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Mittwoch, Mai 31, 2017

Hallo Essen!

Ich habe Ihnen ja beim Hausaufgabenfrei noch einen Review oder so was zum Thema Kochbox* angekündigt. Und nachdem ich jetzt endlich ... stop, nicht die Pointe vorweg nehmen, nur so viel: ich möchte bitte danke das Wort „Zucchinischiffchen“ so schnell oder am besten überhaupt nie wieder hören... also nochmal: Nachdem wir jetzt unsere erste Kiste bekommen und verkocht haben, ist doch ein schöner Zeitpunkt dafür.
 
Also: Sie kennen das Konzept wahrscheinlich, entweder aus den dröflzigtausend Flyern und Rabattkarten, die einem bei jeder Bestellung für irgendwas um die Ohren flattern oder Werbeposts aus Blogs oder Zeitschrifte oder was auch immer.
Ich dachte mir zwischendrin immer mal wieder, dass ich sowas (oder zB auch gerne Heimlieferung von Supermärkten) gern mal ausprobieren würde, aber ganz lange gab es sowas in der Schweiz nicht (also: die Boxen. Supermarktlieferung schon, aber wir kaufen das Gros unserer Lebensmittel in Deutschland ein und mir ist Vollverpflegung aus dem Schweizer Supermarkt einfach zu teuer. Ausserdem ist der nächste Supermarkt nur 150m vor unserer Haustür, da würde ich mir ganz schön doof vorkommen, das liefern zu lassen).
 
Anscheinend habe ich dann relativ lange aufgehört, danach zu suchen und die Rabattkarten aus den Limangobestellungen einfach weggeschmissen, weil anscheinend gibt es „Hello Fresh“ schon seit über einem Jahr in der Schweiz, wie ich auf der Muba dann am Stand gelernt habe. Weil die Studentin dort dann so nett war und ausserdem ein Rabatt von 30% auf die ersten beiden Boxen angeboten wurde, dachte ich: das probiere ich doch jetzt einfach mal aus.
 
Die Family-Box mit 3 Mahlzeiten für 4 Personen kostet pro Woche (regulär, also ohne Rabatt) 144CHF, was ich auch nach über 10 Jahren in der Schweiz noch einen echt, echt sportlichen Preis finde (Das sind 12CHF pro Mahlzeit pro Person und da ist noch nix gekocht.), auch wenn ich das mit Kantinenpreisen vergleiche, nicht mal mit den Preisen, die ich normal für ein Familienessen ausgebe.
 
Andererseits: es wird nur schweizer Bio-Fleisch und -Gemüse in die Boxen gepackt, Pasta oder sowas kommt aus irgendwelchen kleinen, feinen Manufakturen, man spielt hier schon ganz laut auf der Qualitätsgitarre.
 
Was mir wichtig war: das Ganze ist recht flexibel, d.h. ich verpflichte mich nicht, so und so lange so und so viele Boxen abzunehmen und habe dann am Ende 3 Monate Kündigungsfrist, ich muss mich eine Woche im Voraus entscheiden, ob die die Box nehme oder nicht (ich kann den Box-Typ auch jede Woche ändern, von Family über Vegi über nur für 2 und noch irgendwas). Ich sehe, welche Rezepte drin sind (für die Family Box sind es immer zwei mit und eins ohne Fleisch).
 
Als erste Testwoche haben wir uns die Auffahrtswoche ausgesucht, wo wir eh alle daheim sein würden und Zeit, Nerven und Ruhe zum Kochen und Probieren haben würden.
 
Die Box wurde von der Post geliefert (man kann Dienstag oder Mittwoche als Liefertag auswählen), in einer schicken, stabilen Kartonschachtel. Die zu kühlenden Dinge (Fleisch, Parmesan, etc) waren in interessanten Isoliertaschen aus Schafwolle mit Kühlakkus (die soll man jede vierte Box mit einem schon mitgeschickten Retourenaufkleber zurückschicken) verpackt, die auch nach einem warmen Tag immer noch gefroren waren.
Lustigerweise haben alle drei Gerichte in der Box Tomaten erfordert (jedes 4), aber unterschiedliche Sorten. Die waren dann in einer grossen Papiertüte zusammen, und es war gar nicht so einfach (und ehrlich gesagt, vermutlich auch gar nicht so wichtig), rauszufinden, welche Tomaten jetzt „Himbeertomaten“, „Romatomaten“ oder „Tomaten“ sein sollten.
 
Die einzelnen Zutaten sind genau so portioniert, dass sie restlos für die 3 Gerichte ausreichen. Man schreibt sich bei "Hello Fresh" den Kampf gegen „Food Waste“ ganz gross auf die Fahnen, was ich ja einerseits löblich finde, andererseits finde ich es schon ein bisschen albern, wenn Knoblauchzehen abgezählt werden und einzeln drinliegen und anstatt einem Stück Parmesan 4 Minipäckchen drin sind (ist dann halt Verpackungswaste statt Food Waste. Und ehrlich gesagt, habe ich noch nie Knoblauch, Parmesan oder Chiliflocken weggeschmissen. Ich bin ja ein grosser Fan von Restl-Essen und Spaghetti Aglio e Olio zB). Ich war übrigens gespannt, ob sie auch Pfeffer, Salz, Zucker, Essig und Öl in so abgewogenen Briefchen und Minifläschchen drin haben, aber nein, das muss man zu Hause haben .
 
Für jedes Rezept gibt es eine Rezeptkarte, es gibt eine App, in der man sogar Timer für die einzelnen Schritte starten kann, aber das war mir dann doch zu albern. (Der Hübsche meinte trocken: „Ich glaub, das ist für Leute, die noch nie gekocht haben, aber denken, dass sie das voll gern mal machen würden. So wie ich bis auf den zweiten Teil.“ Ist was dran.)
 
Wir haben also brav alle Rezepte durchgetestet und, wie es sich für Blogger gehört, fotografiert.
 
Nummer1: Steak mit Rucola-Salat, Rosmarinkartoffelspalten, geschmorten Tomaten.
 



 
Fazit:
  • recht wenig Fleisch (also: echt wenig!, fanden aber alle sehr lecker.
  • Kartoffeln: lecker für alle bis auf L., der nie Kartoffeln ist. War gut, die konnte ich gegen einen Teil meines Fleisches eintauschen.
  • Salat: s. Kartoffeln
  • Tomaten: Joah, kann man essen, aber man kann mit Tomaten bessere Sachen machen. Die Kinder fanden sie unessbar. Ich hatte also unglaublich viel von den Tomaten.
  • Alles in allem: okay, kann man wieder machen, halt mit weniger Tomaten, weniger Kartoffeln und Rohkost und Brot für Little L.
 


 
Lustig fand ich im Rezept, dass bei dem Senf (ha, den musste man wie Honig daheim haben) in der Salatsosse extra gewarnt wurde, dass man bei mitessenden Kindern sehr sparsam damit umgehen soll, für den Rotwein in der Ofengemüsemarinade fehlte dieser Hinweis (nicht, dass er für mich reingemusst hätte, weil erstens habe ich kein Problem mit Wein in lange genug gekochtem Essen für meine Kinder und zweitens essen meine Kinder kein Ofengemüse, dafür aber Salat mit Senfsosse.)
In dem Rezept stand extra, dass man das Ofengemüse und die Salsiccie auf dem Grill machen könnte, was wir wegen superheiss auch ausprobiert haben. Genau wie erwartet sind Würschtl vom Grill keine Hexerei, aber ungefähr eine Tonne Ofengemüse in einer Auflaufform ist nach 20 Minuten auf dem Grill halt... eine lauwarme Tonne Ofengemüse. Aber ich dachte mir sowas schon, deswegen war der Ofen zum Nachgaren schon vorgeheizt.
 
Fazit:
  • Würschtle und Salat: fanden alle super, ich hätte eine echte Salsiccia mit viel Fenchel drin noch besser gefunden.
  • Ofengemüse: war eine ausgewachsene Portion für 4 Leute, von denen zwei es nicht mochten, so dass die anderen zwei noch am nächsten und übernächsten Tag was davon hatten. Vom Geschmack her okay, aber nix umwerfendes.


Zucchinischiffchen auf Basilikumbulgur:
 
Was soll ich sagen, ich ahnte ja schon düster, dass das nicht wirklich auf viel Gegenliebe stossen würde. Ich mag Zucchini nicht, der Hübsche auch nicht (wobei wir gross und zivilisiert sind, und das schon mal essen können, wenn es denn sein muss, oder wenn man ein Vermögen dafür bezahlt hat), die Kinder eh nicht (Gemüse geht hier eigentlich nur roh, Zucchini nicht mal dann), ausserdem sind Pilze im Rezept und die kriegt der Hübsche einfach nicht runter.
 
Aber eben: die waren jetzt halt nun mal in der Kiste und wir hatten die Woche halt wegen „es passt terminlich so gut“ ausgewählt und wie schlimm können Zucchinischiffchen schon sein?
 
Tja. Im Nachhinein weiss ich: die ersten zwei gehen eigentlich ganz gut. Für den recht grossen Aufwand kam zwar ein erstaunlich langweiliges Gericht raus, das ... ganz sicher nicht mehr als die Summe seiner Einzelteile ist, und das ist halt doof, wenn der Hauptteil dann Zucchini ist. Wenn dann allerdings der Hübsche nach einem halben Schiffchen sagt: „Ja, ne, also, ne danke.“ und dann sind da immer noch 5 echt grosse Schiffchen übrig und Sie wissen, was Sie dafür bezahlt haben und haben die „no food waste“ Stimme im Hinterkopf, tja, dann essen Sie die nächsten 3 Tage noch Zucchinischiffchen, während der Rest der Familie ganz ohne App und abgezählte Knoblauchzehen und Anleitung grillt, und dann haben Sie (in dem Fall: ich) genug Zucchinischiffchen für ihr ganzes Leben gegessen.
 
Over all Fazit also:
  • kann man machen, muss man aber nicht.
  • An Qualität und Lieferung gab es absolut nichts auszusehtzen.
  • Die Einsparung des Einkaufs wird für uns dadurch relativiert bzw. eben aufgehoben, dass man doch unflexibel in der Zusammenstellung ist, wenn einem ein Gericht nicht taugt, ist es vermutlich gescheiter, die Kiste in der Woche nicht zu nehmen. Auf individuelle Vorlieben kann man natürlich damit auch nicht eingehen und so wird es dann halt schon wieder schwierig mit der Einsparung von was auch immer. Abgesehen davon, dass ich das Konzept ja schon ein bisschen albern finde mit der ganzen Portioniererei, ich muss dann immer an die durchoptimierten Produktionsprozesse bei uns denken, wo die verschiedenen Rohstoffe manchmal auch eben in einem Dispensing-Schritt so vorportioniert werden, dass man eben nur noch ganze Gebinde einsetzt, damit alles möglichst schnell geht. Da ist für mich dann Kochen doch was anderes .
  • Zusammen mit dem sportlichen Preis sorgt das dafür, dass wir das sicher nicht standardmässig integrieren werden, aber wenn uns wirklich mal alle drei Gerichte anlachen oder wir schon im Voraus wissen, dass wir in der Woche nicht oder nur schwierig zum Einkaufen kommen werden, dann machen wir das wieder. Einmal auf jeden Fall, weil einmal haben wir ja noch den 30%-Rabatt.
 

Ah, eins habe ich noch vergessen: das Beste in der Box war die geschenkte Chimichurri-Sosse bzw die Zutaten (mit einem Briefchen Chiliflocken, die mich sehr an Koksbriefchen erinnerte) und die Anleitung dazu. Das machen wir sicher öfter, weil damit kriegt man sogar 8 verdammte Zucchinischiffchen gegessen.
 
Wenn Sie das also doch auch mal ausprobieren wollen, können Sie zB diesen Link hier verwenden, da bekommen Sie 30CHF Rabatt (und ich 20CHF, das sind fast 4 Zucchinischiffchen :-)).
 



* Falls Sie sich wundern und innerlich schon die Blogger-Moralkeule schwingen, weil hier nirgends irgendwo „Werbung“ steht: ich habe die Box selber bezahlt, bekomme keinerlei Honorar oder Essen (mehr Zucchinischiffchen :-)), das ist einfach nur ein Bericht, wie ich es finde. Genau wie bei dem Zalon-Artikel seinerzeit übrigens.

Dienstag, Mai 30, 2017

Juwel

Ich muss gestehen, ich ware ja an Ihrer Stelle von den drei, vier Optionen, die ich Ihnen an meinem Hausaufgabenfrei-Tag vorgestellt habe, am neugierigsten auf den Girl-Crush gewesen. Sie sind entweder höflich oder nicht so neugierig wie ich oder es interessiert sie vielleicht nicht oder aber vielleicht ahnen Sie eh, dass ich das nicht für mich behalten kann und warten einfach ab.


Also. Ich hatte ja eigentlich geplant, dieses Blog-Juwel in meinem diesjährigen Jahrerückblick unter "Lieblingsblog des Jahres" aufzuführen (jaja, ich plane weit voraus) und ziemlich sicher mache ich das immer noch, aber eigentlich ist es viel zu schade, diesen Tipp so lange zurück zu halten, weil es dort so viel wunderbares zu lesen gibt, das ware schade, wenn Sie das bis dahin verpassen würden. Ich nehme mal an, viele von Ihnen lesen sie schon, vielleicht so wie ich, seit dem zu Recht später dann noch in vielen verschiedenen Zeitungen veröffentlichten Artikel über ihre Aufklärungsarbeit mit Geflüchteten, die Rede ist natürlcih von Mademoiselle Read On.
Ich habe gemischte Gefühle, wenn ich Ihnen als erstes diesen Artikel ans Herz lege. Einerseits ist er ein wunderbares Beispiel, wie mutig das Fräulein ist, wie unerschrocken, wie wortgewandt und ich bewundere sie zutiefst für diese Arbeit. Aber andererseits, auch wenn das kaum vorstellbar ist, ist das Fräulein noch so viel mehr. Se schreibt so schön, dass ich mich frage, ob wir die gleiche deutsche Sprache sprechen oder schreiben. Während bei mir im besten Fall flache Witze oder spitze Nadelstiche rauskommen, malt das Fräulein mit Worten. Sie malt ein irisches Dorf, sie malt aus, wie ein Kälbchen bei ihr einzog, sie malt einem einen Hipster in München, sie malt sich beim Tortebacken und -verlieren, so, dass man sie am liebsten in den Arm nehmen und trösten möchte, sie malt ihre Tante in Wien so grossartig, dass ich das Gefühl habe, mit meiner Grosstante aus Niederösterreich zu sprechen, sie malt Wanderungen im Münchner Umland, die ich vermutlich woanders als öde abtun würde, mit so viel Liebe und einem Blick für das Unsichtbare, sie weiss so unglaublich viel, sie hat noch viel mehr erlebt (Kenia, Israel, Pakistan, Indien,....), und das alles in so jungen Jahren. Ich bin unglaublich froh, dass ich ihr Blog entdeckt habe und freue mich auf jeden Post (und davon gibt es viele!) wie auf einen literarischen Nachtisch. Danke für das Sehen, Fühlen, Wissen, Schreiben und Teilen, mein liebes Fräulein.

Montag, Mai 29, 2017

Bermudahaltestelle

Auf der S-Bahnstrecke nach Hause wurde vor nicht allzulanger Zeit (also: in den letzten 5,6 Jahren eine (eigentlich zwei, aber die zweite kommt nach unserer) neue Haltestelle eingeführt. Sie hat einen sehr malerischen Namen, keinen richtigen Ortsnamen, sondern einen an die Römerruinen hier angelehnten.
Es halt nicht jede Bahn dort (also: nicht jede S-Bahn. ICEs, Interregios und alles, was irgendwie höherweiterschneller als eben eine S-Bahn fährt, hält ja schon an usnerem immer schon da gewesenen Bahnhof nicht), es sind auch nicht wirklich Hauser drum rum und ich habe ausser vom Zug aus diese S-Bahn-Station noch nie gesehen, obwohl ich da ja schon oft mit Auto oder Fahrrad unterwegs bin.
Ich kenne niemanden, der dort jemals ein- oder ausgestiegen ware, es ist alles ein bisschen seltsam.
Heute morgen, als ich erst Little L. zur Projektwoche in die Schule im Dorf gebracht hatte, und dann mein Rad zum Radlschrauber im Nachbarsdorf geschoben hatte, und dann gewartet hatte, bis der um neun aufmacht, und dann erklärt hatte, was das Problem neben dem offensichtlichen Platten war, da hatte ich das Gefühl, ich könnte näher an der mysteriösen S-Bahnstation sein als an unserem Dorfbahnhof. Ich war also bereit, das Abenteuer zu wagen und diese Station zu suchen, aber sogar die SBB-App (ich wollte ja nur überprüfen, ob die Geheimstation von der nächsten S-Bahn angefahren würde) gab mir als beste Variante zum in die Stadt kommen von meinem aktuellen Standort aus den 12 Minuten langen Rückweg zum Dorfbahnhof an. Direkte Suche nach der Haltestelle ergab zwar ein- und ausfahrende Züge, aber ich hatte dann doch keinen Nerv, am Ende in der Pampa nix zu finden und dann den mehr als doppelt so weiten Weg zurücklaufen zu müssen.


Aber am Rückweg (ich musste das neubehinterreifte und schaltungsrevidierte Rad ja wieder abholen) am Abend beschloss ich mutig, einfach dort mal auszusteigen. (Sicherheitshalber schickte ich dem Hübschen eine Nachricht, was ich plante, man kennt das ja aus Filmen: zack, Dimenssionsspalte, Geheimgesellschaft, Matrix, weg.).
Die Wahrheit ist ein bisschen unspektakulärer: diese Haltestelle ist (für mich) halt einfach total nutzlos. Also: für die Leute, die nach einem kleinen Marsch über die Felder in den angrenzenden Wohngebieten leben, ist sie bestimmt super, aber für mich liegt dort echt nichts interessantes in der Nähe. Nicht mal der Radlschrauber, wie ich beim Zurücklaufen (navigierend via PokemonGo, Nebennutzen sozusagen...)


Aber das Gute ist: ich konnte heute guten Gewissens (naja, was halt bei mir gutes Gewissen heisst) das Crosstrainerstrampeln im Dachgeschoss bei ungefähr 1000 Grad ausfallen lassen, weil ich ja schon 12000 Schritte in der freien Natur erledigt hatte und morgen ganz ohne Häschtäg die "Ich fahr mit dem Rad zur Arbeit"-Saison einläuten werde und nicht mal ich bei pro Tag >25km Radeln in der Hitze nicht noch mehr Sport meine machen zu müssen.

Sonntag, Mai 28, 2017

Zum Konservieren

Ein Tag, ach was, ein Wochenende zum Eintuppern (wobei: Tupper und ich ... nun ja.).
Wegen Platten wegen Blödi, der am Vatertag seine Corona-Flasche direkt auf dem Radweg entsorgt hat, ging es heute mit dem Auto (wenigstens müssen wir kein schlechtes Gewissen wegen Abgasen mehr haben) ins Schwimmbad, dann auch grad mal in eins, das ausserhalb unserer Komfortreichweite bei >30Grad mit dem Rad liegt.
Es war so schön, die Kinder beim Erproben ihres eigenen Mutes (Little Q. hat "nie wieder, Mami" zum ersten Mal einen Hecht oder so was vom Dreier gemacht, Little L. musste sich (erst wieder) an das Habitat "Sprungturm" mit all den coolen Kids herantasten) und beim Geniessen des kühlen Wassers zu begleiten. Dazu dann gab es diese Woche für beide je eine lang erwartete Fortsetzung von Lesereihen auf dem Kindle, so dass auch die Zeit zwischen den Badegängen im Flug verging.
Daheim dann Sonne, Pizza, Prosecco, Planschbecken, spontane* Verabredungen mit Freunden/Nachbarn (Fischessen beim lokalen Ruderclub. Ich habe heute zwei ganze Hechte reserviert und ich glaube, mehr Integration geht nicht), gemeinsames Entwerfen der Astronautenkostüme für unsere Pfadikinder, Chat-Verläufe, die ich bisher als Twitter-Domäne mit Leuten, die ich kaum echt kenne, aber deren Humor ich liebe, sah, mit echten Menschen, die nur wenige Meter von uns weg wohnen, zwei Kinder, die mit den Projekt-Wochen-Kursen für die nächste Woche wunschlos glücklich sind, es könnte sein, dass sogar ich Sommermuffel von temperaturbedingten Glückshormonen überschwemmt werde.

*also: spontan war deren Zusage für Ende Juni. Man muss so Hechte reservieren.

Samstag, Mai 27, 2017

Stockhorn, mit "r" und ohne "l"

Gestern morgen hat unser Wecker sehr früh geläutet, wir hatten nämlich einiges vor. Wir sind erst Richtung Bern, dann Richtung Thun und dann hinter ins Simmental gefahren. In Erlenbach haben wir erst noch frische Semmeln für den Proviantrucksack besorgt, und dann die Seilbahn zum Stockhorn bestiegen.
Oben angekommen wagten wir uns erst in den dunklen Stollen, der durch den Berg auf eine Aussichtsplattform direkt in der senkrecht abfallenden Nordwand des Stockhorn führt. Mit Gitter- bzw Glasboden für den Hübschen (und Little L.) nicht ganz einfach. Die Aussicht nach vorne war aber spektakulär!
Wieder zurück haben wir uns die paar Meter Anstieg auf den Gipfel natürlich nicht nehmen lassen.
Der Rundumblick ist schon echt spektakulär! 
Ein Blick nach unten zeigte uns auch unser Ziel für den heutigen Tag, nämlich die Mittelstation "Chrindi", allerdings halt erst nach Umrundung zweier Seen, im "Bergfloh" (Affiliatelink) als Zweitagestour angegeben, weshalb ich dann langsam zum Aufbruch drängte.
Es ging recht steil in Serpentinen den Hang runter, überall blühten noch Krokusse und ich überlegte die ganze Zeit hin und her, welche Alternativrouten wir gehen könnten, weil der Seilbahnchauffeur gemeint hatte, der Weg um den Oberstockensee wegen Schnee nicht begehbar wäre.
Gegen 10 waren wir an der Oberstockenalp und mir schwante, dass die Planung aus dem Buch auf vielleicht viel kleinere Kinder ausgelegt war. Dort wurde nämlich empfohlen, hier zu übernachten und ehrlich gesagt war es fast zu früh für eine Kaffeepause. Haben wir aber trotzdem gemacht und uns von anderen Wanderern bestätigen lassen, dass unser Weg zwar voll Schnee, aber durchaus machbar wäre.
Der Weg um den Oberstockensee war dann super: er war einerseits noch mit Eis bedeckt, was lustige Effekte auf den Fotos ergibt, andererseits fand drin gar eine Froschorgie deluxe statt. So viele Frösche und Laich (Jemand, der ungenannt bleiben möchte, dachte, das wären "Süsswasserquallen") habe ich noch nie gesehen.
Der Weg über den kleinen Buckel zum Hinterstockesee war dann tatsächlich voller Schnee, aber es war so warm, dass das gar nichts ausmachte.
Oben auf dem Bergrücken machten wir dann eine ausgiebige Mittagspause Salami- und Käsesemmeln, Gummibärchen, Äpfeln und Karotten, bevor es auch schon wieder runter ging.
Den Hinterstockesee umrundeten wir dann recht hoch oben auf eine Weg mit Brücken und Tunneln, bis wir das grosse Schaukelpferd an der Mittelstation erreichten.
Für uns war das eine perfekte Tour, nicht langweilig, nicht zu ausgesetzt oder herausfordernd und genau so lang, dass alle müde und verschwitzt, aber nicht motzig wurden.
Ein echter Traumtag!















Freitag, Mai 26, 2017

Hausaufgabenfrei

Eigentlich wollte ich Ihnen heute entweder von

  • unserer wunderbaren Bergtour oder
  • skurrilen Begegnungen am Supercharger oder
  • unseren Erfahrungen mit einer Kochbox oder
  • der Bloggerin, auf die (sagt man das?) ich einen ganz schlimmer Girlcrush habe,

erzählen, aber ich bin schon seit 6 Uhr wach, meine Beine sind sehr, sehr müde, und das Balkonsofa und der Hübsche locken mit Weinschorle und Netflix. Also: Sie müssen sich leider bis morgen gedulden. Ich löse heute einen meiner Hausaufgabenfrei-Gutscheine ein :-).

Donnerstag, Mai 25, 2017

Vatertag

Vatertag ist ja hier bei uns genau das Gleiche wie Muttertag: wenn die Kinder keine Termine haben, schlafen wir aus, es gibt Kaffee im Bett, es gibt Niedlichkeiten von den Kindern, wir haben einen tollen Tag als Familie und mindestens einmal am Tag fällt der Satz: "Boah, wenigstens am Vater-/Muttertag möchte ich keinen Streit haben." :-).

Heute also bekam der Hübsche von mir den Kaffee, von Little Q. ein in der Schule gespraytes Bild, von Little L. einen Gutschein für das wegen Krankheit der Werklehrerin verspätete Geschenk und dafür ein Dreckspatzbad "Ich hab dich lieb" und das Männer-Goodiepaket, das er letzte Woche in der Apotheke, wo ich Avene-Sonnencreme gekauft habe, ganz schnell statt der Frauenvariante als Gratisbeigabe gegriffen hatte.

Danach ging es schon wieder auswärts frühstücken (das hatte Little Q. sich gewünscht, als er gehört hatte, dass wir das letztes Wochenende, während er beim Wandern war, gemacht haben). Ich mag das da sehr, es ist zwar nicht mehr so klein und lauschig wie früher, aber es gehört mittlerweile einfach dazu. Der Bauernladen ist sehr verführerisch beim Rausgehen, das Essen ist gut, man trifft fast immer Leute, die man kennt, und ich mag die Gegend hier ja sehr.



Daheim ging es dann noch auf eine kleine Pokemonrunde durch den Römerhaustierpark, den letzten Tag der Abenteurerwoche ausnutzen.

Und weil das Wetter gar so schön war,  haben wir uns danach auf die Räder geschwungen und eine kleine (immerhin 13km) Runde am Feldschlösschen vorbei, oberhalb des Nachabrsstädtchens entlang, zurück in das Städtchen, Stärkung mit Eis, Besichtigen des Inselis incl brütendem Schwanenpaar und dann am Rhein entlang zurück nach Hause gedreht.




Dort haben wir dann für unseren morgigen Ausflug in die Berge alles gepackt, das zweite Essen aus unserer Hello-Fresh-Box zubereitet (darüber berichte ich noch, wenn wir alle durch haben :-)), und jetzt lassen wir den Tag auf dem Balkon ausklingen. Nicht zu lang, ich will nämlich morgen früh die 8:50h-Fahrt der Stockhhornbahn erwischen und bis dahin ist es ein Stückchen, d.h. es heisst früh aufstehen.




Mittwoch, Mai 24, 2017

Calamity Jane

Man könnte sagen,  ich habe im Moment echt eine Pechsträhne.
Angefangen mit der Wochenend-Malaise (keine Schmerzen mehr, aber hui, das war ätzend), fortgeführt am Montag durch eine recht blutige Schüfverletzung beim Ein- bzw. Ausstecken des iPhoneLadekabels in meine Tischsteckdose bei der Arbeit. Die sind von Arbeitssicherheitsaspekt her echt Teufelszeug mit den scharfen Kanten, die Android-Ladegeräte schlitzen einen nicht so auf!
Weiter ging es mit einem abgeheilten Herpesbläschen IN der Nase. Von Herpesbläschen habe ich ja immer lang was (ich wollte erst schreiben: "egal wo", aber das verstehen Sie dann alle wieder falsch): erst das ätzende Kribbel- und Spannungsgefühl plus das verschwollene Gesicht, dann, wenn eigentlich schon nix mehr wehtut, über Wochen die abheilenden Dinger, die beim kleinsten Grinsen (und ich lache viel!) aufreissen und zu einem blutverschmierten Joker-Grinsen führen... Also. In der der Nase fühlt sich das nur ätzend an, aber man sieht es nicht. Bis, ja bis es im Verkrustungsstadium angekommen ist und beim kleinsten Naserümpfen oder bei der geringsten Anstrengung aufreisst. Gestern zB beim Bauchrollertraining... ich sah erst die Tropfspuren auf dem Boden, dann musste ich auch noch niesen und ... tja, Dexter Morgan hätte seine Freude gehabt.


Das wahre und uangefochtene Highlight allerdings passierte heute ganz zu Beginn des Wocheneinkaufs. Während Little Q. und der Hübsche den Kampf mit dem Pfandflaschenautomaten aufnahmen, machte ich mich als erstes auf die Jagd nach Getränkenachschub. Weil es im Limoregal nix gescheites gab, griff ich nach eimem Sixpack Rhabarber-Fassbrause. Ich gehe ja davon aus, dass ein Sixpack dafür gemacht ist, dass man oben in die Löcher reingreift und so sehr praktisch 6 Flaschen auf einmal tragen kann. Oder aber der Pappkarton reisst auf, 6 Flaschen stürzen heraus, drei davon knallen auf die Fritzcola-Kästen drunter, zerbersten in einem Scherben- und Schaumregen und ... joah. Mir entfuhr also ein lautes "So eine Fuckscheisse", wie ich da so von oben bis unten mit klebriger, nach einer Mischung aus Rhabarber und altem Bierfass riechenden Brühe geduscht, mit nassen Schuhen und voller Glassplitter in einem schäumenden Splittersee stand. Drei Jugendliche am Energydrinkregal blickten ums Eck, vermutlich bereit, um sich köstlich zu amüsieren, aber da hatte ich mich schon wieder gefasst, zog vorsichtig einen Ballerina nach dem anderen aus, klaubte die Splitter aus meinen Schuhen und Füssen (das Blut liess sich gut in dem Fassbrausesee am Boden abspülen, stellte die ganzen Flaschen neben den See und sammelte die Scherben zusammen. Mit meine letzen Rest Würde ... ach Quatsch, ... wie ein stinkender, klebriger, begossener Pudel quietschte ich mit klebrigen Schritten zur Kasse, meldete den Unfall, sammelte den Hübschen und Little Q. ein und verliess das Getränkestockwerk auf dem kürzesten Weg.
Im eigentlichen Supermarkt dann beschloss ich all die Blicke zu ignorieren und einfach so zu tun, als b es ganz normal ware, mit platschnassen Klamotten einkaufen zu gehen. Kurz kritisch wurde es, als Little Q: mich beim Anstehen an der Grilltheke musterte und meinte: "Der Papi hat ja vorher gesagt, dein Outfit schaut ein bisserl nach Schlafanzug aus, gell? Jetzt schaut's aus, als ob Du ins Bett gemacht hättest." Und so war ich froh, als der Hübsche mich mitfühlend ansah und meinte: "Und, kalt und ätzend, oder? Immerhin nur auf der Vorderseite, oder?" und ich dachte: "Wie schön, er macht sich Sorgen, ob ich mir eine fassbrauseinduzierte Blasenentzündung hole." und dann kam als Nachsatz: "Ich frag wegen der Ledersitze im Auto beim Heimfahren dann." Das hat man davon, wenn man andauernd zu allem blöde Witzchen macht, irgendwann hat man den Rest der Familie dahingehend erzogen...


Nun ja. Bis dahin war dann eh alles trocken, beim Bezahlen fiel der Kassiererin nämlich noch ein Zehnerkarton mit unseren Eiern drin runter, das musste ja auch erst mal geputzt warden, danach im Blumenladen merkte ich, dass mir im Unterarm auch noch ein Glassplitter steckte und ich ganz schön vollgeblutet war...


Ich hoffe echt, das wars jetzt, das Einzwicken meines Daumens in der Astschere am Nachmittag sorgte nur für wenig Blut und die ganzen kleinen Schnittwunden, die beim Salatsossenmischen an meiner Hand brannten, die waren da bestimmt noch vom Fassbrauseunfall.



Dienstag, Mai 23, 2017

DRAMA!

Hier habe ich ja schon mal kurz was über die Liftanlage im Elfenbeinturm geschrieben. Normalerweise funktioniert das (bis auf das Ein- und Aussteigen und auf das weisse Rauschen an Gemotze über "man muss brutal lang auf den Lift warten, das geht einfach nicht" vs "meine Güte, stellt euch nicht so an, ihr Faulpelze, kein Mensch muss 3 Stockwerke mit dem Lift fahren!" auf den verschiedenen internen sozialen Netzwerken) alles super.
Heute allerdings: nicht so. Pünktlich zu Beginn der Mittagszeit (so gegen halb 12) ging auf einmal nichts mehr. Das Liftsteuersystem behauptete standhaft, die Lifte wären überlastet, man solle es doch später nochmal probieren. Mein Kollege und ich waren zu hungrig um zu warten, aber andererseits: zur Kantine geht es nur runter (18 Stockwerke), das ist ja schnell erledigt. Ich habe noch in weiser Voraussicht meine wunderschönen, aber nicht sooooooo hardcore staircaserunning kompatiblen dunkelblauen Wildlederpumps gegen flache Ballerinas * ausgetauscht, dummerweise (Schrittzählerchallenge!!!) das Handy auf dem Schreibtisch liegen lassen und wir haben uns schwungvoll auf den Weg nach unten gemacht.
Das Treppenhaus war viel bevölkerter als sonst, die meisten Leute noch guter Dinge (mal so unter uns: für Leute, die für normales Laufen** nicht eingeschränkt sind, mögen 18 Stockwerke viel klingen, aber runter ist das nun echt kein Hexenwerk, da wirds einem höchstens schwindlig.), wir haben lecker gegessen, kurz geschaut: Lifte gehen immer noch nicht, wir sind also ein Stockwerk nach oben gelaufen, haben einen Kaffee getrunken, aber irgendwann war nix mehr mit warten, weil ich einen Termin am anderen Standort hatte und nicht nur einmal quer durch die Stadt, sondern auch noch einmal rauf in mein Cubicle (und natürlich wieder ganz runter) musste, weil da noch mein Laptop und alles lag.
Die Lifte gingen immer noch nicht, also machten wir uns wieder auf den Weg nach oben und ja, 17 Stockwerke rauf, das ist schon ein bisschen anstrengend. Aber andererseits war das jetzt ja nun auch keine Notfallsituation, jeder von den Turmbewohnern konnte sich ja eigentlich ausrechnen, dass das nun nicht sooooo lang gehen würde, bis der Lift wieder laufen würde. Es gab ja nach wie vor Licht, frische Luft, Wasser, Kaffee, Tee, Snack-Automaten, funktionierende Toiletten und überhaupt die gesamte Infrastruktur, nur halt keine Lifte, im ganzen Turm. Im Treppenhaus herrschte eine sehr interessante Stimmung. Die meisten Leute reagierten mit kleinen Witzchen und blöden Kommentaren, je nach Laufrichtung mit mehr oder weniger Puste und roten Köpfen. Manche Leute machten auch keine Witze, sondern grimmige Gesichter, aber was mich echt erschütterte, waren Menschen, (also, nicht nur einer) die weinend, verschwitzt, panisch auf Treppenstufen sassen. (Ich fragte, ob ich helfen könnte, wurde aber schniefend weggewedelt) .
Es ist ja jetzt nicht so, dass irgendwie der Turm um uns rum abbrannte oder einstürzte oder irgendeine Art Notfall eingetreten war, die Lifte waren gerade mal für ... 40 Minuten ausgefallen. Vielleicht bin ich wirklich unsensibel (naja, what else is new? :-)), aber ich verstehe wirklich nicht, wie man dadurch so aufgelöst werden kann. (Klar, für lauftechnisch eingeschränkte Menschen war das schon wirklich doof, wir haben zwei Kollegen auf dem Stockwerk, die tatsächlich auf die Lifte angewiesen sind, aber für die kurze Zeit? Von denen hat auch keiner geweint.)
Nun ja. Oben angekommen habe ich also ein Glas Wasser getrunken, meine Sachen zusammengepackt (die praktischen Ballerinas grad angelassen) und mich wieder auf den Weg nach unten gemacht (angeblich wären die Lifte da mit Notstrom wieder gefahren, aber mit meinen Rollkragenproblemen fahre ich nicht 21 Stockwerke mit Notstrom im Lift.
Zum Cooldown noch ein kleiner 2.5km-Marsch durch die Stadt und schon zeigt sich, die Wochenend-Malaise ist vorbei.
Nach ca anderthalb Stunden kam dann die Entwarnung: die Lifte laufen wieder.
Ich persönlich (ich habe vermutlich zuviel "Homeland" oder so gesehen) vermute ja ein bisschen, dass das ein Testrun des Ereignisdienstes war, um die immer noch ausstehende Evakuierungsübung für den Elfenbeinturm für den Notfall besser planen zu können. Man kann jetzt schon sagen: es wird Tränen geben (wobei es dann ja eh nur runter gehen wird....).

* Für den Fall, dass ich mal in die Produktion muss (oder mich beim Mittagessen mit Sosse vollschlabbere oder so), habe ich ein komplettes Outfit, das den Sicherheitsrichtlinien entspricht, im Büro, also: lange Hose und passendes Oberteil. Dazu gehören natürlich dann Laborkittel, Anstosskappe und Sicherheitsschuhe, die Ballerinas habe ich eher für den Sommer und potentielle Blasen durch schönes, aber nicht ganz so lauftaugliches Schuhwerk im Büro. Ausserdem Strickjacke, frische Socken, Deo, Makeup-Notfallkit, Bürste, Haarwachs, Handcreme, Sonnencreme, Pflaster, Kopfschmerztabletten, Notfall-Studentenfutter, also: ich könnte vermutlich eine Zeitlang in meinem Cubicle überleben :-)

** im Schweizer Sinn, also: "gehen" für die Deutschen, das ist jetzt kein Witz. Deutsches "Laufen" heisst hier "Rennen" oder "Säckle")

Montag, Mai 22, 2017

Zeug

Diese Woche ist ja superkurz. Die Zeit zwischen Osterferien und Sommerferien ist hier schon eine einzige Reihe an Feier-, Brücken- und Lehrerweiterbildungstagen. Einerseits schon schön, andererseits bleibt für die Dinge, die halt an fixen Terminen fällig sind, weniger Zeit zum erledigen. (und ich Fuchs habe mir irgendwie den "freie Tage am Standort Basel"-Kalender gemuted, so dass ich für ein dringendes Meeting schon sehr überrascht war, dass diesen Mittwoch noch alle freie Slots hatten, und erst mal sehr motzig wurde, als alle kommentarlos absagten. Aber yay, Feiertag!)

Dementsprechend suche ich jetzt im Standardwerk der Schweizer Bergliteratur (Affiliatelink) für Eltern (eigentlich sind es Einzelbände, aber das, was ich bräuchte, ist vergriffen, deswegen habe ich jetzt das best of) nach einer schönen Bergtour fürs lange Wochenende. Das grosse Kind darf auf keinen Fall jammern :-), das kleine kann ja mit dem Seil raufspringen. Little Q. wünscht ausserdem, dass wir nochmal zum Fünfschilling frühstücken gehen, das am Samstag hat er ja wegen Hike verpasst.

Apropos Pfadi: es steht ja das Pfingstlager vor der Tür (nahezu drei Tage kinderfrei, was machen wir denn da?) und für die Grossen heisst das Motto: "Mission to Mars", d.h. Tenue zum Antreten ist nicht nur Uniform, sondern .... Astronautenanzug. Was auch immer man da draus macht. Die Mutter von Q.s bestem Freund kam auf die Idee, im Baumarkt Tyvek-Anzüge zu besorgen (wir haben bei der Arbeit die fremdbelüfteten Vollschutzanzüge, die noch besser wären, nur in XXL, damit alle Mitarbeiter reinpassen, und das ist für 11jährige ein bisschen zu gross. Ausserdem ist das wieder unendlich kompliziert, die da legal und ordnungsgemäss abzukaufen....), die ich jetzt via Stickmaschine mit (Pfadi)Namensschildern und Weltraumoptik versehe.

Ansonsten: Hummeln im Hintern. Meine Malaise vom Wochenende ist besser, aber noch nicht gut, so dass ich sporttechnisch noch aussetzen sollte/müsste/werde. Das macht mich kribbelig.

Aber immerhin komme ich dazu, das schöne Wetter zum Lesen auf dem Balkon zu nutzen. Übrigens "The Handmaid's Tale" (Affiliatelink), wie fast gefühlt alle in meinem Internet gerade.

Sonntag, Mai 21, 2017

Ruhm und Ehre

Vor ungefähr 2 Wochen kam Little L. nach Hause und meinte: "Wir kriegen jetzt im Turnen  Noten auf Seilspringen, man muss mindestens 10 Sprünge schaffen, ich bin da voll schlecht, das wird nix."
Anscheinend schaffte er auf Anhieb nur zwischen 0 und 3 Sprüngen und war ...  etwas gefrustet. Es war vermutlich das allererste Mal in seinem Leben, dass er wirklich Seil sprang, das gehörte früher zwar zu meinem Alltag, aber bei usneren Kindern eher nicht so.
In meinem Kopf geriet es wieder ein bisschen in Vergessenheit, bis Little L. letzte Woche heimkam und meinte: so, ich hab voll viel geübt, ich konnte heute 12 Sprünge, das gibt eine 5 (Die Schweizer Notenskala ist andersrum, gell, keine Sorge!). Wenn ich noch mehr übe und das nächste Mal noch zwei Spezialsprungarten auch 10 mal schaffe, dann bekomme ich eine 6 , wo ist ein Springseil?"
Tja. Gottseidank haben wir (wober auch immer) eine ganze Kiste Springseile und seitdem übt Little L. auch zu Hause mehr oder weniger rund um die Uhr (an einem Abend gab es eine Familienchallenge. Der Hübsche ist wegen Kampfsportaufwärmtraining ziemlich gut in normalem Springen, ich wegen Beckenboden leider gar nicht mehr so gut, wie ich dachte, aber das rechts-links-Wechselspringen kriege ich immer noch hin). Ganz ohne Antrieb elternseits hat er sich selber blind springen, rückwärts springen, Seil überkreuzen beim Springen und auf einem Bein springen beigebracht und hat nun die beste Seilspringnote der Welt bekommen.


Heute haben wir Little Q. mittags mit müden Beinen, aber sehr glücklich von der Hike Challenge der Pfadis abgeholt. Er ist wieder die gesamten 40km mitgelaufen, davon die ersten 20km bergauf. Er hätte alle 10 km aussteigen können, aber obwohl er und seine Freunde die kleinsten der Truppe sind, sind sie alle mindestens 30 und die meisten sogar die ganzen 40km mitgelaufen.


Einerseits ist es vermutlich nicht verwunderlich, dass sie eine ordentliche Portion Ehrgeiz an den Tag legen, ich meine, ... Gene sind Gene, Vorbild ist Vorbild, gegen nature und nurture zusammen haben sie vermutlich gar keine andere Chance. Ich hoffe trotzdem, dass sie (ja, anders als ich, ich gebe ies zu) ein gesundes Mass für den Wettkampfgeist finden, aber es gibt Bereiche, wo sie durchaus "Dabeisein ist alles" leben und das ist ja eigentlich schon mal ein ganz guter Hinweis.


So, bitte entschuldigen Sie mich, ich muss erst für unser verlängertes Wochenende noch eine Bergtour raussuchen, unter 40km fangen wir gar nicht erst an, und dann muss ich noch dieses vermaledeite Überkreuzen beim Springen üben.....

Samstag, Mai 20, 2017

Ungewohnt

  • früh aufgestanden, weil Little Q. heute morgen um acht schon zur Hike Challenge der Pfadis antreten musste. Ich bin gespannt, ob er wie letztes Jahr die 40km durchhält oder doch eher abbricht (ich habe ihm gestern versucht  klarzumachen, dass er sich nicht quälen soll und auch 10km schon eine tolle Leistung wären, aber ich glaube, er hat mir nicht geglaubt. Der Hübsche meint: aus meinem Mund ware das auch total unglaubwürdig, weil ich ja selber kein Mass und Ziel kennen würde. Tja.)
  • mit nur einem Kind im Schlepptau aushäusig frühstücken gegangen. Man glaubt es kaum, unsere an sich dauerquasselnde Familie sass zufrieden und still lesend am Tisch, Kind mit Buch, Erwachsene mit mobilen Endgeräten. Alles sehr harmoisch, bis der Hübsche irgendwie mein Handy in meine Cappuccinotasse fallen liess, beim Rausrupfen den Löffel schleuderte, der das Marmeladentöfpchen auf meinem Tablett quer an mir vorbei auf den Boden schleuderte und wir dann beschlossen, dass wir lieber gehen sollten.
  • im Hofladen Erdbeeren, Spargel, Sekt und Apfelringe gekauft
  • im deutschen Nachbarsdorf versucht, einkaufen zu gehen, aber das ist so grattlig, das macht überhaupt keinen Spass.
  • aus Gründen (kein Mass und Ziel könnten gut damit zu tun haben), bin ich im Moment ein wenig gehandicappt und habe fiese Schmerzen, wenn ich nicht flach rumliege. Das schafft mich ganz schön, weil es erstens sauweh tut und zweitens so doof und unangenehm ist und ich ja vermutlich zu einem ordentlichen Teil zur Verschlimmerung beigetragen habe, also war ich froh ums Heimkommen.
  • am Mittag im Bett eine Folge "13 reasons why" angeschaut. Lotterleben galore (ich finde die Serie ganz unglaublich anstrengend. Und zwar nicht, weil mir Hannah Baker so leid tut und ich an der heutigen Jugend und ihren rohen Sitten verzweifeln möchte, nein, weil ich ausnahmslos alle , okay, bis auf die Mutter von Hannah vielleicht, Seriencharaktere unglaublich anstrengend, selbstzentriert und mimimimimimi finde... Könnte sein, dass Schmerzen mich das Gegenteil von milde stimmen)
  • Joah. Und so machen wir halt heute nicht die geplante Radtour, immerhin haben der Hübsche und Little L. mein Rad mit frühlingsfit gemacht (Danke ).
  • Ach ja: als Ironie des Schicksals kam das Limangopaket mit den Softshelljacken und Wandersocken für die Kinder für den Norwegenurlaub einen Tag zu spat, dass Little Q. die Wandersocken gerade hätte nutzen können. Nun ja.
  • Jetzt: Spargel. Viel, viel Spargel.



Freitag, Mai 19, 2017

Spin Doctor

Little Q. und Little L. sind ja, wie gefühlt alle Ü5 Kinder dieser Welt, im Fidget Spinner-Fieber. Ich gebe zu, die Fingerkreisel, die als Mittel zur Selbstregulierung/-beruhigung unter Autisten und Menschen mit ADHS Verbreitung fanden, haben etwas Hypnotisches. (Und ja, man kann sie auf der Nasenspitze drehen lassen, auf dem grossen Zeh und auch auf der Zungenspitze, aber das ist ein bisschen eklig, schwierig, schmierig und man sieht dabei nicht besonders intelligent aus; der Hübsche sagt: für alle aus Internet 1.0: das sind 3 Videos in einem und es lohnt sich, durchzuscrollen bis zum dritten. Das Augenrollen hat das Kind von mir).
Ein Beitrag geteilt von Christian Xstettmayer (@prozac74) am


Nachdem sie ja ihre ersten auf der Muba letzte Wochenende erstanden haben, haben sie sich nun via Youtube viel weiter in das Thema hineingefuchst. Sie können mir sagen, was die teuersten Spinner der Welt sind und welche sie davon am tollsten finden. Ich weiss mittlerweile, was die beste Antwort ist, wenn man nicht richtig zugehört hat oder vor lauter "Plättchen abmachen, Keramikkugellager, Zahnräder, 5 Minuten, aber nur mit extra stark angeben" irgendwann den Anschluss verloren hat, und dann spontan gefragt wird: "Welchen findest Du am besten?". Nämlich: "Den mit den vielen Zahnrädern", Da gibt es immer einen, der ist auch immer toll, aber eben wegen Wartungsintensität nicht unumstritten.*


Also. Bei so viel Begeisterung bleibt eine gewisse Gierigkeit natürlich nicht aus. Und so wurde heute beschlossen, dass man Taschengeld in Spinner investieren möchte.


Das kann man jetzt natürlich doof finden, Geld rausgeschmissen für nix, so ein blöder Plastikkrusch, die armen Kinder in Afrika, ihr habt so viel tolles Spielzeug, da schau mal, der biologisch.dynamische Holzkreisel aus dem Ökoladen, den Du damals zur Taufe bekommen hast, oder .... man kann das auch zum Lernen nutzen.


Und so wissen Q. und L. jetzt, dass man zu Anfang eines Projektes einen Budgetrahmen festlegt, wie man die Suche auf Amazon bedient, wie man mit Listen operiert, dass und wie man Kundenrezensionen liest und was man daraus liest, wie man Versandoptionen vergleicht, dass versandkostenfrei nicht immer das beste ist, dass es einen Unterschied macht, woher die Ware geschickt wird, dass nicht jeder Händler in die Schweiz verschickt (und wie wir das lösen), wie lustig es klingen kann, wenn jemand ein Übersetzungsprogramm für die Artikelbeschriebung nutzt,, und wir freuen uns schon alle sehr auf die Neuerwerbungen, die zT einen sehr weiten Weg zurücklegen werden, aber dafür dann hoffentlich wirklich "Töten Langeweile (Affiliate link)
".


*Ich erinnere mich: solche default Antworten gab es auch in früheren Begeisterungsphasen schon. zB "Der mit dem grimmigen Gesicht"

Donnerstag, Mai 18, 2017

Jöööööh!

Aus Gründen bin ich gerade dabei, nach über 12 Jahren Bloggerei nun doch mal Blogvisitenkarten zu bestellen (Wir hatten ja damals nix!). Und auch, weil die moo-mini-Cards so niedlich sind.
Es beschleunigt den Prozess natürlich nicht, dass ich 100 verschiedene Frontdesigns hochladen kann. Ich versumpfe also mal in alten Bildern und Blogposts auf der Suche nach aussagekräftige Bild- und Zitatmaterial.
Auf der Suche nach dem Offensichlichen (der Headerbilddatei) hat der Hübsche diese Making-Off-Perle entdeckt.


Erkennen Sie den kleinen Zwerg noch? Und wo ist eigentlich der Pulli? Den fand ich super.

Mittwoch, Mai 17, 2017

Klonk

Meinem rechter oberer Schneidezahn fehlt seit über 17 Jahren eine kleine Ecke. Die habe ich mir in der Silvesternacht 1999/2000 mit einer Sektflasche abgeschlagen. Das ist ungefähr das Wildeste, was ich jemals in nicht ganz nüchternem Zustand gemacht habe. Wir waren zu dieser Zeit Diplomanden und haben in Schwabing gewohnt. Silvester haben wir mit der Truppe, mit der wir alles zusammen gemacht haben, bei einem Freund im Westend erst gemeinsam gekocht (und getrunken), dann sind wir zu Fuss (mit Getränken) Richtung offizielles Feuerwerk gewandert. Dort war dann alles so unglaublich voll, dass wir lieber mal eine Lücke zwischen den Prachtbauten gesucht haben, die nicht abgesperrt war und zack, auf einmal waren wir (und unsere Sektflaschen) auf der Seite der Absperrungen, auf der nur die Polizisten und das Feuerwerk waren. Erwachsen und vernünftig und überhaupt, wie ich jetzt halt, bin würde ich das und das Folgende heute nicht mehr machen, aber als die (in Anbetracht der eigentlich sehr angespannten Situation und überhaupt) sehr freundlichen Polizisten uns aufforderten, uns doch gefälligst hinter die Absperrung zu begeben, und nur weil der Durchschlupf, den wir gefunden hatten, beim Absperren vergessen worden wäre, hiesse das nicht, dass wir jetzt da auf dem freien Platz rumturnen könnten und überhaupt: Feuerwerk, hopp, marsch jetzt!, da (und ich frage mich immer noch, wie ich so betrunken gewesen sein konnte, das zu tun und gleichzeitig nicht betrunken genug, um das vergessen zu haben) habe ich einen der Polizisten fest umarmt, auf den Mund (oder die Wange? das weiss ich nicht mehr) geküsst, ihm ein wunderschönes Silvester und neues Jahrtausend gewünscht und das mit einem kräftigen Schluck aus meiner Sektflasche bekräftigt. Dabei war ich dann nicht so geschickt im Zielen und habe mir ebendiese Ecke aus dem Zahn geschlagen. (Der Rest des Abends war unspektakulär, wir haben uns zwar nicht hinter die Absperrung, sondern direkt davor gestellt, das Feuerwerk war mittel, die Böller, die in der zusammengequetschten Menschenmenge gezündet wurden, echt doof und danach hatte ich trotz damals jahrelangem Vegetariertum unglaublich Appetit auf ein Brathähnchen und der Hübsche (und die schon geschlossenen Buden auf der Feiermeile) weigerte sich, diesem Jieper nachzugeben, weil es mir am nächsten Tag sicher leid tun würde. Wir sind dann noch auf einer anderen Party gelandet, wo ich den ersten Red Bull meines Lebens getrunken habe, und danach war mir so unglaublich schlecht, dass das auch der einzige blieb. (Jajajaja, es lag bestimmt nur am Red Bull, ich weiss).

Nun ja, liebe Kinder, macht das alles nicht nach, aber das könnt ihr eh nicht, weil bevor es den nächsten Milleniumswechsel gibt, sind wir ja eh alle nur noch Sternenstaub. Oder so.

Auf jeden Fall musste ich gestern an diesen Abend denken, als ich mich vorbeugte, um meine Tasse "Lady Grey"-Tee an die Lippen zu führen und, ach, man weiss es nicht, gleichzeitig zur Seite schaute, weil der Hübsche irgendwas Witziges gesagt hatte, und zack, schon hatte ich mir mit der grossen Teetasse (die habe ich von meinen letzten Dollar-Scheinen gekauft, als ich in San Diego die Zelte nach meinem Forschungsaufenthalt dort abbrach. Die beiden dickwandigen Starbucks-Tassen und das seltsamfarbige Geschirr, das ich aus seltsamen Gründen im Fluggepäck mit nach Hause genommen habe, leben immer noch!) so blöd gegen genau den Zahn gedotzt, dass noch ein kleines Stückchen abgebrochen ist. Nicht schlimm, ich denke, in zwei, drei Monaten habe ich mich dran gewöhnt und laufe nicht mehr die ganze Zeit mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen rum.

Tja. Auch wenn "Mit der Sektflasche nach Küssen eines fremden Mannes ausgeschlagen" recht cool klingt, bin ich doch froh, dass man das altersangemessen auch in der Variante "Auf dem Sofa beim Seriengucken mit dem Ehemann mit der Teetasse" hinbekommt.

Dienstag, Mai 16, 2017

Too too hot

Irgendwie ist hier von Null auf Nix schon wieder Hochsommer und es ist mir einfach viel zu heiss. Und während ich mir vor ein paar Tagen noch gar nicht vorstellen konnte, dass ja bald wieder "Bike to work" ist und ich dann wieder jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fahre, weil es so kalt war, dachte ich mir heute: "Das wäre fast ein bisschen arg warm zum Heimradeln". Und dann fiel mir mit Schrecken auf, dass ja praktisch der Mai schon rum ist und das war doch immer im Juni und warum gab es keine Rundmail? Ich muss dem mal nachgehen, ich fürchte, dass unsere Firma sich da dieses Jahr nicht dran beteiligt und dann fehlt mir ja dieser Tritt in den Hintern für den Wettbewerbsgedanken, der das dann immer von ganz allein möglich macht. Am Ende muss ich mich jetzt voll und ganz selber motivieren?
So richtig gut passen würde das eh nicht mit dem Radeln, ich bin doch irgendwie mit dem Hübschen in einen Schrittzähl-Wettbewerb hineingerutscht, und dafür ist es natürlich schon sehr praktisch, dass ich fast jeden Tag einmal quer durch die Stadt laufe, von einem Standort zum anderen. Ich brauche zu Fuss nur 5 Minuten länger als der Shuttle und es sind ungefähr 4000 Schritte. Ich habe allerdings herausgefunden, dass der Hübsche die Schritte vor allem durch Treppensteigen gut macht, und da bin ich ja bestens ausgestattet. Einmal auf die halbe Höhe des Elfenbeinturms sind ca 1200 Stufen, das bin ich heute zweimal gelaufen, da geht noch mehr. Wenn ich nun aber aufs Radeln umsteige, dann fehlen mir ja die 4000 Schritte pro Tag.... schwierig.

Nun ja, langer Rede, kurzer Sinn: es ist hier alles zu warm und deshalb schaue ich zum Abkühlen ja gerne die Webcams auf unserer Norwegenroute an und habe als Übersprungshandlung heute gerade mal nachgefragt, wie lange es dauert, bis wir unsere Reiseunterlagen bekommen. Schon noch eine Zeitlang.

Montag, Mai 15, 2017

Die heutige Jugend...

Ich weiss ja nicht, wie das bei Ihnen so ist, aber ich habe früher sehr gerne die klassischen Klingel- und Telefonstreiche gemacht.
Klingelstreiche haben wir gerne bei Nachbarn, die wir creepy fanden oder deren Kinder wir doof fanden oder von denen unsere Eltern gesagt haben, dass die keine Kinder mögen würden,  gemacht.
Wir (meine Schwestern und unsere Freunde aus der Siedlung. Wir sind alle zusammen in den Kindergarten und später in die Grundschule gegangen, danach dann auf verschiedene Schulen, aber draussen auf der Strasse haben wir uns immer noch zu stundenlangen Völkerballspielen, Räuber und Gendarm oder "Luppard", das Spiel haben wir uns selber ausgedacht, getroffen) sind meist auf Rollschuhen geduckt unter den Küchenfenstern vorbei zur Klingel gerollt, haben gedrückt und sind schnell abgehauen, meist hinter die nächste Garagenecke, um zu schauen, ob jemand kommt. Manchmal haben wir auch einen kleinen Zweig in den Klingelknopf geklemmt, damit es dauerklingelt. Manchmal (also: fast immer) sind wir erwischt worden und entweder direkt ausgeschimpft oder aber via Anruf bei den Eltern dann von denen ausgeschimpft worden. Wir wussten natürlich, dass das verboten ist, aber das Adrenalin und das aufgeregte Kichern hinter der Ecke, das war es absolut wert.

Die Telefonstreiche haben wir ein bisschen professioneller aufgezogen: wir hatten in der Schule ein Münzetelefon im Keller bei der Turnhalle und wenn wir Nachmittagsunterricht hatten, haben wir dort oft die ganze Mittagspause verbracht. Wir haben unser Mittagessengeld sogar so ausgegeben, dass wir die maximale Menge an Zehnerl rausgekriegt haben für maximalen Telefonspass. Wir haben uns aus dem Telefonbuch die lustigsten Namen rausgesucht (Eierbein, Wurzelmann, sowas), dann dort angerufen und mit total seriöser Stimme (wir waren so zwischen 11 und 14, also ... naja, bestimmt glaubhaft) unser Anliegen vorgebracht. Wir hatten zwei Standardtexte:
- einmal "Metzgerei Löchle" ("Grüss Gott, Frau Eierbein, hier ist Maria Obermeier von der Metzgerei Löchle. Ich soll ausrichten, dass wir die Fleischpflanzerlplatte und das Spanferkel jetzt doch erst um halb zwei anstatt um eins vorbeibringen können.") 
und einmal den "Versuchstierversand Speedy Gonzalez" ("Grüss Gott, Herr Wurzelmann, da ist Miriam Schulz von der Versuchstierhandlung Speedy Gonzalez. Ich soll nachfragen, ob es sehr schlimm ist, wenn es nur 532 weisse Mäuse sind anstatt der bestellten 535. Wenn ja, könnten wir stattdessen noch ein paar Ratten nachschicken, aber die Mauselieferung ist schon unterwegs.")

Manchmal haben wir es ohne Kichern bis zum Ende des Sermons geschafft, manchmal haben wir sogar mit verwirrten Menschen (wir haben uns gewünscht, sie wären verwirrt und durcheinander, in Wirklichkeit haben sie vermutlich nur mitgespielt) diskutiert und fiktive Bestellnummern zitiert und irgendwann konnte dann einer der 5, 6 Leute in der kleinen Telefonzelle nicht mehr und wir haben uns ausgeschüttet vor Lachen.

Jajajaja, alles mittelwitzig, aber wir haben es immerhin versucht! Als ich am Sonntag bei offenem Küchenfenster (ich bin ja immer noch auf Blumenwache, die erste Schwertlilie blüht!) mit bester Aussicht auf den Weg mit Little L. zusammen Sachen für Tacos schnippelte kam auf einmal eine lautstark diskutierende Dreiergruppe von Kindern angestiefelt. Ich ging innerlich auf Habachtstellung, aber anstatt wie erwartet eine Arschbombe ins Blumenbeet zu machen, gingen sie zr Haustür, diskutierten (vor dem offenen Küchenfenster, aus dem Little L. und ich interessiert zuschauten) lautstark: "Mach Du!" "Nein, Du!", "Okay, dann aber schnell rennen!" und während Little L. und ich schon amüsiert lächelnd zur Tür gingen, traute sich dann doch eine. Just in dem Moment des Klingelns öffnete ich die Tür, drei panische Gesichter starrten mich an, zwei Knirpse nahmen Reissaus und die dritte stand wie angewurzelt vor mir. Ich meinte ganz freundlich: "Du, bei einem Klingelstreich würde ich das nächste Mal schauen, ob das Fenster offen ist und jemand dahinter steht. Oder von der anderen Seite anschleichen. Und überhaupt: nicht so lang und so laut diskutieren." Diese kleine Rede reichte, damit sich in dem Kopf des Mädchens so etwas wie eine nahezu schlagfertige Anwort formte: "Ja, also, Little L., das Mädchen da vorne, die so schnell weggelaufen ist, die hat gesagt, Du wärst ihre Cousine." Diese Antwort war so nah an absurdem Theater (habe ich erwähnt, dass wir in der Schultheatergruppe mal "Die kahle Sängerin" aufgeführt haben? Ganz grosses Kino!), dass Little L. und ich in haltloses Gelächter ausbrachen und ich fürchte, so schnell gibt es bei uns keinen Klingelstreich mehr.

Samstag, Mai 13, 2017

Integration

Heute morgen haben wir (bei strahlendem Sonnenschein und ungefähr 1000Grad) unseren Gemeinschaftssinn unter Beweis gestellt und uns wie immer am halbjährlichen Putzmorgen bei uns in der Überbauung beteiligt. Die Kinder haben mit so Müllgrabschern Fitzel ("Fötzeli", wie man hier sagt) und Zigarettenkippen und anderen Abfall eingesammelt, ich war bei Unkrautbeseitigen auf den Gemeinschaftsparkplätzen und der Hübsche hat den Containerraum geputzt. Wir haben da zwar nie so richtig unendlich viel Lust drauf, aber an sich ist es in anderthalb, zwei Stunden erledigt, man schwatzt dabei mit den Nachbarn und die Kinder machen auch was gemeinsam.


Am Nachmittag sind wir dann auf die muba gefahren,





 das ist die "Mustermesse Basel", ein jährliches Event, das mich so unglaublich begeistert, dass wir in den 15 Jahren, die wir hier sind, heute zum dritten Mal dort waren. Und auch nur, weil ich gestern rausgefunden habe, dass wir bei der Arbeit Freikarten bekommen :-). Und weil das Motto dieses Jahr "Energie und Mobilität" ist und das ist ja sozusagen unser Steckenpferd.


Der Sonder-Ausstellungsbereich war auch ziemlich gut, es gab einen Teslastand mit einem roten Model X und einem Kinderparcour für das Kinderauto (Little Q. war schon zu gross dafür),




es gab einen grossen Energiechallengebereich, viel Solarfirmen, Energieunternehmen und Elektroautos.
Was ich schon sehr seltsam fand, war neben den verschiedenen Leihgaben an Oldtimern aus dem Verkehrshaus Luzern ein riesiges gepanzertes KFORAmbulanzfahrzeug der Schweizer Blauhelme. Mit einem Wettbewerb, bei dem man einen Ausildungsworkshop bei den UN-Militärbeobachtern gewinnen konnte.




 Das war aber nur der Anfang von seltsam......die Schweizer Armee war nämlich viel stärker auf der Messe vertreten, als man (ich) das bei einer Messe erwartet hätte, die sonst durch BettenWhirlpoolsDamfbügeleisenInsektenschutzgitter, LederwarenZauberschuhcremeErdmagnetfelddetektoren und SchweizerWeinSchweizerEierSchweizerFleischSchweizerGewürzfertigmischungen geprägt ist.
So gab es einen Stand, der für die Küchenchef Unteroffiziersschule Werbung machte (mit Bistrotischdecken in Tarnfleck" (ich habe kurz überlegt, ob ich dort fragen soll, ob man mal "insert unaussprechlich menschenverachtenden Ausdruck" probieren könnte, wie laut meinem allerersten Chef so Dosenfleisch bei der Armee heissen würde, aber das bringe ich nicht über die Lippen).






Aber das Allerallerallerseltsamste war das hier:


Man konnte sich und seinen Kindern eine blaue kugelsichere Weste überziehen, einen Blauhelm aufsetzen und sich dann auf den Parcour durch ein nachgebautes Landminenfeld machen. Wenn man auf eine Mine trat, gab es ein Explosionsgeräusch. Ich bin echt fassungslos ob dieser Geschmacklosigkeit. Aufgebaut (vielleicht war es als "Mahnen und Erinnern gedacht. Genutzt wurde sie von johlenden Familien und Teenies als Funpark) neben einem künstlichen Curlingfeld (Schweizer Curlingverband), einem Billard-Fussballfeld (Krankenkasse) und einer kleinen Schwing-Arena (Schweizer Schwingverband) in der "Sport"-Abteilung der Muba.


(Ich werde einfach nicht warm mit der MuBa. Ich habe zwar das etwas junkige ---ausser im Preis.... Salatsossenpulver gekauft, das es sonst immer nur bei so Gewürzparties gibt und sowas mach ich ja nicht, habe ein reduziertes Probeabo bei "Hello Fresh" abgeschlossen und endlich mal den besten Schweizer Rotwein probiert. Aber alles in allem, auch ohne Blauhelme, ist das für mich eine riesengrosse Ansammlung von so "Börner V-Hobel"-Ständen in der Fussgängerzone.... immerhin gab es an dem Stand mit "Das müssen Sie probieren, auch Kunstleder braucht Nahrung"-Bienenwachsschlotz, der mir ungefragt auf meine Tasche geschmiert wurde, die sonst kaum noch zu kriegenden Fidget Spinner, die Kinder sind also glücklich).



Freitag, Mai 12, 2017

Verhagelt

Unser Trockner ist ja wie gesagt kaputt und deshalb ist Wäschetrocknen im Moment wegen wetterahängig ein bisschen planungsbedürftiger als sonst.
Ich kam heute mittag heim und die gestern aufgehängte Wäsche war fast ganz trocken, während eine weitere Maschine lief und noch ca 1 Stunde brauchen würde. Draussen schien die Sonne, es war richtig heiss und der Balkon liegt in voller Sonne. Ich Fuchs stellte also den Wäscheständer mit der grösstenteils trockenen Wäsche (ich habe wegen keine Zeit nicht überprüft, ob vielleicht einige Stücke schon ganz trocken waren, vermutlich wären es die meisten gewesen) in die Sonne, und packet die Kinder für eine schnelle Einkaufsrunde ins Auto.
Was soll ich sagen.... als wir nach dem Einkaufen ins Parkhaus zurückkamen, donnerte draussen ein Hagelsturm mit Blitz und Donner runter. Die schwache Hoffnung, dass der Wäscheständer unter dem Dachvorsprung bestimmt vor dem grössten Teil geschützt war, war bald zerstört: auf dem Balkon türmten sich Berge aus kichererbsengrossen Hagelkörnern, die Wäsche war tropfnass und zum Teil unter den Hügeln begraben.
Ich seufzte also, schüttelte die Hagelkörner ab, sammelte die runtergefallene Wäsche ein, warf sie in den Wäschekorb und stellte den tropfenden Wäscheständer zurück in die Sicherheit des Schlafzimmers und hängte die nächste Waschmaschinenladung über verschiedene Hängemöglichkeiten im ganzen Haus.
Nach zwei Stunden schien draussen wieder die Sonne, alles schmolz dahin und ich dachte mir, es ware doch eine tolle Idee, statt das Laminat im Schlafzimmer unter Wasser zu setzen, könnte ich doch die Sonne auf dem Balkon nutzen. Ich wuchtete den schweren Wäscheständer also wieder auf den Balkon und traf mich mit dem Hübschen im lokalen Elektromarkt, um einen neuen Trockner zu kaufen. Das ging erfreulich schnell, aber nicht schnell genug, als wir rauskamen, war der Himmel nämlich wieder kohlrabenschwarz und es goss wie aus Kübeln. Wenigstens ohne Hagel. Aber die Wäsche ist .... nicht wirklich trocken...

Donnerstag, Mai 11, 2017

Weisheiten aus dem Elfenbeinturm

Unser Elfenbeinturm hat ja ein ganz ausgeklügeltes Liftsystem (es gibt insgesamt 10, verteilt auf zwei Schächte, einer ist der Expess-Schacht, der hält zwischen 4. und 17. nicht, der andere  geht nur von -3 bis 17 und wenn man von zB Stock 35 in  den 5. will, muss man erst in den 17 Stock fahren und dann umsteigen. Das alles wird von einem Kontrollsystem gesteuert, man drückt nur auf einem Panel auf die Stockwerknummer, in die man möchte (oder hat das schon stockwerksensitiv auf seinem Badge einprogramiert, dann muss man den nur vorhalten), dann kriegt man einen Ansage, welchen Lift man nehmen muss.), was aber eigentlich jedem klar sein sollte, der entweder im EG oder in dem meistbesuchten Stockwerken 3 (Kantine), 4 (Cafeteria) und 38 (Bar) einen Lift ruft, ist ...... dass der Lift ziemlich sicher nicht leer ankommen wird und dass ziemlich sicher auch ein paar Leute aussteigen wollen (poro Liftkabine passen 23 Leute rein, im Turm arbeiten ungefähr 2500, also: es sind viele Leute und davon sind immer ein paar unterwegs. Ganz vielen Leuten scheint das aber nicht klar zu sein und sie stehen praktisch mit der Nasenspitze an die Lifttür gedrückt hektisch wartend im Erdgeschoss, nehmen schon, Ellbogen ausgefahren, Sprintposition ein, in dem Moment, wo das "sssssssst" aus dem Liftschacht erklingt und die Türen sind noch nicht ganz offen, da drängen sie sich schon in die Liftkabine und sind dann bass erstaunt, dass sie von der Woge an Aussteigenden, die sich aus der Liftkabine ergiesst, grad rückwärts wieder rausgespült warden.


Ähnliches ist mir heute abend mit dem Shuttlebus passiert: ich sass mit zwei Kolleginnen drin, die mit dem Busfahrer schwatzen. Der meinte noch: "Zur Zeit ist die Rückfahrt immer total voll, das glaubt man gar nicht." Anscheinend so voll, dass nicht alle einen Sitzplatz bekommen und so drängte sich schon eine Traube Menschen auf dem Halteplatz, als der Shuttle vorfuhr. Ich war heute aus Gründen nicht besonders milde gestimmt und wollte nur heim, also stand ich praktisch in dem Moment, als der Busfahrer den Türöffner betätigte, schon auf der Ausstiegstreppe (geht ja schnell, vom besten Platz aus),. Das war eine sehr grosse Überraschung für die Wartenden, die offensichtlich nicht damit gerechnet hatten, dass der Pendelshuttle heute (wie an jedem anderen Tag bei jeder anderen Fahrt) nicht extra um sie abzuholen leer angefahren kam, sondern dass da tatsächlich Leute drin waren. Die raus wollten. Und so stand ich da, leicht erhöht, blickte auf eine drängelnde Menge und .... nachdem ich gestern, als ich mich mich zwischen zwei Leuten, die den Gehweg schwatzenderweise blockierten und mir keinen Platz machten, obwohl sie mich gesehen und ich sie darum gebeten hatte, durchdrängelte, mit einer Zigarette ein Loch in meinen Lieblingsmantel gebrannt bekam, hatte ich heute keine Lust mehr auf Drängeln. Ich stand also einfach da. blickte huldvoll in und über die tuschelnde ("Da will wer aussteigen!") Menge, war versucht, das Winken, das ich bei "The Crown" so bewundere, selber mal zu versuchen, und .... stand da so. Eine ganze Weile, bis sich die raunende Menge irgendwann ehrfürchtig widerwillig teilte und ich endlich heimkonnte.

Mittwoch, Mai 10, 2017

Hungerleider

Gestern, als ich gerade eine Nudelpfanne zum Abendessen vorbereitete, kam ein ganz blasser Little L. zu mir und meinte: "Mami, kann ich grad jetzt schon was zu Essen haben, mir ist total schwummrig und komisch, ich bin so zittrig, ich kann nicht mal hangry sein und ganz sicher nicht warten, bis die Nudeln fertig sind."


Ich öffnete ihm also eine Banane*, setzte ihn auf die Arbeitsplatte und fragte ihn, wie es dann dazu gekommen sei, dass er so unglaublich schwach wäre. Und das war so:


"Also. Mami, mein Znüni habe ich heute dem L. gegeben, der hatte nämlich nix dabei, und der wird noch viel schneller hungrig als ich. Er fand es übrigens auch total lecker. Eigentlich wollte mir dann der J. was von seinem Essen abgeben, aber der hat doch Diabetes und muss immer alles essen, was in seiner Box ist, also ging das dann doch nicht. Ich habe also nix gegessen. Und dann hat mir das Mittagessen nur so mittel geschmeckt und ich habe nur ein bisschen gegessen, und am Nachmittag gabs dann nur Äpfel, die mag ich ja schon, aber das hat nicht gereicht, und ein paar Kekse, und ausserdem wollte ich unbedingt raus, weil wir hatten ja den Nerf-Kampf am Laufen, und deshalb hatte ich keine Zeit zum Essen, und so war das dann."


In der Zwischenzeit war Little Q. in die Küche gekommen und meinte: "Ich hatte im Fall heute auch kein Znüni in der Schule, weil Little L. meine Box auch eingepackt hat."


Und so stellate sich heraus, dass ein Kind zwei und ein Kind keine Brotzeit dabei gehabt hatte. Das mit keiner kam aber nicht auf die Idee, das mit zwei zu fragen, ob es was abhaben könnte (gut, der hatte sein Essen eh schon verschenkt), weil er ja dachte, er hätte es einfach daheim stehen lassen.


Eine Frage brannte mir dann aber noch auf der Seele: "Aber, mein lieber L., wenn Du doch zwei Boxen dabei hattest, da hättest Du doch auch nach dem Verschenken noch eine ganze Mahlzeit dabei gehabt. Warum hast Du denn die nicht gegessen?"


"Weisst Du, Mami, ich war mir auf einmal nicht mehr sicher, ob ich am Tag vorher meine leergegessene Box überhaupt aus der Schultasche geräumt hatte und dachte, das wäre vielleicht die. Und da wollte ich sicher nicht reinschauen, wer weiss, was da für grusige Reste dringewesen wären."


"Okay, man kann also als Fazit sagen: ihr hattet insgesamt euer ganzes Essen dabei, satt geworden ist aber niemand davon. Das muss man auch erstmal schaffen, Jungs."


"Mami, das stimmt nicht ganz: einer ist satt geworden: der L.. Und zwar richtig gut."


Joah.


*Banane aufmachen ohne das obere Drittel zu Brei zu zerquetschen. Skier tragen ohne vor Wut wegen Unhandlichkeit weinen und wüten zu müssen, und Bettdecke so ans Kinn hochziehen, dass man nicht nur den Bezug erwischt und am Ende so einen Klumpen am Fussende und ein dünnes Laken zum Zudecken hat, das sind die Skills, die ich erst im Erwachsenenalter erworben habe, und über die ich mich immer noch freue wie ein kleiens Kind.

Dienstag, Mai 09, 2017

Fump

Sie erinnern sich? Ich habe vor kurzem erwähnt, dass der Ofen (und der Kühlschrank) die letzten Originalgeräte im Haus sind und wir deswegen täglich zitternd mit ihrem Abnippeln rechnen?
Unser Trockner fand heute, dass es doch sehr langweilig ware, wenn alles so vorhersehbar wäre, und machte nach dem Einschalten laut "FUMP", roch sehr verbrannt und  bewegte sich nicht mehr. Also: innen. Der ganze Trockner hat sich auch vorher nicht viel bewegt.
Tja. Natürlich haben wir damals, als wir die beiden Geräte relative kurz hintereinander ersetzen mussten, bei der Waschmaschine vergessen, die Garantieverlängerung NICHT zu nehmen und nicht beim Trockner, und ein Anruf beim Kundendienst ergab, dass eine Reparatur vermutlich keinen Sinn macht. Allein Anreise und erste Diagnostik schlügen mit knapp 200 CHF zu Buche, da ist dann noch nix repariert und Trockner wären in den letzten Jahren viel günstiger geworden. Wir warden also irgendwann die Woche bei der Filiale des nächsten Elektrogrosshandels vor der Haustür vorbeigehen und uns einen aussuchen. (Ich suche jetzt absichtlich nicht bei Amazon oder sonst wo irgendwelche Schnäppchen, weil wir wegen der abenteuerlichen Anschlusspolitik das eh von einem blablabla eidgenössisch irgendwas Elektriker anschliessen lassen müssen und dann hätte ich das bittedanke gern auf einmal erledigt, alles andere ist mir zu anstrengend).


Bei allem Drumrum bin ich im Moment bei sowas recht tiefenentspannt und nur froh, dass es das am ehesten verzichtbare Elektrogerät ist und uns diese Extraausgabe nicht ansatzweise in irgendwelche Nöte stürzt, sondern das grösste Problem ist, eine Stunde zu finden, in der der Hübsche und ich da zu Ladenöffnungszeiten gemeinsam hingehen können.


(Ansonsten: ich bin müdemüdemüde. Die Aussicht darauf, was vor dem grossen Urlaub im Sommer noch alles zu erledigen ist, macht extramüde. Und die, dass es danach mit Vollgas weitergehen wird  bis Weihnachten und hoffentlich nicht drüber hinaus. Nun ja. Ich mach jetzt mal eins nach dem anderen.)