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Donnerstag, Juli 20, 2017
#noerdstrom Tag 12: Odda - Stavanger
Heute hatten wir nicht wirklich viel geplant, die Strecke heute war nämlich die weiteste (oder nur die längste?) der ganze Tour (okay, die Anfahrt nach Kiel ausgenommen). Wir hatten also heute keinen Wecker gestellt und ich stresste gar nicht so superviel rum wegen Frühstückshunger und "Könntet Ihr Euch alle bitte mla anziehen? Ich sehe, dass Ihr wach seid!". Allerdings war das heute der blödste Tag dafür, weil ... ach. Das Geschiss ums versprochene Autoaufladen am Vorabend war nur der Anfang. Die grandiose Aussicht auf den Fjord tröstete vielleicht noch über die grauenvollen Matratzen, die sogar meinen echt unkomplizierten Rücken heute morgen ächzen liessen. Dass aber ein Frühstücksbuffet, das bis 10:00h angeboten wird, um 9:00h nicht nur keine Eier, noch eine Speckscheibe, die in lauwarmem Fett dahindümpelt und, und das war das eigentlich fieseste, kein Besteck mehr hat, das ist halt schon echt ein bisschen arm. Der Hübsche verzeifelte an dem Versuch, dem Rezeptionstyp die versprochene Anleitung zum, ja, wir geben nicht auf, Laden des Autos in höherem Detailgrad als "irgendwo hinten im Hof halt" rauszuleiern, wir schmierten Butter und Marmelade mit Plastiklöffeln (die gab es noch) auf Toast und machten ganz ganz schnell einen Abflug.
Egal, die Fahrt war, wie bisher eigentlich immer, ein Traum von Fjorden, Seen, Wasserfällen und recht bald fanden wir dann noch eine Bäckerei, in der zwar ungefähr 10 Flow-Magazine explodiert waren und überall lustige, deepe Sprüche in 34 verschiedenen Schriftarten und Sprachen auf upgecycelten Holzbrettern oder taupefarbigen Blechschildern standen, dafür aber gab es Kaffee und .... Zimtschnecken! Ich war also wieder unter den Lebenden :-).
Vor Stavanger erreichten wir dann mühelos den letzten norwegischen Supercharger auf unserer Reise (take this, Hinterhofkabel!) und dann ging es über, unter und zwischen den kleinen Inseln vor Stavanger bis zu unserem letzten Hotel.
Und wie als Entschädigung für das letzte ist das hier echt der Hammer! Wir haben auf der Fahrt die Rezensionen bei Google Maps gelesen und bei der hier habe ich buchstäblich "Mami, warum weinst Du?" Tränen gelacht:
Es ist etwas ausserhalb, was uns aber wurscht ist, ganz niegelnagelneu, wunderbar designt, das Zweibettzimmer mit zwei Zustellbetten ist riesig, das Bad perfekt und .... wir hatten ja ein recht teures Parkhaus erwartet, wir haben den weltbesten Parkplatz: das Parkplatz unter der nebendrannen Eishockeyarena der "Stavanger Oilers" wäre für E-Autos eh umsonst und laden könnte man auch. Allerdings klappt das mit dem Tesla aus Gründen nicht und weil das schon vielen so ging, räumen die Hotelmenschen dann ein Gitter weg und wir stehen jetzt praktisch direkt vor der Haustür bei den Fahrradständern :-).
Der Rezeptsionsjüngling gab uns den Tipp, dass aktuell in Stavanger ein Foodfestival sei und das wäre echt toll und weil wir ja eh noch Bewegung (und Essen) brauchten, machten wir uns auf den Weg. Google Maps (und die Hotelrezensionen) sagte: ca 41 Minuten zu Fuss, das klang nach einem schönen Spaziergang nach einer langen Autofahrt.
Nach 40 Minuten wunderschöner Strecke durch Wohngebiete, den Universitätscampus, durch ein Geschäftsviertel fand Google Maps, wir wären jetzt da.
Wir nicht so, weil ... da war nix. Also: Bürogebäude, aber keine Leute und schon gar kein Foodfestival. Google Maps war sich aber sicher, und ich glaube, in einem dieser Bürohäuser befindet sich die Geschäftsstelle des Food Festivals.
Weitere Recherche ergab, dass das eigentliche Festival im Hafen von Stavanger ist und der Hafen von Stavanger auch ungefähr 40 Minuten vom Hotel weg, aber halt in die ganz andere Richtung und mit einer kleinen Abkürzung wären wir immerhin nur 1h14 Minuten dahin unterwegs. Joah. Mittel. Daüfr wusste Google Maps auch, dass wir mit einem Bus, der in nur 70 Metern Entfernung abfahren würde, in nur 20 Minuten da wären. So machten wir das dann und weil man Tickets zwar auf drölfzig verschiedene Arten kaufen kann, von denen für uns aber nur die mit "cash only" im Bus Sinn machte, kratzen wir unsere letzten Kronen zusammen und gondelten mit dem Bus nun wriklich zum Food-Festival.
Das war gross, voll und, weil es jetzt ja auch hier brutal heiss ist (es hat über 20 Grad und wir schwitzen!), mi ttSommerpartyflair.
Wir haben uns dann für indisch entschieden und zum Dessert mit den allerallerletzten Kronen für Schokobrunnenspiesse.
Damit war auch klar, dass wir den Rückweg zum Hotel zu Fuss machen würden und das tat uns allen sehr, sehr gut.
Ich mag Stavanger als Stadt sehr, man sieht dort, dass Norwegen auch echtes Leben zu bieten hat, nicht nur Wikingerhelme, Zipfelmützen, Flaschenöffner mit Rentierhörnern und Kreuzfahrtouren.
Die Koffer sind umgepackt, dass wir morgen alles für unsere letzte Wanderung parat haben, dass wir ein kleines Köfferchen fürs Schiff parat haben und buhuuu, dann heisst es morgen: "Ha det, Norge!"
... das wird toll - da waren wir schon! Am besten gaaanz früh, damals waren wir fast alleine.
AntwortenLöschenViel Spaß, Slo
Waaaaas? Schon vorbei? Ich könnte schon noch ein paar Tage Bilder und Berichte vertragen irgendwie. ;-)
AntwortenLöschenEine ganz tolle letzte Wanderung wünsche ich Euch!