das nie wieder machen

2. Ich müsste auf jeden Fall hingehen, weil er wäre da schon im Urlaub und ich müsste ihn vertreten.

3. Das mit dem Zahlen muss diesmal anders laufen und zwar auf Rechnung.

Ich habe also Ideen gesammelt, auch innerhalb der Belegschaft (lange Gesichter bei "Kein Schwimmbad, kein Wildschwein"), Termine und Angebote eingeholt und ich weiss es ohne Witz nicht mehr, wie das passiert ist, war auf einmal entschieden, dass wir zu einem chinesischen Restaurant mit All You Can Eat Buffet gehen. (ich weiss echt nicht mehr, wie es dieser Vorschlag auf die Liste geschafft hat, geschweige denn, warum er ausgewählt wurde, haben wir abgestimmt? Wollten wir "mal was ganz anderes" machen, um nicht mehr traurig ans Schwimmbadwildschein denken zu müssen? Es ist mir ein Rätsel.)

Terminlich ging nur der Tag, an dem, ich weiss gar nicht mehr, Kinderkrippenweihnachtsfeier oder irgendwie sowas war, ich weiss noch, dass ich dort schon geschniegelt und gestriegelt in meinem "Ich vertrete den Chef und bin die einzige Frau"-Weihnachtsfeieroutfit aufgelaufen bin und dann direkt mit dem Auto etwas verspätet zu dem Chinarestaurant gefahren bin.

Ich kam zu einem Moment, wo ... es schon kurz vor Eskalieren war. Es war normaler Restaurantbetrieb und wir hatten zwei lange Tafeln am Ende des Gastsaals. Ich nehme an, irgendwann war auch was gegessen worden, ich holte mir noch ein bisschen was, aber vor allem war schon ordentlich gebechert worden. Wir hatten vereinbart, dass Wein und Bier inclusive wären, aber keine harten Alkoholika. Ich hatte irgendwie vermutet, dass das alles Ehrenschwaben wären, die dann halt keinen Schnaps trinken, aber hey: wir waren ja "im Dytschen" und eh alles "spottbillig" und so haben die Herren dann runden- und flaschenweise Schnaps bestellt und waren zu einem Teil schon mehr als nur gut dabei, als ich dazukam. Ein, zwei, drei haben dann wirklich so krass zugelangt, einer wurde gegenüber anderen Restaurantgästen übergriffig und aufdringlich, also richtig unangenehm. Es war mir sehr unwohl und unangenehm den anderen Gästen und dem Restaurantpersonal gegenüber, ich habe es aber auch nicht hinbekommen respektive mich getraut, da auf den Tisch zu hauen (und sei es im übertragenen Sinne) und dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Ich war einfach überfordert mit der Situation.

Irgendwann war es dann vorbei und es ging ans Bezahlen. Ich hatte vorher gesagt, dass ich das bitte auf Rechnung machen müsste, Aussage war "Kein Problem" (die Restaurantbesitzer und alle Angestellten sprachen und verstanden Deutsch mehr schlecht als recht, englisch noch weniger, und naja, mein Chinesisch ist nichtexistent). "Kein Problem" war es dann doch nicht, aber ich war nicht bereit, einen 4stelligen Betrag vorzustrecken, ganz besonders, nachdem der Chef gesagt hatte: "Unbedingt auf Rechnung, gell?!" und selber im Urlaub war und mir ganz sicher vor Weihnachten keine Spesenrechnung mehr abzeichnen würde.

Ich habe also einen sehr, sehr langen Kassenzettel unterschrieben, die Rechnungsadresse und meine Visitenkarte "nur für den Fall" dagelassen und bin stocknüchtern und bedröppelt nach Hause gefahren.

Die nächsten Tage ist nicht viel passiert, es waren viele Leute verkatert, ich habe sehr oft "wir hätten doch Wildschweinessen im Schwimmbad gehen sollen" gehört, irgendwann bekam ich einen Briefumschlag mit dem von mir unterschriebenen Kassenzettel drin. 

Ich bin damit zu jemandem, der sich mit Rechnungen zahlen auskennt, gegangen, der mir dann erklärte, dass das keine Rechnung wäre, wir bräuchten eine Rechnung mit Rechnungsnummer und irgendeiner Steuernummer vom Restaurant und das halt nicht an mich, sondern an die Buchhaltung.

Ich habe also beim Restaurant angerufen und gesagt, ich könnte das so nicht zahlen, ich bräuchte Rechnung, -nummer und Steuernummer und alles an die Buchhaltung. "Kein Problem"

Es wurde Weihnachten, Neujahr, wir haben das neue Jahr gestartet, ich bekam einen Brief mit einem Zettel, auf dem stand: "Rechnung, Summe vom Kassenzettel". Ich rief nochmal an, erklärte nochmal dasselbe, mir wurde erklärt "Kein Problem, du zahlen, ja?".

Es wurde Februar, ich fuhr in die Skiferien, mitten auf der Piste läutete mein Arbeitshandy (damals noch ein unkaputtbares Nokia) mit einer mir unbekannten deutschen Nummer. Ich hielt an, ging ran und wurde in gebrochenem Deutsch wüst beschimpft, dass ich gefälligst endlich die Rechnung zahlen solle, erst essen und sich betrinken und dann nicht zahlen. Ich erklärte, dass mir das unendlich leid tue, und ob sie denn die Rechnung mit Rechnungsnummer und allem nicht an die Buchhaltung geschickt hätten und sobald ich zurück wäre, würde ich mich drum  kümmern. Nach dem 5. Anruf, der genau den gleichen Inhalt hatte, habe ich das Arbeitshandy ausgeschaltet für den Rest der Ferien.

Wieder zurück kontaktierte ich unsere Buchhaltung, die wussten von nix, bestätigten mir aber auch, dass ohne Rechnungsnummer und Steuernummer eh nix passieren würde. Ich fand irgendwo versteckt auf der Homepage des Restaurants eine Emailadresse, an die ich die Sache mit Rechnung etc nochmal schickte incl eines Templates für so ene Rechnung.

Ich war schon bereit, einen entfernten Kollegen, der in der Nähe des Restaurants wohnte, sehr gut mit Leuten kann und aus Nachbarschaftsgründen an einer funktionierenden Beziehung zu diesem Restaurant interessiert war, mit dem Rechnungstemplate mit auszufüllender Rechnungs- und Steuernummer dort vorbeizuschicken, da hatte ich auf einmal einen Anruf einer mir unbekannten deutschen Nummer auf meinem Arbeitsfestnetztelefon. Googeln ergab: "Rechtsanwalt und Steuerberater, Fachgebiet Inkasso". Ich ahnte, dass das mit meinem "Kein Problem" zu tun hätte und rief mit ganz schön Herzklopfen zurück (ich meine: ich konnte absolut verstehen, dass die Restaurantleute total angepisst waren: da hatten sich eine Horde Schweizer bei ihnen vollgefuttert und besoffen für irre viel Geld, sich ausserdem daneben benommen und dann zahlen sie nicht? Ich wusste allerdings nicht, wie ich ihnen noch klarmachen sollte, was es von ihrer Seite bräuchte.)

Am anderen Ende war dann ein sehr freundlicher (deutschsprechender) Rechstanwalt, der "mal nachfragen wollte, was mit dieser Weihnachtsessenrechnung wäre, die schon so lang überfällig wäre".

Ich habe mich also entschuldigt, alles nochmal erklärt, nochmal die Rechnungsanschrift etc weitergegeben, er hatte vollstes Verständnis ("Kein Problem, nächstes Mal melden Sie sich doch gleich bei mir". LOL, as if, ich werde nie wieder eine Weihnachtsfeier organisieren und in dieses Restaurant gehe ich auch nie wieder) und versprach, sich drum zu kümmern, "das is kei grosse Sach".

Ich atmete auf.

Ein paar Wochen später bekam ich eine Email aus Budapest, dort sitzt (sass? ich weiss es nicht) unser Accounting, mit der Frage, ob die angehängte Rechnung korrekt sei, wenn ja, würde man eine Zahlung veranlassen.

Ich kontrollierte, bestätigte, machte innerlich drei Kreuze.

Ein paar Wochen später kam noch eine Mail aus Budapest mit dem selben Inhalt. Ich antwortete, dass das ein bisschen seltsam wäre, weil die Rechnung doch schon bezahlt worden wäre und wir wären nur einmal dagewesen. Man würde sich drum kümmern. 

Ein paar Wochen später kam noch eine Mail, wieder derselbe Inhalt. Ich antwortete dasselbe und das wiederholte sich noch ein paar Mal.

Ich überlege heute noch, ob die Restaurantleute vielleicht von Anfang an alles richtig verstanden haben und jedesmal nach unseren Telefonaten eine neue Rechnung geschickt haben und nur unsere interne Post und die internen Prozesse so lang gedauert haben, dass es erst Monate später bei den Leuten, die tatsächlich zahlen können, ankam? Ich weiss auch nicht, wie oft diese Rechnung / Summe nun tatsächlich bezahlt wurde. (Bester Kommetnar meines Chefs übrigens, als ich ihm davon erzählte: "Warum hast Du es denn nicht auf Spesen gemacht?!" 

Und das, meine Lieben, ist der Grund, warum ich NIE WIEDER eine Weihnachtsfeier organisiere.