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Donnerstag, August 31, 2023

310823 Kipppunktannäherung

 Gestern abend hat mich übrigens total spontan K1 zum Elternabend begleitet, um als "junges Hirn" nochmal zuzuhören für seinen kleinen Bruder, das fand ich richtig toll. Ich habe für L. den relevanten Ton aufgenommen, Präsentationen gibt es online und es ist natürlich seine Wahl und seine Entscheidung, aber ich habe nach dem gestrigen Tag zumindest eine Vorstellung, was in meinem Kopf für ihn als Plan A (mit Erstwahl und zwei Zweitwaheln) und Plan B passen könnte. Bin sehr gespannt, wie er das sieht, wenn er wieder gradaus denken kann.
Das wird noch ein bisschen gehen. Irgendwann heute nacht um drei haben wir uns unterhalten, ich habe bei 39.8°C unter der Achsel auf eine weitere Ibu plädiert. Er konnte dann nicht schlafen und war angeblich immer noch wach, als ich um fünf aufstand weil Sport und so und nach ihm schaute. Er erzählte mir, dass er aber am Freitag sicher wieder in die Schule gehen könne und auch am Sonntag zum Geburtstag eines Kollegen, er fühle sich eigentlich ganz gut. Fiebersenker sind schon geiler Scheiss.... (drücken seine Temperatur aber nur knapp unter 39.5, das ist doch doof.)

Aber: wir hatten ja gestern im UKBB angefragt und sie wollten ihn trotz Fieber sehen. Also: nach Sport und Dusche schnell das Nötigste gearbeitet, dann L. mit Ibu versorgt, unter die Dusche ge"scheucht" und in frischen Klamotten ins Auto gepackt. Im UKBB (mit Maske, die Ärzte und das Pflegepersonal in Kontakt mit uns auch, sonst nicht, wir ja sonst auch nicht) dann also das Nachbeben oder eigentlich das eigentliche Beben, das durch die Heringssache ausgelöst wurde.

Wir sind bei DEM Kinderschilddrüsenexperten der Schweiz gelandet und so sehr ich ihn lieber nicht kennen müsste, so schön und beruhigend ist es, wenn jemand so offensichtlich für sein Berufsfeld brennt. Erstens fachlich, dann aber auch menschlich. Wir haben bisher bei allen Ärzten im Unispital, seien es die Kinder- oder Erwachsenenärzte, so gute Erfahrungen gemacht, was die Kommunikation, das Menschliche, das Fachliche und die Organisation angeht.

Diesmal also: Eltern und Teenager auf verschiedene Optionen vorbereiten, die alle nicht toll sind (auch  wenn er sie total faszinierend findet und das ist ja schön, dass sich mindestens EINER freut), sowohl offen und ehrlich kommunizieren, aber verhindern, dass die Gegenüber in Panik verfallen. Das ist wirklich nicht leicht, aber er hat es sehr grossartig gemacht. Wir haben das erste Mal in unserem Leben einen "informed consent" für eine Genanalyse unterschrieben und von der wissenschaftlichen Seite her bin ich total begeistert und fasziniert, dass das nicht nur als "und dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für Kinder mit braunen Augen bei Anna und Moritz x %" verwendet wird, sondern um die beste Therapieoption zu finden. Gottseidank sind wir uns alle drei einig über den Level an Information, den wir aus den Resultaten erfahren wollen (ALLES. Mein Arbeitgeber hatte mal einen Slogan "The Power of knowing" und da finde ich mich sehr gut wieder drin), so dass wir guten Gewissens alles Papier unterschrieben haben.

Puh. Jetzt müssen wir eine Woche abwarten, bis die Blutresultate, die eine sehr ungünstige Variante ausschliessen sollen, da sind ("Ich erwarte da ein klares Nein, aber wir müssen es ausschliessen"), dabei nicht verrückt werden, und dann wird es aufregend, mit interdisziplinärem Schilddrüsenboard, Krankenkassenverhandlungen und dann werden L. und Q. untersucht und wir werden erfahren, wie es weitergeht.

Alles in allem eine ganz schöne Portion zu verdauen, aber ich denke, der ganze Stress hat wenigstens etwas Gutes: ich habe keine Kapazität, wegen etwas sehr unwahrscheinlichem durchzudrehen, wenn es genügend akute tatsächliche Sachen gibt, die mich fast durchdrehen lassen. Yay.

Daheim Mittagessen, dann zwei Stunden Meetings (Keine Lust, die ganze irre Story zu erzählen, so erzähle ich wenn dann nur die Teile, die mittlerweile unterhaltsame Geschichten sind, und sage viel "Jaja, alles gut hier, bei Dir auch?"), dann bringe ich den Hübschen zur Nachkontrolle bei der Vertretungsärztin. Dass L. jetzt auch so hoch fiebert passt nicht zu der Diagnose, mit der sie ihn ein bisschen unzufrieden am Dienstag heimgeschickt hat, sie ist immer noch nicht wirklich zufrieden, auch wenn es ihm deutlich besser geht als auch schon. Also morgen Lunge röntgen, nächsten Montag nochmal Kontrolle. Immerhin war er heute so fest auf den Beinen, dass ich ihn einfach vor der Praxis absetzen konnte und währenddessen die sehr knappen Katzenfuttervorräte aufstocken. Me-Time sozusagen und ich habe einen neuen Fernseher gekauft.

Auf dem Heimweg haben wir für L. morgen einen Termin beim Kinderarzt abgemacht, 3 Tage Fieber an die 40°C sind immer noch nix Gutes.

Alles in allem ist es ein bisschen arg viel und ich kann gar nicht glauben, dass ich immer noch nicht krank geworden bin...Wäre ja cool, wenne so bliebe!

Gegessen:

Honigbrot

Übriggebliebene Nudelsuppe von gestern, spannender gemacht mit jeder Menge Gemüse, Sojasosse, Essig und Sriracha

Wraps mit Avocadocreme und gebratenen Pilzen


Gelesen: "Bei euch ist es so unglaublich still"

Gesehen: "Die Krankenschwester" (unglaublich fad und vorhersehbar, aber mei)

Mittwoch, August 30, 2023

300823 Meine Nerven möcht ich haben

 Erstmals seit langem neben jemandem mit einer Körpertemperatur (knapp, aber immerhin) unter 39Grad geschlafen. Yay. 

Aufgestande um fünf, Frühstück, Sportründchen, Gesellschaft von Jonny beim Duschen (vor der Kabine), es sieht so aus, als ob das im Moment meine entspannte me-time ganz für mich wäre.

Den Rest des Tages mit 

Arbeit (alle irre, aber ich sag das nicht laut, weil vllt bin ich im Moment ein bisschen empfindlich)

telefonieren (Gemeinde wegen Pollerabsenken, Kinderarzt für Termin für L., Sanitärmann wegen Gipserfrage, Poliklink wegen L.s Termin morgen)

Fiebermessen (der Hübsche kühlt ab, aber damit es nicht am Ende langweilig wird, hat L. neben Fuss seit heute morgen auch Husten, Brustschmerzen und Fieber. yay.)

Medikamentereichen

Essen reichen (kein sonderlich befriedigender Job, wenn keiner Appetit auf irgendwas hat)

Kinderarzttermin (immerhin super gelegt, wir konnten grad Fuss UND den frisch startenden Infekt abhandeln.)

Wäsche (Bettwäsche, Bettwäsche, Bettwäsche und meine Sportklamotten, das ist es, was im Moment in Massen anfällt)

Bodenwischen, weil jetzt endlich wird es staubig auf der Baustelle und es hilft nicht, dass ich überall barfuss rumlaufe, da können alle anderen sich sehr gut auf den ausgelegten Vliespfaden bewegen, wenn ich dann in die dunkel geflieste Küche latsche, sieht man das. Und weil ich als einzige barfuss bin und die kleinsten Füsse von allen habe, kann ich auch nicht behaupten, es wäre jemand anders gewesen. (Jonny hat noch nicht entdeckt, dass wir jetzt endlich indoor Staub haben, er rollt sich doch so gern in trockenem Staub....)

und abends dann Elternabend (der eigentlich mit Kindern gewesen wäre, weil es um die Vorstellung der weiterführenden Schulen geht, für die L. sich demnächst entscheiden muss, aber mei, beim letzten Elternabend wusste ich nicht, dass ich am nächsten Tag krank wäre, heute ist L. jetzt schon richtig krank, also gehe ich halt allein und passe nach diesem ja sonst nicht besonders anspruchsvollen Tag halt auch nochmal 2h zu allen Details aller Schulformen von drei Kantonen hier auf. Was soll schief gehen.)

verbracht.

Ich reg mich schon gar nicht mehr auf, hiflt ja nix, es kommt, wie es kommt. Immerhin geht es dem Hübschen besser, immerhin ist den Poliklinikleuten morgen wurscht, ob L. Fieber hat, solange es nicht nephro- oder endokrinologisch bedingt ist, immerhin ging es so schnell, dass es überhaupt keine Diskussion ist, ob er morgen zum Mathetest geht. Und immerhin hatten wir wegen Fuss eh schon eine Absenz angemeldet und den Arzttermin eingeplant. Und immerhin kann ich mittlerweile jederzeit einfach von daheim arbeiten. 

(Aber schön wärs schon, wenn einfach mal auch wieder was besser würde.)

Dienstag, August 29, 2023

290823 Fieber, Regen, Sonstiges

 Ich habe sehr zerpflückt geschlafen, der Hübsche hat nämlich die dritte Nacht in Folge nahezu 40°C Fieber. 

Damit ich das Gefühl habe, wenigstens ETWAS unter Kontrolle zu haben, habe ich mir den Wecker um fünf gestellt und habe so eine Sporteinheit und Dusche hinter mir, bevor ich die Kinder am Früshtückstisch in den Tag entlasse (L. entsprechend verpflastert und versorgt).

Wie um alles für meinen inneren Frieden zu tun (oder halt v.a. äusserlich nicht noch nasser zu werden), kam Jonny pünktlich um viertel nach fünf frühstücken. Sehr schön.

Heute gibt es neue Handwerker: es kamen Gipser und Elektriker, wir werden ja fancy popancy Sachen (beleuchtete Madonnenschreine, Deckenspots, den Hightechspiegel) im Bad haben, die alle Strom brauchen. Das passiert heute.

Um acht rufe ich bei der Vertretungspraxis unserer HAusärztin an und bekomme direkt für halb neun einen Termin. Also: den Hübschen aus dem Bett schütteln , respektive vorsichtig aufwecken, in die Dusche und dann ins Auto balancieren. Es ist sehr, sehr erschreckend, was Fieber mit einem sonst unerschütterbaren Menschen macht.

Die Ärztin schaut sich alles genau an, ist über Fieber und Entzündungswerte durch die Decke not amused, es püasst nicht alles 150% zusammen, aber es lässt sich dann doch ein "Schuldiger" wenigstens vermuten. Es wird weiter abgeklärt, bis dahin gibt es Antibiotika und Bettruhe (als ob irgendetwas anderes ginge....) . Donnerstag wird nochmal überprüft. Puh. Ich bin wirklich froh, dass das so schnell geklappt hat, das ist alles nicht schön.

Auch gut: wie einfach es mittlerweile ist, einfach daheimzubleiben und halt von daheim zu arbeiten, anstatt dröflzig Stunden mit Pendelei zu und von Arztterminen zu verbringen. Ich hatte zwar eigentlich geplant, diese Woche mehr im Büro zu sein, aber mei, ich war jetzt gestern, das war super, und es geht jetzt halt anderes vor. Ich hoffe, die Antibiotika tun ihren Job, das macht mir richtig Angst, wie es den Hübschen da zerlegt.

Den Nachmittag mit Tee und Wollsocken (und Sommerkleid, es ist ja August) im Homeoffice vor mich hingearbeitet, draussen regnet und regnet es. Ich beklage mich da nicht (meine Tomaten, die dieses Jahr richtig richtig viel tragen, schon, da platzen einige, aber mei, die hole ich halt rein und verwurschtle ich unreif).

Auf Mastodon (DER NAME!!!) wurde crowdfarming-Orders geteilt und ich habe erstens jetzt für nächste Woche Litschi bestellt und zweiten festgestellt, dass ich eine Kuh zuviel adoptiert habe, respektive eine Order Parmesan schon wieder bald ansteht, obwohl ich erst die letzte Lieferung angebrochen habe. Egal. Ich freue mich sehr, sehr, sehr auf einen sehr fruchtigen Herbst und Winter.

Im Bad haben wir jetzt viele neue Kabel, wir werden ja im Vergleich zu früher ein sehr dunkles Bad bekommen (weisse Wandfliesen wurden gegen sichtbetonfarbige getauscht), aber dafür halt viel mehr Licht (eine kaputte Neonröhre wird gegen 3 beleuchtete Madonnenschreine, einen Riesenspiegel mit Leuchtrahmen und 6 Deckenspots getauscht). Ausserdem sind zwei Wände schon verputzt, ich bin ... gespannt.

Der Hübsche liegt immer noch flach und hadert mit der Welt, die Kinder haben lange Schultage und dann Pfadihock und ich schwanke zwischen "MEINE GÜTE, ES IST SOVIEL ZU TUN" und "Es ist aber alles nicht unendlich dringend, ich bin einfach so müde..." So müde, dass ich auf dem Weg zum Briefkasten den dort seit 20 Jahren fest einbetonierten Pfosten, der die Durchfahrt verhindert, übersehen habe und richtig zentral ungebremst mit dem Schambein dagegengeknallt bin. Ich bin sehr uncool vorne über gekippt und wäre fast umgefallen. Rein wegen Physik und auch ein bisschen wegen Schmerz, weil AUAAAAA! Aber es kam jemand den Gehweg entlang, deshalb konnte ich nicht laut fluchen und weinen und leide jetzt stumm. Es war nicht mal was ausser Werbung im Briefkasten, hat sich also gar nicht gelohnt.

Naja. Seltsamer Tag...


Gegessen:

Zwetschgendatschi

Maissuppe

Flammkuchen und Salat


Gelesen: "Bei euch ist es immer so unheimlich still"

Gesehen: "The Nurse" beim Strampeln


Montag, August 28, 2023

280823 Mastodon, Fieber, Ausflipper

Der schönste Teil des heutigen Tages war das Radeln zur und von der Arbeit. Bei 14 Grad, im Landregen, schön eingepackt in meinen Regenklamotten. Das sagt einerseits weniger darüber aus, wie der Rest vom Tag so war, weil es einfach ganz unironisch wirklich toll war (incl des Verbundenheitsgefühls unter Radlern, als mich eine auf der schmalen einbreid-Strecke am Kraftwerk die entgegenkommende Radlerin, der ich Vortritt liess, warnte, dass auf der anderen Seite Glasscherben lägen. Am Rückweg, wo ich mir die ganze Zeit "Glas, Glas, Glas" vorsagte, um das nicht zu vergessen, war dort frisch drüber asphaltiert worden (?)), andererseits hat der Rest des Tages sich nicht wirklich bemüht.

Der Hübsche fiebert immer noch nah an den 40°C, und ist richtig, richtig krank, die Hausärztin ist bis in zwei Wochen in den Ferien, die Hotline der Krankenkasse geht einfach nicht hin, also werden wir morgen früh mal die Vertretungspraxis anrufen. 3 Tage so hohes Fieber sind ... nicht so gut. (Und ich bin eine lausige Krankenpflegerin)

L.s Finger wird, dafür  hakt was anderes (kein Drama, aber schmerzhaft und nervig, weil immer wieder, ich hoffe, wir kommen um den OP-Teil drum rum....). Und er hat am Do den Folgetermin vom Notaufnahmentermin im Sola, wo sie ja in der Notaufnahme bei der Heringssache festgestellt haben, dass der Hering keinen Schaden angerichtet hat, aber die Schilddrüse nicht so ist wie sie sein soll. Ich würde gern sagen, es spricht für meine Abgeklärtheit und Coolness, dass ich da nicht die letzten 5 Wochen drumrum gespiraled habe und mich in Panik gesorgt, aber in Wirklichkeit war einfach so viel anderes dringendes los, dass keine Sorgen für 5 Wochen Sorgen im Voraus war. Aber eine halbe Woche habe ich jetzt Kapazität dafür. Ist ja auch mal schön. Alles zu seiner Zeit.

Beim Losradeln heute morgen habe ich übrigens gemerkt, dass wir seit einer Woche oder so eine Badewanne und viel mehr in unserem Garagenabteil haben (und mein Rad stand hinter der Badewanne). Sie gefällt mir immer noch sehr gut.

Bei der Arbeit hat dann ein Typ kurz vor mir auf einem der 6 E-Bikeladeparkplätze geparkt und ist gegangen, ohne sein Rad an die Ladestation anzuschliessen. Ich war so perplex (und drauf fokussiert, nicht schon wieder was in den Lichtschacht fallen zu lassen, dass ich ihm nicht hinterhergerufen habe und ihm die 7 Schilder gezeigt habe, auf denen in mehreren Sprachen steht, dass die Parkplätze nur zum Laden sind. Ich habe mich also den halben Vormittag geärgert wie ein Rumpelstil, (es parken dort so oft EBikes OHNE zu laden, ich verstehe gar nicht, wie man als Fellow Ebiker so ein Arsch sein kann. Die Parkplätze sind nicht mal besonders zentral, gut erreichbar oder irgendwie super, ich sag nur Lichtschacht. Es gibt ungefähr .... 8000 Fahrradparkplätze auf dem Areal und ich würde sagen, 7994 davon sind besser als diese.)

Ich habe dann beschlossen, ich war lang genug still sauer, ich mache jetzt was richtig Deutsches: ich schreib einen Zettel. Erste Idee war: "What a dick move to block a charging station without charging...", aber dann dachte ich mir, "dick move" ist vielleicht arg unhöflich, ausserdem, vielleicht gibt es ja einen richtig guten Grund, den ich halt einfach nicht verstehe. Und so habe ich diesen Zettel geschrieben:


Als ich dann (recht früh, weil noch Besorgungen auf dem Heimweg) aufgebrochen bin, war das Rad vom Morgen "leider" nicht mehr da, aber "praktischerweise" ein neues, das auch nicht am Aufladen war. Und entweder der erste oder der zweite Depp hatte MEIN Rad beim Rein- oder Rausruckeln (ich sag ja, das sind keine tollen Parkplätze!) umgeschubst. Ich habe also meinen Zettel im angehängten Helm deponiert. Ich überlege, für die Zukunft das alles fotografisch zu dokumentieren und entweder in der Standortchatgruppe oder bei der Ökogruppe als Wall of Shame zusammenzufassen. Oder anhand der Kennzeichen rauszufinden, wer die Leute sind und sie direkt zu kontaktieren. Habe ich erwähnt, dass ich nachtragend bin? (Und gestresst und deshalb noch kürzerer Zündschnur als eh schon? Aber ich sag mal so: ich lass es lieber an Leuten aus, die es schon auch verdient haben).

Auf dem Heimweg dann (wieder im Regen) ein Herzenspaket auf den Weg gebracht, einen offiziellen Brief auch und dann für den Hübschen Überbrückungscovidtests bis zur Grossbestellung gekauft (negativ) und Schleimlöser und Ibu in der deutschen Apotheke (holla, ist das billig im Vergleich.) Als ich schon mal im dm war und wegen Paket weg ein bisschen Platz in der Radtasche, habe ich noch ein bisschen eingekauft für das gute Gefühl (eh nur Zeug, was wir eh brauchen und einen getönten Lipbalm, der halt auch noch richtig schlecht ist.)

Daheim dann nach Check am Krankenlager habe ich gegen die innere Unruhe noch eine Sportrunde eingelegt, hat tatsächlich erstaunlich wenig gebracht. 

Passend zur Gesamtstimmung habe ich die Montagspizza für alle (teilweise) verbrannt, es ist einfach ein doofer Tag.

(Bad: die Sanitärmenschen sind eher fertig als geplant, morgen kommen also die Gipser und es wird angefangen, alles wieder zuzumachen.)


Sonst noch:

 Ganz, ganz, ganz wichtig ist ja, dass man konsequent zu seinen Entscheidungen steht. Und so habe ich mir gestern abend (super schlauer Move: direkt nach dem Abendessen, drei Minuten, bevor der Familien-Ahsoka-Abend startete, und natürlich an einem Sonntag, wo montags der Wecker sehr, sehr früh läuten würde) einen Mastodon-Account eingerichtet (ich finde den Namen immer noch so eklig.....). Bubieinfach bei fnordon, wo sich das Gros "meiner" Persons of Interest tummelt. So fremd das alles noch ist, wenn @dentaku das hostet, dann fühle ich mich gut aufgehoben. Allein dadurch habe ich dann einen Gutteil der Leute gefunden, die ich auf Twitter vermisse. Dann "nur noch schnell" meine Twitter TL durchgehen und die Accounts entfolgen, die ich kürzlich hinzugefügt habe, einfach weil es sonst so still war, aber am Herzen liegen sie mir nicht und INfomehrwert bekomme ich auch nicht, beim Rest durchgegangen, wer einen "Mastodonnachsendeauftrag" hinterlegt hat, denen dort auch schnell folgen, vom Rest wurde ich in all dieser frenetischen Begrüssung schnell gefunden. Wichtiger Punkt noch: das nervige Gebimmel und Pushnachrichten bei jedem Atemzug stummstellen und damit wäre das auch erledigt. HAT JA NUR EIN HALBES JAHR LÄNGER GEDAUERT als beim Rest.


Sonntag, August 27, 2023

270823 Wetter super, Rest mittel

 Ach, ach, ach. Da habe ich mich so gefreut, dass der Hübsche nach einer höllisch anstrengenden Woche und einer adäquat 6 Stunden dauernden Heimfahrt endlich hier war, da kriegt er dann spontan Schüttelfrost und fast 40°C Fieber. Läuft. Dazu noch ein Anruf (und in der Folge noch ein paar), der uns insofern auf den Boden zurückholt, dass die Woche zwar nicht für die Katz war, aber, naja, bei der Hauptperson nicht nur nicht den gewünschten Effekt hatte, sondern halt gar keinen. Alzheimer ist ein Arschloch, man kann es nicht anders sagen. (Der Rest ist "not my story to tell", aber es tut mir in der Seele weh, wie viele Menschen da jetzt leiden und es gibt niemanden, der es ändern kann, niemand, der schuld ist, es ist einfach so und wird so weitergehen, PUNKT.)

Auf jeden Fall: der Hübsche ist krank und zwar richtig. Heute morgen habe ich dann gemerkt, dass wir nach Jahren des Überflusses tatsächlich keine Coronatests mehr haben und zwar gar keine! Ich habe Q. offensichtlich die letzten zwei oder drei für seine Erkältung gegeben und ... in der Kiste waren dann nur noch Reste an Rörchenhaltern und Testkarten, die wegen "Popelsuppe geht nicht durch den Nupsi" ungeöffnet aufgehoben wurden. Ich habe also eine grosse Menge nachbestellt und werde morgen auf dem Weg von der Arbeit noch schnell welche für grad besorgen.

Passt ganz gut dazu, welchen Stellenwert Corona für uns hat: eigentlich keinen mehr, das Testergebnis hat halt tatsächlich auch keinen Einfluss auf das Verhalten danach, krank ist krank, egal was. (Jetzt aktuell wären die Kontakte in Bayern am Resultat interessiert, was verständlich ist).

Die Krankheit wirft unsere Pläne natürlich ein wenig durcheinander, eigentlich wäre der Hübsche nämlich nächste Woche auf einem Audit irgendwo im Ruhrpott gewesen, aber so natürlich nicht. Und das ist das einzig praktische für mich: er kann die Handwerker UND das Bett hüten, also kann ich nächste Woche ein bisschen mehr Zeit als letzte Woche angedacht im Büro verbringen. Das ist ganz gut, weil ich so aus dem verrückten Pensum der letzten Woche ein bisschen rauskomme. Hoffe ich.

Sonst: Sportrunde in der Früh, Jonny bei den NAchbarn abholen (ich möchte ihn wieder ein bisschen daran gewöhnen, dass er auch bei uns Essen bekommt), sehr leckeres Frühstück! (Ich hatte Rührei mit Pfifferlingen und ein Laugengipfeli)

Dann: L. und der Hübsche setzen sich an Mathe, ich mache mich in der Küche daran, den gestern vorbereiteten Hefeteig aus 1kg Mehl in Zwetschgendatschi und Zimtschnecken zu verwandeln. 

Good news: L. merkt, dass der Test am Donnerstag nur über das Thema geht, das wir zwei gestern schon vollumfänglich erledigt haben. Dementsprechend wiederholt er das mit dem Hübschen nur noch kurz. Jonny ist sehr hilfreich.

Not so good news: der Hübsche ist krank und so blieben nicht nur gestern Marillenknödel über, nein, auch heute war der Zwetschgendatschi eher so "ach, ja, vielleicht ein Stückchen", nicht wie sonst reiner Futterneid. Hm.


Viel Wäsche gewaschen, morgen dürfen wir ja in der Früh nicht, weil Wasserunterbruch, viel gelesen, Skisachen der Kinder für die nächste Saison bezahlt, Paket für meine Babyneffen gepackt, Abendessen vorbereitet (eine, hust, scharfe mexikanisch angehauchte Maissuppe, die auf Kaptn Cook so hübsch aussah wegen der in Scheiben geschnittenen frischen Maiskolben drin. Ich glaube, die sind sehr unpraktisch zu essen....)


Dann: für die Kinder Bargeld für Mittagessen die nächste Woche (irgendein Depp hat irgendetwas in den Postautomat gesteckt, so dass meine Karte nicht reinging. Musste ich also den Kilometer in die andere Richtung zum UBS Automat in der Arbeitscafeteria laufen.), lesen, traurig sein, Wäsche zusammenlegen und heute abend schauen wir dann noch alle zusammen "Ahsoka". Immerhin. Ich wollte immer schon wissen, wie diese Hautwürste im Alltag funktionieren,

Samstag, August 26, 2023

260823 Nicht nur die Natur freut sich

 über den Regen, sondern auch ich. UND WIE! Es hat die ganze Nacht vor sich hingeregnet, mindestens einmal auch gussartig, da hat es Sansa wohl direkt irgendwo ohne Unterstand erwischt. Sie kam nämlich platschnass und högscht empört umd 3:44h nach Hause und hatte erstens schlimm Hunger und zweitens war man halt nass. Und so habe ich im Halbschlaf eine Katze gefüttert und beim Fressen mit einem warmen Flauschehandtuch abgerieben. Was man halt so macht.

(Alles in allem: richtig schlecht geschlafen, aber dafür halt lang. Dass das einzige aktuell verfügbare Bad von unserem Schlafzimmer abgeht hat am Wochenende mit Teenagern/jungen Erwachsenen durchaus seine Herausforderung. So habe ich aber direkt gemerkt, dass Q. wie vereinbart (deutlich) vor zwei von seinem Pfadileiteranlass nach Hause gekommen war UND sich vorbildlich noch die Zähne geputzt hat vor dem Schlafengehen.

Frühstück mit frischen Semmeln, der Hübsche war wenigstens telefonisch dabei, Q. machte sich dann bald auf zum Pfadikantonaltag, L und ich machten uns an die Vorbereitung für den Mathetest. L. hatte ja nur den allerersten Schultag dieses Jahr verpasst bisher, aber da direkt eine Doppelstunde Mathe mit vollem Stoff. Von wegen, es wird immer nur Film geschaut und dumm in die Luft geschaut... Wir hatten ein bisschen Anfangsschwierigkeiten, weil  die letzten Male L. Mathe (und Franz) immer mit dem Hübschen gelernt hatte und die Lernfächer und anderen Naturwissenschaften mit mir, und naja, wir waren beide nicht 100% auf dem richtigen Fuss. Wir haben das also geklärt und eine Pause zum Kopfklarkriegen eingelegt. Ich habe also Küche und verbleibendes Bad ordentlich geputzt (es ist eigentlich immer ziemlich sauber, gerade in der Küche wird nach jedem Essen alles gespült und aufgeräumt, aber so einmal die Woche eine Grundreinigung mit wirklich alle Flächen abräumen und das Waschbecken mit Putzsteing sauberschrubben und dann einölen, das macht schon nochmal was aus. Und wegen Baustelle kommt ja unsere Putzhilfe ein paar Wochen nicht).


Neustart mit emotional support cat: es hat viel besser geklappt und bis zu den nervigen Aufgaben mit Schnittmustern und Nahtzugabe, wo L. keine Lust mehr hatte und ich sehr genervt war, weil ich immer dran denken musste, wie doof und nervig es ist, das runde Deckelteil an eine Nackenrolle oder ein Sitzkissten anzunähen, waren wir sehr guter Dinge. Im gegenseitigen Einverständnis haben wir das dann beendet, den zweiten Teil macht der Hübsche morgen.

Der ist im allernervigsten Samstagsstau auf den Heimweg, ich bin sehr froh, wenn er wieder da ist. Die Woche war für ihn in so vieler Hinsicht echt, echt anstrengend, das war mehr als genug jetzt.

Weil es draussen (und drinnen) endlich wieder vernünftige Temperaturen hat, habe ich erstens für heute Abend Marillenknödel vorbereitet (für L. und den Hübschen. Ich bin kein Fan, hatte insgesamt genug davon in meinem Leben, Q. mochte sie noch nie, aber L und der Hübsche lieben sie. Aber nur, wenn sie beide zusammen essen, der Futterneid lässt sie noch besser schmecken), Q. und ich essen Pasta, ich mit Pfifferlingen, er mit Vegihähnchenfilet und Rahmsosse, zweitens Zopfteig für morgen, drittens Teig für Zwetschgendatschi und Zimtschnecken. All in Spätsommerfeeling, bevor es wieder zu heiss wird.

Die Katzen haben, glaube ich, wiederentdeckt, dass es hier drin auch gar nicht so schlecht ist, Jonny schläft extrem entspannt im (ungemachten) Bett bei uns oben :-).


So. Ich hoffe, wir können morgen alle auftanken, das war alles recht anstrengend die letzten Tage.


Freitag, August 25, 2023

250823 Endlich wieder ein Mensch

 Meine Güte, das war ein dramatisches Ende der Hitzewelle gestern abend. Der Hitzedom ist praktisch eingestürzt. Wir hatten mehrfach ein Gewitter direkt über uns und es donnerte und blitzte so stark, dass sogar die Katzen zusammenzuckten, und das will was heissen.

Es hat dann auch die ganze Nacht immer wieder gewittert, geschüttet, geblitzt. Jonny war ohne Witz die ganze Nacht draussen, ich nehme an, er hat sich aur irgendeiner überdachten Terrasse untergestellt, respektive auf Terrassenmöbeln geschlafen und/oder den Regen beobachtet. Heute morgen stand er dann, und das hatten wir wirklich seit Wochen / Monaten nicht, auf meinem Kopfkissen und forderte Frühstück. Das war sehr schön. Noch schöner war, wie Sansa das Wetter endlich mal wieder genoss und zwar so:


Jonny war während des nächsten Regengusses wohl dann draussen unterwegs und kam platschnass nach Hause. Nach angemessener Versorgung mit Snacks kam er mit mir in Q.s Zimmer und (auch hier war er seit Wochen nicht mehr) inspizierte alles, was sich geändert hat, zB die vergrösserte Ninjago-City Welt. Sein Lieblingsplatz während meinem Homeoffice war ja lang der Stehpultaufsatz, den ich aber im Moment für draussen nutze, also kurschelte er sich erst in Q.s Pfadihemd (mhmmm, lecker)


 und als ich zu lange Mittagspause machte, besetzte er den ergonomischen Bürostuhl (mir fällt gerade ein: der wurde uns ja von meinem Arbeitgeber während Corona leihweise zur Verfügung gestellt. Bisher wollte ihn niemand zurück... Auch gut.), was gut war, ich hatte nämlich zwischendrin vergessen, dass ich heute ja eigentlich gar nicht arbeiten wollte, auf gar keinen Fall am Nachmittag.


Stattdessen dann: Wocheneinkauf, Telefonat mit dem Hübschen, Recyclinggedöns wegbringen, Badstatus auf Insta dokumentieren, mich nach Verweis der Kaltmamsell tatsächlich sehr über eine eigene Geschichte amüsiert, nämlich die, wie ich mal nicht Hollands Trinkwasserversorgung vergiftet habe. Während ich jeden Radltag an die Story denke, wenn ich über das Kraftwerk radle und den Durchflussanzeiger sehe, hatte ich tatsächlich den grossartigen Plan, Kesselwagen voller Abwasser ins Wallis zum Verbrennen zu schicken, ganz vergessen.

(Ich habe übrigens gesehen, dass man mich auf Mastodon vermisst. Das ehrt mich einerseits, andererseits gewöhne ich mir Twitter etc eigentlich fast ab und bin darüber gar nicht so unglücklich, es hat tatsächlich viel zu viel Zeit und Kapazität beansprucht und mir tatsächlich nicht wirklich gut getan. k.A., ob das mit einem wohldurchdachten Neuanfang woanders anders wäre, aber naja, im Moment reicht mir mein Blog als virtuelle Heimat.)

Sonst: passend zur Abkühlung die Info bekommen, dass wir die Skimiete der Kinder für de nächste Saison verlängern müssen :-).

Mit den Kindern ein bisschen über Somemrferienplanung nächstes Jahr geredet. Nicht nur, weil ich halt gerne vorausplane und gemerkt habe, dass mich (nur zwei Wochen nach der Rückkehr aus Island. Das sollte mir zu denken geben) innerlich kribbelig wird, wenn ich bei Stress nicht direkt denken kann: "jajajaja, aber in x Monaten, da steige ich dann in ein Kayak in den Westfjorden." oder die Webcam des Fährhafens anklicken kann., sondern v.a. deswegen, weil von der Pfadiabteilung die Info über die Sommerlagertermine kam. Weil die Pios (L.) dieses Mal ein selbstorganisiertes, selbstfinanziertes Auslandslager (Sie erinnern sich? L. dachte, sie fahren mit dem Zug nach Norwegen und paddeln zurück in die Schweiz? Es ist aber Dànemark und sie paddeln dort, nicht zurück) machen, das aus Gründen anders terminiert wird als das Abteilungslager, haben die Kinder erst gemeinsam eine Woche frei, dann hat L 2 Wochen Lager und dann Q. Aus Gründen wird Q. evtl mit in L.s Lager fahren als Teil der Küchencrew, dann hätte er 4 Wochen Lager am Stück (ich erinnere mich vage, dass wir schon vordem Jamboree gesagt haben, sowas machen wir nicht mehr, so knapp aufeinander) und entweder fahren der Hübsche und ich dann nochmal alleine weg (ich glaube, das Lager wird millionenmal besser organisiert sein als das Jamboree, aber trotzdem....) oder eben in den letzten beiden Ferienwochen nur mit L. (der hatte gedacht, sein Vorschlag mit Japan wäre schon gesetzt, aber dafür sind mir knapp zwei Wochen zu kurz, v.a. mit direkt danach wieder Schule. Mal sehen.

Ich würde Ihnen ja schon manchmal gern was von den Sachen erzählen, mit denen ich bei der Arbeit aktuell so zu tun habe, aber das ist halt nicht möglich. (mei, das wären schon wirklich gute Geschichten zum Teil.) Deshalb beantworte ich heute mal eine der Fragen aus der Wunschliste zu einem Arbeitsthema (nicht zu den Arbeitsprozessen, Onboarding, Open Space und Umzugslogistik, das finde ich tatsächlich alles nicht so spannend :-)), sondern:


Ich habe ein Medikament für meine Katze, das mit Wasser angerührt und dann nach 77 Tagen verworfen werden muss. Das mit der 77 fasziniert mich. Meine Theorie ist, dass diese exakte Zahl (statt z. B. 11 Wochen) gewählt wurde, um zu verhindern, dass Leute denken, es käme auf ein paar Tage mehr oder weniger nicht so an. Liege ich da richtig oder ist 77 wirklich ein kritischer Wert?

Ich muss dazusagen: ich kenne mich nicht mit Veterinärmedikamenten und den Regularien dafür aus, deshalb kann ich nur für den Humanbereich antworten..

Dieser Zeitraum ist die sogenannte "In use stability" und wird durch entsprechende Studien festgelegt. Dafür wird das entsprechende Medikament rekonstituiert, also angemischt, und bei verschiedenen Bedingungen gelagerrt, um eben festzustellen, bei welcher Temperatur es wie lang stabil ist.

Stabil bedeutet: dass es der entsprechenden Spezifikation entspricht, 

d.h. weder die Wirkstoffkonzentration unter einen definierten Wert sinkt (In Lösung laufen Reaktionen viel, viel, viel schneller und leichter ab als zwischen Feststoffen, wie zB Tabletten oder eben dem trockenen Pulver),

noch die Konzentration an Nebenprodukten über definierte Werte steigt und

dass die mikrobiologische Belastung durch Keime und Pilze ebenfalls nicht über einen definierten Wert steigt.


Und zwar über den gesamten Zeitraum. Am liebsten wäre einem natürlich, dass man so wenig Restriktionen braucht wie möglich, also: nicht im Kühlschrank lagern zB. Auf der anderen Seite möchte man sicherstellen, dass der Patient die angebrochene Flasche über den gesamten Behandlungszeitraum sicher verwenden kann und nicht zur Hälfte der Zeit das Zeug wegwerfen muss. Solche flüssigen Formulierungen nutzt man ja v.a. dann, wenn man gewichtsabhängig dosieren muss, zB bei Kindern. Und so sollte die in use stability im besten Fall den längstmöglichen Behandlungszeitraum mit einer Flasche abdecken. Man schaut also, wie viele der kleinsten Dosen man aus einer Flasche bekommt und strebt diesen Zeitraum an. Wenn die in use stability study dann zeigt, dass man bei 25 oder 30 Grad schon zur Halbzeit aus der Spezifikation fällt, muss man dann wohl doch die Kühlschranklagerung vorschreiben (gesetzt den Fall, dass dort die Daten passen.)

Für diese Tests wird ein Protokoll aufgesetzt, d.h. definiert, wie oft man was testet. Das plant man abhängig vom Produkt und dessen Charakteristiken. Wenn man weiss, da tut sich kaum was, das ist rock stable, dann testet man nicht jeden Tag, sondern vllt. jede Woche. Als Endzeitraum setzt man sich dann das Maximum, das man gerne hätte, vllt noch ein bisschen länger Und bricht natürlich ab, sobald man aus der Spezifikation fällt, kaputt ist kaputt, das wird nur noch schlechter.

Das sind jede Menge Tests, man testet im Normalfall ja mehr als eine Probe pro Zeitpunkt :-).

In Use Stability ist dann durch den letzten absolut okayen Testpoint definiert. 

Die eigentliche Frage, ob 77 Tage statt 11 Wochen gesagt wurde, um eine genauere Einhaltung der Zeit zu erreichen, kann ich tatsächlich nicht beantworten. Es ist so, dass bei nichts, was im Beipackzettel steht, irgendein Verhandlungsspielraum besteht, sondern halt einfach genau das, was da stehtl. Wenn da steht "77 Tage" und man verwendet es 78 Tage, wird bei jeder Art Beschwerde oder Nebenwirkungsmeldung der Hersteller sagen: "Mhmmm, aber das ist nicht unsere Verantwortung, im Beipackzettel stehen 77 Tage, nicht 78." 

Bei den Beipackzetteln haben die Hersteller auch nicht wirklich künstlerische Freiheit, die müssen von den Gesundheitsbehörden genauso genehmigt werden wie zB die Zusammensetzung und der Herstellprozess des Medikaments.

Und ob die 77 Tage nun dem letzten Tag entsprechen, an dem die Daten noch gut waren und das nächste Muster wurde erst einen Monat später gemessen und war nicht mehr gut und keiner weiss, was zwischen Tag 77 und Tag 107 passiert, oder ob man weiss, dass an Tag 78 die Werte ausserhalb der Spez lagen, das würde man nur aus den tatsächlichen Datenpaketen entnehmen können. Die müssen übrigens der Gesundheitsbehörde vorliegen, bevor sie so etwas genehmigt. Sie könnte im zweiteren Fall zB auch sagen: Jaaaa, Freunde, das ist uns zu knapp, da 77 Tage zu genehmigen und an Tag 78 ist alles kaputt, da schreibt ihr schön "60 Tage", dann sind wir auch auf der sicheren Seite, wenn mal jemand den Dispenser nicht so gut saubermacht". (ich war übrigens überrascht, wie lapidar die Dispenserwaschanleitung in dem konkreten Fall beschrieben wurde, im Fall meiner Produkte haben wir tatsächlich Stunden darüber diskutiert, wie wir "warmes Wasser" noch genauer beschreiben können, damit niemand kochendes nimmt. Und kein kaltes.

(Sidenote, weil wir uns auch damit beschäftigt haben: nicht nur das Medikament muss diese Zeit erwiesenermassen in Ordnung bleiben, auch der Dispenser muss für die entsprechende Maximalzahl an Waschzyklen getestet und zugelassen sein. Da kommt man manchmal ganz schön auf die Welt.)


So, lange Antwort auf eine kurze Frage. 

Kurze Antwort: einfach immer nur das machen, was im Beipackzettel steht. Das ist genau so gemeint, wie es da steht :-)

Donnerstag, August 24, 2023

240823 Wear and tear

 Heute nacht immerhin so gut geschlafen, dass das Garmin Band Schlaf als solchen erkannt hat. Ist ja schon mal was.

Mich ausserdem im Halbschlaf drüber gefreut, dass Jonny nach Hause kam und es sich am Fussende bequem gemacht hat, habe ihn vorsichtig gekrault und beim Aufstehen gemerkt, dass das des Hübschen Fleecedecke war. Die fand es aber auch ok. (Jonny wie sehr oft die letzten Tage auf der Tennisplatzwiese, das ist morgens mit Tau wie eine kühle Dusche).

Sonst: Auftsehen wie den Rest der Woche um fünf, damit bin ich um halb sieben mit Frühstück, Sport, Duschen und Anziehen fertig und wir kommen uns im kleinen Bad nahezu nicht in die Quere.

Das (und die Arbeit, die wegen der guten zwei Wochen Ferien natürlich noch im Überfluss vorhanden ist und das keine Pendeln, weil wegen Handwerkern daheim) führt halt dazu, dass ich Arbeitszeiten wie zu besten Pandemiezeiten habe. Einerseits: gut, ich kriege sehr viel weg, andererseits: das ist halt schon ganz schön anstrengend.

Ich habe mir den morgigen Tag mal als OOO eingetragen im Kalender, dann kommen wenigstens keine neuen Meetings rein, die nicht dringend sind und ab Mittag bin ich ganz sicher auch tatsächlich dann OOO.

Beide Kinder hatten heute einen ultralangen Schultag, Q wegen "Maturarbeitsbüro" (spannend, ich erinnere mich noch sehr an meine Begeisterung für die Facharbeit!), L wegen Chemiepraktikum (er ist im Moment ein Pechvogel: Montag Volleyballunfall mit Finger, Mittwoch m Schwimmbad in Biene getreten, heute im Chemiepraktikum in beide Daumen geschnitten UND einen davon auch noch verbrannt. Habe den Eindruck, das Fach hat noch nicht den vollständigen Begeisterungslevel freigeschaltet.)

Baustelle: es war gestern abend noch ein bisschen lustig, weil der Hübsche gesehen hatte, dass unsere PV Anlage keinen Ertrag raportiert seit dem Zeitpunkt, wo der Elektriker mal kurz die Sicherungen rausgenommen hat, um alle Badsachen abzuhängen. Ich habe also in einem Videocall überprüft: Anlage läuft, Devolostecker tut nichts, ist aber nicht kaputt, durch Einstecken des Pürierstabs in die Aussensteckdose bestätigt, dass dort kein Strom drauf ist.

Hm. Blick in den Sicherungskasten ergab: zwei sind noch raus, eine ist mit "Reserve" beschriftet, eine mit "Whirlpool". Nachdem die BEschriftung/Verkabelung der Sicherungen von Anfang an ein mittelunterhaltsames Ratespiel war, habe ich mal vermutet, dass "Reserve" ein alter Ausdruck war und da der Wechselrichter dranhängt und an "Whirlpool" früher die Sprudelbadewanne, die jetzt ja in zwei Teilen im Müll ist. Ich habe mich aber (STROMSCHLAG!) nicht getraut, irgendwas einzuschalten, sondern heute morgen mit Sanitär und Elektriker telefoniert und mir von beiden bestätigen lassen, dass die Baustelle gesichert sei und ich alle Sicherungen reintun könne. (Sehr schöner Ausdruck: "Ja, verstand ich, ned dass es einen  chrüselet!"

Überraschung: Keine Ahnung, was die Reservesicherung steuert, der Wechselrichter hängt auf jeden Fall an der Whirlpoolsicherung. Wäre das auch geklärt.

Heute wurde sehr, sehr, sehr viel und fleissig weitergebaut, es stehen alle Anschlüsse, der Rahmen für  den Riesenspiegelschrank ist da, es wurde auch am Boden noch was weggespitzt, damit wir die Duschwanne so flach wie möglich auf den Boden machen können. Sehr cool!

Jetzt sind alle zu Hause (bis auf den Hübschen, der kommt am Sa), ich habe für eine schnelle Brotzeit eingekauft, die Katzen eingesammelt (gerade noch rechtzeitig, als ich mit Sansa heim marschiert bin, fielen schon die ersten Tropfen) und jetzt ist es ENDLICH SO WEIT: es ist kohlrabenschwarz draussen, das Gewitter ist direkt über uns, es kracht und blitzt, Hagelkörner knattern nach unten und meine Güte, bin ich froh, dass diese Hitze jetzt bald ein Ende hat (heute hatten wir nochmal über 36Grad, am Samstag sollen es noch 22 sein und ich kann es kaum erwarten.)

Interessant übrigens: bisher habe ich so Wetterwechsel immer in meinem mit 16 oder so beim Trampolinspringen angerissenen Bänderapparat im linken Knöchel gespürt, jetzt neu auch erstaunlich stark im rechten Knie, respektive, wie es korrekt heisst, dem im März letztes Jahr gebrochenen Tibiaplateau. Und zwar: holla, tut das weh! Ich nehme an, das qualifiziert mich ganz offiziell als alt. FINALLY!


Mittwoch, August 23, 2023

230823 Integration

Und, weil ich nicht nur über die Hitze ranten will, hier nochwas von der Wunschliste 

Wie erleben Sie Ihre Akzeptanz/Integration/Freundschaften als Deutsche in der Schweiz? Es heißt gerne, man würde nie so wirklich akzeptiert
Hm. Was soll ich sagen. Ich habe darauf verschiedene Antworten:

1. Wenn ich nach 21 Jahren immer noch das Gefühl hätte, keine Freunde zu haben, nicht akzeptiert zu sein, nicht integriert zu sein, dann ... würde ich mich selber über meine masochistische Ader wundern, weil warum wäre ich dann noch hier?

2. Ich habe immer ein bisschen Mühe mit "Es heisst gerne, man würde...." und den (unterstelle ich jetzt mal) auslösenden Artikeln in deutschen Medien, die entweder das schreiben und als Basis Thorben aus Berlin haben, der überrascht ist, dass sein Projekt "Ich ewröffne einen Coworkingspace in *random kleines Dorf in Uri oder Glarus" für meine Digital Nomad Freunde" von der Dorfgemeinschaft nicht begeistert angenommen wird, obwohl er doch alle zum rohveganen Brunch eingeladen hat und man auch nicht direkt die Petition "Milchbauern foltern Kälbchen" unterschreiben MUSSTE, aber schön wäre es schon gewesen. Oder alternativ titeln "Seit ich in der Schweiz arbeite, schwelge ich im Luxus"
Wenn man so in egal welchem Dorf egal in welchem Land aufschlagen würde, wäre die Reaktion überall genau gleich.

3. Ich lebe in einer Gegend, die erstens an mehreren Grenzen liegt, d.h. alle Leute hier kennen (und sind selber) das Ausland und Ausländer im Alltag. Ausserdem ist der Anteil an Ausländern hier durchdie Arbeitgeberstruktur extrem hoch (ich habe nachgeschaut: unser Dorf hat fast 30% Ausländeranteil, Basel Stadt fast 37%, und dabei sind die "Papierlischweizer" ja noch gar nicht eingerechnet, das sind die eingebürgerten Ausländer, die für die Eidgenossen natürlich keine ECHTEN Schweizer sind), wenn es also eine Gegend gibt, in der man als Ausländer kein "bunter Hund" oder "rotes Tuch" ist, dann halt schon hier.

4. Wir reden uns natürlich leicht: wir haben einen Namen, der zwar nicht urschweizerisch ist, aber halt auch nicht offensichtilch "ausländisch". WIr sind alle vier optisch nicht von Eidgenossen unterscheidbar (steck die Jungs in ein Edelweisshemd, da erkennt kein SVPler den Unterschied), also Ausländerfeindlichkeit, die sich an reinen Äusserlichkeiten aufhängt, erleben wir eh nicht.

5. Wir verstehen all 4 Dialekt, die Jungs sprechen akzentfrei schweizerdeutsch. D.h. dem Hübschen und mir hört man an, dass wir nicht von hier sind, aber man muss keine Rücksicht nehmen und Hochdeutsch sprechen.

6. Wir integrieren uns halt schon, der Hübsche ist seit 1000000 Jahren in verschiedenen Kampfsportorganisationen, wir waren als Eltern sowohl in der Kinderkrippe als auch in Schulaktivitäten involviert, ich immer noch bei den Pfadis, wir erledigen unseren Anteil an der Eigentümergemeinschaft, die Kinder waren in Sportvereinen und sind jetzt beide ingetrale Bestandteile der Pfadiabteilung, das macht schon was aus. Wir sind halt alle nicht menschenscheu, to say the least, und haben keine Mühe, auf andere Leute zuzugehen und das hlft bei sowas natürlich.

7. Freundschaften: ich würde sagen, wir haben da einen guten Mix aus Freunde aus dem Arbeitsumfeld, die kommen aus aller Welt UND der Schweiz, Freunde aus dem Vereinsumfeld, der Nachbarschaft und über die Kinder, die sind halt ein Spiegel der Bevölkerung hier, was den Anteil an Schweizern angeht.

Alles in allem: kann nicht klagen :-)

Sonst so:
Immer noch viel zu heiss
L.s Finger ist nicht gebrochen, evtl ist da ein minibisschen was mit der Sehne, er hat jetzt eine Schiene und ich wieder mal einen Unfallbericht ausgefüllt
Wenn man um fünf aufsteht, nicht Zeit mit Pendeln vertut und erst am Abend um 21:00 Feierabend hat, weil Legal Call, dann.... kann man ruhig eine Stunde Sport einlegen und das Überstundenkonto ächzt trotzdem. Soviel zu den hehren Plänen des Stundenabbaus (immerhin sind die Ferien vom letzten Jahr verbraucht)

Dienstag, August 22, 2023

220823 Erst Dienstag

 Bevor ich es vergesse: yay, happy Hochzeitstag! (Standesamt, das ist für uns nicht so relevant und ich merke es mir tatsächlich damit, dass Freunde von uns am 23. im selben Jahr geheiratet haben und ein bisschen angesäuert waren, dass wir unseren Termin, mit dem sie nix zu tun hatten, am Tag vorher hatten. Oder weil wir es ihnen bei ihrem Fest reingerieben haben :-). Trotzdem: 20 Jahre. Yay, yay, yay!

Den 20. kirchlichen Hochzeitstag müssen wir dann ein bisschen spektakulärer begehen (auch als den letztes Jahr), aber das ist keine grosse Kunst: heute ist der Hübsche immer noch in Bayern und es ist genauso wie erwartet und das ist .. naja, nicht gut, ich habe 12h gearbeitet, während der Rest der Bäder entkernt wurde, es ist eine unglaubliche Affenhitze, die ich echt kaum aushalte, also: da geht noch was.

Als Vorbereitung habe ich uns heute für unser als mein Geburtstaggeschenk für den Hübschen gebuchten Wellnesswochenende im Oktober (wieder mit eigener Badewanne auf dem Balkon) uns beiden eine Schulter-Nacken-noch irgendwas (nicht Kopf, weil bei Kopf wäre auch Gesicht extra dabei gewesen, und es hat alles Grenzen, niemand Fremdes fasst mir ins Gesicht, ohne dass es batscht)-Massage gebucht. Und dem Hübschen zur Aufmunterung die Einladung geschickt.

Allein seine Reaktion darauf war es schon wert, das zu machen, er konnte fast nicht reden, so lachen musste er. Und schlug vor, vom Partnertermin vielleicht auf hintereinander umzubuchen, weil ein besonders unterhaltsamer Teil halt schon wäre, mich zu beobachten, wie ich "es versuche auszuhalten".  Ich gebe zu, es ist ein far stretch und weit ausserhalb meiner Komfortzone, aber ich mache das für mich tatsächlich aus medizinischen Gründen, ich habe nämlich einen andauernd grauenvoll verspannten Schulternackenbereich und sollte das eh massieren lassen, aber so mache ich das in einem Umfeld, wo icheh total entspannt bin und danach schnell wieder ins Wellnessbad oder ins Dampfbad oder in die Balkonbadewanne. (Vielleicht natürlich kann ich andersrum all die Wellness gar nicht geniessen, weil ich ja die Massage am Horizont dräuen habe, aber darauf lasse ich es ankommen. Ich kann 24h vorher noch kostenfrei stornieren).

Ich wurde ja fast ein wenig übermütig und hätte fast nicht nur eine Massage gebucht, sondern ein "Spa Ritual" und zwar am liebsten das mit dem Namen "Thai Relax Express"; weil das klingt schon sehr nach mir, ich habe halt schon nicht unendlich Zeit. War aber nix, weil das mit dem Express nicht wahr ist, es geht 2h und ausserdem ist wieder die Gesichtsmassage dabei. Es hätte nochwas gegeben mit erst Bad, dann das, was wir jetzt machen, und dann noch Kräuterstempelmassage, das fand ich ja an sich ganz interessant, aber dann fiel mir wieder die Balkonbadewanne ein und mal ehrlich, wie viel kann man an einem Wochenende baden? und dann überlegte ich mir: Bad, dann eine Stunde Schulternackennochwas und dann NOCHMAL eine halbe Stunde Kräuterstempel, so lang kann ich im Leben nicht still liegen und tun, als ob ich entspannt wäre. Also: mal zum Schauen jetzt "nur" Schulternackennochwas und dann sehen wir, wie das so ist. 

(Die Beschreibung beginnt mit "Jede Massage beginnt mit einer entspannenden Fusswaschung" und da allein hängts mir schon aus: die Worte "entspannend" und "Fusswaschung" so nah beieinander, das ist nicht meine Welt).

Aber: ich nehme das sehr ernst mit dem Entspannungsbedarf, ich bemühe mich wirklich. Stay tuned.

Sonst:

Bad: wir sind dem Zeitplan einen Tag voraus, es wurde heute schon alles fertig rausgerissen und bereit für den Sanitärinstallateur. Es ist ausserdem jeden Abend (von zweien) alles perfektens aufgeräumt und saubergemacht (sogar vor der Haustür wurde gesaugt) und auf meinen Dank hin meinten die Plättlileger: "Sie sollten mal sehen, wie manche Leute sich über so einen Zustand total aufregen, weil es nicht wie im OP ist" Oke.

Arbeit: ich hatte heute ein sehr skurriles Meeting (also: jede Menge Meetings, aber das war wie vom andern Stern.), in dem ich den Eindruck hatte, wir sprechen einfach verschiedene Sprachen. Es fing damit an, dass wir, wie immer zur Zeit, mit einem "Ferien-Wetter"-Geplänkel anfingen und mir auf meinen Seufzer, wie sehr ich die Westfjorde, 6-12 Grad und KEINE MENSCHEN vermissen würde, ans Herz gelegt wurde, doch zur Badenfahrt zu gehen, das wäre ein richtig cooles, tolles Strassenfestevent, halt schon echt voll, aber RICHTIG TOLL. (Ja, bestimmt, fast so wie die Westfjorde). Und dann, mehr im Arbeitskontext hatte ich zum Abschluss des Meetings mein Befremden zum Ausdruck gebracht, wie die Aussagen, um deren Korrektur ich (im Nachhinein zu) höflich gebeten hatte, überhaupt zustande gekommen wären, weil das hätte ja mit Tatsachen nix zu tun und auch vom Wording her wäre es ehrlich gesagt ganz kurz vor einfach unverschämt, da hiess es: "We got the task to rattle the cages". Naja. Kann man machen, muss man sich dann halt nicht wundern, wenn einem die Hand abgebissen wird, und man sollte aufpassen, dass vor lauter Rattling der Käfig nicht aufgeht, dann steht man nämlich blöd da, wenn ein angepisster Leopard auf einmal rausgeschossen kommt. (Habe ich erwähnt, wie aggressiv mich diese Hitze macht? Meine Bullshittoleranz ist nichtexistent)

Die Kinder sind volle Kanne in die Schule gestartet, Q. kam heute um viertel vor neun nach Hause (nachdem er um sieben aus dem Haus ging), weil er direkt von der Schule (bis viertel vor sechs) zum Pfadihock musste. L. hat nach dem Volleyballtraining gestern (ja, ich habe mich auch gewundert, aber aus irgendeinem Grund waren die Temperaturen in der nicht klimatisierten Halle "erstaunlich ok") eine typsiche Volleyballverletzung von "Da kam dann der Ball und mein Finger ging dann irgendwie in die Richtung und jetz tut er weh". Heute morgen war er ein bisschen blau, heute abend dick und sehr blau. Ich bin nicht zuuuu aufgeregt (vielleicht habe ich auch einfach kein "aufgeregt" mehr übrig), weil erstens: kennen wir das nicht alle? Und es gab immer nur Tape und Voltaren? Zweitens kann er ihn immer noch bewegen. Aber: ich werde ihm morgen hoffentlich für den Nachmittag einen Arzttermin organisieren, da kann er dann direkt nach der Schule = Schwimmbad hinradeln. Am Wochenende wird dann anscheinend schon für den ersten Mathetest gelernt und, naja, ist halt so.

Jetzt hoffe ich, dass die Dusche oben endlich freiwird, ich klebe und müffle und möchte raus aus den klebrigen Kleidern. (Ich habe das heute nochmal gemacht, mit dem Aufstehen um fünf und Sporteln um halb sechs und das ist schon eine schöne Sache. Und der Tag wird damit von zwei kühlen Duschen eingerahmt, das ist immerhin etwas, was bei der Hitze Spass macht.)

Montag, August 21, 2023

210823 Krawumm

 Meine Güte, wie schlecht kann man schlafen? Ich habe um viertel vor zwölf das Licht ausgemacht und bin um 00:20 aus dem ersten Alptraum aufgeschreckt, mit dem Gefühl schon Stunden geschlafen zu haben. Dasselbe nochmal um eins, um zwei, um drei und um vier und um fünf läutete dann der Wecker. Oder, wie das Garmin Bandl sagt: "Du hast etwas zu kurz geschlafen, jedoch war der Schlaf ruhig. Trotz des anstrengenden Tages hast du gut geschlafen. Versuche den Stress einzuschränken, um zukünftige Schlafprobleme zu vermeiden" LOL.

Ich sags mal so: wenn man um fünf aufsteht, ist der Tag gefühlt 8h länger! Ich hatte um halb sieben gefrühstückt, gesportelt, geduscht und konnte die Kinder verabschieden. Am Horizont hing eine dunkle Wolke, die ich mit "yay, Regen" abspeicherte, aber nein: Feuer am Bahnhof im Nachbardorf, und was für eins. Q. verbrachte den Grossteil der ersten Schulstunde im Bus, weil kein Zug durch den fast brennenden Bahnhof durfte.

Ich habe die Bäder einem letzten Kontrollgang unterzogen, Jonny draussen auf dem Feld getroffen, erste Emails geschrieben und war rechtzeitig bereit für "Wir kommen dann so um acht", was bedeutete, dass der Elektriker um viertel vor acht läutete (und dann keiner mehr, weil die Klingel am selben Strom hängt wie das Gäste-WC).

Dann ging es zack auf Schlag und schon während meines ersten Meetings mit Asien/EU um 10 war ich mir nicht sicher, ob die Wand hinter mir gleich einstürzen würde.

Zwischenstand Mittags:


und perfekt aufgeräumt und gesaugt (wir haben bisher immer so tolle Handwerker!) am Abend:


Zwischendrin war ich gefragt, um nochmal die Zufahrtsregelung mit der Gemeinde zu klären. So toll eine autofreie Siedlung ist, so schwierig ist es dann, wenn man tatsächlich mal eine Zufahrtsmöglichkeit zum Haus braucht, zB um einen Hänger für den Schutt anzubringen, UND wenn man sich an Regelungen hält, wie zB: jede Zufahrt ist bewilligungspflichtig.

Ich habe zwischendrin viel gelernt, zB dass es einen Universalschlüssel für alle Schweizer Baustellenschlösser gibt, mit dem man auch alle Zufahrtsschranken aufsperren kann. Aber halt nicht darf, je nachdem.

Wir haben eine mittelokaye Lösung gefunden und ich weiss jetzt, dass die Zufahrtspoller appgesteuert sind und die Mitarbeiter vom Baudezernat das per Handy von überall steuern können.

Sonst: es ist unendlich heiss. Im Abendmeeting mit Kanada und Kalifornien war der Hitzedom aber das geringste Problem, Kanada hat Waldbrände zu berichten, Kalifornien Erdbeben, Hurricane mit Sturm und Regen und Überflutung und SCHNEE am selben Tag. Man kann die Augen nicht mehr verschliessen, oder?

Der Hübsche hat eine herausfordernde Zeit in Bayern, wurde aber immerhin zum Lieblingsonkel erkoren und bekam Nuggi und Flasche angeboten. Ich sags nur, nicht jeder kleine Mensch muss bei ihm "immer weinen" und möchte leiber keine Videocalls mit uns machen :-).

Jetzt:Feierabend (ich schau immer auf die Uhr, aber es ist tatsächlich erst viertel vor sechs, es kommt mir viel später vor), Pizza mit Q., L. hat Volleyball (mal sehen, ob sie in der unklimatisierten Dorfturnhalle überhaupt spielen, es scheint mir nicht klug), dann schauen, wer in welcher Reihenfolge oben duschen darf, wenn es kühler ist, Katzenspaziergang und dann... ab ins Bett und noch besser schlafen.

Gegessen:

Zopf mit Honig

Mozzarella, Tomate, Pflaume, Basilikum und eine getoastete Semmel, weil keine Zeit und keinen Nerv für was aufwendigeres

Salted Caramel Eis aus der Creami-Maschine mit Q (boah, war das lecker!!!!)

Montagspizza

Gesehen: "Lincoln Lawyer" beim Sporteln

Gelesen: "Die letzte Nacht

Sonntag, August 20, 2023

200823 Scheisswetter

 Es ist unglaublich, wie heiss es ist, es ist unglaublich, wie ich diese Hitze hasse.

Es kühlt in der Nacht immerhin so runter, dass man es ansatzweise ab drei oder so aushält, von einem Laken bedeckt zu sein. Und man kann morgens noch Sport machen und auf der Terrasse frühstücken. Danach: pffffffffrt.

Ich habe genau das alles heute gemacht, wir haben sogar noch zwei Katzenründchen gemacht, Jonny aber nicht gefunden. Ich gehe davon aus, dass er irgendwo in einem schattigen Gebüsch chillt und sich erst heute abend wieder bewegt. Wir werden sehen.

Sansa hingegen ist erstaunlich aktiv und kam zu unserem Frühstück mit etwas Zappelndem in den Garten. Es war dann... ein Eidechsenschwanz. Mir war nicht klar, dass die nach dem Abwerfen noch so tun, als wären sie die eigentliche Echse und eben rumhampeln. Sansa fand das sehr aufregend.

Dann hat der Hübsche seine Sachen ins Auto gepackt und sich auf den Weg nach Bayern gemacht. 5h im klimatisierten Auto: nicht die unangenehmste Vorstellung heute.

Ich habe in einem Anflug von ... weiss auch nicht, Samen von den verblühten Stauden und Blumen zusammengesammelt und als "Summer of 23" in einem Marmeladenglas gesammelt. Das wird nächstes Jahr einfach grossflächig in Kästen verteilt und ergibt hoffentlich wieder Mohn, Ringelblumen, Lein, Kornrade, Kornblumen, Tagetes, Jungfer im Grünen und "verschiedenes gelbes Zeug". Ausserdem habe ich vertrocknete Stengel anbgeschnitten, zum Wegbringen hat es nicht mehr gereicht, das müssen die Kinder heute abend machen

Danach war ich nassgeschwitzt und voll mit Pflanzenresten, yay.

Weil ja ab morgen nicht nur das Bad und Gästebad rausgerissen wird, sondern wir auch keinen aufklappbaren Spiegelschrank haben werden, bis das neue Bad fertig ist, habe ich dann noch "schnell" meine Haare blondiert. Ich kann das mittlerweile richtig gut selber, also: nur den Ansatz einpinseln, nur hinten, da komme ich mit der spiegelverkehrten Hand-Auge-Koordination so an meine Grenzen, dass ich irgendwann denke "ach, fuck it" und einfach alles vollpampe. Wir werden sehen, ob mir gleich beim Ausspülen die Kopfhaut abgeht. (Trage ich halt eine Mütze, heisser kann es eh nicht mehr werden)

Ich bin echt nervös, was den Badumbau angeht (es war sehr süss, L. hat sich gestern an der Badewanne eine Schüssel Wasser gefüllt für ... weiss nicht mehr, und  meinte dann: "Da müssten wir vllt mal was machen, der Wasserhahn spritzt." Und ich musste so lachen, weil das Spritzen aus dem Nupsi, den man hochzieht, um von Brause auf Hahn umzustellen oder umgekehrt, ist nur einer der Aspekte, die den Anstoss zu "jetzt machen wir aber mal Nägel mit Köpfen in Sachen neues Bad" und so konnte ich sagen: "Ich werde es den Handwerkern sagen, die morgen ALLES bis auf die Heizung hier rausreissen, dass sie da auch ein Auge drauf haben."), v.a. weil ich noch weiss, wie mich die Küche damals gestresst hat. Und das waren nur 10 Tage und keine 5 Wochen.

Aber gut, damals konnten wir wegen ganzes EG streichen ja auch das gesamte Wohnzimmer nicht nutzen und halt v.a. auch nicht kochen. Wir haben jetzt ja die ganze Zeit ein (EIN!!!!!!) vollfunktionsfähiges Bad mit Dusche.

Ausserdem wollten der Hübschen und ich uns unsere Daheim-Arbeitstage ein bisschen aufteilen, so dass meistens jemand für die Handwerker als Ansprechpartner da ist, aber das geht jetzt ja nicht, weil der Hübsche gar nicht da ist.

Ich arbeite ja eigentlich eh ganz gern von daheim, aber halt nicht unbedingt, wenn ein Zimmer weiter die Fliesen rausgespitzt werden. Das sollte hoffentlich schnell vorbei sein..

Ich rede mir gut zu, dass auch die Katzen damit überhaupt kein Problem haben werden, sie werden wie jetzt auch, irgendwann abends heimkommen.

Besuch in meinem Kopf: Ich überlege, wie ich am besten meine Sporteinheit unterbringe, wo doch um acht die Handwerker kommen, um sieben die Kinder aus dem Haus gehen und naja, eigentlich könnte ich auf abends umstellen, aber ich habe diese Woche erstens viele USA-Termine und zweitens habe ich jetzt meinen Rhythmus auf morgens umgestellt und naja, vielleicht stehe ich einfach um fünf auf. (All diese Gedanken zeigen halt auch, dass ich wieder Kapazität für sowas habe und das ist ja auch schon mal was)

Überhaupt: das neue Bad wird grossartig werden. Habe ich das erwähnt? (In Island hatte jedes einzelne Bad bis auf die zwei auf Hornstrandir die Kombination "Regendusche/Brause", was einerseits natürlich ausdrückt WIE mainstream wir unterwegs sind, andererseits fand ich es halt auch jedesmal super.)

Hach, und schau einer an: der Timer für die erste Blondierzwischenstufe ist um, ich werde mir also gleich die Kopfhaut abziehen gehen, ist doch auch mal was.

Samstag, August 19, 2023

190823 Glutofen

So schlecht geschlafen, dass das Armband überhaupt keinen Schlaf erkannt hat. Das hatte ich auch noch nicht.
Naja.
Vor demWecker um acht (weil Q. Pfadiaktivität ab 10) aufgewacht, Kaffee im Bett, der Hübsche ging Semmeln holen, ich holte Jonny von den Nachbarn ab, wo er frühstücken gegangen war.
Q. hustete sich immer noch die Seele aus dem Leib, war aber vor dem Frühstück sicher, zur Aktivität gehen zu wollen. Also rückte ich was von meinen Pretuval C-Vorräten raus. 
Im Lauf des Frühstücks hingegen liess es ihn immer mehr zusammen und er sah selber ein: Pfadi ist heut nix. (es hätte u.a. Motivieren von mittelbegeisterten Teenies zum Putzen der Sola-Zelte etc. bedeutet). Er zeigte uns noch sein fertig aufgebautes Geburtstagslego, später dann noch zusammengesetzt mit den restlichen Ninjagocity-Teilen (was für eine Detailverliebtheit. Im neuesten Set gibt es eine funktionsfähige Toilette, in der man zwei Kackwürstchen runterspülen kann und sie kommen dann 3 Stockwerke tiefer am anderen Ende des Sets raus und fallen ins Hafenbecken)
Dann legte er sich ins Bett und schlief 6 Stunden. Ich würde sagen: Pretuval C 0, Virus 1 (immer noch kein Corona).
Der Hübsche und ich machten uns daran, das Badezimmer, das ja am Montag rausgerissen wird, auszuräumen. Es war genaus langwieirig, wie ich gedacht hatte, aber naja, so ist das. Ich habe weniger Foundation auf Vorrat, als ich dachte (0), dafür mehr sehr schönen Silberschmuck, der aber aller so angelaufen und schmierig war, dass ich ihn seit Jahren nicht angelegt habe. Ich habe auch ein Silberreinigungsbad und das hat sehr gut funktioniert. 
Ich habe mich nach Jahren von zB den Probeportiönchen verschiedenster Urban Decay Lidschatten und Lippenstifte getrennt, habe viele leere Verpackungen "zum irgendwann mal wieder auffüllen" weggeschmissen, und jetzt ist alles in Kisten verpackt und harrt des Umbaus.
Der Hübsche hat ausserdem den Koffer gepackt für seine Bayernreise ab morgen (ich hoffe, es wird ok, es ist halt kein so schöner Anlass. Für uns Daheimgebliebene wird er natürlich auch fehlen, aber es wird auch eine Person weniger sein, die sich im einzigen Bad und WC ab Montag knubbelt.)
L machte sich irgendwann auf den Weg zu seiner Pioaktivität (heute länger als sonst, weil Verabschiedung eines Kollegen).
Als der Hübsche und ich mit Räumen fertig waren, vernichteten wir den Rest Rhabarhervanilleeis nochmal frisch aufgecreamit, dann packten wir die Schwimmsachen und radelten zum Rhein. Unser Messgerät auf der Terrasse im Schatten zeigte 39 Grad. Es ist einfach irre.
Der Rhein hat 23.1 Grad, war rappelvoll mit Leuten, SUPs, Booten, und auch schon etwas Laub. Abkühlung so mittel, aber ich habe meinen neuen Badeanzug eingeweiht. Ich bin die letzten drei Islandurlaube um ihn herumgestrichen, diesmal war es soweit (Erkenntnis: der andere Schnitt, den ich eigentlicih schöner fnde, passt mir einfach nicht und ich kann noch so sehr drauf rumreiten, dass mir bei ALLEN Kleidermarken S bzw auf jeden Fall M passt, bei 66North ist es halt einfach XL.Das passt dann aber und ich mag ihn sehr)


Bis wir wieder daheim waren, war alles trocken und heiss und L, der kurz Pfadisachen gg Abschiedssachen getauscht hatte, hatten wir auch verpasst.
Der Hübsche räumte noch das Kammerl aus (im Rahmen des Badumbaus wird nach 20 Jahren das Wasser im Haus so anders angeschlossen, dass man auch spülen kann, ohne jemanden, der parallel duscht, zu verbrühen. Das wird toll).

Abendessen. Smashed Potatoes mit Zitronentsatsiki und Salat
Gelesen: Gestern "Nacht" aus, heute "Die letzte Nacht" (bleiben wir dem Thema treu)

Freitag, August 18, 2023

180823 Tsch, tsch

 Eigentlich ok geschlafen, irgendwann bin ich aufgewacht und Sansa stand auf meinem Kopfkissen und hat mir einfach nur ins Gesicht gestarrt. Das war tatsächlich unheimlicher als wach miaut zu werden oder von Jonny die Augenlider aufgezogen zu bekommen.

Schnell gefrühstückt, Jonny vom taufeuchten Feld abgeholt (da schläft er aktuell den Morgen über), dann schnell eine Sportrunde erledigt (mannomann, habe ich einen Muskelkater vom Yoga gestern, das war wirklich anstrengend), ich hatte nämlich um 9 einen Haareschneidetermin eine halbe Stunde weit weg und musste dafür ja geduschtund geschminkt sein. 

Bin nach 2 Wochen im ruckeligen Jimny mit Gangschaltung erstmals wieder im Tesla gesessen: holla, sitzt man da tief, holla, sitzt man da beqem, holla, ist der Ausblick aus dem Rückspiegel klein, holla, bremst der stark, wenn man aus Versehen beim Ausrollen auskoppeln möchte.

Frisur: sitzt wieder sehr gut! Ich kam ja nicht zum Blondieren vorher, aber der Undercut sieht auch kontrastfarbig gut aus.

Dann: anstrengende Arbeitsthemen. Eins sehr, sehr dringend (incl Vermittlungen zwischen zwei, drei Polen), eins auch dringend, mit noch viel grösserem potentiellen Impact, aber auch fieseliger zu argumentieren, eins auch dringend, Impact nicht besonders, ausser mein Stolz. 

Alles erledigt, phew.

Mittagessen mit L. zusammen, der hat in seinem Stundenplan öfter eine längere Mittagspause und probiert aus, ob sich da heimkommen lohnt.

Gegen vier war alles erledigt (ich auch, es ist so fucking heiss, "Hitzedom" nennt man das jetzt anscheinend), der Hübsche hatte die Gartenarbeitssachen übernommen, ich ging also Wocheneinkauf erledigen Incl Snacks für die Handwerker nächste Woche, mal sehen, ob die wie beim Küchenumbau nicht angerührt werden.

Jetzt ist alles eingeräumt, die Kinder sind da und bauen Geburtstagslego (Q) und husten immer noch, zocken ein pixeliges (neues) Switch-Spiel (L), der Hübsche spielt Computer und ich habe noch letzte Sache in den verschiedenen Schriftstücken heute angepasst und korrigiert. 

Und weil das alles nicht spannend ist, hier noch ein paar Fragen aus der Blogcontentwunschliste


Was wären Sie (und vielleicht auch der Hübsche?) geworden, wenn Sie nicht Ihren Beruf ergriffen hätten? Was, wenn es (aus welchen Gründen auch immer) gar nicht in Richtung in Richtung Chemie gegangen wäre, sondern was ganz anderes?
Ich habe den Hübschen gefragt und er meinte "Ich wollte ganz früher "Löwe" werden, danach nix mehr und dann kam die Chemie, also ... alles nicht besonders spannend." Immerhin "Löwe" und nicht "Wildschwein", würde ich sagen.

NACHTRAG: grad gelernt: es war Fuchs, nicht Löwe, nicht mal der Witz funktioniert dann noch.... das ist kein guter Berufswunsch
Bei mir ... naja, soooo spannend ist das auch nicht.
Mein erster Berufswunsch war "Lehrerin", das war der Beruf, den meine Mutter gelernt hat und somit mein erstes Vorbild und eigentlich mochte ich die Schule ja ganz gern. Hat sich Gottseidank relativ schnell gegeben, ich wäre eine katastrophale Lehrerin, ich bin unglaublich ungeduldig, kann mir nicht vorstellen, wie man einfache Sachen nicht verstehen kann, und die Vorstellung, immer neuen Kindern den gleichen Kram beizubringen, ist ein absoluter Alptraum. Und da sind die mühsamen Eltern noch gar nicht eingerechnet. Niemand (incl mir) möchte, dass ich Lehrerin bin.
Dann wollte ich "Heinrich Schliemann" werden oder "Bob Ballard", also eigentlich Archäologin, aber halt schon eine, die etwas Spektakuläres entdeckt. Keine Ahnung, ob das gut geworden wäre.
Und dann kamen die Naturwissenschaften und ich entdeckte zunächst meine Begeisterung für Physik, da hatte ich meinen Vater als Vorbild, grossartige Lehrer, den Leistungskurs fand ich super. Ich sah mich immer als Grundlagenforscherin, die irgendwas spektakuläres entdeckt. Meine Facharbeit in Physik hat mich dann davon sehr schnell kuriert, es ist halt alles einfach immer Sachen zusammenstecken und Zahlen auf Messgeräten ablesen und Diagrammen draus machen.
Da kam Chemie mit bunt, heiss, explosiv, es duftet, es stinkt, es knallt, es zischt, gerade recht. Vermutlich auch als eine gewisse Emanzipiation vom Elternhaus, weil: dafür gab es überhaupt kein Vorbild (abgehalten wurde ich aber auch nicht, ich wurde tatsächlich ermutigt, das zu verfolgen, was mich begeistert).
Als es darum ging, ein Studienfach auszuwählen, habe ich mich semiernsthaft mit einer Kapitänslaufbahn befasst, aber naja, Medizin wäre vielleicht auch spannend gewesen (ich bin irre gut im Auswendiglernen, überhaupt nicht gut mit Menschen, das heisst: neben allem, was in der Medizinerausbildung und dem Beruf zumindest in D falsch läuft, wäre das auch eher suboptimal geworden.)
Ich hatte zwischendrin halbromantische Vorstellungen, ein eigenes Cafe oder Restaurant aufzumachen, aber ich bin halt viel zu sehr Realistin, als dass ich das ernsthaft in Erwägung ziehen würde.

Die grossen Abzweigungen, die ich in meiner Laufbahn sehe, sehen vermutlich nur für mich gross aus.
1. Universitätslaufbahn vs Industrie: meine Diplom- und ganz besonders meine Doktorarbeit haben mich sehr gründlich von dem Gedanken kuriert, eine Universitätslaufbahn einzuschlagen. Das war tatsächlich lange ein Traum, aber ich bin SO FROH, dass mein Doktorvater so war, wie er war, und mir so klar gemacht hat, dass ich in dieser Umgebung, wo Menschen ohne Korrektiv gottgleich agieren und Menschen sind nicht für gottgleiche Positionen gemacht, das wird einfach nur hässlich für alle andern, zugrunde gehen würde. Ausserdem wollte ich an etwas arbeiten, was direkt Leute interessiert und nicht nur im Zweifelsfall mich und sonst niemanden, und was einen direkten Nutzen und eine direkte Anwendung hat. Und so war eigentlich der aller, allerbeste Moment meiner universitäten Laufbahn, als mich mein Doktorvater am Vorabend meiner Abreise nach Basel, um meinen Job in der Industrie anzutreten, in sein Büro zitieren liess und mir eine Juniorprofessur anbot. Und ich ihm lächelnd für das Angebot dankte und es einfach ohne einen einzigen wehmütigen Gedanken ablehnte. (er konnte es gar nicht verstehen, genausowenig wie er sich vorstellen konnte, dass wir ohne seine Unterstützung einen echten Job gefunden hatten und das mit der Schweiz wirklich ernst meinten. Naja. "gottgleich")
2. Keine Biochemie, kein Kalifornien: darüber habe ich schon mal geschrieben. Die Biochemieausbildung an der TU München war damals so schlecht, dass es ein Wunder gewesen wäre, wenn da irgendein Begeisterungsfunken geweckt worden wäre, aber rein theoretisch wäre es ja schon denkbar gewesen, mein Praktikum in San Diego als Startpunkt einer kalifornienbasierten Biochemie-Laufbahn zunehmen. Ich prophezeie: ich hätte heute vermutlich den identischen Job wie heute, nur auf der anderen Seite des Globus und würde mich statt über die Meetings mit San Francisco am Abend über die mit Basel am frühen Morgen aufregen.
3. Schweiz statt Deutschland: das war damals tatsächlich ein bisschen aus der Not geboren respektive mangels Alternativen. Die Einstellungssituation für ChemierInnne war damals extrem schlecht und wir wollten ja beide an denselben Ort (und nicht nach Ludwigshafen), also lag Basel halt sehr nahe. Ich denke, das war auch grossartig, wenn ich mir die damals "en voguen" Unternehmen für TUM- Absolventen anschaue, meine Güte, da möchte ich heute auch nicht mehr sein. In tatsächlich keinem einzigen.....

Also: alles nicht so spannend, ausser "Löwe" und "Bob Ballard" vielleicht.

Ihre Doktorarbeit und wie diese ihre weitere Karriere beeinflusst hat (oder war nur der Titel wichtig und nicht das Thema der Arbeit)
Den Titel und das Thema etc können Sie ja selber raussuchen und dann verifizieren, ob das nachvollziehbar ist, was ich hier behaupte :-).
Natürlich war letztendlich der Titel entscheidend, respektive damals (und zu grossen Teilen auch heute noch) ist ein Doktortitel respektive das, wofür er steht, nämlich: selbstständig wissenschaftlich arbeiten können, wissenschaftlich denken, argumentieren, schreiben können, einfach eine Grundvoraussetzung für BerufsanfängerInnen.
Aber: sich 2-3 Jahre mit einem Thema eingehend zu befassen, das mir egal ist, meine Güte, das kann ich nicht. Ich habe das Thema aus Begeisterung und Interesse gewählt, ich wollte unbedingt was mit Synthese machen (gehen Sie mir weg mit Analytik oder Physikalischer Chemie), unbedingt was mit spannender Synthese (gehen Sie mir weg mit Peptiden oder Festkörperchemie oder Materialwissenschaften), und was mit potentieller echtem Nutzen. Und das natürlich an einem renommierten Lehrstuhl (haha, zu der Erfahrung siehe letzte Frage, aber ich habe unglaublich viel über mich gelernt dabei :-)), und so bin ich in der Metallorganik gelandet. Es hat wirklich Spass gemacht, trotz der Ernüchterung über den universitären Betrieb würde ich die 2.5 Jahre Doktorarbeit als die beste Zeit des Studiums beschreiben.
Für meine Karriere hat mir das insofern was gebracht, als ich durch meine Industriekooperationen lernte, dass ich eher nicht in einem deutschen Unternehmen arbeiten möchte ("Wir können uns gern duzen, aber wenn mein Chef uns hört, musst du mich "Frau Dr. Dingenskirchen" nennen" lol, was?), ausserdem hatte ich eine Kooperation mit Leuten aus der Schweizer Chemieindustrie, das war viel entspannter und spannender. Das hat insofern einen direkten Einfluss auf meine Karriere gehabt, als ich dadurch direkten Einblick in die wilden Fusions- und Spinoff- Aktionen der Basler Chemie in den 90ern hatte und wusste, wo/wie was man da dann machen kann :-)
Spannend war dann nach ein paar Jahren im Job tatsächlich, dass ich einen ganz ähnlichen Katalysator wie den aus meiner Doktorarbeit dann stattim mg-Massstab im 100kg Massstab herstellen durfte, d.h. Synthese etnwickeln etc, Funding beantragen, Produktion leiten und verantworten, da war klar, dass ICH das als einzige aus dem Team machen könnte, weil ich mich damit auskenne. (War dann hinterher ein rechter Rohrkrepierer, aber spannend allemal :-))