So, heute war es soweit und ich habe meine Kollegen eingeweiht und jetzt kann ich das endlich auch hier loswerden: Sie erinnern sich ja noch an diesen Post hier und die meisten von Ihnen haben sich bestimmt schon zusammengereimt, was das bedeutet, nämlich: Ich habe einen neuen Job!
Ab September werde ich (jaja, ich sehe Sie, die Sie sich bestimmt noch daran erinnern, wie ich beim letzten Jobwechsel noch lautstark "NIEMALS" getönt habe, und meine ehemaligen Kollegen, die noch genau wissen, wie ich mich mit Händen und Füssen gegen eine Jobrotation in der QA gewehrt habe) das, was ich ein gutes halbes Jahr als Zusatzjöbli gemacht habe, Vollzeit machen. Also: ich bleibe in derselben Firma, sogar in der mehr oder weniger selben übergeordneten Organisation, dem Technical Product Management, für Aussenstehende also nicht sooooooo ultraspannend was anderes, für mich: schon.
Ich werde nach fast 17 Jahren dem, nennen wir es, "produktionsnahen Umfeld" ein bisschen Adieu sagen und als Quality Product Leader (QPL, es ist alles nur echt, wenn es ein Akronym hat) für die End-to-End-Qualitätsstrategie "meiner" Produkte verantwortlich sein, anstatt für die technischen Aspekte der Wirkstoffproduktion "meiner" Produkte. End-to-End ist ein bisschen viel mehr, weil so sehr ich als Chemikerin natürlich immer noch davon überzeugt bin, dass der Wirkstoff das wichtigste an einem Medikament ist, so viel mehr braucht es, bis es halt ein echtes Medikament ist. (Holla, das ist alles so spannend! Neue Produkte, tschüss GrippeImmunsuppressivumAntibiotikumAntiemetikumAbnehmdingsOstheoporoseundKnochenkrebsSpinaleMuskelatrophies, hallo (wahrscheinlich) AnderesAntibiotikumganzvieleSchmerzmittelAkneundniegelnagelneuesProduktmitnurCodenamen, Packaging, Tablettieren, Kapseln, Ampullen, TWIMC-Letter, GEG-Meetings, hoffentlich nicht zu viele, hach.)
Das ganze kam relativ überraschend und ungeplant und ging so schnell wie noch nie ein Bewerbungsprozedere bisher. Wie Sie sich erinnern, habe ich das Zusatzjöbli ja wegen Land unter relativ zügig abgebrochen und als ich mich von der Jöbli-Truppe mit eine Kuchen verabschiedete, meinte einer der Kollegen: "Brauchts den Kuchen eigentlich? Der P. geht doch." Es ging eine Weile (es sei mir zugute gehalten, dass ich im totalen Krisenmodus war und nur noch an das Italienprojekt denken konnte), bis ich verstand, was er damit meinte und als "Hm, ja, stimmt, könnte ich eigentlich..." für mal später abspeicherte. Und erstmal fast wieder vergass, weil "ITALIEN!". Auf einmal poppte eine Messengernachricht des Zusatzjöbli-Chefs auf: "Hey, die Stelle von P. ist jetzt im System, wie schaut's aus?" und tja, praktischerweise hatte ich da grade mal mehr als 15 Sekunden, um einen Gedanken, der nicht "ITALIEN!!!" war, fertig zu denken und zack (naja, ein bisschen länger ging es schon), hatte ich am Wochenende ein Anschreiben zusammengeklöppelt, meinen Lebenslauf aktualisiert und das Profil in unserem Bewerbungstool aktualisiert.
Zwei Tage später machte die Teamassistentin mit mir 3 Interviewtermine für eine Woche später ab, die ich so unglaublich schlecht vorbereitet wie noch nie absolvierte, weil: "ITALIEN!" (für eins musste ich sogar ein notfallmässig anberaumtes Krisenmeeting mit ITALIEN! verlassen, d.h. anstatt eine halbe Stunde vorher meine Nase zu pudern, meine Stärken und Schwächen zu memorieren, frisches Deo nachzulegen und die Zähne zu putzen, sauste ich mit roten Ohren und voller Adrenalin wegen "ITALIEN" mit einem kurzen "Sorry, I have to step out for 45 minutes, please continue without me, I will be back" aus dem Krisenmeeting in den nächsten Meetingraum, erklärte, warum ich wechseln will, was ich kann, was ich bewirken möchte, und 45 Minuten später wieder zurück zum Krisenmeeting. Ich war mir eigentlich sicher, dass das halt trotz der eigentlich guten Ausgangslage halt doch nicht reichen würde und hatte es eigentlich als "Immerhin habe ich gezeigt, dass es mich interessiert" abgehakt. Tja. Und nur eine Woche nach dem letzten Gespräch (ich war gerade von dem Gewalttrip nach ...... ITALIEN zurück und (Freitag abend) bei einem kontemplativen Wochenendeinkauf im Gang zwischen Toast und H-Milch, als mein Arbeitshandy klingelte und der Recruiter am Apparat war. Was hätten Sie gesagt, wenn Sie jemand fragt: "Können Sie gerade gut sprechen? Ich habe sehr gute Nachrichten für Sie!"? Ich war sehr müde und habe tatsächlich kurz überlegt, ob ich "Is grad doof, können wir das Montag machen?" sagen könnte, aber nur ganz kurz und so habe ich mir zwischen 5-Korn-Toast und Oatly erklären lassen, dass mich alle unbedingt haben wollen und stimmt, über Gehalt und Funktionsstufe haben wir noch gar nicht geredet, das wäre so und so, und wenn ich jetzt ja sage, dann würden sie alles im HR-System klären und dann können die beiden Chefs sich einigen, wann der Transfer stattfindet und was sagen Sie?
Joah. Ich hatte bei "guten Nachrichten" mit einer Einladung zu einer zweiten Runde mit noch höheren Chefs und was weiss ich gerechnet, nicht mit einem direkten Jobangebot, während ich aus Versehen zwei Tuben Milchmädchen in den Wagen gelegt habe, die ich auch noch gekauft habe, keine Ahnung, was ich jetzt damit mache. Ich war so perplex, dass ich mich das Wochenende zum drüberschlafen ausbedungen habe, aber entschieden hatte ich mich schon an der Käsetheke.
Ich habe tatsächlich ein bisschen schlechtes Gewissen und gehe nicht 100% gern, weil der Job, die Gruppe, in genau der Zusammensetzung, mit genau dem Leadershipteam, genau den Aufgaben (okay, Italien könnte ein biiiiiisschen sehr viel smoother laufen) ehrlich gesagt der beste Job ist, den ich je hatte. Aber: ich kenne mich auch und ich weiss, dass ich seit ungefähr einem guten Jahr Hummeln im Hintern habe und etwas Neues suche. Und tja, diese Gelegenheit kommt eben jetzt und ja, es gäbe vielleicht einen besseren Zeitpunkt zu wechseln, wenn ich mir meine Projekte oder die anstehenden Änderungen in unserer Gruppe ansehe, aber: erstens ist der Zeitpunkt nie perfekt und zweitens hätte es schon viel schlechtere Zeitpunkte gegeben.
Die Reaktion meines Chefs und Chefchefs (vor denen ich nach der Erfahrung beim letzten Wechsel doch ein bisschen Bammel hatte) liess mich dann fast ein wenig schniefend zurück, mir wurde nämlich von Herzen gratuliert und für die geleistete Arbeit gedankt und sogar Tipps für die Gehaltsverhandlungen mit auf den Weg gegeben. Den Kollegen habe ich heute Bescheid gesagt und ... ich sag's mal so: im "produktionsnahen Umfeld" geht es ja eher hemdsärmlig und rustikal zu, aber heute wurde ich öfter umarmt als in den ganzen letzten 4 Jahren (bei der Arbeit).
So. Und falls jemand Interesse an meinem aktuellen Job hat (ganz ohne Witz, der ist grossartig!), melden Sie sich doch (fraubruellen@gmail.com), meines Wissens wird er firmenintern, aber auch extern ausgeschrieben. Ich verspreche, dass ich das Italienprojekt im bestmöglichen Zustand übergeben werde.
Ab September werde ich (jaja, ich sehe Sie, die Sie sich bestimmt noch daran erinnern, wie ich beim letzten Jobwechsel noch lautstark "NIEMALS" getönt habe, und meine ehemaligen Kollegen, die noch genau wissen, wie ich mich mit Händen und Füssen gegen eine Jobrotation in der QA gewehrt habe) das, was ich ein gutes halbes Jahr als Zusatzjöbli gemacht habe, Vollzeit machen. Also: ich bleibe in derselben Firma, sogar in der mehr oder weniger selben übergeordneten Organisation, dem Technical Product Management, für Aussenstehende also nicht sooooooo ultraspannend was anderes, für mich: schon.
Ich werde nach fast 17 Jahren dem, nennen wir es, "produktionsnahen Umfeld" ein bisschen Adieu sagen und als Quality Product Leader (QPL, es ist alles nur echt, wenn es ein Akronym hat) für die End-to-End-Qualitätsstrategie "meiner" Produkte verantwortlich sein, anstatt für die technischen Aspekte der Wirkstoffproduktion "meiner" Produkte. End-to-End ist ein bisschen viel mehr, weil so sehr ich als Chemikerin natürlich immer noch davon überzeugt bin, dass der Wirkstoff das wichtigste an einem Medikament ist, so viel mehr braucht es, bis es halt ein echtes Medikament ist. (Holla, das ist alles so spannend! Neue Produkte, tschüss GrippeImmunsuppressivumAntibiotikumAntiemetikumAbnehmdingsOstheoporoseundKnochenkrebsSpinaleMuskelatrophies, hallo (wahrscheinlich) AnderesAntibiotikumganzvieleSchmerzmittelAkneundniegelnagelneuesProduktmitnurCodenamen, Packaging, Tablettieren, Kapseln, Ampullen, TWIMC-Letter, GEG-Meetings, hoffentlich nicht zu viele, hach.)
Das ganze kam relativ überraschend und ungeplant und ging so schnell wie noch nie ein Bewerbungsprozedere bisher. Wie Sie sich erinnern, habe ich das Zusatzjöbli ja wegen Land unter relativ zügig abgebrochen und als ich mich von der Jöbli-Truppe mit eine Kuchen verabschiedete, meinte einer der Kollegen: "Brauchts den Kuchen eigentlich? Der P. geht doch." Es ging eine Weile (es sei mir zugute gehalten, dass ich im totalen Krisenmodus war und nur noch an das Italienprojekt denken konnte), bis ich verstand, was er damit meinte und als "Hm, ja, stimmt, könnte ich eigentlich..." für mal später abspeicherte. Und erstmal fast wieder vergass, weil "ITALIEN!". Auf einmal poppte eine Messengernachricht des Zusatzjöbli-Chefs auf: "Hey, die Stelle von P. ist jetzt im System, wie schaut's aus?" und tja, praktischerweise hatte ich da grade mal mehr als 15 Sekunden, um einen Gedanken, der nicht "ITALIEN!!!" war, fertig zu denken und zack (naja, ein bisschen länger ging es schon), hatte ich am Wochenende ein Anschreiben zusammengeklöppelt, meinen Lebenslauf aktualisiert und das Profil in unserem Bewerbungstool aktualisiert.
Zwei Tage später machte die Teamassistentin mit mir 3 Interviewtermine für eine Woche später ab, die ich so unglaublich schlecht vorbereitet wie noch nie absolvierte, weil: "ITALIEN!" (für eins musste ich sogar ein notfallmässig anberaumtes Krisenmeeting mit ITALIEN! verlassen, d.h. anstatt eine halbe Stunde vorher meine Nase zu pudern, meine Stärken und Schwächen zu memorieren, frisches Deo nachzulegen und die Zähne zu putzen, sauste ich mit roten Ohren und voller Adrenalin wegen "ITALIEN" mit einem kurzen "Sorry, I have to step out for 45 minutes, please continue without me, I will be back" aus dem Krisenmeeting in den nächsten Meetingraum, erklärte, warum ich wechseln will, was ich kann, was ich bewirken möchte, und 45 Minuten später wieder zurück zum Krisenmeeting. Ich war mir eigentlich sicher, dass das halt trotz der eigentlich guten Ausgangslage halt doch nicht reichen würde und hatte es eigentlich als "Immerhin habe ich gezeigt, dass es mich interessiert" abgehakt. Tja. Und nur eine Woche nach dem letzten Gespräch (ich war gerade von dem Gewalttrip nach ...... ITALIEN zurück und (Freitag abend) bei einem kontemplativen Wochenendeinkauf im Gang zwischen Toast und H-Milch, als mein Arbeitshandy klingelte und der Recruiter am Apparat war. Was hätten Sie gesagt, wenn Sie jemand fragt: "Können Sie gerade gut sprechen? Ich habe sehr gute Nachrichten für Sie!"? Ich war sehr müde und habe tatsächlich kurz überlegt, ob ich "Is grad doof, können wir das Montag machen?" sagen könnte, aber nur ganz kurz und so habe ich mir zwischen 5-Korn-Toast und Oatly erklären lassen, dass mich alle unbedingt haben wollen und stimmt, über Gehalt und Funktionsstufe haben wir noch gar nicht geredet, das wäre so und so, und wenn ich jetzt ja sage, dann würden sie alles im HR-System klären und dann können die beiden Chefs sich einigen, wann der Transfer stattfindet und was sagen Sie?
Joah. Ich hatte bei "guten Nachrichten" mit einer Einladung zu einer zweiten Runde mit noch höheren Chefs und was weiss ich gerechnet, nicht mit einem direkten Jobangebot, während ich aus Versehen zwei Tuben Milchmädchen in den Wagen gelegt habe, die ich auch noch gekauft habe, keine Ahnung, was ich jetzt damit mache. Ich war so perplex, dass ich mich das Wochenende zum drüberschlafen ausbedungen habe, aber entschieden hatte ich mich schon an der Käsetheke.
Ich habe tatsächlich ein bisschen schlechtes Gewissen und gehe nicht 100% gern, weil der Job, die Gruppe, in genau der Zusammensetzung, mit genau dem Leadershipteam, genau den Aufgaben (okay, Italien könnte ein biiiiiisschen sehr viel smoother laufen) ehrlich gesagt der beste Job ist, den ich je hatte. Aber: ich kenne mich auch und ich weiss, dass ich seit ungefähr einem guten Jahr Hummeln im Hintern habe und etwas Neues suche. Und tja, diese Gelegenheit kommt eben jetzt und ja, es gäbe vielleicht einen besseren Zeitpunkt zu wechseln, wenn ich mir meine Projekte oder die anstehenden Änderungen in unserer Gruppe ansehe, aber: erstens ist der Zeitpunkt nie perfekt und zweitens hätte es schon viel schlechtere Zeitpunkte gegeben.
Die Reaktion meines Chefs und Chefchefs (vor denen ich nach der Erfahrung beim letzten Wechsel doch ein bisschen Bammel hatte) liess mich dann fast ein wenig schniefend zurück, mir wurde nämlich von Herzen gratuliert und für die geleistete Arbeit gedankt und sogar Tipps für die Gehaltsverhandlungen mit auf den Weg gegeben. Den Kollegen habe ich heute Bescheid gesagt und ... ich sag's mal so: im "produktionsnahen Umfeld" geht es ja eher hemdsärmlig und rustikal zu, aber heute wurde ich öfter umarmt als in den ganzen letzten 4 Jahren (bei der Arbeit).
So. Und falls jemand Interesse an meinem aktuellen Job hat (ganz ohne Witz, der ist grossartig!), melden Sie sich doch (fraubruellen@gmail.com), meines Wissens wird er firmenintern, aber auch extern ausgeschrieben. Ich verspreche, dass ich das Italienprojekt im bestmöglichen Zustand übergeben werde.