Total durcheinander aufgewacht, weil ich mir nicht sicher war, wann wir jetzt Aufstehen ausgemacht hatten und ob ich mir den Wecker schon eine halbe Stunde eher gestellt hatte oder nicht und somit eine halbe oder eine ganze Stunde vor dem Weckerläuten aufgewacht war. Ausserdem: ganz ungewohnt, am Zeitumstellungssonntag aufzuwachen ohne L. Geburtstagspartygäste im Wohnzimmer (diesmal wird aus Gründen eben in zwei Wochen erst gefeiert). Und sauer auf den Hübschen, weil ich getröumt hatte, ich hätte unendliche Rückenschmerzen und im Traum war es total klar, dass der Hübsche schuld daran war (ich hatte weder welche noch ist mir klar, wie man daran schuld sein könnte. Was er gemacht hat, war elediglich zu schnarchen, aber das ist nix neues und nicht schmerzhaft).
Irgendwann dann Frühstück. Die Kinder waren okay happy mit ihren Ostertütchen (es könnte sein, dass sie es schon gern versteckt gekriegt hätten).
Danach ging es Richtung Seniorenheim, meine Schwiegermutter abholen. Wir waren zu früh und so haben wir uns die "Hitlerbrücke", wie sie auf Google Maps und Pokemon Go so schön genannt wird, angeschaut. Ich hatte die durch Zufall gestern auf Google Maps entdeckt, dem Hübschen ist eingefallen, dass ein Studienfreund von uns schon vor ewigen Zeiten vom Klettern dort erzählt hat und naja, dann sind wir halt mal hin. Anscheinend ist das ein "Relikt" einer Brücke über eine Güterbahnstrecke mit fragwürdiger Geschichte. Mittlerweile steht nur noch die Brücke und ich habe den Eindruck, Graffitikünstler, Kletterer, Partyvolk und Ordnungsamt battlen sich um die Vorherrschaft.
Dann: Abholen und zu des Hübschen Bruder & Familie ein Dorf weiter fahren. Die Kinder waren sehr aufgeregt, die letzten Male war ja nur der Hübsche da und die grossen Cousins sind natürlich viel spannender! Es war ein richtig, richtig schöner und harmonischer Tag im neu ausgebauten Haus mit schönem alten Garten, wir haben aufgeholt und ausgetauscht, lecker gegessen, Lego gebaut, Fussball gespielt, Bilder geschaut und erzählt.
Zum Abendessen haben wir uns verabschiedet, des Hübschen Mutter wieder im Seniorenheim abgeliefert (L. malte auf dem Runterweg das Szenario, wie er im hohen Alter mit seinen Gamerbuddies im Altersheim immer noch zockt), uns im Hotelzimmer einmal kurz Nase gepudert und jetzt gleich geht es zum dritten aushäusigen Essen hier, heute traditionell bayerisches Wirtshaus, ich bin gespannt. Das hippe Cafe am Freitag hat im Vergleich zu auch schon enttäuscht, das nach Google Maps Location und Rating ausgewählte vietnamesische Restaurant, das vor Ort auf einmal ein thailändisches war, hat positiv überzeugt, heute also: Traditionen mit den Jungs teilen. (Für sie ist "traditionelle lokale Küche" halt Röschti, Raclette, Chäsfondue, vllt noch Eglifilet mit Sauce Tartare, Älplermagronen und Hörnli mit Ghacktem. Heute also: Schweinsbraten, Schnitzel, Fleischpflanzerl, und, weil halt fancy schmancy Münchner Umland "Breznknödelcarpaccio"). Wir werden sehen.
Nachtrag: wow. Ich hatte mit solidem Wirtshausessen für die Jungs und Verlegenheitsvegigang für mich gerechnet. Aber: nicht nur die Fleischgänge der Jungs (2× Osterlamm mit Bärlauchspätzle, Schweinebraten mit Kartoffelknödel) waren exzellent, auch meine "Explosion von Blumenkohl und Kirsche" war tatsächlich legendär gut! Mildes Blumenkohlpüree (mit Kartoffel? für ein bisschen Substanz) halb-cm dicke Blumenkohlscheiben, angebraten, gerade richtig knackig, dazu Schnittlauch und eine herbsüsse Sauerkirschsosse, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.