Heute vormittag hatte ich ein "Influencing"-Training, das für unsere ganze Abteilung ausgerollt wurde. Wir sind eine sehr, sehr technisch orientierte Abteilung, wir operieren in einem Matrixumfeld mit keinen direktern Reportinglines, d.h. wir können fast nie sagen "Das passiert jetzt so, weil ich das sage". Während ich es ja per se super fände, wenn alle einfach ihren Job machen würden und das bedeutet natürlich so, wie ich das auch machen würde, habe ich mittlerweile akzeptieren gelernt, dass andere Menschen, andere Abteilungen anders ticken, andere Prioritäten haben, den Weg zu manchmal denselben Zielen anders sehen, und dass manche Spannungen auch so sein müssen, um die Gewaltenteilung aufrecht zu erhalten. Das heisst, wir müssen unsere Wünsche, Bedürfnisse in diesem Umfeld durchsetzen, ohne die Kavallerie im Rücken. Das ist .... sagen wir es ehrlich, nicht eine der Core Competencies der meisten fakten- und datenbasiert denkenden, rationalen Wissenschaftler und so wurde uns also dieses Training ans Herz gelegt. Mein Kollege und ich, die wir unsere beiden Influenza-Wirkstoffe betreuen, haben uns gehighfived, weil: Haha, Influenca und so.
Ich persönlich habe ja meine Probleme mit dem Begriff "influencing", weil es bei mir im Kopf ganz nah bei "manipulieren" und "unehrlich" und "austricksen" ist und das ist weder etwas, was ich gerne erlebe, noch etwas, was ich können oder lernen möchte.
Nachdem der Trainer in seiner ausführlichen Vorstellungsemail erklärt hat, er freue sich auf "robust discussions", habe ich das (auf Nachfrage, was meine Influencingtricks wären) direkt mal so gesagt und ab dann wurde es besser. Es hat mich allerdings, denke ich, bei der ersten Rückmeldung des Trainers nach 3 Stunden, wie er unseren natürlichen Influencing-Stil einschätzt, das "Charisma", das ich mir selber durchaus zuschreiben würde (in Kombination mit "challenging", das er mir auch zusprach, allerdings in Kombination mit "reasoning", was auch ok ist, aber meine Kernkompetenz ist halt schon Klassenkasper und Best Buddy mit jedem, was Influencing übrigens gar nicht so leicht macht, wenn Du Deinen neuen Buddy dann irgendwann doch mal fragen muss, was er eigentlich geraucht hat und wann er seinen Teil des Deals abliefern möchte.
Naja. Jetzt kein mindblowing new stuff, aber ein paar Denkanstösse gab es schon.
Ansonsten: gearbeitet wie bekloppt.
Zwei Momente hatte ich, die waren richtig toll:
Ich brauchte dringend Informationen über Radarsonden und für spezifische Einsatzgebiete und Grenzen derselben. Ich habe also meinen ehemaligen Ingenieursverantwortlichen aus der Produktion einen Hilferuf geschickt und, so ultrabeschäftigt sie auch sind, binnen einer Stunde hatte ich mehr, als ich jemals erwartet hätte. (Vermutlich haben die Jahre an "Friday Cake", der eigentlich immer ein "Monday Cake" war, mit dem ich die Produktionsmannschaft dort immer versorgt habe, für ein paar Steine im Brett gesorgt. Das war übrigens ein Tipp aus dem Training. "Bring treats like "Friday cake"". Damit kann ich was anfangen, aber ob das schwierige Verhandlungen erleichtert?)
(Lustig: diese akribische Vorbereitung auf schwierige Verhandlungen ist, wie ich heute gelernt habe, auch ein influencing style. Ich dachte, das machen alle so, weil wie soll man es sonst machen? Naja, okay, Kuchen ginge noch)
Der zweite Moment war, als ich realisierte, dass die geschäftsreisenden Kollegen, die mir gestern gesagt hatten: Ne, keine Sorge, wir sind beim Meeting da! damit nicht gemeint hatten: da, wie da, sondern da, wie wach und eingewählt und das Meeting um 6 Uhr morgens kalifornischer Zeit geleitet haben. Was mir wirklich gut getan hat, ist, dass erstens anerkannt wird, wie sehr sich meine Quality-Counterpart-Kollegin und ich im Moment für dieses Projekt aufarbeiten im Interesse für das grosse Ganze, aber auch, dass das so nicht geplant und vorhergesehen war und dass sich da dringend was ändern muss und zwar nicht bei uns beiden. Das zeigt mir, dass es gut war und ist, Bescheid zu sagen, wenn es zu viel wird. Das heisst nicht, dass es sich sofort magisch verändert, aber es tut sich was.
Daheim (heute pünktlich, weil nur Zug, nicht Bus):
leicht angewidert nach den Überresten des Vogels gesucht, den Sansa heute (haben wir auf der Kamera gesehen) von einem begeisterten Jonny begleitet, zweimal rein und raus getragen hat und ... anscheinend haben sie ihn in Gemeinschaftsarbeit bis auf ein paar Federchen restlos verputzt. (oder irgendwo versteckt, wo wir bisher noch nicht gesucht haben. In den Schuhen ist er nicht)
Yoga gemacht
Mich über Kindertestresultate gefreut
Suppe gekocht (Nudeln für die Kinder, Karotten-Erdnuss für die Grossen)
vorgelesen
Badewanne
Letzte Folge "House of Cards"
Gegessen:
Marmeladenbrot
viele Früchte in der Znünipause vom Workshop
Artischockenboden mit Spinat gefüllt im Filoteig, Mischgemüse, Kartoffeln mit Basilikum und Rettichsalat
zwei keine Küchlein vom Nachmittagsworkshopcatering
Suppe
Getragen:
Gelesen: "Befreit"
Stresslevledurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: im Training noch die Kurve von "Alles doof" zu "Geht eigentlich" gekriegt
Ich persönlich habe ja meine Probleme mit dem Begriff "influencing", weil es bei mir im Kopf ganz nah bei "manipulieren" und "unehrlich" und "austricksen" ist und das ist weder etwas, was ich gerne erlebe, noch etwas, was ich können oder lernen möchte.
Nachdem der Trainer in seiner ausführlichen Vorstellungsemail erklärt hat, er freue sich auf "robust discussions", habe ich das (auf Nachfrage, was meine Influencingtricks wären) direkt mal so gesagt und ab dann wurde es besser. Es hat mich allerdings, denke ich, bei der ersten Rückmeldung des Trainers nach 3 Stunden, wie er unseren natürlichen Influencing-Stil einschätzt, das "Charisma", das ich mir selber durchaus zuschreiben würde (in Kombination mit "challenging", das er mir auch zusprach, allerdings in Kombination mit "reasoning", was auch ok ist, aber meine Kernkompetenz ist halt schon Klassenkasper und Best Buddy mit jedem, was Influencing übrigens gar nicht so leicht macht, wenn Du Deinen neuen Buddy dann irgendwann doch mal fragen muss, was er eigentlich geraucht hat und wann er seinen Teil des Deals abliefern möchte.
Naja. Jetzt kein mindblowing new stuff, aber ein paar Denkanstösse gab es schon.
Ansonsten: gearbeitet wie bekloppt.
Zwei Momente hatte ich, die waren richtig toll:
Ich brauchte dringend Informationen über Radarsonden und für spezifische Einsatzgebiete und Grenzen derselben. Ich habe also meinen ehemaligen Ingenieursverantwortlichen aus der Produktion einen Hilferuf geschickt und, so ultrabeschäftigt sie auch sind, binnen einer Stunde hatte ich mehr, als ich jemals erwartet hätte. (Vermutlich haben die Jahre an "Friday Cake", der eigentlich immer ein "Monday Cake" war, mit dem ich die Produktionsmannschaft dort immer versorgt habe, für ein paar Steine im Brett gesorgt. Das war übrigens ein Tipp aus dem Training. "Bring treats like "Friday cake"". Damit kann ich was anfangen, aber ob das schwierige Verhandlungen erleichtert?)
(Lustig: diese akribische Vorbereitung auf schwierige Verhandlungen ist, wie ich heute gelernt habe, auch ein influencing style. Ich dachte, das machen alle so, weil wie soll man es sonst machen? Naja, okay, Kuchen ginge noch)
Der zweite Moment war, als ich realisierte, dass die geschäftsreisenden Kollegen, die mir gestern gesagt hatten: Ne, keine Sorge, wir sind beim Meeting da! damit nicht gemeint hatten: da, wie da, sondern da, wie wach und eingewählt und das Meeting um 6 Uhr morgens kalifornischer Zeit geleitet haben. Was mir wirklich gut getan hat, ist, dass erstens anerkannt wird, wie sehr sich meine Quality-Counterpart-Kollegin und ich im Moment für dieses Projekt aufarbeiten im Interesse für das grosse Ganze, aber auch, dass das so nicht geplant und vorhergesehen war und dass sich da dringend was ändern muss und zwar nicht bei uns beiden. Das zeigt mir, dass es gut war und ist, Bescheid zu sagen, wenn es zu viel wird. Das heisst nicht, dass es sich sofort magisch verändert, aber es tut sich was.
Daheim (heute pünktlich, weil nur Zug, nicht Bus):
leicht angewidert nach den Überresten des Vogels gesucht, den Sansa heute (haben wir auf der Kamera gesehen) von einem begeisterten Jonny begleitet, zweimal rein und raus getragen hat und ... anscheinend haben sie ihn in Gemeinschaftsarbeit bis auf ein paar Federchen restlos verputzt. (oder irgendwo versteckt, wo wir bisher noch nicht gesucht haben. In den Schuhen ist er nicht)
Yoga gemacht
Mich über Kindertestresultate gefreut
Suppe gekocht (Nudeln für die Kinder, Karotten-Erdnuss für die Grossen)
vorgelesen
Badewanne
Letzte Folge "House of Cards"
Gegessen:
Marmeladenbrot
viele Früchte in der Znünipause vom Workshop
Artischockenboden mit Spinat gefüllt im Filoteig, Mischgemüse, Kartoffeln mit Basilikum und Rettichsalat
zwei keine Küchlein vom Nachmittagsworkshopcatering
Suppe
Getragen:
Ich mag das Kleid sehr, noch mehr, seitdem ich heute von einer Kollegin, die ich für ihre Stilsicherheit bewundere, ein Kompliment dafür bekam |
Gelesen: "Befreit"
Stresslevledurchschnitt gestern: 23
Selbstbeweihräucherung: im Training noch die Kurve von "Alles doof" zu "Geht eigentlich" gekriegt